"Nachtfalter" von Marnie Holic

[rieka]

Da ich am Wettbewerb nicht teilgenommen habe, kann ich mir jetzt den Luxus erlauben, einfach nur meine Gedanken schweifen zu lassen ohne zu punkten.
Also Inco, hier meine Überlegungen:
Den Bezug zum Cover kann ich noch nicht erkennen, der erschließt sich wohl erst beim Lesen des Buches, könnte im übertragenen Sinn das Grauen der Situation sein. Den Titel in Bezug zum Text finde ich stimmig und den Autorennamen, ja passt schon.
Das Thema finde ich interessant. Es kann tiefgründige psychologische Entwicklungen der einzelnen Protas hervorholen. Hier liegt für mich persönlich die Krux. Ich bin übersättigt was tiefenpsychologische Entwicklungen angeht, dadurch spielt dann der Schreibstil für mich eine deutliche Rolle. Ich glaube, vor zwanzig Jahren hättest du mich sofort am Wickel gehabt. Heute würde ich schauen, ob du sowohl mitreißend schreibst, als auch das Thema emphatisch, vor allem nicht läppisch, behandelst.  
Neugierig macht mich dein Klappentext allemal. Ob ich das Buch kaufen würde? Ich würde in einer Leseprobe überprüfen, ob der Schreibstil mich auch fesselt. Der Inhalt, der mir vor Jahren von vorrangig gewesen wäre, schafft es nicht mehr. Also eine sehr subjektive Sicht.

[nebenfluss]

Eindeutig mein Favorit in diesem Wettbewerb. Hier passt alles: die Leseprobe ist kurz, gibt eine Kostprobe vom Schreibstil und behandelt das zentrale Thema ebenso wie der Klappentext, der Jonas‘ Situation atmosphärisch bebildert. Mit Sai kommt eine zweite interessante Hauptfigur ins Spiel. Eventuell liegt eine Liebesgeschichte in der Luft, aber der Klappentext vermeidet es klugerweise, in dieser Hinsicht schon etwas zu verraten, ist doch das Thema wahrer Freundschaft ein sehr viel Spannenderes – jedenfalls unter den vorliegenden Umständen.
Ebenso klug wurde auf unnötige Pseudo-Lobhudeleien von ausgedachten Feuilletons verzichtet, was aus meiner Sicht vielen Beiträgen in diesem Wettbewerb eher geschadet als genutzt hat.

Einziger Kritikpunkt wäre, dass mir diese Aufzählung etwas zu lang geraten ist:

[sleepless_lives]

Das wäre mein Favorit gewesen. Klare 12 Punkte. Das hat etwas Hypnotisches, wie es die Welt des Romans entstehen und die Figuren plastisch werden lässt. Natürlich braucht es dafür als erstes eine überaus faszinierende Geschichte, die angedeutet wird, recht weitgehend sogar, aber genau im richtigen Moment abgebrochen wird. Aber der Sog des Textes ist wahrscheinlich auch stark der Weise zu schulden, wie hier intelligent Details eingestreut werden: in der ersten Hälfte verstärkend wirkend, das fühlbare, nachvollziehbare Show zum unabdinglichen Tell eines Klappentextes; in der zweiten Hälfte unaufgelöst und die Assoziationsmaschine (zumindest in meinem Kopf) auf Hochtouren bringend.

[Ithanea]

Hallo Gießkanne,
Vielen Dank für deinen Kommentar. Punkte ja leider nicht, da du die Deadline verpasst hast Ich freu mich aber, dass du Geschichte, Protagonisten und Text magst.
Wann ich den Roman schreibe? Oh, das wird jetzt, wie soll ich sagen, enttäuschend, ich glaube, nie. Aber wer weiß. Vielleicht fang ich mal an.



Hallo traumlos/Fr. Mercier,
das hab ich mir schon fast gedacht, dass ich damit bei meinem eigenen Favorit punkten kann. Wir hatten eine ähnliche Vorstellung für unsere nachtwachen Protagonisten.



Hallo Eulenbaum,
ja, sicher ist zwei Monate nicht schlafen zu dick. Eines Morgens als Käfer aufzuwachen oder plötzlich von einer unsichtbaren Wand umgeben zu sein, aber auch. Dacht ich mir.  
Ist vielleicht nicht was für jeden, aber der Zeitraum war schon absichtlich so dick gewählt.  
Und andererseits: Einige Leute mit Schlafstörungen schlafen ebenfalls so absurd wenig, über Wochen und Monate hinweg, dass man sich kaum erklären kann, woher der Körper noch irgendwelche Kraftreserven nimmt. Naja, aber das am Rande.
Ich freu mich, dass dir vieles am Text gefällt und bin froh, dass "wenn einer aufwacht" und "Mutter ohne Kind" funktionieren, insbesondere bei letzterem war ich mir unsicher.
Vielen Dank für deinen langen Kommentar.

[Ithanea]

Hallo Municat,

[Ithanea]

Hi Tjana,
Yeha.
Danke für die dicke Ausbeute.
Ich weiß nicht, was eine Frage ohne Satz ist, aber ich bin froh, das geschafft zu haben.



Hallo TZH85,
ja, da hast du mich erwischt. Ich hatte Sorge, zuviel aufzuzählen und damit zu wenig zu sagen zu haben. Konnte mich nicht entscheiden, der Verdacht, lediglich Behauptungen aufgestellt zu haben, kam dabei raus. Danke für deinen Kommentar.



Hallo Michel,
Für dich ist die Aufzählung (die mich selbst in der Form eher stört) okay, aber die Zusammenfassung des Grundthemas vor den beiden Fragen am Schluss zu viel, wenn ich es richtig verstehe.
Held zu passiv - ja klar. Genau das ist sein Problem Helden, die's "raus haben" gibts bei mir nicht.
Vielen Dank für deinen Kommentar.

[Ithanea]

Hi shatgloom,

[Ithanea]

Hi Lapidar,
freu mich, dass du die Idee magst. Ungelenk - das trifft mein Schreiben vielleicht ganz gut.


Hallo Oktoberkatze,
vielen Dank für deinen Kommentar und generelles Gefallen. Sprachlich sehe ich auch Verbesserungspotenzial, allerdings ganz anders als dein Vorschlag. "Gestaltet sich ein Miteinander" ist weder meine Sprache, noch die des Protas, noch etwas, das ich lesen wollen oder auf einem Klappentext erwarten würde. Meine Tendenz ginge in Richtung mehr reduziert und weniger ausführlicher, evtl. auch anspruchsvoller.
Vielen Dank für deinen Kommentar.


Hi firstoffertio,
ja, irgendwie schon. Also, ich sehe, was du meinst. Es war schwierig, genug aufzuschreiben, damit die Richtung klar wird, aber nicht zu viel auszubreiten.

[Ithanea]

Hallo menetekel,
Ja, ist was dran, ich denke, es wäre ein besserer Einstieg, direkt mit dem "schläft nicht mehr" zu beginnen. Andererseits wollte ich einen Textauszug, um ein Feeling für die Erzählstimme zu zu vermitteln.
Vielen Dank für Kommentar und Punkte.


Hi Piratin,
auch dir Danke für die Punkte. Freut mich, dass dir die Idee gefällt.


Hi lupus,
Ja. Stimmt. Man, du, ich. Sowas passiert mir sehr oft und ich bin zu unaufmerksam. Das mit dem Tiefschlaf, glaub mir: Ich hab eine Ewigkeit dran rumüberlegt, wie ich diese Aussage anders treffen kann, weil mich Schlafdopplung furchtbar gestört hat (und es war noch schlimmer vorher), aber nichts besseres hingekriegt.
Das rostende Rat verbuche ich unter schriftstellerischer Übertreibung, um einen Punkt klar zu machen. Die Freunde ... ich gebe dir Recht, zwei Monate sind kein Thema für eine echte Freundschaft. Aber wer sagt, dass er echte Freunde hat. Und zwei Monate Zurückweisung, Anstrengung ohne Aussicht auf Wirkung, ohne Hinweis auf Interesse sind dann doch auch lang.
Aber ich will nichts verteidigen und finde deine Anmerkungen alle berechtigt. Freue mich natürlich, dass dir die Grundidee gefällt, du sie sogar zu den Besten zählst. Vielen Dank.

[Ithanea]

Hi V.K.B.
Vielen Dank für deinen Kommentar. Punkte sind es ja auch geworden, trotz bestehender Unschlüssigkeit. Zum Aufzählen hab ich oben schon etwas gesagt - ich gebe dir Recht, das würde ich versuchen, anders zu machen.



Hallo holg,
jetzt wollt ich gerade Luft holen um zu rufen "wie albern. Langweiliger Name. Leute heißen halt so" aber dann ist es einfach so:
Ja. Völlig. Ich bin ich auch so jemand, für den Namen nicht beliebig sind, sondern selbst schon irgendne Stimmung oder sowas mitbringen dürfen. Vielleicht zu erkennen an Sai. Jonas ist auch so ein Name, den ich eigentlich nicht wählen würde für eine Geschichte. Ursprünglich hieß er Jona. Keine Ahnung, obs das besser macht. Auch keine Ahnung, wieso es jetzt Jonas geworden ist.
Aber zurück zum Eigentlichen: Es freut mich, dass der Rest der Nummer "richtig gut" bei dir ankommt. Danke für Kommentar und Punkte.

[Ithanea]

Hi rieka,
tiefenpsychologisch? Ich bin doch VT-ler
Ich würde ja sagen, kannst mein Buch ruhig kaufen, denn empathisch und nicht läppisch würd ich mir schon auf die Fahnen schreiben trauen, aber leider gibt es das Buch ja nicht.
Danke für deinen Kommentar.



Hi Flüsschen ,