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Seltsame Entwicklung: Romance Ghostwriter

 
 
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Nordlicht
Geschlecht:weiblichWaldschrätin


Beiträge: 3761



Beitrag28.10.2017 00:46
Seltsame Entwicklung: Romance Ghostwriter
von Nordlicht
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich habe auf der englischsprachigen Onlineplattform Upwork, über die Freelancer allerlei per Computer zu erledigende Arbeit finden, überrascht festgestellt, welchen Aufschwung es in der Sparte Ghostwriting zu geben scheint.
Es gibt zig Jobs für Autoren, Romance-Geschichten zu schreiben (die dann unter anderm Namen veröffentlicht werden und an denen der Autor keine Rechte behält). Wie viel freie Hand/Kreativität dort einfließen darf, scheint unterschiedlich zu sein; zT ist die Vorgabe fast schulaufsatzmäßig kapitelweise vorstrukturiert, anderswo wird nur das Genre und die erwünschte Länge vorgegeben.
Die "besseren" Jobs werden mit 2-3 US-Cents pro Wort entlöhnt, sodass der Autor bei einer 30,000-Wort-Novelle um die US $600.- verdient oder für Romanlänge um die US $ 1,300.-

Eins der Outfits, die auf diese Art Bücher produzieren, ist das in Großbritannien ansässige Relay Publishing: http://relaypub.com/work-with-us/
Auf deren Webseite steht u.a., dass Paula Hawkins sich solcher Schreiberei verdingt hatte, bevor sie dann mit ihrem eigenen Buch (The Girl on The Train) zu Erfolg kam.

Eine kurze Googelei auf Deutsch konnte mir keine derartige Entwicklung im deutschen Sprachraum aufzeigen.

Ja, es sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine literarischen Perlen, die hier entstehen, und es mögen sich manche darüber mokieren, warum sich ein Autor für so etwas hergibt (um mit Schreiben Geld zu verdienen, zB - der Verdienst liegt immerhin ähnlich oder höher, als man im Durchschnitt als Neuautor an einem im Kleinverlag erschienenen Buch verdient). Im Vergleich zu anderen Auftragsarbeiten wie journalistischem Schreiben ist die Vergütung hier natürlich unterirdisch schlecht.

Ich finde es nur verwunderlich, dass dies angesichts des Self-Publishing und der Flut von Büchern gerade auf dem englischsprachigen Markt lukrativ genug ist, um Autoren anzuheuern. Ob das auch in den deutschen Sprachraum überschwappen wird?


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Lapidar
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Beitrag28.10.2017 05:29

von Lapidar
Antworten mit Zitat

Ich finde jedenfalls die Bewerbung sehr unkompliziert Cool
Einfach ne Leseprobe und gut ist oder auch nicht.
Im Prinzip gibt es so was hier ja auch. Denk doch mal an die "Groschenroman"-Serien.
Da hat, soweit ich weiß, der Autor auch keinen Namen. Sondern es schreiben mehrere Autoren unter einem Sammelpseudonym.

Wenn ich da an die Diskussion denke, im anderen Thread: wie viel verdient ein Autor, finde ich diese Bezahlung durchaus attraktiv. Vor allem weil hier Lektorat und Design auch wieder beim Verlag liegen.
Klar... eigener Name fehlt auf dem Cover... aber manchmal würde ich meine Seele für weniger verkaufen... es ist eine gute Schreiberfahrung und man kann es auch ein bisschen wie eine Lehre ansehen. Haben früher nicht die berühmten Maler Lehrlinge gehabt, die für die Maestros gemalt haben, aber auf der Leinwand stand dann Leonardo oder Raphael? Laughing


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Murmel
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Beitrag28.10.2017 13:53

von Murmel
Antworten mit Zitat

Wenn du Co-Autor bei James Patterson wirst, ist es ähnlich, nur dass dein Name auf dem Cover stehen darf. Patterson gibt die Story und die Outline vor. Allerdings darfst du ein wenig mitwirken, also eigene Ideen einbringen.

Ich kann mir vorstellen, dass das keine schlechte Schreibschule ist. Wie gut Ideen-Teams funktionieren sieht man an den erfolgreichen Filmen, die immer im Team entwickelt werden, teilweise über Jahre hinweg. Auch TV Serien werden im Team geschrieben, nur in Deutschland, glaube ich, nicht.

Auch entspricht das durchaus der amerikanischen und vielleicht britischen Sichtweise, sich auf Experten eines Teilprozesses zu verlassen, Allrounder sind weniger gefragt. In Deutschland ist das anders, von daher glaube ich nicht, dass das funktionieren würde.
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Nordlicht
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Beiträge: 3761



Beitrag30.10.2017 17:18

von Nordlicht
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Lapidar hat Folgendes geschrieben:
Im Prinzip gibt es so was hier ja auch. Denk doch mal an die "Groschenroman"-Serien.
Da hat, soweit ich weiß, der Autor auch keinen Namen. Sondern es schreiben mehrere Autoren unter einem Sammelpseudonym.


Ja, stimmt, ich musste auch an die ganzen Cora-Imprints denken. Nur werben die wohl nicht so laut um Autoren; das scheinen in Deutschland weiterhin vor allem die DKZVs zu machen.


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zwima
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Beitrag30.10.2017 18:43

von zwima
Antworten mit Zitat

Nordlicht hat Folgendes geschrieben:
Lapidar hat Folgendes geschrieben:
Im Prinzip gibt es so was hier ja auch. Denk doch mal an die "Groschenroman"-Serien.
Da hat, soweit ich weiß, der Autor auch keinen Namen. Sondern es schreiben mehrere Autoren unter einem Sammelpseudonym.


Ja, stimmt, ich musste auch an die ganzen Cora-Imprints denken. Nur werben die wohl nicht so laut um Autoren; das scheinen in Deutschland weiterhin vor allem die DKZVs zu machen.


Also zumindest bei CORA dem größten deutschen Verlagsimprint für Heftromane haben die AUtoren schon einen Namen und werden auch als solcher auf den Covern genannt. Allerdings geht das in der vorgegebenen Reihen-CI schon mal gerne unter.


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Merlinor
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Beitrag30.10.2017 20:45

von Merlinor
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Murmel hat Folgendes geschrieben:
... Auch TV Serien werden im Team geschrieben, nur in Deutschland, glaube ich, nicht ...


Doch, das wird auch in Deutschland von den großen Produktionsfirmen genauso gehandhabt.
Besonders bei der Produktion der täglichen Serien sind oft sehr große Teams am Werk.
Besonders für angehende Drehbuchautoren ist es deshalb durchaus sinnvoll, sich den Weg in den Markt über Jobs in solchen Produktionen zu eröffnen.
Man lernt dabei das Handwerk auf verschiedenen Stationen und kann erste Netzwerke knüpfen.
Wenn man sich eine ernsthafte Position auf dem deutschen Drehbuchmarkt schaffen will, wird man um diesen Einstieg heutzutage kaum mehr herumkommen.

LG Merlinor


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Lapidar
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Beitrag30.10.2017 20:53

von Lapidar
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Hallo Zwima, ich dachte eher an so Dinge wie Der Bergdoktor. Da gibt es einen Titel, aber die Autoren bleiben ungenannt oder man muss die Namen mit der Lupe suchen.

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zwima
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Beitrag30.10.2017 21:43

von zwima
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@Lapidar: Jetzt musste ich tatsächlich mal bei unseren Romanas nachgucken. Und du hast Recht, Autoren stehen tatsächlich nicht auf der Vorderseite, sondern nur hinten drauf.
[img]

Allerdings ist das dann tatsächlich ein ganz spannendes, passendes Beispiel, weil der fehlende Autorenname vorne auf dem Cover sagt nichts über die Strenge des Lektorats aus. Nach drei Beiträgen für Cora Romana kann ich nämlich bezeugen, dass das sehr intensiv ist - gerade was Storyaufbau, Figurenentwicklung und Stringenz der Geschichte betrifft. [/img][/url]


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Lapidar
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Beitrag31.10.2017 11:15

von Lapidar
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ich hab mal das Buch gelesen von einer Dame, die ihr Studium über Groschenromanschreiben finanziert hat. Weiß grad Name und Titel nicht mehr. (In dem Buch beschreibt sie auch, wie man zum Groschenromanautor werden kann)
Ich hab schon vorher gedacht, dass das nicht so hopplahopp geht, wie anscheinend manche Leute vermuten. Aber sie hat dann eben auch erwähnt, wie genau die Vorgaben sind.
Macht ja auch Sinn. Der Verlag hat eine Marke und da muss das Produkt ja auch konform sein.
Wenn ich Muddis Pudding von Dr. O kaufe, dann will ich auch nicht Klümpchen drin haben, es sei denn, das gehört zur Marke dazu Laughing


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