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Blickrichtungen


 
 
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Hallogallo
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 644
Wohnort: Auenland


Beitrag19.07.2017 08:56
Blickrichtungen
von Hallogallo
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wenn die Sonne anfängt sich zu neigen
und die Tage kürzer werden
wenn Tau sich auf die Felder legt
und die Luft nach feuchter Erde riecht
fängt die Sehnsucht an zu schmerzen

so viel verhießen sie die Frühlingsmorgen
so unbefleckt sehen sie jetzt von hieraus aus

aber ich glaube das liegt am Licht
Pickel und Ängste
Enttäuschungen und Gemeinheiten
sieht man nur von nah

die Regentränen sind verdampft
nichts erinnert mehr an sie
und doch wurden sie geweint

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Abari
Geschlecht:männlichAlla breve

Alter: 43
Beiträge: 1838
Wohnort: ich-jetzt-hier
Der bronzene Durchblick


Beitrag20.07.2017 11:19
Re: Blickrichtungen
von Abari
Antworten mit Zitat

Hallo Hallogallo,

was ich jetzt schreibe, ist ein Umkreisen Deines Textes, ein Verstehenwollen, was Du gemacht hast.
Hallogallo hat Folgendes geschrieben:
Wenn die Sonne anfängt sich zu neigen
und die Tage kürzer werden
wenn Tau sich auf die Felder legt
und die Luft nach feuchter Erde riecht Bis hierhin sehr schön.
fängt die Sehnsucht an zu schmerzen Hmm. Hier ist das LI kurz bei sich.

so viel verhießen sie die Frühlingsmorgen Bis hierhin sauber im Metrum (Trochäen bzw. Jamben), ein Naturbild wurde entfaltet.
so unbefleckt sehen sie jetzt von hieraus aus Jetzt ist das LI bei der Betrachtung. Der Rhythmus wird frei.

aber ich glaube das liegt am Licht Sehr schön.
Pickel und Ängste
Enttäuschungen und Gemeinheiten
sieht man nur von nah Das finde ich nicht so glücklich getroffen. Bei starken Menschen, die darüber hinweg gehen, mag das zutreffend sein, aber bei Menschen, die ihr Unglück gebrochen hat, sieht man das schon von weitem.

die Regentränen sind verdampft Gelungenes Bild, finde ich. Natur: Metrum wieder da.smile
nichts erinnert mehr an sie
und doch wurden sie geweint Ich vermute, Du wolltest offen lassen, von wem. Kannst Du gerne machen, allerdings möchte ich schon gerne wissen, über wen hier gesprochen werden soll. Das LI? Das LDu? Den Himmel? (Übrigens meine erste Assoziation, wegen der Regentränen.) Die in Strophe drei Gemeinten? Hmm. Zumal hier das Metrum wieder verlassen wird, kann es die Natur eigentlich nicht sein.


Wie Du siehst, ein Text, der mich bewegt, in mir Fragen aufwirft. Ich sehe nicht zwingend Grund, dass der Text sie mir beantworten muss. Aber neugierig bin ich nun schon geworden.

Wie stellst Du den Zusammenhang zum Titel her?

Ich hoffe, Du kannst damit etwas anfangen.

Insgesamt gerne gelesen und der Spur des Textes gefolgt.


_________________
Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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Elezra S.
Geschlecht:männlichWortedrechsler
E


Beiträge: 62



E
Beitrag20.07.2017 12:22
Re: Blickrichtungen
von Elezra S.
Antworten mit Zitat

Hallogallo hat Folgendes geschrieben:
Wenn die Sonne anfängt sich zu neigen
und die Tage kürzer werden
wenn Tau sich auf die Felder legt
und die Luft nach feuchter Erde riecht
fängt die Sehnsucht an zu schmerzen

so viel verhießen sie die Frühlingsmorgen
so unbefleckt sehen sie jetzt von hieraus aus

aber ich glaube das liegt am Licht
Pickel und Ängste
Enttäuschungen und Gemeinheiten
sieht man nur von nah


die Regentränen sind verdampft
nichts erinnert mehr an sie
und doch wurden sie geweint


Grundsätzlich wirken deine Zeilen auf mich sehr lyrisch und poetisch, die Worte fließen an mir vorbei und ich betrachte sie mit Interesse. Nur dieser Abschnitt (rot markiert) wirkt wie ein Staudamm, der das Bild unterbricht. Das muss jetzt nicht unbedingt negativ sein, plötzlich eine Rauheit in diesen Wortreigen zu bringen. Das Licht, welches unangenehme Wahrheiten ausleuchtet und diese dann direkt vorzuführen, damit kann ich mich schon abfinden.

Trotzdem, falls du Lust hast, würde ich die Pickel und Gemeinheiten nochmals überdenken. Narben und Niedertracht würden mir hier als Spuren näher liegen. Wink Es überwiegt im Ganzen der positive Eindruck, danke dafür!

LG Elezra
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menetekel
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 104
Beiträge: 2452
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag22.07.2017 17:05

von menetekel
Antworten mit Zitat

Komisch, Gallo,

ich sehe das genau umgekehrt. Mr. Green
Für mich sind die blau markeirten Verse die gut aushaltbaren, die anderen finde ich arg kitschig:

Zitat:
Wenn die Sonne anfängt sich zu neigen
und die Tage kürzer werden
wenn Tau sich auf die Felder legt
und die Luft nach feuchter Erde riecht
fängt die Sehnsucht an zu schmerzen

so viel verhießen sie die Frühlingsmorgen
so unbefleckt sehen sie jetzt von hieraus aus

aber ich glaube das liegt am Licht
Pickel und Ängste
Enttäuschungen und Gemeinheiten
sieht man nur von nah

[die Regentränen sind verdampft
nichts erinnert mehr an sie
und doch wurden sie geweint]


Auch wenn du dich gern an den großen Romantikern orientierst, solltest du ihnen nicht 1 : 1 nacheifern. wink Diese Epoche ist halt vorbei. Erschwerend kommt hinzu, dass bei dir zwei völlig verschiedene Stilrichtungen aufeinanderprallen.
Wenn du indes den ungebläuten Text in eine zeitgemäße Sprache brächtest, würde vielleicht noch alles gut. - Kontraste lassen sich anders darstellen.

Die letzte Versgruppe ist für mich eigentlich verzichtbar.

Freundliche Grüße
m.


_________________
Alles Amok! (Anita Augustin)
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag22.07.2017 23:12

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Habe mal etwas gekürzt. Im Grunde finde ich dieses Gedicht, mit seinen Gegensätzen, gut gelungen.

Wenn die Sonne anfängt sich zu neigen
und die Tage kürzer werden
wenn Tau sich auf die Felder legt
und die Luft nach feuchter Erde riecht
fängt die Sehnsucht an zu schmerzen

so viel verhießen sie die Frühlingsmorgen
so unbefleckt sehen sie jetzt von hieraus aus

aber ich glaube das es liegt am Licht Pickel, Ängste,
Enttäuschungen, und Gemeinheiten  (vertauschen?)
sieht man nur von nah (aus der Nahe,ohne "nur"?)

die Regentränen sind verdampft
nichts erinnert mehr an sie
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