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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3180 Wohnort: Frankenberg/Eder
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29.11.2017 14:03
von Taranisa
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@Nina: Ich bin aus dem "Verein" (ohne jetzt jemandem zu nahe treten zu wollen) vor Jahren ausgetreten. Jeder darf glauben, was er will, solange er den Glauben anderer toleriert und die Religion nicht als Grund für Untaten missbraucht.
Ich fühle mich jedoch gerne in die "damalige" Denkweise ein und wie die Leute ihren Glauben gelebt haben. Meine "Luther"-Geschichte schrieb ich somit aus Begeisterung für die Historie. Bei meinem "Fluch des Inquisitors" konnte ich meine spirituelle Seite ausleben und meine Erfahrungen mit energetischen Heilweisen.
Sobald ich Zeit habe, lese ich mir alle Geschichten unserer neuen Anthologie durch. Ich bin mal gespannt, was du und die restlichen 14 geschrieben haben.
Gemeinsam vorstellen kann ich mir vorstellen. Wie wäre es unter "Lesen-Talk-Bücher-Empfehlungen" mit einem neuen Thread für "Anthologien" allgemein?
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Nina C Klammeraffe
Alter: 36 Beiträge: 984 Wohnort: Op dr\' Jück
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07.12.2017 01:41
von Nina C
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@Taransia
Das sehe ich ähnlich. Ich habe Respekt vor jedem Glauben (oder eben auch Nicht-Glauben), der niemandem schadet. Kirche kann eine sehr gute oder sehr schlechte Sache sein, beide Erfahrungen sind, so meine ich, überreichlich vertreten. Letztlich kommt es eben immer auf die Person an.
Bei „dir“ bin ich noch nicht angekommen, erst bei Nummer sechs
Ich glaube unter den Empfehlungen dürfen wir nichts einstellen, an dem wir selbst beteiligt sind. Wiederum weiß ich nicht, ob wir es bei Verlagsveröffentlichungen vorstellen dürfen, da wir eventuell nicht genug beteiligt sind. Eine eigene Kategorie für Anthologiebeiträge oder einzelne Kurzgeschichten fände ich ohnehin schön (es gibt ja auch eine für Literaturzeitschriftenbeiträge und die sind insgesamt doch eher rar, soweit ich gesehen habe).
Liebe Grüße,
Nina
_________________ Wenn ihr nicht die gequälten Sklaven der Zeit sein wollt, macht euch trunken, ohn’ Unterlass! Mit Wein, mit Poesie mit Tugend, wie es euch gefällt. (Charles Baudelaire) |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3180 Wohnort: Frankenberg/Eder
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07.12.2017 12:42
von Taranisa
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@Nina: Da bist du mit dem Lesen weiter als ich, bislang fehlt mir einfach die Zeit und die (auch innere) Ruhe dazu. Heute treffe ich mich nach der Arbeit mit zwei Freundinnen in der Stadt, in der meine KG spielt. Diese schöne alte Stadt ist auch Handlungsort meines Romans, der noch in der GM-Prüfungsphase ist. Ich bin ganz hibbelig, ob ich eine Zusage bekomme.
Frage an die Moderation: Auf welche Weise dürfen wir für die Anthologie werben?
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Beka Exposéadler
Beiträge: 2378
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07.12.2017 13:11
von Beka
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Ich bin zwar nicht die Moderation, aber ihr könnt sie hier vorstellen.
http://www.dsfo.de/fo/viewforum.php?f=28&sid=a4291bbdfc9cabb0c0663aa0bb5ed1b0
_________________ *Die Sehnsucht der Albatrosse*
*Das Geheimnis des Nordsterns*
*Die Tochter der Toskana*
*Das Gutshaus in der Toskana*
*Sterne über der Toskana*
*Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg*
*Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung*
*Der Himmel über Amerika - Leahs Traum*
*Anita Garibaldi - Ein Leben für die Freiheit*
*Bergleuchten* |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3180 Wohnort: Frankenberg/Eder
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08.12.2017 15:17
von Taranisa
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Vielen lieben Dank.
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Schmiezi Gänsefüßchen
Alter: 46 Beiträge: 37 Wohnort: Nord-Nordfriesland
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29.12.2017 07:43
von Schmiezi
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Moin zusammen!
Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier dazu gehöre. Mein Roman spielt im Jahr 1946. Gilt das schon als Histo?
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3180 Wohnort: Frankenberg/Eder
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29.12.2017 14:54
von Taranisa
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1946? Hm, bezüglich Histo oder nicht sehe ich es im Grenzbereich, da es heute noch Menschen gibt, die damals schon lebten (z.B. mein Papa). Ich persönlich (also rein subjektiv und nicht allgemeingültig) definiere Histo für mich als eine vergangene Zeit, aus der ich niemanden leibhaftig kenne und auch diejenigen, die ich kenne, auch niemanden mehr kennen.
Neulich meinte ich scherzhaft zu meinem Mann, dass ich einen modernen Film gesehen hätte: Die Glasbläserin (spielt um 1890)
Aber du, Schmiezi, bist auch mit "modernerem" geschichtlichen Hintergrund herzlich Willkommen
@Nina: Ich habe heute unsere Anthologie zu Ende gelesen. Es sind einige wirklich sehr gute Geschichten dabei
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3180 Wohnort: Frankenberg/Eder
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30.12.2017 11:03
von Taranisa
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Bei meiner Recherche bin ich auf eine gute Homepage für Mittelalter-Fans gestoßen, die Blogs sind sehr interessant und aufschlussreich. Endlich räumt mal jemand mit falschen Vorstellungen auf:
https://inforo1300.wordpress.com/
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Schmiezi Gänsefüßchen
Alter: 46 Beiträge: 37 Wohnort: Nord-Nordfriesland
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30.12.2017 12:20
von Schmiezi
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Taranisa hat Folgendes geschrieben: |
Aber du, Schmiezi, bist auch mit "modernerem" geschichtlichen Hintergrund herzlich Willkommen
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Juhu, danke schön.
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marie antoinette Erklärbär
M Alter: 49 Beiträge: 2 Wohnort: münchen
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M 15.01.2018 22:56 schreibe gerade auch einen roman von marie antoinette
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ich habe geschichte studiert
magisterarbeit über marie antoinette
jetzt schreib ich gerade einen historischen roman über isabella von parma und ihre affaire mit marie christine
geschrieben habe ich schon immer, das ist mein erster roman
also kein mittelalter, sondern 18 jahrhundert, 1760 anwärts
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3180 Wohnort: Frankenberg/Eder
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06.02.2018 15:29
von Taranisa
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Da es eine spezielle Frage ist, stelle ich sie mal hier hinein:
Zu den Adelsprivilegien erhört es meines Wissens, andere bis zu einem bestimmten Grad in einen höheren Stand zu erheben.
In meinem aktuellen Projekt (spielt um 1230) hat ein Ritter seiner Leibeigenen die Freiheit geschenkt.
Ein Landgraf müsste doch ein freies Weib, z.B. aus Freundschaft zu dem Ritter, der diese ehelichen möchte, ohne weiteres in den niederen Adelsstand erheben können. Richtig?
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1271 Wohnort: Wiesbaden
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3180 Wohnort: Frankenberg/Eder
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07.02.2018 15:57
von Taranisa
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Mir geht es vor allem darum, das die uneheliche Tochter des (Land besitzenden) Ritters mit einer Freien als (Nieder-)Adelige anerkannt wird. Da bei einer Heirat, lt. dem, was ich so recherchieren konnte, immer der niedrigere Stand von beiden angenommen wird, müsste mMn in dem von mir gewünschten Ergebnis die Mutter der unehelichen Tochter in den gleichen Stand erhoben werden, wie der Ritter. Oder wiegt in dem Fall der Stand des Ritters (wg. männlicher Linie) schwerer?
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BirgitJ Klammeraffe
Beiträge: 651 NaNoWriMo: 51762 Wohnort: DD
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07.02.2018 17:29
von BirgitJ
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Taranisa hat Folgendes geschrieben: | Da es eine spezielle Frage ist, stelle ich sie mal hier hinein:
Zu den Adelsprivilegien erhört es meines Wissens, andere bis zu einem bestimmten Grad in einen höheren Stand zu erheben.
In meinem aktuellen Projekt (spielt um 1230) hat ein Ritter seiner Leibeigenen die Freiheit geschenkt.
Ein Landgraf müsste doch ein freies Weib, z.B. aus Freundschaft zu dem Ritter, der diese ehelichen möchte, ohne weiteres in den niederen Adelsstand erheben können. Richtig? |
Moin,
was macht dann die Frau allein im niederen Adelsstand? Im MA war der Mensch nichts ohne seine Familie/'Sippe. Der Vater müsste im Stand erhöht werden, damit die Frau die richtige Herkunft bekommt. U. U. reicht es aus, ihn zum Burgvogt zu machen, dann sieht es für sie schon besser aus.
Besten Gruß von BirgitJ
_________________ "Das Geheimnis der Baumeisterin" Aufbau Taschenbuch Juli 2021
"Die Maitresse" Aufbau Taschenbuch Juli 2020
"Das Erbe der Porzellanmalerin" Aufbau Taschenbuch Juni 2019
"Das Geheimnis der Zuckerbäckerin" Aufbau Taschenbuch Oktober 2018
"Das Geheimnis der Porzellanmalerin" Aufbau Taschenbuch Dezember 2017
"Der Duft des Teufels" Aufbau Taschenbuch Juli 2017 |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3180 Wohnort: Frankenberg/Eder
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07.02.2018 18:05
von Taranisa
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Heißt das, auch eine uneheliche Tochter hätte automatisch den Stand des ritterlichen Vaters (sofern er sie offiziell anerkennt)?
Daher wollte ich zuvor ihre Eltern (Ritter + Freie, die sich lieben) heiraten lassen. Die Mutter war Leibeigene, ihre Eltern tauchen in der Geschichte nicht auf, und bekam von ihrem Herrn, jenem Ritter, die Freiheit geschenkt. Erhält die Mutter durch die Heirat dann gleichfalls den (höheren) Stand ihres Gemahls?
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Selanna Reißwolf
Beiträge: 1146 Wohnort: Süddeutschland
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08.02.2018 01:02
von Selanna
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Hallo Taranisa,
hier was zur Aufmunterung: In der Zeit fällt mir spontan Friedrich II. ein. Der hatte einige uneheliche Töchter, für die er nach einigen Jahren eine Mesalliance mit deren Mutter einging, u.a. um sie zu legitimieren. Das hat geholfen, eine hat dann sogar einen byzantinischen Kaiser geheiratet.
Ich sehe diese Entwicklung in Deinem Roman leider eher kritisch:
Wenn der werte Herr Vater Kaiser ist und die Mutter immerhin adelig (soweit ich mich erinnere), geht einiges. Wenn der Vater aber nur ein Ritter ist und die Mutter eine ehemalige Unfreie, hätte ich so einige Zweifel, warum, wieso, weshalb und wohin das führen sollte. Was für eine Leibeigene ist sie denn? Aus der Schicht der Ministerialen? Dann könnte ich es mir vllt noch am ehesten vorstellen.
Unter anderem dürfte aber ein weiteres Problem sein, dass die Erbrechtsituation unehelicher Kinder kritisch war, ein nicht gerade unwichtiges Motiv für damalige Ehen (weißt Du ja selbst ).
Was den Adelstitel angeht: Der war, wie hier schon gesagt wurde, tatsächlich meist an Grund und Boden gebunden, um "landständisch" zu werden. Daneben gab es noch den Titularadel und den konnten (mW) nur Fürsten vergeben, keine Ritter.
Liebe Grüße
Selanna
_________________ Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham |
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BirgitJ Klammeraffe
Beiträge: 651 NaNoWriMo: 51762 Wohnort: DD
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08.02.2018 17:04
von BirgitJ
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Moin,
ich weiß nicht, wie das mit der offiziellen Anerkennung unehelicher Kinder war. Ob da überhaupt was ging? Nun muss man auch unterscheiden, ob jemand nominell einen gewissen Stand hat, dann heißt das noch lange nicht, dass er ihn in den Augen der Standesgenossen auch hat. Da bleibt die Frau unehelich und wird kaum als gleichstehend anerkannt werden. Im Hochadel und in Herrscherfamilien sieht das natürlich anders aus. Da geht einiges auch mit dem Makel der unehelichen Geburt.
Bei der Heirat eines Ritters ist vielleicht zu bedenken, dass der auch einen Herrn über sich hat, und der hat vielleicht ein Wörtchen mitzureden bei der Heirat und wollen wird, dass sein Untertan sich nicht mit einer unpassenden Dame vermählt. Bei Raubrittern und fahrenden Rittern wird es eh egal sein, welche Frau er an seiner Seite hat.
Wer etwas tun wollte für seine unehelichen Kinder, wird sie in aller Regel in ein Kloster gesteckt haben. Das passt aber wahrscheinlich nicht für deinen Plot.
Generell war eine Heirat bereits im niederen Adel keine Angelegenheit zwischen Braut und Bräutigam alleine, sondern eine zwischen zwei Familien, mit der Besitz und Einfluss verbessert werden sollten. Eine Mesalliance aus Liebe wäre von allen Seiten sehr kritisch beäugt wurden. Die Frage bleibt, ob du nicht zu modern denkst für den mittelalterlichen Menschen.
Besten Gruß von BirgitJ
_________________ "Das Geheimnis der Baumeisterin" Aufbau Taschenbuch Juli 2021
"Die Maitresse" Aufbau Taschenbuch Juli 2020
"Das Erbe der Porzellanmalerin" Aufbau Taschenbuch Juni 2019
"Das Geheimnis der Zuckerbäckerin" Aufbau Taschenbuch Oktober 2018
"Das Geheimnis der Porzellanmalerin" Aufbau Taschenbuch Dezember 2017
"Der Duft des Teufels" Aufbau Taschenbuch Juli 2017 |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3180 Wohnort: Frankenberg/Eder
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08.02.2018 17:52
von Taranisa
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Vielen Dank für eure Antworten, ich geh dann nochmal tief in mich. Geschrieben habe ich die Szene erst mal, aber die Roh-Rohfassung ist ja noch lange nicht endgültig
Die uneheliche Tochter ist meine Protagonistin. Der Ritter ein Burgmann mit Landbesitz, der nach 20 Jahren dann doch mal seiner Liebsten die Freiheit geschenkt hatte. Er ist bis dato unverheiratet und hat nur diese eine Tochter. Über ihm steht der Landgraf (lt. meinen Recherchen sollen die Landgrafen von Hessen-Thüringen von ihren Rechten her den Herzögen ziemlich gleichgestellt gewesen sein). Natürlich bittet er mit Unterstützung von adeligen Leumundszeugen (u.a. dem Vogt des Landgrafen) um die Gunst, dass seine Liebste erhöht wird, damit sie ebenbürtig sind, und darum, sie heiraten zu dürfen.
Vogt macht mit, weil: In der Hauptsache durch die uneheliche Tochter deckte ein kleiner Kreis (inkl. Vogtfamilie) eine üble Intrige auf, bei der auch der Vogt zu Schaden kam. Daher sind Vogt und Ritter noch bessere Freunde als zuvor. Und eine Adelige im Zeugenstand vor dem Landgraf macht halt mehr her
Nachtrag: Vermutlich löse ich es so, dass die Eltern als Ritter und Freie heiraten, die Tochter als legitim anerkannt wird und später als einziges Kind ihres Vaters und aufgrund besonderer Leistungen sein Erbe als (Nieder-)Adelige antreten darf.
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Yorinde Leseratte
Alter: 36 Beiträge: 165 Wohnort: Stendal
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05.06.2018 14:52
von Yorinde
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Liebe Histo-Freunde,
ich erwecke diesen Thread mal wieder zum Leben, ich stehe kurz vor der Fertigstellung meines ersten Histos und könnte ein bisschen Austausch gebrauchen.
Gerade hab ich die Hinweise über das Wort "Soldat" gelesen, das wohl erst im 16. Jahrhundert gebräuchlich wurde. Wie so viele andere Begriffe ja auch und ich kämpfe mich gerade durch die Spätantike. Deshalb meine Frage:
Haltet ihr es für sinnvoller, geschichtlich möglichst korrekte Bezeichnungen zu verwenden - in der Gefahr, einen Knoten im Kopf des Lesers zu produzieren? Oder, wie hier beispielsweise, bei "Soldat" zu bleiben? Dann weiß der Leser was gemeint ist und höchstwahrscheinlich wird eh niemand nach der korrekten Herkunft des Wortes googlen, oder?
Also kurz gesagt: Wo würdet ihr die Grenze ziehen zwischen Verständlichkeit und Authentizität?
Zweites Thema: Religion. Auch das kam im Thread schon mal vor. Natürlich gab es zu anderen Epochen einen anderen Grad an Spiritualität. Habt ihr Erfahrungen damit, wie viel davon für einen "normalen" Verlag in Ordnung ist und ab wann man in die konfessionelle Sparte rutscht?
Danke für eure Gedanken dazu und liebe Grüße!
_________________ Es heißt, das Leben schreibe die besten Geschichten. Hin und wieder sollten wir dem Leben aber auch einen Stift leihen. |
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1271 Wohnort: Wiesbaden
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R 06.06.2018 04:58
von Rainer Prem
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Yorinde hat Folgendes geschrieben: | Liebe Histo-Freunde,
ich erwecke diesen Thread mal wieder zum Leben, ich stehe kurz vor der Fertigstellung meines ersten Histos und könnte ein bisschen Austausch gebrauchen.
Gerade hab ich die Hinweise über das Wort "Soldat" gelesen, das wohl erst im 16. Jahrhundert gebräuchlich wurde. Wie so viele andere Begriffe ja auch und ich kämpfe mich gerade durch die Spätantike. Deshalb meine Frage:
Haltet ihr es für sinnvoller, geschichtlich möglichst korrekte Bezeichnungen zu verwenden - in der Gefahr, einen Knoten im Kopf des Lesers zu produzieren? Oder, wie hier beispielsweise, bei "Soldat" zu bleiben? Dann weiß der Leser was gemeint ist und höchstwahrscheinlich wird eh niemand nach der korrekten Herkunft des Wortes googlen, oder?
Also kurz gesagt: Wo würdet ihr die Grenze ziehen zwischen Verständlichkeit und Authentizität?
Zweites Thema: Religion. Auch das kam im Thread schon mal vor. Natürlich gab es zu anderen Epochen einen anderen Grad an Spiritualität. Habt ihr Erfahrungen damit, wie viel davon für einen "normalen" Verlag in Ordnung ist und ab wann man in die konfessionelle Sparte rutscht?
Danke für eure Gedanken dazu und liebe Grüße! |
Hallo,
es ist durchaus üblich, "reguläre" Kämpfer (die von einem Staat oder einer regierenden Person direkt bezahlt werden) als "Soldaten" zu bezeichnen, während die Angestellten von selbständigen Kriegs-Unterauftragnehmern als "Söldner" bezeichnet werden.
Also das Römische Reich hatte Soldaten ("miles"), während im 30jährigen Krieg viele Söldner agierten, die von Regimentskommandeuren bezahlt wurden.
Religion ist nur eines von vielen Themen, das zur Grundstimmung deines Buches passen muss und nicht aufgepropft oder missionarisch klingen darf. Sich mit Erweckungsbewegungen wie z.B. den Täufern von Münster zu befassen, darf meiner Meinung nach nicht die eigentliche Geschichte überschatten, die du erzählen willst. Aber wenn du auf einem solchen Hintergrund schreibst, musst du auch genügend Informationen fallen lassen, damit der Leser notwendiges Wissen erhält.
Grüße
Rainer
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3180 Wohnort: Frankenberg/Eder
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06.06.2018 12:30
von Taranisa
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Hallo Yorinde,
die korrekten Bezeichnungen verwende ich sehr gerne, um dadurch auch mehr Flair in die Geschichte zu bekommen. Dabei schaue ich natürlich, dass es nicht zu künstlich oder übertrieben oder Fragezeichen-aufwerfend wirkt. Zumindest bemühe ich mich darum, da nicht jedem die alten Begriffe vertraut sind.
Religion: Bei meinem Hochmittelalter-Roman versuche ich, die Art, wie die Menschen damals geglaubt und ihren Glauben gelebt haben, möglichst geschichtsnah interpretiert darzustellen. Dabei gab es natürlich sehr strenggläubige und auch welche, die das eher lockerer sahen. Es ist kein Hauptthema der Geschichte, sondern zeigt sich nur im stimmigen Verhalten der Charaktere.
LG
Taranisa
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Yorinde Leseratte
Alter: 36 Beiträge: 165 Wohnort: Stendal
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06.06.2018 15:27
von Yorinde
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Zitat: | Es ist kein Hauptthema der Geschichte, sondern zeigt sich nur im stimmigen Verhalten der Charaktere. |
Das gefällt mir. Man kann es halt aus vielen Epochen gar nicht raushalten, aber es soll eben auch nicht künstlich, oder wie Rainer sagt "missionarisch" wirken. Was das angeht können mir hoffentlich die Testleser noch weiterhelfen.
_________________ Es heißt, das Leben schreibe die besten Geschichten. Hin und wieder sollten wir dem Leben aber auch einen Stift leihen. |
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