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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag03.03.2018 13:32

von Selanna
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Hallo diana,

Zitat:
Nein, im Ernst, ich schließe in dieser Sache gern und vielleicht fälschlicherweise von mir auf Andere, heißt, wenn es völlig still bleibt, habe ich sehr wahrscheinlich Bockmist produziert, denn eigentlich verleiten einen gute Texte doch zumindest zu einem kurzen: „Hey, gefällt mir.“

Es war die reine Wahrheit: Ich habe Deinen Text geöffnet, keine Zeit zum Antworten gehabt und dann vergessen. Geht mir mit Mails auch oft so. Das kein Grund für Dich, Rückschlüsse auf die Textqualität zu ziehen Wink

Zitat:
Deine Anmerkungen finde ich sehr interessant, weil sie eben deine individuelle Lesart spiegeln. Das, was du im ersten Abschnitt anmarkerst, habe ich für mich jetzt nicht als direkten Fehler aufgefasst.

Musst Du ja auch nicht. Es sind ja nur Anmerkungen, keine Korrekturen Smile

Zitat:
Ich freue mich aber sehr, dass du diese eher unkonventionelle und mit Sicherheit öfter noch unausgegorene Schreibweise als etwas positiv Typisches in meinem Schaffen siehst.

Du weißt, dass ich Deinen Stil mag. Ich würde ihn auch nicht als „unausgegoren“ bezeichnen, das hat etwas Unfertiges, was nicht auf Deinen Stil zutrifft. Ich glaube eher, Du feilst ziemlich lange, bis es passt

Zitat:
über die Jugend als schmutzige Gerste habe ich tatsächlich längers nachgedacht. Ich möchte das Bild aber jetzt nicht zerreden, weil ich zur Abwechslung mal ganz stolz darauf bin

Wenn ich mal so reich bin, dass Du nur noch für mich schreibst, werde ich auf Änderungen bestehen. Aber vorerst: es sei Dir gewährt. – Im Ernst: Bloß weil ich es nicht verstehe, ist das kein zwingender Änderungsgrund Wink

Zitat:
Nebenbei bemerkt stelle ich gerade fest, dass du deine Anmerkungen in grün verfasst hast. Etwa, auch weil ich mich in bekannt mimosenhafter Art sonst angegriffen fühlen könnte?

Ich merke schon ziemlich lange generell grün an. Ich finde das zum Einen leicht (ich kann mich noch an die erste Korrektur meines Textes von Seraiya erinnern, in drei Farben! Das ist so viel Arbeitsaufwand!), zum Anderen finde ich grün sympathisch und gut sichtbar. Hat also nichts mit Dir zu tun Wink

Zitat:
Es gibt so Worte, deren Schreibung will einfach nicht bei mir hängen bleiben.

Die hat jeder Laughing Auf meiner ersten Seminararbeit hatte mir mein Dozent dick und fett aufs Titelblatt „Koryphäe!!!!“ Geschrieben, war leider nicht auf mich bezogen, sondern auf den schlimmsten Rechtschreibfehler in meiner Arbeit Laughing

Zitat:
Das ist hier also doch schon zu offensichtlich, nicht wahr? Eben auch meine Befürchtung, wobei ich gern auf eine Lösung hinarbeite, um die nächsten Fragen in den Raum zu werfen. Ich fürchte aber (und weil ich dieses Mal auch gern die Suspense Leser erreichen würde), dass es hier schon zu früh ans Eingemachte geht.

Nein, ich finde es nicht zu offensichtlich. Du hast ja gefragt, ob man es ahnt und ich habe es gezielt danach gelesen. Es ist ein Hinweis da, ja, aber sehr dezent. Für ein normales Leserpublikum völlig legitim, denke ich.

Zitat:
Ja! Ich möchte diese Abschnitte auch weiterhin so gestalten, dass sie erst am Ende ein vollständiges Bild ergeben.

Das ist gut, ich mag so etwas.

Zitat:
wenn, dann kommt das erst ganz zum Schluss. Es liegt mir nicht, eine noch nicht zu Ende erzählte Geschichte zu frisieren.

Klar. Ich hab ja nicht gesagt, wann Du das machen könntest Smile
Viel Spaß beim Weiterschreiben!

Liebe Grüße
Selanna


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d.frank
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Beitrag03.03.2018 20:03

von d.frank
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Hallo Tlönfahrer,

Zitat:
Ob du mit dieser Geschichte oder deine Buchidee auf dem Irrweg bist, kann ich nicht sagen. Aber mir gefällt deine Art zu erzählen. Sie sucht nicht verkrampft nach Individualität, ist aber doch, das merkt man nachdem man alles gelesen hat, eine ganz eigene in ihrer Mischung aus konventionellem Erzählen, genauen Blick und einprägenden, nicht alltäglichen Bildern und Formulierungen.


Vielen Dank dafür! Du hast das wahrscheinlich sehr treffend zusammengefasst. Mir ist das selbst gar nicht so bewusst, dass ich wirklich einen eigenen Stil besitze, allerdings sollte ich auch wirklich langsam mal dort angekommen sein, nachdem ich nun schon so viele Jahre und Bücher geschrieben habe...

Zitat:
Noch ist das allerdings nicht wirklich durchgängig, aber das ist durch ein wenig Fleißarbeit zu beheben.


Was genau meinst du jetzt? Die kursiven Abschnitte oder der Text an sich?
Ja, der Text ist roh, gut, ich habe die Prüfung drüber laufen lassen. Aber keine Feinarbeit bis hierher. Ich schreibe gerade durchgängig runter, weil ich anders nicht arbeiten kann. Das ist nicht immer die beste Lösung, weil ich genau deshalb dann auf meinen Projekten sitze. Es gibt bisher nur ein einziges, das ich wirklich durchgängig überarbeitet habe. Aber die trockene Arbeit am Text ist halt das notwendige Übel, vor dem ich mich immer und gern  zu drücken versuche. Embarassed

Vielen Dank für deinen Besuch hier!


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d.frank
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Beitrag03.03.2018 20:22

von d.frank
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Hallo firstoffertio

Zitat:
Ich habe verpasst, dass es hier schon weitergegangen ist mit dem Text.
(Du kannst Fortsetzungen als solche kennzeichnen.)


Danke für den Tipp! Was genau ändert sich denn in der Übersicht, wenn man diese Kennzeichnung vornimmt?

Zitat:
Mag den zweiten Teil auch sehr, und immer noch Frau Dublonski. Wie sie da ins Wasser fällt, und auf die Kinder reagiert, ist wunderbar.


Ich denke, hoffe auch, dass Frau Dublonski, trotz oder wegen ihrer schrulligen Art und trotz der eher distanzierten Erzählweise Sympathien bei den Lesern wecken kann.

Zitat:
Ist sie Susann?


Ja, warum sollte ich es weiter leugnen. Embarassed
Wäre es dir an dieser Stelle wichtig, dass sich diese, deine Erwartung nicht erfüllt?

Zitat:
Das Datum hinter Markus. Ich überlege, was es bedeutet.
1960 (und später, ich erinnere mich an unsern) war der Konsum noch ein Laden, eine Ladenkette.


Kaum eingestellt, schon entdeckt jemand das erste Logikloch. Embarassed
Auf AG Arbeit hast du keine Lust? Wink
Aufmerksame und dabei doch immer zuerst wohlwollende Leser könnte ich brauchen.. smile

Zitat:
In den Rückblenden tut sich nun langsam eine Geschichte auf.


Also stören sie dich nicht?

Zitat:
Der Schreibstil gefällt mir weiterhin sehr.


Vielen Dank! Ich hoffe, ich bekomme in eben diesem Stil dieses Büchlein fertig.

Danke für deine Zeit und dein Interesse!


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d.frank
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Alter: 44
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Beitrag03.03.2018 20:49

von d.frank
Antworten mit Zitat

Hallo Selanna,

Zitat:
Du weißt, dass ich Deinen Stil mag. Ich würde ihn auch nicht als „unausgegoren“ bezeichnen, das hat etwas Unfertiges, was nicht auf Deinen Stil zutrifft. Ich glaube eher, Du feilst ziemlich lange, bis es passt


Hier nicht.....deshalb hast du auch den peinlichen Fehler drin gefunden. Embarassed

Zitat:
Wenn ich mal so reich bin, dass Du nur noch für mich schreibst, werde ich auf Änderungen bestehen


Wenn du mal so reich bist, bist du das sicher mit dem Schreiben geworden und ob du dann einen leibeigenen Autoren brauchst, lasse ich mal dahingestellt.
Jedenfalls: Ich koste 8 Cent pro Wort, Recherche nicht eingeschlossen. lol

Zitat:
zum Anderen finde ich grün sympathisch und gut sichtbar. Hat also nichts mit Dir zu tun


Elende Selbstbezogenheit...wie werde ich sie bloß los? Kopf an die Wand Wink

Zitat:
Auf meiner ersten Seminararbeit hatte mir mein Dozent dick und fett aufs Titelblatt „Koryphäe!!!!“ Geschrieben, war leider nicht auf mich bezogen, sondern auf den schlimmsten Rechtschreibfehler in meiner Arbeit


Komisch, mit diesem Wort habe ich keine Probleme. Aber die von mir angeführten sind so typisch und eigentlich recht mutig von mir, mich mittels ihrer Erwähnung hier mal eben bloßzustellen. Embarassed Laughing

Zitat:
Nein, ich finde es nicht zu offensichtlich. Du hast ja gefragt, ob man es ahnt und ich habe es gezielt danach gelesen. Es ist ein Hinweis da, ja, aber sehr dezent. Für ein normales Leserpublikum völlig legitim, denke ich.


Du würdest also trotzdem weiterlesen und wärest nicht enttäuscht, wenn sich diese Erwartung bestätigt? Was ist ein normales Leserpublikum? Und ist der Stil dann nicht wieder etwas, das jenes nicht unbedingt anspricht (zu wenig klar benannte Empfindungen, lange Sätze, nebulöse Metaphern etc)?
Noch bin ich in einem recht frühen Stadium, bitte sei ehrlich, bevor ich mich wieder direkt in die Sackgasse manövriere.

Danke Dir....wie immer!
An was arbeitest Du eigentlich gerade, allgemein oder auch an etwas Größerem?


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Aslindor
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Wohnort: Leipzig


Beitrag03.03.2018 21:34

von Aslindor
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Hallo Diana,

das mit der Atempause habe ich so formuliert, weil ich in letzter Zeit leider nie konkret zum Arbeiten an meinen Ideen komme, zusätzlich macht sich auch gerade eine andere grobe Idee in meinem Kopf breit, die momentan mehr Platz für sich einnimmt als sie eigentlich sollte und das andere Projekt gerade in den Hintergrund rückt. Meine kreative Energie hat auch die Angewohnheit in Phasen hochzukochen weshalb ich große Schwierigkeiten habe am Ball zu bleiben, gerade dann wenn beruflich viel ansteht, was mich belastet und dazu führt das ich meinen "Atem" anhalten muss, anstatt kontinuierlich an einer Sache arbeiten zu können
Ich würde viel lieber kontinuierlich arbeiten können, anstatt immer so schnappatmungsartig sad

das ist auch so ein Grund weshalb das Projekt momentan in der Schublade liegt und mir momentan ein bisschen einstaubt und ich immer mehr "Angst" bekomme, die Schublade wieder auf zu machen, und mich dann zu fragen, was für einen Blödsinn ich da zusammengeschrieben habe

Wie geht es denn im Gegenzug trotz diesen Projektes jetzt mit Luis weiter?




Zitat:
Das kann schon sein. Manchmal fliegt mir so etwas zu, ohne dass ich es explizit darauf angelegt hätte. Erst im Nachhinein werden mir meine eigenen Absichten dann bewusst.


So etwas ähnliches ist mir auch schon passiert beim Verfassen eines Gedichtes, welches damals Inhalt einer Fanfiction war und auch auf die Akteure in der Fanfiction bezogen war und mir dann eine Freundin, der ich das Gedicht zum Lesen gab, mir antwortete dass es total meine damalige Lebenskrise wiedergeben würde, obwohl ich das nicht bewusst so geplant hatte sondern eher unbewusst so passiert war
im Nachhinein hatte sie vollkommen recht mit dieser Einschätzung, wie ich dann feststellte, als ich es nochmal einer genaueren Untersuchung unterzog

Zitat:
Wie sehr wurmt dich das denn?
Ist es richtig ärgerlich oder denkst du nicht, es könnte in der Gesamtheit dann doch ein Bild ergeben?

ich glaube um das final einschätzen zu können, sind die Abschnitte noch zu kurz, ich denke schon das ein rundes Bild entstehen kann, ich glaube es ist eher das Gefühl, das ich mich zu schnell aus der Szene mit Fr. Dublonski herausgerissen gefühlt habe
aber das ist eine persönliche Sache, lass dich also nicht verunsichern, bloß weil ich damit so meine liebe Not hab

liebe Grüße, Stefan


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firstoffertio
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Beitrag03.03.2018 22:18

von firstoffertio
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Wenn du beim Posten einer Fortsetzung diese unten als solche markierst, ändert sich der Titel nicht, aber es erscheinen unter ihm so Kästchen 1, 2, 3 usw. die man dann anklicken kann, um zu den Fortsetzungen zu hüpfen. Auch unter jeder Fortsetzung, meine ich mich zu erinnern.

An einer AG möchte ich lieber nicht teilnehmen. Ich hab's ein paar Mal versucht, merkte aber, dass ich dafür nicht die Kontinuität aufbringe.
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Selanna
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Wohnort: Süddeutschland


Beitrag04.03.2018 01:34

von Selanna
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Hallo diana,

Zitat:
jedenfalls: Ich koste 8 Cent pro Wort, Recherche nicht eingeschlossen.

Shocked Also ein Wort von Dir kann ich mir jetzt schon leisten Laughing

Zitat:
Du würdest also trotzdem weiterlesen und wärest nicht enttäuscht, wenn sich diese Erwartung bestätigt?

Ja, ich würde weiterlesen und nein, ich wäre nicht enttäuscht. Aber ich denke, es gibt verschiedene Leser. Ich mag Krimis von Agatha Christie zB nicht, weil ich da immer kaum Hinweise als Leser fand und am Schluss hat Hercule Poirot Schlüsse gezogen, auf die ich nie gekommen wäre und alles mit einem Schlag aufgelöst. Ich gehöre eher zu der Gruppe, die gerne ein paar Hinweise im Text findet und mitraten kann. Du hast ja nicht geschrieben, dass sie bald stirbt, sondern nur einen Hinweis gestreut und ich kann nur raten, ohne zu wissen. Das passt für meinen Geschmack sehr gut

Zitat:
Was ist ein normales Leserpublikum?

Das Lesepublikum, dass Bücher kauft, um sich zu entspannen. Ich, wenn ich im Bett ein Buch vorm Einschlafen lese. Aber wenn ich hier lese, suche ich ja nach Rechtschreibfehlern, Logikfehlern, unnötigen Erklärsequenzen und analysiere den Aufbau etc. Das macht doch keiner, wenn er ein Buch kauft und ausspannen will Laughing

 
Zitat:
Und ist der Stil dann nicht wieder etwas, das jenes nicht unbedingt anspricht (zu wenig klar benannte Empfindungen, lange Sätze, nebulöse Metaphern etc)?

Das weiß ich leider nicht. Ich hab’s gern gelesen, mir hat’s gefallen. Was liest denn Du so? Liest Du gerne Bücher mit langen Sätzen und nebulösen Metaphern? Ich denke, die meisten Menschen lesen sehr unterschiedliche Stile, mal Kafka, mal Anne Golon, mal Mann, mal Stig Larsson, mal Tolkien. Wenn Du irgendwie innerhalb dieses Spektrums bleibst, das ja ziemlich weit gesteckt ist, passt das, denke ich (und das tust Du mit dem Text, imho)

Zitat:
noch bin ich in einem recht frühen Stadium, bitte sei ehrlich, bevor ich mich wieder direkt in die Sackgasse manövriere.

Na, ob Du das von meiner Meinung abhängig machen solltest? Ich sag Dir ganz ehrlich, dass ich Deinen allerersten Einstandstext interessant, aber in den Formulierungen zu abgefahren fand. Diesen Text hier finde ich inhaltlich interessant und witzig, er macht mich neugierig, wirkt leicht sozialkritisch, weil es eine andere Sicht aufs Leben beleuchtet, das gefällt mir. Der Charakter ist sympathisch, aber wirkt auch ein bisschen durchgeknallt, ist somit auch interessant. Die Formulierungen sind alle NICHT abgedroschen, das mag ich gar nicht (mehr), sondern neu und frisch, aber sie sind nicht so abgedreht wie bei Deinem allerersten Text, Du hast hier eine gute Balance gefunden (den ersten Teil des zweiten Teils hier fand ich sogar recht brav, wie ich schon schrieb). Meine (Laien Embarassed -)Meinung: Ja, das hat Potential.

Zitat:
an was arbeitest Du eigentlich gerade, allgemein oder auch an etwas Größerem?

Das ist sehr lieb, dass Du fragst Smile
An meiner Diss Evil or Very Mad . Wenn ich im Januar nicht endlich (es sind inzwischen einige Jahr ins Land gegangen) abgebe, habe ich ein echtes Problem. sad

Liebe Grüße
Selanna


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d.frank
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Beitrag04.03.2018 10:52

von d.frank
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Stefan smile

Du Bruder im Geiste;)

Das Problem der Schnappatmung kenne ich zur Genüge. Ich habe irgendwann in meinem Leben mal den Faden verloren und muss jetzt mit dem arbeiten, das mir aus dieser Zeit übrig geblieben ist, heißt: Ich arbeite in einem handwerklichen Beruf für eher wenig Geld und reibe mich seit Jahren an dem Spagat zwischen Berufstätigkeit, Privatleben und dem großen Traum, nur noch tun zu dürfen, was mich wirklich ausfüllt. Was mir in letzter Zeit sehr dabei hilft?
Eine Memoapp. Ich nutze jede freie Minute, um wenigstens ein paar Sätze zu schreiben. Abends, wenn ich müde und ausgelaugt nach Hause komme, passiert da meist nichts mehr, weil ich eher damit beschäftigt bin, im Haushalt wieder aufzuholen. Aber morgens, bevor ich das Haus verlasse, oder in den Pausen tippe ich neues Material in mein Smartphone und schiebe es später auf meinen Rechner. Das funktioniert auch deshalb sehr gut, weil man sich nicht der Gefahr der leeren, weißen Seite aussetzt, die einen echt blockieren kann. wink Ok, im Kollegenkreis bin ich nun endgültig außen vor, weil ich es vorziehe meine Pausen, statt mit seichtem Geschwätz, in meiner Story zu verbingen, aber das war ich auch vorher schon, einfach aus meinem Wesen heraus, von daher stört es mich nicht. wink lol2

Zitat:
zusätzlich macht sich auch gerade eine andere grobe Idee in meinem Kopf breit, die momentan mehr Platz für sich einnimmt als sie eigentlich sollte und das andere Projekt gerade in den Hintergrund rückt.


Vielleicht solltest du ihr den Vorzug geben?
Ich weiß nicht, wie viele Bücher du geschrieben hast, aber es braucht schon ein paar, um im Können so gefestigt zu sein, dass man ans Veröffentlichen gehen kann. Ich habe ja nur den Einstandtext und das Exposé gelesen (ich hoffe, dass meine Einschätzung nicht der Grund für deine Abkehr davon ist!), von daher kann ich nicht so viel dazu sagen. Die Idee mit dem Dschungel fand ich außergewöhnlich, im Groben erschien mir auch der Rest und bezogen auf das Genre ganz lesenswert. Ich würde jedoch behaupten wollen (und ohne dich jetzt weiter desillusionieren zu wollen), dass man in der Fantasy jetzt ganz eigene Wege gehen muss, um noch gehört zu werden. Das Feld scheint mir weitestgehend abgegrast.

Zitat:
Meine kreative Energie hat auch die Angewohnheit in Phasen hochzukochen weshalb ich große Schwierigkeiten habe am Ball zu bleiben, gerade dann wenn beruflich viel ansteht, was mich belastet und dazu führt das ich meinen "Atem" anhalten muss, anstatt kontinuierlich an einer Sache arbeiten zu können


Das kann man konditionieren! Einfach machen, wie man so schön sagt, auch wenn es schwerfällt, aber der Rest ergibt sich dann meist von selbst.

Zitat:
und ich immer mehr "Angst" bekomme, die Schublade wieder auf zu machen, und mich dann zu fragen, was für einen Blödsinn ich da zusammengeschrieben habe


Diese Angst ist doch unbegründet. Eigentlich ist sie eher ein ganz normaler Teil im Prozess und sollte von Angst zu Erwartung werden. Papier ist geduldig. Jeder Autor weiß, dass sein erster Entwurf, wenn er wieder aus der Schublade wandert, enttäuschend ist. Deshalb ja auch die Empfehlung, einen Text ruhen zu lassen, denn im Moment des Niederschreibens glaubt man, gerade etwas Brillantes zu fabrizieren und der Moment der Wahrheit, wenn man seinen Text dann mit Abstand betrachtet, gießt einen Eimer kalten Wassers über einen aus. wink
Aber hey, das gehört einfach dazu, dieser Angst lernt man, zu begegnen.

Zitat:
Wie geht es denn im Gegenzug trotz diesen Projektes jetzt mit Luis weiter?


Gute Frage. Embarassed  Es ist ja fertig, im Sinne von niedergeschrieben, von daher habe ich da jetzt nicht allzu große Angst, den Faden zu verlieren. Entweder bleibt es eben in der Schublade (es ist ja in Gesellschaft;)..), oder ich bringe es dann doch noch auf die Bühne. Ich brauche zunächst ein mal etwas halbwegs marktkonformes, mit dem ich meinen Weg ebnen kann und ich bewege mich sicherer auf dem Gebiet der Gegenwartsliteratur, weil ich eben vornehmlich derlei Bücher lese, außerdem und wie ich schon geschrieben habe, glaube ich, mit Fantasy ist derzeit kein Blumentopf zu gewinnen. Vielleicht kommt Luis Zeit dann ja später noch ein mal, ich kann mir seine Geschichte immer noch gut auf der Leinwand vorstellen. wink

Zitat:
So etwas ähnliches ist mir auch schon passiert beim Verfassen eines Gedichtes, welches damals Inhalt einer Fanfiction war und auch auf die Akteure in der Fanfiction bezogen war und mir dann eine Freundin, der ich das Gedicht zum Lesen gab, mir antwortete dass es total meine damalige Lebenskrise wiedergeben würde, obwohl ich das nicht bewusst so geplant hatte sondern eher unbewusst so passiert war
im Nachhinein hatte sie vollkommen recht mit dieser Einschätzung, wie ich dann feststellte, als ich es nochmal einer genaueren Untersuchung unterzog


Eben so funktioniert für mich auch das Schreiben. Ich bin kein Planschreiber. Wenn ich Plotten und Planen müsste, wäre bei mir der Reiz weg, es überhaupt zu versuchen.

Zitat:
ich glaube um das final einschätzen zu können, sind die Abschnitte noch zu kurz, ich denke schon das ein rundes Bild entstehen kann, ich glaube es ist eher das Gefühl, das ich mich zu schnell aus der Szene mit Fr. Dublonski herausgerissen gefühlt habe
aber das ist eine persönliche Sache, lass dich also nicht verunsichern, bloß weil ich damit so meine liebe Not hab


Abschließend werde ich die Dublonski Abschnitte sicher länger gestalten, weil ich schon verstehen kann, dass die kursiven Perspektivbrüche sonst wie unnötige Einmischung wirken.

Danke Dir smile
LG
diana


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d.frank
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Beitrag04.03.2018 11:11

von d.frank
Antworten mit Zitat

Hallo firstoffertio,

Zitat:
An einer AG möchte ich lieber nicht teilnehmen. Ich hab's ein paar Mal versucht, merkte aber, dass ich dafür nicht die Kontinuität aufbringe.


Habe ich mir schon gedacht. wink
Deshalb war das auch eher eine rein rhetorische Frage.
Ohne jetzt irgendwie übergriffig wirken zu wollen, aber du erinnerst mich so ein bisschen an einen Schmetterling: Du setzt dich gern und mit wohltuender Herzlichkeit auf eine Blüte. Wenn man aber versucht, dich einzufangen, hält man später nichts als Luft in den Händen. wink
Ich hoffe, du nimmst mir diesen Vergleich jetzt nicht übel! Ich meine ihn ganz aufrichtig als Kompliment und ich kann dich auch verstehen.

Abschließend trage ich mich aber wirklich mit der Überlegung, das Ganze hier in den geschützten Bereich zu verlegen. Viel mehr davon möchte ich nun nicht mehr öffentlich preisgeben. Alle, die bis hierher also Interesse bekundet haben, sind herzlich eingeladen und niemand soll sich zur direkten Mitarbeit verpflichtet fühlen.


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Beitrag04.03.2018 11:36

von Tlönfahrer
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d.frank hat Folgendes geschrieben:


Zitat:
Noch ist das allerdings nicht wirklich durchgängig, aber das ist durch ein wenig Fleißarbeit zu beheben.


Was genau meinst du jetzt? Die kursiven Abschnitte oder der Text an sich?
Ja, der Text ist roh, gut, ich habe die Prüfung drüber laufen lassen. Aber keine Feinarbeit bis hierher.... Aber die trockene Arbeit am Text ist halt das notwendige Übel, vor dem ich mich immer und gern  zu drücken versuche. Embarassed



Genau das meinte ich - die Feinarbeit. Da geht es nicht um Rechtschreibung oder irgendwelche Tipps von anderen, sondern um die "trockene Arbeit", die der/die AutorIn selbst erledigen muss, um einen guten Text zu einem sehr guten zu machen.
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Beitrag04.03.2018 13:34

von d.frank
Antworten mit Zitat

Hey Selanna Wink

Zitat:
Also ein Wort von Dir kann ich mir jetzt schon leisten


So ein einziges Wort, aus dem Zusammenhang gerissen, hat doch eh keinen Wert. Das würde ich dir auch schenken. Wink

Zitat:
Aber wenn ich hier lese, suche ich ja nach Rechtschreibfehlern, Logikfehlern, unnötigen Erklärsequenzen und analysiere den Aufbau etc. Das macht doch keiner, wenn er ein Buch kauft und ausspannen will


Das kommt aber, je länger man selbst schreibt. Irgendwann verleidet einem dieser kritische Blick auch das Lesen. Crying or Very sad
Ich suche zum Beispiel jetzt manchmal viel länger nach Büchern, die es schaffen, mich mitzureißen oder ich packe Bücher wieder weg (hätte ich früher nicht getan, höchstens Passagen überlesen), manchmal ist man dann sogar richtig gefrustet, weil das Buch nicht hält, was die Leseprobe versprochen hat oder man denkt sich, ach ne, da erfinde ich lieber selber Geschichten. Was ich damit sagen will: Man wird eigen, nicht überheblich!
Man wird auch engstirnig...

Zitat:
Was liest denn Du so? Liest Du gerne Bücher mit langen Sätzen und nebulösen Metaphern? Ich denke, die meisten Menschen lesen sehr unterschiedliche Stile, mal Kafka, mal Anne Golon, mal Mann, mal Stig Larsson, mal Tolkien. Wenn Du irgendwie innerhalb dieses Spektrums bleibst, das ja ziemlich weit gesteckt ist, passt das, denke ich (und das tust Du mit dem Text, imho)


Ich könnte das jetzt auf Anhieb gar nicht so festmachen. Embarassed
Es sind auf jeden Fall immer Themen, die mich selbst umtreiben. Ich könnte mich nicht in einer Geschichte aufhalten, die mir so gar nichts gibt, mit dem ich mich identifizieren oder von dem ich mich abgrenzen kann.  Sprachlich muss es mich entweder überraschen oder tragen. Es gibt so Floskeln und Phrasen, die kann ich nicht ertragen und wenn ich merke, dass der Autor mich offensichtlich manipuliert, ist das auch ein Grund, mich abzuwenden.

Zitat:
Na, ob Du das von meiner Meinung abhängig machen solltest?


Wenn die Aussicht besteht, dass du bereit wärest, mich mit 8 Cent pro Wort zu bezahlen... Wink Laughing
Nein, natürlich nicht! Aber ich bin in meinem Schaffen jetzt an einem Punkt, an dem ich die Kunst zugunsten der Verkäuflichkeit hinten anstellen würde.
Ich möchte mir einfach die Berechtigung erarbeiten, mich dem Schreiben widmen zu können, ohne den Anschein puren Egoismus zu erwecken. Das ist es schon auch, es ist Egoismus, sich ungeachtet sonstiger Verpflichtungen mit dem Schreiben selbst verwirklichen zu wollen. Es frisst so viel Zeit, kann einen regelrecht auffressen, weil man sich so stark von allem zurückziehen muss, um in diese Kopfwelten hineinzufinden. Aber wenn man dann irgendwann sagen kann: " i pay the bills with this guitar", und selbst wenn es nur ein Zubrot ist, dann hat man auch vor sich selbst eine Rechtfertigung.

Zitat:
Ich sag Dir ganz ehrlich, dass ich Deinen allerersten Einstandstext interessant, aber in den Formulierungen zu abgefahren fand.


Das trifft mich jetzt nicht. Wink
Das wusste und weiß ich doch.  Vielleicht werde ich diese Geschichte irgendwann doch noch ein mal abmildern. Frau Dublonski ist übrigens eine Figur daraus, Julia trifft sie während ihrer Zeit auf der Straße. Wink

Zitat:
Du hast hier eine gute Balance gefunden

Ich danke dir für das Erwähnen eines Punktes, der mir bei dieser Sache diesmal wirklich wichtig geworden ist. smile

Zitat:
Das ist sehr lieb, dass Du fragst Smile

Ich frage aus rein egoistischem Interesse. Du hattest etwas Kurzes eingestellt, das in meinen Augen schon einen anderen Stil, als deine anderen Sachen bisher wiederspiegelt. Deshalb die Frage, ob du jetzt mit kurzen Sachen eher an deiner Schreibe arbeitest oder auch etwas Größeres vielleicht neu angefangen oder etwas Bestehendes neu aufgesetzt hast.
Short Storys sind eine gute Stilübung. Ich habe etliche davon im Repertoire. Man lernt eine Handlung zu stricken, die sich nicht in typischer Weise von A nach B bewegt, etwas, das, ausgelegt auf einen ganzen Roman, schon kein so leichtes Unterfangen mehr darstellt, und man lernt sich selbst im Schreiben ganz unvoreingenommen besser kennen, weil man den Druck los ist, sich allzeit gekonnt auf bis zu dreihundert Seiten auszubreiten. Kurzgeschichten verkaufen sich zwar nicht so gut, aber dafür vielleicht der Roman, den man mittels des Ausprobierens verschiedener Stile und Techniken innerhalb von Kurzgeschichten dann schreiben kann.
Ich merke gerade, dass ich mich ganz schön lehrerhaft anhöre. Rolling Eyes
Entschuldige bitte. Embarassed

Zitat:
An meiner Diss Evil or Very Mad . Wenn ich im Januar nicht endlich (es sind inzwischen einige Jahr ins Land gegangen) abgebe, habe ich ein echtes Problem. sad


Dissertation? Welches Thema?

Dann werde ich dich lieber nicht weiter davon abhalten! Embarassed

Liebe Grüße
diana


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Beitrag04.03.2018 17:58

von d.frank
Antworten mit Zitat

Achtung Sex sells...

Das hier ist schon weit aus der Handlung vorgegriffen. Es ist derzeit mehr eine Eingebung, von der ich nicht weiß, ob ich sie so stehen lassen kann, ob sie sich überhaupt noch in den Ton des Buches einfügt und ob ich die meisten, bis hierher gefolgten Leser damit nicht verlieren würde.
Es wieder einer der kursiven Abschnitte, wer also auf Frau Dublonski hofft, wird sowieso enttäuscht werden. Ich freue mich trotzdem auf kurze Einschätzungen, auch wenn die mich nur in einer leisen Ahnung bestätigen.



Daniel

Isabell war die Art Mensch, der man nur auf zwei Arten begegnen konnte: völlige Selbstaufgabe oder totale Ignoranz. Etwas dazwischen gab es nicht, nicht für ihn. Er hatte sie auf einer dieser Partys kennengelernt, auf denen man das Gefühl zelebrierte, alle der Anwesenden aus Kindertagen herüber gerettet zu haben, obwohl die Gespräche immer auf einem oberflächlich intellektuellen Level blieben. Die Gäste hatten, wie bei solchen Feierlichkeiten oft üblich, jeden freien Platz der Räumlichkeiten bevölkert. Sie saßen, standen und tanzten in den üblichen Grübchen, anhand derer man Aussagen über Integrität und Status der Beteiligten treffen hätte können, wäre man denn dazu aufgelegt gewesen.
Aber er hatte an diesem Abend schon zu viel getrunken, um sich solcher Gedanken zu bemächtigen. Georgina hatte am Vormittag mit ihm Schluss gemacht.  So, wie man das eben so tut, mit den üblichen Ausreden, und er hatte dem ebenso typischen Vorschlag seines Freundes, die neue Freiheit gebührend zu feiern, mit einem müden Nicken stattgegeben. Alles in allem erregte das Angebot an anwesenden und paarungswilligen Damen kein Interesse bei ihm. Er hätte sicher eine mit nach Haus nehmen können, seine großen und breiten Schultern über einer definierten Mitte, das jungenhaft spitzbübige Gesicht, dem ein Kinn- und Schnurrbart seinen Teil Männlichkeit verlieh, und die passend ausdrucksstarken und in sanftem Braun gehaltenen Augen hatten ihm seinen seinen Platz in der Frauenwelt immer gesichert.
Aber er war es leid, die immer gleichen Beziehungen zu führen, sich vorgefertigten und der Mode unterworfenen Rollenbildern zu fügen, oder dem hormongesteuerten Teil seiner Persönlichkeit Raum zu bieten. Dass er seine naturgegebene Wirkung nicht ausnutzte, ließ einige seiner Freunde vermuten, er könne zum anderen Ufer gehören und die wenigen, immer recht kurzen Beziehungen, die er bisher vorzuweisen hatte, schienen eher zu untermauern, dass sie nur einer Art Alibifunktion dienten.
Aber das ging in Ordnung für ihn, solange niemand darauf herumritt oder versuchte ihn damit vorzuführen. Georginas Rückzug hatte ihn weniger getroffen, als er vermuten wollte, ihre ständigen Allüren hatten ihn schon weit von ihr fortgetrieben und als sie ihrer gespielten Liaison heute Morgen den Gnadenstoß versetzt hatte, war ihm kaum mehr dazu eingefallen, als im selben Atemzug auf die Herausgabe seines Schlüssels zu bestehen. Dass er sich auf dieser Party betrank, entsprang eher einer anderen Verzweiflung, die darauf gründete, dass er sich bezüglich der Vermutungen langsam unsicher wurde.
Die große Brünette mit dem tiefen Ausschnitt über einem nahezu perfekten Dekolleté, die immer wieder laszive Blicke zu ihm herüberwarf, hatte ihn weder erregt noch seine Neugier wecken können, die kleine Blonde, die sich unter einem Anschein der naiven Schüchternheit versteckte, war ihm schnell langweilig geworden und die dralle Rothaarige, mit der sich Felix schlussendlich amüsierte, hatte ihm nur ein unbeteiligtes Schulterzucken abgerungen. Irgendwann, und um diesen, von etlichen Cocktails fahrig gewordenen, Annäherungsversuchen seines Freundes zu entkommen, hatte er die Toilette aufgesucht und Isabell dort gefunden. Bleich wie eine Drogenkönigin, kotzend über der Schüssel, der Rock so kurz, dass ihr alles endender Hintern wie eine Einladung wirkte, und er hatte sich so plötzlich und intensiv wie ein Mann gefühlt, dass er sich entgegen seines eigentlich ausgeprägten Taktgefühls oder dem Ekel gegenüber Frauen, die ihre Grenzen nicht zu kennen schienen, kaum zurückzuziehen wusste.

"Was is´", hatte Isabell gelallt, an ihrer wohl einmal rot geschminkten Unterlippe hing ein Faden galligem Erbrochenen. "Noch nie eine kotzen sehen?", und die Art wie sie es fragte, als hätte sie ihn in jeder, mit einer Frau erdenklichen Situation schon gesehen, gab ihm das Gefühl völlig nackt vor ihr zu stehen.
"Meine Mutter hat noch ein Jahr, ich habe seit vier Jahren keinen Kontakt mehr zu ihr und niemand auf dieser beschissenen Party ist Manns genug, mir so das Hirn rauszuvögeln, dass ich diese Scheiße auch nur einen Augenblick lang mal vergessen kann, also erzähl mir nicht, dass das kein Grund ist, mal ordentlich kotzen zu gehen!"
Später, nur wenige Minuten später, hatten Isabell und er den besten Sex ihrer beider Leben.

« Was vorher geschah12



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Beitrag04.03.2018 22:55

von firstoffertio
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Der Schmetterling kennt sich mit Prosa schreiben ja nicht so aus, liest sie meist nur, wie Schmetterlinge das halt so tun mit den Blumen

Aber hat schon öfters von "Show, don't tell" gelesen.
Und meint, dass hier sowohl die ersten beiden Sätze sowie der letzte eher Tell sind? Und der Text dazwischen vielleicht etwas lang in Relation?
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d.frank
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Beitrag05.03.2018 22:22

von d.frank
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Hallo firstoffertio.

nimmst du mir den Vegleich übel?

Zitat:
Aber hat schon öfters von "Show, don't tell" gelesen.
Und meint, dass hier sowohl die ersten beiden Sätze sowie der letzte eher Tell sind? Und der Text dazwischen vielleicht etwas lang in Relation?


Ja, das stimmt, ich könnte / müsste den zweiten Satz herausnehmen und den letzten direkter stellen.
Ich werde mit diesem Abschnitt selbst nicht so warm, er scheint mir zu grell, scheint mir zu klischeehaft und als hätte ich ihn irgendwo geklaut.
Wie siehst du das? Und wie ist es mit der, jetzt schon vorgegriffenen Auflösung? Ist sie eine für Dich?


Danke Dir, ganz aufrichtig!


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firstoffertio
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Beitrag05.03.2018 22:36

von firstoffertio
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Nein, ich mag den Vergleich mit dem Schmetterling.

Bin mir gerade unsicher, welche vorgegriffene Auflösung du meinst? Susann/Frau Dublonski?

Zum letzten Abschnitt: Ja, er wirkt ein wenig "bekannt".
Am besten gefällt mir diese Stelle:

Zitat:
"Noch nie eine kotzen sehen?", und die Art wie sie es fragte, als hätte sie ihn in jeder, mit einer Frau erdenklichen Situation schon gesehen,
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Beitrag06.03.2018 10:32

von d.frank
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Zitat:
Nein, ich mag den Vergleich mit dem Schmetterling.

 smile

Zitat:
Bin mir gerade unsicher, welche vorgegriffene Auflösung du meinst? Susann/Frau Dublonski?


Die und der in diesem Abschnitt genannte Hinweis auf eine lebensbedrohende Erkrankung Frau Dublonskis.

Zitat:
Zum letzten Abschnitt: Ja, er wirkt ein wenig "bekannt".


Ich weiß gar nicht, wo ich ihn herhabe, aber das Gefühl der Fremdinspiration werde ich nicht los. Crying or Very sad

Ich werde es einfach mit einer anderen Szene versuchen!


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Selanna
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Beitrag11.03.2018 15:01

von Selanna
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Hallo diana,

Zitat:
Achtung Sex sells...

Also, nach der Ansage hatte ich mehr Details erwartet Laughing

Zitat:
Daniel

Isabell war die Art WW Mensch, der man nur auf zwei Arten WW begegnen konnte: völlige Selbstaufgabe oder totale Ignoranz. Etwas dazwischen gab es nicht, nicht für ihn. Er hatte sie auf einer dieser Partys kennengelernt, auf denen man das Gefühl zelebrierte, alle der Anwesenden aus Kindertagen herüber gerettet zu haben, obwohl die Gespräche immer auf einem oberflächlich intellektuellen Level blieben. Die Gäste hatten, wie bei solchen Feierlichkeiten oft üblich, jeden freien Platz der Räumlichkeiten Randnotizen: Zwei -keiten-Wörter in einem Satz. Du könntest auch einfach „Feiern“ schreiben... bevölkert. Sie saßen, standen und tanzten in den üblichen Grübchen Grüppchen, oder? Wink , anhand derer man Aussagen über Integrität und Status der Beteiligten treffen hätte können, wäre man denn dazu aufgelegt gewesen.
Aber er hatte an diesem Abend schon zu viel getrunken, um sich solcher Gedanken zu bemächtigen das geht, glaube ich, nur umgekehrt. Die Gedanken können sich seiner bemächtigen, sie kommen über ihn. Aber er kann sich keiner Gedanken bemächtigen, sonst käme er ja über die Gedanken, oder? Ich weiß es aber nicht sicher . Georgina hatte am Vormittag mit ihm Schluss gemacht.  So, wie man das eben so tut, mit den üblichen Ausreden, und er hatte dem ebenso typischen Vorschlag seines Freundes, die neue Freiheit gebührend zu feiern, mit einem müden Nicken stattgegeben. Alles in allem erregte das Angebot an anwesenden und paarungswilligen Laughing   Damen kein Interesse bei ihm. Er hätte sicher eine mit nach Haus nehmen können, seine großen und breiten Schultern über einer definierten Mitte, das jungenhaft spitzbübige spitzbübische Gesicht, dem ein Kinn- und Schnurrbart seinen Teil Männlichkeit verlieh, und die passend ausdrucksstarken und in sanftem Braun gehaltenen Augen hatten ihm seinen seinen Platz in der Frauenwelt immer gesichert. Du beginnst mit den Schultern und gehst dann nach unten (zur Mitte) und dann an den Schultern vorbei wieder nach oben (zum Gesicht). Ich fände es schöner, wenn Du entweder von der Mitte durch zum Gesicht oder vom Gesicht schnurgerade zur Mitte gingest
Aber er war es leid, die immer gleichen Beziehungen zu führen, sich vorgefertigten und der Mode unterworfenen Rollenbildern zu fügen, oder dem hormongesteuerten Teil seiner Persönlichkeit Raum zu bieten oder: zu lassen . Dass er seine naturgegebene Wirkung nicht ausnutzte, ließ einige seiner Freunde vermuten, er könne zum anderen Ufer gehören und die wenigen, immer recht kurzen Beziehungen, die er bisher vorzuweisen hatte, schienen eher zu untermauern, dass sie nur einer Art Alibifunktion dienten.
Aber das ging in Ordnung für ihn, solange niemand darauf herumritt oder versuchte Komma ihn damit vorzuführen. Georginas Rückzug hatte ihn weniger getroffen, als er vermuten wollte warum „wollte“? Warum nicht „hätte“/“hatte“? Oder meinst Du, er wollte glauben, es würde ihn treffen? , ihre ständigen Allüren hatten ihn schon weit von ihr fortgetrieben und als sie ihrer gespielten wenn es eine gespielte Liaison war, dann war sie nicht echt, sprich, faktisch hat es nie eine gegeben. Ist das korrekt? Liaison heute Morgen den Gnadenstoß versetzt hatte, war ihm kaum mehr dazu eingefallen, als im selben Atemzug auf die Herausgabe seines Schlüssels zu bestehen Ein schönes Ende einer Beziehung Laughing . Dass er sich auf dieser Party betrank, entsprang eher einer anderen Verzweiflung, die darauf gründete, dass er sich bezüglich der Vermutungen Die Vermutung, er sei homosexuell? Oder die Vermutung, dass ihn das Beziehungsende traf? Oder beides? Ich bin mir nicht sicher. Lässt Du mich mit Absicht im Unklaren? langsam unsicher wurde.
Die große Brünette mit dem tiefen Ausschnitt über einem nahezu perfekten Dekolleté, die immer wieder laszive Blicke zu ihm herüberwarf, hatte ihn weder erregt noch seine Neugier wecken können, die kleine Blonde, die sich unter einem Anschein der naiven Schüchternheit versteckte, war ihm schnell langweilig geworden und die dralle Rothaarige, mit der sich Felix schlussendlich amüsierte, hatte ihm nur ein unbeteiligtes Schulterzucken abgerungen. Irgendwann, und um diesen, von etlichen Cocktails fahrig gewordenen, Annäherungsversuchen seines Freundes Das lese ich jetzt so, dass sein Freund homosexuell ist. Und wer ist sein Freund überhaupt? Felix? Der macht aber doch gerade mit der Roten rum, oder? - Wobei das wahrscheinlich hier alles nicht geklärt werden muss, da es ja ein Romanausschnitt ist - lass Dich also nicht beirren Wink zu entkommen, hatte er die Toilette aufgesucht und Isabell dort gefunden. Bleich wie eine Drogenkönigin, kotzend über der Schüssel das ist eine schöne diana-Formulierung, die Drogenkönigin, kotzend über der Schüssel. Was für ein Thron Laughing , der Rock so kurz, dass ihr alles endender das kapiere ich nicht. Was alles beendet denn ihr Hintern? Außer dem Rücken? Hintern wie eine Einladung wirkte, und er hatte sich so plötzlich und intensiv wie ein Mann gefühlt, dass er sich entgegen seines eigentlich ausgeprägten Taktgefühls oder verdient das ein „oder“? Es trifft doch beides zu. Warum also kein „und“? dem Ekel gegenüber Frauen, die ihre Grenzen nicht zu kennen schienen, kaum zurückzuziehen wusste.

„Was is´“, hatte Isabell gelallt, an ihrer wohl einmal rot geschminkten Unterlippe hing ein Faden galligem Erbrochenen. „Noch nie eine kotzen sehen?“, und die Art Komma wie sie es fragte, als hätte sie ihn in jeder, mit einer Frau erdenklichen Situation schon gesehen, gab ihm das Gefühl Komma völlig nackt vor ihr zu stehen.
„Meine Mutter hat noch ein Jahr, ich habe seit vier Jahren keinen Kontakt mehr zu ihr ich nehme an, im Roman wird deutlich, wie sie das mit dem einen Jahr wissen kann, wenn sie seit vier Jahren keinen Kontakt hatte? und niemand auf dieser beschissenen Party ist Manns genug, mir so das Hirn rauszuvögeln, dass ich diese Scheiße auch nur einen Augenblick lang mal vergessen kann, also erzähl mir nicht, dass das kein Grund ist, mal ordentlich kotzen zu gehen!“
Später, nur wenige Minuten später, hatten Isabell und er den besten Sex ihrer beider Leben. Boah, das ist echt eklig. Erst der Faden gallig Erbrochenes an der Unterlippe und jetzt hemmungsloser Sex ... naja, er ist ja auch nicht mehr nüchtern Laughing


Zitat:
Es ist derzeit mehr eine Eingebung, von der ich nicht weiß, ob ich sie so stehen lassen kann, ob sie sich überhaupt noch in den Ton des Buches einfügt und ob ich die meisten, bis hierher gefolgten Leser damit nicht verlieren würde.

Generell kannst Du es so stehen lassen, warum nicht? Ob es sich in den Ton des Buches einfügt: Du verwendest hier weniger „Wortspielereien“ als ich es von Dir kenne. Aber das wäre auch noch kein Hinderungsgrund, denn Du hast einige sozialkritische Anspielungen drin und das deckt sich mit der Dublonski-Erzähllinie durchaus. Es ist ja auch eine andere Sicht (nicht die der Dublonski) und jede Sicht darf (imho) ein wenig im Ton variieren. Zum dritten: Wenn ich schon weit in einem Buch gelesen habe und es kämen drei Seiten, die ich nicht so überragend fände, würde mich das Buch als Leser nicht verlieren. Ich hätte die drei Seiten in wenigen Minuten durch und würde einfach weiterlesen.
Außerdem hast Du ja nur ein wenig an Wortspielereien gespart, das ist kein völlig anderer, konträrer Stil. Im Übrigen handelt es sich ja um etwas Kursives, ohnehin etwas, das nicht zum Hauptstrang gehört.

Wenn Du also eine Stelle findest, an der dieser Ausschnitt Sinn ergibt (und das wäre das, weswegen ich an Deiner Stelle Bedenken hätte. Ich habe mal eine - wie ich finde nicht schlechte – Stelle weit vorab geschrieben und sie nie irgendwo sinnvoll unterbringen können), solltest Du sie verwenden.

Man (also ich Rolling Eyes Laughing) könnte jetzt noch philosophieren, was Du mit dieser Stelle aussagen möchtest. Ein Mann, der nur kurze Beziehungen hat, wird deshalb von seinen Freunden für schwul gehalten (was für mich nicht die naheliegendste Schlussfolgerung ist. Ich kenne solche Männer und das letzte, was ich über sie denken würde, wäre, dass sie homosexuell sind), und das beeinflusst ihn so sehr, dass er sich selbst fragt, ob er schwul sein könnte? Wenn meine Freunde über mich denken, ich wäre lesbisch, würde ich mich dann fragen, ob ich wirklich lesbisch bin? Das glaube ich nicht. Ich würde mich höchstens fragen, warum die anderen sich fragen, ob ich lesbisch bin.
Ich frage mich auch, warum Daniel eine so lieblose Beziehung begonnen und aufrechterhalten hat, bis Georgiana sie beendet hat. Warum hat er sie nicht beendet? Was sagt das über ihn aus? Ist er duldsam? Ist er feige? Oder ist es ihm wichtig, einfach eine Beziehung zu haben und egal, wie die verläuft, es ist ihm lieber als keine zu haben? Er sei ein sehr taktvoller Mensch, schreibst Du weiter unten. Hängt das alles damit zusammen? Ich habe nicht ganz verstanden, wie er sich nach dem Ende eigentlich fühlt. Der „vermuten wollte“-Satz hat mich verunsichert.
Gut gefällt mir auf jeden Fall die Charakterisierung der Party, Leute, die sich schon ewig kennen und sich nie wirklich einander annähern, diese Grüppchenbildung, und dieses Hin-und-Mit-Verhalten. Dass es Daniel gar nicht so leichtgemacht wird, auf Distanz zu bleiben. Auch dass er dann ausgerechnet mit der (in diesem Moment) am wenigsten anziehendsten Dame schläft, passt herrlich in Deine Art von Plots und Erzählen, finde ich. Das ist eine Grenzüberschreitung des Durchschnittsgeschmacks, das solltest Du drin lassen, sonst ist die Geschichte - für Deine Verhältnisse – zu zahm (ich stell hier mal meine Theorien und Hypothesen auf, Du darfst gerne den Kopf schütteln und mir den virtuellen Vogel zeigen). Ich fände es allerdings auch ganz nett oder sogar passender, wenn Du nicht nur schreibst, sie hätten den besten Sex ihres Lebens gehabt, sondern noch ein, zwei Sätze bringst, auf Deine schöne wortverdreherische, spöttelnde Art. Du kannst doch sonst oft formulieren, dass man schlucken muss, warum da nicht?

Liebe Grüße
Selanna


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Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham
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Aslindor
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Beitrag11.03.2018 21:34

von Aslindor
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Guten Abend Diana,

nachdem ich eine arbeitsreiche Woche hatte, konnte ich mich jetzt gerade mal ein bisschen deiner lieben ausführlichen Antwort und deinem dritten Abschnitt widmen

Zitat:
Das Problem der Schnappatmung kenne ich zur Genüge. Ich habe irgendwann in meinem Leben mal den Faden verloren und muss jetzt mit dem arbeiten, das mir aus dieser Zeit übrig geblieben ist, heißt: Ich arbeite in einem handwerklichen Beruf für eher wenig Geld und reibe mich seit Jahren an dem Spagat zwischen Berufstätigkeit, Privatleben und dem großen Traum, nur noch tun zu dürfen, was mich wirklich ausfüllt. Was mir in letzter Zeit sehr dabei hilft?
Eine Memoapp. Ich nutze jede freie Minute, um wenigstens ein paar Sätze zu schreiben. Abends, wenn ich müde und ausgelaugt nach Hause komme, passiert da meist nichts mehr, weil ich eher damit beschäftigt bin, im Haushalt wieder aufzuholen. Aber morgens, bevor ich das Haus verlasse, oder in den Pausen tippe ich neues Material in mein Smartphone und schiebe es später auf meinen Rechner. Das funktioniert auch deshalb sehr gut, weil man sich nicht der Gefahr der leeren, weißen Seite aussetzt, die einen echt blockieren kann. wink Ok, im Kollegenkreis bin ich nun endgültig außen vor, weil ich es vorziehe meine Pausen, statt mit seichtem Geschwätz, in meiner Story zu verbingen, aber das war ich auch vorher schon, einfach aus meinem Wesen heraus, von daher stört es mich nicht. wink lol2


das klingt nach einer Methode, die ich wirklich einmal ausprobieren könnte, zwar durch meinen Schichtdienst so seine Probleme mit sich bringt, was auch so ein Grund ist, weshalb sich bei mir ganz schlecht eine Routine entwickeln kann Sad

wie heißt denn die Memoapp, würde sie mir bei Gelegenheit gerne mal anschauen, gerade für flüchtige Ideen ist es praktisch wenn man eine App hat in der man sie schnell festhalten kann, um sie später zu verarbeiten


Zitat:
Vielleicht solltest du ihr den Vorzug geben?
Ich weiß nicht, wie viele Bücher du geschrieben hast, aber es braucht schon ein paar, um im Können so gefestigt zu sein, dass man ans Veröffentlichen gehen kann. Ich habe ja nur den Einstandtext und das Exposé gelesen


Momentan tut sie das auch, die andere Idee ist momentan im Schubkasten verschwunden, bislang habe ich nur wenige grobe Entwürfe mit jeweils wenigen Kapiteln zu Stande gebracht, danach hatte ich immer das Problem dass mir die Luft ausging, vielleicht überfordere ich mich auch einfach ein bisschen zu sehr und sollte aufhören direkt der Vorstellung eines Romans nachzujagen und mich von Kurzgeschichten hocharbeiten

was die Thematik der Fantasy angeht magst du durchaus recht haben, da gibt es nichts, was nicht schon mal erzählt wurde, es braucht also eine ungewöhnlich neue, frische Art altes neu zu erzählen und ich denke das ist für einen Anfänger einfach eine Nummer zu groß


abschließend nochmal lieben Dank für deine Gedanken und lieben Worte zu dem Thema smile




nun zum dritten Abschnitt über Daniel:



Die Szenerie die du entwirfst, entfaltet sich bei mir sehr bildlich beim Lesen, was ein großes Plus bedeutet wenn man gleich eine Verbindung zu selbst Erlebtem ziehen kann, denn das macht das ganze authentisch... ich denke jeder war schon mal auf solch einer Party im Stile eines Klassentreffens

Zitat:
standen und tanzten in den üblichen Grübchen


da musste ich ganz unweigerlich lachen auf Grund dieses schmalen aber fatalen Vertippers ^^


die Beschreibung von Daniel ist auch in Ordnung, womit ich persönlich allerdings nicht ganz konform gehe, beziehungsweise was ich an diesem abschnitt nicht verstehe ist, dass ich ihn in den ersten Sätzen als relativ selbstreflektiert wahrnehme (kennt seine Chancen bei den Frauen, seine generelle Wirkung, die Trennung von Georgina stört ihn nicht im Geringsten, sie ging ihm ja scheinbar eh auf den Sack)
es macht also den Eindruck als ließe er sich nicht so schnell von den Meinungen anderer aus der Bahn bringen

allerdings kann das aber auch an dem Eindruck der Trägheit liegen, den ich bekam, als ihn die Trennung von Georgina überhaupt nicht zu kratzen scheint (sie schien ihm ja mächtig auf den Sack zu gehen, aber den Arsch in der Hose um Schluss zu machen scheint er auch nicht gehabt zu haben, wenn er dies auch ihr überlassen hat, das zeugt wiederum von Schwäche) er scheint jemand zu sein, der Konflikten um alles in der Welt aus dem Weg gehen möchte, und deshalb lieber unbestimmt bleibt und sich nicht so schnell festlegt

Zitat:
Dass er sich auf dieser Party betrank, entsprang eher einer anderen Verzweiflung, die darauf gründete, dass er sich bezüglich der Vermutungen langsam unsicher wurde.


aber dass er auf Grund dieser Trägheit dazu übergeht sich zu überlegen ob er schwul ist halte ich leider an den Haaren herbei gezogen und etwas übers Ziel hinausgeschossen
ein Charakter den ich erst als sehr gut selbstreflektiert erlebe, danach träge und nun so unsicher dass er seine Sexualität in Frage stellt? Das wäre nur so, wenn er sich aus den Meinungen und Ansichten aller anderen wirklich etwas machen würde und jede andere Meinung ihn direkt an sich selbst zweifeln lassen würde   

so als hättest du für Daniel selbst noch nicht entschieden ob du ihn Isabell mit totaler Selbstaufgabe oder mit Ignoranz gegenübertreten lassen willst

der Charakter von Daniel ist mir zu wenig festgelegt und sprunghaft, als das man ihn in diesem Textabschnitt irgendwie richtig greifen könnte, was aber auch daran liegen könnte das der Abschnitt aus späterer Handlung stammt

in der letzten Szene dann fühlt er sich männlicher denn je, wieder ein Sprung... man halte ihm zu Gute das er scheinbar maßlos betrunken zu sein scheint, da werden auch die Gedanken sprunghaft, aber begonnen zu trinken hat er ja wegen der Tatsache, dass er fürchtet homosexuell zu sein, also scheint sein Ausgangscharakter ja eher unsicher zu sein, aber alles in allem ist mir Daniel zu nebulös, wenn er generell so wirken soll Mission erfüllt, aber ich würde aufpassen, dass die Brüche in seinem Charakter nicht zu schnell hintereinander kommen

finde in diesem Fall auch sehr gut dass du Beschreibung des Sex weglässt und nur schreibst dass es der Beste ihres Lebens für die beiden war (da sie betrunken sind reicht das meiner Fantasie vollkommen um das Bild zu komplettieren Very Happy )
alles andere wäre mir zu übertrieben und driftet für meine Verhältnisse auch zu sehr ins Trashige ab

liebe Grüße
Stefan


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Es war unvermeidbar: der Geruch von bitteren Mandeln ließ ihn stets an das Schicksal verhinderter Liebe denken.
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Beitrag12.03.2018 19:48

von d.frank
Antworten mit Zitat

Liebe Selanna,
danke, dass du mich mit der Nase auf die eigentlichen Schwachstellen dieses Abschnitts gestoßen hast! Ich hatte mich komplett an der Frage zum Wiedererkennungswert aufgehangen, ohne dabei zu merken, dass ich in den vorhergehenden Absätzen die Gewichtung schon so ausrichten kann, dass das letzte Bild weniger grell und protzend daherkommt und somit wie eine Momentaufnahme wirkt, die ich irgendwo geklaut haben könnte. ;9

Ich glaube, ich weiß jetzt auch wo:
Aus dem Film: Wild - der große Trip

Kennt den hier jemand?


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Beitrag13.03.2018 16:47

von d.frank
Antworten mit Zitat

Ich antworte an dieser Stelle mal euch beiden, bitte nicht übel nehmen, aber diese Grippe macht mich fertig. Ich habe langsam das Gefühl, die will nie wieder weggehen Crying or Very sad

Ihr schreibt ja beide, dass euch die angenommene Homosexualität Daniels nicht überzeugt hat. Das halte ich insofern für richtig, als dass ich ihr nicht genügend Raum gebe. Ich weiß nicht, aber ich denke, dass es auch in unseren aufgeklärten Zeiten ( und der Abschnitt spielt noch etwas weiter in der Vergangenheit) noch Menschen gibt, die sich ihre Sexualität nicht eingestehen bzw. sie nicht zulassen wollen. An dieser Stelle könnte es also doch durchaus sein, dass Daniels Übersättigung auf einer verleugneten Sexualität gegründet ist? Ich habe versucht, mich in so jemanden hineinzuversetzen: einen Frauenmagneten, der um seine Wirkung beneidet wird, diese aber aus rein persönlichen Gründen der Sinnsuche nicht ausspielt, wofür er von seinen weniger erfolgreichen Geschlechtsgenossen gern in eine Schublade gesteckt wird, in der er an diesem Punkt nun selbst mal kurz herumkramt.
In eurem Leseempfinden zentriert sich nun aber alles auf diese angebliche Homosexualität, die einfach nicht zu so einem Frauenhelden passen will.
Die Ambivalenz, die ich mit Absicht hineingezeichnet habe, irritiert euch so sehr, dass ihr sie mir nicht abkaufen wollt, ok.
Ich denke, es reicht hier, an wenigen Stellen abzumildern, die Frage nach der sexuellen Ausrichtung vielleicht ganz herauszunehmen, ohne die gewollte und für die Tiefe wichtige Ambivalenz in Daniels Rollenverständnis ganz aufzugeben.
Ich selbst plage mich immer noch mit der Frage nach Eigenständigkeit.
Ich werde mir wohl den Film noch ein mal ansehen müssen, um einen Diebstahl endgültig ausschließen zu können. lol2


Im Detail und @Selanna

Zitat:
Also, nach der Ansage hatte ich mehr Details erwartet


Naja, ich finde es jetzt schon arg grenzwertig. Embarassed
Sexualität spielt im Buch eine Rolle. Aber nicht unbedingt in ihrer szenischen, ausgelebten Form. Deshalb hatte und habe ich Bedenken, hier zu plump aufzutreten. Sexualität an dieser Stelle steht für beide Parteien hier mehr als eine Ersatzhandlung. Ihre Nennung ist wichtig, um auf das Fehlende und gleichsam Verbindende hinzuweisen, das die Charaktere an diesem Punkt auf eine Stufe stellt, soll aber nicht zum Selbstzweck werden. Die zuweilen spöttelnde Draufsicht aus den Dublonskikapiteln scheint mir hier auch nicht angebracht, weil die kursiven Abschnitte schon auch eine Art Gegenpol einnehmen sollen.

Zitat:
Randnotizen: Zwei -keiten-Wörter in einem Satz. Du könntest auch einfach „Feiern“ schreiben...


Könnte ich, werde ich! Aber so weit bin ich ja noch gar nicht. wink

Zitat:
Grüppchen, oder?


Wie peinlich Rolling Eyes  Lass uns die Kirsche lieber im Dorf lassen, ja? Wink Laughing Laughing

Zitat:
Aber er hatte an diesem Abend schon zu viel getrunken, um sich solcher Gedanken zu bemächtigen -  das geht, glaube ich, nur umgekehrt. Die Gedanken können sich seiner bemächtigen, sie kommen über ihn. Aber er kann sich keiner Gedanken bemächtigen, sonst käme er ja über die Gedanken, oder? Ich weiß es aber nicht sicher


Da ist was dran. Das Wort ist zu opulent. Dass man sich seiner eigenen Gedanken bemächtigen kann, davon bin ich aber überzeugt. Wenn jemand Herr seiner Gedanken ist, spiegelt das einen relativ sachlichen Menschen wieder. Wenn dieser jemand seine Anwesenheit auf einer Party für gewöhnlich mit Reflexionen über sich selbst und die Anwesenden füllt, tendiert das Ganze schon in Richtung übergeordneter Allmacht, die an diesem Punkt wohl ein bisschen aufgerüttelt wird, bevor sie endgültig in die Sphären selbstgerechter oder überheblicher Abkehr gleitet. wink
Das ist hier schon eine Charakterisierung Daniels, wie ich sie mittels Wortwahl und Hinweisen im Text eigentlich hatte darstellen wollen.

Zitat:
Du beginnst mit den Schultern und gehst dann nach unten (zur Mitte) und dann an den Schultern vorbei wieder nach oben (zum Gesicht). Ich fände es schöner, wenn Du entweder von der Mitte durch zum Gesicht oder vom Gesicht schnurgerade zur Mitte gingest


Es steckt schon etwas dahinter. Daniel oder der Leser sieht sich hier so, wie er meint, dass die Frauen ihn sehen.

Zitat:
Georginas Rückzug hatte ihn weniger getroffen, als er vermuten wollte  - warum „wollte“? Warum nicht „hätte“/“hatte“? Oder meinst Du, er wollte glauben, es würde ihn treffen?


Ja, schon wollte..
Daniel will ja, er will die Rolle, wie er sie auf sich selbst reflektiert, ja ausfüllen. Aber irgendwie scheint ihm dafür etwas Entscheidenes zu fehlen.

Zitat:
wenn es eine gespielte Liaison war, dann war sie nicht echt, sprich, faktisch hat es nie eine gegeben. Ist das korrekt?


Aus dir spricht der Romanzenleser. wink
Echt oder nicht echt, in der Liebe gibt es kein dazwischen?!
Es passt aber zu Daniel und auch in die Auswüchse heutiger Ansichten, was Liebe nun ist oder nicht ist, dass man sich auf ein Theater einlässt, einfach nur, um mal zu sehen..wink

Zitat:
Die Vermutung, er sei homosexuell? Oder die Vermutung, dass ihn das Beziehungsende traf? Oder beides? Ich bin mir nicht sicher. Lässt Du mich mit Absicht im Unklaren?


ja Wink

Zitat:
Irgendwann, und um diesen, von etlichen Cocktails fahrig gewordenen, Annäherungsversuchen seines Freundes -  Das lese ich jetzt so, dass sein Freund homosexuell ist. Und wer ist sein Freund überhaupt? Felix? Der macht aber doch gerade mit der Roten rum, oder?


Ich hatte befürchtet, dass man das so lesen würde. Es ist handwerklich nicht gerade stringent. Ich hatte überlegt, es zu konkretisieren.
Aber dann befand ich, dass es als Fingerzeig auf die Übersättigung stehen bleiben könnte, die sich anscheinend nicht nur auf die Frauen an sich bezieht.
Aber ja, es ist zu uneindeutig!

Zitat:
dass ihr alles endender - das kapiere ich nicht. Was alles beendet denn ihr Hintern? Außer dem Rücken?


Alles! wink
Die Sinnsuche, die Zweifel an einer typischen Männlichkeit, die Person, deren Persona an diesem Punkt völlig irrelevant werden.
Da ist ein Hintern und da ist ein Mann. Viel mehr ist da leider oder zum Glück gerade nicht.


Zitat:
dass er sich entgegen seines eigentlich ausgeprägten Taktgefühls - oder verdient das ein „oder“? Es trifft doch beides zu. Warum also kein „und“? dem Ekel gegenüber Frauen, die ihre Grenzen nicht zu kennen schienen, kaum zurückzuziehen wusste.


Eine gute Frage!
Warum kein Und?
Vielleicht wegen des Abwägens? Weil Daniel ja immerzu abwägt, reflektiert, die Dinge betrachtet?
Ich glaube, das ist jetzt Haarspalterei, hier kann auch ein UND stehen! Wink

Zitat:
ich nehme an, im Roman wird deutlich, wie sie das mit dem einen Jahr wissen kann, wenn sie seit vier Jahren keinen Kontakt hatte?


Also wirklich.. Rolling Eyes Cool Wink

Zitat:
Boah, das ist echt eklig. Erst der Faden gallig Erbrochenes an der Unterlippe und jetzt hemmungsloser Sex ... naja, er ist ja auch nicht mehr nüchtern


Vielleicht aber braucht er auch etwas grotesk Animalisches in seiner sortierten Welt der sachlichen Anpassung. wink

Zitat:
Im Übrigen handelt es sich ja um etwas Kursives, ohnehin etwas, das nicht zum Hauptstrang gehört.


Wer sagt das?
In meiner Vorstellung funktioniert der Rest jedenfalls nicht so, wie von mir angedacht, ohne die kursiven Szenen.

Zitat:
Wenn Du also eine Stelle findest, an der dieser Ausschnitt Sinn ergibt (und das wäre das, weswegen ich an Deiner Stelle Bedenken hätte. Ich habe mal eine - wie ich finde nicht schlechte – Stelle weit vorab geschrieben und sie nie irgendwo sinnvoll unterbringen können), solltest Du sie verwenden.


Das wird sich zeigen. Ich denke, ich werde nicht alle kursiven Abschnitte, die mir im Prozess so einfallen, schlussendlich auch brauchen können.  Viele werden nur für mich selbst stehen bleiben, aber das kann ich eben nur nach Abschluss sicher beurteilen.

Zitat:
Ich fände es allerdings auch ganz nett oder sogar passender, wenn Du nicht nur schreibst, sie hätten den besten Sex ihres Lebens gehabt, sondern noch ein, zwei Sätze bringst, auf Deine schöne wortverdreherische, spöttelnde Art. Du kannst doch sonst oft formulieren, dass man schlucken muss, warum da nicht?


Es passt nicht! Es würde die Szene auf ein Level ziehen, das ich hier nicht haben will.

@Stefan

Zitat:
das klingt nach einer Methode, die ich wirklich einmal ausprobieren könnte, zwar durch meinen Schichtdienst so seine Probleme mit sich bringt, was auch so ein Grund ist, weshalb sich bei mir ganz schlecht eine Routine entwickeln kann


Verstehe!
Schichtdienst ist so ziemlich das Übelste, das man seiner physiologischen und geistigen Gesundheit antun kann.
Ich habe ihn vor Jahren aufgeben. Ich konnte nicht mehr schlafen, nicht mehr funktionieren, gar nichts mehr und fühlte mich dauerhaft wie auf der Schwelle zum baldigen Ableben..
Ich weiß jetzt nicht, ob du es schon mal erwähnt hast, aber wenn Du in den unumgänglichen Bereichen des Schichtdienstes arbeitest wie der Gesundheitspflege, dann möchte ich jetzt nicht diejenige sein, die einem der wenigen Menschen, die sich überhaupt noch dafür engagieren, rät, diese Tätigkeit aufzugeben...
Das ist ein schlimmer Zwiespalt und an dieser Stelle muss man sich direkt für die vielen Menschen stark machen, die sich trotz einer lächerlichen Entlohnung und katastrophalen Arbeitsbedingungen darin abmühen!

Zitat:
wie heißt denn die Memoapp, würde sie mir bei Gelegenheit gerne mal anschauen, gerade für flüchtige Ideen ist es praktisch wenn man eine App hat in der man sie schnell festhalten kann, um sie später zu verarbeiten


Ich nutze immer noch Evernote. Du kannst aber auch ein normales Schreibprogramm auf deinem Handy installieren und die Dateien dann in eine Cloud exportieren. Ich war bisher zu faul oder auch zu anderweitig beschäftigt, um mich wirklich mal mit Alternativen zu befassen. Embarassed

Zitat:
Momentan tut sie das auch, die andere Idee ist momentan im Schubkasten verschwunden, bislang habe ich nur wenige grobe Entwürfe mit jeweils wenigen Kapiteln zu Stande gebracht, danach hatte ich immer das Problem dass mir die Luft ausging, vielleicht überfordere ich mich auch einfach ein bisschen zu sehr und sollte aufhören direkt der Vorstellung eines Romans nachzujagen und mich von Kurzgeschichten hocharbeiten


Klingt nach einem guten Gedanken. Ich weiß nicht, ob das jetzt der ultimative Werdegang zum gestandenen Autor ist, aber mir helfen Kurzgeschichten immer noch dabei, mich im Schreiben zu finden. Manchmal feile ich an älteren Texten oder ich setze etwas Neues auf, einfach so, weil ich gerade keine Lust darauf habe, an einem meiner Projekte zu arbeiten. Nebenbei verfolge ich die aktuellen Ausschreibungen. Wenn ich dann aus dem Ärmel etwas habe, das gerade auf die Vorgaben passt, schicke ich auch noch etwas raus.
Wenn man überlegt, dass die Chance besteht, mit nur einer Geschichte Preisgelder in Höhe von bis zu 1000 Euro zu erwirtschaften, bekommt die Arbeit an Kurzgeschichten auch noch eine gewinnbringende Komponente über das Feilen am eigenen Stil hinaus.
Dauerhaft kann man sich mit Kurzgeschichten als Autor natürlich nicht etablieren.

Zitat:
was die Thematik der Fantasy angeht magst du durchaus recht haben, da gibt es nichts, was nicht schon mal erzählt wurde, es braucht also eine ungewöhnlich neue, frische Art altes neu zu erzählen und ich denke das ist für einen Anfänger einfach eine Nummer zu groß


Denke ich auch. Und ich denke auch, selbst die Großen haben damit zur Zeit eher schlechte Karten.

Zu deinen Leseeindrücken:
Ich freue mich, dass Daniel, trotz seiner nebulösen Aura, so bei dir angekommen ist, wie ich ihn für mich gesehen habe. Alles, was ich hatte aufzeigen wollen, hast du genannt:
relativ selbstreflektiert, lässt sich nicht so schnell von den Meinungen anderer aus der Bahn bringen, scheint jemand zu sein, der Konflikten um alles in der Welt aus dem Weg gehen möchte, und deshalb lieber unbestimmt bleibt und sich nicht so schnell festlegt


Zitat:
ein Charakter den ich erst als sehr gut selbstreflektiert erlebe, danach träge und nun so unsicher dass er seine Sexualität in Frage stellt? Das wäre nur so, wenn er sich aus den Meinungen und Ansichten aller anderen wirklich etwas machen würde und jede andere Meinung ihn direkt an sich selbst zweifeln lassen würde


Auch hier bin ich ganz bei dir!
Aber wenn man diese Unsicherheit nun in den Kontext stellt?
Du bist ein Frauenschwarm, deine Freunde beneiden dich um deine Chancen bei den Damen, eigentlich kannst du sie alle haben, aber jeder Versuch, sich mit ihnen einzulassen endet anscheinend in einer nichtssagenden Zweckbeziehung, deren Ende du abwartest wie ein ergebener Hund?
Warum dann begehst du immer wieder diesen selben Fehler? Was glaubst du bei dieser Suche noch zu finden, außer der Bestätigung, dass du anscheinend nicht kannst, nicht willst mit dem anderen Geschlecht?
Was ist für einen wie Daniel (angepasst, intellektuell geformt, nüchtern und selbstreferenziell jetzt mit größerer und nicht eingestandener Scham behaftet? Die Möglichkeit schwul und damit zumindest irgendwie sexuell geprägt oder lieber völlig konturlos zu sein?
Naja, wahrscheinlich ist das jetzt alles hier einfach zu viel.
Es geht ja nicht um Daniel! Ihm hier so viel Raum zwischen den Zeilen einzuräumen ist der falsche Weg, auch wenn mich seine Figur und die Fragen, die sie aufwirft, faszinieren.

Zitat:
finde in diesem Fall auch sehr gut dass du Beschreibung des Sex weglässt und nur schreibst dass es der Beste ihres Lebens für die beiden war (da sie betrunken sind reicht das meiner Fantasie vollkommen um das Bild zu komplettieren Very Happy )
alles andere wäre mir zu übertrieben und driftet für meine Verhältnisse auch zu sehr ins Trashige ab



Sehe ich auch so. Mir ist, was jetzt da steht, eigentlich schon zu viel und am meisten stört mich, dass ich es geklaut haben könnte. wink
Allerdings hält mich dann wieder bei der Stange, dass eben dieses typische Bild aus den Augen eines Mannes geschildert wird, der anscheinend gar nicht so typisch für seinen Schlag steht, weshalb die Tatsache, dass es zwischen den beiden zur Annäherung kommt, wiederum ein kleines Paradoxon markiert, das sehr schön und exemplarisch für die Irrungen und Wirrungen menschlicher Beziehungen stehen kann, um die es in dem Buch letztendlich auf weiterer Ebene gehen soll, weshalb ich mich noch nicht endgültig für eine Tilgung der Szene entschlossen habe.


Ich danke euch beiden für eure rege Mitarbeit!
Was haltet ihr davon, mir in eine AG zu folgen?


Liebe Grüße
diana


_________________
Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer
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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag14.03.2018 00:40

von Selanna
Antworten mit Zitat

Hallo diana,

Zitat:
Ich habe langsam das Gefühl, die will nie wieder weggehen

Ach geh. Wird schon. Aber bis Ende der Woche musst Du Dich wohl noch gedulden. Noch mal gute Besserung!

Zitat:
Ihr schreibt ja beide, dass euch die angenommene Homosexualität Daniels nicht überzeugt hat. Das halte ich insofern für richtig, als dass ich ihr nicht genügend Raum gebe.

Das ist wahrscheinlich richtig.
Zitat:
Ich weiß nicht, aber ich denke, dass es auch in unseren aufgeklärten Zeiten ( und der Abschnitt spielt noch etwas weiter in der Vergangenheit) noch Menschen gibt, die sich ihre Sexualität nicht eingestehen bzw. sie nicht zulassen wollen.

Bestimmt. Er könnte übrigens auch bisexuell sein.
Zitat:
An dieser Stelle könnte es also doch durchaus sein, dass Daniels Übersättigung auf einer verleugneten Sexualität gegründet ist?

Meinst Du? Ich denke, wenn man auf das angeblich „falsche“ Geschlecht steht und das verbergen will, wird man eher asexuell und meidet sowohl das, mit dem man gerne zusammen wäre als auch das, mit dem die Gesellschaft denkt, mit dem man zusammen sein müsste. Fällt mir spontan Ludwig II. von Bayern ein, er hat ja nicht besonders viele Affären mit Frauen gehabt, um seine Homosexualität zu verbergen. – Aber: Jeder Mensch reagiert anders. Ich denke nicht, dass das die übliche Reaktion ist, aber ich denke, dass sie möglich ist. Und ich glaube, dass Bisexualität für Daniels Zweifel eine gute Erklärung wären

 
Zitat:
rein persönlichen Gründen der Sinnsuche

Ist die eigene Sexualität ein Grund für Sinnsuche? Eher Identitätssuche, oder?

Zitat:
in eurem Leseempfinden zentriert sich nun aber alles auf diese angebliche Homosexualität, die einfach nicht zu so einem Frauenhelden passen will.

Nein, das stimmt nicht. Die angebliche Homosexualität war für mich nicht die Hauptaussage des Textes. Ich fand komisch, dass er in vieler Hinsicht nicht weiß, wie er sich selbst zu deuten hat

Zitat:
die Ambivalenz, die ich mit Absicht hineingezeichnet habe, irritiert euch so sehr, dass ihr sie mir nicht abkaufen wollt, ok.

Ich glaube, den Grund hast Du oben richtig benannt: Dass er denkt, er könnte schwul sein, kam zu plötzlich und zu schwach begründet. Wenn Du dem mehr Raum gibst, wird es glaubhafter.

Zitat:
Ich selbst plage mich immer noch mit der Frage nach Eigenständigkeit.

Ich kenne den Film nicht, halte Deine Frage aber für unnötig. Das ist eine Szene in Deinem Buch, das andere ist eine Szene in dem Film, darum herum gibt es bei Dir und im Film Dutzende andere Szenen, außerdem stimmt sicher der Wortlaut, Haarfarben etc. nicht überein und es gibt mit Sicherheit auch Dutzend andere Filme/Bücher/Theaterstücke, in denen ein Mann auf einer Feier mit einer Frau schläft, die vorher rückwärts gegessen hat.

Zitat:
Naja, ich finde es jetzt schon arg grenzwertig.

Du hast nur eine Aussage zum Sex, nämlich dass er gut war, sonst gar nichts. Das ist doch nicht einmal annähernd eine Sexszene, sondern nur eine Behauptung, die Du in den Raum stellst. Was ist daran grenzwertig? Shocked

Zitat:
Sexualität an dieser Stelle steht für beide Parteien hier mehr als eine Ersatzhandlung. Ihre Nennung ist wichtig,

Mehr als genannt hast Du auch nicht. Ist doch in Ordnung so.

Zitat:
die zuweilen spöttelnde Draufsicht aus den Dublonskikapiteln scheint mir hier auch nicht angebracht, weil die kursiven Abschnitte schon auch eine Art Gegenpol einnehmen sollen.

Gut! Ich fand ja auch, dass der Ton hier ein bisschen anders ist und dass das nichts macht, weil es kursiv ist. Also hier nicht spöttelnd draufgesehen (außer auf den Hintern Wink )

Zitat:
das ist hier schon eine Charakterisierung Daniels, wie ich sie mittels Wortwahl und Hinweisen im Text eigentlich hatte darstellen wollen.

Ah so, „bemächtigen“ hier als dianisches Wortspiel. Stand ich wohl auf dem Schlauch Wink

Zitat:
Es steckt schon etwas dahinter. Daniel oder der Leser sieht sich hier so, wie er meint, dass die Frauen ihn sehen.

Akzeptiert Smile

Zitat:
Ja, schon wollte..
Daniel will ja, er will die Rolle, wie er sie auf sich selbst reflektiert, ja ausfüllen. Aber irgendwie scheint ihm dafür etwas Entscheidenes zu fehlen.

Dacht ich mir nach einer Weile fast.

Zitat:
aus dir spricht der Romanzenleser. Wink

He, nicht fremd-outen, das ist fies Laughing

Zitat:
echt oder nicht echt, in der Liebe gibt es kein dazwischen?!
Es passt aber zu Daniel und auch in die Auswüchse heutiger Ansichten, was Liebe nun ist oder nicht ist, dass man sich auf ein Theater einlässt, einfach nur, um mal zu sehen. Wink

Für mich ist eine Liaison eine Beziehung zwischen zwei Menschen, in der Sex vorkommt. Wenn kein Sex vorkommt, ist es keine Liaison, sondern irgendwas anderes. Wenn Sex vorkommt, ist es eine Liaison. Es ist mE ein Synonym für Affäre, die geht ja auch nicht ohne Sex. Und zwischen Sex und kein Sex gibt es kein dazwischen, mMn, außer man heißt Clinton Laughing
Ein Flirt wäre etwas anderes oder eine Romanze, das kann (imho) etwas Platonisches sein. Übrigens hat „Liaison“ für mich nicht zwingend was mit Liebe zu tun... Vllt verstehe ich das Wort „Liaison“ falsch? Kann auch sein.

Zitat:
Was alles beendet denn ihr Hintern? Außer dem Rücken?
- Alles! Wink
Die Sinnsuche, die Zweifel an einer typischen Männlichkeit, die Person, deren Persona an diesem Punkt völlig irrelevant werden.
Da ist ein Hintern und da ist ein Mann. Viel mehr ist da leider oder zum Glück gerade nicht.

Okay. Stand ich wohl auf dem Schlauch. Ich dachte, der Hintern beendet irgendetwas bei ihr, dabei beendet er etwas bei ihm.

Zitat:

Ich nehme an, im Roman wird deutlich, wie sie das mit dem einen Jahr wissen kann, wenn sie seit vier Jahren keinen Kontakt hatte?
- Also wirklich.. Rolling Eyes Cool Wink

Hehe, aber klar. Der Teufel steckt im Detail Laughing

Zitat:
vielleicht aber braucht er auch etwas grotesk Animalisches in seiner sortierten Welt der sachlichen Anpassung.

Ich passe.
Was ist denn zurzeit los? In einem Text glischt Rotz im Gesicht, im anderen ist Schleim in der Küche, im dritten hängt als erotischer Reiz ein Kotzefaden von der Unterlippe – und ich bin immer die einzige, die das anspricht. Dabei bin ich in natura ziemlich unempfindlich... oh Mann Laughing

Zitat:
Wer sagt das?

Ich Laughing – Aber es muss doch einen Sinn haben, dass Du die Textpassagen von dem anderen durch Kursivschreibung abhebst, eben, weil sie nicht dazu gehören, oder? Rückblenden, Zusatzinfos oder etwas in die Richtung sind?

Zitat:
in meiner Vorstellung funktioniert der Rest jedenfalls nicht so, wie von mir angedacht, ohne die kursiven Szenen.

Hab ich nicht bezweifelt Wink

Zitat:
Es passt nicht! Es würde die Szene auf ein Level ziehen, das ich hier nicht haben will.

War nur eine Idee. Ein Show statt Tell Wink ich dachte auch an eine Dublonskische Draufsicht, nicht auf Detailarbeit. Aber Du hast ja erklärt, dass diese Sicht nicht in den kursiven Szenen vorkommt und Aslindor ist da ja auch Deiner Meinung Wink


Liebe Grüße
Selanna


_________________
Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham
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Aslindor
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Beiträge: 43
Wohnort: Leipzig


Beitrag14.03.2018 12:44

von Aslindor
Antworten mit Zitat

Guten Morgen Diana,

Zitat:
Ihr schreibt ja beide, dass euch die angenommene Homosexualität Daniels nicht überzeugt hat. Das halte ich insofern für richtig, als dass ich ihr nicht genügend Raum gebe. Ich weiß nicht, aber ich denke, dass es auch in unseren aufgeklärten Zeiten ( und der Abschnitt spielt noch etwas weiter in der Vergangenheit) noch Menschen gibt, die sich ihre Sexualität nicht eingestehen bzw. sie nicht zulassen wollen. An dieser Stelle könnte es also doch durchaus sein, dass Daniels Übersättigung auf einer verleugneten Sexualität gegründet ist? Ich habe versucht, mich in so jemanden hineinzuversetzen: einen Frauenmagneten, der um seine Wirkung beneidet wird, diese aber aus rein persönlichen Gründen der Sinnsuche nicht ausspielt, wofür er von seinen weniger erfolgreichen Geschlechtsgenossen gern in eine Schublade gesteckt wird, in der er an diesem Punkt nun selbst mal kurz herumkramt.


Du hast vollkommen Recht damit, dass es auch in unser aufgeklärten Zeit jede Menge Männer (und Frauen) gibt, die ihre Sexualität verschweigen oder nicht zulassen, aus Angst, dann nicht gesellschaftlich akzeptiert zu sein oder welche Gründe sie sonst dafür noch so haben,

Für Daniel müsste es einen konkreten Anfangsverdacht geben damit ich ihm diese plötzliche Fragestellung abkaufen würde, vielleicht gibt es ja ein oder zwei im Buch weiter vorne, z.B. dass er konkret mal einen Mann wirklich attraktiv fand und das bewusst wahrgenommen hat, ansonsten ist mir die Sache mit der Homosexualität zu unrealistisch und ich fände die Idee der Asexualität spannender !

Zitat:
Allerdings hält mich dann wieder bei der Stange, dass eben dieses typische Bild aus den Augen eines Mannes geschildert wird, der anscheinend gar nicht so typisch für seinen Schlag steht, weshalb die Tatsache, dass es zwischen den beiden zur Annäherung kommt, wiederum ein kleines Paradoxon markiert, das sehr schön und exemplarisch für die Irrungen und Wirrungen menschlicher Beziehungen stehen kann, um die es in dem Buch letztendlich auf weiterer Ebene gehen soll, weshalb ich mich noch nicht endgültig für eine Tilgung der Szene entschlossen habe.


Ganz großes JA... mehr nicht... einfach nur JA smile



@ die OffTopic-Besprechung

Volltreffer! Arbeite in der Gesundheits- & Krankenpflege die einen ganz schön fordert, sowohl geistig, körperlich als auch emotional und alle Punkte, die du so zu deinem damaligen Schichtdienst beschreibst kann ich adäquat bestätigen.
Mir was anderes zu suchen wurde mir schon mehr als einmal geraten lol2 aber noch bin ich nicht soweit dafür, es ist trotz des Stress eine sehr schöne Phase in meinem Leben, vermutlich weil ich sehr viel Kraft daraus ziehe, gebraucht zu werden



Zitat:
Evernote


Ach so okay Evernote kenne ich und habe ich auch schon ausprobiert, dachte du meinst eine spezielle Memoapp, die auf die Bedürfnisse eines Autors ausgerichtet ist... ^^


Zitat:
Was haltet ihr davon, mir in eine AG zu folgen?


gerne Smile

lg Stefan


_________________
Es war unvermeidbar: der Geruch von bitteren Mandeln ließ ihn stets an das Schicksal verhinderter Liebe denken.
- Gabriel Garcia Marquez, Die Liebe in den Zeiten der Cholera -
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