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Lyrwir
Wortedrechsler

Alter: 69
Beiträge: 69



Beitrag20.12.2007 19:34
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von Lyrwir
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Man führt sich selber vor an kurzer Leine,
freundlich, nett, gepflegt und grade frisch rasiert.
Gibt höflich Antwort auf gestellte Fragen
und fragt sich, ob das irgendeinen intressiert.

Von irgendwo drängt sich mit Macht ins Hirn
die Phantasie: wie säh der Laden aus, zerlegt,
zerhackt in kleine Stücke, das arrogante Grinsen
eines Gegenüber ausgeschnitten und die alberne Frisur
skalpiert. Drapiert mit Eingeweiden tropft vom Schreibtisch
das warme Blut des Anderen in leere Augenhöhlen...

"Ihr Antrag wurde negativ beschieden,
die Frist zum Widerspruch ist abgelaufen."
Müd und ruhig geht man leise aus der Tür,
um wieder nur das eigne Haar zu raufen.

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MosesBob
Geschlecht:männlichGehirn²

Administrator
Alter: 44
Beiträge: 18344

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Beitrag22.12.2007 07:29

von MosesBob
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Hallo Lyrwir!

Die Idee finde ich originell, das Gedicht weiß zu gefallen. Es hat Charme.

Im zweiten Absatz hätte ich die Zeilenumbrüche anders gesetzt und im letzten Absatz finde ich die letzten zwei Zeilen völlig daneben: Ich habe den Eindruck, als hätte hier schnell ein Schluss hergemusst. Das klingt ein wenig holterdipolter. Schnell, ich brauche einen Reim!

Grüße,

Martin


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(Laotse)
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Lyrwir
Wortedrechsler

Alter: 69
Beiträge: 69



Beitrag22.12.2007 18:34

von Lyrwir
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Hallo MosesBob,
danke für deine Antwort. Den Mittelteil wollte ich eigentlich gar nicht umbrechen, das soll ein sekundenkurzer Gedanke sein. Aber dann sieht es doof aus. So habe ich versucht, ihn einigermassen zu unterteilen. Wie hättest du es denn gemacht?
Mit dem Schluß hast du recht, da geh ich noch mal bei.
Grüße,
Lyrwir
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Trollbär
Geschlecht:männlichLeseratte
T

Alter: 62
Beiträge: 134
Wohnort: Wabern / Nordhessen


T
Beitrag22.12.2007 18:58

von Trollbär
Antworten mit Zitat

Im Grunde muss ich dem Martin Recht geben. Wenn man keinen Reim findet, dann biegt man sich einen zurecht. Ich finde aber dieses Gedicht erfasst voll und ganz die zu beschreibende Situation. Der Anfang, ruhig sachlich, es reimt sich, man ist noch voll der guten Dinge. Dann passierts: Die Enttäuschung der Absage, dieses typische Beamtentum, diese affige Frisur...und, und, und. Da wird das Gedicht der Situation völlig gerecht. Dann wieder die Form vom Anfang. Das ist wie ein Film mit einleitender Erklärung, einem dramatisch zugespitztem Spannungsbogen und einem wieder ruhig werdenden Schluss.
Wären da nicht die verstolperten Reime, hättest Du volle Federchen bekommen.
Gruß vom Trollbär


_________________
Trollbär Lyrik
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Lyrwir
Wortedrechsler

Alter: 69
Beiträge: 69



Beitrag23.12.2007 19:48

von Lyrwir
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Trollbär,
vielen Dank für deine Antwort. Ich habe ein wenig gebastelt, s. Version 2.
Grüße,
LW

Version 2, Vorstellig

Man führt sich selber vor an kurzer Leine,
freundlich, sauber, nett und grade frisch rasiert.
Gibt höflich Antwort auf gestellte Fragen
und fragt sich, ob das irgendeinen hier wohl intressiert.

Von irgendwo drängt sich mit Macht ins Hirn die Phantasie:
wie säh der Laden aus, zerlegt, zerhackt in kleine Stücke,
das arrogante Grinsen eines Gegenüber ausgeschnitten
und die alberne Frisur skalpiert. Drapiert mit Eingeweiden
tropft vom Schreibtisch das warme Blut des Anderen
in leere Augenhöhlen...

"Ihr Antrag wurde negativ beschieden,
die Frist zum Widerspruch ist abgelaufen."
Beschieden und besiegt geht man aus der Tür,
um draußen wieder nur das eigne Haar zu raufen.
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