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Schwarznacht-düsteres Sonett


 
 
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Tr1ckSh0t
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 23
Beiträge: 81
Wohnort: NRW


Beitrag17.01.2018 01:20
Schwarznacht-düsteres Sonett
von Tr1ckSh0t
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Neue Version »

Schwarznacht

Verschlingende Schwärze, die Fratze der Nacht,
die knorrigen Äste des Waldes verfluchend.
Auf gleissendes Zucken die Baumkrone kracht.
Durch schneidende Kälte falln tosende Fluten.

Inmitten der Bäume, in Schwärze erwacht,
die Zähne des Waldes nun blutige Spitzen.
Die knorrigen Krallen am Hals festgemacht,
in Kälte verblutend die Angst ihn nun packt.

Ein teuflisches Flüstern, dämonisches Kichern,
von überall her durch des Waldes Geäst.
Ein scheussliches Grinsen, zwei hellrote Lichter,
das Rascheln kommt näher,sein Opfer steckt fest.

Ich höre nun laut wie es wahnsinnig lacht,
erblicke die grausame Fratze der Nacht.



_________________
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Kurt Bach
Geschlecht:männlichErklärbär
K


Beiträge: 4
Wohnort: Wien


K
Beitrag25.02.2018 22:03

von Kurt Bach
Antworten mit Zitat

Hallo Tr1ckSh0t,
also,.. puh. Ein böser Wald, oder etwas in einem bösem Wald macht irgendetwas böses, sehr gothiklastig. Das wirkt alles kryptisch, aber ohne irgendwelche Eingänge zu bieten, und damit ehrlich gesagt flach. Insgesamt eben nichts sagend, darum hat möglicherweise bisher noch Niemand geantwortet.

Die Reimform scheint sehr forciert zu sein und den Inhalt (mit-)zu bestimmen, das Metrum spielt quasi keine Rolle und die Sonettform ist für eine so chronologische Auflistung von Ereignissen auch nicht unbedingt optimal.  
Ich würde dir raten solche Übungen und Notizen nicht als fertiges Werk zu zeigen, sondern als eben solche zu nehmen und darauf weiter zu arbeiten. Mit Ideen, beabsichtigten Motiven und Figuren passt das vielleicht in die Werkstatt.


Grüße Kurt
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LeviathanII
Geschlecht:männlichEselsohr
L


Beiträge: 297



L
Beitrag26.02.2018 07:40

von LeviathanII
Antworten mit Zitat

Dem würde ich nicht ganz zustimmen. Was dem Gedicht zweifellos fehlt ist eine formgebende Bewegung:
 Der erste Impuls der mir in den Sinn kommt wäre, dass die Erzählperspektive etwas verschoben scheint: Dass es vielleicht besser wäre, statt einen scheinbaren klassischen Erzähler am Anfang die "Fratze der Nacht" präsentieren zu lassen, von Anfang an und in allen Wahrnehmungen dem Opfer desselben zu folgen. Sodass man nicht in scheinbarer Sicherheit das Gedicht lesen kann und den Schilderungen vertrauen, sondern alles im Ton des Gehetzten vorgetragen wird, die Eindrücke zweifelhaft erscheinen und darin trotzdem plastischer. Sodass man, wenn es in der dritten Strophe heißt: "sein Opfer steckt fest", zu ebendiesem schon eine Verbindung aufgebaut hat - In der jetzigen Version folgt man eher, sachlich erzählt, von einem neutralem Erzähler, der Fratze der Nacht, wodurch man dieser Person, nur als "Opfer" benannt, extrem unemphatisch gegenübersteht.
 Der zweite Impuls war, dass die Symbolik gebrochen wird: "Verschlingende Schwärze, die Fratze der Nacht," setzt diese Begriffe zueinander in Beziehung, die Fratze der Nacht wird ebendiese Dunkelheit und das ist, inhaltlich, ein guter Ausgangspunkt, jedoch schwer vereinbar mit den hellroten Lichtern, dem Grinsen in der dritten Strophe: Wie viel schlimmer wäre es, wie viel mehr würde das Opfer feststecken, wenn die Fratze als Personifiktaion mit der Dunkelheit verbunden wäre - Und auch das grinsen wäre darin kein Problem, alleine die Lichter brechen dieses Bild.

 Anzumerken sei aber auch, dass mir grundsätzlich das Vokabular sehr gut gefiel, welches Gedichten öfter das Genick bricht als man denkt und schneller - Und mir nur das hellrote der Lichter störte, sowie die schlichte Charakterisierung der Person als Opfer dieser Fratze, dieser Angst, dieser Dunkelheit.
 Zum anderem sei anzumerken, dass durchaus lose rote Fäden im Gedicht vorhanden sind: Dass die Fratze der Nacht mit der Dunkelheit gleichgesetzt wird, dadurch automatisch entpersonifiziert und personifiziert zugleich wirkt und dass es die Angst ist, die "ihn" nun packt (wobei die Person eben erst am Ende der zweiten Strophe auftaucht), dass es sich also im Verlauf des Gedichts auch um eine personifizierte und entpersonifizierte Dunkelheit und Fratze handelt. Die Dopplung ist ja auch schon, verbindend, trennend, im Titel gegeben.

 Anzumerken sei auch: Veröffentliche ruhig weiter hier, auch "Übungen und Notizen" - Ich habe selbst über die Jahre hier genug hit & miss veröffentlicht und so schmerzlich es auch erst ist, an den Reaktionen Anderer sind die eigenen besser zu lesen, zu konstruieren, ist es besser ersichtlich, ob Versuche irgendwohin führen, bevor man sie im stillem perfektioniert hat. Und vor allem um zu erfahren, wohin man trotzdem recht hatte, was es zu erhalten gilt.
(In diesem Fall Rhythmus und Vokabular)
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firstoffertio
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Beitrag26.02.2018 21:53

von firstoffertio
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Würde es etwas helfen, das erste Komma wegzulassen?
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menetekel
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Beitrag27.02.2018 08:40

von menetekel
Antworten mit Zitat

Hallo TricksHot,

aus meiner Sicht solltest du alle Satzzeichen weglassen und konsequent kleinschreiben, um das Gedicht zu öffnen.
Schau mal, wie viele wunderbare Enjamements sich so ergäben ...

Zitat:
schwarznacht

verschlingende schwärze die fratze der nacht
die knorrigen äste des waldes verfluchend
aufgleißendes zucken die baumkrone kracht
durch schneidende kälte falln tosende fluten

inmitten der bäume in schwärze erwacht
die zähne des waldes nun blutige spitzen
die knorrigen krallen am hals festgemacht
in kälte verblutend die angst ihn nun packt

ein teuflisches flüstern dämonisches kichern
von überall her durch des waldes geäst
ein scheußliches grinsen zwei hellrote lichter
das rascheln kommt näher sein opfer steckt fest

ich höre nun laut wie es wahnsinnig lacht
erblicke die grausame fratze der nacht


Gleichzeitig kannst du hier feststellen, dass die Enjambements mehr Sinn aus dem Gedicht herausholen, das Atemlose betonen, die Angst "visualisieren."

Dein Gedicht gefällt mir. Ich merke an deinen Reimen und Halbreimen, die unaufdringlich dahertänzeln, dass du dich schon länger mit Lyrik beschäftigst und in der Lage zu sein scheinst, ein Sonett zeitgemäß zu gestalten.

Bin auf Weiteres gespannt. smile

Liebe Grüße
m.


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MoL
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Beitrag27.02.2018 13:20

von MoL
Antworten mit Zitat

@menetekel

Tatsächlich? Ich finde Gedichte, in denen konsequent klein und ohne Satzzeichen geschrieben wird fürchterlich, in den meisten Fällen kommt das daher wie ein Ausdruck absoluter Faulheit oder Pseudokünsterlischkeit. *Schauder*

@Tr1ckSh0t

Mir gefällt das Gedicht gut, es hat einen schönen Klang!
Allerdings hat mich das "ihn" dann etwas herausgerissen. Und wie passt es zu dem "ich"?
Ist das "ich" also eine tatsächlich anwesende Person?
Ich denke, es würde mir etwas mehr gefallen, wenn Du auf der Ebene "Mensch gegen Nacht" bleiben würdest, ohne Individuen, oder eben nur eins hast ("ihn" bzw. das Opfer).
Das zweite "Kälte" könntest Du durch etwas anders ersetzen, Dunkelheit, Grauen, irgendwie sowas; die "tosenden Fluten" sind mir etwas zu viel.
Ansonsten aber wie gesagt: Gefällt mir gut! Auch der Rhythmus! Smile


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gemeinsam mit Leveret Pale:
"Menschen und andere seltsame Wesen"
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Hexenherz-Trilogie: "Eisiger Zorn", "Glühender Hass" & "Goldener Tod", Acabus Verlag 2017, 2019, 2020.
"Die Tote in der Tränenburg", Alea Libris 2019.
"Der Zorn des Schattenkönigs", Legionarion Verlag 2021.
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menetekel
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Alter: 104
Beiträge: 2452
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag27.02.2018 18:11

von menetekel
Antworten mit Zitat

Zitat:
Mol schreibt @menetekel

Tatsächlich? Ich finde Gedichte, in denen konsequent klein und ohne Satzzeichen geschrieben wird fürchterlich, in den meisten Fällen kommt das daher wie ein Ausdruck absoluter Faulheit oder Pseudokünsterlischkeit. *Schauder*


Na, na,

es gibt eine ganze Reihe weltbekannter Lyriker (und "unser" Jan Wagner), die sich dieser "Methode" bedienen. Und zwar genau aus den von mir genannten Gründen.
Ob dir Schreibarten / andere Stilmittel persönlich gefallen, sollte bei einer Textbesprechung übrigens ganz unten angesiedelt bleiben, vielmehr noch bei der Einschätzung eines Fremdkommentars. wink

Liebe Grüße
m.


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niko
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Wohnort: Göttingen


Beitrag28.02.2018 19:17

von niko
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hallo trickshot!


zunächst an mol:

was du bezüglich groß - und kleinschreibung schreibst, kann ich nicht nachvollziehen. ich selbst schreibe die "freien gedichte" alle in permanenter kleinschrift. und das zu tun hat seine gründe. natürlich gab es vor vielen jahren die bestrebung, generell alles klein zu schreiben, was sich aber nie durchsetzen konnte. leider. denn in anderen sprachen funktioniert das ja hervorragend. in der lyrik hat es aber noch einen ganz speziellen effekt. sowohl leser als auch autor denken sehr víel und intensiver über die inhalte nach. denn worte, die klein geschrieben sind, bekommen alleine dadurch schon eine andere bedeutung manchmal, die dem text guttun kann. Z.B.: weg, Weg / band, Band / regen, Regen
es ist also eine zusätzliche, reizvolle Komponente in der Lyrik.

zum Sonett:
Grundsätzlich und nach meinem Wissensstand hat ein Sonett 5 hebungen und senkungen. hier jedoch schreibst du mit nur vier hebungen und senkungen. man kann natürlich mit allen regeln brechen, aber dennoch verleiht gerade beim sonett die fünfhebigkeit dem ganzen eine bestimmte metrik, die sonetttypisch ist. aber....vielleicht liege ich diesbezüglich falsch. wer kann das bestätigen oder verwerfen?



"Schwarznacht

Verschlingende Schwärze, die Fratze der Nacht,
die knorrigen Äste des Waldes verfluchend."

das vorangegangene ist kein Satz. kann man machen, führt hier aber in die irre. ich persönlich finde, dass man gerade bei einem solch düsteren dickicht, wie du es hier zeichnest, es einer hinführenden struktur bedarf. ergo wäre ein verb in diesem eher aufzählenden satz nicht das schlechteste.

"Auf gleissendes Zucken die Baumkrone kracht.
Durch schneidende Kälte falln tosende Fluten."

die vier hebungen und senkungen gelingen in der oberen zeile noch gut. gleissendes? du meinst sicher gleißendes!
 in der zweiten zeile haust du den leser raus. und da nutzt es auch nichts, wenn du fallen in falln verkürzt.
"Die Kälte schneidet in tosende Fluten" wäre zumindest rhythmisch passender.

"Inmitten der Bäume, in Schwärze erwacht,
die Zähne des Waldes nun blutige Spitzen."

"sind blutige spitzen"...zumindest wäre dann mal ein verb drin. ich weiß......durch das entfernen der verben erzeugst du eine düstere stimmung....."in schwärze erwacht" - das finde ich sehr gelungen!

"Die knorrigen Krallen am Hals festgemacht,
in Kälte verblutend die Angst ihn nun packt."

metrik und hebungen sind in diesem rahmen korrekt. du könntest durch das weglassen des artikels die angst noch verstärken:
"Die knorrigen Krallen am Hals festgemacht,
in Kälte verblutend Angst ihn nun packt."
das gibt, wie ich finde, der angst eine spur von Entsetzen und furcht mehr!

"Ein teuflisches Flüstern, dämonisches Kichern,
von überall her durch des Waldes Geäst."

auch hier wieder ein satz, komplett ohne verb. das kann man machen, muss sich dann aber fragen, ob der punkt richtig gesetzt ist und ob das komma am ende der ersten zeile gerechtfertigt ist.

"Ein scheussliches Grinsen, zwei hellrote Lichter,
das Rascheln kommt näher,sein Opfer steckt fest."

also.....das "scharfe s" gibt es noch. und ich hoffe, recht lange! strasse, fuss, scheusslich und gleissend.......alles falsch! straße, fuß, gleißend und scheußlich!  ansonsten aber nix zu meckern hier Wink

"Ich höre nun laut wie es wahnsinnig lacht,
erblicke die grausame Fratze der Nacht."

hinter laut muss, so glaube ich, ein Komma.

die zweizeiligkeit ist dem shakespeare sonett zueigen. meine ich jedenfalls. ich muss das selbst nochmal genauer studieren....

herzlichst - niko


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Ein Gedicht auf dem Hintergrund der Biographie des Autors zu interpretieren ist so, als würde man einem schwimmenden Schiff das Wasser nehmen. (NJK)
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MoL
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Beitrag01.03.2018 15:48

von MoL
Antworten mit Zitat

@Niko

"zunächst an mol:
was du bezüglich groß - und kleinschreibung schreibst, kann ich nicht nachvollziehen. (...) es ist also eine zusätzliche, reizvolle Komponente in der Lyrik"

Joa, mag schon sein. Geschmacksache und so. Ist ein bisschen so, wie ich es nicht leiden kann, einfach von jedem Hans und Franz angeduzt zu werden. Mal - da gebe ich Dir Recht - ist es OK, da passt es einfach und trägt viel zu einer (guten, lockeren) Stimmung bei.
Aber die meiste Zeit ziehe ich es vor, wenn sich jeder an die allgemein gültigen Regeln hält; alles andere empfunde ich als Ausdruck von Dummheit oder Unhöflichkeit.

Aber ich will mich da jetzt auch nicht groß kabbeln; in Sachen Lyrik gehöre ich eh zum häufig verpönten Lager derjenigen, die nur gereimte Gedichte mögen. Wink


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Abari
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Beitrag01.03.2018 17:57

von Abari
Antworten mit Zitat

@ niko: Du hast dich richtig erinnert. Sonett - Fünfheber - Shakespeare.

Ich weiß nun nicht, inwiefern Tr1ckSh0t Regeln absichtlich hält oder bricht. Mit "ß" wäre zB zu fragen, wo er herstammt, da meines Wissens es das "ß" in der Schweiz nicht gibt.

Was gibt mir der Text? Ich weiß es nicht so recht. Zum Gruseln zuwenig, zum Beschweren zu viel. Inhaltlich finde ich ihn interessant gestaltet, aber mir fehlt die Nähe durch ein LI. Ich werde zum Beobachter degradiert, dem Nähe suggeriert werden soll. Das stört mich mehr als die Rechtschreibung und das Rumpeln. Die Bilder sind gut getroffen, auch wenn sie in der Gruselliteratur nicht neu sind. Aber sie schaffen mir eher Abstand, ich komme mir eher vor, als wanderte ich durch eine Galerie düsterer Empfindungen. Mir ist, als schaute ich einen Film, der aber nun rein garnichts mit mir zu tun hat. Zumal der Wechsel zwischen LEr zum LI in der Conclusio mir diesen Effekt unterstreicht. Aber dann, falls es so gemeint sein sollte, wünsche ich mir ein wenig mehr Hinweise darauf, dass es sich um einen Film handeln könnte, den das LI sieht. Gesteigert wird diese Wirkung durch die vielen Partizipien und Verbsubstantivierungen, die mich eher vom Text distanzieren machen.

Reimlich... Man kann dieses Thema mit Halb- und Vollreimen erklären. Ich finde es schade drum. Das Sonettige ist ja grade, sich an strenge Reimschemata zu halten, ansonsten ist es keins. Und selbst dann ist es nicht zwingend gegeben, dass es als solches "durchgeht".

Ich bin unschlüssig und bleibe auch nach mehrmaligem Lesen unschlüssig zurück.


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Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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firstoffertio
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Beitrag01.03.2018 22:12
Re: Schwarznacht-düsteres Sonett
von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Tr1ckSh0t hat Folgendes geschrieben:
Schwarznacht

Verschlingende Schwärze, die Fratze der Nacht,
die knorrigen Äste des Waldes verfluchend.
Auf gleissendes Zucken die Baumkrone kracht.
Durch schneidende Kälte falln tosende Fluten.

Inmitten der Bäume, in Schwärze erwacht,
die Zähne des Waldes nun blutige Spitzen.
Die knorrigen Krallen am Hals festgemacht,
in Kälte verblutend die Angst ihn nun packt.

Ein teuflisches Flüstern, dämonisches Kichern,
von überall her durch des Waldes Geäst.
Ein scheussliches Grinsen, zwei hellrote Lichter,
das Rascheln kommt näher,sein Opfer steckt fest.

Ich höre nun laut wie es wahnsinnig lacht,
erblicke die grausame Fratze der Nacht.


Abari:
Zitat:
Das Sonettige ist ja grade, sich an strenge Reimschemata zu halten, ansonsten ist es keins.


Das kann man so heute nicht mehr  sagen, finde ich. Mal wieder ein Link zu einem meiner Lieblingssonette:
https://www.nobelprize.org/nobel_prizes/literature/laureates/1995/poems-2-e.html


Insgesamt aber scheint mir das Gedicht zu sehr auf Gruselwirkung hin geschrieben, mit all den Adjektiven und Partizipien, deren Vielzahl aber diese Wirkung eher zunichte macht.

Nehme ich die  mal weg, um zu sehen, was passiert:

]Schwarznacht

Schwärze die Fratze der Nacht,
die Äste des Waldes verfluchend.
Auf Zucken die Baumkrone kracht. (Das gibt nicht recht Sinn?)
Durch Kälte falln Fluten. (Da weiß ich auch nicht recht)
Inmitten der Bäume, in Schwärze (weg?) erwacht, (erwachen?)
die Zähne des Waldes, nun blutige Spitzen.
Die Krallen am Hals festgemacht, (Welche Krallen?)
in Kälte die Angst ihn nun packt.

Ein (weglassen?)Flüstern, Kichern,
von überall her durch des Waldes Geäst.
Ein (dito) Grinsen, zwei hellrote Lichter,
das Rascheln kommt näher,sein Opfer steckt fest.

Ich höre nun laut wie es lacht,
erblicke die Fratze der Nacht.
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menetekel
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Beitrag04.03.2018 09:37

von menetekel
Antworten mit Zitat

TrickshOt, du scheinst der einzige zu sein, der sich nicht weiter für das Gedicht zu interessieren scheint.
Was hast du erwartet, stehende Ovationen? Rolling Eyes

Leicht enttäuschte Grüße
m.


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Stimmgabel
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Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag04.03.2018 11:56
Re: Schwarznacht-düsteres Sonett
von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-

Schwarznacht

Verschlingende Schwärze, die Fratze der Nacht,
die knorrigen Äste des Waldes verfluchend.
Auf gleissendes Zucken die Baumkrone kracht.
Durch schneidende Kälte falln tosende Fluten.

Inmitten der Bäume, in Schwärze erwacht,
die Zähne des Waldes nun blutige Spitzen.
Die knorrigen Krallen am Hals festgemacht,
in Kälte verblutend die Angst ihn nun packt.

Ein teuflisches Flüstern, dämonisches Kichern,
von überall her durch des Waldes Geäst.
Ein scheussliches Grinsen, zwei hellrote Lichter,
das Rascheln kommt näher,sein Opfer steckt fest.

Ich höre nun laut wie es wahnsinnig lacht,
erblicke die grausame Fratze der Nacht.

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Hallo Tr1ckSh0t,

gefällt mir gut deine auftaktend daktylische Sonett'eske; deine offenkundige Verhohnepiepelung jenen üblichen, lyrischen schwafel_Nachtgeängstigten gegenüber, die der Normalität 'Nacht' immer wieder ein monsterfressendes Ungetüm andichten wollen, hi hi Wink

... lachen sich Nacht und Wald einen ganzen Ast-Wald darüber ... gelungen Daumen hoch  , genießt der denk_begreifende Lyrikus jene Gruselweide natürlich lyrisch schweigend.

Gruß Stimmgabel ...

-


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Abari
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Beitrag04.03.2018 13:25

von Abari
Antworten mit Zitat

menetekel hat Folgendes geschrieben:
TrickshOt, du scheinst der einzige zu sein, der sich nicht weiter für das Gedicht zu interessieren scheint.
Was hast du erwartet, stehende Ovationen? Rolling Eyes

Leicht enttäuschte Grüße
m.


Leider ist der Autor seit dem 05.02.2018 nicht mehr online gewesen. Ob er unsre Rufe in die Nacht hört? Hören will? Hmm.


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Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
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Tr1ckSh0t
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Beitrag04.05.2018 19:10

von Tr1ckSh0t
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menetekel hat Folgendes geschrieben:
TrickshOt, du scheinst der einzige zu sein, der sich nicht weiter für das Gedicht zu interessieren scheint.
Was hast du erwartet, stehende Ovationen? Rolling Eyes

Leicht enttäuschte Grüße
m.


Hey... ja das tut mir echt Leid. Wir sind umgezogen und mein Pc ging dabei leider kaputt...
desweiteren dachte ich da die ersten tage niemand geantwortet hat das Gedicht würde jetzt untergehen, die Registrierung im DSFO sei eine Schnappsidee, meine Werke zu schlecht und so weiter und so fort. Habe mich gerade wieder angemeldet und werde im Verlauf der nächsten Tage auf die Rezensionen eingehen. Vielen Dank für das Feedback!! lol2
LG und Entschuldigung-Trickshot


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Tr1ckSh0t
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Beitrag04.05.2018 19:12

von Tr1ckSh0t
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menetekel hat Folgendes geschrieben:
TrickshOt, du scheinst der einzige zu sein, der sich nicht weiter für das Gedicht zu interessieren scheint.
Was hast du erwartet, stehende Ovationen? Rolling Eyes

Leicht enttäuschte Grüße
m.


Und nein ehrlich gesagt erwartete ich für "Schwarznacht" in der Luft zerrissen zu werden und bin sehr überrascht von den meisten Einträgen hier. smile


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Beitrag04.05.2018 19:15

von Tr1ckSh0t
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Kurt Bach hat Folgendes geschrieben:
Hallo Tr1ckSh0t,
also,.. puh. Ein böser Wald, oder etwas in einem bösem Wald macht irgendetwas böses, sehr gothiklastig. Das wirkt alles kryptisch, aber ohne irgendwelche Eingänge zu bieten, und damit ehrlich gesagt flach. Insgesamt eben nichts sagend, darum hat möglicherweise bisher noch Niemand geantwortet.

Die Reimform scheint sehr forciert zu sein und den Inhalt (mit-)zu bestimmen, das Metrum spielt quasi keine Rolle und die Sonettform ist für eine so chronologische Auflistung von Ereignissen auch nicht unbedingt optimal.  
Ich würde dir raten solche Übungen und Notizen nicht als fertiges Werk zu zeigen, sondern als eben solche zu nehmen und darauf weiter zu arbeiten. Mit Ideen, beabsichtigten Motiven und Figuren passt das vielleicht in die Werkstatt.


Grüße Kurt


Es war tatsächlich eines meiner ersten Gedichte.
Ich habe mich sehr für Sonette interessiert und irgendwie großen Spaß daran gehabt im Ramen der Vorgaben zu bleiben. Irgendwann habe ich mir die Frage gestellt ob ich ein "Horrorsonett" schreiben könnte und es einfach versucht, ich weiß, dass es etwas uninspiriert ist aber mir gefällt es trotzdem.^^ Danke für dein Feedback.


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Beitrag04.05.2018 19:22

von Tr1ckSh0t
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LeviathanII hat Folgendes geschrieben:
Dem würde ich nicht ganz zustimmen. Was dem Gedicht zweifellos fehlt ist eine formgebende Bewegung:
 Der erste Impuls der mir in den Sinn kommt wäre, dass die Erzählperspektive etwas verschoben scheint: Dass es vielleicht besser wäre, statt einen scheinbaren klassischen Erzähler am Anfang die "Fratze der Nacht" präsentieren zu lassen, von Anfang an und in allen Wahrnehmungen dem Opfer desselben zu folgen. Sodass man nicht in scheinbarer Sicherheit das Gedicht lesen kann und den Schilderungen vertrauen, sondern alles im Ton des Gehetzten vorgetragen wird, die Eindrücke zweifelhaft erscheinen und darin trotzdem plastischer. Sodass man, wenn es in der dritten Strophe heißt: "sein Opfer steckt fest", zu ebendiesem schon eine Verbindung aufgebaut hat - In der jetzigen Version folgt man eher, sachlich erzählt, von einem neutralem Erzähler, der Fratze der Nacht, wodurch man dieser Person, nur als "Opfer" benannt, extrem unemphatisch gegenübersteht.
 Der zweite Impuls war, dass die Symbolik gebrochen wird: "Verschlingende Schwärze, die Fratze der Nacht," setzt diese Begriffe zueinander in Beziehung, die Fratze der Nacht wird ebendiese Dunkelheit und das ist, inhaltlich, ein guter Ausgangspunkt, jedoch schwer vereinbar mit den hellroten Lichtern, dem Grinsen in der dritten Strophe: Wie viel schlimmer wäre es, wie viel mehr würde das Opfer feststecken, wenn die Fratze als Personifiktaion mit der Dunkelheit verbunden wäre - Und auch das grinsen wäre darin kein Problem, alleine die Lichter brechen dieses Bild.

 Anzumerken sei aber auch, dass mir grundsätzlich das Vokabular sehr gut gefiel, welches Gedichten öfter das Genick bricht als man denkt und schneller - Und mir nur das hellrote der Lichter störte, sowie die schlichte Charakterisierung der Person als Opfer dieser Fratze, dieser Angst, dieser Dunkelheit.
 Zum anderem sei anzumerken, dass durchaus lose rote Fäden im Gedicht vorhanden sind: Dass die Fratze der Nacht mit der Dunkelheit gleichgesetzt wird, dadurch automatisch entpersonifiziert und personifiziert zugleich wirkt und dass es die Angst ist, die "ihn" nun packt (wobei die Person eben erst am Ende der zweiten Strophe auftaucht), dass es sich also im Verlauf des Gedichts auch um eine personifizierte und entpersonifizierte Dunkelheit und Fratze handelt. Die Dopplung ist ja auch schon, verbindend, trennend, im Titel gegeben.

 Anzumerken sei auch: Veröffentliche ruhig weiter hier, auch "Übungen und Notizen" - Ich habe selbst über die Jahre hier genug hit & miss veröffentlicht und so schmerzlich es auch erst ist, an den Reaktionen Anderer sind die eigenen besser zu lesen, zu konstruieren, ist es besser ersichtlich, ob Versuche irgendwohin führen, bevor man sie im stillem perfektioniert hat. Und vor allem um zu erfahren, wohin man trotzdem recht hatte, was es zu erhalten gilt.
(In diesem Fall Rhythmus und Vokabular)


Wow. So viele Gedanken habe ich mir bei "Schwarznacht" bei weitem nicht gemacht. Danke für deine Rückmeldung vor allem das mit der Erzählperspektive war mir bisher gar nicht bewusst. Es war wie gesagt eines meiner ersten Gedichte doch ich mag es wegen der Wortwahl genau so wie du^^. Danke für die Rückmeldung<3


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Beitrag04.05.2018 19:47

von Tr1ckSh0t
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MoL hat Folgendes geschrieben:
@menetekel

Tatsächlich? Ich finde Gedichte, in denen konsequent klein und ohne Satzzeichen geschrieben wird fürchterlich, in den meisten Fällen kommt das daher wie ein Ausdruck absoluter Faulheit oder Pseudokünsterlischkeit. *Schauder*

@Tr1ckSh0t

Mir gefällt das Gedicht gut, es hat einen schönen Klang!
Allerdings hat mich das "ihn" dann etwas herausgerissen. Und wie passt es zu dem "ich"?
Ist das "ich" also eine tatsächlich anwesende Person?
Ich denke, es würde mir etwas mehr gefallen, wenn Du auf der Ebene "Mensch gegen Nacht" bleiben würdest, ohne Individuen, oder eben nur eins hast ("ihn" bzw. das Opfer).
Das zweite "Kälte" könntest Du durch etwas anders ersetzen, Dunkelheit, Grauen, irgendwie sowas; die "tosenden Fluten" sind mir etwas zu viel.
Ansonsten aber wie gesagt: Gefällt mir gut! Auch der Rhythmus! Smile


Danke:) Habe auch versucht einen schönen durchgehenden Rythmus beizubehalten.


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Tr1ckSh0t
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Beitrag06.05.2018 12:33

von Tr1ckSh0t
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menetekel hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Mol schreibt @menetekel

Tatsächlich? Ich finde Gedichte, in denen konsequent klein und ohne Satzzeichen geschrieben wird fürchterlich, in den meisten Fällen kommt das daher wie ein Ausdruck absoluter Faulheit oder Pseudokünsterlischkeit. *Schauder*


Na, na,

es gibt eine ganze Reihe weltbekannter Lyriker (und "unser" Jan Wagner), die sich dieser "Methode" bedienen. Und zwar genau aus den von mir genannten Gründen.
Ob dir Schreibarten / andere Stilmittel persönlich gefallen, sollte bei einer Textbesprechung übrigens ganz unten angesiedelt bleiben, vielmehr noch bei der Einschätzung eines Fremdkommentars. wink

Liebe Grüße
m.


Vielen Dank smile. Ja ich beschäftige mich tatsächlich schon lange mit Lyrik und lese auch gerne Gedichte. Ich liebe einfach das Reimen, Stilmittel zu benutzen und einfach mit Worten einen schönen Klang zu kreieren. Meine ersten Gedichte, wozu dieses auch gehört sind eben auch genau das. Ausprobieren, Reime, verschlungene Formulierungen und der Versuch eine bestimmte Stimmung zu erziehlen, mittlerweile habe ich auch ein paar Gedichte welche mehr Hintergrund und mehr Nuancen haben.

Ich mag konsequente Kleinschreibung als Stilmittel auch gerne aber behalte es mir lieber für einige wenige Fälle in denen ich es als sehr passend erachte vor, das war bei "Schwarznacht" meiner Meinung nach nicht der Fall^^

LG
Trickshot


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Tr1ckSh0t
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Beitrag06.05.2018 12:33

von Tr1ckSh0t
pdf-Datei Antworten mit Zitat

menetekel hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Mol schreibt @menetekel

Tatsächlich? Ich finde Gedichte, in denen konsequent klein und ohne Satzzeichen geschrieben wird fürchterlich, in den meisten Fällen kommt das daher wie ein Ausdruck absoluter Faulheit oder Pseudokünsterlischkeit. *Schauder*


Na, na,

es gibt eine ganze Reihe weltbekannter Lyriker (und "unser" Jan Wagner), die sich dieser "Methode" bedienen. Und zwar genau aus den von mir genannten Gründen.
Ob dir Schreibarten / andere Stilmittel persönlich gefallen, sollte bei einer Textbesprechung übrigens ganz unten angesiedelt bleiben, vielmehr noch bei der Einschätzung eines Fremdkommentars. wink

Liebe Grüße
m.


Vielen Dank smile. Ja ich beschäftige mich tatsächlich schon lange mit Lyrik und lese auch gerne Gedichte. Ich liebe einfach das Reimen, Stilmittel zu benutzen und einfach mit Worten einen schönen Klang zu kreieren. Meine ersten Gedichte, wozu dieses auch gehört sind eben auch genau das. Ausprobieren, Reime, verschlungene Formulierungen und der Versuch eine bestimmte Stimmung zu erziehlen, mittlerweile habe ich auch ein paar Gedichte welche mehr Hintergrund und mehr Nuancen haben.

Ich mag konsequente Kleinschreibung als Stilmittel auch gerne aber behalte es mir lieber für einige wenige Fälle in denen ich es als sehr passend erachte vor, das war bei "Schwarznacht" meiner Meinung nach nicht der Fall^^

LG
Trickshot


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Tr1ckSh0t
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Beitrag06.05.2018 12:36

von Tr1ckSh0t
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menetekel hat Folgendes geschrieben:
Hallo TricksHot,

aus meiner Sicht solltest du alle Satzzeichen weglassen und konsequent kleinschreiben, um das Gedicht zu öffnen.
Schau mal, wie viele wunderbare Enjamements sich so ergäben ...

Zitat:
schwarznacht

verschlingende schwärze die fratze der nacht
die knorrigen äste des waldes verfluchend
aufgleißendes zucken die baumkrone kracht
durch schneidende kälte falln tosende fluten

inmitten der bäume in schwärze erwacht
die zähne des waldes nun blutige spitzen
die knorrigen krallen am hals festgemacht
in kälte verblutend die angst ihn nun packt

ein teuflisches flüstern dämonisches kichern
von überall her durch des waldes geäst
ein scheußliches grinsen zwei hellrote lichter
das rascheln kommt näher sein opfer steckt fest

ich höre nun laut wie es wahnsinnig lacht
erblicke die grausame fratze der nacht


Gleichzeitig kannst du hier feststellen, dass die Enjambements mehr Sinn aus dem Gedicht herausholen, das Atemlose betonen, die Angst "visualisieren."

Dein Gedicht gefällt mir. Ich merke an deinen Reimen und Halbreimen, die unaufdringlich dahertänzeln, dass du dich schon länger mit Lyrik beschäftigst und in der Lage zu sein scheinst, ein Sonett zeitgemäß zu gestalten.

Bin auf Weiteres gespannt. smile

Liebe Grüße
m.


Jetzt habe ich auf den falschen Beitrag geantwortet, und das auch noch doppelt...

Tut mir leid, ich bin noch etwas unbeholfen hier, es ist das erste Forum in dem ich je wirklich war. Eigentlich wollte ich auf diesen Beitrag hier antworten aber du verstehst es sicher trotzdem.

LG
Trickshot


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