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Kommaregeln/Grammatik in wörtlicher Rede: Eine Zusammenfassung

 
 
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Autor Nachricht
Jenny
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 39
Beiträge: 314
Wohnort: Ein Dorf nahe Mariazell, Niederösterreich


Beitrag24.07.2017 20:03
Kommaregeln/Grammatik in wörtlicher Rede: Eine Zusammenfassung
von Jenny
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo!
Da ich doch immer wieder starke Unsicherheiten und viele Fehler in diesem einfach zu erlernendem Gebiet sehe, habe ich hier einmal eine Übersicht zu den Zeichensetzungsregeln in der wörtlichen Rede geschrieben.

Ich hoffe, das hilft jemanden und ich darf das hier einfach so dreist posten. Cool

Grammatik in wörtlicher Rede

Hinter wörtliche Rede steht ein Komma, egal, ob es eine Aussage, eine Frage oder ein „Ausruf“ ist:

   „Bliblablub“, sagte sie. (Hier kommt KEIN Punkt vor die schließenden Anführungszeichen.)
   „Bliblablub?“, fragte er zurück.
   „Bliblablub!“, rief sie lachend.


Falsch wäre:
   „Bliblablub.“, sagte sie.

Ausnahmen von obiger Regel sind Sätze, die kein „Sprachverb“ am Anfang stehen haben:
   „Ach so.“ Sie drehte sich gelangweilt um. (Achtung, hier kommt EIN PUNKT vor den schließenden Anführungszeichen!)
   „Was soll das?“ Er staunte und konnte es nicht fassen.
   „Mir reicht's!“ Zur Bekräftigung ihrer Worte warf sie den Kopf zurück.


Aber (auch wenn es die folgenden Verben eigentlich keine Sprache darstellen - und über Stil kann man sich streiten):
   „Ich weiß“, grinste sie.
   „Ehrlich?“, staunte er.
   „Ja, hat sie!“, heulte er.



In der normalen Manuskriptformatierung werden zudem alle Sprecherwechsel mit einer neuen Zeile eingeleitet:
   „Tom!“, rief Linda.
   „Was ist?“, fragte Tom.
   „Du gehst zu schnell“, sagte Linda.


Nicht:
   „Tom!“, rief Linda. „Was ist?“, fragte Tom. „Du gehst zu schnell“, sagte Linda.

In dem obigen Beispiel sind noch Redebegleitsätze dabei; ganz unübersichtlich wird es, wenn diese auch noch fehlen:
   „Tom!“, rief Linda. „Ich habe ein Steinchen im Schuh.“ „Na und? Ich gehe weiter.“

Richtig:
   „Tom!“, rief Linda. „Ich habe ein Steinchen im Schuh.“
   „Na und? Ich gehe weiter.“



Bei nachgestellter wörtlicher Rede wird der Doppelpunkt verwendet. Dabei scheint es keine gängige Norm zu geben, ob der Satz mit der wörtlichen Rede in einer neuen Zeile steht oder nicht. Ich persönlich finde es deutlich übersichtlicher in einer neuen Zeile, aber in verschiedenen Büchern wurde es verschieden gehandhabt. Eine verbindliche Regel konnte ich nicht dazu finden.

Beispiele:
Neue Zeile:

   Linda bummelte und bummelte, bis ihr Bruder es nicht mehr aushielt und einen schärferen Ton anschlug. Schließlich wollte er heute noch ankommen.
   Tom hielt an und schrie: „Jetzt reicht es mir aber!“


Keine neue Zeile:
   Linda bummelte und bummelte, bis ihr Bruder es nicht mehr aushielt und einen schärferen Ton anschlug. Schließlich wollte er heute noch ankommen. Tom hielt an und schrie: „Jetzt reicht es mir aber!“


Jede neue Zeile eines neuen Sprechers ist außerdem ein neuer Absatz und wird entsprechend eingerückt. Das wird unten im Beispieltext deutlich.


Hier noch mal in Kürze alle Regeln in einem fiktiven Beispiel verarbeitet:
(Zur Verdeutlichung des Einrückens habe ich die Zeilen absichtlich kurz gehalten, damit sie bei großen Bildschirmen nicht nur in einer Zeile dargestellt werden, wenn sie das bei einer Normseite nicht mehr würden.)


Tom ging die Straße entlang, während Linda ihm traurig folgte. Es passte ihr
überhaupt nicht, dass Tom zu ihrem Vater gehen wollte. Die Zwei waren sich
schon seit Jahren nicht ganz grün und der jetzt kommende Streit würde die
Sache zum Eskalieren bringen.
   „Tom!“, rief Linda.
   „Was ist?“, fragte Tom entnervt, ohne die Geschwindigkeit zu drosseln.
   „Ich will nicht, dass du da hingehst“, jammerte Linda kläglich.
   Tom wollte keine Rücksicht auf die Gefühle seiner Schwester nehmen, die
Sache war ihm zu wichtig. Gleichzeitig wollte er aber auch nicht die ganze Zeit
von einer jammernden Linda verfolgt werden.
   „Dann geh doch heim!“, schrie er sie wütend an.
   Linda schluchzte auf: „Du bist gemein!“
   Dann rannte sie davon.
   „Ohne dich ist es mir eh lieber!“ Zornig stapfte Tom weiter.



Ich hoffe, ich habe an alle wichtigen Fallstricke gedacht. Ergänzungen sind natürlich gern gesehen. Wink
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Canyon
Leseratte

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Beiträge: 128
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Beitrag24.07.2017 20:29
Re: Kommaregeln/Grammatik in wörtlicher Rede: Eine Zusammenfassung
von Canyon
Antworten mit Zitat

Vielen Dank für diese Zusammenfassung. smile

Das hier, hab ich nämlich auch immer falsch gemacht. Embarassed
Jenny hat Folgendes geschrieben:

   „Bliblablub“, sagte sie. (Hier kommt KEIN Punkt vor die schließenden Anführungszeichen.)
   
Falsch wäre:
   „Bliblablub.“, sagte sie.


Ich glaube ich drucke mir das Ganze mal bei Gelegenheit aus, dann hat man es immer parat (wenn du erlaubst).


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nothingisreal
Geschlecht:weiblichBücherwurm


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Beitrag24.07.2017 20:34

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Zitat:
Bei nachgestellter wörtlicher Rede wird der Doppelpunkt verwendet.

Soweit ich weiß nur bei vorangestellter Inquit-Formel. Daher wäre das:
Zitat:

Linda schluchzte auf: „Du bist gemein!“

falsch.
Richtig wäre:
Linda schluchzte auf. „Du bist gemein!“

Es sei denn, du schiebst es auf die Stilfrage. Aber ganz ehrlich, das ist wirklich nicht schön. Aber gut, ich finde auch "grinsen, staunen, heulen" auch nicht toll.


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Canyon
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Beitrag24.07.2017 20:44

von Canyon
Antworten mit Zitat

nothingisreal hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Bei nachgestellter wörtlicher Rede wird der Doppelpunkt verwendet.

Soweit ich weiß nur bei vorangestellter Inquit-Formel. Daher wäre das:
Zitat:

Linda schluchzte auf: „Du bist gemein!“

falsch.
Richtig wäre:
Linda schluchzte auf. „Du bist gemein!“

Es sei denn, du schiebst es auf die Stilfrage. Aber ganz ehrlich, das ist wirklich nicht schön. Aber gut, ich finde auch "grinsen, staunen, heulen" auch nicht toll.


Wäre es in dem Fall nicht davon abhängig, ob sie das "Du bist gemein!" als Schluchzen sagt, oder ob sie erst schluchzt und dann "Du bist gemein!" sagt?


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Jenny
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Beitrag24.07.2017 20:47

von Jenny
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Ja, hängt davon ab, ob das Schluchzen jetzt als "Sprachverb" gebraucht wird oder nicht - schuldig im Sinne der Anklage für schlechten Stil wink

Also gemeint ist natürlich:
Schluchzend sagte sie: "..."

Oder aber:
Sie schluchzte vor sich hin. "..." (Wobei ich da dann ehrlich gesagt eine neue Zeile beginnen würde.)
Also:
Sie schluchzte vor sich hin.
"...."



Du darfst den Text gerne ausdrucken, Canyon.
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichBücherwurm


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Beitrag24.07.2017 20:56

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Zitat:

Sie schluchzte vor sich hin. "..." (Wobei ich da dann ehrlich gesagt eine neue Zeile beginnen würde.)
Also:
Sie schluchzte vor sich hin.
"...."


Nein. Denn sonst wären das die Worte des Gesprächspartners.


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Jenny
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Beitrag24.07.2017 20:58

von Jenny
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Ah, danke, dann habe ich jetzt auch gleich noch was gelernt smile
Super!
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Canyon
Leseratte

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Beitrag24.07.2017 21:10

von Canyon
Antworten mit Zitat

Jenny hat Folgendes geschrieben:
Ah, danke, dann habe ich jetzt auch gleich noch was gelernt smile
Super!


Ja aber, das steht doch auch in deiner Zusammenfassung so. smile extra

Zitat:
In der normalen Manuskriptformatierung werden zudem alle Sprecherwechsel mit einer neuen Zeile eingeleitet:
   „Tom!“, rief Linda.
   „Was ist?“, fragte Tom.
   „Du gehst zu schnell“, sagte Linda.


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Jenny
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Beitrag24.07.2017 21:31

von Jenny
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Ich habe diese Variante bisher noch nie verwendet. Gefällt mir optisch einfach nicht wink Daher kannte ich auch die entsprechende Regel nicht bzw. wusste nicht, ob das mit den anderen kongruent geht.
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IQ Dino
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Beitrag24.07.2017 21:42

von IQ Dino
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"Danke für diese Zusammenfassung", sagte Herr Bossi.
"Das mit den Zeichensetzungen geht Dir um, ne?", grinste er wissend, wie er meinte. "Ist mir heute morgen schon mal in einem Deiner Postings aufgefallen."

Herr Bossi grübelte. "Allerdings den Doppelpunkt würde ich auch nicht setzen. Das sieht dann eher aus wie Drehbuchpunktuation. Besser wirklich einen Punkt. Das sieht sauberer aus."
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Jenny
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Beitrag24.07.2017 22:14

von Jenny
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"Hm, muss ich das jetzt wirklich zugeben?", überlege ich. "Aber anderseits - was ist schon dabei?"

Ja, die Zeichensetzung ist mir wichtig. Richtige oder zumindest überwiegend richtige Zeichensetzung ist ein einfaches Mittel, um Texte sofort professioneller aussehen zu lassen und gerade die paar Möglichkeiten der wörtlichen Rede lassen sich doch problemlos auswendig lernen.
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Ruby Smith
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Beitrag24.07.2017 22:24

von Ruby Smith
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Oder zumindest trainieren. Dafür gibt es eine ganz tolle Seite im Internet. Ich verlinke sie euch direkt mal hier. Damit habe ich meine Zeichensetzungsschwäche sehr gut in den Griff bekommen. smile

https://www.orthografietrainer.net/index.php


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I'd like to add some beauty to life. I don't exactly want to make people know more... though I know that is the noblest ambition, but I'd love to make them have a pleasanter time because of me... to have some little joy or happy thought that would never have existed if I hadn't been born.

(Anne Shirley - Anne of Green Gables, Lucy Maud Montgomery)
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Rainer Prem
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Beitrag25.07.2017 05:40

von Rainer Prem
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Jenny hat Folgendes geschrieben:
"Hm, muss ich das jetzt wirklich zugeben?", überlege ich. "Aber anderseits - was ist schon dabei?"

Ja, die Zeichensetzung ist mir wichtig. Richtige oder zumindest überwiegend richtige Zeichensetzung ist ein einfaches Mittel, um Texte sofort professioneller aussehen zu lassen und gerade die paar Möglichkeiten der wörtlichen Rede lassen sich doch problemlos auswendig lernen.


"Da —"  Rainer räusperte sich "— gibt es noch eine andere Variante, bei der ich mir nie ganz sicher bin, ob Kommas hineingehören."

Grüße
Rainer
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Jenny
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Beitrag25.07.2017 09:06

von Jenny
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hm, das ist eine verdammt gute Frage, Rainer.

Theoretisch beißen sich da ja zwei Regeln:
"Ist die wörtliche Rede noch nicht abgeschlossen, werden Kommata um den Begleitsatz herum eingefügt."
Mit:
"Ist der Satz in der Mitte kein genuiner Begleitsatz, werden die vorangegangene wörtliche Rede sowie der Satz jeweils mit einem Punkt abgeschlossen."

Google hat mir da auch nicht weitergeholfen und in den verschiedenen Forenbeiträgen, die Google ausgespuckt hat, war lediglich große Verwirrung und es wird mal dies, mal jenes empfohlen.
Dieser Artikel behandelt die Setzung der Anführungszeichen sehr intensiv:
http://www.belleslettres.eu/content/zeichensetzung/anfuhrungszeichen.php

Aber genau DEINE Frage wird da meiner Meinung nach nicht geklärt.
Das Beispiel dort:
Zitat:
"So, das hät­ten wir." Zwei schau­te blöd. "Aber das ist ja ein Zie­gel­stein. Ihr Herz ist ein Zie­gel­stein."


Dort ist es unsicher, ob die wörtliche Rede heißen soll:
"So, das hätten wir, aber das ist ja ein Ziegelstein."
Oder:
 "So, das hätten wir. Aber das ist ja ein Ziegelstein."

Von der Klangmelodie tippe ich auf Zweiteres, was deine Frage nicht beantwortet.

Dafür habe ich in dem Text etwas anderes, sehr, sehr Interessantes gefunden, was ich auch noch nicht wusste (oh je, alles im Roman umstellen Laughing ):
Zitat:
Besteht die Rede der Figur aber aus mehr als einem Satz, so wird sie nach dem ersten unterbrochen und später fortgeführt.

    Richtig: "Ich weiß nicht", sagte sie. "Wir haben vielleicht doch nicht so viel ge­mein­sam."
    Falsch: "Ich weiß nicht. Wir haben vielleicht doch nicht so viel ge­mein­sam", sagte sie.

Das falsche Beispiel ist deshalb falsch, weil sich innerhalb der wörtlichen Rede ein Satzzeichen befindet, daß die Rede gemäß den Grundsätzen der Zeichensetzung be­en­det, obwohl die Rede tatsächlich ja weiter­geht.


Ich hoffe, dass das Zitieren aus forenfremden Beiträgen okay ist, Quelle ist ja beigefügt.
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nothingisreal
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Beitrag25.07.2017 10:40

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Jenny hat Folgendes geschrieben:

Das Beispiel dort:
Zitat:
"So, das hät­ten wir." Zwei schau­te blöd. "Aber das ist ja ein Zie­gel­stein. Ihr Herz ist ein Zie­gel­stein."


Dort ist es unsicher, ob die wörtliche Rede heißen soll:
"So, das hätten wir, aber das ist ja ein Ziegelstein."
Oder:
 "So, das hätten wir. Aber das ist ja ein Ziegelstein."

Zweitens. Da ist doch nicht umsonst ein Punkt mach "wir".

Jenny hat Folgendes geschrieben:

Zitat:
Besteht die Rede der Figur aber aus mehr als einem Satz, so wird sie nach dem ersten unterbrochen und später fortgeführt.

    Richtig: "Ich weiß nicht", sagte sie. "Wir haben vielleicht doch nicht so viel ge­mein­sam."
    Falsch: "Ich weiß nicht. Wir haben vielleicht doch nicht so viel ge­mein­sam", sagte sie.


Das falsche Beispiel ist deshalb falsch, weil sich innerhalb der wörtlichen Rede ein Satzzeichen befindet, daß die Rede gemäß den Grundsätzen der Zeichensetzung be­en­det, obwohl die Rede tatsächlich ja weiter­geht.

Wer denkt sich denn solche Regeln aus?

Mod-Edit: Zitat gelöscht. Bitte Vorsicht beim Zitieren z. B. aus veröffentlichten Werken. Die Quelle muss mindestens exakt angegeben werden, aber selbst dann ist so ein Zitat problematisch.

Trotzdem würde ich zur "richtigen" Variante raten, weil der Leser sich so schneller orientieren kann.[/quote]


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Jenny
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Beitrag25.07.2017 12:00

von Jenny
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Die Frage ist ja:
Ist da der Punkt nach "wir", weil der Satz danach kein direkter Redebegleitsatz ist ( kein"sagte er" oder Ähnliches) oder ist da der Punkt, weil der Punkt da sein soll?
Das geht - da die Regel bei den zwischengeschobenen Sätzen ohne direkten Bezug uns nicht klar ist - aus dem Text eben nicht eindeutig hervor.
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IQ Dino
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Beitrag25.07.2017 12:26

von IQ Dino
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Wenn ihr so weitermacht, werde ich bald keine wörtliche Rede mehr verwenden Smile
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nothingisreal
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Beitrag25.07.2017 13:15

von nothingisreal
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Jenny hat Folgendes geschrieben:
Die Frage ist ja:
Ist da der Punkt nach "wir", weil der Satz danach kein direkter Redebegleitsatz ist ( kein"sagte er" oder Ähnliches) oder ist da der Punkt, weil der Punkt da sein soll?
Das geht - da die Regel bei den zwischengeschobenen Sätzen ohne direkten Bezug uns nicht klar ist - aus dem Text eben nicht eindeutig hervor.


Äh ... doch.

"Zwei schaute blöd" ist keine Inquit-Formel, selbst dann nicht wenn es schlechter Stil wäre.

"So, das hätten wir, aber das ist ja ein Ziegelstein." würde es heißen, wenn da stehen würde:

"So, das hät­ten wir", Zwei schau­te blöd, "aber das ist ja ein Zie­gel­stein. Ihr Herz ist ein Zie­gel­stein."


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Beitrag25.07.2017 17:53

von Jenny
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Gut, dann wäre Rainers Frage von oben auch geklärt.
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nothingisreal
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Beitrag25.07.2017 18:42

von nothingisreal
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Ich hab jetzt mal ein bisschen recherchiert. Diese Seite fasst alle wichtigen Dinge zusammen:

http://www.xn--wrtlicherede-4ib.de/regeln-zeichensetzung.htm

Da findet sich tatsächlich diese Regel hier:
Zitat:

Umfasst die wörtliche Rede mehrere Sätze, können diese nicht durch einen gemeinsamen Begleitsatz beendet werden. Vielmehr ist es zwingend erforderlich, nach dem ersten Satz den Begleitsatz folgen zu lassen, um sodann die wörtliche Rede wieder aufzunehmen. Dies hat seine Ursache wiederum in der Funktion der wörtlichen Rede als Nebensatz.


Womit das hier:
Zitat:

Richtig: "Ich weiß nicht", sagte sie. "Wir haben vielleicht doch nicht so viel ge­mein­sam."
Falsch: "Ich weiß nicht. Wir haben vielleicht doch nicht so viel ge­mein­sam", sagte sie.

Richtig wäre.
Da die Seite sonst alles richtig sagt, ist es wahrscheinlich auch. Demnach schlampt sogar Bastei Lübbe mal.

Allerdings bin ich bei deinem Link damit nicht einverstanden:
Zitat:

Syntaktisch falsch ist auch der Ameri­kanis­mus, das Satz­gefüge nach dem Inquit mit einem Kom­ma for­tzu­füh­ren: Auch in Amerika ist dieses Phä­no­men noch jung und das Er­geb­nis von Ge­dan­ken­losig­keit und dem Wunsch nach pseu­do­reali­sti­scher Sprech­genauig­keit.
Falsch: "Ja", sagte sie, "da haben Sie recht."
Richtig: "Ja", sagte sie. "Da haben Sie recht".

Da es sich hierbei um einen eingeschobenen Begleitsatz handelt, siehe hierzu meinen Link:

Zitat:
„Wenn nicht“, brummte Lucas, „bring ich mich um!“

Wird der Begleitsatz in die wörtliche Rede eingeschoben, so ist er durch Kommas abzutrennen. Die Kommas stehen außerhalb der Anführungszeichen (häufige Fehlerquelle!)


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nothingisreal
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Beitrag25.07.2017 18:45

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Nachtrag:
http://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/anfuehrungszeichen hat Folgendes geschrieben:

Ein eingeschobener Begleitsatz wird in Kommas eingeschlossen <§ 93>.

„Morgen früh“, versprach er, „komme ich zurück.“
„Wenn du willst“, meinte seine Frau, „kann ich den Wagen morgen in die Werkstatt fahren.“


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Jenny
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Beitrag25.07.2017 19:53

von Jenny
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Ja, das habe ich im ersten Post ja auch schon so dargestellt. Die Diskussion ging ja um Sätze, die keine richtigen Begleitsätze sind.

Also kein "sagte, dachte, schrie ... etc." enthalten und in Ein-Satz-Konstruktionen dann einen Punkt haben:

"Also wirklich nicht." Sie drehte sich empört um.

Wie ist das, wenn man diesen "Nicht-Begleitsatz" einschieben möchte?

"Also", sie drehte sich empört um, "wirklich nicht". ???

Dazu habe ich bisher noch keine verbindliche Regel gefunden.
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