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Ralfchen
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 76
Beiträge: 375



Beitrag06.11.2010 12:47
Hasenbuckers Transport (Aus ATROCITAT DIE STADT DES TORMENTO
von Ralfchen
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hasenbucker´s Transport (1)
(Aus ATROCITAT DIE STADT DES TORMENTORS)


„Hasenbucker?“

Seine Stimme klang hysterisch, mit einem wimmernden after-sound.

„Mann, wissen sie eigentlich wie spät es iss?“

„Ja – es, es tut mir leid, dass ich sie so spät anrufe Hasenbucker, aba es iss total wichtig, denn es hat wesentliche Änderungen im Plan gegeben!“

„Im Plan? Wovon reden sie Rebensucker?“

„Wovon ich rede? Vom Plan Menschenskind – dem Plan. Unserem Plan!“

„Nehmen sie sich erst mal zurück Sucker, ich weiß Null von einem Plan. Schon gar nicht einem, an dem ich mit ihnen geplant haben soll. Ich plane nicht mal mein Leben, warum dann irgend ne Sache – hm?“

Von seinem mobilen Ende drang ein raues Keuchen in meinen rechten Horcher. Ich sollte das Mobil mal anders rum anlegen. Man kriegt angeblich Tumore in der Rübe, wenn man immer an derselben Seite – und so. Würde man dann aba nicht zwo kleine Neoplasmen kriegen, statt einem großen? Ne Frage, die ich mir im Moment nicht stellen sollte. Vor allem nicht mit Rebensucker am Mobil.

„Ich spreche vom Fahrplan Hasenbucker, sie Schwartenarsch, vom Fahrplan!“

Ich sah Rebensucker deutlich vor mir: mit seinem kugelrunden Kopf, der mehr Schweinernes als Menschliches an sich hatte. Die farblosen Barthaare, die sein feistes Triple-Kinn ungeordnet umsprossen, erinnerten mich an die trockenen Halmstoppeln eines Hanffeldes. Immer ein paar Tropfen glitzrigen Schweiß auf der Oberlippe, was für mich auf ein Herzleiden hinwies. Die Nase wegen Fraß mehrfach chirurgisch geschält – eine lächerliche Riech-Ruine. Die untere Lippe oft zungengenäßt, schwabbelnd, sodass einem die schadhaften unteren Nager wie verkehrte Hasen-Schneidezähne vorkamen. Seine hervorquellenden hellblauen Augen ließen mich immer an die Weinbergschnecke denken, der ich mal als Kind die Stierer mit einer Nagelschere bis knapp an den Schleim-Rumpf amputiert hatte. Seinen faltenlosen Kahlkopf hatte er mit einem Toupet beklebt, dessen Schopf an den Mopp der Toilettenputzfrau im Arbeits-Clubb erinnerte. Es dürfte sich bei der Attrappe um billiges Schimmel-Hengst-Haar handeln, denn er kam oft rüber wie ein als Buchhalter kostümierter Rastaman.

„Hey Mann – bremsen sie sich mit Etiketten, wir sind nicht im Clubb, also nennen sie mich beim Namen!“

„Beim Namen? Als ob das jezz von Bedeutung wäre, wo es um Brisanteres geht als Familiennamen. Noch dazu wo sie ihren ändern ließen.“

Er wusste also um meine Namensänderung? Hatte Rebensucker in meinen Akt Einblick genommen? Und wenn ja, mit wessen Bewilligung? Dieser Verdacht beunruhigte mich. Was wusste der schräge Vegetarier sonst noch über mich? Der Mensch war mir immer schon suspekt. Obschon man das Äußere eines Schaf-Konkubiners wie Rebensuckers oder anderer Menschen nicht als Spiegel ihres Inneren sehen sollte. Das hatte man uns in den Skizo-Dedektor-Seminaren nachdrücklich eingebläut. Wir waren darauf gedrillt, scharf, aber unauffällig zu beobachten. Alles und jeden. Die täglichen lückenlosen Tagebuchungen waren die Voraussetzung um den Job im „Clubb“ richtig zu erfüllen und: zu behalten. Die Administration des Observators wollte tagtäglich bis ins kleinste Detail über die Befindlichkeiten, das Verhalten und die Meinungen aller Clubber informiert werden.

Rebensucker beobachtete mich und ich ihn. Es war ein offenes Geheimnis. Geradezu lächerlich, denn das befahl zum Selbstschutz konsequente Masquerade und Verstellung. Niemand war jemand wirklicher. Man nannte diesen wesentlichen Teil unserer Arbeit den „internalen Prozess“. Manchmal stellte ich diese zeitraubende Obliegenheit in Frage. Allerdings nur in meinem zerebralen Refugium.

Noch waren Gedanken im System unkontrollierbar. Noch. Es war nur eine Frage der Evolution wesentlich massiverer Speichermedien, bis man in den Datenbanken des Observatoriums auch Zugriff auf unsere Seelenabläufe haben würde. Man war – wie die Leute im Clubb munkelten – knapp davor, Quanten-Informaten in Kristallblöcken zu arretieren.

„Weihen sie mich ein Rebensucker, weihen sie mich ein. Ich glühe vor Neugier.“

Er schien meinen Sarkasmus zu übergehen, oder nahm ihn einfach nicht wahr.

„Es geht um den Fahrplan für den Nord-Ost-Hub. Erinnern sie sich nicht, wir haben den vergangene Woche finalisiert und dem Konsequerat präsentiert?“

Ich wusste noch immer nicht wovon er sprach und beschloss ein neutrales Verhalten ins Mobil zu vermitteln.

„Gut und deswegen rufen sie mich um vierhundertsechzehn an? Hätte doch bis morgen Zeit gehabt – hm?“

„Nein eben nicht, denn wir beide werden den Hub begleiten. Sie müssen sich reisefertig machen und zwar sofort!“

„Rebensucker, sie zerren mich doch nicht am Ellenbogen – oder?“

„Nein Mensch, ich bin schon in voller Montur. Hab gerade noch zwei Reisehäute voll gepackt. Und bevor ich´s vergesse: die Verordnung sagt, dass wir weder Mobile noch Uhren bei uns tragen dürfen. Packen sie nur die notwendigsten Dinge zusammen und rufen sie mich. Pick-up um Punkt Fünfhundert.“

Fünfhundert, was für eine unheilige Zeit. Cosmos sei Dank hatte ich am Vorabend kaum Alk gesoffen und sah ziemlich klar vor mich hin. Kein Mobil, keine Uhr. Eine eigenartige Verordnung. Das System war üblicherweise zwar intrusiv, ließ uns dessen ungeachtet jedoch immer die Freiheit von Kommunikation und Zeitkontrolle. Diesmal nicht. Das zu klären würde einiges an Grübeleien erfordern und dazu hatte ich im Moment keine Zeit.

„Fünfhundert, alles klar.“

Nichts war klar außer der Uhrzeit. Ich würde mir Rebensucker auf dem Weg zum Hub vorknöpfen. Rede und Antwort würde er mir sitzen müssen. Zum Hub war es ziemlich genau eine Stunde. Um diese Zeit waren die Straßen räderleer. Schnelle Sache also.

Es war leichter Regen aufgekommen und die Scheibenwischer des schweren Amphibienfahrzeuges knarrten und quietschten im Takt. Die fetten Profile peitschten die nasse Straße und gaben ein tosendes Rauschen in die Kabine. Aus dem Kommunikator des Fahrzeuges waren bellende Stimmen zu hören. Auf dem ovalen Bildschirm wechselten sich Gesichter mit leuchtenden Linien-Rastern ab und warfen flackernde bunte Lichter auf die behelmten Köpfe der Vordermänner. Irgend etwas war im Gange, das ich an meinem momentanen Informationspunkt nicht verstand. Pilot und Co sprachen in Abständen leise miteinander.

„Erzählen sie mir was Rebensucker, ich bin überspannt wie eine schwule Diva.“

„Ich kann ihnen nur sagen was ich weiß und das ist, dass wir den, für nächsten Monat geplanten Hub in die NordOst-Sektoren heute initiieren müssen.“

„Hm – heute initiieren. Und auf Grund von wessen Autorisation?“

„Keine Autorisation Menschenskind: Es ist ein Nummer-100-Instrukt, was, wie sie wissen einer der seltensten Befehle von ganz oben ist. Wir müssen damit zurechtkommen, ob wir wollen oder nicht Hasenbucker. Nicht einmal Menschenleben spielen eine Rolle – die schon gar nicht, wie sie wissen.“

„Ich weiß was ein Einhundert iss Rebensucker, das müssen sie mir nicht grau machen. Es ist ein weißes Instrukt aus der Zentrale des Tormentors-Superior. Der Tormentor legt davor die Beichte ab!“

Er wandte mir seine schweinische Visage zu und sah mich einen Moment ratlos an.

Das mit der Beichte schien er nicht gewusst zu haben. Ein Punkt für mich. Ich war also noch immer höher als er. Kein Wunder. Jemand der mit nem Schaf im Konkubinat lebt, hat definitiv ein Kondom auf seiner Karriereleiter. Das wusste jeder hierzuprovinz. Aber mit diesem Scheusal wollte eben kein Menschenweib ficken. Es wurde verbreitet, dass sogar das Schaf ihn schon mehrmals verlassen wollte. Seit dem letzten Mal hängt er es permanent an eine Stahl-Kette. Wie kann man mit jemandem leben, den man mit einer Kette zum Bleiben zwingen muss. Das war ein schwerer Kopfschüttler.

„Unser beider komplexe Planung wurde ganz einfach auf Null gesetzt. Da bleiben uns nur Tränen, Mann.“

Murmelte er leise – fast wie zu sich selbst. Er klang resigniert, geradezu weinerlich; was aber nicht ansteckend war, denn ich wusste noch immer nicht um welchen Plan es sich handelte, außer, dass es wahrscheinlich um den Hub von Narren und Engel ging. Ein Genotransfer, wie man dieses Unterfangen hinter vorgehaltener Hand nannte. Soweit hatte ich die Sache auf Grund der fragmentierten Unterhaltung eingeengt.

„Die Anzahl wurde auf exakt sechs Millionen und sechsundsechzig Deportanten erhöht, Hasenbucker, was sagen sie zu dieser Zahl?“

Was soll ich zu der Zahl sagen, dachte ich.

„Fein mit mir, wenn die logistisch unterstützt ist.“

Meine Gedanken waren plötzlich weit weg. In den windgestreichelten Weiden-Feldern, die ich rund um das Anwesen meiner Eltern als Kind durchstreift hatte. Es waren feine Zeiten, als ich noch mit samtweichen Hasenkindern spielte. Vater hatte die Karnickel irrtümlicher Weise in Horden gezüchtet. Das ganze war ihm entglitten, denn diese Viecher waren extrem sexbesessen. Hatten sich zuletzt schneller vermehrt als Ratten. Eines Tages kam eine Verordnung aus dem Provinzgovernat. Wir mussten die Hasen loswerden. Viele von ihnen waren durch Löcher im Zaun entkommen und nach und nach zu einer Belästigung für die Nachbarn geworden.

Vater hatte für jeden von uns eine Bergströhm650er Schrottpumpe gekauft und wir ballerten damit auf die Pelzer, bis sie zu einem breiigen Matsch vermischt waren. Meiner Schwester schien es Spaß gemacht zu haben, denn sie kicherte noch tage- und nächtelang danach. Man lieferte sie in eine Kläranstalt ein, wo sie bis heute lebt. Ab und an besuche ich sie. Ihr Blick ist starr und sie ist stumm geworden. Die Ärzte nennen es eine Art Wachkoma. Eben ein Hasenschicksal.

„Na dann lassen sie uns mal sehen Rebensucker.“

„Was wird Ella ohne mich machen? Ich weiß nicht mal wie lange wir im Einsatz bleiben.“

„Wer ist Ella?“

„Meine Verlobte.“

„Das Schaf – eh?“

„Ja, Ella meine Bei-Schäferin!“

Aha, so hieß die Lady mit der Dauerwelle. Frage mich ob er der Blökerin die stinkende Muschi rasiert.

„Sagn’ sie mal Rebensucker, ficken sie ihre Braut auch in den Arsch?“

„Mann, was stellen sie für intime Fragen? Nee, Ella mag das nicht und ich verlang es auch nicht von ihr.“

„Rebensucker, sie haben ne’ unmenschliche Braut – hm? Sie werden mir doch nicht erzählen, dass sie die um eine Erlaubnis fragen? Außerdem das Vieh weiß doch ohnedies nicht den Unterschied – oder?“

„Was wissen sie Hasenbucker. Wenn sie in Hitze ist, reagiert sie extrem sensibel.“

„Sie haben mit ihr doch nicht nur Beischlaf wenn sie läufig iss?“

„Doch Mann, denn sie wünscht sich aufs sehnlichste ein Kind.“

Ich starrte durch ihn hindurch ins Leere. Nahm der Wichser mich etwa auf den Arm?

„Na ja, ich hab da andere Dinge kolportiert gekriegt, aba was soll’s Rebensucker, es iss ihr Sex-Leben.“

„Ja – meines und ihr’s. Ich weiß wie man mit Frauen umgeht Hasenbucker, das können sie mir getrost abnehmen.“

Das tat ich und ersparte mir für den Rest der Fahrt jede weitere Unterhaltung.

Ich wagte es kaum meinen Augen zu trauen: Aus dem Hub war eine gigantische Infrastruktur geworden. Die aufgehenden Doppelsterne warfen ein schemenhaftes violettes Licht auf die riesigen Hangars. Es wimmelte von Söldnern in grau-weiß-schwarzen Kampfanzügen. Das waren die hochbezahlten Antagonisten, die ausschließlich dem Befehl des Tormentors-Superior unterstanden. Sie kannten weder Gefühle noch irgendwelche anderen menschlichen Regungen. Für sie war das Töten eine Seelenmahlzeit. Und sie ernährten sich ausschließlich von ihren Opfern, die sie nicht selten von Drei-Kappen-Köchen zubereiten ließen. Man nannte sie derentwegen die Pioniere des Schauers. Nun, ich denke, das war trefflich getauft.

Rebensucker zupfte mich am Arm und deutete nach links. Was ich sah ließ mich schwanken:

Eine Kolonne von unzähligen geräderten Stahlbaracken, die von mehreren hintereinander gereihten Zugmaschinen geschleppt wurden, bewegte sich langsam in Richtung der Hangars.

Der Wind hatte in unsere Richtung gedreht und wehte einen eigenartigen Ton in unsere Ohren:

Das leise Singen unzähliger Stimmen aus den Stahlbaracken. Es waren die Narren- und Engels-Chöre, die ich nun zum ersten Mal in meinem Leben hörte. Gegen meinen Willen füllten sich meine Augen mit Tränen.



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Alles, was überhaupt gedacht werden kann, kann klar gedacht werden. Alles, was sich aussprechen lässt, lässt sich klar aussprechen. (L. Wittgenstein)
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Gast







Beitrag07.11.2010 19:18

von Gast
Antworten mit Zitat

Herr ralfchen,






1. Wer bist du?

2. Bist du das auf dem Avatar, wenn ja: kein Wunder dass du schreibst, wie Dali geschrieben hätte, wäre er später geboren, ein hochdeutsch sprechender Jüngling in Wien beschützt von windigen Burschen gewesen.

3. und unverschämteste Frage: ist das von dir? Wirklich?

Warum hatte ich ein Gefühl, als hätte ich eine Entdeckung gemacht, oder bin ich nur so unbelesen, dass mich das geringste Superdings vom Hocker haut????


Ich verweigere jeden weiteren Kommentar, vielleicht weiss ja hier jeder ausser mir, wer du bist? Und ich steh auf einem schläuchigen Problem meiner Bildungslücke?

Erst wenn ich beleuchtet worden bin, verrate ich meine Lieblingsstellen.


Anja
schwerstbeeindruckt
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derSibirier
Reißwolf
D


Beiträge: 1250



D
Beitrag07.11.2010 19:38

von derSibirier
Antworten mit Zitat

Starker Text, liebes Ralfchen.

Der Sibirier hat sich's schon gedacht, dass du nicht nur Arschpapier schreiben kannst. Bei welchem Verlag liegt das Buch auf? Ich nehme schwer an, dass dies ein Ausschnitt aus einem publizierten Werk von dir ist.

derSibirier grüßt

edit: entschuldigung, die antwort auf meine frage scheint die überschrift zu beantworten.
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Ralfchen
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 76
Beiträge: 375



Beitrag07.11.2010 23:34

von Ralfchen
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Lorraine hat Folgendes geschrieben:

1. Wer bist du?

das winzige bescheidene ralfchen


2. Bist du das auf dem Avatar, wenn ja: kein Wunder dass du schreibst, wie Dali geschrieben hätte, wäre er später geboren, ein hochdeutsch sprechender Jüngling in Wien beschützt von windigen Burschen gewesen.

ja das bin ich - aba ein wenig verbösert. in realo schau ich manchmal recht nett drein[/color]


(ich im wahrzustand - zu besuch im palais meiner lieben frau)

3. und unverschämteste Frage: ist das von dir? Wirklich?

aba klar liebes wesen.


Warum hatte ich ein Gefühl, als hätte ich eine Entdeckung gemacht, oder bin ich nur so unbelesen, dass mich das geringste Superdings vom Hocker haut????

na ja - es iss nur ein winziges kapitel aus nem roman, an dem ich schreibe, wenn ich nüchtern bin.



Ich verweigere jeden weiteren Kommentar, vielleicht weiss ja hier jeder ausser mir, wer du bist? Und ich steh auf einem schläuchigen Problem meiner Bildungslücke?

Erst wenn ich beleuchtet worden bin, verrate ich meine Lieblingsstellen.

fein liebes wesen - denke ich habs ein bissi erklärt und muss sagen: lass dich nicht von dem vielen wirren geschreibsel irritieren, dass du sonst von mir vielleicht liest. manches iss in betrunkenem und manches in ner art assoziationslauernden stimmung geschrieben (hab dazu schon was angemerkt: UNCONSCIOUS SCANNING. das sind dann texte, die nur wenige verstehen, weil sie wirr und quargelig rübakommen. im normalzustand schreib in in etwa so.

Anja
schwerstbeeindruckt

das macht mich happy. mit dem SIBIERER und dir lebe ich in ner glücklichen welt mit nem fan-pärchen. find ich ultrakühl.





****


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Gast







Beitrag08.11.2010 00:35

von Gast
Antworten mit Zitat

Here we go!

 (danke für die prägenden Strahlen)

1.

Zitat:
„Nehmen sie sich erst mal zurück Sucker, ich weiß Null von einem Plan. Schon gar nicht einem, an dem ich mit ihnen geplant haben soll. Ich plane nicht mal mein Leben, warum dann irgend ne Sache – hm?“


2.

 
Zitat:
Das wusste jeder hierzuprovinz.


3.

„Fünfhundert, alles klar.“

Zitat:
Nichts war klar außer der Uhrzeit. Ich würde mir Rebensucker auf dem Weg zum Hub vorknöpfen. Rede und Antwort würde er mir sitzen müssen. Zum Hub war es ziemlich genau eine Stunde. Um diese Zeit waren die Straßen räderleer. Schnelle Sache also.



Und nun? Wie weit bist du denn schon, und hast du genügend lichte Jahre, um das Ganze voranzutreiben? Und wird es nicht gar zu gore irgendwann, oder kannst du dich immer wieder selbst abdrängen?

Das Gleichgewicht, besser: das subtile Ungleichgewicht scheint mir schwer tarierbar, hier? Aber du bist ja in guten Händen, wenn du zu Besuch bist, und stimmt, ich dachte mir schon, dass du etwas anders aussiehst, ich spare mit jetzt die Komlimente Shocked


guten Abend und nochmals dankeschön für die Infos über den talentierten Jungautor!

Anja, die ganz anders schreibt, aber deine Schöpfungen ganz toll findet.
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Ralfchen
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 76
Beiträge: 375



Beitrag08.11.2010 12:33

von Ralfchen
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Lorraine hat Folgendes geschrieben:

...den talentierten Jungautor!


das finde ich ultra-süss. meine göttliche miezen-freundin nennt mich ALTER GIFTZWERG, kurz GIFTI.

dank für die beschäftigung mit dem textlein. ATROCITAT ist für mich ein gesamtkunstwerk. es gibt dazu viel lyrisches, dass wie üblich ziemlich wirr ist und einzelne geschlossene kurzprosen innerhalb des textes. es wird sicher weitergehen und ich werde noch 2 chapter einstellen. dann versuchen das GOREiment nach und nachstens zu vollenden. mal sehen. es steht grässliches bevor, liebe LORRAINE!


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The Brain
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Wohnort: Over the rainbow


Beitrag08.11.2010 12:54

von The Brain
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So, so, der "Giftzwerg" sieht ja recht symphatisch aus ... und interessant schreiben kann er auch - hatte ich ja schon vermutet - *grins*

Na, dann will das "Brainchen" mal ein bisschen lobhudeln und sagen, dass dieser Text ein paar sehr erfrischende Momente bereithält und neugierig auf das gesamte "Konstrukt" macht ...


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Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.

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Ralfchen
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 76
Beiträge: 375



Beitrag08.11.2010 14:38

von Ralfchen
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hihihihihiiiii...BRAINchen. danke fürs lesen.

na ja - ein böser G-Zwerg bin ich nicht. zumindestens dem weiblichen gechlecht gegenüber.


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overtillt
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 35



Beitrag29.11.2010 19:10

von overtillt
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das ist ein fettes textchen, Ralfchen. damit kann man die eier im glas warmhalten. kompliment.

gr.
M.
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JGuy
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Beiträge: 339
Wohnort: Saarpfalz
Ei 8


Beitrag30.11.2010 06:11

von JGuy
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Hallo, Ralfchen

Wenn das die Art ist, wie du nüchtern schreibst und deine berauschten Ergüsse nicht so aussehen, dann ist das das beste Argument für Enthaltsamkeit (wenn nicht schon der gesundheitliche Aspekt zählt).
 
Ich mag es normalerweise nicht, wenn ein Text sich allzu sehr in Fäkalsprache (ich nenne es mal so) ergeht, auch wenn es manchmal unerlässlich ist. Von daher finde ich deinen Text etwas zu überladen mit "Ferkeleien", die an sich nicht nötig sind, da sie die Geschichte selbst nicht weiterbringen, also in meinen Augen nur um ihrer selbst Willen da stehen. Vielleicht tust du es, um eine gewisse Atmosphäre zu erzeugen oder die Charaktere zu zeichnen, aber wie gesagt, mir ist das zuviel. Aber das ist meine Geschmackssache und nicht unbedingt ein Fehler des Textes.
Ansonsten kann ich sagen, dass der Text lebt. Ja, er ist sehr lebendig und hat einen ganz eigenen Charme, der mich motiviert hat, ihn zu dieser späten (oder frühen) Stunde doch noch ganz und konzentriert durchzulesen.
Ich kann zwar nicht alles nachvollziehen, was dort erzählt wird, aber es ist ja auch nur ein Ausschnitt, also gehe ich davon aus, oder hoffe zumindest, dass im weiteren Verlauf wahrscheinlich einiges klarer wird.

Aber wie gesagt: Bleib nüchtern! Und schreib weiter so gute Sachen.

Anerkennender Gruß von
JGuy


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... on the other hand, a little knowledge and a vivid imagination can really make a person cuckoo.
-Wilson Wilson jr.-

Writer's block is a fancy term made up by whiners so they can have an excuse to drink alcohol.
-Steve Martin-
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Ralfchen
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 76
Beiträge: 375



Beitrag30.08.2017 01:14
Der Beichter
von Ralfchen
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Der Beichter
(Aus: ATROCITAT die Stadt des Tormentors)

Die Glasmalereien auf den hohen Fenstern links und rechts des Opfersteines erinnern mich ein wenig an die exquisiten gläsernen Lampenschirme des Künstlers Fernando Sepultura. Sie werfen schemenhaft zarte Farbflecke auf die mächtigen weißen Säulen links und rechts der schweren Holztüren, die zu den Räumen der Peccatorien führen.

Der Dom erhebt sich im vordersten Bereich bis in eine Höhe von gewiss nicht weniger als fünfzig Metern. Die erdrückende Luftigkeit über mir lässt mich an die Architekten und Baumeister des 14. Jahrhunderts denken, die sich hier mit ihren - für die damalige Zeit - beispiellosen statischen Glanzleistungen verewigt haben.

Bis auf ein leises Wimmern, das aus dem linken Peccatorium ertönt, ist es still im Haus des finsteren Verführers. Ich gehe davon aus, dass es eine Engelin ist, die man hinter den, mit grauenvollen, allegorischen Schnitzereien verzierten, schwarzen Türen gerade foltert. Der Gedanke und die damit verbundene Vorstellung fleuchen mit fiebriger Wärme hirnabwärts in meine Lenden. Die Imagination der von Gertenhieben geröteten, teilweise aufgeplatzten, zarten Haut eines dieser feinen Wesen sendet heiße Hungerfinger durch mein kaltes Befinden.

Ich verharre und lausche dem fernen Jammern. Es ist verklungen. Mag sein, die Peiniger bereiten sich nun auf die Vergewaltigung vor. Ich setze mich auf die eiskalte Steinbank der ersten Reihe nächst dem Peccatorium und schließe die Augen. Die Stille verrät mir den Beginn der Vorbereitung von Vagina und Rektum des Engels zur simultanen Penetration. Dabei reinigen die Violonteure erst die Scheide von den Blutungen, welche die scharfen Stahlbürsten im Rahmen der preliminären Folterungen in der Scheide auslösen. Danach werden das Rektum und der Mastdarm von den Fäkalresten befreit, die diese - hervorgerufen durch die Schmerzen stundenlanger Folterungen - gefüllt haben. Eine Emulsion aus feinem Lindenblüten-Öl und saurem Limon sorgt für ein schnelles Verengen der Scheide und bereitet beide Körperöffnungen für die brutale Penetration vor.

Die Engelin wird für diese Prozedur auf dem Kreuzigungsstuhl festgeschnallt. Ihre zarten Handflächen werden mit spitzen und scharf geschnittenen Edelstahlgewinden an den beiden Enden des sandelhölzernen Querstrebers fixiert, mit Stahlscheiben versehen und Kopfvätern verschraubt. Dass das in diesem Moment geschieht, verkünden mir die lang gezogenen schrillen Schreie des Engels. Die wenige Minuten später eintretende Stille ist die Folge der Administration schmerzstillender Injektionen in die Unterarme der gepeinigten Schönen. Die Betäubung hält für die Dauer der Perforation an und wird nach Belieben verlängert. Die Violonteure verwenden bei diesem Akt starke erektionsverlängernde Drogen. Wissende und Akteure berichten von dutzenden, spermalosen Ejakulationen während der - sich manchmal über Stunden erstreckenden – Perforation der Opfer.

Ein hohes Stöhnen zeugt vom Eindringen der Violonteure in die Körperöffnungen der Engelin. Das Stöhnen wird rhythmischer mit den harten Stößen der Quäler. Bald darauf ist der gurgelnde Schrei einer Männerstimme zu vernehmen. Der erste Orgasmus von einem der beiden Violonteure. Sie werden erst dann von ihrem Opfer lassen, wenn ihre Erschöpfung die synthetische Energie der Drogen übersteigt. Mag sein, dass die Engelin noch heute ihr fragiles Leben aushaucht.

Ich erhebe mich und versuche die in mir brodelnde Erregung zu verscheuchen. Meine Schritte straucheln mit meinem Körper über den schwarzen Metallboden, vorbei am Opferstein. Vor den drei Kabinen der Seelen-Voyeure komme ich schwankend zum Stillstand. Ich kann mein Sinnen noch nicht vom Akt der finstersten Gewalt tödlicher Erotik lösen, die wenige Meter von mir in einem der beiden grausigen Peccatorien stattfindet. Vieles von meinem Materiellen würde ich der Custodia übereignen, um für 360 Tage in den unsagbaren Genuss einer der begehrten Lizenzas de Tortura zu kommen. Auf den Wartelisten stehen tausende von Namen der reichsten Bürger und Bürgerinnen dieser Stadt. Die männlichen Engel werden sadistischen Lizensörinnen und Urningen zu gleichen Teilen überlassen. Man munkelt, dass die Grausamkeiten der Frauen jene der Männer bei weitem übertreffen.

Am hölzernen Giebel-Kapitell der mittleren Kabine leuchten ein oranges und ein violettes Licht. Der Seelen-Voyeur ist bereit. Die beiden anderen Kabinen sind in schwarze Finsterheit gehüllt. Sie sind demnach unbesetzt. Der Knauf an der Türe schimmert mir mit winziger böser Fratze metallen entgegen. Ich habe einen wesentlichen Teil meiner Balance wieder und öffne die getäfelte schwarze Türe. Beim Eintreten muss ich mich bücken, denn die Türe ist derart nieder, dass jeder – auch Beichter von kleinerem Wuchs - den winzigen Raum in gebückter Haltung betreten müssen. Unzucht und Böses muss sich hier gezwungenermaßen verbeugen.

Atrocitat ist nicht nur eine Metropole der Lizenseure. Es gibt Monopole, Duopole, Oligopole und staatliche Exclusivas. Lizenzen gibt es jedoch für alles und jedes, das mit den persönlichen Bedürfnissen des Adels und der Bürger dieser Stadt zu tun hat. Um ein Seelen-Voyeur zu werden genügt es allerdings, einen der vielen Fernkurse der Custodia de Atroc zu buchen. Die initialen Kosten sind erträglich und die schriftliche Prüfung schwindelerregend einfach. Eben ein reiner Schwindel. Ist man jedoch von der einmal jährlich stattfindenden Lotterie als einer der Wenigen gezogen, muss man eine nicht unbeträchtliche Lizenzgebühr bezahlen. Sie entspricht etwa dem gesamten Unterhalt einer Lebensperiode für eine vierköpfige Familie von Unwesentlichen. Trotz der niederen Bürger-Kaste eine beträchtliche Summe. Ein Ablehnen der Lizenz wäre mit einer fünfjährigen Verbannung aus der Stadt geahndet. Mir ist bis heute keine bekannt.

Die zusätzliche Lizenz eines Ablassers, des so genannten Remisiónares, ist dagegen nur für wenige erschwinglich. Sünden zu vergeben ist ein interessanter und sehr einträglicher Beruf. Eine Stadt wie Atrocitat, in der es von Mördern, Vergewaltigern und jeglicher Art von Kriminellen nur so wimmelt, ist ein goldenes Pflaster für jene großherzigen und giermütigen Notare des „Finsteren Verführers“, wie man sie in gehobenen Kreisen unserer Stadt ironisch nennt. Zurzeit gibt es nur einen in Atrocitat. Er sitzt – schemenhaft verdeckt durch eine fein ziselierte Jalousie – 20 Zentimeter von mir entfernt.

Es ist ein Mord, den ich zu gestehen habe, und ich erwarte Verzeihung und schnelle Absolution. Er wird einen Wechsel – gezogen auf die Banco Central de Atrocitat - dafür verlangen und annehmen. Jedoch erst nach der momentanen Löschung meiner Sünde aus dem Kataster des „Dunklen Verführers“. Dies ist die Regel und damit das Ironische am Beruf des Remisiónares. Es ist sein Risiko, einem Mörder - ohne dessen Gesicht zu kennen - zu verzeihen und vielleicht mit einem ungedeckten Wechsel am Bankschalter zu erscheinen. In diesem Falle ist der Remisiónare gezwungen, den gleichen Betrag innerhalb einer Frist von 30 Tagen an der Kasse der Custodia zu hinterlegen. Danach beginnt die Jagd auf den Betrüger, der nun nicht mehr wegen Mordes verfolgt werden kann. Dieser wurde ihm verziehen und vergeben. Der Remisiónare engagiert zu diesem Zwecke mindestens drei Jäger, so genannte Cazadores, die selbst wegen vergebener Morde und offener Ablasszahlungen in seiner Schuld stehen.

Der Remisiónare hat seinen Kopf ganz nahe an die Sandelholz-Jalousie gelehnt und lauscht den wenigen Worten, mit welchen ich das Geständnis in sein Ohr flüstere.

„Du hast Entsetzliches verübt, Sohn des Finsteren. In Seinem Eogzentro sei dir hiermit jedoch vergeben.“

Noch während dieser beinahe gekeuchten Worte versucht er sich zu erheben und die Kabine zu verlassen. Die schnelle und präzise Stoßbewegung meiner Hand, die das erste lange Stiletto zwischen den Jalousien durch seinen Hals treibt, hindert ihn jedoch daran. Ich vernehme sein gurgelndes Grunzen während ich das zweite Stiletto kraftvoll und gezielt mit einem Faustschlag durch den Schläfenknochen in sein saftiges Zerebrum stoße. Nur das zarte Knirschen der Schläfenwand war zu hören. Ich verlasse den Gestorbenen mit einem lautlosen Betfluch auf den Lippen.

Wie ironisch, es gibt nun keinen Remisiónare mehr in Atrocitat, der mir diesen Mord vergeben könnte. Jeder der 665 Vorherigen hatte mir den Mord des Vorherigen vergeben. Mein Gewissen stundet meiner wunden Seele keine unvergeben Sünde.

Das Stilletto des Beichters - DESIGN Ralfchen



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Stimmgabel
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Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag30.08.2017 01:23

von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

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Gramenkus, was bist du bereit für deine Sünden zu opfern?

Gedanken, hoher Rat und meinen Strull.

Es sei ... sei's




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Gabel im Mund / nicht so hastig...
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Ralfchen
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Beitrag30.08.2017 01:26

von Ralfchen
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ich habe meine seele an meinen über alles geliebten Luzifer verkauft als ich 11 Jahre alt war. er hatte mir bis heute alle wünsche erfüllt. reichtum ohne anstrengung, die liebe wunderschöner frauen. auch im hohen alter - nur etwas - oder ein wenig - teurer, aber leistbar.

ich zahle ihm vertragsvereinbart an einem bestimmten tag zurück. meine reiseleitung: FENTANYL.


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IQ Dino
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I

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I
Beitrag30.08.2017 08:31

von IQ Dino
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Wenn ich fragen darf,
was ist Dein Ziel?
Warum dieser Text?
Für dich? Wenn, warum?


Edit:
Hmm... ich lese gerade, dass dieser Text aus einem / Deinem? Buch kommt. Gar nicht meins, gar nicht meins.
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MosesBob
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Beitrag30.08.2017 21:06

von MosesBob
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Hallo Ralfchen!

Dieser Text, ebenso wie dieser, wurden in unserem Forum doppelt gepostet. Ich habe die damaligen Threads mit den aktuellen verknüpft; die aktuellen habe ich als neue Version gekennzeichnet, obwohl ich beim Überfliegen keine Änderungen festgestellt habe. Das Zusammenfügen der Threads und die Kennzeichnung als neue Versionen sind eine Alternativlösung, da ich die Werke sonst hätte löschen müssen. Achte doch bitte in Zukunft darauf, Geschichten, die du in der Vergangenheit bereits bei uns veröffentlicht hast, nicht erneut zu posten. Welche Werke bereits im Forum stehen, kannst du in deinem Profil sehen.

Danke und beste Grüße,

Martin


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Ralfchen
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Beitrag30.08.2017 22:23

von Ralfchen
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danke MosesBob -

ich fand diesen text nicht in meinem portefolio als ralfchen. sehr lieb von dir das zu erledigen. wobei du den beichter nunmit HASENBUCKERS TRANSPORT kombiniert hast.

Viele liebe Grüße!
der winzigste


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Herr N.
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Beitrag30.08.2017 22:25

von Herr N.
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hallo ralfchen,

wieso sagst du stets 'der winzigste'?

wie groß bist du?


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Ralfchen
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Beitrag30.08.2017 22:35

von Ralfchen
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weil in der Kleine - also im quantensprung unserer menatlität - alles vorhanden ist. die münze hat 3 möglichkeiten wenn du sie wirfst.

Viele liebe Grüße!
der allerwinzigste


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Herr N.
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Wohnort: Augsburg


Beitrag30.08.2017 22:40

von Herr N.
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Zitat:
die münze hat 3 möglichkeiten wenn du sie wirfst.


ich glaube, ich verstehe dich langsam.

lg
n.


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Ralfchen
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Beitrag30.08.2017 22:40

von Ralfchen
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Hallo Martin -

ich liebe deinen avatar. ich nehme an es ist dein hundchen. wenn ich das sehe erinnere ich mich an unsere zwei lieben vollidioten, die uns so sehr auf HIN-UND-HER hatten...hier etwa meine geliebte verstorbene Frau LUCY mit einer der miesesten und aufdringlichsten persönlichkeiten vom planeten KANINE aus der konstellation des Großen Hundes...



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Ralfchen
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Beitrag31.08.2017 11:11
Der Stabilisateur
von Ralfchen
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Der Stabilisateur
(aus dem Zyklus: ATROCITAT Die Stadt des Tormentors)

Der weiche Schirm der Abenddämmerung helmte gnädige Düsternis über Atrocidad. Nichts konnte diese Stadt besser verkörpern, als der riesige Brunnen hier am Hauptplatz. Mit seinen verkrümmten Wassergebern, deren geifernde Fratzen von Krähenschiß geweißt waren, zeigte er deutlich den Verfall der Stadt.

Tausende Klare hatten sich heute festlich versammelt und torkelten meist schon betrunken lallend zwischen den Zelten und Hungerständen hin und her. Augen verdrehend stieß man einander an den Schultern, Fremde begrüßten einander fraternierend, um schon im nächsten Augenblick noch Unbekanntere zu werden. Gurgelndes Lachen aus schnapsversengten Kehlen verschmutzte den Klang der glockenhellen Stimmen der Narrenkinder. Sie hatten das Lied seit Monaten im Kindertrakt der Custodia geprobt und es erfüllte mich ein wenig mit Stolz wie perfekt dieser Chor aus einigen hundert Stimmchen in seiner Harmonie war. So als wären sie eine einzige zarte Stimme. Der Dominos Sonor hatte auch in diesem Jahr sein ganzes Geschick und Einfühlungsvermögen in den Dienst des glanzvollen Höhepunktes des „Morusi Festes“ gestellt.

Der große Brunnen war - wie üblich - vor dem Fest entwässert worden und mehrere Arbeitstrupps aus Primitanten legten behände schwere Ketten kreuz und quer durch das - etwa 50 Meter im Durchmesser - große Brunnenbecken. Über die Ketten rollte man Folien aus schweren Nylontüchern derart, dass deren Enden etwa einen Meter über die Brunnenränder hinausragten. Riesige Kasserollwägen warteten mit rotierenden Bäuchen, während ihre fetten blaugrauen Pollutionen wie Bodennebel schlangenhaft zwischen die Zelte und Hungerstände krochen. Kleine Holzbrücken wurden an vier Stellen über die Brunnenränder gelegt um den Narrenkindern den geordneten Gang in das Brunnenbecken zu erleichtern.

Auf dem Platz war es still geworden. Die Narrenkinder hatten sich sang- und klanglos binnen weniger Minuten im Brunnen versammelten. Der Dominos Sonor hob seine Hand mit dem Stabilo und die Stimmen der Narrenkinder erklangen unvermittelt mit einem flatternd zarten Sopranino. Jedes Kind hielt eine Sternsprühkerze in einem Händchen. Die flittrigen Blitzlein ließen Schatten und Lichter auf den kleinen Gesichtern tanzen.

Die Kasserollwägen waren langsam an den Rand des Brunnens aufgerückt und die großen, aus den Bäuchen ragenden Schwenkrohre wurden von den Frenatoren in den Brunnen geschlaucht. Auf ein unhörbares Kommando öffneten sich die Schleusen der Dreh-Bäuche und eine grauschwarze schlammige Masse ergoss sich träge mit schmatzenden Geräuschen in den Brunnen. Binnen 20 Minuten reichte der Morast bis knapp unter den oberen Rand des Brunnenbeckens.

Der Chor der Narrenkinder war langsam verstummt und die Sternsprühkerzen erloschen nach und nach mit leisem Knistern in deren Händchen. Der schnell trocknende Conkret würde binnen weniger Minuten hart wie Fels sein. Die Klaren standen mit ernüchterten Mienen um den Brunnen. Da und dort war aus der Menge ein unfestliches Schluchzen von Femininen zu vernehmen. Nun begannen auch vereinzelt Kinder im Brunnen, zu wimmern und zu wehklagen, als sie gewahr wurden, dass es für sie kein Bewegen mehr gab.

Sehr bald werden sie erschöpft von Angst und Tränen im Stein entschlafen. Binnen 4 Tagen wird jegliches Leben sie verlassen haben. Meine annuale Aufgabe als Stabilisateur ist damit erfüllt. Der Conkret-Narren-Kindergarten wird in 14 Tagen seinen Platz neben den vielen anderen am Rande von Atrocidad einnehmen.

Das Edikt des Tormentors lautet:

Die Stadt ist narrenfrei zu machen.

-


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MosesBob
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Beitrag31.08.2017 16:08

von MosesBob
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Für Fortsetzungen, etc. bitte nur ein Thread, hier nachzulesen. Threads wurden zusammengeführt.

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