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Und wenn er aber kommt

 
 
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hobbes
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Beiträge: 4290

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Beitrag01.10.2017 19:00
Und wenn er aber kommt
von hobbes
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Fleischwurst. Gestern Abend gab es Fleischwurst. Dabei gibt es nie Fleischwurst, nicht bei uns, wir sind Vegetarier, alle beide sind wir das, was sollen wir mit einer Fleischwurst.
Selbst wenn wir keine Vegetarier wären, gäbe es keine Fleischwurst. Wer isst schon Fleischwurst?

Wir, wir aßen sie. Auf unseren dunkelblauen Keramiktellern. Die Haut abziehen. Hinein beißen. Magst du Senf, Emmi? Nein, Mama. Noch ein Brot? Ja, danke.

Es soll einen Sturm geben, hatten sie in der Bäckerei gesagt, jeder zweite hatte das gesagt, ach was, jeder einzelne. Sogar Marianne, Seid ihr gut versorgt, hatte sie gefragt, es soll einen Sturm geben.

Ich bin zum See hinausgegangen. Nichts zu sehen von einem Sturm, aber was soll man sehen von einem Sturm, der noch gar nicht da ist.

Von goldenen Blättern war er umringt der See. So hübsch siehst du aus, habe ich gedacht. So hübsch, ich will dich kaputt machen, Sturm sein, der über dich hinwegfegt. Dann werden wir sehen, was morgen, übermorgen noch von dir übrig ist.
Und wer zuletzt lacht.  
Dann bin ich den Berg hoch, am Hof vorbei.
Auf der Bank ist niemand gesessen. Keiner da, immer noch nicht. Nur die Krähen in den Nussbäumen. Warten darauf, dass er zurückkommt. Warten auf den Sturm.
Kra, haben sie gesagt, Kra.
Was wisst ihr schon, habe ich gedacht.
Alles, würde Emmi sagen, die Krähen wissen alles.
Was weiß die schon.
Alles.

Drei, vier Nüsse habe ich aufgesammelt, als ich an den Nussbäumen vorbeigegangen bin, Kra, haben die Krähen gesagt. Da habt ihr sie, habe ich gesagt und die Nüsse auf den Boden geworfen. Krack, haben die Nüsse gesagt, als sie unter meinen Schuhsohlen zerborsten sind. Krack, Krack, Kra.

Im Ort hat die Metzgersfrau die Metzgertreppe hinunter gewischt.
Noch kein Feierabend?, habe ich gefragt.
Hast du gehört, es soll ein Sturm kommen.
Sie hat den Wischmop an die Treppe gelehnt, Warte mal.
Ist hineingegangen, die frisch geputzte Treppe hinauf, ihre Schuhabdrücke haben sich abgezeichnet, auf den Treppenstufen und dann drinnen, nassschwarze Noppenfüße auf grauen Mosaikfliesen.
Kleine Füße hat sie, die Metzgersfrau.
Sie ist mit der Fleischwurst zurückgekommen.
Da, nimm die mit.

Warum gibt es Fleischwurst, hat Emmi zu Hause wissen wollen.
Hat uns die Metzgersfrau geschenkt.
Wegen dem Sturm?
Wegen dem Sturm.
Dann essen wir die.
Aber wir sind doch Vegetarier, habe ich gedacht.

Wir aßen die Fleischwurst. Obwohl vom Sturm noch immer nichts zu sehen und zu hören war. Außer im Radio. Warum war eigentlich das Radio eingeschaltet? Wir hörten sonst nie Radio.  

Wo er wohl ist, fragte ich mich.
Er kommt, sagte Emmi. Er kommt mit dem Sturm.
Hatte ich die Frage laut ausgesprochen? Anscheinend schon. Aber vielleicht auch nicht, bei Emmi weiß man nie so genau.
Willst du noch Fleischwurst, fragte ich.

Wir aßen Fleischwurst, hörten Unwetterwarnungen. Bleiben Sie möglichst zu Hause. Dann Musik. Riders on the Storm.

There's a killer on the road.

Wenn der Sturm da ist, wird er am See sein, sagte Emmi.
Und dann, dachte ich. Sagte: Du gehst da nicht raus.
Du gehst da raus, sagte sie.
Ich geh da nicht raus.
Sie lächelte nur.

Our life will never end.

Es war immer noch Fleischwurst da.

Gotta love your man, yeah.

Warum hast du das Radio angemacht, fragte ich Emmi.
Ich hab das Radio nicht angemacht.
Wer dann?  

Ich hatte den Teller mit dem Riss in der Mitte. Alles geht kaputt. Kann man doch wieder kleben, hatte Marianne gesagt. Ja, konnte man wieder kleben. Aber es fehlt trotzdem ein Stück vom Teller, wir hatten es nicht gefunden.
Das fällt doch gar nicht auf, hatte Marianne gesagt.
Doch, das fällt auf, mir fällt es auf. Da fehlt ein Stück, wenn auch nur ein kleines, aber es fehlt, für immer. So ist das, wenn etwas kaputt geht. Am Ende fehlt etwas, ganz egal, wie sehr man sich anstrengt.

So ein Sturm, der macht auch einiges kaputt. Holt den goldenen Herbst von den Bäumen, wirft Hagelkörner hinterher.

Die Blätter fallen doch sowieso von den Bäumen. Würde Marianne sagen. Und so einen Teller, den kann man ersetzen. Es gibt so viele Teller auf der Welt.
Aber nicht diesen.

Was machen eigentlich die Krähen, wenn Sturm ist, fragte ich.
Riders on the storm, sang Emmi und lächelte. Vielleicht nehmen sie euch mit.
Die Krähen?
Sie nickte. Auf ihrem Ritt durch den Sturm.
Ich aß noch ein Stück Fleischwurst.
Hast du keine Angst, dass ich nicht zurückkomme?, fragte ich.
Oh, du kommst zurück, Mama.
Na dann, dachte ich. Dann kann der Sturm ja kommen.

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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6152
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Beitrag01.10.2017 23:43

von V.K.B.
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Hallo Inko,

der Text wirkt auf mich sehr lyrisch angehaucht. Viele Wiederholungen und inquits, die aber wie Stilmittel wirken. Eigentümlicher Stil, aber man gewöhnt sich schnell daran, finde ich gar nicht schlecht.

Inhaltlich bleibt vieles unklar. Eine Mutter ist mit ihrer Tochter allein und wartet. Jemand soll kommen, vielleicht der Vater, der zur See fährt? Dann ist aber von "einem See" die Rede, das irritiert mich ein wenig. Ein See ist doch kein Ozean, bei dem man nicht weiß, wo ein Schiff steckt, oder? Aber vielleicht lese ich das auch falsch. Die Bedeutung der Fleischwurst entzieht sich mir auch. Sie essen die, obwohl sie Vegetarier sind, scheinen das aber gar nicht schlimm zu finden. Warum essen sie die überhaupt? Nur weil es die geschenkt gab? Ich nehme an, das soll wohl eher eine Metapher sein, aber ich komm gerade nicht auf den Sinn. Gebe ich mal frei heraus zu, denn bei meinen Geschichten geben auch oft Leute zu, sie nicht zu verstehen. Ich hab da zwar so ein paar dunkle Ahnungen (und dann wird's wirklich finster) aber lese wahrscheinlich zuviel herein und will jetzt nicht mit wilden Spekulationen kommen, die wahrscheinlich haltlos sind (Richtung sexueller Missbrauch/Rape-Revenge)

Da Sinn und Inhalt mir verschlossen bleiben (vielleicht hab ich gerade ein Brett vorm Kopf) kann ich mit deiner Geschichte inhaltlich leider wenig anfangen.

Trotzdem kriegst du einen Punkt, weil mir der ungewöhnliche Schreibstil irgendwie gefällt.


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Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Herr N.
Geschlecht:männlichEselsohr


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Beitrag01.10.2017 23:48

von Herr N.
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wertposting

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MoL
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Das bronzene Stundenglas


Beitrag02.10.2017 12:07

von MoL
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Warum, lieber Inko, keine Anführungszeichen in der wörtlichen Rede? Das nervt etwas. Confused
Ich kann nicht behaupten, diese Geschichte vollkommen verstanden zu haben. Beizeiten, lieber Inco, wirst Du sie mir en Detail erklären müssen.
Die Stimmung, die Du erzeugst, ist klasse! Die Frau, der See, das Kind und die Krähen: Richtig, richtig gut!
Dafür gibt es von mir einen wohlverdienten zweiten Platz und 10 Punkte! Smile


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gemeinsam mit Leveret Pale:
"Menschen und andere seltsame Wesen"
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Hexenherz-Trilogie: "Eisiger Zorn", "Glühender Hass" & "Goldener Tod", Acabus Verlag 2017, 2019, 2020.
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"Der Zorn des Schattenkönigs", Legionarion Verlag 2021.
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Uwe Helmut Grave
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Beitrag02.10.2017 13:14

von Uwe Helmut Grave
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Warten auf den Sturm und als Vegetarier Fleischwurst essen, warum auch immer ... irgendetwas fehlt an dieser Geschichte, die viel zu wortreich daherkommt.

_________________
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Michel
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Beitrag02.10.2017 14:16

von Michel
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Mein Favorit. Mein unverständlicher Favorit.
Ich kann gar nicht so genau sagen, was mich an dem Text so fesselt. Ich lese ihn weniger als ich ihn innerlich höre, das auch. Da ist eine Ebene unter den Worten, die ich nicht zu fassen bekomme, die vielleicht auch nicht zu fassen ist. Vielleicht lasse ich mich ja auhc nur blenden von der vermittelten Bedeutung, wie ein kleiner Junge, der den Großen zuhört und das meiste nicht zuordnen kann, außer dieser gefühlten Bedeutung. Aber das muss ein Text ja auch erst mal leisten.
Die erzählende Person habe ich erst ganz zum Ende zuordnen können, im Mittelteil war's ein Kind, das hat mich etwas geschmissen. Über das Präteritum bin ich gestolpert, auch durch den Wechsel ins Perfekt. Und doch ist das so etwas Novemberiges, das nachschwingt. Und mir gefällt, sehr gut sogar.
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Eliane
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Beiträge: 824



Beitrag02.10.2017 18:28

von Eliane
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Ich finde den Text wunderschön geschrieben. Sehr atmosphärisch, schöne Worte, tolle Spiele mit dem Klang der Dinge. Nur bin ich anscheinend leider zu blöd, um zu kapieren, worum genau es eigentlich geht ...
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Herr N.
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Beitrag02.10.2017 20:47
Re: Und wenn er aber kommt
von Herr N.
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dieser text, ich hab ihn bestimmt fünfmal gelesen. und ich stelle mir immer noch die frage: habe ich etwas übersehen?
geht es hier tatsächlich nur um feischwurst, die man isst, weil sich ein sturm ankündigt? wozu, stell ich mir die frage. und sie sind doch vegetarier. aber sie essen die fleischwurst dennoch - wegen dem sturm.
ich komm nicht dahinter, kann den grund nicht entdecken. Embarassed

dann gibt es noch einige bilder, die mir etwas konstruiert wirken, zusammenhanglos: krähen, nüsse von den nussbäumen, bänke auf denen gesessen wird, ein see ist auch da, an dem er sein wird wenn der sturm kommt (wer ist er? muss ich mich vor ihm fürchten, für ihn hoffen?). es spielt musik und am ende noch die frage, ob mutter zurückkommt, wenn sie erst einmal weg ist - wohin?

der text lässt mich ratlos zurück - Shocked
für die sprache, die im grunde locker wirkt und einen schönen klang hat, auch, wenn die bilder mir teilweise zu sehr an den haaren herbeigezogen scheinen, gibts aber trotzdem punkte.

lg
n.


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hobbes
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Beitrag02.10.2017 21:45

von hobbes
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Was ich noch dazuschreiben wollte, aber dann war die PN schon weg: Lyrics natürlich von The Doors, Riders on the storm.
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traumLos
Eselsohr


Beiträge: 380

Pokapro 2017


Beitrag02.10.2017 22:00

von traumLos
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Vegetarier, die Fleischwurst essen. Nun ja, habe ich zuerst gedacht. Dann enthält dein Text aber immer wieder so schöne Passagen, wie die Gedanken, zum Beispiel, über die Dinge/ (Menschen), die Fehlen. Passagen, die wie kleine Entdeckungen in einem Text mit viel Fleischwurst daher kommen. Schön.

4 kleine Punkte zum Einfügen, wo du magst.


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Meine Beiträge geben nur meine Meinung wieder. Jede Einbeziehung realer oder fiktiver Personen wäre nur ein Angebot. Zwinkersmiley
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Schlomo
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Wohnort: Waldperlach


Beitrag03.10.2017 00:26

von Schlomo
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Die Krähen und das Lied. Hat was!

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#no13
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femme-fatale233
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Das Bronzene Pfand


Beitrag03.10.2017 09:08

von femme-fatale233
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Einer meiner absoluten Lieblingstexte!

Zitat:
Selbst wenn wir keine Vegetarier wären, gäbe es keine Fleischwurst. Wer isst schon Fleischwurst?


 Laughing Laughing Laughing

Beschreibt für mich den Ton des Textes perfekt. Unaufgeregt, geradlinig.
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Tjana
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Wohnort: Inne Peerle


Beitrag03.10.2017 15:45

von Tjana
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Warten auf …
Jedenfalls nicht nur auf den Sturm.
So ganz wird mir nicht klar, auf wen sich die Aggressionen der Mutter tatsächlich richten. Vielleicht auf den, der vielleicht kommt, möglich ist aber auch Marianne.
Das Zitat ist schön eingeflochten und mir gefällt, was zwischen den Zeilen beim Teller-Bild steht.
Könnte Punkte geben


_________________
Wir sehnen uns nicht nach bestimmten Plätzen zurück, sondern nach Gefühlen, die sie ins uns auslösen
In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten (Albert Einstein)
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Lapidar
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Wohnort: in der Diaspora


Beitrag04.10.2017 11:42

von Lapidar
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Du beginnst mit dem Abendessen vor dem Sturm und gehst dann nochmal ein Stück zurück, um zu erklären, wie es zur Fleischwurst kam. So hast du die Vorgaben eingehalten.
Du lässt den Leser einen kurzen Ausschnitt sehen, aus einer Geschichte, die wohl länger ist. Mich verwirrte Marianne und er. Er ist wohl der Mann/Vater oder sonstwer, von dem Prota hofft, dass er kommt. Vorgaben eingehalten, aber mir fehlt ein bisschen der Halt.


_________________
"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym.
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Constantine
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Beiträge: 3311

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Beitrag04.10.2017 21:37

von Constantine
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Bonjour

In der Geschichte scheinen die Protagonisten Alzheimer im Frühstadium zu haben.
Was mir hängen geblieben ist: Vegetarier, die Fleischwurst essen, Krähenlaute von sich geben und sich über Krähen unterhalten.
In der Geschichte wird von einer Marianne erzählt. Für mich kommt nicht heraus, wer das ist und welche Bedeutung sie für die Geschichte hat. Wer ist Marianne?

Leider eine wenig überzeugende und vor allem sehr langatmige Geschichte.
Im Vergleich mit dieser Geschichte fand ich andere Beiträge überzeugender.
Es tut mir leid: zéro points.

Merci beaucoup
Constantine
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firstoffertio
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Beitrag04.10.2017 22:58

von firstoffertio
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Das einfache Abendessen ist fast wohltuend.

Der Text auch, so ruhig, wie er erzählt wird.

Ich mag u.a. die sprechenden Nüsse, den Teller, den Dialog,  und das kleine Rätsel hinsichtlich, wer er ist, (und wer  Marianne).
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TZH85
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Wohnort: Essen
Pokapro 2017


Beitrag05.10.2017 12:13

von TZH85
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Okay, wenn ich richtig interpretiere, ist die Mutter depressiv und wartet darauf, dass der Vater zurückkommt, der die Familie verlassen hat (oder gestorben ist)?
Die Erzählstimme ist gut eingefangen, wobei ich eigentlich kein Fan von indirekten Dialogen bin, weil das auf mich so klaustrophob wirkt. Gefangen im Kopf des Erzählers. Wenn der Erzähler aber selbst in den eigenen Gedanken gefangen ist, passt es wieder. Wirkt ziemlich bedrückend.
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Heidi
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Alter: 42
Beiträge: 1424
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag06.10.2017 21:40

von Heidi
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Der Stil ist gut, weil was eigenes. Die Sache mit den Tellern finde ich als Bild recht angenehm - auch im Bezug auf den Sturm. Das Wurstbild in Verbindung mit Vegetariern ist mir zu viel blabla. Den Text durchzieht also eine ordentliche Portion Luft, viel Gehalt bleibt dann am Ende nicht übrig.
Wegen dem kaputten Teller und der Krähen gibts diesmal Punkte (und nicht mal so wenig). Die mag ich sehr. Kra Kra.
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fabian
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 606



Beitrag13.10.2017 18:19

von fabian
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Kommentiert, um zu bewerten. Unteres Drittel.
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hobbes
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Beitrag13.10.2017 22:53

von hobbes
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Ja sowas. Sieht so aus, als hätte ich (einigen von) euch mal wieder Rätsel aufgegeben smile

Komischerweise hat sich niemand darüber beschwert, dass ich ungefähr 5.000 mal Fleischwurst geschrieben habe.
Na ja, vielleicht indirekt smile

Leider kann ich die Rätsel mal wieder nicht lösen, schon gar nicht zur vollsten Zufriedenheit. Vor allem die Fleischwurst erschließt sich mir selbst nämlich auch noch nicht. Zumindest nicht so, dass ich sie irgendwem erklären könnte, aber das will soll man ja eh nicht, Texte erklären.
Und tut es natürlich trotzdem, hihi.
Nur soviel: Dieser Text Dieses Fragment ist unter anderem auch deshalb um ein kleines bisschen rätselhafter, als er sein müsste, weil ich dachte, wenn ich so schreibe, wie ich es schreiben wollte, dann wüsste nun wirklich jeder, dass ich das geschrieben habe. Wobei ich das auch so noch dachte, also, dass jeder das sofort merken würde.
Dann ist er natürlich auch rätselhafter, weil er Teil der Geschichte ist, mit der ich mich nun schon jahrelang herumschlage. Ich hatte ja wirklich fest vor, etwas anderes zu schreiben, aber die Vorgaben passten einfach zu gut.
Und die andere, also die "große" Geschichte, in der stecke ich mittlerweile dermaßen fest, dass ich natürlich viele Sachen weglasse, denn das habe ich doch nun wirklich schon zwölftausend Mal geschrieben.
Allen voran, wer "Er" ist.

So, jetzt aber wirklich genug der Erlärungen.

Juhu V.K.B,
Sinn und Inhalt, also wirklich. Das wird nun wirklich überschätzt smile
[Exkurs:
Spannend eigentlich, da treffen sie wohl aufeinander, die unterschiedlichen Lesetypen. Oder Menschentypen. Oder was weiß ich. Muss man etwas Texte tatsächlich verstehen? Für den einen ist das sicher wichtiger als für den anderen. Mir ist es ja wichtiger, etwas zu fühlen, als etwas zu verstehen. Das fiel mir beim Kommentare lesen gerade extrem auf, dass z.B. Heidi ganz oft vom "Fühlen" spricht. Aber ich komme vom Thema ab.]

Jedenfalls freu ich mich, dass dir der Text trotz Unverständnis und (fehlgeschlagener) wilder Spekulationen einen Schreibstil-Punkt wert ist.

Juhu MoL,
hihi. Das hatten wir doch irgendwie schon mal, oder? Wird vielleicht deine Standardantwort unter meinen Texten: Erklär mir das! Und dann ist der Wettbewerb vorbei und ich erklär dir, dass ich dir nichts erklären kann. Schätze, die Gummibärchentüte, die du dem Sieger versprochen hast, musst du spätestens jetzt selbst leer futtern smile
Und die Anführungszeichen, tja. Die kann ich nicht leiden, daher lasse ich sie weg. Außerdem mag ich es, dass das (Weglassen) zur Verwirrung beiträgt. Ja ja, ich weiß, leserfreundlich ist das nicht und man könnte es sogar kritikresistent und was weiß ich nennen. Tja nun.
Ich freue mich jedenfalls über deine lobenden Worte!

Juhu Uwe Helmut Grave,
eine wortreiche Geschichte, ja sowas. Schätze, wir werden wohl keine Fleischwurst miteinander essen.

Juhu Michel,
ich hab dich lieb smile Mein unverständlicher Favorit. smile So ein schöner Kommentar. Novemberig! Ich hab dich noch mehr lieb smile
Das Präteritum und das Perfekt, witzig, dass du das schreibst. Üblicherweise geht es mir mit diesen Sam-Fragmenten meist so, dass ich sie im Präteritum anfange und dann irgendwann ganz nebenbei in den Präsens wechsle. Der viel besser passt. Will sagen: Mit mehr Zeit hätte ich den Text hier sicher auch noch in den Präsens gesteckt. Ob dich das dann weniger oder am Ende sogar mehr ins Stolpern gebracht hätte, keine Ahnung.

Juhu Eliane,
nein, nein. Du bist nicht zu blöd. Wirklich nicht. Aber das hast du jetzt sicher auch schon bemerkt smile
Und danke für alles andere!

Juhu N.,
die Bank! Die ist wirklich wichtig. Aber das kannst du nun wirklich nicht wissen. Und die Nussbäume und die Krähen und der See sowieso. Aber auch das kannst du nicht wissen.
Aber hey! Wo sind die versprochenen Punkte hin? Die hat wohl der Sturm weggeweht smile

Juhu traumLos,
viel Fleischwurst, fürwahr. Also doch einer, der sich darüber beschwert smile. Oder nicht? Wer weiß.
Schön, dass du auch Schönes findest smile

Juhu Schlomo,
das Lied, ausgerechnet. Dabei ist das doch gar nicht von mir. Aber du hast recht, ich habe es wunderbar in den Text eingefügt Cool  Oder meintest du einfach nur, das Lied ist toll, du könntest es zweiundneunzigtausend Mal hintereinander hören?

Juhu femme-fatale233,
oh, Wow. Ich bin dein erster Platz! Das freut mich überaus.

Juhu Tjana,
könnte nicht nur, gab sogar (Punkte). Danke!

Juhu Lapidar,
in der Tat, das ist eine längere Geschichte. Die unendliche Geschichte, könnte ich manchmal meinen.

Juhu Constantine,
hihi. Wir werden auch keine Freunde mehr, du und ich. Das wäre ja ein noch merkwürdigerer Wettbewerbsabend, wenn ich irgendwann mal Punkte von dir bekommen würde.

Juhu firstoffertio,
noch mal Wow, noch ein erster Platz. Ich freu mich, dass er von dir kommt.

Juhu TZH85,
äh, nein. Du interpretierst nicht richtig. Oder doch. Vom Gefühl ist das ein Treffer, bedrückend, depressiv. Nur der Inhalt passt noch nicht dazu smile

Juhu Heidi,
mir fällt gerade nicht so wirklich was ein, was ich dir konkret antworten könnte. Daher flüchte ich mich ins Generelle und schreibe, dass ich deine Kommentare zu den Texten sehr spannend fand.

Juhu fabian,
da fällt mir jetzt noch weniger ein. Vielleicht: schön, dass du da warst?
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sleepless_lives
Geschlecht:männlichSchall und Wahn

Administrator
Alter: 58
Beiträge: 6474
Wohnort: München
DSFo-Sponsor Pokapro und Lezepo 2014
Pokapro VI Weltrettung in Gold


Beitrag13.10.2017 23:52

von sleepless_lives
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Mein Lieblingstext, mein Favorit. Von mir gab es aus naheliegenden Gründen keinen einzigen Punkt, aber um solche und ähnliche Texte zu lesen, (mit-)veranstalte ich ganze Wettbewerbe (man sieht, völlig egoistisch). Eine eigene, eigenartige, herausragende Stimme - sie prägt den Text, und Stimmungen und Befindlichkeiten werden nicht umständlich vorgeführt, sondern mit ein paar treffenden Details und ausgesuchten Stilmitteln hervorgerufen. An keiner Stelle könnte man voraussagen, wie es weitergeht, überall wartet das Unerwartete. Und wer will schon alles verstehen und nichts mehr denken. Manchmal kann man mit geschlossenen Augen sehen und mit (zwischenzeitlich) tauben Ohren hören.

_________________
Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)

If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright)
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traumLos
Eselsohr


Beiträge: 380

Pokapro 2017


Beitrag14.10.2017 12:34

von traumLos
Antworten mit Zitat

hobbes hat Folgendes geschrieben:
J
Juhu traumLos,
viel Fleischwurst, fürwahr. Also doch einer, der sich darüber beschwert smile. Oder nicht? Wer weiß.
Schön, dass du auch Schönes findest smile


Oh, klang das in meinem - zugegeben sehr kurzen Kommentar - wie eine Beschwerde? Sollte es nicht sein. Nur ein launiger Beweis, wirklich gelesen zu haben. Embarassed Twisted Evil


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Meine Beiträge geben nur meine Meinung wieder. Jede Einbeziehung realer oder fiktiver Personen wäre nur ein Angebot. Zwinkersmiley
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