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Tiphan Schneckenpost
Alter: 49 Beiträge: 6 Wohnort: Wien
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28.09.2017 11:49 Nachladen von Tiphan
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Zeitintervalle sind Trümmer
Unser Lachen blickt aufs Meer
Im Museum gehen wir Hand-in-Hand
Die Tauben sind draußen am Platz, sind edel
Wie Pinselstriche – so viel Wert
So viel Ungewolltes, Ungeahntes
Heute fälscht das Licht sich selbst
Wir sind so von Raum zu Raum
Wir schleifen das Glück der Generationen
Hemmungslos
Fast ein Kuss an die inszenierte Wandlieferung
Unser Meer blickt nicht zurück
Bildverfänglich kriegen wir uns ein
Mein Deodorant
Dein Parfum
Gefängnisse – losgelassen zum Pop
Wie nächster Pinselraum
Herzstöbern durchs Geil-sein
Rückschlag unter Napoleons Achsel versammelt
Zuckerberge, Utopiate, Defibrillusion
Wir sind Nachladen
Fast menschen wir
Weitere Werke von Tiphan:
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2294 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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05.10.2017 22:33
von Pickman
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Lieber Tiphan,
Deine Zeilen sind für mich so hermetisch, dass ich mir nicht einmal sicher bin, ob es hier etwas zu entschlüsseln gibt. Vielleicht ist Lyrik aber auch einfach nicht mein Fall.
Liebe Grüße
Pickman
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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07.10.2017 13:44
von Stimmgabel
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Hallo Tiphan,
das ist Lyrik pur in freier Versform, und tiefsinnig [ okay, mMn paar Mankos in der Umsetzung ]. Falls in die Lyrik verschoben, melde ich mich gerne dazu ...
als Text 'Prosa' wüsste ich dazu nix zu sagen
Gruß Stimmgabel ...
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Aranka Bücherwurm
A
Beiträge: 3106 Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A 07.10.2017 20:14
von Aranka
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Hallo Tiphan,
zuerst einmal herzlich willkommen im Forum.
Das ist ein interesanter Einstandstext. Ich hätte ihn zwar unter Lyrik eingestellt und lese den Text auch mal unter den Geichtspunkten der Lyrik.
Ich folge dem WIR durch das Museum, gehe Hand in Hand oder besser "Gedanken verhakt" mit dem WIR mit, lasse mich auf die Reflexionen (angeregt durch die Bilder an den Wänden, in den unterschiedlichen Räumen) ein und auf dem Rundgang tritt mir das WIR immer wieder einmal sehr deutlich entgegen. Das LI reflektiert das WIR im Gegenüber der Bilder. Eine interessante Idee.
Der Text spielt mir durchaus interessante Gedanken zu, denen ich gerne nachhänge und bei manchen stehe ich ganz konkret vor einem Bild, betrete also auch mein eigenes Museum.
Zitat: | Heute fälscht das Licht sich selbst |
Gefällt mir! Stehe hier vor einem Hopper Bild.
Inhaltlich durchaus beachtenswert.
Über das Gemachtsein ließe sich nachdenken. Der durchgängig "zeilenmäßige" Aufbau und die so entstehende Reihung von Einzelaussagen liest sich zäh und verschleißt sich bei der Länge.
An der Form würde ich arbeiten.
Gerne gelesen. Aranka
_________________ "Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)
„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke) |
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Tiphan Schneckenpost
Alter: 49 Beiträge: 6 Wohnort: Wien
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08.10.2017 13:34 Texte verschieben? von Tiphan
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Hallo Euch
Danke für die Antworrten
Es ist mir leider passiert, den "falschen" Einstand gewählt zu haben. Auf eine Anfrage zur Verschiebung nach Lyrik-Einstand bei einem der Seitenpfleger hab ich noch keine Antwort bekommen. Ich weiß nicht ob es Sinn macht, die beiden Texte selbst nochmal im Lyrik-Einstand zu posten, wenn sie möglicherweise dann doch verschoben werden
Tiphan
_________________ Zeitgeist spukt lässig. Seine Lieblingspose ist Menschlichkeit |
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KiaKahawa Schneckenpost
Alter: 30 Beiträge: 14 Wohnort: Hannover
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10.10.2017 16:52 Re: Nachladen von KiaKahawa
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Hi Tiphan,
Warum verleihst du deinen Zeilen keine Kommata oder Punke am Ende? Ich kenne mich mit Poesie nicht gut genug aus, als dass ich das kritisieren könnte. Aber müsste ich das Gedicht spontan vortragen, würde mir beispielsweise ein Punkt hinter "Meer" des zweiten Vers[es?] helfe.
Tiphan hat Folgendes geschrieben: | Die Tauben sind draußen am Platz, sind edel
Wie Pinselstriche – so viel Wert |
Ich glaube, mir fehlt die gebunden vorgelesene Sprache im Kopf, daher verstehe ich nicht, warum hier zwei Mal "sind" steht. Würde man es mir vorlesen, wäre meine Kritik wahrscheinlich unberechtigt.
Tiphan hat Folgendes geschrieben: |
Heute fälscht das Licht sich selbst
[...]
Wir schleifen das Glück der Generationen |
Sättze wie diese liebe ich. Du spielst sehr schön mit diesen wundervollen Worten. Gerade diese beiden Verse gefallen mir sehr.
Beim Weiteren Lesen des Gedichts wollte ich jeden weiteren Vers hier zitieren und sagen, wie sehr ich sie mag, aber das wäre sinnfrei. Ich sehe hier etwas Hermetisches und ausgereiftes, wie meine Vorredner auch schon beschrieben haben. In Kombination mit dem Titel (den ich beim ersten Lesedurchgang meistens vernachlässige / kurzfristig vergesse) wird es noch interessanter.
Lass mich dein Fan sein ^^
Grüzie
_________________ "Je mehr du liest, desto Autor" – Kia Kahawa |
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6477 Wohnort: München
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10.10.2017 21:04
von sleepless_lives
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Aus der Prosa in die Lyrik verschoben.
Was ist denn ein "Seitenpfleger"? Ich glaube, so etwas haben wir hier nicht. Wir können nur mit Administratoren und Moderatoren aufwarten.
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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10.10.2017 23:30
von firstoffertio
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Das ist beachtlich. Wenn ich mir auch nicht alles erschlossen habe.
Insgesamt löst der Text bei mir Gedanken aus, dass auch Kunstmuseen Leben und Ereignisse konservieren und wir mit Abstand auf das blicken, in was sie sich verwandelt haben. An den historischen Abstand auf Vergangenes, der durchaus trügerisch sein kann. Aber auch an den, den ein Bild an und für sich schon auftut.
"Die Tauben sind draußen am Platz, sind edel "
Mit der "Wandlieferung" habe ich Probleme.
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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12.10.2017 13:28
von Stimmgabel
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Nachladen
Zeitintervalle sind Trümmer
Unser Lachen blickt aufs Meer
Im Museum gehen wir Hand-in-Hand
Die Tauben sind draußen am Platz, sind edel
Wie Pinselstriche – so viel Wert
So viel Ungewolltes, Ungeahntes
Heute fälscht das Licht sich selbst
Wir sind so von Raum zu Raum
Wir schleifen das Glück der Generationen
Hemmungslos
Fast ein Kuss an die inszenierte Wandlieferung
Unser Meer blickt nicht zurück
Bildverfänglich kriegen wir uns ein
Mein Deodorant
Dein Parfum
Gefängnisse – losgelassen zum Pop
Wie nächster Pinselraum
Herzstöbern durchs Geil-sein
Rückschlag unter Napoleons Achsel versammelt
Zuckerberge, Utopiate, Defibrillusion
Wir sind Nachladen
Fast menschen wir
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Hallo Tiphan,
endlich am richtigen Ort
wie ich es schon davor [ in der Prosa ] sagte: dieser Text ist im Sinne des Wortes pure Lyrik in freier Versform.
MMn gelungen / trotz ihrer Komplexität und inneren big Umfangs, zu keinem Zeitpunkt irgendwie redundant oder füllselnd überladen / ganz im Gegenteil ist das Stück kantig aufs Wichtigste reduziert. Für mich: ein Blick in die blindmatten Nischen unserer Allermeist; machen so, als sähen wir das Um_um, die Dinge und Gedanken ... letztlich bleiben wir zu oft in unserer vorgefertigten Wahrnehmung stecken, sehen nur das, was wir sehen wollen.
Ein Textbeispiel dafür:
Unser Lachen blickt aufs Meer / S1, Z2
......
Unser Meer blickt nicht zurück / S2, Z2
......
Wir sind Nachladen / S2, Z vorletzte, quasi ein an_Gedanke zuvielen hierin
Spielt die Szenerie beispielend in einem Gemälde-Musee'um; die Maler bieten ihre umgesetzten Pinselgedanken an, der Schauer hat die Wahl, hinter die Farbe zu schauen / schauen sie zumeist auf den oberflächlichen Farb-Pop [ so auch ihr eigenes ICH_geschminktes Layout ] ... hätten sie’s schon längst vergessen, sich etwas von dem lebendigen Treiben der draußen_Tauben abzuschauen, sagt dazu der Text:
Die Tauben sind draußen am Platz, sind edel
Wie Pinselstriche – so viel Wert
So viel Ungewolltes, Ungeahntes
... bleiben die ICH-Gefangenen in ihren inneren ICH-Wänden eingeschlossen, schlenderen von Pinselraum zu Pinselraum, immer das gleiche Schema [ Wir sind Nachladen ], immer die gleich selbstinszenierten “Zuckerberge, Utopiate, Defibrillusion“ , an denen wir uns eins ums andere immer hungriger selbst verhungern und merken's anscheinbar kaumst.
Die letzte Zeile mit: Fast menschen wir ... versteh ich auf den kOntext bezogen komplett nicht ... wieso "fast", letztlich doch gar nicht / oder eben vice-versa ohne dieses "fast", wär's unsere eigen_Wahl ... menschen wir genau so
Zum Textaufbau: sehr interessant; korrespondieren beide Strophen in jeweils gleichen Zeilen, Zeilengruppen miteinander / kann der Gesamttext natürlich auch in einem Rutsch durchgelesen werden; einmal das quasi gedanklich Paarige in Bindung von S1 und S2, andererseits jener versatzstückeende Umgang hintereinander mit der Wirklichkeit / merken’s scheinbar gar nicht mehr.
Hier mal meine angenommene und verortete S1 / S2 -bindung über die Strophen hinaus :
Nachladen
Zeitintervalle sind Trümmer 1
Unser Lachen blickt aufs Meer 2
Im Museum gehen wir Hand-in-Hand 3
Die Tauben sind draußen am Platz, sind edel Y1
Wie Pinselstriche – so viel Wert Y2
So viel Ungewolltes, Ungeahntes | | |