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Habt ihr schonmal Texte "von Grund auf" umgeschrieben?

 
 
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ImBanne
Wortedrechsler


Beiträge: 55



Beitrag11.09.2017 15:43
Habt ihr schonmal Texte "von Grund auf" umgeschrieben?
von ImBanne
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,
wieder einmal stehe ich hier mit einem Anliegen. Die Frage ist, ob ihr schonmal einen Text von Grund auf umgeschrieben habt, also einen längeren Text (evtl. in Romanlänge), der eigentlich schon kurz vor der Vollendung stand? Damit meine ich jetzt nicht, hier und da eine Szene dazugeschrieben, umgeändert oder gestrichen, Charakterennamen und Formulierungen geändert oder etwas in der Art, sondern wirklich etwas eingebracht, was die Geschichte von Grund auf umgekrempelt hat?

Gemeint ist das so: Ihr schreibt an eurer Geschichte und seid dabei schon ziemlich weit in der Handlung vorgedrungen. Plötzlich kommt euch eine Idee, eine Art "gewisses Etwas", das euch vorher nie eingefallen ist und das nun einfach in diese Geschichte MUSS. Allerdings verlangt dieses "gewisse Etwas", dass die bisher getane Arbeit nochmal komplett überarbeitet werden muss, dh. bspw. ganze Kapitel umgeschrieben, Charaktere angepasst etc.

Wart ihr mal in der Situation? Oder wart ihr mal in der Situation, dass euch ein solcher Gedanke kam, ihr euch aber nicht auf ihn eingelassen habt, da ihr eine höhere Priorität darin gesehen habt euer Projekt fertigzustellen? Auch letzteres ist verständlich, da man nach langer Arbeit auch endlich mal ein "Ende" hinter seiner Geschichte in Romanlänge stehen haben möchte und sich nicht im Endspurt nochmal die doppelte Arbeit machen möchte (auch wenn es Spaß macht, so eine lange Geschichte mal fertig geschrieben zu haben ist schließlich auch ein tolles Gefühl).

Noch eine letzte Frage: Glaubt ihr, es ist ratsam sich überhaupt auf solche Gedanken einzulassen? Könnte da nicht ein Teufelskreis draus werden, sodass man am Ende nur noch daran sitzt, seinen Text zu überarbeiten, weil man immer wieder denkt "die Idee" zu haben, die die Geschichte noch braucht und somit nie fertig wird. Was meint ihr?

Danke fürs Lesen und ich freue mich auf eure Antworten und ggf. Erfahrungsberichte

Grüße Smile
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Ruby Smith
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 33
Beiträge: 1180
Wohnort: Kenten


Beitrag11.09.2017 16:04

von Ruby Smith
Antworten mit Zitat

Hallo ImBanne,

ich bin derzeit in genau der Situation die du beschreibst. Ich habe den ersten teil meiner Internatsgeschichte fertiggestellt, sitze derweil am zweiten Teil und musste im vergangenen Jahr feststellen, dass sie so, wie sie konzipiert ist, nicht funktioniert. Deswegen muss ich mich, wenn ich mit meinem aktuellen Projekt fertig bin, noch einmal an die Internatsgeschichte setzen, um sie noch einmal umzuschreiben und einen erkennbaren Hauptkonflikt herausarbeiten.
Du fragst, ob sich das überhaupt lohnt und inwieweit man irgendwann einmal aufhören muss: In meiner Situation sehe ich, dass diese Überarbeitung wirklich notwendig ist, denn ansonsten habe ich zwar eine nette Geschichte, aber keinen Roman und das ist ja mein Ziel (und darauf aufbauend eben eine mögliche Veröffentlichung in einem Verlag).
Manchmal sind solche Überarbeitungen notwendig, manchmal sind sie hilfreich, manchmal verbessern sie die Geschichte wirklich und manchmal sollte man sie lieber lassen. Welches der verschiedenen Dinge sie ist, stellt man meist erst am Ende fest oder wenn man sich die Frage stellt, was diese Idee im Endeffekt für den Hauptkonflikt bedeutet und ob dieser durch sie gewinnt oder verliert.

Liebe Grüße

Ruby


_________________
I'd like to add some beauty to life. I don't exactly want to make people know more... though I know that is the noblest ambition, but I'd love to make them have a pleasanter time because of me... to have some little joy or happy thought that would never have existed if I hadn't been born.

(Anne Shirley - Anne of Green Gables, Lucy Maud Montgomery)
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manon
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 57
Beiträge: 111



Beitrag11.09.2017 16:19

von manon
Antworten mit Zitat

Hallo ImBanne,

ja, ich kenne die Situation und ich würde alles tun, um meinen Text zu verbessern. Was hilft es mir, wenn ich "Ende" geschrieben habe, aber der Text nicht das Optimum darstellt, was ich hätte erarbeiten können. Wenn dir etwas einfällt, was deine Geschichte besser macht, dann ändere sie.

Das Argument "dann wird man ja nie fertig" ist mMn nur da, um sich der Arbeit des Komplettumbaus zu entziehen. Ich denke, dass diese Komplettumbauten anfangs öfters auftreten und man mit jeder Geschichte besser wird, also den Plot besser anlegt.

Viele Grüße
manon
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Gerling
Geschlecht:männlichExposéadler
G

Alter: 59
Beiträge: 2365
Wohnort: Braunschweig


G
Beitrag11.09.2017 16:24

von Gerling
Antworten mit Zitat

Nein, das kenne ich so nicht. Meine Geschichten bekommen jedes Mal eine Eigendynamik. Aber die führte bislang nicht dazu, das sich alles umschreiben musste. Ich habe erst kürzlich aus zwei Buchprojekten, die ich vollkommen unabhängig voneinander geschrieben habe, ein einziges gemacht.
Da musste ich ein bisschen anpassen.


_________________
Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Argusaugen - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
Der Perfektionist - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Der Seelsorger - Rowohlt Verlag (Juli 2023)
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3221
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag12.09.2017 13:43

von Taranisa
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Komplett? Nein.
Szenen intensiv überarbeitet, Teile gestrichen oder hinzugefügt, das ja.

Beim Schreiben des (Vor-)Exposé meines aktuellen Projekts erkannte ich, dass es an einer Stelle ziemlich hakte. Vielleicht kam ich deshalb an dem Punkt mit der Rohfassung nicht wirklich weiter. Also überlegte ich mir, wie ich das ändern könnte. Tatsächlich fiel mir eine bessere Lösung ein, als während der Plot-Planung. So habe ich mir einiges an Arbeit erspart.
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verde
Geschlecht:weiblichLeseratte
V


Beiträge: 110
Wohnort: Österreich


V
Beitrag13.09.2017 09:59

von verde
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Ja, ich habe das bereits einmal gemacht. Bei meinem Debütroman "Frühlingsglück und Mandelküsse" habe ich die erste Rohfassung ohne großes Planen geschrieben. Nach dem Ende dachte ich, die Geschichte ist nicht gut genug und habe sie ein Jahr liegen lassen. Dann habe ich sie neu aufgegriffen, vieles umgeplant (Charaktere rausgeworfen, neue hinein, Teile des Inhalts geändert) und mich hingesetzt und sie noch einmal zur Gänze neu geschrieben. Bei mir hat es definitiv dazu geführt, dass die Geschichte dadurch brauchbar wurde. Smile

Heute plane ich meine Projekte intensiver und habe einen "Fahrplan", weshalb ich eigentlich nur Szenen neu schreibe, nicht das ganze Buch.


_________________
Frühlingsglück und Mandelküsse - Goldmann 2017
Sommerglück und Blütenzauber - Goldmann 2018
Herbstblüten und Traubenkuss - Goldmann 2019
Winterglück und Nelkenduft - Goldmann 09/2021
Lovett Island - Sommernächte - Goldmann 05/21
Lovett Island - Sommerprickeln - Goldmann 07/21
Lovett Island - Sommerflüstern - Goldmann 09/21
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ImBanne
Wortedrechsler


Beiträge: 55



Beitrag13.09.2017 22:23

von ImBanne
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

danke für das Berichten! Smile Was ich aus euren Beiträgen rausarbeiten kann ist, dass das, ich nenne es mal, "Die-Idee-die-ich-unbedingt-haben-will-die-mir-aber-einen-Haufen-Arbeit-an-meiner-Geschichte-beschert-Syndrom" eine vielleicht nicht allzu gängige Autorenkrankheit ist, aber sie kommt anscheinend ab und an vor und das in unterschiedlicher Ausprägung. Es ist aber ein guter Grundsatz immer das Beste aus seiner Geschichte machen zu wollen und sich nicht von der Umarbeit zu drücken. Manchmal ist es sicherlich jedoch schwierig eine Priorität zu setzen und herauszufinden, inwieweit diese Umarbeit wirklich von Nöten ist, um aus der Geschichte das Beste rauszuholen.

Naja, ich werde mich wohl auf jeden Fall an den Grundsatz halten: Lieber zu viel Arbeit gemacht und die Geschichte verbessert, als es gar nicht zu tun.

Grüße Smile
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Jenny
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 39
Beiträge: 314
Wohnort: Ein Dorf nahe Mariazell, Niederösterreich


Beitrag13.09.2017 23:14

von Jenny
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Mäh, so gehts mir grad mit meinem ersten Manuskript: Ich habe mich dafür entschieden, etwas vollständig zu ändern, was bedeutet, dass ich quasi jedes Kapitel noch mal überarbeiten und in weiten Teilen neu schreiben kann. ca. 1/3 des Buchs mindestens. Freu ich mich nicht drauf wink

_________________
Grenzen machen mich erst richtig kreativ.
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Christof Lais Sperl
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 62
Beiträge: 942
Wohnort: Hangover
Der silberne Roboter


Beitrag18.10.2017 09:08
Zehn Jahre...
von Christof Lais Sperl
Antworten mit Zitat

habe ich schon mal an einem Text herumgebastelt. Er ist nicht schlecht geworden!

_________________
Lais
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jaeani
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 138

Der bronzene Durchblick


Beitrag18.10.2017 09:30

von jaeani
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Ich versuche, komplettes Umschreiben zu vermeiden, in dem ich, bevor ich mit dem richtigen Schreiben anfange, so lange plotte, bis die Story sicher steht, nix mehr wackelt und ich von Anfang bis Ende ein gutes Gefühl dabei habe. So lange mir ein Teil der Story noch Bauchschmerzen bereitet oder ich unsicher bin, ob und wie und überhaupt, fange ich nicht mit dem Schreiben an.

Trotzdem fallen mir während des Schreibens noch Sachen ein, die ich nachträglich einarbeite. Das sind dann aber Kleinigkeiten, ein paar Szenen vielleicht, Nebencharaktere ein wenig umarbeiten und solche Sachen.

Ohne Plot anfangen zu schreiben, könnte ich nicht. Ich würde am Ende wahrscheinlich alles wieder umschreiben ... und wieder ... und wieder.
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BrianG
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 47
Beiträge: 709



Beitrag18.10.2017 15:31

von BrianG
Antworten mit Zitat

In der Theorie ist ein Umschreiben nicht nötig, weil ich ja am Anfang brav plotte und erst wenn die Handlung steht, mit dem eigentlichen Schreiben anfange.

In der Theorie. Sich kaputt lachen

Jetzt zur Praxis ...

Ich sitze gerade an Version Nummer 5 einer Gruselgeschichte, bei der die einzige Gemeinsamkeit zwischen der ersten und der letzten Version die Grundidee ist.

Ohne bei der Story an sich zu sehr ins Detail gehen zu wollen:

Version 1: Protagonistin erlebt schlimme Dinge. Am Ende wendet sich alles zum Guten (ca. 25000 Worte).

Version 2:
Erkenntnis: Das Ende von Version 1 war bäh!
Fazit: Letztes Drittel neu geschrieben, dabei auch am Rest etwas gefeilt.
(am Ende kamen wieder ca 25000 Worte raus).

Version 3:
Erkenntnis: Nicht nur das Ende von Version 1 war bäh, sondern alles andere eigentlich auch.
Fazit: Alles neu geschrieben. Die schlimmen Dinge, die der Protagonistin passieren, teilen sich nun zwischen ihrer Schwester (die es zuvor gar nicht gab) und ihr selbst auf.
Hintergrund-Detail: die Ältere der beiden hat nach dem Tod der Eltern der Jüngeren Mutter und Vater ersetzt.
(jetzt sind wir schon bei ca 35000 Worten).

Version 4
Erkenntnis: Eigentlich verhält sich die Ältere der beiden Schwestern (ja, das ist jene, die für die andere den Eltern-Ersatz gespielt hat) die ganze Zeit wie ein verzogenes Gör, während die Jüngere das reifere Verhalten an den Tag legt.
Fazit: Geschichte neu geschrieben, dabei die Rollen der Schwestern vertauscht. Ein Love-Interest gestrichen, dafür eine andere Nebenfigur etwas ausgebaut.
(ca 45000 Worte)

Version 5 (die, an der ich gerade arbeite)
Erkenntnis: Eigentlich geht mir die Story schon sowas von auf die Nerven, aber jetzt bin ich schon so weit gekommen... Shocked Embarassed Rolling Eyes
Derzeitiger Stand: Etliche Szenen gestrichen, dafür ein paar andere hinzugefügt. Am Rest feile ich.
Hoffnung: Es wird keine Version 6 geben.
(im Moment sieht es so aus, dass ich bei knapp unter 40000 Worten landen werde).

Ja, es nervt. Und vernünftiges Plotten ganz am Anfang hätte mir wahrscheinlich zwei bis drei Versionen erspart. Unterm Strich finde ich aber, dass jede Überarbeitung und jedes Neu-Schreiben der Geschichte gut getan hat.


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Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer.
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Piratin
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Beitrag18.10.2017 16:35

von Piratin
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Oh ja - kann vorkommen.

- Nachdem ich 2/3 geschrieben hatte kam die Erkenntnis: mein Protagonist ist nicht mein Protagonist, sondern sein Bruder.
- die ersten 2/3 umgeschrieben und das letzte Drittel flutschte
- erste Testleserin hat es mir um die Ohren gehauen, weil es einfach nicht geht, nur auf den geänderten Protagonisten umzuschreiben. Das letzte Drittel allerdings war okay.
- 2/3 neu geschrieben
- Die Testleserrunde hat zum Glück nur noch wenig an Umschreiben nach sich gezogen
- Die Überarbeitungsrunde hat dann noch einmal dazu geführt zwei Kapitel zu streichen und drei neue zu schreiben.

Bei mir war die Ursache des Ganzen Dilemmas: ich hatte nicht wirklich ein Exposé vorher geschrieben, es war eher so eine Plotidee. Passiert mir nie wieder. Jetzt habe ich ordentlich vorgearbeitet und das Schreiben flutscht und fühlt sich auch einigermaßen rund an. Aber mal sehen, was die erste Testleserin sagt, wenn ich das Wort ENDE drunter gesetzt habe.


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RememberDecember59
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Beitrag18.10.2017 19:02

von RememberDecember59
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Ich habe bei meinem ersten Manuskript die Erzählperspektive geändert, als ich plotmäßig etwa bei einem Drittel war, weil ich plötzlich der Meinung war, dass ein Ich-Erzähler besser wäre. Das war sehr viel Arbeit, weshalb ich lange mit mir gerungen habe, aber es hat sich definitv gelohnt.
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Christof Lais Sperl
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Beitrag19.10.2017 08:26
Umschreiben
von Christof Lais Sperl
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Deine Frage treibt mich um. Ich denke, es gehört zum Leid des Schriftstellers, Texte hunderte Male umzuschreiben. Doch wo Leid, ist Freud. Das macht Spaß.

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Lais
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Stefanie
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Beitrag19.10.2017 10:38

von Stefanie
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Als ich gut 10000 Worte weit war, habe ich den Protagonisten meines Buches gestrichen und jemand anderes zur Hauptfigur gemacht.
Das Überarbeiten war ziemlich leicht, weil meine Hauptfigur kaum Einfluss auf die anderen Figuren und den Verlauf der geschichte hatte.
War also eine gute Entscheidung, ihn zu streichen.
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Christof Lais Sperl
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Beitrag19.10.2017 14:27
Faszination
von Christof Lais Sperl
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Immer wieder faszinierend, welche extremen Auswirkungen die Umstellungen Gegenwart zu Vergangenheit, ich-Form zu 3. Person usw. haben.

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zwima
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Beitrag30.10.2017 18:46

von zwima
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Schon sehr oft und die Romane sind immer, immer, immer dadurch besser geworden.

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HarperCollins:
Winterglück am Meer, Nordlichtträume am Fjord, Sommerzauber am Fjord, Winterküsse unterm Nordstern, Lichter, die vom Himmel fallen, Lichterzauber in Whispering Heights (2024), AT Van (2025)

Piper:
Späte Ernte, AT Moor

Lübbe:
Everything-for-youo-Trilogie, Unter-Haien-Dilogie
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Murmel
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Beitrag30.10.2017 19:03

von Murmel
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Piratin hat Folgendes geschrieben:
- Nachdem ich 2/3 geschrieben hatte kam die Erkenntnis: mein Protagonist ist nicht mein Protagonist, sondern sein Bruder.

Jetzt frage ich mich gerade, ob das nach dem Exposé kam. smile

Ich habe alles durchexerziert, vom kompletten Neu-Anfassen einer Idee bis hin zu leichten Touch Ups, nur werden die Änderungen weniger und geringer mit wachsender Erfahrung und seitdem ich mehr Zeit mit dem Konzept verbringe.
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Piratin
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Beitrag31.10.2017 12:20

von Piratin
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Murmel hat Folgendes geschrieben:
Piratin hat Folgendes geschrieben:
- Nachdem ich 2/3 geschrieben hatte kam die Erkenntnis: mein Protagonist ist nicht mein Protagonist, sondern sein Bruder.

Jetzt frage ich mich gerade, ob das nach dem Exposé kam. smile


offtopic Smile nein, aber deshalb habe ich mich mit dem Exposé so schwer getan, weil es nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Exposé zu tun hatte


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Poolshark
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Beitrag31.10.2017 12:40

von Poolshark
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Ich habe meinen Roman gerade zum vierten oder fünften Mal neugeschrieben. Es ist ein altes Manuskript, mein erstes Buch, das ich vor vielen Jahren angefangen habe und das noch vor ein paar Monaten einfach vor Kinderkrankheiten, fehlendem Selbstbewusstsein und Anfängerfehlern strotzte und sich jetzt endlich auf seine finale Version zubewegt.
Wenn ich an all die Zeit denke, die ich in dieses Manuskript gesteckt habe, wird mir zwar ein bisschen schlecht, aber ich habe durch dieses immer wieder Neuschreiben und auch das Feedback in meiner AG so unglaublich viel gelernt, dass ich glaube, dass diese Investition nicht umsonst war.

Zwischendurch habe ich das Ding allerdings immer wieder in der Schublade verschwinden lassen und an anderen Sachen gearbeitet, aber da ich die Geschichte in ihren Grundzügen trotz allem doch erzählenswert fand, habe ich sie immer wieder rausgeholt und komplett neu überdacht. Diese Fähigkeit eine Geschichte noch mal komplett auseinanderzunehmen, sich auch emotional von alten Vorstellungen zu lösen, ist auch eine, die ich dadurch erlangt habe und nicht mehr missen möchte.

Ich möchte allerdings auch nicht noch mal so lange an einem Buch sitzen. Und tatsächlich gingen mir alle nachfolgenden Projekte schon viel besser von der Hand.


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"But in the end, stories are about one person saying to another: This is the way it feels to me. Can you understand what I'm saying? Does it also feel this way to you?"
-Sir Kazuo Ishiguro
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Ginkgo
Schneckenpost
G


Beiträge: 6



G
Beitrag05.11.2017 18:45

von Ginkgo
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diese Frage ist zwar schon einige Tage alt aber ich bin gerade erst auf sie gestoßen.
Oh ja, mir ging es so, ich habe es an anderer Stelle schon einmal erwähnt. Ich habe mit Begeisterung geschrieben, hatte schon beinahe 300 Seiten, bis ich unvermittelt feststeckte. Um mir die (Warte)Zeit zu vertreiben, bis ich, wie ich dachte, wieder den Anschluss finden würde, fing ich an, den Beginn zu bearbeiten und an Formulieren zu feilen und je länger ich das tat, umso untalentierter und mutloser fühlte ich mich.
Ich weiß bis heute nicht, wie man es überhaupt fertig bringt, ein Werk zu vollenden und auch damit zufrieden zu sein.
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sternvomrhein
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Beitrag27.11.2017 10:14
Neuer Anfang und Ansatz
von sternvomrhein
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Nachdem mir ein Verlag mein Manuskript zurückgab und mich auf einige Schwächen hinwies, habe ich dem Roman einen völlig neuen Anfang gegeben und auch einen neuen Figurenansatz eingebaut. Ich habe ganze Kapitel gestrichen oder neu geschrieben, kräftig gekürzt und es ist ein ganz anderer Roman, zwar mit dem gleichen Hauptthema geworden, aber eben anders. Das waren zwei Jahre Arbeit. Nun liegt das Manuskript wieder beim Verlag und sie prüfen es gerade. Hoffe sehr, dass es dieses Mal klappt.

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Wer Romane schreibt, ist Gott für seine Figuren.
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