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Gast
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24.06.2017 20:11 Kapitelüberschriften - ja oder nein? von Gast
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Guten Abend an alle!
Ich erstelle gerade ein Inhaltsverzeichnis und frage mich, ob Kapitelüberschriften sinnvoll bzw. notwendig sind. Ich persönlich kann als Leserin gut darauf verzichten, weil ich finde, dass manche Überschriften schon zu viel vom nun folgenden Kapitelinhalt verraten. Entweder sie spoilern total oder sind so nichtssagend, dass sie auch wieder irgendwie sinnlos erscheinen. Aber sieht das die Mehrheit auch so? Wie handhabt ihr das in euren Büchern? Was könnte ein einleuchtendes Argument für Kapitelüberschriften sein?
Bin gespannt, wie eure Meinungen dazu aussehen!
LG Katinka
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1735
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24.06.2017 20:22
von Stefanie
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Ich persönlich kann gut drauf verzichten beim lesen. Beim schreiben hilft es mir, mich im Text zu orientieren, aber ich werde sie später vermutlich entfernen oder durch weniger aussagekräftigere ersetzen.
Ein guter Titel sollte neugierig machen, aber nicht zu viel verraten.
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Gast
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24.06.2017 20:39
von Gast
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Vielleicht kommt es auch auf das Genre des Buches an? Bei einem Krimi oder Chick-lit Roman könnte ich mir witzige/ in die Irre führende Überschriften durchaus vorstellen, aber bei einem reinen Erotik Roman z.B. finde ich es überflüssig, auch wenn er eine ansprechende Handlung hat. Wobei ich da von meinem Gefühl her auch einen Unterschied zwischen einem gedruckten Buch und einem eBook mache. Wenn ich Papierseiten in der Hand habe, gehören auch Kapitelüberschriften irgendwie dazu, oder? Bei einem eBook ist mir das völlig egal. Ich muss mir ja keine Stellen anhand des Kapitelnamens merken, sondern kann auf meinem Kindle jederzeit die Funktion Lesezeichen benutzen.
Ob es Leser gibt, die Wert auf Kapitelüberschriften legen? Oder ist das vielleicht sogar eine Frage des Lesealters?
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5457 Wohnort: OWL
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24.06.2017 21:42
von Willebroer
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Auf mich wirken fehlende Kapitelüberschriften eher trist bzw. sogar langweilig. Durch reine Nummerierung geht die Individualität eines Kapitels verloren, sie wirken alle austauschbar.
Bei Romanheftchen sind Überschriften auch eher unüblich. Sie halten ja nur beim Lesen auf (und beim Schreiben). Literatur zum "Runterschlingen".
Das schließt Qualität nicht unbedingt aus, es gibt für alles Beispiele und Gegenbeispiele. Aber ich habe gerne einen Aperitif oder einen Absacker (oder Durchatmer) zwischen den einzelnen Gängen.
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Corydoras Klammeraffe
Alter: 39 Beiträge: 751 Wohnort: Niederösterreich
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24.06.2017 21:59
von Corydoras
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Ich bin da ganz bei Willebroer. Ohne Kapitelüberschriften wirkt es für mich eher lieblos. Ich mag die also auch sehr gern.
_________________ I'm not a king. I am just a bard. |
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IQ Dino Alter Ego
I Alter: 62 Beiträge: 516 Wohnort: MG
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Flar Eselsohr
Alter: 56 Beiträge: 406 Wohnort: Bei Halle, Sachsen-Anhalt
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24.06.2017 23:34
von Flar
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Mich haben die Überschriften bei Kapiteln bisher nicht gestört. Dadurch hebt es sich von fortlaufenden Szenen ab. Hm, vielleicht folgende Antwort: wie handhabt es Dein Lieblingsautor/Deine Lieblingsautorin? Werden da Kapitelüberschriften verwendet? Die Antwort sagt Dir, womit Du Dich wohl fühlst.
Ich habe bisher die in Worten ausgeschriebene Aufzählung verwendet, also EINS, ZWEI etc. Auch wenn es nicht besonders innovativ ist ...
_________________ "Leute fragen mich, warum ich so grausame Sachen schreibe. Ich erkläre ihnen dann gerne, dass ich das Herz eines kleinen Jungen habe… und es in einem Einmachglas auf meinem Schreibtisch steht."
(King of Horror Stephen King) |
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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25.06.2017 09:59
von nothingisreal
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Mich stören Kapitelüberschriften. Ich glaube, das ist einfach Geschmackssache.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Nina C Klammeraffe
Alter: 36 Beiträge: 992 Wohnort: Op dr\' Jück
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26.06.2017 02:07
von Nina C
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Beim Schreiben stören sie mich sehr, ich würde nie selbst welche in Geschichten machen (sondern Nummern), beim Lesen kommt es darauf an wie gut sie inhaltlich gewählt sind, aber generell tendiere ich auch eher zu ohne. (Und zu Geschmackssache)
Liebe Grüße,
Nina
_________________ Wenn ihr nicht die gequälten Sklaven der Zeit sein wollt, macht euch trunken, ohn’ Unterlass! Mit Wein, mit Poesie mit Tugend, wie es euch gefällt. (Charles Baudelaire) |
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Cleo Kohldampf Gänsefüßchen
Alter: 39 Beiträge: 15 Wohnort: Vor dem Kühlschrank
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26.06.2017 07:59
von Cleo Kohldampf
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Ich arbeite auch ohne Kapitelüberschriften und empfinde sie in meiner Lektüre eher als ablenkend. Wie du selbst schon gesagt hast, sie können spoilern. Sie unterbrechen den Lesefluss, weil man - oder zumindest ich - bei der Überschrift innehält und überlegt, was wohl auf einen zukommt.
Liebe Grüße
Cleo
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IQ Dino Alter Ego
I Alter: 62 Beiträge: 516 Wohnort: MG
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 55 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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26.06.2017 14:22
von Taranisa
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Bei meinem Hochmittelalter-Roman erzähle ich alles aus der Sicht meiner Protagonistin und habe schlicht: Kapitel 1, Kapitel 2...
Der Frühmittelalter-Roman hat verschiedene Personen, in deren Köpfe ich hüpfe. Dort wechselt auch der Ort. Als Kapitelüberschrift habe ich somit: Kapitel 1: (Name des Ortes). So kann sich die Leserschaft gleich darauf einstellen, wo der nun folgende Teil der Geschichte spielt.
Über hinweisende Titel hab ich mir noch keine Gedanken gemacht.
Ich kann gar nicht sagen, was ich generell bevorzuge. Es muss einfach vom Gefühl her passen.
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Gast
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26.06.2017 17:27
von Gast
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Es scheiden sich die Geister. Ich bin vor kurzem mal die Bestsellerlisten auf Amazon durchgegangen, weil ich wissen wollte, ob es eine Tendenz gibt. Die gibt es, habe ich festgestellt und zwar in einem (gefühlten) Verhältnis von 60:40 für Kapitelüberschriften.
Ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass Überschriften eine Kunst sind, die nicht jeder Autor beherrscht. Tatsächlich müsste ich mich bei meinen Büchern erst einmal auf die Suche machen und schauen, wo ich sie für unverzichtbar bzw. sinnvoll halte.
Andererseits hat das, was Herr Bossi sagt, auch einen Wahrheitsgehalt. So wie er es beschreibt, wünschte ich mir, ich könnte entsprechende Kapitelbezeichnungen aus meinen Fingern fließen lassen ...
Naja, solange bleibe ich eben noch beim Durchnummerieren
Liebe Grüße
Katinka
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Bücherwurm87 Gänsefüßchen
B Alter: 37 Beiträge: 33 Wohnort: Essen
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B 03.07.2017 20:56
von Bücherwurm87
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Also ich persönlich nutze keine Kapitelüberschriften in meinem Manuskript. Es heißt aktuell schlicht "Teil 1", "Teil 2" u.s.w. Auch beim Überarbeiten werde ich wohl keine Überschriften einfügen. Liegt aber wohl auch daran, dass ich selbst beim Lesen keine Überschriften mag. Sie lenken mich zu sehr von der Geschichte ab. Wenn ich richtig in einem Buch drin bin, möchte ich flüssig durchlesen können, da würden mich Überschriften nur stören.
_________________ Gehe nicht nur die glatten Straßen, gehe Wege die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub.
Lebe nicht dein Leben sondern lebe deine Träume. |
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Ciddy Wortedrechsler
C
Beiträge: 51
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C 05.07.2017 19:45
von Ciddy
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Kapitelüberschriften werden bei mir durchaus als eine Art Stilmittel genutzt, aus mehreren Gründen. Erstens passe ich sie, so gut es eben geht, an die allgemeine Stimmung des Kapitels an, wähle vielleicht eine düstere Metapher, wenn auch das Kapitel dunkel gestimmt ist, ich bereite den Leser also ein wenig darauf vor, damit er sich (idealerweise) unmittelbar in der von mir gewünschten Atmosphäre befindet. Letzteres gilt zweitens auch für den Inhalt, da soll der Titel des Kapitels schlicht "neugierig machen", beispielsweise durch eine Andeutung, oder aber auch durch einen sachlichen Wegweiser dahingehend, was der Leser nun sehen wird, beispielsweise den Namen eines langverfolgten Ortes oder Charakters.
Bevor ich jedoch belanglose Kapitelüberschriften wählen würde, würde ich ganz darauf verzichten. Entweder nutze ich sie also, sehe sie als legitimen Teil der Geschichte an, oder ich nutze sie eben nicht.
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Elezra S. Wortedrechsler
E
Beiträge: 62
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E 05.07.2017 21:59
von Elezra S.
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Also ich schließe mich da mal der großen Fraktion "Geschmackssache" an. Persönlich bin ich weder von einer Nummerierung enttäuscht, noch stören mich Überschriften. Meinen Lesefluss beeinträchtigen sie nicht, ich genieße es durchaus, während einer Handlung auch einmal innezuhalten und darüber etwas nachzudenken.
Höchstens wenn in einem Krimi als Überschrift stünde: Herr M. wird als Mörder entlarvt, würde ich das Buch wohl entnervt in der Schublade verstauen, die für das Sammeln von Material für das Anzünden meines Kachelofens dient.
Soweit ich gesehen habe wurde in den Antworten die Möglichkeit der Angabe eines Datums als Überschrift noch nicht genannt. Das geht natürlich nicht bei jedem Buch, ist aber eine brauchbare Möglichkeit.
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Ciddy Wortedrechsler
C
Beiträge: 51
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Lillie Gänsefüßchen
L Alter: 59 Beiträge: 41 Wohnort: Welt
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L 07.07.2017 11:11
von Lillie
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Beim Schreiben verwende ich Kapitelüberschriften als Strukturierungsmittel, deswegen sind es mehr als später im fertigen Buch. Ganz allgemein mag ich Überschriften, weil sie, wenn sie gut gewählt sind, dem Leser einen Vorgeschmack auf das Kommende geben. Weniger Hinweis, aber auch ganz interessant fand ich in einem letztens gelesenen Buch, in dem als Überschrift jeweils der Name des Protagonisten stand, aus dessen Sicht im Folgenden erzählt wurde. Eine Unterscheidung zwischen Papier und E-Book mach ich nicht.
_________________ Hurra! Geschafft! |
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7306 Wohnort: NBY
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07.07.2017 14:37
von BlueNote
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Bücher ohne Kapitelüberschriften finde ich inspirationslos. Würde ich nicht lesen!
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Elezra S. Wortedrechsler
E
Beiträge: 62
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Gerling Exposéadler
G Alter: 59 Beiträge: 2372 Wohnort: Braunschweig
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G 08.07.2017 12:29
von Gerling
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In meiner Eichborn-Serie beginnt jedes Kapitel mit einem Auszug eines Dialoges aus dem entsprechenden Kapitel. War ein spontaner Einfall und den meisten Lesern gefällt es. Mir auch; sonst hätte ich es ja auch nicht gemacht ...
_________________ Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Argusaugen - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
Der Perfektionist - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Der Seelsorger - Rowohlt Verlag (Juli 2023) |
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2305 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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08.07.2017 14:06
von Pickman
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BlueNote hat Folgendes geschrieben: | Bücher ohne Kapitelüberschriften finde ich inspirationslos. Würde ich nicht lesen! |
1984? Blade Runner? Der Fremde?
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