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[Elezra S.]

Warum fragen?
Antworten schmerzen
füllen den Kopf

Glas zerbricht.
Viele Scherben
und kein Bild

Geschosse schwirren
Worthülsen fallen
vernebeln den Verstand

Der Quelle entspringt
klares Wasser, unbenutzt.
Warum fragen?

[IanMcFloyd]

Bis auf ein Wort in der letzten Strophe gefällt mir die lyrische Aufbereitung. Anstelle von "unbenutzt" hätte ich "ungenutzt" benutzt

Alles in allem hat es mich inspiriert, eine Antwort zu kreieren.

Darum!

Immer diese Fragen,
die mir nichts sagen
im Kopf nagen

Gedanken in Splittern
fragiles Zittern
Es wird bitter
wenn ich dir sage
Was soll deine Frage?

Drum wundere dich nicht
Ich sag's ins Gesicht
Klar und deutlich
Darum!

[Elezra S.]

Danke für deine Antwort. Kann mir durchaus auch dein Wort (ungenutzt) im Text vorstellen. Seltsam und vollkommen subjektiv: setze ich ungenutzt ein, scheint es mir, als träfe es auf die Allgemeinheit zu, bei unbenutzt habe ich das Gefühl, dass es mich selbst betrifft.

[Longo]

Ich hätte auch zwei Anmerkungen zu machen.
1.) In Abschnitt 3 endest du das gelungene Bild von Geschossen und Worthülsen mit einer Allerweltsphrase: Sie vernebeln den Verstand. Wenn ich mir Geschosse vorstelle und Worthülsen, die fallen, passt Nebel nicht wirklich. Man hätte es mit einem anderen Bild abschließen müssen, was dazu besser passt. Vielleicht dass man sich gegenseitig damit unnötig verletzt? Oder lass Blut fließen, dann könntest du den Bogen zur Quelle am Ende schlagen. Nur als Anregung.
2.) An dem unbenutzt störe ich mich auch, es ist doppelt gemoppelt. Ich weiß, dass die Quelle sauber, rein und unbenutzt ist. Meiner Meinung nach braucht der Leser da keine Erklärung, er weiß schon, worauf du hinauswillst. Man könnte höchstens argumentieren, dass diese Verdopplung die Endaussage verstärken möchte. Siehe meine Kommentierung somit nur als Anregung zur Überlegung.
Insgesamt ist der Text als Einstand ganz gelungen.

MFG Longo

[Elezra S.]

Danke schön für deine Anmerkungen, Longo.

zu 1.) Ich hatte dabei das Bild der Schützengräben aus dem ersten Weltkrieg vor mir, über denen ein Giftgas-Nebel hängt. Giftgas dann in dem Sinne, dass Antworten den Sinn vergiften können (Stichworte: Fake-News, Populismus, etc.) Das Antworten verletzen können, war nicht primäre Intention, ist aber ein interessanter Gedanke. Nach mehrmaligen Durchlesen gebe ich dir aber recht, ohne das dazugehörige Bild ist der letzte Satz für den Leser nicht ganz stimmig.

zu 2.) Ja, die Verdoppelung war von mir schon als Bekräftigung gewünscht, dazu sollte die Ablehnung der Suche nach Antworten nicht kritiklos bleiben. (Nebenbei gibt es auch Quellwasser gibt, dessen Genuss der Gesundheit abträglich ist, zumindest in dem Gebiet, in dem ich derzeit lebe). Zusätzlich ermöglicht es eine Umkehrung (2-2-3 Worte zu 3-3-2 Worten). Absolute Notwendigkeit für dieses Wort besteht aber nicht, da stimme ich dir gerne zu.

Nochmals danke für deine Anregungen.

LG Elezra S.

[IQ Dino]

[Elezra S.]

@ Herr Bossi: Stimmt genau! Noch dazu sind Wörter und ihre Bedeutung etwas sehr Subjektives, wie es Lewis Carroll bereits durch Humpty Dumpty sehr gut deutlich gemacht hat. Das macht Sprache einerseits so spannend und wertvoll - andererseits ist sie dadurch für Missverständnisse anfällig. Auf jeden Fall denke ich, dass keine zwei Menschen einen Text zu 100 % gleich auffassen.

@ Longo: Wie gefällt dir diese Variante?

Geschosse schwirren
Worthülsen fallen
Granatsplitter im Verstand

[Longo]

"Granatsplitter im Verstand" ist griffig formuliert, gefällt mir auf Anhieb besser. Ich habe auch nochmal gegrübelt. Wie gefällt dir: "Der Verstand liegt begraben". Dann hast du in der ersten Zeile das Fliegen in der Luft (schwirren), in der zweiten das Fallen und in der dritten wäre die Bewegung Richtung Erde vollendet (liegt begraben). Und du könntest galant zur Quelle übergehen, die ja auch im Erdreich liegt.

MFG Longo

[Elezra S.]

Ist auch keine schlechte Alternative... geht es irgendwie in 3 Wörtern? "Begraben den Verstand" hat halt nicht die gleiche Bedeutung.

Also das Vernebeln ist einmal definitiv Geschichte, die Auswahl zwischen den 2 vorliegenden Vorschlägen fällt mir aber schwer. Vielleicht sollte man eine Abstimmung durchführen.

[Longo]

Vielleicht hilft es dir, wenn du den Text in ein, zwei Wochen nochmal durchliest und dich entscheidest. Mit ein bisschen Abstand fällt die Entscheidung leichter.

MFG Longo

[Elezra S.]

OK, werde ich machen. Vielleicht hat bis dahin ja noch jemand Lust, einen Kommentar zu hinterlassen. Kritik, Lob, Anregungen, alles ist herzlich willkommen zu meinem Erstversuch eines ungereimten Werks (wenn man das Fibonacci-Spiel beiseite läßt).

[firstoffertio]

Geschosse schwirren
Worthülsen fallen
auf den Verstand  ?

Ich finde das recht gut. Vor allem die ersten drei Zeilen.