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Wie wirkt dieser Schreibstil?


 
 
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ellie_klein
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 31
Beiträge: 23



Beitrag30.05.2017 16:16
Wie wirkt dieser Schreibstil?
von ellie_klein
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben!

Kurze Einleitung: ich arbeite an einem Projekt, das ein Buch werden könnte, basierend auf meinen eigenen Erfahrungen mit Depressionen. Der folgende Ausschnitt ist mein erster Schritt auf dem Weg, meine Erfahrungen schriftstellerisch auszudrücken; der Ausschnitt ist einige Monate alt und war dazu gedacht, ein Erlebnis aus meinem Leben aufzuschreiben, mit dem Hintergedanken, dass es eventuell publiziert werden könnte.

Ich habe damals einfach drauf los geschrieben, in der ersten Person. Meine erste Idee für mein Projekt wäre, um diesen Text (noch ein wenig ausgebessert, versteht sich wink ) als eine Art Teaser / ersten Teil des Buches zu verwenden. Danach würde ich in ungefähr in diesem Stil weiter schreiben, also in der ersten Person, aber mit der Intention, Menschen anzusprechen.

Meine Frage jetzt: Wirkt dieser Stil? Besser gesagt, ist es ein Stil den Menschen lesen würden? Meine zweite Idee wäre nämlich, um es wie eine 'normale' Geschichte zu schreiben, in der dritten Person, aber dann würde mein eigentliches Ziel, nämlich "meine Geschichte aufzuschreiben" irgendwie verloren gehen.
Eine weitere Idee wäre, um diese beiden Ideen zu kombinieren: Also in der ersten Person zu schreiben, ungefähr wie in diesem Ausschnitt, und dann bestimmte "Kern-Erlebnisse" aus meiner Vergangenheit zwischendurch, die dann reale Situationen widerspiegeln, in der dritten Person.

Was sagt ihr?

Liebe Grüße,
Ellie

Letzte Woche ist etwas Schreckliches passiert. Ein Mensch ist gestorben, und ich war dabei. Ich war nicht persönlich betroffen, ich kannte die Person nicht, aber es hat mir mehr Angst eingejagt, als ich mir in erster Linie eingestehen wollte.
 
Es war ein ganz normaler Morgen, an einem Donnerstag, so gegen zehn Uhr. Ich hatte einen Termin um viertel vor elf, mein Zug ging um 10:08, und später würde ich mittags bei der Arbeit einspringen.
 
Zu meinem Termin habe ich es nie geschafft. Bei der Arbeit war ich zu spät. Aber hätte ich denn ahnen können, dass jemand beschließt, sich auf die Gleise meiner Bahnstrecke zu legen, vor meinen Zug?
 
Ja, so etwas passiert nicht selten. Viele Leute entscheiden sich für diesen Weg, um ihr Leben zu beenden. Kurz und schmerzlos, möchte man meinen. So gut wie jedes Mal erfolgreich. Aus und vorbei, im Bruchteil einer Sekunde. Es ist gut, dass dieses Ereignis mich betroffen macht, Aber es sollte mich nicht tage- und wochenlang verfolgen, mich vom Schlafen abhalten, mir in unpraktischen, unerwarteten Momenten Tränen in die Augen treiben. Dieses Ereignis ist wichtig für mich; ein großer Schritt in meinem Streit gegen ein Monster der besonders gemeinen und hinterhältigen Sorte: Meine Depressionen. Denn der Tod einer Person hat mir klar gemacht, dass ich mein Leben nicht auf diese Weise beenden will.
 
Nicht mehr.
 
Ich möchte mich nicht beschweren, das Leben ist nun einmal kein Ponyhof, und mein Leben ist an sich sowieso recht normal. Klar, es gab immer mal wieder Rückschläge, aber auch die waren im Grunde nichts Besonderes. Meine Eltern sind geschieden, mein jüngerer Bruder war zeitweise schwer krank, in meiner Schulzeit war ich nicht unbedingt beliebt. Ich mag auch nicht unbedingt die beste Figur haben oder das größte Selbstbewusstsein, aber hey! Ganz alltägliche Probleme, die tausend andere Menschen auch haben. Trotzdem denken diese tausend Menschen nicht auf einmal daran, sich vor einen Zug zu werfen.

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ninaunicorn
Erklärbär
N

Alter: 20
Beiträge: 3



N
Beitrag30.05.2017 17:48

von ninaunicorn
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Hey,
dein Schreibstil wirkt prinzipiell sehr gut, doch du hast den Rückblick in der falschen Zeit geschrieben, denke ich zumindest. Also ich hätte ihn im Plusquamperfekt geschrieben, leider weiß ich aber nicht ob das eine Regel ist, oder ob man es machen kann wie man will.
lg
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Ruyi
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 149
Wohnort: in meiner eigenen kleinen Welt


Beitrag30.05.2017 18:19

von Ruyi
Antworten mit Zitat

Bis zum „Nicht mehr.“ liest sich das so ganz gut. Du führst mit einem interessanten Ereignis zum eigentlichen Thema hin, deiner Depression, und lässt anklingen, dass du aktiv etwas dagegen tun möchtest. Diesen Teil könnte ich mir sehr gut als Teaser/Prolog für dein Projekt vorstellen.

Dein Stil hat etwas Plauderndes, als würdest du einen Brief oder Blogbeitrag schreiben. Dein letzter Absatz klingt dann allerdings so wischi-waschi (z.B. „Ich möchte mich nicht beschweren, das Leben ist nun einmal kein Ponyhof, und mein Leben ist an sich sowieso recht normal. Klar, es gab immer mal wieder Rückschläge, aber auch die waren im Grunde nichts Besonderes.“) und erzählt mir im Grunde fast gar nichts. Da (und natürlich für den Rest des Buches) würde ich auf jeden Fall versuchen, so fokussiert wie am Anfang zu schreiben.

Was meinst du mit Menschen ansprechen? Möchtest du ein Sachbuch schreiben und z.B. mit Vorurteilen über Depressionen aufräumen (dann würde ich aber nicht so ich-bezogen schreiben)? Oder möchtest du in diesem plaudernden Ton deine Biografie niederschreiben und Menschen im Sinne von "wie ihr euch bestimmt vorstellen könnt" ansprechen (das wäre mir für ein ganzes Buch zu viel, aber ich bin generell nicht so der Biografie-Typ)?

Von deiner letzten Idee, erste und dritte Person zu vermischen, bin ich nicht so angetan. Es handelt sich ja immer um dieselbe Person, also um dich. Evtl. könntest du das Buch "sachlicher" schreiben und die Kernelemente so wie deinen Einstieg etwas lockerer und optisch abgesetzt, vielleicht so in der Art Tagebuchauszüge/Briefe an eine nahestehende Person, aber eben alles in der Ich-Form.
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kioto
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 71
Beiträge: 442
Wohnort: Rendsburg


Beitrag30.05.2017 19:31

von kioto
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Hallo ellie_klein,

wenn du das Thema Depression biographisch und literarisch verarbeiten willst, empfehle ich als Lektüre Hesse, "Der Steppenwolf" sowie die Materialien dazu als Beispiel für eine mögliche Form. Eine wenn auch gut geschriebene einfache Krankengeschichte würde ich nicht lesen wollen.

Gruß Werner


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Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.

Gruß, Werner am NO-Kanal
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ellie_klein
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 31
Beiträge: 23



Beitrag30.05.2017 22:01

von ellie_klein
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ruyi hat Folgendes geschrieben:
Bis zum „Nicht mehr.“ liest sich das so ganz gut. Du führst mit einem interessanten Ereignis zum eigentlichen Thema hin, deiner Depression, und lässt anklingen, dass du aktiv etwas dagegen tun möchtest. Diesen Teil könnte ich mir sehr gut als Teaser/Prolog für dein Projekt vorstellen.



Dein Stil hat etwas Plauderndes, als würdest du einen Brief oder Blogbeitrag schreiben. Dein letzter Absatz klingt dann allerdings so wischi-waschi (z.B. „Ich möchte mich nicht beschweren, das Leben ist nun einmal kein Ponyhof, und mein Leben ist an sich sowieso recht normal. Klar, es gab immer mal wieder Rückschläge, aber auch die waren im Grunde nichts Besonderes.“) und erzählt mir im Grunde fast gar nichts. Da (und natürlich für den Rest des Buches) würde ich auf jeden Fall versuchen, so fokussiert wie am Anfang zu schreiben.

Was meinst du mit Menschen ansprechen? Möchtest du ein Sachbuch schreiben und z.B. mit Vorurteilen über Depressionen aufräumen (dann würde ich aber nicht so ich-bezogen schreiben)? Oder möchtest du in diesem plaudernden Ton deine Biografie niederschreiben und Menschen im Sinne von "wie ihr euch bestimmt vorstellen könnt" ansprechen (das wäre mir für ein ganzes Buch zu viel, aber ich bin generell nicht so der Biografie-Typ)?

Von deiner letzten Idee, erste und dritte Person zu vermischen, bin ich nicht so angetan. Es handelt sich ja immer um dieselbe Person, also um dich. Evtl. könntest du das Buch "sachlicher" schreiben und die Kernelemente so wie deinen Einstieg etwas lockerer und optisch abgesetzt, vielleicht so in der Art Tagebuchauszüge/Briefe an eine nahestehende Person, aber eben alles in der Ich-Form.


Danke für dein Feedback! smile Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser plaudernde Tonfall für ein ganzes Buch zu viel wäre. Von daher, dass ich die Idee hatte, um erste und dritte Person zu vermischen. Das hatte ich mir dann ungefähr so vorgestellt, dass ich ein "Kapitel" mit einer Situation / Erzählung / etc. in der dritten Person beginne, und dann diesen lockeren Schreibstil in der ersten Person verwende, um auf eben diese Situation einzugehen.

Ich habe schon öfters Bücher gelesen die abwechselnd Situationen aus der Vergangenheit und aus der gegenwart beschrieben; ich erinnere mich gerade an ein Buch üer den zweiten Weltkrieg, wo abwechselnd Situationen aus dem Weltkrieg in der ersten Person beschrieben wurden, etwa 1-3 Seiten meistens, und dann in der dritten Person dazu paralell eine Geschichte. Meine idee wäre dann z.B. meine Geschichte wie einen Roman zu schreiben, mit diesen eher lockeren Stücken in der ersten Person zwischendurch? smile

Liebe Grüße,
Ellie[/b]


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Ruyi
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Beiträge: 149
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Beitrag31.05.2017 12:31

von Ruyi
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ellie_klein hat Folgendes geschrieben:
Meine idee wäre dann z.B. meine Geschichte wie einen Roman zu schreiben, mit diesen eher lockeren Stücken in der ersten Person zwischendurch? smile


Vergangenheit und Gegenwart parallel zu erzählen ist eine Möglichkeit – allerdings nur, wenn beide Zeitstränge für den Leser in gleichem Maße interessant sind. In diesem Fall wäre die Geschichte wahrscheinlich nicht chronologisch von den ersten Anzeichen der Depression bis zum „Sieg“, sondern eher eine wichtige Station in der Vergangenheit und eine im Jetzt.

 In Romanform sehe ich in diesem Fall den Sinn nicht, warum du das eine in Ich-Form, das andere in der dritten Person schreibst – es geht ja immer nur um eine Person (also um dich), oder? Und wenn du in der 3. Person sehr eng aus der Sicht der Protagonistin schreibst, kannst du Gefühlswelt etc. ja schon sehr gut darstellen (wäre dann schon fast wie Ich-Perspektive und auch vom Schreibstil dann sehr ähnlich).

Nur so am Rande: Ein Roman, der sich stur an der Krankengeschichte entlanghangelt, würde mich eher weniger ansprechen (sicher Geschmackssache). Hätte die Geschichte vielleicht ein zweites Thema, also ein wichtiges Ziel für die Protagonistin, das für sie dank Depression nur sehr, sehr schwer zu erreichen ist? Einfach ein „normales Leben führen wollen“ wäre mir da zu wenig. Aber da ist natürlich die Frage, wie wichtig es dir ist, genau deine Erlebnisse zu erzählen, oder ob du deine Erfahrungen doch eher in ein fiktionales Setting einbettest mit fiktiven Figuren ...
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ellie_klein
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 31
Beiträge: 23



Beitrag31.05.2017 12:40

von ellie_klein
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Ruyi hat Folgendes geschrieben:
ellie_klein hat Folgendes geschrieben:
Meine idee wäre dann z.B. meine Geschichte wie einen Roman zu schreiben, mit diesen eher lockeren Stücken in der ersten Person zwischendurch? smile


Vergangenheit und Gegenwart parallel zu erzählen ist eine Möglichkeit – allerdings nur, wenn beide Zeitstränge für den Leser in gleichem Maße interessant sind. In diesem Fall wäre die Geschichte wahrscheinlich nicht chronologisch von den ersten Anzeichen der Depression bis zum „Sieg“, sondern eher eine wichtige Station in der Vergangenheit und eine im Jetzt.

 In Romanform sehe ich in diesem Fall den Sinn nicht, warum du das eine in Ich-Form, das andere in der dritten Person schreibst – es geht ja immer nur um eine Person (also um dich), oder? Und wenn du in der 3. Person sehr eng aus der Sicht der Protagonistin schreibst, kannst du Gefühlswelt etc. ja schon sehr gut darstellen (wäre dann schon fast wie Ich-Perspektive und auch vom Schreibstil dann sehr ähnlich).

Nur so am Rande: Ein Roman, der sich stur an der Krankengeschichte entlanghangelt, würde mich eher weniger ansprechen (sicher Geschmackssache). Hätte die Geschichte vielleicht ein zweites Thema, also ein wichtiges Ziel für die Protagonistin, das für sie dank Depression nur sehr, sehr schwer zu erreichen ist? Einfach ein „normales Leben führen wollen“ wäre mir da zu wenig. Aber da ist natürlich die Frage, wie wichtig es dir ist, genau deine Erlebnisse zu erzählen, oder ob du deine Erfahrungen doch eher in ein fiktionales Setting einbettest mit fiktiven Figuren ...


Mein Ziel für die Protagonistin (also für mich wink ) war bisher, sich "gut zu fühlen". Was ich u.a. in meinen Therapien gelernt habe, ist die Stimme in meinem Kopf, die mir sagt dass ich nichts kann, dass ich nichts wert bin etc., auszuschalten; vielleicht dass ich als Ziel benutzen könnte um diese Stimme (der ich zu Beginn des Projektes einen Namen und eine Persönlichkeit geben würde) endgültig zum Schweigen zu bringen? Dann könnte ich den dritte-Person-Roman schreiben, und zwischendurch / zu Beginn eines Kapitels Dialoge mit dieser Stimme hinzufügen...? smile


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Ansch
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Beitrag31.05.2017 12:43

von Ansch
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Hi Ellie,
deine momentane Fassung liest sich noch sehr strukturlos (so viele Absätze!).
Okay, du schreibst im Plauderton, aber mein Eindruck ist nicht, dass du den Plauderton als Stilmittel verwendest, sondern eher, dass du nur schreibst, was dir gerade durch den Sinn geht, weil du keine "story" im Kopf hast, sondern nur ein Gefühl im Bauch.
Auch wenn es natürlich Selbsterfahrungsbücher auf dem Markt gibt, sind das jetzt nicht die, die ich besonders gerne lese.
Kommt halt darauf an, was du gerne schreiben möchtest, aber so oder so gibt es hier noch einiges zu tun.
In dieser Form ist es meiner Meinung nach noch nicht zu verwenden.
LG
Ansch


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Ruyi
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Beitrag31.05.2017 12:53

von Ruyi
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Hallo Ellie,

du schreibst:

Zitat:
Es war immer mein Kindheitstraum, Autorin zu werden.


Ich denke, für einen Roman könnte das dein großes Ziel sein. Um das zu erreichen, muss deine Protagonistin (also du Smile) die böse Stimme in ihrem Kopf (also den Antagonisten), die ihr ständig einflüstert, dass sie das eh nicht kann usw., ausschalten. Das Ziel „sich gut zu fühlen“ und die Stimme zu ignorieren wäre also nur ein Mittel zum Zweck, um das eigentliche Ziel zu erreichen. Der Roman handelte dann also von einer jungen Frau, die alles dafür tut, Schriftstellerin zu werden und nebenbei leider an Depressionen leidet. Die Krankengeschichte könnte dann der Teil in der Vergangenheit sein, im Jetzt stünde dann der Weg zur Schriftstellerin im Mittelpunkt. Das Ziel wäre dann, das eigene Buch in der Buchhandlung stehen zu haben – und dessen Inhalt wäre rein zufällig genau der Vergangenheitsteil (also eine Art Buch im Buch, aber gleichzeitig auch Rückblick auf das Leben). Das mal schnell so dahingebrainstormt Very Happy
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ellie_klein
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Beitrag31.05.2017 14:24

von ellie_klein
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ruyi hat Folgendes geschrieben:
Hallo Ellie,

du schreibst:

Zitat:
Es war immer mein Kindheitstraum, Autorin zu werden.


Ich denke, für einen Roman könnte das dein großes Ziel sein. Um das zu erreichen, muss deine Protagonistin (also du Smile) die böse Stimme in ihrem Kopf (also den Antagonisten), die ihr ständig einflüstert, dass sie das eh nicht kann usw., ausschalten. Das Ziel „sich gut zu fühlen“ und die Stimme zu ignorieren wäre also nur ein Mittel zum Zweck, um das eigentliche Ziel zu erreichen. Der Roman handelte dann also von einer jungen Frau, die alles dafür tut, Schriftstellerin zu werden und nebenbei leider an Depressionen leidet. Die Krankengeschichte könnte dann der Teil in der Vergangenheit sein, im Jetzt stünde dann der Weg zur Schriftstellerin im Mittelpunkt. Das Ziel wäre dann, das eigene Buch in der Buchhandlung stehen zu haben – und dessen Inhalt wäre rein zufällig genau der Vergangenheitsteil (also eine Art Buch im Buch, aber gleichzeitig auch Rückblick auf das Leben). Das mal schnell so dahingebrainstormt Very Happy


Was hältst du hiervon? smile

- Perspektive = dritte Person (“klassischer Roman”, wie von einem Außenstehenden eben
- Konsequenz: vorab beschließen, welche Themen (ergo: welche Personen) in der Geschichte vorkommen sollen; Personen “planen” in Bezug auf reale und erfundene / dramatisierte (...) Charaktereigenschaften, Entwicklung etc.
- hinzufügen: Depressionen als Stimme, die eine Art Persönlichkeit annimmt / bekommt
- Ziel: Stimme ausschalten (das eher “indirekte”, nicht unbedingt greifbare Ziel)
- Endresultat etwas im Sinne von “die Stimme ausschalten indem meine eigene Stimmer lauter wird” (oder so ähnlich) -> “greifbares” Ziel: Schriftstellerin
- Verlauf der Geschichte als Dritte-Person-Roman; zu Beginn eines Kapitels (Kopf-)Dialoge mit der Stimme
roter Faden der Geschichte: Entwicklung der Depressionen
- Zeitraum:
-vom Anfang des Studiums (Status der Depressionen: die Stimme ist da, aber hat noch nicht viel zu sagen)
-über den Verlauf des Studiums / der Depressionen (Status: Stimme bekommt mehr zu sagen, nimmt Protagonisten ein, scheint besiegt zu sein aber kommt zurück)
- Tiefpunkt / Wendepunkt: die Zug-Geschichte (die auch in dem Teaser / ersten Kapitel / Prolog benannt wird)
- Endpunkt: Entstehungs-Moment des Blogs (Status: Stimme schweigt; ist zwar noch anwesend, aber Stimme der Protagonistin ist stärker)


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Alufolie
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Beitrag31.05.2017 16:54

von Alufolie
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Hallo Ellie,

ich muss leider sagen, dass mir das oben geschriebene noch nicht zusagt. Ich bin da in keiner Situation wirklich "drin". Es liest sich eher wie eine Zusammenfassung. Versuche, Schlüsselereignisse zum Leben zu erwecken. Bring Emotionen mit rein, die Du selber dabei hattest.
Ein, wie ich finde, geniales Buch über einen Autor und seine Depressionen ist:
"Morgen ist leider auch noch ein Tag", von Tobi Katze. Bei diesem Buch war ich richtig dabei und hätte bei jedem zweiten Satz sagen können:
"Jo, so kennst´e das auch."
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Ruyi
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Beitrag01.06.2017 13:23

von Ruyi
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ellie_klein hat Folgendes geschrieben:
Was hältst du hiervon? smile


Ich finde den Blog als erreichtes Ziel "Schriftstellerin" noch ein bisschen wenig. (Ich will Blogs nicht kleinreden, im Gegenteil, ich mag Blogs, blogge selber und weiß, dass es gerade am Anfang Überwindung kostet, da öffentlich was von sich preiszugeben und so. Für einen mit Depressionen ist das wahrscheinlich noch mal ein viel schwierigerer Schritt, auch was Motivation und Durchhaltevermögen betrifft. Aber für einen Roman?) Es kommt natürlich auch drauf an, wie du das Ganze darstellst.

Warum schreibst du nicht einfach mal ein, zwei Szenen nach deinem neuesten Plan und stellst sie hier ein? Wenn du in der dritten Person schreibst, wird sich ja sicher auch dein Schreibstil ein Stück weit verändern - um mal wieder auf deine Ausgangsfrage zurückzukommen lol .

Übrigens: Es ist und bleibt deine Geschichte und du musst dich damit wohlfühlen smile
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ellie_klein
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Beitrag01.06.2017 13:29

von ellie_klein
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Ruyi hat Folgendes geschrieben:
ellie_klein hat Folgendes geschrieben:
Was hältst du hiervon? smile


Ich finde den Blog als erreichtes Ziel "Schriftstellerin" noch ein bisschen wenig. (Ich will Blogs nicht kleinreden, im Gegenteil, ich mag Blogs, blogge selber und weiß, dass es gerade am Anfang Überwindung kostet, da öffentlich was von sich preiszugeben und so. Für einen mit Depressionen ist das wahrscheinlich noch mal ein viel schwierigerer Schritt, auch was Motivation und Durchhaltevermögen betrifft. Aber für einen Roman?) Es kommt natürlich auch drauf an, wie du das Ganze darstellst.

Warum schreibst du nicht einfach mal ein, zwei Szenen nach deinem neuesten Plan und stellst sie hier ein? Wenn du in der dritten Person schreibst, wird sich ja sicher auch dein Schreibstil ein Stück weit verändern - um mal wieder auf deine Ausgangsfrage zurückzukommen lol .

Übrigens: Es ist und bleibt deine Geschichte und du musst dich damit wohlfühlen smile


Ich weiß, dass ein Blog nicht das das ist, womit man sich Schriftstellerin nennen kann; es ist eigentlich mehr, dass ich meine Geschichte für mich selbst als Buchform aufschreiben wollte, aber durch den Blog versuche, auch andere Menschen damit zu erreichen. smile


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Ruyi
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Beitrag01.06.2017 13:59

von Ruyi
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Ach so, wenn du hauptsächlich für dich selbst schreibst, hast du ja sowieso jede Freiheit der Welt. Und wenn du mit deinem Roman vor allem deine Blogleser erreichen willst, dann ist "Blog" wahrscheinlich schon genau das richtige Ziel für die Geschichte Very Happy
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ellie_klein
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Beitrag01.06.2017 23:06

von ellie_klein
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Ruyi hat Folgendes geschrieben:
Ach so, wenn du hauptsächlich für dich selbst schreibst, hast du ja sowieso jede Freiheit der Welt. Und wenn du mit deinem Roman vor allem deine Blogleser erreichen willst, dann ist "Blog" wahrscheinlich schon genau das richtige Ziel für die Geschichte Very Happy


Ja, ich denke schon; aber es wäre ja trotzdem schön, wenn das, was ich schreibe, auch als Buch wirken würde smile


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Beitrag01.06.2017 23:06

von ellie_klein
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Ruyi hat Folgendes geschrieben:
Ach so, wenn du hauptsächlich für dich selbst schreibst, hast du ja sowieso jede Freiheit der Welt. Und wenn du mit deinem Roman vor allem deine Blogleser erreichen willst, dann ist "Blog" wahrscheinlich schon genau das richtige Ziel für die Geschichte Very Happy


Ja, ich denke schon; aber es wäre ja trotzdem schön, wenn das, was ich schreibe, auch als Buch wirken würde smile


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VickieLinn
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Beitrag02.06.2017 13:13
Re: Wie wirkt dieser Schreibstil?
von VickieLinn
Antworten mit Zitat

Hallo, Elli.

Dein Schreibstil wirkt distanziert, aus der Ferne erzählt, nachdenklich.
Das liegt nicht an der ersten oder dritten Person, sondern dass die Figur im Nachhinein von ihrer Geschichte berichtet. "Letzte Woche ist XY passiert", "ein Termin um XY, mein Zug ging um XY:XY Uhr" … trotz lockerem Ton und philosophischen Gedanken wirkt es wie ein Bericht.
Wenn du über dieses schwierige Thema berichten willst, kannst du es so schreiben. Um (bei einer eventuellen Veröffentlichung) viele Leser zu erreichen, könntest du dir überlegen, ob du die Figur das Geschehen unmittelbarer erleben lassen willst.

Wenn die Figur berichtet, dass sie es nicht mehr zum Termin geschafft hat, dann nimmt man es als Leser einfach zu hin. Es ist bereits passiert, das Ergebnis ist da.

Du kannst den Leser direkt miterleben und durch die Augen der Protagonistin sehen lassen, wenn sie auf dem Bahnsteig steht und hibbelt, wenn die Nachricht vom dem Mensch auf dem Gleis sie niederschmettert, und wenn sie noch bangen muss, ob sie pünktlich kommt …

Es ist Geschmackssache, doch würde mich eine emotionale Geschichte mehr mitreißen als ein Tagebucheintrag/Bericht.
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ellie_klein
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Beiträge: 23



Beitrag02.06.2017 16:05
Re: Wie wirkt dieser Schreibstil?
von ellie_klein
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VickieLinn hat Folgendes geschrieben:
Hallo, Elli.

Dein Schreibstil wirkt distanziert, aus der Ferne erzählt, nachdenklich.
Das liegt nicht an der ersten oder dritten Person, sondern dass die Figur im Nachhinein von ihrer Geschichte berichtet. "Letzte Woche ist XY passiert", "ein Termin um XY, mein Zug ging um XY:XY Uhr" … trotz lockerem Ton und philosophischen Gedanken wirkt es wie ein Bericht.
Wenn du über dieses schwierige Thema berichten willst, kannst du es so schreiben. Um (bei einer eventuellen Veröffentlichung) viele Leser zu erreichen, könntest du dir überlegen, ob du die Figur das Geschehen unmittelbarer erleben lassen willst.

Wenn die Figur berichtet, dass sie es nicht mehr zum Termin geschafft hat, dann nimmt man es als Leser einfach zu hin. Es ist bereits passiert, das Ergebnis ist da.

Du kannst den Leser direkt miterleben und durch die Augen der Protagonistin sehen lassen, wenn sie auf dem Bahnsteig steht und hibbelt, wenn die Nachricht vom dem Mensch auf dem Gleis sie niederschmettert, und wenn sie noch bangen muss, ob sie pünktlich kommt …

Es ist Geschmackssache, doch würde mich eine emotionale Geschichte mehr mitreißen als ein Tagebucheintrag/Bericht.


Hallo, liebe VickieLinn!

Vielen Dank für dein Feedback! Inzwischen habe ich einen neuen Prolog / Teaser geschrieben, du kannst ihn dir gerne anschauen unter http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=60741&highlight=. smile


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