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Pulverschnee und Totenstarre


 
 
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stift01
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
S

Alter: 51
Beiträge: 24



S
Beitrag16.06.2017 12:24
Pulverschnee und Totenstarre
von stift01
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen ein klein Kurzgeschichte (Krimi) zum Einstieg.

Pulverschnee und Totenstarre

Der Tag brach über der verschneiten Hütte an, langsam erwachte die Geburtstagsgesellschaft. Nur Mike würde die Augen nicht mehr öffnen, das Messer in seinem Hals, ein stichhaltiges Argument. Steif gefroren lehnte der blasse Körper an der Hüttenwand, Blutspritzer verteilten sich unregelmäßig auf dem Schnee, zum Ausgleich hatten einige Schneeflocken den Weg auf seinen Körper gefunden, die reglosen weit geöffneten Augen starrten ins Leere. Vier Frauen krabbelten aus ihren Schlafsäcken und trafen sich in dem einzigen großen Raum der kleinen Hütte. Dieser diente gleichzeitig als Küche und Wohnraum. „Wo ist Mike?“ Fragte Silke. „Bei mir ist er nicht“, entgegnete Claudia. „Verlierst du alle deine Freunde über Nacht?“, scherze Bianca. Ohne auf diese Bemerkung einzugehen, wendete sich Claudia dem Gaskocher zu. „Morgen.“ Lisa vervollständigte die Runde. Schweigen bereiteten sie das Frühstück zu. Die Bewegungen langsam und behutsam, ein Versuch die Geister der letzten Nacht nicht zu wecken, die in Kopf und Magen auf ihren Auftritt warteten. Die leeren Wein, Bier und Whiskyflasche stumme Zeugen des bunten Treibens, füllen den Raum mit dem herben Geruch des „Day After“. „Ich halte den Gestank nicht mehr aus“, platze es aus Silke heraus, mit einem Ruck riss sie die massive Holztür auf und zog die frische kalte Winterluft in ihre Nase. „Scheiße, Mike ... oh mein Gott!“ Brachte sie stotternd hervor, als sie ihren Bruder tot auf der Bank sah. Sie schlug ihre Hände vor das Gesicht, musste diese aber im selben Moment wieder öffnen, da sich der gesamte Mageninhalt den Weg nach außen bahnte und begleitet von einem entsetzlichen Würgen auf dem Boden klatschte. Silke ging in die Knie. Die restlichen Frauen traten ebenfalls nach außen und konnten bei dem Anblick von Mike nur schwer ihre Innereien überzeugen nicht dem Beispiel von Silke zu folgen. Sie starrten auf den leblosen Körper, die Farbe ihrer Gesichter unterschieden sich kaum merklich vom Teint des Toten. Lisa fand als erster ihre Sprache wieder „Wir müssen die Polizei verständigen.“ Doch keines ihrer Smartphones hatte nur ansatzweise Empfang. „Dann lass uns verschwinden, bevor der Mörder zurückkommt.“ Ergriff nun Bianca das Wort. Alle vier wollten diesem Ort schnell verlassen und stimmten dem Vorschlag zu. Hastig schlüpften sie in ihre Kleider und traten vor die Hütte. Nach nur wenigen Metern hielt Silke resigniert inne, der Schnee reichte ihr bis über die Hüfte, unmöglich die Strecke bis in das Tal, ohne Hilfsmittel zu bewältigen. Leise vielen dicke Flocken auf die stockende Karawane. So schnell sie aufgebrochen waren, so schnell standen sie wieder in der Hütte die Luft erfüllt mit einer Mischung aus abgestanden Alkohol und Angst. „Ist euch aufgefallen, dass keine Spuren zur Hütte hin oder weg, führten?“ Claudia blickte, ihre Begleiterinnen fragend an.
„Was meinst du?“ Wollte Lisa wissen. „Na bei diesen Schneemassen müsste der Mörder doch eine Spur hinterlassen haben, es waren aber keine zu sehen“, antwortet Claudia. „Was willst du damit sagen?“ Frage Bianca. „Dass einer von uns meinen Bruder erstochen hat, nicht wahr?“ Brachte Silke krächzend hervor. Beklemmendes schweigen erfüllte den Raum. „Ich habe Mike nicht getötet.“ Stimmten alle vier Frauen gleichzeitig ein. „Du hast dich doch mit Mike gestritten, weil er die Gärtnerei übernimmt und nicht du.“ Claudias sah Silke vorwurfsvoll an. „Und bei euch lief es doch auch nicht mehr perfekt!“ Schrie nun Silke Claudia an. „Halt, halt, so kommen wir nicht weiter“, beschwichtigte Lisa. „Was sollen wir tun“, fragte Bianca. „Herausfinden wer Mike erstochen hat“, sagte Silke wieder deutlich ruhiger. „Und wie?“ Wollte Claudia wissen. „Es waren überall Blutspritzer, also muss auch auf der Kleidung jener Person Blut sein, die Mike das angetan hat.“ Kaum hatte Silke ihren Satz beendet, schlich Bianca unbemerkt in eines der Zimmer. Während die Andern noch heftig diskutierten, kam Bianca triumphierend mit einem Buch zurück. „Wusste ich es doch, Lisa du hast es getan, gib es doch zu.“ „Was … das ist mein Buch, gibt mir sofort mein Tagebuch wieder, das geht nur mich etwas an.“ Lisa wurde wüten und wollte es Bianca aus der Hand reißen doch Silke und Claudia hinderten sie daran. „Last mich.“ Lisa versuchte sich, zu befreien, doch Silke drückte sie in einen Stuhl. Bianca begann zu lesen „Liebster Mike wieder habe ich mich nicht getraut, dir meine Liebe zu gestehen. Es zerreißt mir das Herz, wenn ich mit dir spreche dich flüchtig berühre und du nichts von meinen Gefühlen ahnst.“ „Hör auf!“ Schrie Lisa. „Gibst es zu, du hast Mike erstochen“, Bianca senkte das Buch. „Nein warum sollte ich ihn töten, ich habe ich noch geliebt.“ „Aber nicht bekommen, hat er sich über dich lustig gemacht?“ Bohrte Bianca weiter. Lisa konnte ihre Tränen nicht mehr halten, ein Sturzbach der Leidenschaft ergoss sich über ihre Wangen. Traurig sah sie in die Runde „Seite 53, lies Seite 53.“ Irritiert wechselte Bianca mit den zwei anderen Frauen die Blicke, dann blätterte sie zu besagter Stelle. „Liebes Tagebuch, heute konnte ich endlich meinem geliebten Mike meine Gefühle beichten. Es war wundervoll, Mike hatte großes Verständnis, auch wenn er meine Gefühle noch nicht erwidern kann, machte er mir doch Hoffnung für die Zukunft. Bis dahin wollen wir Freunde bleiben. Liebes Tagebuch dieser Mann ist so verständnisvoll und liebenswürdig ich würde bis in alle Ewigkeit auf ihn warten.“ Lisa ergriff nun das Wort „Gestern bei der Feier hatte er sogar Rücksicht auf mich genommen und nicht wie sonst mit dir vor meinen Augen herumgeknutscht.“ Sie blickte dabei Claudia an.
„Wir haben gestern überhaupt nicht herumgeknutscht. Es lief etwas unrund.“ „Mit wem saß er dann draußen auf der Bank?“ Silke wirkte verstört. Bianca räusperte sich „Mit mir, wir hatten zu viel getrunken, er hat sich sein Herz ausgeschüttet und da ist es dann passiert. Ich wollte das nicht, tut mir leid Claudia.“ „Du hast mit Mike geknutscht, ich bring dich um.“ Claudia stürmte auf Bianca los, und riss sie zu Boden. Mit Mühe konnte Silke die Beiden trennen, schwer atmend belauerten sich die drei Frauen wie wild gewordene Katzen, die um ihre Beute kämpften. Lisa saß noch immer lethargisch in ihrem Sessel. „Wir kommen so nicht weiter.“ Silke ergriff erneut das Wort „Jeder holte seinen Rucksack und wir überprüfen gemeinsam die Kleidung von jedem, dann wird sich herausstellen, wer Mike erstochen hat.“ Überraschenderweise befolgten Alle die Anweisung auch Lisa stand wortlos auf und erschien kurz darauf mit ihrem Rucksack, das Tagebuch fest umklammert. Nacheinander legten sie Stück für Stuck ihrer Garderobe auf den Tisch, doch kein einzige Stück Stoff wies Blutspuren auf, nur die kläglichen Reste des gestrigen Abends befanden sich auf dem ein oder andern Stoffstück zu sehen. „Und in Mikes Rucksack?“ Silke deutete auf den rot schwarzen Beutel. „Ich mach das.“ Lisa öffnete behutsam die Klappe und holte Stück für Stück aus dem Inneren heraus. Jacke, Ersatzhose, Pulli, schließlich lag die gesamte Garderobe des Toten auf dem Tisch. Zuletzt zog Lisa noch das Notbiwak aus dem Rucksack und legte es zu den restlichen Sachen. „Das ist alles.“ Betretene Stille beherrschte den Raum, nach einer gefühlten Ewigkeit ergriff erneut Silke das Wort „Wenn es eine blutige Bluse gibt, dann muss sie hier irgendwo sein. Wir teilen uns auf, zwei und zwei, Lisa und Bianca ihr untersucht noch mal die Schlafräume, Claudia und Ich werden uns hier noch mal umsehen.“ Auch diesmal befolgen sie die Aufforderung ohne Widerspruch. Jede Ritze und jede Kluft untersuchten die Frauen, auch den Ofen. Die Hütte bekam ihre Wärme von einem Gasofen, somit schied dieser aus, um das Beweisstück zu vernichten. Nachdenklich blieb Silke vor den Utensilien ihres Bruders stehen, stumm betrachtete sie das Biwak. Da wusste sie, was sie daran störte.
Geduldig warteten die Beiden bis auch Bianca und Lisa von ihrer Suche zurückkehrten. „Nichts gefunden“, schulterzuckend setze sich Bianca nieder. „Aber wir“, begann Silke. Mit dem Biwak in der Hand startete sie ihrer Erklärung „Zu seinem letzten Geburtstag habe ich Mike ein Biwak geschenkt, eines das diesem hier ähnlich war. Aber das hier ist nicht das von Mike, es fehlt die Aufschrift extra strong.“ Sie machte eine Pause, sah Lisa in die Augen, hielt ihr den Beutel entgegen und frage sie „müssen wir es auspacken?“ Die Angesprochene sackte in sich zusammen, erneut quollen Tränen über ihr Gesicht. „Nein, ich habe Mike erstochen.“
„Warum?“ Wollte Claudia wissen. „Warum, das fragst du. Kannst du dir vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn der Mann den du liebst, mit deiner Freundin zusammen ist. Bei jedem Fest oder Treffen saß ich dabei und sah euch beide. Und gestern, musste er dann noch ausgerechnet mit dir herumknutschen.“ Sie zeigte auf Bianca und fuhr fort „Daraufhin habe ich ihn zur Rede gestellt, habe ihn mein Herz geöffnet, ihm gesagt, dass ich ihn liebe. Und was hat er geantwortet, wenn alle schlafen könnten wir ja eine Nummer schieben aber mehr wird das nicht Mädchen.“ „Und das Tagebuch?“ Fragte Bianca. „Erfunden.“ Schweigend sahen sich die Vier an. „Und anstelle mit ihm zu schlafen hast du ihn erstochen“ sagte Bianca. Lisa Stimme bebte vor Zorn „Wie einen räudigen Hund.“

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holg
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Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag16.06.2017 12:58

von holg
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Hallo Stift01.
Das ist nun also dein Einstandswerk.
Ein Kurzkrimi, ein klassischer Whodunit in einer Berghütte. Vier Frauen ermitteln gemeinsam, welche von ihnen den Kerl umgebracht hat.
Für den Leser gibt es keine echte Chance, vor der Auflösung zu erfahren, wer die Mörderin ist. Die Geschichte entwickelt sich nach und nach. Der entscheidende Hinweis kommt spät und wird sogar noch ein wenig zurück gehalten. Cliffhanger. Dann erfolgt ein Meisterstück der Deduktion.
Es gibt Leser, die mögen diese Art Krimi. Ich nicht.
Was mich bei der Stange gehalten hat, ist die Art der Geschichtenerzählung. Das gefällt mir gut, ist bildhaft, wirkt, als wäre es möglich. Keine der Frauen verhält sich unglaubwürdig dumm.

Die Form allerdings ist eine glatte 5.
Der Beginn jeder neuen wörtlichen Rede gehört an den Zeilenanfang.
Abschnitte erleichtern das Lesen.
Die Forensoftware hat eine eigene Rechtschreibprüfung. Sie heißt Gerold! und kann rechts über dem Eingabefenster eingeschaltet werden. Bitte benutze sie.
Es gibt ein paar Grammatikfehler. An denen können wir arbeiten, wenn der Rest stimmt.

Wie gesagt. Die Geschichte an sich finde ich gut, die Form muss dringend überarbeitet werden. Eine Genrezuordnung kannst (und solltest) du unter dem Eingabefenster vornehmen. Der Button Vorschau hilft, den optischen Eindruck und die Lesbarkeit des Textes einzuschätzen.

Nur Mut!


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Ansch
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Beiträge: 71
Wohnort: Düsseldorf


A
Beitrag16.06.2017 21:31
Re: Pulverschnee und Totenstarre
von Ansch
Antworten mit Zitat

[color=red]Hello Stift,

als alte Krimitante hast du mich mit Mord in einer Skihütte natürlich sofort gehabt.

Allerdings muss ich meinem Vorkommentator Recht geben, die Form/Grammatik/Rechtschreibung sollte überarbeitet werden.
[/color]



Der Tag brach über der verschneiten Hütte an, langsam erwachte die Geburtstagsgesellschaft. Nur Mike würde die Augen nicht mehr öffnen, das Messer in seinem Hals, ein stichhaltiges Argument.


Das "stichhaltige Argumen"t setzt den Tenor schon am Anfang. Den Mord sollten wir nicht allzu ernst nehmen, alles eher komisch als tragisch.

Steif gefroren lehnte der blasse Körper an der Hüttenwand, Blutspritzer verteilten sich unregelmäßig auf dem Schnee, zum Ausgleich (was für ein Ausgleich? Ein farblicher? Der Ton ist immer noch eher ironisch, ist das Absicht?) hatten einige Schneeflocken den Weg auf seinen Körper gefunden, die reglosen weit geöffneten Augen starrten ins Leere. Vier Frauen krabbelten aus ihren Schlafsäcken und trafen sich in dem einzigen großen Raum der kleinen Hütte.

Zwischen der Leiche und den Frauen im Schlafsack muss nicht nur dringend ein Absatz, sondern auch noch eine Klarstellung, dass die Frauen sich nicht in unmittelbarer Nähe zur Leiche befinden.

Der Rest ist mir wegen der fehlenden Absätze viel zu anstrengend auseinanderzuklamüsern.  Da ich gerne Krimis lese, fände ich es aber gut, wenn du noch ein bisschen Arbeit hineinstecken würdest.
Du solltest dich aber entscheiden, welche Ton zu setzen möchtest. Durch deine ironischen Beschreibungen nimmt man niemanden mehr so richtig ernst. Wenn das Absicht ist, solltest du das meiner Meinung nach noch etwas mehr überzeichnen.

Das wars erst Mal

Liebe Grüße

Ansch

 


_________________
Ansch
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag16.06.2017 21:34

von Constantine
Antworten mit Zitat

Hallo stift01,

vier Frauen und ein Todesfall als Whodunit in einer verschneiten Hütte. Die Prämisse allein verspricht Spannung. Etwas zu verkürzt sind mir die einzelnen Protagonistinnen und ihre Reaktionen ausgearbeitet. Du fasst mir in manch spannenden Momenten ihre Reaktionen zu sehr als Gruppe zusammen, anstelle sie individuell herauszuarbeiten.
Z.B. beim Fund der Leiche:
Zitat:
Die restlichen Frauen traten ebenfalls nach außen und konnten bei dem Anblick von Mike nur schwer ihre Innereien überzeugen nicht dem Beispiel von Silke zu folgen. Sie starrten auf den leblosen Körper, die Farbe ihrer Gesichter unterschieden sich kaum merklich vom Teint des Toten.

Der Schwester des Toten gibst du eine Reaktion, die anderen, darunter auch Claudia, die Partnerin des Toten, reagieren gleich. Mir ist das zu simpel.

Weiteres Beispiel:
Hier müsste vielleicht etwas mehr Spannung und Panik durchschimmern:
Zitat:
„Dann lass uns verschwinden, bevor der Mörder zurückkommt.“ Ergriff nun Bianca das Wort. Alle vier wollten diesem Ort schnell verlassen und stimmten dem Vorschlag zu. Hastig schlüpften sie in ihre Kleider und traten vor die Hütte.

Auch wieder alle Frauen zusammengefasst, anstelle mehr Individualität auszuarbeiten und auch die Angst vor dem Mörder spürbarer rüber zubringen.

In deinem Text stecken leider noch viele Schreibfehler drin. Die und die Formatierung erschweren es mir, während des Lesens in deiner Story zu bleiben. Stattdessen reißt es mich raus und ich gerate wahrend des Lesens ins Stocken. Zusätzlich erschwerend ist dein Einsatz der Redebegleitsätze. Für mich zu oft zu spät, dass ich das Gesagte im Nachhinein mit einer der vier Frauen verbinden muss, wodurch die spannende Lesweise leider schwer leidet.

Zum ersten Abschnitt einige Anmerkungen:
stift01 hat Folgendes geschrieben:
Der Tag brach über der verschneiten Hütte an, langsam erwachte die Geburtstagsgesellschaft.<-- Dieser Geburtstag wirkt so unwichtig für die Story. Er wird in keiner Weise thematisiert, es ist sogar unwichtig zu erwähnen, wessen Geburtstag gefeiert worden ist, dass man gänzlich auf dieses angedeutete Plotelement verzichten kann und die Geschichte nichts verliert.  Nur Mike würde die Augen nicht mehr öffnen, das Messer in seinem Hals, ein stichhaltiges Argument. Steif gefroren lehnte der blasse Körper an der Hüttenwand, Blutspritzer verteilten sich unregelmäßig auf dem Schnee, zum Ausgleich hatten einige Schneeflocken den Weg auf seinen Körper gefunden, die reglosen weit geöffneten Augen starrten ins Leere. <-- Diesen Teil würde ich komplett streichen und ihn erst dann anbringen, wenn die Leiche gefunden wird. Als Leser weiß ich nie mehr als die Frauen. Hier aber erfahre ich bereits den Mord, bevor Mike von seiner Schwester gefunden wird. Für mich ein Bruch im Erzählen. Vier Frauen krabbelten aus ihren Schlafsäcken und<-- im vorigen und in diesem Satz machst du es dir einfach, in dem du alle gleichzeitig erwachen lässt und gleichzeitig aus den Schlafsäcken krabbeln lässt. Dabei wäre es doch spannender, wenn z.B. eine zuerst aufwacht und vielleicht frische Luft schnappen möchte, weils in der Hütte so stinkt, wie weiter unten beschrieben, und dann die Leiche draußen findet und mit einem Schrei alle anderen aufweckt. Es ist nur ein Beispiel, aber ich finde, du könntest mehr mit der Situation und den Einzelpersonen spielen, anstelle sie viel zu oft gleichzeitig handeln zu lassen. trafen sich in dem einzigen großen Raum der kleinen Hütte <-- Verstehe ich richtig, dass die Hütte nur aus einem Raum besteht? . Dieser diente gleichzeitig als Küche und Wohnraum. „Wo ist Mike?“ Fragte Silke. „Bei mir ist er nicht“, entgegnete Claudia.<-- Claudia ist die Partnerin und wundert sich nicht, wo ihr Partner ist. Stattdesseen fragt seine Schwester die Gruppe.  „Verlierst du alle deine Freunde über Nacht?“, scherze Bianca. Ohne auf diese Bemerkung einzugehen, wendete sich Claudia dem Gaskocher zu. „Morgen.“ Lisa vervollständigte die Runde. Schweigen bereiteten sie das Frühstück zu. Die Bewegungen langsam und behutsam, ein Versuch die Geister der letzten Nacht nicht zu wecken, die in Kopf und Magen auf ihren Auftritt warteten. Die leeren Wein, Bier und Whiskyflasche (Komma) stumme Zeugen des bunten Treibens, füllen <-- Präsens? den Raum mit dem herben Geruch des „Day After“. „Ich halte den Gestank nicht mehr aus“, platze <-- Zeitform? es aus Silke heraus, mit einem Ruck riss sie die massive Holztür auf und zog die frische kalte Winterluft in ihre Nase. „Scheiße, Mike ... oh mein Gott!“ Brachte sie stotternd hervor, als sie ihren Bruder tot auf der Bank sah. Sie schlug ihre Hände vor das Gesicht, musste diese aber im selben Moment wieder öffnen, da sich der gesamte Mageninhalt den Weg nach außen bahnte und begleitet von einem entsetzlichen Würgen auf dem Boden klatschte. Silke ging in die Knie. Die restlichen Frauen traten ebenfalls nach außen und konnten bei dem Anblick von Mike nur schwer ihre Innereien überzeugen nicht dem Beispiel von Silke zu folgen. Sie starrten auf den leblosen Körper, die Farbe ihrer Gesichter unterschieden sich kaum merklich vom Teint des Toten. Lisa fand als erster ihre Sprache wieder „Wir müssen die Polizei verständigen.“ Doch keines ihrer Smartphones hatte nur ansatzweise Empfang. <-- Für mich ein Logikfehler. Die Gruppe ist wie lange in der Hütte und bemerkt erst an diesem Morgen, dass sie keinen Empfang hat? Nö.  „Dann lass uns verschwinden, bevor der Mörder zurückkommt.“ Ergriff nun Bianca das Wort. Alle vier wollten diesem Ort schnell verlassen und stimmten dem Vorschlag zu. Hastig schlüpften sie in ihre Kleider und traten vor die Hütte. Nach nur wenigen Metern hielt Silke resigniert inne, der Schnee reichte ihr bis über die Hüfte, unmöglich die Strecke bis in das Tal, ohne Hilfsmittel zu bewältigen. Leise vielen dicke Flocken auf die stockende Karawane. So schnell sie aufgebrochen waren, so schnell standen sie wieder in der Hütte die Luft erfüllt mit einer Mischung aus abgestanden Alkohol und Angst. „Ist euch aufgefallen, dass keine Spuren zur Hütte hin oder weg, führten?“ Claudia blickte, ihre Begleiterinnen fragend <-- da Claudia die Frage gestellt hat, ist klar, dass sie die anderen "fragend" anblickt. Kann mMn gestrichen werden. an.


Insgesamt eine nette Idee, aber deutlich ausbaufähig.

LG,
Constantine
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stift01
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
S

Alter: 51
Beiträge: 24



S
Beitrag17.06.2017 17:46

von stift01
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Danke an Alle für die Rückmeldungen.

Das mit der Formatierung war leider daneben.
 
Ich werde die Geschichte noch einmal überarbeiten.

Werde über die Vorschläge nachdenken, bin mir aber nicht sicher, ob ich Alle umsetzen werde.

stift01
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Rainer Prem
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Alter: 66
Beiträge: 1270
Wohnort: Wiesbaden


R
Beitrag19.06.2017 06:44

von Rainer Prem
Antworten mit Zitat

stift01 hat Folgendes geschrieben:
Danke an Alle für die Rückmeldungen.

Das mit der Formatierung war leider daneben.
 
Ich werde die Geschichte noch einmal überarbeiten.

Werde über die Vorschläge nachdenken, bin mir aber nicht sicher, ob ich Alle umsetzen werde.

stift01


Es ist immer eine Kunst zu entscheiden, welche von so vielen Vorschlägen man umsetzt. Jeden Wechsel der handelnden/sprechenden Person in einen neuen Abschnitt zu schreiben, ist allerdings ebenso verpflichtend wie Rechtschreibung und Grammatik.

Auf der anderen Seite ist gerade ein Krimi - so du nicht durch irgendeine Wortbegrenzung gebunden bist - eine gute Gelegenheit, Plotaufbau zu üben. Denn du kannst zu jedem Zeitpunkt Wendungen einbauen, die die Spannung erhöhen, ohne das Grundgerüst und die Auflösung zu zerstören.

Auch ich würde zumindest an den Charakteren der vier Frauen arbeiten. Führe Merkmale ein, die sie voneinander unterscheiden. Lass den Leser jede von ihnen mögen, bevor es an den Showdown geht.

Grüße
Rainer
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