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Mobbing im Jugendbuch realistisch darstellen

 
 
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MJH
Erklärbär

Alter: 22
Beiträge: 2
Wohnort: Bayern


Beitrag11.12.2017 20:29
Mobbing im Jugendbuch realistisch darstellen
von MJH
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo liebe Forenmitglieder,

Für meine neue Geschichte, soll die entscheidene Anfangsszene eine Situation darstellen, in der mein Hauptcharakter gemobbt wird (ein Mädchen von 16).

Ja ich weiß, ein wenig Klischeehaft, dass der Protagonist gemobbt wird, aber das mal beiseite ist mir aufgefallen, nachdem ich mehrere Szenen entwickelt habe, dass ich keine Ahnung habe, was ich hier mache!

Ich wurde nie gemobbt, habe es auch nicht wirklich miterlebt und alle meine Szenen klangen wie Kopien aus typischen Fernsehserien oder unrealistischen Jugendbuch-Trash. Aber ich will nichts überzogenes, dass sich liest wie Mean Girls in Buchform.

Es sei denn... ist es wirklich so? Wie gesagt, ich habe keine Erfahrungen. Das Kopf-in-die-Kloschüssel halten und ähnliches, passiert das wirklich?

Ich weiß, dass kann persönlich werden und keiner muss mir von seiner Erfahrung erzählen, wenn er nicht will. Tipps und Anregungen würden mich sehr glücklich machen!


_________________
"Sleep is good. Books are better."
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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag11.12.2017 21:14

von Selanna
Antworten mit Zitat

Liebe MJH,

ich fürchte, bei Mobbing setzt Dir nur Deine Phantasie Grenzen, alles ist möglich, es kommt auf die Mobber wie auf das Mobbing-Opfer an.

Zum Einlesen wären das zwei Möglichkeiten:
1. Allgemein: https://de.wikipedia.org/wiki/Mobbing Diesen Artikel habe ich nur am Anfang überflogen und was mich gewundert hat, war die Aussage, dass man im Englischen von Bullying spricht. Soweit ich mich erinnere, gibt es den Begriff auch im Deutschen und er bezeichnet eine andere/spezielle Art von Mobbing. Ich weiß also nicht, wie aktuell dieser Artikel ist.

2. Für die Schule (wenn Deine Figur 16 ist, dürfte das relevant sein): https://de.wikipedia.org/wiki/Mobbing_in_der_Schule

Davon, dass jemandem der Kopf ins Klo getaucht wurde, habe ich noch nie gehört. Was ich schon mitbekommen habe, ist, dass einem Schüler von anderen Mitschülern Dinge weggenommen wurden wie Stifte oder ähnliches und man sich das gegenseitig zuwarf. Das mag harmlos klingen, ist es aber nicht, die Opfer sind völlig hilflos und verzweifelt, zugleich automatisch mit einer Überzahl der Täter konfrontiert. Das hört sich an wie ein Klischee, habe ich allerdings tatsächlich so gesehen. Das ist ein sehr offensichtliches Verhalten, das von Lehrern schnell unterbunden werden kann. Eine andere Art ist, dass sich Mitschüler weigern, sich neben jemanden zu setzen, er wird generell gemieden, darf in der Freizeit an keinen gemeinsamen Aktivitäten von Gleichaltrigen teilnehmen. Oder andere verbreiten üble Gerüchte über den Schüler.
Das Schlimmste, was ich erlebt habe, war, dass jemand sich auf einen nassen Untergrund gesetzt hatte und davon nass zwischen den Beinen war. Er wurde mit dem Handy vor der Schule fotografiert und das Bild mit entsprechendem Text herumgeschickt. Die Folgen waren nur noch durch einen Schulwechsel einzudämmen. Es war furchtbar.

Du hast Dir da ein sehr sensibles Thema ausgesucht, in das man viele Perspektiven und Motivationen einarbeiten kann, Ursachen, kurzfristige und langfristige Folgen, aber Du könntest auch mögliche Gegenmaßnahmen einbringen. Ich weiß nicht, ob das bei Dir nur als Einstiegsszene gedacht ist oder länger Thema sein soll. Da Du beim Recherchieren wahrscheinlich keinen Spaß haben wirst, wünsche ich Dir wenigstens viel Erfolg.

Liebe Grüße
Selanna


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Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham
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RememberDecember59
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 507
Wohnort: Franken


Beitrag11.12.2017 21:28

von RememberDecember59
Antworten mit Zitat

Sowas wie Kopf-in-die-Kloschüssel hab ich noch nie mitbekommen, was aber nicht heißt, dass es nicht passiert. Ich könnte mir auch vorstellen (lasse mich jedoch gerne eines Besseren belehren), dass Mobbing unter Jungs schneller ins Körperliche geht?
Unter Mädels steht glaube ich Cyber-Mobbing mittlerweile ganz weit oben. Meine Mutter ist Lehrerin und berichtet da hin und wieder. Vor nicht allzu langer Zeit hatten sie einen Fall, wo sich eine Schülerin das Leben genommen hat, weil - wie Selanna auch schrieb - Gerüchte in die Welt gesetzt wurden und unangenehme Sachen und Bilder auf Facebook gepostet wurden.
Schlimm sowas!

Und ja, dass Sachen geklaut oder versteckt wurden, habe ich auch schon mitbekommen. Außerdem böse Spitznamen, z.T. ohne dass die Betroffenen wissen, dass sie damit gemeint sind. Das fand ich auch besonders grausam, wenn die halbe Klasse lautstark über eine Person lästert, die im Raum ist und vielleicht ahnt, dass sie gemeint ist, es aber nicht sicher weiß. Bei sowas bin ich öfter mal dazwischen gegangen in meiner eigenen Schulzeit (wobei ich wohl nicht sagen muss, dass das nicht viel gebracht hat).


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Bartimäus: "...-was ist das?"
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novalee.white
Leseratte
N

Alter: 35
Beiträge: 115



N
Beitrag12.12.2017 18:17

von novalee.white
Antworten mit Zitat

Als Sozialarbeiterin die mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, weiß ich (leider) ziemlich viel über Mobbing. Das taurige daran ist, dass deiner Fantasie dort kaum Grenzen gesetzt sind, weil auch die Mobber sehr erfinderisch sind.
Die Gesicht-ins-Klo-Szenarien kenne ich tatsächlich nur aus Filme. Viel häufiger berichten mir die Jugendlichen von:
1. Cyber Mobbing (Fiese Nachrichten, peinliche Fotos und Videos, Fakeprofile und Nachrichten in Namen der Opfer)
2. fiese Spitznamen die auf Gegenstände oder Sachen geschmiert werden
3. Spucken, Treten, Schlagen, Schubsen, Sachen wegnehmen (besonders unter Jungs)
4. Bewusstes Ausgrenzen und lautes Lästern (besonders unter Mädchen)
5. Drohnarichten ("Morgen bringen wir dich wieder zu heulen"), ("Morgen leidest du richtig) usw, um dem Opfer auch nach der Schule keine Ruhe zu gönnen.
Letztendlich ist aber leider alles denkbar, sodass du deine eigene Mobbingeschichte erfinden kannst. Überleg dir einfach, was für dich das schlimste Szenario gewesen wäre und schreibe sie.
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Ingeborg
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 19
Wohnort: Dorf


Beitrag13.12.2017 22:16

von Ingeborg
Antworten mit Zitat

Hallo!

Ich denke Mobbing besteht immer aus einer Vielzahl von Handlungen und nicht unbedingt aus einem einzelnen Ereignis. Man wird immer wieder gequält, ausgegrenzt, bestohlen, geschlagen usw.
Die ständigen Wiederholungen, denen man immer wieder hilflos gegenüber steht, sind das Schlimme. Dazu kommt, dass einem niemand hilft (auch Lehrer gucken gern weg oder machen sogar mit). Manche gucken ratlos, aber sagen nichts. Also kommt zum eigentlichen Angriff auch der völlige Verlust von Vertrauen in seine Mitmenschen.
Deshalb solltest du eventuell mit reinbringen, dass sich das Mädchen nicht in einem einelnen Mobbingangriff befindet, sondern seit langer Zeit gequält wird, also die ganze Lebenssituation hoffnungslos erscheint.
Mobbing-Szenarien, die ich kenne:
- mit Besen schlagen
- Haare ausreißen und anzünden
- mit Essen bewerfen
- keine Einladung erhalten, wenn jeder eingeladen wird
- jemandem Freundschaft vortäuschen um ihn danach zu verraten
- alleine sitzen lassen oder extra wegsetzen
- als Letzten in die Sportgruppen wählen
... und was die Vorposter auch schon so erwähnt haben

Manches davon ist eigentlich nicht dramatisch und mit Abstand betrachtet doch kein Weltuntergang, aber es macht das Leben in der Summe (gerade als Jugendliche/r) sehr schwer.

Grüße
Ingeborg
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Gast







Beitrag02.01.2018 11:39

von Gast
Antworten mit Zitat

Ich kenne Mobbing aus eigener Erfahrung ... leider. Ist aber lange her, und man kommt drüber weg.
Fiese Spitznahmen ("XY") und die Meinung bzw. das Wort abschneiden mit dem Hinweis, was interessiert es was XY dazu denkt. Tuscheln hinter dem Rücken, so dass man aber noch genau mitbekommt, dass es um einen selbst geht oder auch lautstark ohne Rücksicht über denjenigen sprechen. Das zermürbt immer mehr, auch wenn man anfangs versucht, es tapfer zu ignorieren; alles in der Hoffnung die Hauptinitiatoren verlieren die Lust und den Spaß daran. Wenn es dann soweit geht, dass der Spitzname sogar während des Unterrichts in Anwesenheit des Lehrers genannt wird, dann ist es richtig schlimm ... zumindest war es das für mich.
Handgreiflich wurde niemand wirklich, im Winter wurde aber mit Schnee geworfen, sogar im Klassenzimmer.
Ich habe dann irgendwann die Schule gewechselt ... wenn ich für den einfachen Weg hätte eineinhalb Stunden mit dem Zug fahren müssen, hätte ich auch das gemacht. Ich kann mir vorstellen, dass es noch schlimmer ist, wenn die Eltern kein Verständnis für die Situation haben. Meine Eltern haben das vielleicht ein knappes Halbjahr mit angesehen und versucht das anderweitig zu klären, aber dann war "raus da" schlussendlich die einzige sinnvolle Option. Da bin ich mir relativ sicher. Gott sei dank gab es damals noch kein Facebook und wenige hatten Internet.
Vielleicht helfen dir diese Eindrücke ja ...
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Dr. Fusselpulli
Geschlecht:männlichLeseratte
D

Alter: 38
Beiträge: 110
Wohnort: Prag


D
Beitrag02.01.2018 17:44

von Dr. Fusselpulli
Antworten mit Zitat

Ich habe durchaus Gewalt in meinem Schulalltag erfahren.

Es ging gleich am ersten Schultag los, nachdem ich die Schule aufgrund eines Umzugs gewechselt hatte. Bereits in den ersten Minuten als ich auf meinem Platz saß, bekam ich von einem Jungen aus der Reihe hinter mir eines mit einer islamischen Gebetskette über den Schädel gezogen, an dessen Ende drei Steine hingen.

Ich wurde von einer Gruppe Jungs aus meiner Klasse in eine Ecke gezerrt und mir wurde ein Messer an den Bauch gehalten um mich unter Kontrolle zu halten, während ich geschlagen wurde. Es waren keine Prügelorgien, aber man hat für ein paar Minuten Backpfeifen kassiert, bis schließlich die Pause vorbei war, und man in den gemeinsamen Unterricht ging.
Wenn man denn gehen konnte, und nicht die Auflage bekam nicht doch besser 10 Minuten später zu kommen.
Dann muss man entscheiden, bekommt man lieber eine Ermahnung vom Lehrer, oder in der nächsten Pause drei neue blaue Flecken am Oberschenkel.

Ich habe heute noch eine Narbe am Handgelenk.
Ein Mitschüler hatte unter seinem Tisch eine Kugelschreiberfeder mit einem Feuerzeug bis zum Glühen erhitzt. Das bekam ich allerdings erst mit, als er meine linke Hand gepackt hatte, und mir diese glühende Feder auf den Handrücken presste.
Da ich daraufhin aufgeschriehen habe, und zum Waschbecken gelaufen bin um die Verbrennung zu kühlen, hat mir vom Lehrer Ärger eingebracht, der mit der Situation überfordert war und mich zur Ruhe ermahnt hat.
Ohne die Kugelschreiberfeder als Beweismittel wollte er mir auch keinen Glauben schenken, die Verbrennung auf der Hand konnte er nicht einordnen, sehr zur Belustigung der Jungs, die mich über Jahre getreten, geschlagen und bespuckt hatten. Ich hatte ständig blaue Flecken.

Ins Klo hat mich jedoch nie jemand gesteckt. Aber einige Male in einen Müllcontainer geschmissen.
Die werden wirklich sehr kreativ und es ist schwer Übersicht über diese Gruppendynamik zu behalten und sie richtig zu beschreiben.
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PhilipS
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 109



Beitrag01.02.2018 13:58

von PhilipS
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Ich bin als Junge fünfeinhalb Jahre überwiegend von anderen Jungs gemobbt worden. Zu körperlicher Gewalt kam es dabei äußerst selten. Vielmehr hat man mich permanent spüren lassen, dass ich nichts richtig mache. Das betraf Kleidung, Schulausstattung, Hobbys etc. Wenn ich versucht habe, mich anzupassen, hat man neue Gründe gefunden. Haben Lehrer versúcht, das Thema anzusprechen, wurde mir die Schuld zugeschoben. Ich glaube, ein wichtiger Aspekt ist der Umstand, dass die Gründe, aus denen jemand ausgegrenzt wird, (Kleidung, Musikgeschmack, was auch immer) nur vorgeschoben sind. Ab einem bestimmten Punkt wird die Eigendynamik solchen Verhaltens zum Selbstzweck und es geht nur darum, weitermachen zu können.
Es gab mal ein Portal namens "Schüler gegen Mobbing", wenn das noch online ist, findest Du da bestimmt viele Erfahrungsberichte - nicht um sie zu übernehmen, aber um ein Gespür für die Situation zu bekommen. Ich habe auch mal in einem Schweizer Magazin einen Artikel gelesen, der sich an Lehrer und Eltern richtet, die Strukturen beschreibt, und was von Lehrern und Eltern oft falsch gemacht wird. Sofern gewünscht und mit den Forumsregeln vereinbar, kann ich den Link einstellen.


_________________
Schreibt die Texte, die Ihr selber gerne lesen möchtet.
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3207
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag01.02.2018 14:32

von Taranisa
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Haare ziehen, anspucken, schlagen, bei Wanderungen mit Stock eine verpassen, im Treppenhaus Ei auf Kopf werfen, Beleidigungen jeglicher Art ...
Vor ein Auto gelaufen sollte ich angeblich auch sein, daher meine Blödheit. Und einen Rock anziehen habe ich mich recht schnell auch nicht mehr getraut.
Das fing in den späteren 70ern an (also bereits in der Grundschule) und endete Mitte der 80er.
Ach ja: Damals gab es noch kein Mobbing, ich wurde lediglich geärgert. Was musste ich damals auch immer so schnell heulen, da machte es doch Spaß, mich immer wieder dazu zu bringen.

Die Dauerattacken dieser "lieben" Mitschüler pausierten einmal, als ich im Werksunterricht das nächstbeste griff und warf - es war eine Feile für Holzarbeiten, die knapp an der Schläfe des Gegners vorbei landete.

Jahre später erkannte ich, dass ich dadurch stärker wurde und gelernt hatte, mich zu verteidigen. Bei einem Klassentreffen vor ein paar Jahren gaben die Übeltäter zu, wie sch.... sie sich mir gegenüber verhalten hatten.
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VwieMargarita
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Beitrag19.02.2018 12:02

von VwieMargarita
Antworten mit Zitat

So eine rohe Gewalt, ohne viel Kreativität, wie einige hier beschreiben, kenne ich auch. Verfolgung mit Beschimpfungen und Schlägen, im Waschraum auflauern oder auf dem Heimweg, vor dem Wohnhaus drohen und Dreck ins Fenster werfen, wenn die Mutter nicht zu Hause ist, andere gegen dich anstacheln und gemeinsam verprügeln wollen. Die Lehrer schauen weg, die gibt es gar nicht, sie sehen nur, wenn du eine leere Dose trittst.
Milde Formen sind Stuhl wegnehmen, Müll auf deinen Tisch stellen und viel lästern.


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Ruby Smith
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 33
Beiträge: 1180
Wohnort: Kenten


Beitrag24.02.2018 14:55

von Ruby Smith
Antworten mit Zitat

Ich bin auf einer Waldorfschule gewesen und habe dort 13 Jahre lang mit den selben Klassenkameraden Unterricht gehabt und wurde dort dementsprechend auch 13 Jahre lang gemobbt.

Was mir damals so passiert ist:

- 1.-3. Klasse: Von den Jungs als Ziel ihrer Raufereien genutzt werden Arrow In jeder Pause wollte irgendjemand mich verhauen und meistens haben sie es auch durchgezogen. Manchmal bin ich von den Mädchen beschützt worden, aber meistens bin ich mit blauen Flecken nach Hause gegangen. Meine Oma hat immer wieder versucht etwas dagegen zu tun und hat die Lehrer mobilisiert und die Pausenaufsicht darauf aufmerksam gemacht, was zum Teil was gebracht hat, aber erst nachdem der Hauptunruhestifter von der Schule gegangen ist, wurde es endlich besser.

- 3.-8. Klasse: In der dritten Klasse kam eine neue Schülerin in unsere Klasse und aus unerfindlichen Gründen mochte sie mich überhaupt nicht und hat angefangen alle gegen mich zu mobilisieren. Das ging sogar so weit, dass sie ihre Mutter dazu gebracht hat, im Elternkreis gegen mich zu Felde zu ziehen. Zum Glück hat das unser neuer Klassenlehrer, den wir in der 6. bekommen haben unterbunden, aber zwei Jahre lang wurde mir wirklich übel mitgespielt. In der sechsten Klasse stand dann auch irgendwann die Debatte im Raum, ob ich nicht lieber die Schule wechseln sollte, aber ich habe mich dagegen entschieden, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, dass es zu einfach wäre und ich meine Schule (die Lehrer und das Gebäude) so geliebt habe.

- 8.-13. Klasse: Das Mobbing verlegte sich immer mehr in Richtung: "Zur Information bist du in Ordnung, aber alles andere, was du von dir gibst, interessiert niemanden und du bist seltsam". Man hat mich einigermaßen gut behandelt, aber meistens wurde ich von den Leuten ignoriert und nur angesprochen, wenn es nötig war. In dieser Zeit habe ich angefangen, mich außerhalb meiner Klasse zu orientieren und habe in anderen Klassen viele Freunde gefunden, mit denen ich dann auch meine Pausen verbracht habe und dadurch wurde es endlich ein wenig besser.

Du kannst dir gerne etwas davon für deine Geschichte aneignen. wink


_________________
I'd like to add some beauty to life. I don't exactly want to make people know more... though I know that is the noblest ambition, but I'd love to make them have a pleasanter time because of me... to have some little joy or happy thought that would never have existed if I hadn't been born.

(Anne Shirley - Anne of Green Gables, Lucy Maud Montgomery)
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