Wie "plant" ihr eure Werke?

[ellie_klein]

Hallo ihr Lieben!

Ich befinde mich gerade noch am Anfang meines ersten schriftstellerischen Werkes, und ich habe mich gefragt wie ihr so eure Geschichten, Bücher etc. plant und vorbereitet. Da meine Geschichte auf wahren Gegebenheiten basiert, habe ich lange gebrainstormt und alle Personen, Orte und Situationen herausgeschrieben, die ich wichtig finde und die im letztendlichen Werk vorkommen sollen. Jetzt bin ich dabei, all diese Figuren etc. auszuschmücken, d.h. welche Namen die Figuren bekommen, in welcher Reihenfolge was passiert etc.

Macht ihr das auch, oder denkt ihr euch "Hey, ich habe eine gute Idee!" und schreibt drauflos?

Liebe Grüße,
Ellie

[Flar]

Ein kleiner Vorschlag von mir, da das Thema schon öfters besprochen wurde: Gib mal im Suchfenster links das Wort "Planen" ein, dann findest Du mehrere Beiträge dazu. Und wahrscheinlich viele Infos in ganz kurzer Zeit, als hier so nach und nach Antworten eingehen.

Ich plane übrigens, erst Anfang, dann Ende. Zwischendurch denke ich an die Wendepunkte, dann folgte die Grob- und Kapitelplanung. Mein Gerüst, an dem ich mich festhalten kann. Na ja, den Figuren könnte ich vorher ruhig etwas mehr Planungszeit geben ... .... würde es Ggf einfacher machen ...

[Rainer Prem]

[salome]

Ich halte es auch mit dem Plotten

[Nina C]

Ich finde das kommt sehr auf das Buch / die Geschichte an... ich behaupte einfach mal je komplizierter (Erzählstränge, Zeiten, Erzählperspektiven etc.) und länger, desto intensiver sollte die Planung sein, um nicht durcheinanderzukommen. Wenn außerdem intensive Recherchen hinzukommen, würde man die vermutlich gesondert notieren, um nicht jedes Mal von vorne anfangen zu müssen, wenn man sie benötigt.

Klassisch plotten tu ich (glaube ich) nicht. Normalerweise habe ich ein Notizdokument zu der Geschichte in dem ich anfangs wahllos alles sammele, was mir dazu einfällt. Denn nach der Idee gleicht das meistens wirklich einer Art Überschwemmung, da muss ich all die Ideen und Details ohnehin schnell loswerden. Dann sortiere ich das nach allgemeinen Dingen, Charakteren mit ihren Eigenschaften etc. und chronologisch nach Szenen und Handlungen, die auf jeden Fall drin sein sollten. Das ganze ergänze ich während des Schreibens (oder auch so), wann immer mir etwas einfällt und arbeite es sozusagen ab. Für komplizierte Kapitel oder Kapitelfolgen mache ich manchmal zusätzlich „kleinräumigere“ Notizen, die ich dann zum Schreiben mitnehme und mich daran orientiere.

Bei Kurzgeschichten kann es hingegen manchmal vorkommen, dass da nichts oder nur eine Handvoll Wörter stehen.

Ich würde mal in den Raum stellen, dass jeder individuell schauen muss, was ihm am besten weiterhilft und – so er das nicht von ganz alleine herausfindet – verschiedene Methoden und Intensitäten durchprobieren sollte.

Liebe Grüße,

Nina

[Bücherwurm87]

Also ich plotte mein ganzes Wer durch. Habe mir vorher auf 10 DinA4 Seiten Notizen gemacht, was genau passiert, wie meine Protagonistin sich fühlt etc. Natürlich alles nur in Stichpunkten. Aber ich brauche etwas, woran ich mich entlang hangeln kann, sonst verzettel ich mich schnell. Außerdem hilft mir der Plot, wenn ich mal ein paar Tage nicht zum Schreiben gekommen bin, dass ich trotzdem weiß, wie es weitergeht.

[S.Henry]

Ich halte normalerweise erst einmal grob Ideen fest. Gleichzeitig recherchiere ich für die Story, Charaktere und die Hintergründe. Jeden Gedankenblitz und jede Idee, die dabei entsteht, schreibe ich auch auf.
Diese Unmenge an losen Zettel, Szenen, Notizen sammle ich und mache dann auch einem großen Papierbogen eine grobe 'Skizze' für die Story.

Dann schreibe ich das Grundgerüst mit Bleistift in einen Collegeblock (beim letzten habe ich das 'Ende' genau am Ende auf die letzte Seite gesetzt ) und überarbeite es mehrfach.

Erst dann geht es an den Computer und ich schreibe die erste Rohfassung. Aber diese ganzen Zettel und den Collegeblock bewahre ich immer auf

Mag zwar altmodisch und kompliziert sein, aber ich komme damit am besten klar

[Ruby Smith]

Bei mir läuft es meistens so: Ich habe eine Idee für eine Geschichte und die schiebe ich dann für ein paar Tage in meinem Kopf hin und her, bis ein ungefährer Plot daraus entstanden ist und ich weiß, wer die Hauptcharaktere sind. Dann schreibe ich mir das alles erstmal auf, arbeite Stammbäume und Nebencharaktere aus und dann lasse ich das ganze erstmal in meinem Notizbuch vor sich hin liegen.
Wenn ich dann mal wieder Zeit oder Kopf für die Geschichte habe, beschäftige ich mich damit wieder und überlege mir die Motive der Charaktere und ihre Eigenheiten.
Irgendwann fange ich dann mit dem Schreiben des ersten Kapitels an und daraus entsteht dann nach und nach etwas und ich habe weitere Ideen für den Plot und bekomme immer mehr ein Gefühl für meine Charaktere.

[shaadar]

Da ich meist 3-Akter schreibe, versuche ich einen Satz zum ersten Akt, einen zum zweiten Akt und einen zum 3 Akt zu finden. Das und eine Prämisse müssen mich faszinieren. Dann sammele ich Ideen. Habe ich das eine Zeitlang getan, schreibe ich einen Zehnseiter (im Endeffekt ein Treatment). Da läuft das Buch etwas ab wie ein Film vor mir, da wird auch radiert, geändert, hingekriegt.

Danach schreibe ich alle Charaktere, alle Orte auf, staffiere sie aus. Das kann 1 Jahr dauern, ich notiere auch unsortierte Gedanken. Dann (und das hat bei meinem Erstling gut hingehauen) sortiere ich die Gedanken in einen Ablauf. Ich entwerfe ca. 50-100 Szenen, die erforderlich sind und schreibe die Gedanken richtig in die linke Spalte einer Tabelle jeweils zur Szene. Mit diesem Gerüst und guter Musik schreibe ich dann die erste Fassung. Hatte dann eigentlich keine Schreibblockaden.