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Immer bei dir, immer in dir


 
 
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Daydream
Erklärbär
D

Alter: 20
Beiträge: 3



D
Beitrag07.10.2017 23:25
Immer bei dir, immer in dir
von Daydream
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Das hier ist meiner erster Einstand:

Immer bei dir, immer in dir

Auch wenn Personen von dir gehen, trägst du sie immer noch in dir, in deinem Herzen und deinen Erinnerungen. Wenn sie sterben, übergibst du deine Geliebten an Gott und weißt, dass sie dort gut aufgehoben sind.
Doch dies lässt die Sehnsucht nicht verschwinden. In deinem Herz ist ein Loch verblieben. Es herrscht dort Leere. Am meisten schmerzt dich der Gedanke, dass die Momente, die in deinen Erinnerungen verbleiben, nicht wiederkommen werden. Egal was du tun wirst, du kannst die Zeit nicht zurückdrehen und wieder mit dieser Person sein, die dir soviel bedeutet hat. Das einzige was dir bleibt ist, die Zeit Revue passieren zu lassen und dafür dankbar zu sein.

Freue mich über konstruktive Anregungen und Kritik Smile

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Soleatus
Klammeraffe


Beiträge: 999



Beitrag08.10.2017 12:12

von Soleatus
Antworten mit Zitat

Hallo Daydream!

Das ist sicher geschrieben, nur: kaum jemand wird es lesen wollen ... Diese Art von kumpelhaft-welterklärender Erbauungsliteratur mit Gottbezug als Dreingabe ist mehr eine Erscheinung des 19. denn des 21. Jahrhunderts?! Aber wer weiß, vielleicht liegt ich da ja auch ganz falsch, ich bin nicht so der Prosa-Mensch.

Willkommen jedenfalls im Forum!

Soleatus
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Papierdrachenkrieger
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
P

Alter: 49
Beiträge: 46



P
Beitrag08.10.2017 14:59

von Papierdrachenkrieger
Antworten mit Zitat

Hallo Daydream,

versuche mich mal an deinen Gedanken. Bitte nimm das, was du brauchst, das andere lass in diesem Forum. Ich schreib dir hier nur meinen Eindruck.

Man merkt, dass dir diese Person, die nicht mehr da ist, wichtig ist. Okay, dann schreib es persönlicher!
Und dann verwende Absätze, damit der Leser deinen Gedanken besser folgen kann.

Das ist mein Vorschlag:


Immer bei dir, immer in dir

Klara ist gegangen.
Ich trage sie noch in mir; in meinem Herzen, in meinen Erinnerungen, überall und jederzeit.
Sie ging zu Gott. Ich weiß, dass sie dort gut aufgehoben ist. Doch meine Sehnsucht nach ihr...


Ich finde es in dieser Perspektive interessanter.

Hoffe, das gab dir ein Impuls.

Liebe Grüße
Papierdrachenkrieger
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KiaKahawa
Schneckenpost

Alter: 30
Beiträge: 14
Wohnort: Hannover


Beitrag10.10.2017 03:51

von KiaKahawa
Antworten mit Zitat

Hi Daydream,

wozu gehört der Text? Gibt's da Genre, Umfang, groben Fortsetzung-Pitch und sowas? Abgesehen davon habe ich ein paar Anmerkungen für dich.

Die Sprache klingt für mich ein bisschen gesetlzt. Das ist im Prinzip (s.o.) nicht schlimm, aber einige Dinge würde ich als Teilzeitlektorin mit Stephen King Affinität ("Das Leben und das Schreiben", sehr empfohlen!) schon markieren.

Warum musst du "dies" schreiben? Warum nicht "Doch das lässt die Sehnsucht..."?
Warum "Es herrscht dort Leere" und nicht "Dort herrscht Leere", oder gleich ein Satz mit leckerem Komma, direkt angeknüpft an den Satz mit dem Loch im Herzen?

Achja, und zei Kommafehler bleiben da noch: "Egal KOMMA was du tun wirst, ...." und "Das einzige KOMMA was dir bleibt KOMMA ist, ..."

Darüber hinaus glaube ich, dass "soviel" in diesem Fall "so viel" geschrieben wird. Bin mir aber nicht 100 %ig sicher.

Inhaltlich weiß ich ehrlich gesagt nicht, was du von mir als Leser willst. Klar, es sind schöne Worte, es hat einen Inhalt und es ist ein zusammenhaltender Stil, der irgendwo Sinn ergibt. Aber... Wieso? Was animiert mich in diesen Zeilen dazu, weiter zu lesen? Ich stimme da Soleatus zu, und halte diese "Du"-Ansprache in Kombination mit Gottbezug für... hm. Komisch. Etwas, das mich persönlich vom Text distanziert. Wäre er nicht in diesem Forum und nicht nur so ein kurzer Ausschnitt, würde ich ab "Gott" nicht mehr weiterlesen.

Ich hoffe, das hilft dir irgendwie.

Grüzie [/i]


_________________
"Je mehr du liest, desto Autor" – Kia Kahawa
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Rainer Prem
Geschlecht:männlichReißwolf
R

Alter: 66
Beiträge: 1271
Wohnort: Wiesbaden


R
Beitrag11.10.2017 06:18

von Rainer Prem
Antworten mit Zitat

Soleatus hat Folgendes geschrieben:
Hallo Daydream!

Das ist sicher geschrieben, nur: kaum jemand wird es lesen wollen ... Diese Art von kumpelhaft-welterklärender Erbauungsliteratur mit Gottbezug als Dreingabe ist mehr eine Erscheinung des 19. denn des 21. Jahrhunderts?! Aber wer weiß, vielleicht liegt ich da ja auch ganz falsch, ich bin nicht so der Prosa-Mensch.

Willkommen jedenfalls im Forum!

Soleatus


Hallo,

ist dir eigentlich das Alter des Autors aufgefallen? Natürlich ist das Thema nicht optimal abgehandelt. Aber wie sahen deine ersten Gehversuche aus?

@Daydream: Ein guter Anfang. Nimm dir die Vorschläge der anderen zu Herzen und schreib weiter.

Grüße
Rainer
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Soleatus
Klammeraffe


Beiträge: 999



Beitrag11.10.2017 09:02

von Soleatus
Antworten mit Zitat

Hallo Rainer!

Ich kenne das Alter des Verfassers nicht; dass unter seinem (ihrem?) Namen "14" steht, hat genauso viel, oder besser: genauso wenig Aussagekraft wie die "100", die unter anderen Namen stehen ... Angaben, die nicht überprüft werden können, sind wertlose Angaben und jedenfalls nichts, wovon ich die Art meiner Rückmeldung beeinflussen lasse.

Gruß,

Soleatus
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Pickman
Geschlecht:männlichPlottdrossel


Beiträge: 2284
Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag01.11.2017 12:45
Re: Immer bei dir, immer in dir
von Pickman
Antworten mit Zitat

Daydream hat Folgendes geschrieben:
Wenn sie sterben, übergibst du deine Geliebten an Gott und weißt, dass sie dort gut aufgehoben sind.


An Gott? Hö, hö, welchen denn? Kaili, Shiva, den Rauschebart der Christen, das Fliegende Spaghetti-Monster?

Von Religion krieg ich Krätze.
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silesio
Eselsohr

Alter: 89
Beiträge: 237
Wohnort: Dubai


Beitrag02.11.2017 11:41

von silesio
Antworten mit Zitat

Ihr alle vor mir, ihr solltet euch schämen. Hier hat ein 14jähriger geschrieben.
Das kann er natürlich nicht so, die ihr euch für Literaturgötter haltet.
   Übrigens Pickman: Von solchen, die von Religion Krätze kriegen, kriege ich Krätze. Widerlich!
   Silesio


_________________
Ein ernster Mensch, der gerne lacht.
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Soleatus
Klammeraffe


Beiträge: 999



Beitrag02.11.2017 12:43

von Soleatus
Antworten mit Zitat

Zitat:
Das kann er natürlich nicht so, die ihr euch für Literaturgötter haltet.


Och, immerhin schreibt er / sie vollständige Sätze, das ist wesentlich älteren Forenusern nicht gegeben ... Wofür hält sich eigentlich jemand, der zu wissen glaubt, wofür sich andere halten? Und wofür sie sich schämen sollten? Und weiß dieser jemand denn auch, wofür er sich schämen sollte? Wenn man nicht aufpasst, kommt da schon in einem einzigen kurzen Foreneintrag eine Menge zusammen ...
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Pickman
Geschlecht:männlichPlottdrossel


Beiträge: 2284
Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag03.11.2017 00:39

von Pickman
Antworten mit Zitat

silesio hat Folgendes geschrieben:
Ihr alle vor mir, ihr solltet euch schämen. Hier hat ein 14jähriger geschrieben.
Das kann er natürlich nicht so, die ihr euch für Literaturgötter haltet.
   Übrigens Pickman: Von solchen, die von Religion Krätze kriegen, kriege ich Krätze. Widerlich!


Wofür ich mich halte, das kann grundsätzlich nur ich wissen und niemand sonst. In dieser Hinsicht bin ich privilegiert.

Nun zum Umgangston. Dass ich von Religion Krätze kriege, ist eine Ich-Botschaft über mein Verhältnis zur Religion, jedoch keine Aussage über Personen, die Religion ausüben oder lehren. Einlassungen von Typ "Übrigens Pickman: Von solchen, die von Religion Krätze kriegen, kriege ich Krätze. Widerlich!" hingegen können durchaus als persönlicher Angriff verstanden werden.

Daydream hat um Kritik gebeten und sie bekommen. Wenn ich einen Text betrachte, der für andere geschrieben wurde, dann blende ich Alter und Geschlecht, sexuelle und religiöse Vorlieben des Autors aus und betrachte den Text. Es geht hier nicht um gerechte Schulnoten und das, was man von einem Schüler in einem gewissen Alter erwarten darf. Der richtige Maßstab scheint mir der Leser zu sein, für den der Text bestimmt ist. Kurz: bei der Beurteilung eines Textes will ich nicht wissen, ob der Autor 14 oder 40 ist, sondern ob der Text für 14- oder für 40jährige geschrieben wurde.

Wenn ich's mir recht überlege - das Fliegende Spaghetti-Monster finde ich ganz klasse. Ich esse auch jede Woche mindestens einen Teller Pasta.

Always look on the bright side of life!
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silesio
Eselsohr

Alter: 89
Beiträge: 237
Wohnort: Dubai


Beitrag03.11.2017 10:51

von silesio
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Guten Appetit bei deiner Pasta, und möge sie dich noch klüger und weiser machen!
Silesio


_________________
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Aranka
Geschlecht:weiblichBücherwurm
A


Beiträge: 3106
Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
Lezepo 2017 Pokapro und Lezepo 2014



A
Beitrag03.11.2017 16:27

von Aranka
Antworten mit Zitat

Zitat:
Immer bei dir, immer in dir

Auch wenn Personen von dir gehen, trägst du sie immer noch in dir, in deinem Herzen und deinen Erinnerungen. Wenn sie sterben, übergibst du deine Geliebten an Gott und weißt, dass sie dort gut aufgehoben sind.
Doch dies lässt die Sehnsucht nicht verschwinden. In deinem Herz ist ein Loch verblieben. Es herrscht dort Leere. Am meisten schmerzt dich der Gedanke, dass die Momente, die in deinen Erinnerungen verbleiben, nicht wiederkommen werden. Egal was du tun wirst, du kannst die Zeit nicht zurückdrehen und wieder mit dieser Person sein, die dir soviel bedeutet hat. Das einzige was dir bleibt ist, die Zeit Revue passieren zu lassen und dafür dankbar zu sein.



Hallo Daydream,

mein erster Blick gilt dem Text, so wie er  da steht. Was ich beim Lesen empfinde und denke, was mich anspricht und auch was mich stutzen lässt, werde ich versuchen zu formulieren. Dein Alter spielt da erst einmal keine Rolle, diesem gilt erst mein zweiter Blick.

Zitat:

*Auch wenn Personen von dir gehen, trägst du sie immer noch in dir,


Das ist eine gewichtige Aussage in einer ungeheuer distanzierten Konstruktion.
Da ist kein direktes ICH. Der da spricht steht außerhalb des Textes und bleibt es auch über die ganze Textlänge. Das DU, das hier angesprochen wird, ist ebenso außerhalb des Textes: der anonyme Leser vielleicht, oder das DU im Erzähler? Egal wie, der Text steht als isoliertes Wortgebilde zwischen beiden, versucht eine Vermittlung? Trost?
 
Das ganue Gebilde ist ein recht schwieriges Konstrukt und raubt dem Text von vorne herein eine direkte Wirkebene.

Das „auch wenn“ zu Beginn des Textes trägt dazu bei. Es hat etwas Hypothetisches.  

Zitat:
*Wenn sie sterben, übergibst du deine Geliebten an Gott und weißt, dass sie dort gut aufgehoben sind.


Hier setzt das „Außen-ICH / Sprecher“ ein gläubiges Gegenüber voraus. Da ist also eine blind vorausgesetzte Gemeinschaft zwischen Schreiber und Leser. Ist das machbar, als Text für eine fremde, öffentliche Leserschaft?

Solche Sätze habe ich in meinem Leben schon viele Male gehört, an offenen Gräbern, von Predigtkanzeln herunter und sie sind mir auch da schon in ihrer Distanziertheit fremd und wärmelos geblieben. Was weiß ich, was nach dem Tod ist, da kann ich nicht von wissen reden, nur von glauben, vielleicht von einer Gewissheit im Glauben.
Und was heißt schon „gut aufgehoben“? Das ist eine recht irdische Floskel.

*Doch dies lässt die Sehnsucht nicht verschwinden. In deinem Herz ist ein Loch verblieben. Es herrscht dort Leere. Am meisten schmerzt dich der Gedanke, dass die Momente, die in deinen Erinnerungen verbleiben, nicht wiederkommen werden. Egal was du tun wirst, du kannst die Zeit nicht zurückdrehen und wieder mit dieser Person sein, die dir soviel bedeutet hat. Das einzige was dir bleibt ist, die Zeit Revue passieren zu lassen (und dafür dankbar zu sein.)

Jetzt könnte es interessant werden. Der Text betritt den Raum der Trauer, wo es Gefühle wie Leere, Sehnsucht und Schmerz gibt. Und der Text sucht sich nun einen Weg hindurch. Leider bleibt dieser Weg in so großen Worten wie Sehnsucht und Leere stecken. Und leider gibt er vor, Bescheid zu wissen, einen Rat zu wissen.

Im Schreiben darfst du ratlos bleiben, darfst dich verirren, was du nicht tun solltest: dich mit allgemeinen Trostfloskeln zufrieden geben.

Nun der zweite Blick, auf dein Alter. Ich tue das sonst nicht, da mich der Text interessiert und nicht der Autor und ich das ICH im Text sehr wohl als eines vom Autor verschiedenes lese.  Da nun dein Alter hier in die Diskussion geraten ist, will ich es nicht ignorieren.

 Ich gehe davon aus, dass es stimmt und gehe auch davon aus, dass du diesen Text geschrieben hast, da dich das Thema Verlust beschäftigt, dass du, so jung du bist, Verlust erfahren hast. Dann darfst du wirklich dankbar sein, dass du in deinem Glauben eine Stütze erfährst.
Wenn du darüber schreiben willst, weil es dir hilft, dann könntest du es in deinem privaten Tagebuch tun. Dann kannst du auch auf die künstlich aufgebaute Distanz verzichten und in der Ich-Form schreiben.
Um deine Erfahrung oder deine Suche im großen „Verlust-Raum“ in einem Text umzusetzen, der fremden Lesern  etwas geben könnte, müsstest du vielleicht eine andere Distanz entwickeln und auch ein paar mehr handwerkliche Dinge übers Schreiben wissen, denn es ist ein schwieriges Thema.

Zu deinem Schreiben generell, deiner Fähigkeit zu formulieren, deiner gut lesbaren und flüssigen Satzgestaltung, kann ich nur gratulieren. Da bin ich nicht nur bei 14jährigen durchaus anderes gewohnt. Also, weiter machen. Andere Thematik! Locker drauf los! Und bleib direkt! Verstecke dein TEXT-ICH (das nicht du bist, sondern deine Erfindung ist), nicht hinter einem DU oder MAN.

Liebe Grüße und herzlich willkommen im Forum. Aranka


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"Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)

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Mogmeier
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Moderator
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Beitrag05.11.2017 06:24

von Mogmeier
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Hallo Daydream,

jetzt habe ich mir mehrere Tage lang den Kopf zerbrochen über deinen Text und bin zu dem Endergebnis gekommen, dass darin etwas fehlt, und das nennt sich Empathie. Empathie heißt: die eigenen Gefühle zurückstecken, die Sache so objektiv wie möglich zu betrachten, um dann das Ganze dem Gegenüber formvollendet auf seine subjektive Denkweise hin aufzuzeigen. (Das klappt auch mit dem eigenen Ich.)

LG Mog


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silesio
Eselsohr

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Beitrag05.11.2017 12:30

von silesio
Antworten mit Zitat

Mogmeier, Empathie !? Die eigenen Gefühle zurückstecken?? Ich glaube, das ist unmöglich. Wenn man Seine Gefühle zurückstecken könnte, wäre man "unmenschlich", vielleicht ein Zombie. Empathie kann ich überhaupt nur mit Menschen empfinden, nicht mit Sachen. Ziel könnte sein, sich von den eigenen Gefühlen nicht überwältigen und steuern zu lassen, also ohne Verstand und Ratio geht es nicht.
   Dagegen stimme ich dir zu, dass man (im übertragenen Sinn) auch Empathie für dich selber aufbringen kann und soll.
   Silesio


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Mogmeier
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Moderator
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Beitrag06.11.2017 00:21

von Mogmeier
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Oh, ich denke, dass ich hierbei evtl. schon ein paar Gedanken weiter war. Deshalb möchte ich versuchen, das ein bisschen anders aufzudröseln.

Wir haben hier einen Text vorliegen, der Trost spenden soll, aber irgendwie will das bei dem Leser nicht rüberkommen. Warum ist das so?
Die einfachste Erklärung hierfür lautet: ich, also ich so als Leser, habe Trost gerade nicht nötig, d.h. der Text funktioniert nur bei einem Leser, der gerade auf der Suche nach Trost ist. Wobei ich der Meinung bin, dass dieser eingestellte Text hier auch in der Hinsicht seine Wirkung verfehlt.

Wie erreicht also nun ein Autor (er so als Trostspender) den trostsuchenden Leser? – Ganz einfach. Der Autor stellt nicht sich und seine eigene Gefühlswelt in den Mittelpunkt, sondern die des Trostsuchenden. Und wenn sich der Autor auf die Gefühlswelt seines Lesers einlassen möchte, die er hier unbedingt anzapfen muss, muss er die eigene Gefühlswelt zurückstellen, um überhaupt erstmal herauszufinden, wie er sich seinen Leser sozusagen weichkochen kann. Das Dumme hierbei ist, dass jeder Mensch in den unterschiedlichsten Dingen (und nur dort) Trost findet.
Wie bringt man nun diese unterschiedlichen Dinge sprich Interpretationen auf einen Nenner? – Ganz einfach, zumindest in der Theorie: Die unterschiedlichsten Erfahrungen zu ein und derselben Sache sind wie verschiedene Parametereinstellungen eines einzigen Musters bzw. Prinzips einer Sache zu betrachten. Hier reicht es also nicht, auf die Parameter einzugehen bzw. diese als Auszug zu benennen, sondern man muss dabei eben das Grundmuster herauskristallisieren. Und das geht nur, wenn ich mich als Autor nicht von meinen eigenen Gefühlen beeinflussen lasse.

Und jetzt noch einen Schritt weiter.
Wie schaffe ich es als Autor mit meinem trostspendenden Text auch einen Leser zu erreichen, der momentan gerade keinen Trost benötigt?
Das Zauberwort hierfür lautet Engramm: Der Autor muss sozusagen eine im Leser sich befindende Gedankenspur auslösen bzw. wiederbeleben, d.h. möchte man Trost spenden, muss man erstmal das Gefühl des Verlusts auslösen.


LG Mog


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Willebroer
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Beitrag06.11.2017 01:21

von Willebroer
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Nur zur Erinnerung: zuletzt online 11.10.2017

Der größte Teil der Diskussion läuft also "unter uns" ab.
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silesio
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Beitrag06.11.2017 11:19

von silesio
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@ Mogmeier   Danke für die Einführung des Begriffes "Engramm", wie ich gestehen mus, mir bisher völlig unbekannt.
   Es stimmt meiner Ansicht nach deine Beweiskette, die du damit abschliesst, denn die Frage kann ja auftauchen: Was geschieht mit den Lesern, die nicht trauern und dies vielleicht Auch nicht möchten.
   Das bringt mich nun auf einen Punkt, über den ich noch meditieren muss und der mich Auch persönlich als Pfarrer betroffen hat. Wenn ich in einer Predigt über Sünde spreche, muss ich ja bei den, bei vielen, bei allen ein Gefühl erzeugen, sie seien Sünder, ihnen also im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle heiss machen, um ihnen darauf Vergebung zusprechen zu können.
    Meinst du das etwa mit Engramm?
               Silesio


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Mogmeier
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Beitrag07.11.2017 22:47

von Mogmeier
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Was das Auslösen eines Engramms (die Wiederbelebung einer Gedankenspur sozusagen) anbelangt, passt dein Beispiel mit der Predigt über die Sünde ganz gut, und zwar in der Hinsicht: Wie weit darf ich gehen, hier meine Schäfchen als Sünder abzustempeln? – Eine Frage, die man sich, so formuliert auf das Abstempeln gesehen, nicht stellen sollte.

Ich kannte da mal einen Pfarrer, der das ganz cool regelte, und zwar mit einer erfrischenden Portion Selbstironie bezogen auf den Psalm, der der Mittelpunkt seiner Sonntagspredigt war.


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Daydream
Erklärbär
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Beiträge: 3



D
Beitrag22.11.2017 15:44

von Daydream
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Zwar war ich in letzter Zeit nicht sehr aktiv, aber möchte mich trotzdem nochmal zu all dem, was hier während meiner Abwesenheit passiert ist, äußern.

Ein Dank geht an alle, die mir hier konstruktive Kritik dagelassen haben, welches die wenigsten waren.
Ich erwarte nicht, dass ihr bei dem Bewerten des Textes mein Alter berücksichtigt, aber möchte dazu sagen, dass ich hier bin, um mich weiterzuentwickeln. Normalerweise bevorzuge ich beim Schreiben andere Genres. Dies war mit mein erster Versuch
Es mag jedem selbst überlassen zu sein, wie er zu dem Text steht, aber ich finde, dass es gar nicht geht sich mit "An Gott? Hö, hö, welchen denn? Kaili, Shiva, den Rauschebart der Christen, das Fliegende Spaghetti-Monster? Von Religion krieg ich Krätze.", darüber lustig zu machen.
Dazu sollte ich noch sagen, dass ich selbst nicht im Geringsten gläubig bin. Jedoch fand ich es für das Thema passend, einen Bezug zu Gott zu nehmen.

 
Innerhalb der nächsten Tage werde ich mich noch einmal an den Text setzen und ihn überarbeiten :')
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silesio
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Beiträge: 237
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Beitrag22.11.2017 17:47

von silesio
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Hallo daydream, ich wiederhole es noch einmal: Wie man hier teilweise mit dir umgegangen ist gehört sich nicht, ist ganz einfach, wie das in meiner Jugend hiess, ungezogen. Und dann auch noch deine Altersangabe zu bezweifeln!
   Ich hoffe und wünsche dir, dass du ein gesundes Selbstbewusstsein hast und behältst.
       Silesio


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Pickman
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Beitrag22.11.2017 18:17

von Pickman
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Selbstverständlich darf man sich über Religion lustig machen.
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silesio
Eselsohr

Alter: 89
Beiträge: 237
Wohnort: Dubai


Beitrag22.11.2017 18:28

von silesio
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Bezieht sich das auf meinen vorhergehenden Beitrag?
    Ich denke, heute darf man sich über alles lustig machen, man tut es jedenfalls. Aber ich finde es äusserst unfair, sich über einen 24jährigen lusstig zu machen.


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