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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 05/2017
"Dreimal neun Flüche" von Marten Brenneke

 
 
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traumLos
Eselsohr


Beiträge: 380

Pokapro 2017


Beitrag04.06.2017 00:59

von traumLos
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Heidi hat Folgendes geschrieben:
I
Nun, viele von euch reflektieren mir: [i]Heidi hat einen miesen Klappentext geschrieben, dem miese Themen zugrunde liegen.
Und ich kann euch hier und jetzt beruhigen: Dieses Buch wird niemals existieren.


Oh, falsche Schlussfolgerung, liebe Heidi.

Der "Klappentext" bedient nur die Stereotypen. Der "Textauszug" zeigt aber die Obsessionen und dieses Buch musst du schreiben. Very Happy


_________________
Meine Beiträge geben nur meine Meinung wieder. Jede Einbeziehung realer oder fiktiver Personen wäre nur ein Angebot. Zwinkersmiley
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Heidi
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Beitrag05.06.2017 10:17

von Heidi
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Liebe Kollegin!

traumLos hat Folgendes geschrieben:
tschick trifft Tonio Kröger, dachte ich beim Lesen des Klappentextes.


So ungefähr stelle ich mir den Roman vor. Unterwegs mit kreativen Antihelden, dann einige Rückblenden auf eine dunkle Vergangenheit und ordentlich Drama und Bewegung in der Gegenwart, aber auch mit einem Funken Hoffnung, was die Zukunft betrifft.
Tonio Kröger kenne ich noch nicht, hört sich aber interessant an. Vielleicht werde ich das Buch lesen, wenn es mal in der Bücherei anwesend ist. Danke für den Tipp.

traumLos hat Folgendes geschrieben:
Beide Protagonisten bleiben mir noch etwas fern. Sind wenig greifbar. Kunst und Drogen. Kunst und Berlin. Kunst und Psyche. Nun ja. Dann ist da aber doch dieses Einlassen wollen. Dieser Textauszug, der haften bleibt. Gut geschrieben. Ja, das Buch nehme ich mit.


Ich bin hocherfreut darüber, dass du dich trotz abstrakter Inhaltsangabe auf "Dreimal neun Flüche" einlassen würdest. Es stimmt, ich habe den Inhalt (nicht ohne Absicht) nur vage dargestellt und nun wird mir klar, dass das nicht ausreichend ist (ein ewiger Lern- und Wachstumsprozess, das Leben Laughing ).
Aber wenn der Textauszug haften bleibt, bin ich schon mehr als zufrieden.
Und: Danke für das Pünktchen. smile extra

Liebe Grüße
Heidi

PS.: Auf deinen Beitrag von gestern Nacht gehe ich noch mal ein, wenn ich die anderen durchgeackert habe.
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Heidi
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Beitrag05.06.2017 22:17

von Heidi
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Uwe Helmut Grave hat Folgendes geschrieben:
... fesselt von der ersten bis zur letzten Seite.
Also mich fesselt weder der Klappentext noch der in Aussicht gestellte Künstler-versinken-im-Verderben-Roman. Ein einziger Flügelschlag eines Kolibris dauert länger als die Zeitspanne, die ich benötige, um diesen Müll wieder ins Regal zurückzustellen.


Uwe, du bringst mich zum Lachen. Ich meine, wegen dem Müll. Und auch zum Nachdenken.
Lachen darf ich, weil mich dein Kommentar an einen beliebten Kindergartenspruch, den meine Tochter leider viel zu häufig verwendet, denken lässt: Ich schmeiß dich in den Müll.
Und ich freue mich auch über den Kolibri, weil es sich um ein so hübsches Tier handelt und du genauso gut hättest schreiben können: Die Zeitspanne in der eine Ziege ködelt dauert länger ... (die kacken gefühlt ja ununterbrochen), aber nein, du zeigst mir ein Bild von einem bunten, langschnabeligen Tier, mit blitzschnellen Flügeln. smile extra
Und nachdenken darf ich wegen dem Müll an sich. Du kannst dir kaum vorstellen, wie sehr mir in den letzten Tagen das Wort Müll durch den Kopf gegangen ist und damit ging, wie ich finde, eine sehr tiefsinnige Frage einher:

Was ist Müll?

Mein fiktiver Roman ist für dich also Müll, was in mir sofort eine weitere Frage aufwirft: Warum stellst du den Müll ins Regal zurück? Eigentlich schmeißt man Müll doch in die Tonne. Das wiederum ruft bei mir folgendes Bild hervor: Uwe mit "Dreimal neun Flüche" in der Hand, auf die Tonne zusteuernd und "boing" weg damit.
Angenommen der Roman wäre nicht fiktiv, was er ja sein müsste, damit du ihn in den Müll werfen kannst, dann wäre er also aus Papier (als E-Book könntest du den Roman schlecht ins Regal zurückstellen, deshalb denke ich, dass er aus Papier wäre); du würdest ihn sozusagen in die Altpapiertonne schmeißen. Und was passiert mit Altpapier? Es wird wiederverwertet. Aus "Dreimal neun Flüche" würde sozusagen etwas völlig Neues entstehen. Kartons vielleicht, die Amazon dann dazu verwenden könnte um neue Bücher zu verpacken und zu verschicken, oder Klopapier, zum Popöchen säubern. Zwei erfrischende Gedanken, finde ich - weil "Dreimal neun Flüche" dann einen Sinn hätte, wichtig wäre für die Welt, wenn es denn gedruckt vorliegen würde, und du es in den Müll schmeißen könntest und daraus ... du weißt schon.

Ein andere Möglichkeit wäre, dass du "Dreimal neun Flüche" in der Restmülltonne entsorgst und der Roman dann in der Müllverbrennungsanlage im ewigen Feuer verglüht (entschuldige bitte meine Begrifflichkeit: "ewigen", das musste einfach raus). Ein herrlicher Gedanke, weil Verbrennung wunderbar zu Brenneke und seinem Charakter passt.
Hast du gewusst, dass die Rückstände der Müllverbrennung (Asche und anderes) in Deutschland in Salzbergwerken eingelagert werden? Hab ich bei Wikipedia gelesen. Sehr spannend, was ich dank dir dazulernen durfte, Uwe. Und natürlich würde mich diese Einlagerungsart für die Asche meines fiktiven Romans, wenn er den gedruckt existieren würde, und von dir real in die Restmülltonne geworfen werden sollte, um dann verbrannt zu werden, sehr erfreuen, weil ich eine enge Beziehung zu einem Ort in Österreich habe, der ein Salzbergwerk sein eigen nennt.

Na ja, leider wird all das nicht geschehen können. "Dreimal neun Flüche" wird nicht geschrieben, nicht gedruckt, von dir entsorgt und den Kolibri werden wir auch nie zu Gesicht bekommen.
Schade, schade Schokolade. (Auch ein Kindergartenspruch von meiner Tochter). Laughing

Trotzdem, lieber Uwe, vielen Dank dafür, dass du dich mit meinem Text auseinander gesetzt hast, und für die anregenden Gedanken dazu. Und das meine ich ernst, mit keinerlei fiesem Unterton oder so was. Ganz ehrlich. So bin ich nämlich nicht.

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag06.06.2017 23:58

von Heidi
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Liebe Tjana,

super. Du stellst Fragen und Fragen sind immer gut. smile

Tjana hat Folgendes geschrieben:
Die Titelverbindung finde ich nicht. Weder zum Text noch zum Cover.


Der Titel soll im Zusammenhang mit dem Cover die "Dämonen" in meinen Figuren deutlich machen. Deren Flüche (schlechte Erlebnisse, aber auch eigene Fehler usw.), die sie mit sich herumtragen, die sie hinter sich lassen möchten, aber es nicht schaffen. Anstatt ihre Vergangenheit zu akzeptieren - als etwas, das für ihren Werdegang auch wichtig war und ist - scheint es für die Darsteller dieser Geschichte unmöglich, sich auf etwas Neues einzulassen. Sie stecken da etwas fest, versuchen vor sich selbst zu fliehen. Du kennst doch bestimmt den Spruch: Mein Fluch und mein Segen. Das ist so der Ausgangspunkt. Der Fluch wird dann zum Ende hin auch als Segen erkannt. Es wird also eine Entwicklung stattfinden, abschließend können sie ihre Mängel (Dämonen, Flüche, was auch immer) akzeptieren und sogar als kostbar anerkennen, ohne sie vertreiben zu wollen.

Tjana hat Folgendes geschrieben:
Speit der große Mund die Flüche aus?


Ein lustiger Gedanke (so allgemein). Der Türdämon flucht mal ordentlich. Laughing Hey, watt´n dat fürn Schiet, lauter Schwerverbrecher hier im Justizgebäude. Verdammte Kacke. Böser Geist, mach die Biege!
Mist, ich kann so schlecht fluchen (ist temperamentbedingt Embarassed). Vielleicht kann mir jemand behilflich sein?
Aber zu deiner Frage: Nein, für Brennekes Geschichte sind Flüche aus dem großen Mund nicht relevant.

Tjana hat Folgendes geschrieben:
Wieso neun?


Neun passt einfach. In der Mythologie etwa, steht sie für verschiedene "Dinge", die mit diesem Roman harmonieren:

- In der griechischen Mythologie gibt es neun Musen und die neunköpfige Hydra.
- In der Nordischen Mythologie spielt die Zahl Neun ebenfalls eine wichtige Rolle. So dauerte Odins Selbstopfer neun Tage und neun Nächte; Heimdall wird von neun Müttern geboren.
- In der chinesischen Zahlensymbolik steht die Neun für den Drachen.
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Neun#Mythologie_und_Religion)

Ursprünglich hieß der Titel "Siebenmal sieben Flüche" aber das passte nicht. Sieben wäre zu erfrischend.

Tjana hat Folgendes geschrieben:
Wieso dreimal bei zwei Personen mit jeweils einem Problem?


Kurz nachdem ich meinen Klappentext abgeschickt hatte, hab ich meinem Mann überredet, ihn zu lesen und was dazu zu sagen. In dieser Version war noch eine dritte Person mit dabei.
Hier der Satz, in dem die dritte Figur vorkommt:

Brenneke hat Folgendes geschrieben:
Als die beiden von einer Musikerin, die seit Jahren obdachlos ist, beim Klauen erwischt werden, beschließen sie kurzerhand die junge Frau mitzunehmen.


Mein Mann sagte: Wo kommt die auf einmal her? Das ist ja völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Also hab ich den Satz editiert und die Pressestimmen auf zwei Personen umgemodelt. Zeit um mir was anderes auszudenken, oder noch mal gründlich darüber nachzudenken, ob mein Mann damit richtig liegt, hatte ich dann nicht mehr. Die PN wurde abgeholt. Aber eigentlich kommt Anna (so heißt die Gute) in "Dreimal neun Flüche" auch noch vor.

Tjana hat Folgendes geschrieben:
Der Klappentext verrät etwas über den Schreiber - über den Bildhauer kaum.


Stimmt. Es wäre vermultich besser gewesen, wenn ich die Pressestimmen weggelassen und mich stattdessen auf den Textauszug zu konzentriert hätte, um Janis (und auch Anna) Raum zu bieten. Aber nun ist es so wie es ist und es ist (für mich) auch gut so.

Tjana hat Folgendes geschrieben:
Da kann man wohl nur der Niveau Zeitung glauben, dass die Figuren facettenreich sind.


Tja, das kann man, oder man kann es nicht. Du hast es nicht getan und ich kanns verstehen.
Zur Niveau-Zeitung wollte ich noch sagen, dass ich über den Namen noch immer lachen muss. Er ist so billig, dass er irgendwie schon wieder gut ist. Zwischenzeitlich dachte ich, es wird die Nivea-Zeitung, aber ich wusste nicht, ob das aus rechtlichen Gründen möglich ist und vermutlich finde nur ich so was witzig ...

Tjana hat Folgendes geschrieben:
Ich glaube, dieser Text würde mich nicht zum Kauf reizen.


Sehr schade. Ich sag dir eins, der Brenneke, der hats voll drauf. Wink Er kennt sich mit Menschen aus und über Flüche weiß er auch Bescheid.

Vielen Dank, Tjana, für deinen Kommentar. Ich freue mich sehr darüber, dass du dich trotz Nichtbepunktung zu diesem Text geäußert hast. Gedanken zu Texten sind immer wertvoll. Egal in welche Richtung sie gehen.

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag07.06.2017 01:56

von Tjana
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Hallo liebe Heidi,
du beantwortest Fragen. Sehr schön. Daumen hoch Das (auch) Tolle an solchen Wettbewerben sind doch die anschließenden Gespräche, die sich manchmal ergeben.
Nun habe ich mehr Verständnis zu deinem Klappentext Smile
Heidi hat Folgendes geschrieben:

Zur Niveau-Zeitung wollte ich noch sagen, dass ich über den Namen noch immer lachen muss. Er ist so billig, dass er irgendwie schon wieder gut ist.i

Das ging mir allerdings auch so. Der Name der Zeitung ist wirklich gut gewählt Sich kaputt lachen
LGT


_________________
Wir sehnen uns nicht nach bestimmten Plätzen zurück, sondern nach Gefühlen, die sie ins uns auslösen
In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten (Albert Einstein)
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Beitrag07.06.2017 20:28

von Heidi
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Hallo fleissiges Kännchen! smile

Gießkanne hat Folgendes geschrieben:
Hallo fleissige/r Schreiber/in! smile

Der Auszug gefällt mir ganz gut, dein Schreibstil hat mich angesprochen. Die Idee zweier Künstler, die zusammen „durchbrennen“, versuchen, in Berlin zu überleben. Kreative Menschen interessieren mich ja eh, kann mich gut mit ihnen identifizieren, also ich würde das Buch auf alle Fälle kaufen.


Es freut mich sehr, dass dir der Textauszug gefallen hat und du dich für die Idee hinter Brennekes Geschichte begeistern konntest.
Ich denke, insgesamt behandelt der Text Themen, die nur einen gewissen Menschenschlag ansprechen. "Dreimal neun Flüche" wollte (würde es geschrieben werden) den existenziellen Aspekt der Kreativität in den Vordergrund stellen. Es geht nicht ohne für die Figuren, sie brauchen das Schreiben, die bildende Kunst, die Musik, wie die Luft zum Atmen. Und du hast das alles trotz der recht abstrakten Inhaltsangabe herausgelesen und tief in dir empfunden. Das spricht für dich und deine Fantasie, die dir zu diesem Text Zugang verschaffen hat. Vielen Dank.

Auch bedanke ich mich für deinen wertvollen Tipp, wie ich den Schachtelsatz entschachteln könnte. Er ist in der Tat etwas wirr geworden. Ich neige etwas zu Extremen. In meinen Anfängen habe ich sehr verschachtelt geschrieben, dann habe ich mich an kurzen Sätzen versucht, fand die auch richtig gut, bis ich hier einer Forenuserin begegnete, die mir lange Sätze wieder schmackhaft machte. Aber lang soll nicht gleich verschachtelt bedeuten. Ich werde mich diesbezüglich weiterhin um einen Mittelweg bemühen.
Und die Kommata. Embarassed Ich habe die Regeln schon hundertmal durchgeackert, keine Ahnung warum ich sie nicht kapiere bzw. sie mir so schnell entgleiten, wenn ich schreibe. An dieser Stelle schäme ich mich auch noch mal zutiefst für die unzähligen Kommas, die ich in den Beiträgen der Postkartenprosa und Lesezeichenpoesie, an allen möglichen Stellen verteilt habe. Embarassed Embarassed Embarassed Warum seh ich die Dinger erst wenns zu spät ist?

Gießkanne hat Folgendes geschrieben:
Ansonsten: Good job! wink


Dankeschön. smile Sollte ich "Dreimal neun Flüche" jemals schreiben, bekommst du ein kostenloses Expemplar. Die Chancen sind allerdings recht gering.

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag07.06.2017 21:09

von Heidi
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Hallo Michel,

Michel hat Folgendes geschrieben:
Schöner Einstieg über den Textausriss, der gleich den einen der beiden Künstler charakterisiert.


es freut mich, dass dir der Einstieg gefällt und du dadurch auch Björns Charakter identifizieren konntest. Genauso hatte ich mir das gewünscht: Dass der einzelne Leser anhand des Textauszugs erkennt, dass in diesem Roman die Figur im Vordergrund steht. Irgendwas hab ich also doch richtig gemacht (zumindest in deinem Lesen).

Zitat:
Über den Schlangensatz der Zusammenfassung bin ich gehörig gestolpert:


Hab ich dir schon mal erzählt, dass ich Inhaltsangaben hasse? Der Schlangensatz ist fürchterlich, jetzt seh ichs auch. Embarassed
Danke für den Verbesserungsvorschlag. Sollte ich jemals wieder einen Klappentext schreiben (was sehr wahrscheinlich ist), dann werde ich zuerst diesen Thread besuchen und mir all die Tipps, die ich bekommen habe, noch mal zu Gemüte führen.

Zitat:
Inhaltlich eine doppelte Höllenfahrt mit zwei scheiternden Helden. Wenn das nicht zu weinerlich wird, bin ich gespannt dabei. Gefällt mir.


 Laughing Die Gefahr ist groß, aber ich hätte da schon so eine Idee, um es nur ein wenig weinerlich zu gestalten. Björn (der Schriftsteller) gerät ja von einer akuten Psychose in die nächste - bei ihm besteht die Gefahr nicht, dass er weinerlich wirkt. Er sieht die Welt ja so wie er sie sieht, wenn er gerade abdreht und für ihn ist sie prachtvoll (für die anderen allerdings weniger). Er hat dann eher Probleme wieder ins Schaffen zu kommen, aber zum Schluss wird er mithilfe von Medikamenten und dadurch, weil er wieder schreiben kann und Stabilität erfährt, einen Ausgleich finden.
Nun, bei Janis (der Bildhauer) könnte es unter Umständen schwieriger werden. Ich weiß aber schon ziemlich genau, in welche Richtung es gehen könnte: Auf der Reise fängt er erst mal nur mit kiffen an, er wird dann die eine oder andere weinerliche Phase durchleben (vor allem auch, weil ihn Björns Psychosen fertig machen, er weiß nicht, wie er damit umgehen soll). In Berlin wirds dann natürlich krasser, er steigt auf härtere Drogen um, bekommt sich kaum noch in den Griff. Irgendwann begegnet er aber einer Streetworkerin (sie ist Malerin), die mit Teenagern arbeitet. Sie gibt ihm ordentlich Saures, sagt ihm, er sei ein Arschloch, weil er seinen künstlerischen Geist an Drogen verschwende, er stehe in der Pflicht, seine Kreativität auszuleben und an die Menschheit und die Welt "weiterzugeben", anstatt im Selbstmitleid zu versinken und sich mit Drogen woandershin zu flüchten. Sie schafft es dann tatsächlich, dass er einen weiteren Entzug macht. Bestimmt denkst du jetzt: Au wei, das wird ja kitschig zum Schluss. Aber nein, Janis verliebt sich zwar in die Malerin, aber sie ist bereits verheiratet. Dennoch verbindet die beiden (sowie auch Anna und Björn) weiterhin eine tiefe Freundschaft, die ihre Kreativität und Schaffensfreude als Basis hat. Sie retten sich alle sozusagen gegenseitig ein wenig, geben sich halt und geben nicht auf.

Danke für die vielen Punkte, Michel. smile Und für deinen Kommentar, sowie die Beschäftigung mit meinem Text.

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag08.06.2017 21:34

von Heidi
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Liebe Municat,

Municat hat Folgendes geschrieben:
Der Titel trifft meinen Nerv und zieht mich sofort magisch an - genau wie der erste Absatz.


ich mag den Titel auch nach wie vor. Leider sind wir zwei da etwas allein damit. Dass dich der Textauszug angesprochen, und eine ebenso große magische Anziehungskraft auf dich ausgeübt hat wie der Titel, zeigt wohl, dass ich besser Sätze in Geschichten formulieren kann, als mitreißende Inhaltsangaben. Rolling Eyes
Vielen Dank für das Lob, es freut mich wirklich sehr.

Municat hat Folgendes geschrieben:
Vom Inhalt her irritiert mich der Gedanke, dass jemand, der dem exzessiven Leben und den Drogen entrinnen will, von Süddeutschland nach Berlin zieht ... ich würde das eher umgekehrt erwarten. Die Verlockungen in einer Großstadt wie Berlin sind bestimmt heftig für jemanden, der Abstand zu Alkohol und Drogen gewinnen will.


Die beiden Reisen ja nicht nach Berlin, um von den Drogen Abstand zu gewinnen, sondern, weil sie vor sich selbst fliehen wollen. Sie lernen sich zu Anfang des Romans kennen und merken schnell, dass sie die Liebe zur Kreativität, das Brennen für ihre Sache, verbindet. Beide sind unglücklich und wollen nur noch weg, also machen sie sich auf den Weg. Janis weiß zu dem Zeitpunkt nichts von Björns psychischer Krankheit und Björn hat keine Ahnung, dass Janis einen Entzug hinter sich hat.

Auch bezweifle ich, dass es in einer Großstadt mehr Verlockungen gibt, als anderswo, wenn es um Drogen geht. Selbst in dem dreitausendfünfhundert Seelenörtchen, wo ich aufgewachsen bin (weit abseits von jeder Stadt), gab es etliche Drogenabhängige und hin und wieder auch Menschen, die im Verlauf ihrer Sucht gestorben sind. Wer konsumieren will, wird auch konsumieren können und seine Kontakte haben.

Municat hat Folgendes geschrieben:
Die ganze Konstruktion ist umständlich und verhackschachtelt. Das Komma in der Mitte irritiert mich zusätzlich.


Ja, das sehe ich mittlerweile genauso. Ist etwas vollgepackt der Satz und deshalb nicht leicht zugänglich.

Municat hat Folgendes geschrieben:
Die letzte Pressemeldung reizt mich dann wieder.


Ich mag die auch, obwohl ich etwas dick aufgetragen habe. Als ich den Text losschickte, fand ich das lustig, später doch etwas übertrieben.

Municat hat Folgendes geschrieben:
Einen Bezug zum Cover kann ich hier gut herstellen. Zum einen sehe ich in dem Bild die Verzweiflung der Protagonisten, zum anderen vielleicht auch ein Werk des Bildhauers.


Cool! lol (das von mir eingefettete). Da wär ich nicht drauf gekommen, aber ein interessanter Gedanke. Na ja, Janis lebt ja in der Gegenwart (ich hab ganz vergessen zu erwähnen, dass es sich um Gegenwartsliteratur handeln würde), von daher zeigen sich seine Werke doch eher abstrakt - oder besser noch: eine Mischung aus Abstraktion und konkreter Abbildung, wobei die Abstraktion etwas dominiert.

Municat hat Folgendes geschrieben:
Punkte vergebe ich erst, wenn ich alle Klappentexte gelesen habe.


Hey, so viel Lob und dann keine Punkte. sad
Aber Lob ist ja auch mehr wert als eine Auszeichnung. Razz

Vielen Dank für deinen sympathischen und detaillierten Kommentar, liebe Municat. Vielleicht gehörst du ja zu denjenigen, die "Dreimal neun Flüche" gegebenenfalls doch lesen würden.

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag08.06.2017 21:44

von Heidi
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Heidi hat Folgendes geschrieben:
Exklusiv im DSFo: Interview mit Marten Brenneke, geführt von H

"Es kann nicht genug Flüche geben."
M. Brenneke


H: Guten Tag, Herr Brenneke.
Brenneke (ignoriert Hs Hand und deutet auf einen Stuhl): Du sitzt hier, ich stehe!
H (sich auf den Stuhl setzend): Wollen Sie sich nicht auch setzen, Herr Brenneke?
Brenneke (bleibt stehen und schweigt)
H (räuspert sich): Nun, Herr Brenneke, ich möchte mich heute mit Ihnen über Ihr Debüt „Dreimal neun Flüche“ unterhalten.
Brenneke (verschränkt die Arme vor der Brust): Meinetwegen.
H: Welche Aussage hat ihr Werk, Herr Brenneke?
Brenneke: Was ist das denn für eine Scheißfrage?
H: Wollen Sie damit sagen, die Aussage, ist … ähm … versteckt?
Brenneke: Es gibt keine Aussage, keine Botschaft. Ich schreibe aus anderen Gründen.
H: Wollen Sie sich nicht doch setzen, Herr Brenneke?
Brenneke (verdreht die Augen): Wenn du meinst. (lässt sich auf dem Stuhl gegenüber von H nieder)
H: Und aus welchen Gründen schreiben Sie nun?
Brenneke: Sagen wir mal so: Ich brenne und deshalb schreibe ich.
H: Ähm … wie ist das gemeint?
Brenneke: Hörst du mir eigentlich zu? Ich brenne. Ich muss schreiben, weil ich brenne, wenn ich nicht schreibe, verbrenne ich. Klar, irgendwann zerfallen wir alle, aber von heut auf morgen verbrennen? Ne. Da schreib ich lieber.
H: In ihrem Buch durchlebt der Bildhauer Janis eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle.
Brenneke: Es ist für ihn eine Katastrophe, dass er während der Reise nach Berlin weder Stein, Holz, Ton oder Metall bearbeiten kann. Er braucht den Widerstand von außen, wenn er den nicht hat, dreht er durch.
H: Oder nimmt Drogen ...

Brenneke: Es ist der einzige Weg für Janis, um zu überleben. Kunst oder Drogen.
H: Wie halten Sie es selbst mit Drogen?
Brenneke: Wir alle sind süchtig. Schauen sie sich doch um. Eine der mächtigsten Drogen ist meiner Meinung nach Zucker.
H: Wie meinen Sie das?
Brenneke: In "Men in Black" wird das Zuckerproblem konkret behandelt. Falls du mehr darüber wissen willst, guck einfach den Film.
H: In einem Kapitel beschreiben Sie eine Psychose Ihres Protagonisten, dem Schriftsteller Björn, sehr detailliert. Eine von ihm erschaffene Figur sagt ihm, er sei ein Engel, woraufhin Björn sich beinahe von der Autobahnbrücke stürzt, weil er denkt, er könne fliegen. Kritiker behaupten, die Stelle sei übertrieben dargestellt. Wie stehen Sie dazu?
Brenneke: Die verdammten Kritiker können sich gehackt legen. Björn erlebt exakt das, was er erlebt.
H: Welche Autoren sind Ihre Vorbilder?
Brenneke: Ich habe keine Vorbilder.
H: Gibt es denn niemanden zu dem Sie aufblicken, dessen Stil Sie grandios finden?
Brenneke: Einer der berühmt ist, kackt auch keinen besseren Mist als ich.
H: Ihr Markenzeichen sind bunte Socken mit den unterschiedlichsten Mustern und Motiven. Warum ausgerechnet neonfarbige Socken?
Brenneke: Warum versteckst du dich hinter einem Kuschelfuchs?
H: Ihre Exfrau, die Bestsellerautorin Susanne Federweißer ("Flying Love: Der Himmel gehört und beiden, Babe!" erschienen im Verlag Wolke sieben, Anm. d. Redaktion), sagte in einem Interview, Sie wären ein egozentrischer Kotzbrocken. Ärgern Sie sich darüber?
Brenneke: Wenn Susi etwas Grips in der Birne hätte, dann wüsste sie, dass sie mir damit ein großes Kompliment gemacht hat.
H: Mir ist zu Ohren gekommen, dass Ihr Roman autobiographische Züge enthält. Ist da etwas Wahres dran?
Brenneke (lacht)
H: Herr Brenneke?
Brenneke (lacht noch lauter, kriegt sich kaum noch ein).
H (nach einigen Minuten): In Ihrem Roman kommen zwei Außenseiter vor und er heißt "Dreimal neun Flüche". Nun frage ich mich, Herr Brenneke, wie Sie zu diesem außergewöhnlichen Titel gekommen sind?
Brenneke: Es kann nicht genug Flüche geben.
H: Wie meinen Sie das?
Brenneke (steckt sich eine Zigarette an): Der Roman könnte auch sechsundzwanzigmal hundertfünf Flüche heißen und selbst dann wäre der Titel noch unzureichend. Es gibt weitaus mehr Flüche, die uns formen und Potenzial aus uns herauskratzen.
H: Herr Brenneke, Sie dürfen hier nicht rauchen.
Brenneke: Ich rauche, wenn ich rauchen will.
H: Wofür interessieren Sie sich im Speziellen, Herr Brenneke?
Brenneke: Menschen.
H: Sie meinen Menschen mit Besonderheiten, Randgruppen?
Brenneke: Nein, für alle Menschen.
H: Leserumfragen haben ergeben, dass "Dreimal neun Flüche" vermutlich floppen wird. Könnten Sie damit leben?
Brenneke: Sollte ich deshalb sterben?
Brenneke (streckt H seine Zigarette entgegen) Willst du mal ziehen?
H (lächelt verlegen, nimmt die Zigarette und inhaliert): Ich meine, wäre es für Sie eine Katastrophe, wenn kaum jemand Ihren Roman lesen würde?
Brenneke: Nein, ich bin gern ein Verlierer, erfolglos und hässlich, das ist wachstumsfördernd.
H: Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was würden Sie sich wünschen?
Brenneke: Eine Gesellschaft, die gleichermaßen eine Einheit ist, aber jeder einzelne für sich autonom.  
H: Vielen Dank für das Interview.


Brenneke trägt gewisse Charakterzüge von verschiedenen Menschen, mit denen ich im Laufe meines Lebens zu tun hatte oder noch immer habe. Eine Person davon ist vor ein paar Jahren gestorben. Sie (eine Frau) wusste immer ganz genau, wo jemand zu sitzen hatte und das Rauchen ließ sie sich nirgendwo verbieten.
Ich mag Brenneke; allein wegen ihm, bin ich froh bei diesem Wettbewerb mitgemacht zu haben.
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Beitrag08.06.2017 22:24

von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo TZH85,

TZH85 hat Folgendes geschrieben:
Hier ist mir wieder etwas aufgefallen, das mich schon bei ein paar anderen Beiträgen davon abgehalten hat, Federn zu verteilen. Zu wenig Infos und Details. Der Klappentext verrät noch nicht mal den Namen des zweiten Protagonisten. Ich weiß nur, dass der erste Björn heißt und angehender Schriftsteller ist.


die Details fehlen, weil ich Details nicht so gerne mag. Aber ich fange mal von vorne an. Ich habe, wie so oft, einen Text geschrieben und dann noch mal grundlegend umgestülpt.
Hier die alte Version:

Brenneke bzw. Heidi hat Folgendes geschrieben:
Nach neun Jahren Knast und drei Jahren Bewährung will der drogenabhängige Schriftsteller Björn nur noch weg aus dem Kaff in Süddeutschland. Als er bei einem Saufgelage den jungen Bildhauer Janis kennenlernt, beschließt das ungleiche Duo gemeinsam nach Berlin zu trampen, um noch einmal von vorne anzufangen und dort als Künstler Fuß zu fassen. Doch der Weg in die Hauptstadt gestaltet sich für den psychisch Kranken Björn und den nach Normalität strebenden Janis als Herausforderung. Die instabile Situation treibt Björn von einer Psychose in die nächste, womit Janis zu kämpfen hat. Selbst als sie Berlin erreichen, gibt es kein Aufatmen – die lesbische Musikerin Anna erwischt Björn beim Klauen und macht klar, dass sie nur dann schweigen wird, wenn sie mit den beiden durch die Gegend ziehen darf.


Ganz ehrlich, ich fand und finde diese Inhaltsangabe noch immer scheiße (und ich gehe davon aus, dass mir die meisten von euch zustimmen werden). Er ist penetrant, will, dass jemand das Buch aufklappt und liest - was ein Klappentext ja eigentlich auch soll, aber ich reagiere regelrecht allergisch auf offensichtliche Werbung, weshalb ich das Ding nicht mehr sehen konnte (vor allem auch, weil ich das geschrieben habe). Auf alle Fälle habe ich, weil ich so unzufrieden war, viele Buchrücken studiert und mal geschaut wie andere das machen und viele Klappentexte von Büchern, bei denen die Figur stark in Vordergrund steht, hatten eine allgemein gehaltene Inhaltsangabe. Das hat mich dann total begeistert, weil ich dachte: Hey, ist ja klar, es geht um etwas Allgemeinmenschliches. Warum einen Namen nennen, du willst ja, dass der Leser sich damit identifiziert, erkennt, dass es ihm selbst ja auch so gehen könnte. Alles Mist im Leben, nur noch weg von hier, unabhängig von Drogen und Psychosen - einfach dieses: Ich bin kreativ, aber diese Kreativität ist hier an diesem Ort nicht in der Form erwünscht, wie ich sie in mir drin empfinde, mit der Erkenntnis, dass es anderswo auch nicht leichter ist. Also habe ich alles über den Haufen geschmissen und eine (ja, ich weiß es mittlerweile) schlechte, aber dafür unaufdringliche Inhaltsangabe geschrieben.
Zufrieden war ich damit auch nicht zu hundert Prozent, ich bin halt von einem Extrem ins andere geraten und hätte wohl noch mehr Zeit gebraucht, um einen Mittelweg zu finden.

TZH85 hat Folgendes geschrieben:
Aber um mich als potentiellen Leser neugierig zu machen, müsste man schon zumindest da ein wenig ins Detail gehen und zeigen, welche Art von Psychose eine der Figuren hat oder was für Drogen die andere nimmt bzw. wie sich das ganze auf den Road-Trip auswirkt.


Es wäre unmöglich gewesen in Kurzversion darauf einzugehen, welche Formen die Psychosen meines Protagonisten annehmen. Wenn ich das gemacht hätte, wäre es reißerisch rübergekommen, da bin ich mir ziemlich sicher. Ich habe übrigens eine recht genaue Vorstellung davon, wie sich sein Wahn äußert. Könnte quasi auf der Stelle losschreiben.
Alles andere will ich noch mal überdenken, es sind interessante Anregungen, finde ich.

TZH85 hat Folgendes geschrieben:
So ist mir der Klappentext leider zu schwammig.


Vielen Dank für die intensive Auseinandersetzung mit meinem Klappentext und deinen Kommentar. Und schade, dass dich das Thema und der Inhalt von "Dreimal neun Flüche" nicht mitnehmen konnten.

Liebe Grüße
Heidi
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Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag08.06.2017 22:45

von Heidi
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Hallo Lapidar,

Lapidar hat Folgendes geschrieben:
Das Zitat setzt eine gute Grundstimmung.
Die Erklärung im ersten Absatz nimmt diese auf und die Zitate hämmern sie rein.
Gut gemachter Klappentext, der mir als Leser eine echte Entscheidungshilfe liefert.


gut gemachter Klappentext. Embarassed
Danke, Lapidar. Es freut mich natürlich, dass du das Gesamtprodukt als stimmig empfindest.

Lapidar hat Folgendes geschrieben:
Kaufen würde ich das Buch nicht, weil es nicht meinem Lesegeschmack entspricht. Aber auch das muss ein guter Klappentext können: Entscheidungshilfe liefern.


Und wenn er dann deiner Meinung nach auch noch eine Entscheidunghilfe wäre ... smile extra

Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, um einen Kommentar hierfür zu schreiben, obwohl du es nicht hättest tun müssen, um andere Texte zu bewerten.

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag08.06.2017 23:04

von Heidi
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Hallo Ithanea,

Ithanea hat Folgendes geschrieben:
Klingt nach einer Geschichte für mich. Wenn ...
Die Andeutungen sind mir leider viel zu vage. Ich weiß, Klappentext, man kann nicht die ganze Geschichte erzählen. Aber irgendwas fehlt mir, die Ausblicke, wohin es geht, bleiben leer, ob sich diese Geschichte von vielen anderen, die das altbekannte (durchaus wichtige und interessante) Thema aufgreifen, abheben kann, kann ich nur raten und ich habe leider Zweifel.
Sprachlich nicht ganz sicher, insbesondere dieser Satz
Zitat:
Doch der Weg in die Hauptstadt gestaltet sich als Herausforderung, da es aufgrund der instabilen Situation, bei dem einen zu Psychosen kommt, und der andere nach einem Entzug wieder den Drogen verfällt.


ich kann deine Zweifel verstehen und wahrscheinlich würde es mir auch so gehen. Allein schon wegen der sprachlichen Schwäche in der Inhaltsangabe.

Ithanea hat Folgendes geschrieben:
Der Titel gefällt mir - weil ich mir im Zusammenhang mit dem Inhalt überhaupt keinen Reim darauf machen kann, wofür die drei und die neun stehen. Ich hätte Hoffnung, dass vielleicht noch eine dritte, interessante Figur auf die beiden stößt, aber im Text deutet erstmal nichts darauf hin.


Schön, dass dich der Titel angesprochen hat. Eine "Erklärung" hierfür gibt es in meiner Rückmeldung an Tjana.
Deine Hoffnung war schon erfüllt, bevor du sie ausgesprochen hast. Eine dritte Person gibt es auch (und eine vierte ebenfalls). Ich weiß nicht mehr, in welcher Rückantwort ich davon erzählt habe, aber die beiden treffen noch auf Anna, sie ist Musikerin. Sie und die Männer haben neben ihrer Kreativität noch etwas anderes gemeinsam: Ihre Schulzeit war eine Katastrophe, weil sie sehr vertäumt waren und deshalb von manchen Lehrern entsprechend (schlecht) behandelt und vorgeführt wurden. Soviel noch mal kurz zur Vergangenheit. Viele andere Dinge habe ich bereits an anderer Stelle erwähnt.

Und ich hab ein Pünktchen von dir bekommen. smile extra Dankeschön.
Nur so nebenbei erwähnt: Hey, ich hab dir aber alle gegeben! (leider hats nicht für den ersten Platz gereicht).

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag09.06.2017 20:18
Re: "Dreimal neun Flüche" von Marten Brenneke
von Heidi
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Hallo Eulenbaum,

Eulenbaum hat Folgendes geschrieben:
Tendenziös, weil ohne Möglichkeit eines Ausweges. Es ist alles so "klar", daß die Spannung auf der Strecke bleibt.


es sollte auch eine Geschichte werden, die durch die Figuren fesselt. Leider ist es mir nicht gelungen, das in der Inhaltsangabe zum Ausdruck zu bringen. Aber ich denke, ich werde in nächster Zeit ein ganz besonderes Auge auf Klappentexte werfen, um für künftige Inhaltsangaben ein besseres Gefühl zu bekommen.
Wegen der Ausweglosigkeit: Ich finde, es ist schwer schon in der Inhaltsangabe einen Ausweg zu liefern, weil das Ende ja noch nicht verraten werden soll. Aber vielleicht ist es auch eher die "Machart" des Klappentextes, die dich noch nicht überzeugen konnte? Sehr ausgereift ist er schließlich noch nicht.

Zitat:
An sich ein wichtiges Thema, das hier angesprochen wird und versucht zu bearbeiten, das Verhältnis Kunst/Künstler zur Gesellschaft, hier aber noch u. a. mit Drogen (an sich anderes Thema) und Krankheit/Psychosen (auch anderes Thema) vermischt.


Es freut mich, dass du die Themen als wichtig empfindest, denn mir geht es genauso. Es sollte gleichermaßen ein gesellschaftskritischer, wie auch existenzieller Roman werden, wenn ich ihn schreiben würde. Die Frage ist nur: Wer liest so was? Mit den Themen, die mich brennend interessieren, stehe ich relativ alleine da - so kommt es mir jedenfalls manchmal vor.

Zitat:
Kunst/Psychose/Krankheit/Anpassung(sweigerung)/Drogen ... und Gesellschaft.

Da ist kein Platz für wenigstens Andeutungen einer Lösung (die ja nicht genommen/gefunden werden muß).
Zitat:
also kein Platz für etwas außerhalb dieser eindimensionalen Bearbeitung des Themas


Das nimmt allem die Relevanz und die Spannung.


Es sind viele Themen, die ich da rein gepackt habe, vielleicht zu viele. Aber ich habe mir schon viele Gedanken gemacht. An anderer Stelle in diesem Thread habe ich schon angedeutet, dass es für den drogenabhängingen Bildhauer zum Schluss eine Lösung gibt, auch der psychisch kranke Schriftsteller wird über das künstlerische Gestalten, wieder zu sich kommen und obwohl seine Krankheit unheilbar ist, wird er am Ende eine gewisse Stabilität erfahren. Die Musikerin Anna habe ich als Figur noch am wenigsten gegriffen, aber auch ihre Entwicklung sollte eine wichtige Rolle spielen. Sie hatte in jungen Jahren enorme Probleme, sich einzugestehen, dass sie homosexuell ist - auch, weil sie viel Gegenwehr in der Familie erfahren hat - weshalb sie erst über wenig Selbstbewusstsein verfügt. Auch fällt es ihr schwer, ihre Fähigkeit Lieder zu komponieren und zu musizieren, als Gabe anzuerkennen. Sie hat Probleme damit, ihr eigens Tun wertzuschätzen.
Alle Figuren zusammen sollten eine enorme Entwicklung durchleben.

Zitat:
Wie gesagt, an sich ein wichtiges, vielleicht sogar brennendes Thema, weil es um gewähltes(?) "Anderssein" in unsicheren Zeiten gehen könnte.


Obwohl mein Text aus deinen Punkten rausfällt, kann ich mir mehr nicht wünschen. Du hast erkannt, worum es mir geht und das freut mich sehr.

Vielen Dank dafür, dass du mir deine Gedanken zu meinen Text mitgeteilt hast.

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag09.06.2017 20:29

von Heidi
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Hallo shatgloom,

shatgloom hat Folgendes geschrieben:
Auch hier fand ich den Einstieg wieder sehr gut. Der 1. Absatz überzeugt mich.


es freut mich, dass dir der Einstieg gefällt. Er ist mir auch am wichtigsten bzw. eher das, was mir liegt und Freude macht, als Inhaltsangaben zu schreiben.

shatgloom hat Folgendes geschrieben:
Im zweiten Absatz kommt dann die Stelle, an der ich regelmäßig hänge:
Auf dem Weg nach Berlin kommt es bei dem einen Künstler zu Psychosen, beim andern zur Drogenabhängigkeit. Im nächsten Satz heißt es dann: ".. aber die Vergangenheit lässt sich ..." Hört sich für mich so an, als ob bisher alles sonnig verlaufen wäre und das Schlimme jetzt erst kommt. Das irritiert mich einfach.


Sonnig wars bei denen nie (oder eher selten), das ist dann nicht so bei dir angekommen, wie von mir beabsichtigt. Die Inhaltsangabe ist aber auch sehr abstrakt geworden, mit verschachtelten Sätzen ...
Ich kann verstehen, dass dich das irritiert hat.

Zitat:

Also, wenn der Schreibstil im Buch so weiterginge, wie im ersten Absatz des Klappentextes, würde ich es wahrscheinlich lesen wollen. Obwohl mich nicht der ganze Klappentext überzeugt.


Mein Plan wäre es natürlich schon, den Schreibstil zu halten wenn ich das Buch tatsächlich schreiben würde.

Offensichtlich haben dich die Themen dann doch gereizt und neugierig gemacht. Vielen Dank für die Punkte. smile

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag09.06.2017 21:13

von Heidi
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Hallo ArtFaulII,

ArtFaulII hat Folgendes geschrieben:
Hm, der Klappentext schafft es noch nicht so richtig, mich von dem Buch zu begeistern.
Das liegt denke ich daran, dass mir der Stil nicht so zusagt.


mit dem Schreibstil ist es so eine Sache: entweder man mag ihn oder man mag ihn nicht, und es gibt nichts Schlimmeres als sich durch ein Buch zu quälen, wenn der Stil nicht zusagt. Insofern wäre "Dreimal neun Flüche" wohl eher nichts für dich, denn diesen Stil würde ich schon halten wollen.

ArtFaulII hat Folgendes geschrieben:
Die facettenreichen Figuren, die mir die Bewertung verspricht, finde ich bisher weder im Klappentext, noch im Auszug, wieder.


Beim Klappentext hatte ich Schwierigkeiten diese Sache unterzubringen, im Textauszug habe ich aber eine Figur charakterisiert und schon halb angelegt, welche Form seine Wahnvorstellungen annehmen könnten. Das ist schwer zu fassen, so im ersten Moment, denke ich. Aber so wars von mir angedacht.

ArtFaulII hat Folgendes geschrieben:
Das liest sich auf den ersten Blick ein wenig klischeehaft. Etwas besonderes einfließen zu lassen, das die Persönlichkeit der beiden auszeichnet, wäre schön gewesen.


Die Gefahr, dass der eine oder andere Leser nur Klischee in den Figuren sehen könnte, ahnte ich. Der Roman würde ohne Klischee auskommen, wenn er jemals geschrieben werden sollte.

ArtFaulII hat Folgendes geschrieben:
Dann empfinde ich es als Logikfehler, dass sie schon auf dem Weg nach Berlin Psychosen "aufgrund der instabilen Situation" und Rückfälle bekommen. Gerade unterwegs sollten sie doch eigentlich noch voll motiviert und fast immer unter anderen Menschen sein? Allein schon wegen des kurzen Zeitraums, meiner Erfahrung nach kann man es auch von Süddeutschland aus innerhalb eines Tages schaffen, nach Berlin zu trampen, wenn man Pech hat meinetwegen auch zwei.


Psychisch Kranke brauchen Stabilität, einen Rahmen, der ihnen Halt bietet. Die kleinste Veränderung kann zu einer akuten Psychose führen. Und unterwegs sein hat mit viel Veränderung zu tun.
Den Zeitraum in dem sie trampen, würde ich etwas ausdehnen wollen, weil ich persönlich unterwegs sein super finde. Cool Hätte da auch schon Ideen, was die beiden aufhalten könnte, zum Beispiel Björn, der gerade abdreht und das Weiterkommen dadurch etwas blockiert.

ArtFaulII hat Folgendes geschrieben:
Die Frage "Was tun mit zwei Menschen, die nur eines können: Leben und sterben für ihre Kunst?" klingt hier noch etwas pathetisch, weil ich das aus dem restlichen Klappentext nicht entnehmen kann, ist aber an sich ein spannendes Kernthema.


Das freut mich, dass du das Kernthema spannend findest. Mir geht es genauso.
Pathetisch? Hm, ich hab schon dick aufgetragen, ich weiß. Aber manchmal kann ich mich nicht zurückhalten. Embarassed
Ist wie mit einer leeren Leinwand. Da mal ich sanfte Blau- und Grüntöne, diverse Schichten, viel Malmittel, durch die vielen Schichten wirkt es durchlässig und auch abstrakt, zu abstrakt. Und dann überkommt es mich, ich denke: Jetzt muss aber konkret, ha. Her mit der roten Farbtube und es wird drüber gespachtelt. Dick und fett mit viel Form. Die sanften Töne schillern noch in der Ecke und übrig bleibt der fette rote Pathos, der alles andere ein wenig erdrückt. So wird es wohl ankommen, wenn ich im Nachhinein darüber nachsinne.

ArtFaulII hat Folgendes geschrieben:
Ich glaube, dem Text hätte es gut getan, das Einzigartige der Charaktere hervorzuheben und lebendiger herauszuarbeiten, damit sie es sind, die den Leser in die Geschichte ziehen smile


Da ist was Wahres dran. Danke für den Tipp zum Schluss.
Keine Punkte. sad
Was solls, ich werds überleben.

Vielen Dank für den ausführlichen Kommentar, Arty!

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag09.06.2017 21:29

von Heidi
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Liebe Oktoberkatze,

Oktoberkatze hat Folgendes geschrieben:
Hört sich nach einem lesenswerten Buch an.


das höre ich doch gerne. smile

Oktoberkatze hat Folgendes geschrieben:
Inhaltlich halte ich deinen Text für gelungen, sprachlich sehe ich allerdings noch Verbesserungspotential.
Hier z. B.:
Zitat:
Gnadenlos führt er seine Leser in die Abgründe der beiden Künstler, die trotz ihrer Begabungen zum Scheitern verurteilt sind.

Durch das "gnadenlos" am Anfang des Satzes hört sich das für mich so an, als ob der Autor keine Rücksicht auf die Leser nehmen würde, obwohl doch sicher eher gemeint ist, dass den beiden Reisenden gnadenlos in ihre seelischen Problemzonen geschaut wird. Da es sich um einen Schriftsteller und einen Bildhauer handelt, nehme ich auch an, dass beide doch eher aus unterschiedlichen Begabungen schöpfen werden Wink


Gerade bei der Inhaltsangabe ist da sprachlich noch viel Luft nach oben. Danke für deinen Verbesserungsvorschlag. Ja, es sind unterschiedliche Begabungen, obwohl ich die Begabung in diesem Zusammenhang eher als übergeordnet verstehe.  
Gnadenlos ist so gemeint, wie von dir geahnt. Es geht um den Seelenzustand der Figuren und die Flüche die dort feststecken.

Schade, dass "Dreimal neun Flüche" am Ende dann doch nicht lesenswert genug war und du keine Punkte mehr für mich übrig hattest.

Vielen Dank für deinen Kommentar.

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag09.06.2017 21:45

von Heidi
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Liebe Piratin,

Piratin hat Folgendes geschrieben:
Hallo Inko,

Gefällt mir grundsätzlich sehr gut und verspricht Spannung, jedoch ist mir die Andeutung der instabilen Situation zu wenig, denn ich weiß nicht, sind damit die beiden gemeint – jeder für sich – oder gibt es eine instabile Situation von außen?


dir geht es so wie vielen anderen. Ich muss Klappentexte üben, so schauts wohl aus. Aber "verspricht Spannung" freut mich doch sehr, weil die meisten anderen, wegen der detailarmen Inhaltsangabe, eher ein fades Buch erwarteten.
Die instabile Situation ist von außen für beide dieselbe. Sie lassen alles hinter sich, ihr ganzen bisheriges Leben. Björn ist durch seine psychische Krankheit (die bei dieser Reise so richtig zum Tragen kommt, obwohl sie schon immer vorhanden war) ohnehin auf einen stabilen äußeren Rahmen angewiesen und Janis kann einfach nicht widerstehen, als ihm jemand Hasch anbietet, obwohl er weiß, dass er lieber die Finger davon lassen sollte. Insofern ist es auch für ihn eine instabile Situation.

Piratin hat Folgendes geschrieben:
Autorenname und Titel gefällt mir und Punkte gibt es auch,
viele Grüße
Piratin


Schön, dass dir Titel und Autorenname gefallen. Und vielen Dank für die Punkte. smile

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag10.06.2017 21:18

von Heidi
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Hallo menetekel,

menetekel hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
„Was tun mit zwei Menschen, die nur eines können: Leben und sterben für ihre Kunst? Diese Frage schwingt in Brennekes Roman mit und fesselt von der ersten bis zur letzten Seite.“
Der Kern


Was hier der Kern lobpreist ist ganz offensichtlich nicht der Kern des Angekündigten:

Zitat:
Zwei junge Künstler wollen ihr von Exzessen geprägtes Leben hinter sich lassen und trampen von Süddeutschland nach Berlin, in der Hoffnung, dort als Schriftsteller und Bildhauer überleben zu können. Doch der Weg in die Hauptstadt gestaltet sich als Herausforderung, da es aufgrund der instabilen Situation, bei dem einen zu Psychosen kommt, und der andere nach einem Entzug wieder den Drogen verfällt. Aber die Vergangenheit lässt sich nicht auslöschen und holt die beiden selbst in Berlin noch ein.


zwar schließen Exzesse gute Kunst nicht aus, doch macht es für mich einen Unterschied, ob man dem eigenen Leben entkommen oder sich der Kunst hingeben will.


sie wollen beides. Dir und auch mir ist klar, dass sie sich der Kunst schwer hingeben können, während sie vor sich selbst weglaufen, aber ihnen selbst nicht.
Es handelt sich um kreative Menschen, die viel können, viel wollen, aber aufgrund ihrer Biographie und ihren "Altlasten" auch Gefangene ihrer selbst sind. Das wird in Berlin erst mal auch nicht besser, aber dort durch gewisse Begegnungen dann verbessert. Die Fahrt nach Berlin ist ja sozusagen wie ein "Bewegungselement" zu verstehen. Erst ist da viel Chaos im Leben von Brennekes Künstlern (im Kaff), dann bewegt sich ordentlich was (die Berlinfahrt), sie geraten in eine Instabilität, die unangenehm ist, dramatsich und unsicher. Am Ende aber formt sich daraus etwas völlig Neues.

menetekel hat Folgendes geschrieben:

Schlüssig scheint mir auch nicht, warum die beiden Prots vom exzessiven Landleben in die dröge Hauptstadt fliehen wollen ... Mr. Green wink
Der Titel ist reißerisch-mystisch und passt nicht zum Klappentext.

m.


Seltsam wie unterschiedlich der Titel wahrgenommen wird. Er könnte reißerisch-mystisch rüberkommen, da ist schon was dran, aber in Kombination mit dem Cover finde ich nicht, dass er es tut.
Warum die beiden in die dröge Hauptstadt ziehen? Laughing Ja, gute Frage. Fändest dus besser, wenn ichs andersrum schreiben würde? Von Berlin nach ... was schlägst du vor?

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag10.06.2017 21:24

von ArtFaulII
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Liebe Heidi,

ich hoffe, mein Kommentar ist nicht gemeiner angekommen, als er gemeint war (sollte er nämlich gar nicht sein).

Zitat:
Die Gefahr, dass der eine oder andere Leser nur Klischee in den Figuren sehen könnte, ahnte ich. Der Roman würde ohne Klischee auskommen, wenn er jemals geschrieben werden sollte.


Dann wünsche ich dir viel Erfolg dabei, den Roman zu schreiben, solltest du das tatsächlich geplant haben! Nur weil mich der Roman, der nach dem Klappentext in meinem Kopf entstanden ist, nicht überzeugt hat, heißt das ja nicht, dass das auch auf den Roman zutreffen würde, den du im Kopf hast/schreibst Wink

Liebe Grüße,
Arty
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Beitrag10.06.2017 21:37

von Heidi
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Hallo V.K.B.

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:


Hallo Inko,
so wirklich vom Hocker reißt mich das jetzt nicht. Der Klappentext ist, bis auf den rauswerfenden Kommafehler, recht solide geschrieben, aber da entsteht irgendwie kein wirkliches Interesse bei mir.


schade.

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Außenseiterstory mit Drogen und Psychosen, das hab ich schon gefühlte 972 Mal gelesen. Der Klappentext wirkt jetzt auch nicht so, als könne diese Geschichte dem Thema irgendwas neues hinzugeben.

Die Pressestimmen geben dem ganzen auch nichts dazu, 2 Menschen wollen nicht in die Gesellschaft passen und (naiverweise) von ihrer Kunst leben, was nicht funktioniert. Davon gibt's wie viele? Mir fehlt da irgendein Alleinstellungsmerkmal, oder zumindest irgend eine originelle Idee, die das ganze von der Masse an gescheiterten Künstlerbiographien abhebt.


Cool! smile extra Magst du mir die Titel nennen? Aber nur von denen, die auch mit einem Roadtrip aufwarten können und Drogen inkl. Psychosen in einem Buch und natürlich mit mehreren Künstlern in einem Buch.
Wegen dem Komma sag ich jetzt nix mehr und schäme mich einfach mal still und heimlich.
Ich kenne viele Künstlerbiographien (allerdings eher Filme, als Romane), aber keine einzige, die alle Themen vereint, die ich mir wünsche, deshalb freue ich mich umso mehr auf deine Vorschläge und später aufs Lesen.

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Punkte verteile ich erst, wenn ich alles gelesen habe.


Sind keine hängen geblieben bei mir. sad
Aber trotzdem vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren. smile

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag10.06.2017 22:07

von Heidi
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Liebe rieka,

rieka hat Folgendes geschrieben:
Also Inco, hier meine Überlegungen:
Tja, ob dieses Buch interessant ist oder nicht erschließt sich mir nicht ausreichend. Das Thema ist es allemal, dieses Buch kann mich grundsätzlich locken. Ob diese doch vermutlich tiefenpsychologische Ausarbeitung, die im Klappentext angedeutet ist, auch ansprechend, spannend oder berührend rüberkommt, könnte ich vermutlich erst erkennen, wenn ich in das Buch hineinsehe und erfahre, wie einfühlend der Autor die Protagonisten begleitet. Die Aussage der beigefügten Rezension kann ich hier im Wettbewerb nicht als Beweis annehmen.


das kann ich absolut nachvollziehen. Mir würde es wohl ähnlich gehen. Es ist nicht genug Information in der Inhaltsangabe und auch der Textauszug könnte länger sein. Ein wenig ärgert es mich im Nachhinein schon, dass ich den Fokus nicht darauf gelegt habe und mich so von dem Spaß mit den Pressestimmen verleiten ließ. Andererseits muss ein wenig Spaß auch mal sein und im Grunde beinhalten die Pressestimmen genau das, was ich mir vornehmen würde, sollte ich den Roman jemals schreiben. Ich kann das so oder so sehen.

rieka hat Folgendes geschrieben:
In der Realität geschrieben und von einer von mir geachteten Pressestimme so wie bei dir bewertet, würde ich das Buch lesen wollen.


Dieser Satz freut mich, weil er doch zeigt, dass dich "meine" Themen interessieren.

rieka hat Folgendes geschrieben:
Dieses Thema ist eines, dessen Aussage stark von der Art zu schreiben abhängen dürfte, anders als z.B ein Krimi, der auch durch das Geschehen mitnehmen kann.


So ist es. Hier geht es nicht um Spannung über eine Handlung, sondern um Spannung über die Figur und natürlich spielt hierbei auch die Art zu schreiben eine große Rolle. Bestimmt ist das nicht jedermanns Sache, aber mich selbst bewegt beim Lesen wie auch beim Schreiben die Figur immer am meisten. Egal, ob es sich um unterhaltsame oder ernste (ich mag die Ausdrücke nicht, weil sie so fest sind und dadurch schnell Schubladen entstehen) Literatur handelt. Keine Ahnung warum das so ist.

rieka hat Folgendes geschrieben:
Ein Buch mit einem anspruchsvolle Thema, von daher interessant und von daher hat dein Text das Nötige geliefert, denn ich würde auf alle Fälle versuchen, herauszubekommen, ob es mir passt indem ich hineinlese.  


Auch das freut mich. Die Betonung auf: das Nötige, das der Klappentext liefert. Ich habe aber außer acht gelassen, dass wir uns hier in einem Wettbewerb für einen fiktiven Klappentext befinden und da möglicherweise andere Kriterien im Vordergrund stehen.

rieka hat Folgendes geschrieben:
Die Verbindung zum Cover und auch zum Titel kann ich nur phantasieren. Aus dem Klappentext erschließt sie sich noch nicht, schließt sich aber auch nicht aus.


Dazu habe ich an anderer Stelle schon einiges gesagt.

rieka hat Folgendes geschrieben:
Fazit: Neugierig bin ich, sicher nicht.


Ein wenig Neugier finde ich doch schon mehr als genug. smile
Dankeschön für deinen ausführlichen Kommentar, rieka. Und ich stelle mir jetzt einfach vor, dass du ein Pünktchen übrig gehabt hättest, für diesen Text (mag mal ein bisschen tagträumen. Laughing )

Liebe Grüße
Heidi
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Beitrag10.06.2017 22:13

von Heidi
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Hallo nebenfluss,

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Noch kein Kommentar, bekommt aber Punkte.


vielen Dank für die Punkte.
Und wenn es deine Zeit zulässt, freue ich mich natürlich auch über einen nachgereichten Kommentar. Eine brennende Frage von mir: Wären mehr Punkte drin gewesen, wenn ich die Pressestimmen weggelassen hätte?

Liebe Grüße
Heidi
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