|
|
Autor |
Nachricht |
rpm Schneckenpost
R Alter: 32 Beiträge: 8
|
|
Nach oben |
|
|
Peter Waldbauer Leseratte
Alter: 57 Beiträge: 179 Wohnort: Heidelberg
|
19.09.2017 01:53
von Peter Waldbauer
|
|
|
@rpm
auch eine gute Einstellung
_________________ Peter Waldbauer, Jahrgang 1966, ist Betriebswirt und wohnt als freiberuflicher Dozent und Autor in der Nähe von Heidelberg. Er veröffentlichte bisher Essays und ein Dutzend Bücher:
|
|
Nach oben |
|
|
pna Grauzonenjunkie
Alter: 59 Beiträge: 1603 Wohnort: Wien, Ottakring
|
04.04.2018 11:45
von pna
|
|
|
Und fast ein Jahr später komme ich daher und zitiere einen Nobelpreisträger (Mario Vargas Llosa)
Du bist Schriftsteller, wenn Du die Berufung angenommen hast und ihr Dein Leben unterordnest.
Aus Seiner Sicht also ist es eher eine Frage der Hingabe, ob man Schriftsteller ist, als das Erfüllen formaler Anforderungen.
Liebe Grüße,
Peter
|
|
Nach oben |
|
|
Peter Waldbauer Leseratte
Alter: 57 Beiträge: 179 Wohnort: Heidelberg
|
04.04.2018 19:28
von Peter Waldbauer
|
|
|
pna hat Folgendes geschrieben: | Du bist Schriftsteller, wenn Du die Berufung angenommen hast und ihr Dein Leben unterordnest. |
Das läuft in gewisser Weise auf das bekannte Credo hinaus: man muss schreiben, um leben zu können
(gemeint ist nicht das physische, sondern das psychische Überleben)
_________________ Peter Waldbauer, Jahrgang 1966, ist Betriebswirt und wohnt als freiberuflicher Dozent und Autor in der Nähe von Heidelberg. Er veröffentlichte bisher Essays und ein Dutzend Bücher:
|
|
Nach oben |
|
|
preusse Reißwolf
Beiträge: 1292 Wohnort: Bayern
|
05.04.2018 09:46
von preusse
|
|
|
Peter Waldbauer hat Folgendes geschrieben: | pna hat Folgendes geschrieben: | Du bist Schriftsteller, wenn Du die Berufung angenommen hast und ihr Dein Leben unterordnest. |
Das läuft in gewisser Weise auf das bekannte Credo hinaus: man muss schreiben, um leben zu können
(gemeint ist nicht das physische, sondern das psychische Überleben) |
Ihr habt Problem, ehrlich.
_________________ Das Herz des Löwen, 06/2011
Das Blut des Löwen, 11/2012
Die Pranken des Löwen, 03/2014
Das Banner des Löwen, 11/2015
Der Pirat - ein Francis-Drake-Roman, 07/2016
Der Herr der Bogenschützen, 08/2017
Der Sohn des Löwen, 03/2019
Der Herzog von Aquitanien, 11/2019
Die geteilten Jahre, 09/2019
Der englische Löwe, 12/2020
Sie nannten ihn Cid, 11/2021
Jack Bannister - Herr der Karibik, 11/2022 |
|
Nach oben |
|
|
Peter Waldbauer Leseratte
Alter: 57 Beiträge: 179 Wohnort: Heidelberg
|
05.04.2018 14:14
von Peter Waldbauer
|
|
|
preusse hat Folgendes geschrieben: | Ihr habt Problem, ehrlich. |
Na, man wird doch einen Beruf - der im Gegensatz zu anderen Freiberuflern wie Arzt oder Rechtsanwalt keine formellen Zugangsbeschränkungen hat und daher auch keine geschützte Berufsbezeichnung darstellt - noch definieren dürfen.
Dies umso mehr als es für das Selbstverständnis vieler Autoren/Schriftsteller angesichts des (noch) ausbleibenden kommerziellen Erfolges bzw. des Noch-Nicht-Veröffentlicht-Habens von eminenter Bedeutung ist, um weiterzuarbeiten.
_________________ Peter Waldbauer, Jahrgang 1966, ist Betriebswirt und wohnt als freiberuflicher Dozent und Autor in der Nähe von Heidelberg. Er veröffentlichte bisher Essays und ein Dutzend Bücher:
|
|
Nach oben |
|
|
preusse Reißwolf
Beiträge: 1292 Wohnort: Bayern
|
05.04.2018 14:49
von preusse
|
|
|
Peter Waldbauer hat Folgendes geschrieben: | preusse hat Folgendes geschrieben: | Ihr habt Problem, ehrlich. |
Na, man wird doch einen Beruf - der im Gegensatz zu anderen Freiberuflern wie Arzt oder Rechtsanwalt keine formellen Zugangsbeschränkungen hat und daher auch keine geschützte Berufsbezeichnung darstellt - noch definieren dürfen.
Dies umso mehr als es für das Selbstverständnis vieler Autoren/Schriftsteller angesichts des (noch) ausbleibenden kommerziellen Erfolges bzw. des Noch-Nicht-Veröffentlicht-Habens von eminenter Bedeutung ist, um weiterzuarbeiten. |
Berufe mit nicht geschützter Berufsbezeichnung gibt es doch noch und nöcher.
So kann sich jeder - ob geprüft oder nicht geprüft - Handy in der einen, Kaffeetasse in der anderen Hand und mit der Tribüne quatschend statt auf seine Schüler zu achten Reitlehrer nennen.
Und? Das kriegen die Betroffenen meist sehr schnell spitz und die Qualität setzt sich durch.
Dabei kommt es gar nicht auf die oben erwähnte Prüfung, wohl aber auf die Sachkompetenz, das Engagement, die Disziplin etc. an.
Es ist doch völlig wurscht, wie sich jemand nennt, wenn seine Veröffentlichungen gut sind und er gelesen wird.
Mich jedenfalls interessiert es weniger wie den besagten Sack Reis, wie man mich nennt und würde jedem zu etwas mehr Gelassenheit in der Frage raten.
Ich kann auch mit Schreiberling leben.
_________________ Das Herz des Löwen, 06/2011
Das Blut des Löwen, 11/2012
Die Pranken des Löwen, 03/2014
Das Banner des Löwen, 11/2015
Der Pirat - ein Francis-Drake-Roman, 07/2016
Der Herr der Bogenschützen, 08/2017
Der Sohn des Löwen, 03/2019
Der Herzog von Aquitanien, 11/2019
Die geteilten Jahre, 09/2019
Der englische Löwe, 12/2020
Sie nannten ihn Cid, 11/2021
Jack Bannister - Herr der Karibik, 11/2022 |
|
Nach oben |
|
|
Peter Waldbauer Leseratte
Alter: 57 Beiträge: 179 Wohnort: Heidelberg
|
05.04.2018 18:14
von Peter Waldbauer
|
|
|
preusse hat Folgendes geschrieben: | Berufe mit nicht geschützter Berufsbezeichnung gibt es doch noch und nöcher. |
Sicher, z.B. Masseur. Aber vielleicht nicht so viele, die von Innenschau und Selbstzweifeln geprägt sind, also den künstlerischen.
Bei Schauspielern dürfte es ähnlich sein. Ab wann gilt jemand als Schauspieler? Reicht es schon aus, dass er in der Lindenstraße einmal durchs Bild gehuscht ist? Muss es die Hauptrolle sein oder genügen mehrere Nebenrollen? Diese Fragen müssen sich Künstler schon stellen dürfen - gerade wenn sie nicht von ihrer Tätigkeit leben können.
preusse hat Folgendes geschrieben: | Qualität setzt sich durch. |
Aber manchmal erst nach dem Tod (siehe Kafka). Ob angesichts des immer größer werdenen medialen Müllhaufens und der zunehmenden Schnelllebigkeit, alles Qualitätsvolle wirklich entdeckt, ausgegraben, gewürdigt, honoriert wird, darf bezweifelt werden.
preusse hat Folgendes geschrieben: | Ich kann auch mit Schreiberling leben. |
Von dieser Selbstdegradierung sollte man absehen. Es genügt, wenn Andere dies tun, man muss sich nicht schon selbst abwerten.
King wendete diese Bezeichnung auf Grisham an, als ihm dieser Anfang der Neunziger - was die Auflagenzahlen angeht - zur Konkurrenz zu werden drohte. Mittlerweile diskutieren sie zusammen auf dem Podium, aber eine gewisse Herablassung von King gegenüber Grisham ist noch immer zu spüren, auch wenn sie humorig verpackt wird. Er war für ihn eben nur ein Anwalt, der nebenher schrieb und das auch noch schlecht (also ein Schreiberling), wohingegen der Meister schon immer (seit der Schulzeit) nach nichts Anderem gegiert hatte.
_________________ Peter Waldbauer, Jahrgang 1966, ist Betriebswirt und wohnt als freiberuflicher Dozent und Autor in der Nähe von Heidelberg. Er veröffentlichte bisher Essays und ein Dutzend Bücher:
|
|
Nach oben |
|
|
preusse Reißwolf
Beiträge: 1292 Wohnort: Bayern
|
05.04.2018 18:26
von preusse
|
|
|
Dann streitet halt weiter über die - in meinen Augen abstruse - Begrifflichkeit.
Ich schreibe da lieber - solange es die Leser und der Verlag wollen - jedes Jahr einen Roman und halte mich zukünftig aus der Diskussion heraus.
PS: Mit Kafka kann ich nichts, aber auch gar nichts anfangen. Von King und Grisham hätte ich gern die Kohle, aber was nicht ist, kann ja noch werden.
_________________ Das Herz des Löwen, 06/2011
Das Blut des Löwen, 11/2012
Die Pranken des Löwen, 03/2014
Das Banner des Löwen, 11/2015
Der Pirat - ein Francis-Drake-Roman, 07/2016
Der Herr der Bogenschützen, 08/2017
Der Sohn des Löwen, 03/2019
Der Herzog von Aquitanien, 11/2019
Die geteilten Jahre, 09/2019
Der englische Löwe, 12/2020
Sie nannten ihn Cid, 11/2021
Jack Bannister - Herr der Karibik, 11/2022 |
|
Nach oben |
|
|
Peter Waldbauer Leseratte
Alter: 57 Beiträge: 179 Wohnort: Heidelberg
|
05.04.2018 23:16
von Peter Waldbauer
|
|
|
preusse hat Folgendes geschrieben: | Ich schreibe da lieber ... jedes Jahr einen Roman |
Genau wie Grisham.
preusse hat Folgendes geschrieben: | Mit Kafka kann ich nichts, aber auch gar nichts anfangen. |
Aber er ist dir schon bekannt, oder?
preusse hat Folgendes geschrieben: | Von King und Grisham hätte ich gern die Kohle, |
Wenn`s einem um die Kohle geht, wird man beser Insolvenzverwalter.
preusse hat Folgendes geschrieben: | aber was nicht ist, kann ja noch werden. |
Wenn du so weiter schreibst, bestimmt.
_________________ Peter Waldbauer, Jahrgang 1966, ist Betriebswirt und wohnt als freiberuflicher Dozent und Autor in der Nähe von Heidelberg. Er veröffentlichte bisher Essays und ein Dutzend Bücher:
|
|
Nach oben |
|
|
Gerling Exposéadler
G Alter: 59 Beiträge: 2365 Wohnort: Braunschweig
|
G 06.04.2018 07:35
von Gerling
|
|
|
Peter Waldbauer hat Folgendes geschrieben: | Na, man wird doch einen Beruf - der im Gegensatz zu anderen Freiberuflern wie Arzt oder Rechtsanwalt keine formellen Zugangsbeschränkungen hat und daher auch keine geschützte Berufsbezeichnung darstellt - noch definieren dürfen.
Dies umso mehr als es für das Selbstverständnis vieler Autoren/Schriftsteller angesichts des (noch) ausbleibenden kommerziellen Erfolges bzw. des Noch-Nicht-Veröffentlicht-Habens von eminenter Bedeutung ist, um weiterzuarbeiten. |
Gerade der letzte Absatz ist für mich vollkommen unverständlich.
Entweder ich spüre das Verlangen danach zu schreiben, oder eben nicht.
Entweder es drängt sich mir eine Geschichte auf, oder eben nicht.
Spüre ich diesen unbändigen Drang, die Geschichte aufzuschreiben, dann ist es mir doch vollkommen wurscht, ob ich damit schon Schriftsteller bin, oder was auch immer. Es geht doch hier nicht um einen Titel, oder um eine Berufsbezeichnung. Selbst wenn ich mich Schriftsteller nennen könnte/dürfte, macht das meine Geschichten doch um keinen Deut besser.
Und Motivation sollte es auch nicht sein.
_________________ Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Argusaugen - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
Der Perfektionist - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Der Seelsorger - Rowohlt Verlag (Juli 2023) |
|
Nach oben |
|
|
preusse Reißwolf
Beiträge: 1292 Wohnort: Bayern
|
06.04.2018 08:08
von preusse
|
|
|
Gerling hat Folgendes geschrieben: |
Spüre ich diesen unbändigen Drang, die Geschichte aufzuschreiben, dann ist es mir doch vollkommen wurscht, ob ich damit schon Schriftsteller bin, oder was auch immer. Es geht doch hier nicht um einen Titel, oder um eine Berufsbezeichnung. Selbst wenn ich mich Schriftsteller nennen könnte/dürfte, macht das meine Geschichten doch um keinen Deut besser.
Und Motivation sollte es auch nicht sein. |
Unterschrieben, vor allem das "vollkommen wurscht".
_________________ Das Herz des Löwen, 06/2011
Das Blut des Löwen, 11/2012
Die Pranken des Löwen, 03/2014
Das Banner des Löwen, 11/2015
Der Pirat - ein Francis-Drake-Roman, 07/2016
Der Herr der Bogenschützen, 08/2017
Der Sohn des Löwen, 03/2019
Der Herzog von Aquitanien, 11/2019
Die geteilten Jahre, 09/2019
Der englische Löwe, 12/2020
Sie nannten ihn Cid, 11/2021
Jack Bannister - Herr der Karibik, 11/2022 |
|
Nach oben |
|
|
BirgitJ Klammeraffe
Beiträge: 650 NaNoWriMo: 51762 Wohnort: DD
|
06.04.2018 09:52
von BirgitJ
|
|
|
preusse hat Folgendes geschrieben: | Gerling hat Folgendes geschrieben: |
Spüre ich diesen unbändigen Drang, die Geschichte aufzuschreiben, dann ist es mir doch vollkommen wurscht, ob ich damit schon Schriftsteller bin, oder was auch immer. Es geht doch hier nicht um einen Titel, oder um eine Berufsbezeichnung. Selbst wenn ich mich Schriftsteller nennen könnte/dürfte, macht das meine Geschichten doch um keinen Deut besser.
Und Motivation sollte es auch nicht sein. |
Unterschrieben, vor allem das "vollkommen wurscht". |
Das unterschreibe ich auch
_________________ "Das Geheimnis der Baumeisterin" Aufbau Taschenbuch Juli 2021
"Die Maitresse" Aufbau Taschenbuch Juli 2020
"Das Erbe der Porzellanmalerin" Aufbau Taschenbuch Juni 2019
"Das Geheimnis der Zuckerbäckerin" Aufbau Taschenbuch Oktober 2018
"Das Geheimnis der Porzellanmalerin" Aufbau Taschenbuch Dezember 2017
"Der Duft des Teufels" Aufbau Taschenbuch Juli 2017 |
|
Nach oben |
|
|
Peter Waldbauer Leseratte
Alter: 57 Beiträge: 179 Wohnort: Heidelberg
|
06.04.2018 11:46
von Peter Waldbauer
|
|
|
Gerling hat Folgendes geschrieben: | Peter Waldbauer hat Folgendes geschrieben: | Na, man wird doch einen Beruf - der im Gegensatz zu anderen Freiberuflern wie Arzt oder Rechtsanwalt keine formellen Zugangsbeschränkungen hat und daher auch keine geschützte Berufsbezeichnung darstellt - noch definieren dürfen.
Dies umso mehr als es für das Selbstverständnis vieler Autoren/Schriftsteller angesichts des (noch) ausbleibenden kommerziellen Erfolges bzw. des Noch-Nicht-Veröffentlicht-Habens von eminenter Bedeutung ist, um weiterzuarbeiten. |
Gerade der letzte Absatz ist für mich vollkommen unverständlich.
Entweder ich spüre das Verlangen danach zu schreiben, oder eben nicht.
Entweder es drängt sich mir eine Geschichte auf, oder eben nicht.
Spüre ich diesen unbändigen Drang, die Geschichte aufzuschreiben, dann ist es mir doch vollkommen wurscht, ob ich damit schon Schriftsteller bin, oder was auch immer. Es geht doch hier nicht um einen Titel, oder um eine Berufsbezeichnung. Selbst wenn ich mich Schriftsteller nennen könnte/dürfte, macht das meine Geschichten doch um keinen Deut besser.
Und Motivation sollte es auch nicht sein. |
Die Frage ist doch, ob jemand vor sich selbst rechtfertigen kann, dass er - trotz Erfolglosigkeit/ Nicht-Veröffentlicht-werden/Nicht-vom-Schreiben-leben-können - mit dem Schreiben als Profession (nichts als Hobby/ Geschichte erzählen wollen, die raus muss) weitermacht. Oder, ob er sich eingestehen muss, dass er sich selbst nur etwas vormacht.
_________________ Peter Waldbauer, Jahrgang 1966, ist Betriebswirt und wohnt als freiberuflicher Dozent und Autor in der Nähe von Heidelberg. Er veröffentlichte bisher Essays und ein Dutzend Bücher:
|
|
Nach oben |
|
|
d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
|
D 06.04.2018 12:25
von d.frank
|
|
|
Trotzdem ist es auch so, dass die viele echte Schriftsteller sich nicht als solche sehen wollen. Sie sprechen davon, dass der Status Schriftsteller
sie viel zu satt gemacht hat, dass es einen Kampf, einen Hunger, eine Art von Verzweiflung braucht.
E. M. Cioran sagt sogar, dass ein Schriftsteller überhaupt nur ein einziges Buch schreiben sollte...
Im medialen Zeitalter sind solche Ansichten wohl entweder illusionär oder eben hinfällig geworden.
Aber dass der Schriftsteller in einem drinsteckt, dass man ihn nur bedingt aus sich herausbilden kann, das glaube ich nach wie vor. Und wenn da nichts ist, dann kann auch kein irgendwie anerkannter Status oder die Flut der Ratgeber etwas daran ändern.
Man sollte sich zunächst fragen, was man eigentlich will. Will man vor allem Geld verdienen, dann gibt es sowieso um einiges einträglichere Geschäfte.
Will man als Schriftsteller gesehen werden, dann gibt es auch hier bessere Wege, sich irgendeine Art Status zu verdienen.
Geht es rein um Bürokratie, muss man sich wohl oder übel mit den deutschen Gesetzen beschäftigen.
Aber gibt es da diese Quelle in einem und diesen Drang, sie nie versiegen zu lassen, dann ist man ein Schriftsteller, und wenn auch nur vor sich selbst.
_________________ Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer |
|
Nach oben |
|
|
Gerling Exposéadler
G Alter: 59 Beiträge: 2365 Wohnort: Braunschweig
|
G 06.04.2018 12:57
von Gerling
|
|
|
Peter Waldbauer hat Folgendes geschrieben: | Gerling hat Folgendes geschrieben: | Peter Waldbauer hat Folgendes geschrieben: | Na, man wird doch einen Beruf - der im Gegensatz zu anderen Freiberuflern wie Arzt oder Rechtsanwalt keine formellen Zugangsbeschränkungen hat und daher auch keine geschützte Berufsbezeichnung darstellt - noch definieren dürfen.
Dies umso mehr als es für das Selbstverständnis vieler Autoren/Schriftsteller angesichts des (noch) ausbleibenden kommerziellen Erfolges bzw. des Noch-Nicht-Veröffentlicht-Habens von eminenter Bedeutung ist, um weiterzuarbeiten. |
Gerade der letzte Absatz ist für mich vollkommen unverständlich.
Entweder ich spüre das Verlangen danach zu schreiben, oder eben nicht.
Entweder es drängt sich mir eine Geschichte auf, oder eben nicht.
Spüre ich diesen unbändigen Drang, die Geschichte aufzuschreiben, dann ist es mir doch vollkommen wurscht, ob ich damit schon Schriftsteller bin, oder was auch immer. Es geht doch hier nicht um einen Titel, oder um eine Berufsbezeichnung. Selbst wenn ich mich Schriftsteller nennen könnte/dürfte, macht das meine Geschichten doch um keinen Deut besser.
Und Motivation sollte es auch nicht sein. |
Die Frage ist doch, ob jemand vor sich selbst rechtfertigen kann, dass er - trotz Erfolglosigkeit/ Nicht-Veröffentlicht-werden/Nicht-vom-Schreiben-leben-können - mit dem Schreiben als Profession (nichts als Hobby/ Geschichte erzählen wollen, die raus muss) weitermacht. Oder, ob er sich eingestehen muss, dass er sich selbst nur etwas vormacht. |
Wenn er/sie das so empfindet, wie von mir geschrieben, dann kann er/ gar nicht anders.
_________________ Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Argusaugen - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
Der Perfektionist - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Der Seelsorger - Rowohlt Verlag (Juli 2023) |
|
Nach oben |
|
|
Peter Waldbauer Leseratte
Alter: 57 Beiträge: 179 Wohnort: Heidelberg
|
06.04.2018 13:02
von Peter Waldbauer
|
|
|
Kann man nur zustimmen.
Obwohl E. M. Cioran sich an sein eigenes Credo ja nicht gehalten hat.
Das mit dem einzigen Buch trifft weitgehend auf Patrick Süskind zu (wenn man von seinen kleineren Fingerübungen einmal absieht).
Viele Fantasyautoren (nicht alle!) sind m.E. gar keine Schriftsteller. Sie veröffentlichen Comics in Romanform.
_________________ Peter Waldbauer, Jahrgang 1966, ist Betriebswirt und wohnt als freiberuflicher Dozent und Autor in der Nähe von Heidelberg. Er veröffentlichte bisher Essays und ein Dutzend Bücher:
|
|
Nach oben |
|
|
Yorinde Leseratte
Alter: 36 Beiträge: 165 Wohnort: Stendal
|
07.04.2018 17:53
von Yorinde
|
|
|
Zitat: | Viele Fantasyautoren (nicht alle!) sind m.E. gar keine Schriftsteller. Sie veröffentlichen Comics in Romanform. |
Das verstehe ich jetzt nicht. Wieso sollten sie keine Schriftsteller (wörtlich: jemand, der etwas "in Schrift stellt") sein?
Auf Seite eins dieses Fadens schreibst du selbst:
Zitat: | Eschbach empfindet demnach das Fertigschreiben bzw. Durchhalten als so eminent, dass bereits diese Tatsache die Bezeichnung Schriftsteller rechtfertigt.
Kann man so sehen. Ich würde Eschbach zustimmen, weil das Schreiben eines Romanes eine außerordentliche Leistung ist. |
Inhalt des Romans hin oder her, selbst wenn ich persönlich nichts mit Fantasy anfangen kann - dennoch können Fantasyautoren Schriftsteller sein. Oder hab ich irgendwas falsch verstanden?
_________________ Es heißt, das Leben schreibe die besten Geschichten. Hin und wieder sollten wir dem Leben aber auch einen Stift leihen. |
|
Nach oben |
|
|
d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
|
D 07.04.2018 19:51
von d.frank
|
|
|
Ich glaube zu verstehen, was gemeint ist:
Die Fantastik ausgedachter Welten kann nur in seltenen Fällen die menschliche Wirklichkeit abbilden, meistens bleibt sie hinter einem literarischen Anspruch zurück und verliert sich in grellen Bildern oder überzogenen Abenteuer, vielleicht auch in reinen Karikaturen der Wirklichkeit. Deshalb der Vergleich zum Comic - wobei man die auch nicht über einen Kamm scheren darf, es gibt ja auch noch das Genre der Graphic Novels, die, wenn sie mit Anspruch gemacht sind, einen eigenen Platz in der Literatur einnehmen - und man darf auch nicht vergessen, dass der anspruchsvolle Leser wohl langsam ausstirbt (könnte man zumindest glauben, wenn man sich den Buchmarkt so anguckt und sieht, was sich in den letzten Jahren immer wieder an die Spitze gekämpft hat) und mit ihm dann auch das anspruchsvolle Buch, weil das schon jetzt kaum noch einer bezahlen will und weil kommende Generationen noch viel stärker auf das rein Visuelle übergehen. Vielleicht gibt es dann irgendwann eine Art interaktiver Literatur: eine Mischung aus Buch, Film und Videospiel, könnte oder möchte ich mir jedenfalls vorstellen, weil das alles immer mehr zusammenwächst und die großen Themen, die uns heute betreffen, auch irgendwie die Themen sind (digitales Zeitalter, Globalisierung, der gläserne Mensch, Informationsflut und extreme Austauschbarkeit bei gleichzeitiger extremer Individualisierung) die sich genau in diesen Wirklichkeiten abspielen.
_________________ Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer |
|
Nach oben |
|
|
Peter Waldbauer Leseratte
Alter: 57 Beiträge: 179 Wohnort: Heidelberg
|
08.04.2018 00:30
von Peter Waldbauer
|
|
|
Yorinde hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | Viele Fantasyautoren (nicht alle!) sind m.E. gar keine Schriftsteller. Sie veröffentlichen Comics in Romanform. |
Das verstehe ich jetzt nicht. Wieso sollten sie keine Schriftsteller (wörtlich: jemand, der etwas "in Schrift stellt") sein?
Auf Seite eins dieses Fadens schreibst du selbst:
Zitat: | Eschbach empfindet demnach das Fertigschreiben bzw. Durchhalten als so eminent, dass bereits diese Tatsache die Bezeichnung Schriftsteller rechtfertigt.
Kann man so sehen. Ich würde Eschbach zustimmen, weil das Schreiben eines Romanes eine außerordentliche Leistung ist. |
Inhalt des Romans hin oder her, selbst wenn ich persönlich nichts mit Fantasy anfangen kann - dennoch können Fantasyautoren Schriftsteller sein. Oder hab ich irgendwas falsch verstanden? |
Ja, okay - berechtigter Einwand - sagen wir Eschbachs Satz gilt - mit Ausnahme der Fantasy-Fließbandschreiber.
_________________ Peter Waldbauer, Jahrgang 1966, ist Betriebswirt und wohnt als freiberuflicher Dozent und Autor in der Nähe von Heidelberg. Er veröffentlichte bisher Essays und ein Dutzend Bücher:
|
|
Nach oben |
|
|
Peter Waldbauer Leseratte
Alter: 57 Beiträge: 179 Wohnort: Heidelberg
|
08.04.2018 00:33
von Peter Waldbauer
|
|
|
d.frank hat Folgendes geschrieben: | Ich glaube zu verstehen, was gemeint ist:
Die Fantastik ausgedachter Welten kann nur in seltenen Fällen die menschliche Wirklichkeit abbilden, meistens bleibt sie hinter einem literarischen Anspruch zurück und verliert sich in grellen Bildern oder überzogenen Abenteuer, vielleicht auch in reinen Karikaturen der Wirklichkeit. Deshalb der Vergleich zum Comic - wobei man die auch nicht über einen Kamm scheren darf, es gibt ja auch noch das Genre der Graphic Novels, die, wenn sie mit Anspruch gemacht sind, einen eigenen Platz in der Literatur einnehmen - und man darf auch nicht vergessen, dass der anspruchsvolle Leser wohl langsam ausstirbt (könnte man zumindest glauben, wenn man sich den Buchmarkt so anguckt und sieht, was sich in den letzten Jahren immer wieder an die Spitze gekämpft hat) und mit ihm dann auch das anspruchsvolle Buch, weil das schon jetzt kaum noch einer bezahlen will und weil kommende Generationen noch viel stärker auf das rein Visuelle übergehen. Vielleicht gibt es dann irgendwann eine Art interaktiver Literatur: eine Mischung aus Buch, Film und Videospiel, könnte oder möchte ich mir jedenfalls vorstellen, weil das alles immer mehr zusammenwächst und die großen Themen, die uns heute betreffen, auch irgendwie die Themen sind (digitales Zeitalter, Globalisierung, der gläserne Mensch, Informationsflut und extreme Austauschbarkeit bei gleichzeitiger extremer Individualisierung) die sich genau in diesen Wirklichkeiten abspielen. |
_________________ Peter Waldbauer, Jahrgang 1966, ist Betriebswirt und wohnt als freiberuflicher Dozent und Autor in der Nähe von Heidelberg. Er veröffentlichte bisher Essays und ein Dutzend Bücher:
|
|
Nach oben |
|
|
Fjodor Reißwolf
Beiträge: 1485
|
08.04.2018 01:11
von Fjodor
|
|
|
Für literaturbegeisterte Menschen stellt der "Schriftsteller" irgendwie was Besonderes dar. Ich muss gestehen, dass mich die Frage deshalb auch beschäftigt hat, ab wann man sich als Schriftsteller fühlen darf. Wenn man das erste richtige Buch von sich in der Hand hat? Auch wenn man es selbst hat drucken lassen?
Irgendwann bezeichnen dich andere vielleicht als Schriftsteller. Deine Freunde, deine ersten Leser,der Lokaljournalist.
Aber das löst anfangs auch Verlegenheit aus, weil man vielleicht feststellt, dass man noch wenig von dem erreicht hat, was man sich unter einem Schriftsteller-Dasein vorgestellt hat.
Im Laufe der Jahre hat man vielleicht echte Schriftsteller-Erlebnisse. Lesungen, Verlagsverträge, Interviews, TV-Anfragen. Ein einschneidendes Erlebnis war es für mich, zum ersten Mal in einer Verlagsvorschau die Werbung für ein Buch zu lesen, mit dem ich selbst gerade angefangen hatte zu schreiben. Oder zu erleben, dass in Titel in größerer Anzahl von öffentlichen Bibliotheken angeschafft wurde.
Damit legte sich die Unruhe darüber, ob ich nun ein Schriftsteller bin. Und ich hatte dann auch kein Problem mehr damit, die Schriftstellerei in meinem Leben doch eher als Hobby zu bezeichnen.
|
|
Nach oben |
|
|
|
|
Seite 2 von 5 |
Gehe zu Seite 1, 2, 3, 4, 5 |
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
|
Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Buch | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Buch |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|