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Wer schreibt, der bleibt -- Artikel in der WELT

 
 
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Abifiz
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 236
Wohnort: Deutschland, in Nähe von Marburg seit 2007


Beitrag29.12.2017 20:07
Wer schreibt, der bleibt -- Artikel in der WELT
von Abifiz
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Noch einen Artikel aus der "WELT" bring' ich ein:

"Wer schreibt, der bleibt" vom 23.10. 2016 über die Autoren, die den heiklen Weg der Selbstpublikation wählen, zumeist in der Digital-Ausgabe.

Hierzu der Link, frei von einer Bezahlschranke: https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article158989750/Wer-schreibt-der-bleibt.html

"Gegen die Demokratisierung des Schreibens kann doch erst mal nichts einzuwenden sein – sich ausprobieren können, auch wenn es schiefgeht, ist das nicht einfach digitaler Start-up-Geist? Qualitätsfilter gibt es auch beim Selfpublishing; es ist nicht der eine, der Lektor, es sind die anderen, unbekannten. Im Amazon-Verkaufsregal steht das vorne, was viele wollen, alles andere ist weniger sichtbar, wird also weniger verkauft.

Gegen das Prinzip ist innerhalb des Marktsegments kaum etwas einzuwenden (zumal viele etablierte Verlage ihrerseits mit dem Geschäftsmodell arbeiten). Bemerkenswert ist aber, wie sich der Anspruch an das, was es überhaupt wert ist, veröffentlicht zu werden, ändert – was ist aus der Vorstellung von Öffentlichkeit als höherer Instanz geworden ist und der Idee der Form, zu der auch die Zurückhaltung gehört, also nicht gleich alles, was einem mal so einfällt, ungefiltert nach draußen zu lassen. Erleben wir die Socialmediaisierung der Literatur?"


_________________
Meine sehr kluge Signatur befindet sich noch in der Herstellungsphase. Falls keine gravierenden Inkompatibilitätsprobleme auftauchen werden, rechne ich mit ihrer Lieferung für das 1. Quartal 2034. Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen.
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Weltenbastler
Geschlecht:männlichLeseratte
W


Beiträge: 152



W
Beitrag29.12.2017 21:11

von Weltenbastler
Antworten mit Zitat

Zitat:
auch wenn es schiefgeht, ist das nicht einfach digitaler Start-up-Geist?


Ich habe nichts dagegen, wenn jeder Mensch eine Chance bekommt und damit Erfolg hat, aber die Einstellung hinter dem Startup Geist gefällt mir überhaupt nicht.

Dies erinnert zu sehr an die Zocker im Silicon Valley, bei denen 80-90% der Unternehmer, mehrere Millionen Dollar in den Sand setzen und nur 10-20% den Fond für alle finanzieren und davon träumen, ein Potential zu haben wie das nächste Google oder Apple.

Im Falle von Nachwuchsautoren ist es natürlich ein wenig anders, weil sie nicht die Kohle anderer verprassen. Allerdings finde ich die Qualität sehr zweifelhaft, was der Artikel auch wieder bestätigt.

Zitat:

Qualitätsfilter gibt es auch beim Selfpublishing; es ist nicht der eine, der Lektor, es sind die anderen, unbekannten. Im Amazon-Verkaufsregal steht das vorne, was viele wollen, alles andere ist weniger sichtbar, wird also weniger verkauft.


Was Leser wollen ist kein Qualitätsmerkmal. Das ist nämlich genau das Problem, dass durch den Erfolg der Eindruck entsteht, man müsse sich nicht mehr um die Qualität kümmern.
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Tantum
Schneckenpost


Beiträge: 7



Beitrag30.12.2017 14:50

von Tantum
Antworten mit Zitat

Hallo ich möchte zu diesem Thema und zu dem verlinkten Artikel meine Gedanken vorstellen,

Zunächst einmal zu den hervorgehobenen Zitaten durch Abifiz:
Zitat:

"Gegen die Demokratisierung des Schreibens kann doch erst mal nichts einzuwenden sein – sich ausprobieren können, auch wenn es schiefgeht, ist das nicht einfach digitaler Start-up-Geist? Qualitätsfilter gibt es auch beim Selfpublishing; es ist nicht der eine, der Lektor, es sind die anderen, unbekannten. Im Amazon-Verkaufsregal steht das vorne, was viele wollen, alles andere ist weniger sichtbar, wird also weniger verkauft.


Ich habe da auch nichts gegen. Die Vorherrschaft der Verlage trägt auch zum Teil sehr merkwürdige Früchte. Manche Leute gründen sich einfach noch schnell einen eigenen Verlag, um dem Wirrwarr zu entgehen. Da schreibt jemand autobiografisch, aber auf andere "aberwitzig" wirkende Situationen zusammen, und dann meint der Lektor, dass das Buch so nicht verlegt werden kann. Dabei ist es auch eine Frage der Empfindlichkeit des Autors, wenn er sich eben SO mit der Situation identifiziert, denn danach besmisst sich, ob der Autor überhaupt noch mit diesem Verlag arbeiten will. Und dann gibt es das Problem, dass man eben auf manche Verlage angewiesen ist. Das wird zumindest etwas gelockert und das finde ich gut.

Dann zu:
Zitat:
Gegen das Prinzip ist innerhalb des Marktsegments kaum etwas einzuwenden (zumal viele etablierte Verlage ihrerseits mit dem Geschäftsmodell arbeiten). Bemerkenswert ist aber, wie sich der Anspruch an das, was es überhaupt wert ist, veröffentlicht zu werden, ändert – was ist aus der Vorstellung von Öffentlichkeit als höherer Instanz geworden ist und der Idee der Form, zu der auch die Zurückhaltung gehört, also nicht gleich alles, was einem mal so einfällt, ungefiltert nach draußen zu lassen. Erleben wir die Socialmediaisierung der Literatur?"


Die Socialmediaisierung? Wie kann ich mir das vorstellen. Ich kriege Angst und Beklemmungen. Schaut man sich das Twittergewitter einmal genau an. Man wird feststellen, dass sich die Leute an diese "Kürze" gewöhnt haben. Auf Facebook zählt auch viel mehr Ausdruck als Inhalt, Einbettung/Kontextualisierung, Konnex usw.

Mir ist es in einem Forum in einem spannenden Thema passiert, dass ich gesperrt wurde, weil ich das Grundgesetz, insbesondere Artikel 1, als etwas unglaublich wertvolles bezeichnet hatte. Es reicht, wenn auch nur ein Blödbommel mitliest, der das als Ironie auffasst, einfach weil er ein falsches Mindset hat, das auch noch durchzecht ist von mangelnder Auffassungsgabe und entsprechend genauso mangelnder Fähigkeit zum sinnerfassenden Lesen. Eine Meldung an den Admin/Moderatoren... die Lesen quer. Bumms. Und dasselbe erleben auch Leute, die sich viel Mühe in ihrer Differenziertheit geben. Sie legen das Problem umfassend dar und stellen verschiedene Ansichten vor. Wenn einem hohen Tier aus einem Verband/Religion das nicht gefällt, dann wird mit allen Mitteln daran gemäkelt. Das enttäuscht mich sehr. Und ich sehe einfach, dass das Niveau auf beiden Seiten extrem gesunken ist. Ich könnte noch viel schreiben, aber ich lasse es mal.

Vereinfacht: Es muss ganz dringend eine Entwicklung statt finden, nämlich, dass die Leute nicht mal eben über einen Text huschen und schon bewerten. Die Bewertung muss immer erst am Ende nach der Reflexion erfolgen und ganz behutsam. Twitter hat das zerstört.

Zitat:
Der EU-Kommissar für digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Günther Oettinger, kam eigens zur Preisverleihung angereist und betonte, wie wichtig Inhalte seien.

Der Herr Öttinger, der meinte, dass gewisse Nazis gar keine schlimmen Verbrechen begangen hätten?

Ja das klingt wie Whataboutism, aber es deckt auf, dass dieser Mensch nur Plattitüden verwendet. Er ist eine echte Schande für die EU und wenn wir uns über Demokratisierung unterhalten wollen, dann aber ganz gewiss über die Achtung von Menschenrechten und die Ächtung ihrer Verletzungen.

---

Ich bin für Selbstpublikationen. Ein Freund von mir hat auch ein Buch im Selbstverlag veröffentlicht. Nicht um reich zu werden, sondern einfach um es günstig und unproblematisch zu gestalten.

Die Autoren, die mit Herzblut ein Buch schreiben, oder überhaupt einen an die Öffentlichkeit gerichteten Text, sie berücksichtigen meist mit angemessener Demut ihre Bringschuld. Wer will schon irgendwas Dahergelabertes ohne echten Mehrwert lesen. Wenn aber eine Erfahrungsbrücke erlesbar wird, wie hat er dies oder jenes überwunden? Dann lese ich auch Literatur, die überhaupt nicht meinem "Charakter" entspricht.

Wenn wir über Publikationen von Journalisten reden, die seit der Babyklappenaffaire erst über ihr Engagement in der Snowdenaffaire ihr Bild wieder etwas begradigen konnten, dann sollte man immer berücksichtigen, dass sie keine echte Berufsausbildung haben. So leid es mir tut. Der Großteil dieser Leute schreibt wie Frösche über den Ozean.

Ich denke aber, über die Letztgenannten geht es hier nicht, oder? Ich wollte nur die Untergrenze einmal tangieren.

Mit freundlichem Gruße in die Runde


_________________
Fernsehen bildet. Immer, wenn der Fernseher an ist, gehe ich in ein anderes Zimmer und lese. - Groucho Marx
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Eris Ado
Klammeraffe


Beiträge: 745



Beitrag30.12.2017 19:59

von Eris Ado
Antworten mit Zitat

Weltenbastler hat Folgendes geschrieben:

Ich habe nichts dagegen, wenn jeder Mensch eine Chance bekommt und damit Erfolg hat, aber die Einstellung hinter dem Startup Geist gefällt mir überhaupt nicht.

Dies erinnert zu sehr an die Zocker im Silicon Valley, bei denen 80-90% der Unternehmer, mehrere Millionen Dollar in den Sand setzen und nur 10-20% den Fond für alle finanzieren und davon träumen, ein Potential zu haben wie das nächste Google oder Apple.



Dass die meisten Start-Ups scheitern, liegt in der Natur der Sache. Niemand ist gezwungen sein Geld auf so risikoreiche Weise zu investieren. Ich verstehe dein Problem nicht. Man muss halt Dinge ausprobieren um zu sehen ob etwas funktioniert oder nicht.
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Weltenbastler
Geschlecht:männlichLeseratte
W


Beiträge: 152



W
Beitrag30.12.2017 20:03

von Weltenbastler
Antworten mit Zitat

Eris Ado hat Folgendes geschrieben:
Weltenbastler hat Folgendes geschrieben:

Ich habe nichts dagegen, wenn jeder Mensch eine Chance bekommt und damit Erfolg hat, aber die Einstellung hinter dem Startup Geist gefällt mir überhaupt nicht.

Dies erinnert zu sehr an die Zocker im Silicon Valley, bei denen 80-90% der Unternehmer, mehrere Millionen Dollar in den Sand setzen und nur 10-20% den Fond für alle finanzieren und davon träumen, ein Potential zu haben wie das nächste Google oder Apple.



Dass die meisten Start-Ups scheitern, liegt in der Natur der Sache. Niemand ist gezwungen sein Geld auf so risikoreiche Weise zu investieren. Ich verstehe dein Problem nicht. Man muss halt Dinge ausprobieren um zu sehen ob etwas funktioniert oder nicht.


Sicher, wenn man sich das leisten kann ... Deutschland wird oft vorgeworfen, die Visionäre nicht zu fördern.
Wir haben aber auch keine Fonds in Milliardenhöhe wie das Silicon Valley um sich die ganzen Flops zu leisten über die niemand mehr spricht.

Und ein Gründer ist in erster Linie von seiner Geschäftsidee überzeugt und sieht ein mögliches scheitern nicht so locker, wie es hier dargestellt wird.
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Abifiz
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 236
Wohnort: Deutschland, in Nähe von Marburg seit 2007


Beitrag30.12.2017 20:48

von Abifiz
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Tantum.

Es freut mich, wie lebhaft Du Dich einbringst!

Einen Punkt möchte ich anmerken (auch nach der Lektüre Deiner sonstigen Beiträge). Du schreibst manchmal einiges zwischen "wirr und verwirrend". Bedenke dies bitte in bezug auf die Rezeption Deiner Texte.

Auf Deinen obigen Beitrag bezogen: Dein Exkurs in die Politik ist in dem Zusammenhang verwirrend und inhaltlich absurd. Oettinger wird nämlich nur als "beliebiger" Vertreter der regierenden Kreise erwähnt, um die steigende Aufmerksamkeit gegenüber dem eBook zu dokumentieren. Es ist nur die Erwähnung von Staffage, mit der Bedeutung: "Das Phänomen eBook wird zunehmend ernstgenommen." Mehr ist dabei nicht.

Deinen Satz über die Erfahrungsbrücke habe ich überhaupt nicht verstanden.

Also, in anderen Worten: Irritationen säst Du hie und da -- manchmal auch zuhauf. Ich hoffe, Du wirst Dich auch tatsächlich lektorieren lassen, wie Du woanders erwähnst, trotz Deiner verständlichen Abneigung gegenüber der "Einmischung" seitens Dritter.

Herzlich
Abifiz


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Meine sehr kluge Signatur befindet sich noch in der Herstellungsphase. Falls keine gravierenden Inkompatibilitätsprobleme auftauchen werden, rechne ich mit ihrer Lieferung für das 1. Quartal 2034. Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen.
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