Priamel von der Schneckenjagd

[James Blond]

Von der Schneckenjagd

Die Schneckenjagd, ein knifflig Ding,
kaum gibt es einen, der was fing.
Wer einen Schneck recht fangen will,
der schleicht sich an und wartet still
auf einen günstigen Moment,
sobald der Schneck ein wenig pennt.

Dann schreitet er beherzt zur Tat,
wobei er nicht an Eile spart,
das Schneckenhäuschen zu ergreifen,
bevor darin auch Pläne reifen,
sich augenblicklich fort zu schnellen -
sonst fehlt der Griff in solchen Fällen!

Und Schnecken gibt's in großer Zahl,
das macht das Fangen oft zur Qual.

[salome]

So ganz weiß ich nicht, was du damit sagen willst. Aber es ist witzig.

[Longo]

Es geht hier um die schnellsten Tiere der Welt, salome! Hast du schon mal solch' schnelles Tier gefangen, solch' intelligentes Tier, dessen Gehirn ein ganzes Schneckenhaus ausfüllt? Mir gefällt der Text gut, es liest sich auch sauber.
Für manche Menschen sind die vermeintlich einfachsten Sachen die schwersten.

MFG Longo

[James Blond]

Uii - erst garnix und nun gleich zwei!

Wie soll ich  das bloß schaffen

Wenn salome schreibt, ...

[traumLos]

Hallo

Diese Verslein entziehen sich eigentlich der Kritik, sollen sie doch ganz leicht daher kommen und mit einem Schmunzeln konsumiert werden.

Und es steht im Feedback. Aber die Nähe von "fing" und" fangen" ließ mich beim Lesen ein wenig stolpern.

Vielleicht könnte man "recht fangen" durch "erhaschen" ersetzen. Ein Wort, das in dieser Art Gedichte durchaus einen Platz hätte.

Obwohl es natürlich auch Absicht sein könnte. Wartet V2 auch mit "ergreifen" und "Griff" auf.

[James Blond]

[albaa]

Tatsächlich, Longo?: Das Hirn eines Schnecks füllt das ganze Schneckenhaus aus? Das ist dann quasi eine Art Kondom - undehnbar halt?
 
Ich liebe die hermetische Lyrik und jetzt verstehe ich auch, warum James sagt, es könne "angstfrei gelacht werden".

Recht fangvergnügte Grüße

albaa

[menetekel]

[James Blond]

Zuweilen wird es in Versen herrlich hermetisch und wenn schon nicht, dann doch wenigstens in den Kommentaren.

Hätte ich hier das Schnecklein zur Jagd ausgeschrieben, wären längst die Feminister~Innnen über mich hergezogen. So aber kommt nur eine verspätete Schneckenpost zu der herme(neu)tischen Annahme, dass "der Schneck" als obskures Objekt des Verlangens eine verlangsamte Blondine sein müsse. Genial, weil daneben.

Aber egal, ob der, die - das Geschlecht kümmert Schnecken recht wenig: Sie haben's ja doppelt. Und trefflich: Das doppelte Schneckchen beweist doch dem Blond seine Lieblingsweisheit:

Sinn entsteht von ganz allein -
du brauchst nicht dabei zu sein.

JB

[purpur]

Lieber James Blond!

Dein Gedicht " Priamel von der Schneckenjagd"
hat mich herrlich fein schmunzeln lassen!
Und ...
"Sinn entsteht von ganz allein -
du brauchst nicht dabei zu sein.
 
JB"
 ...find ich prima.

HzPpGrüße
Pia

[Gast]

Ah,

gefällt mir sehr, verballhornt es so herrlich meine Bemühungen, die Schnecken von unserem Gemüsebeet fern zu halten.

Grüße,
Monochrom