Lesung: wie füllt Ihr die Pausen?

[medizynicus]

Liebe Leute,

es ist soweit: ich plane eine Lesung! Ganz allein darf ich eine bis eineinhalb Stunden füllen. Jetzt bin ich natürlich aufgeregt, ob jemand kommt....

Aber zunächst habe ich noch ein ganz anderes Problem: Ich will meinen Zuhörern ja auch etwas bieten!

Ich würde die Lesung gerne in 3 (oder 4) "Blöcke" von jeweils 15 bis 20 Minuten gliedern, mit Anmoderation vorweg und kurzen Pausen zwischendurch. Jetzt die große Frage: Wie kann ich die "Pausen" füllen?

Ideal wäre natürlich eine "musikalische Umrahmung", aber leider kenne ich keine "passenden" (und "willigen") Musiker...

Ich hatte auch an kurze Diashows gedacht... (Beamer und Leinwand sind vorhanden) aber ist das nicht eher ermüdend?
Hat irgendwer von Euch Tipps bzw. Erfahrungen?

[Gerling]

Geht es da um ein Sachbuch?

[Harald]

[medizynicus]

@Gerling: nein, es geht um Belletristik

@Harald: Im Prinzip eine tolle Idee - hatte ich auch schon dran gedacht - für diese Lesung aber leider nicht machbar... und die Kontakte muss man ja auch erstmal knüpfen, das braucht ziemlich viel Vorlaufzeit

[Gerling]

Ich lese regelmäßig im Landgericht Halle. Dort findet jedes Jahr am Vorabend der Buchmesse Leipzig die Kriminacht Halle statt. Lesezeit min 45, max 50 Minuten. Das ist schon lang. 60 bzw 90 Minuten sind extrem lang.
Wäre ich du, würde ich definitiv keine 90 Minuten lesen. Meiner Meinung nach ist es eine echte Herausforderung, die Zuhörer über eine so lange Zeit bei sich zu behalten. Eine Pause nach der Hälfte der Zeit sehe ich ebenfalls als problematisch an, da es die Zuhörer unter Umständen aus der Handlung reißt. Eine Dia-Präsentation kann ich nicht nachvollziehen. Was aber auch daran liegt, das ich keine Ahnung habe, was da gezeigt werden soll ...
Tut mir leid, dass mein Beitrag so ... destruktiv ist, aber das ist halt das, was ich dazu sagen kann ...

[Flar]

Eine Lesung hätte ich in einem Café. Zur Hälfte der Zeit habe ich eine 10-Minuten-Rauch-und-Getränkeneueinschenk-Pause gemacht. Vorher angekündigt. Bis alle wieder am Platz waren, hat es ca 5 min länger gedauert. In der Zwischenzeit bin ich zu den Hörern gelaufen, habe Bilder von realen Orten des fiktiven Krimis gezeigt und geschwatzt. Beim weiterlesen habe ich dann gesagt, dass es am Ende gern eine Fragerunde gibt. Hat funktioniert.
Hing sicherlich mit der Wahl des Lokals zusammen.
Die Gefahr besteht darin, dass sich jemand absetzt in der Pause ... ... ...

Schön wäre es, wenn jemand anders Dich ansagt, z.B. der Gastgeber, Du kannst ja persönlich auch was sagen. Und dann wäre da Ggf noch der Büchertisch ...

[medizynicus]

Danke, Flar!
Habe wen, der mich anmoderiert.
Habe die Idee - ähnlich wie Du - Bilder von den Schauplätzen der Geschichte zu zeigen, aber eben "für alle" als Slideshow - keine langweilige Powerpoint-Präsentation sondern eine mit Musik untermalte Diashow von jeweils maximal 2-3 Minuten. Lässt sich mit Mac ziemlich einfach basteln - aber ist trotzdem eine Heidenarbeit.... vor allem das Heraussuchen der Bilder (und dann muss man natürlich auch wieder auf die Rechte von Bildern und Musik achten...).

[BirgitJ]

Moin,

ich lese in der Regel 3 Szenen, bin dann mit Begrüßung und Fragerunde am Ende etwa eine Stunde beschäftigt. Zwischen den Szenen erzähle ich, wen die Zuhörer, die ja vom Buch nichts weiter wissen, hier kennenlernen werden, warum ich gerade diese Szene lese ... Dazu muss ich sagen, dass ich nicht einfach von Anfang an lese, sondern die Szenen kommen im Buch weder hintereinander noch haben sie etwas miteinander zu tun. Die vorgelesenen Stellen sollen einen guten Querschnitt durch das Buch bilden.

Ich passe auch den Text an das Vorlesen an und lasse z. B. Querverweise, die der Zuhörer nicht verstehen kann, einfach weg.

Besten Gruß von BirgitJ