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poetnick
Klammeraffe
 Alter: 61 Beiträge: 826 Wohnort: nach wie vor
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Stimmgabel
Papiertiger

Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da

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 14.04.2017 20:01
von Stimmgabel
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Die Mutter aller Bomben
die potenzen wachsen
den herrschern aus den händen
die der bomben steigen wie
raketen und sie fallen
dann auch wieder sammelt sich ein
potential von hekatomben
und ein schaudern ohne
macht beseelt uns tumbe
zerschmeisst sie
steigern wir die dosis fundamental listig
gleitet am schirm herab
diese bomben-
mutter
-------------------------
Hallo poetnick, sei mir nicht bös, dass ich hierzu meine gemeinten Gedanken fallen lasse.
Mir kommt dieser Text wie ein heischendes Tischfeuerwerkle vor, ohne echte Papierschlangen, ohne tatsächlich fliegende Pappmaché Kugeln querbeet, ohne spürbaren Grund, was es hier mit den Bomben auf sich haben will ... außer, es bombt fleißig allgemeinplätzig vor sich hin [ okay, will hier der epigone Anlass die letzten Trump-Bombe sein / und sicher könnte man aus dem Titel "Die Mutter aller Bomben" etwas lyrisches machen ...]. Könnte der Text einen Grund haben, hätte er mMn einen mindestens fein_bitzligen bomben_Grund in seiner Immanenz; vielleicht: Motivation, fallen tatsächlich, der zerfetzte Grund, greifbare Surrealität, Figurationen im Vor oder Danach, usw ...
aber so, mMn einzig ne stammtischende Plauderei mit üblichen leer_Plakationen; seitbei stehn die Humpen Bier, spritzt der Schaum beim Anstoßen / klar, nur meine Meinung.
Die bruch_Stelle, die mir assoziativ gefällt:
gleitet am schirm herab
diese bomben-
mutter
---------------------------------------- ne fein_leise Provokation, die eine Umgebung sucht
Gruß Stimmgabel ...
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Harald
Show-don't-Tellefant
 Alter: 75 Beiträge: 5131 Wohnort: Schlüchtern
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 15.04.2017 01:28
von Harald
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Meine Kurzversion:
Die Mutter aller Bomben
Die Nutte eines Tumben
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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Lorraine
Klammeraffe

Beiträge: 648 Wohnort: France
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 15.04.2017 09:39
von Lorraine
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Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | aber so, mMn einzig ne stammtischende Plauderei mit üblichen leer_Plakationen; seitbei stehn die Humpen Bier, spritzt der Schaum beim Anstoßen / klar, nur meine Meinung. |
Hallo Poetnik,
ich kann nachvollziehen, dass einer mit seinen Mitteln reagieren möchte - dass man dabei gewisse Risiken eingeht (na ja, verhältnismässig ), geschenkt. Ich sehe das ähnlich wie Stimmgabel, er schränkt das "stammtischende" ja auch ein.
Anders Harald. Der haut noch einen Humpen drauf. Little Boy und Fat Man lassen grüssen.
Harald hat Folgendes geschrieben: | Meine Kurzversion:
Die Mutter aller Bomben
Die Nutte eines Tumben |
Manches wird nicht besser, nur weil's kurz ist.
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Tula
Klammeraffe

Beiträge: 891 Wohnort: die alte Stadt
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 15.04.2017 15:12
von Tula
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Hallo Poetnick
Ich finde das Gedicht bis zur tumbe eigentlich recht gelungen, bis dort kommt die Stimmung des ohnmächtigen Zuschauers für mich überzeugend durch.
Beim Aufruf in der letzten Strophe habe ich dann einige Probleme: was soll zerschmissen werden? Und wie geht's von dort zum Schirm ... (?)
Dennoch gern gelesen
LG
Tula
_________________ aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser) |
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poetnick
Klammeraffe
 Alter: 61 Beiträge: 826 Wohnort: nach wie vor
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 16.04.2017 13:19
von poetnick
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Hallo Stimmgabel,
Zitat: | Hallo poetnick, sei mir nicht bös, dass ich hierzu meine gemeinten Gedanken fallen lasse. |
Aber nicht doch, nur herein! Frank und frei, ist mir lieber als notorische Fliedergrüsse durch die Blume gesprochen. Setz Dich einfach an den (Stamm)-Tisch.
Zitat: | Mir kommt dieser Text wie ein heischendes Tischfeuerwerkle vor, ohne echte Papierschlangen, ohne tatsächlich fliegende Pappmaché Kugeln |
Werde den metaphorischen Beifang mal beiseite nehmen – Luftschlangen, Tischteufelchen, Pappmache und Pappnasen- Karneval ist doch reichlich vorbei. Trotzdem, das Bier bleibt auf dem Tisch, versprochen und so bleiben auch Hopfen und Malz – hopfentlich…
Zitat: | aber so, mMn einzig ne stammtischende Plauderei mit üblichen leer_Plakationen; seitbei stehn die Humpen Bier, spritzt der Schaum beim Anstoßen / klar, nur meine Meinung. |
Ja, der vielgeschmähte Stammtisch. Als wohlfeile Plattitüde hat der Begriff den so Bezeichneten doch mehr als einmal links und rechts und untendurch überholt.
Doch aus dieser feuerwerkenden Breitseite nehme ich durchaus etwas mit. Die Aussagen für mich paraphrasiert, leidet der Text an allzu Offensichtlichem, Aktionistischem, Alarmistischem.
Und diese Meinung kann ich mit gewonnenem Abstand und aufgrund Deiner und Lorrains Rückmeldung inzwischen nur teilen.
Enthält er doch einige Elemente, die zum einen missverständlich sind und zum anderen plakativ ‚aufmucken‘.
Weiter unten werde ich darauf zurückkommen und eine andere Version einstellen.
Bin aber froh, dass Du, kurz vor dem Aufschlag der Bombe, eine Dir ge-fallende Stelle entdeckt hast.
Ob ich dieser mehr Umgebung verschaffen kann, wird sich zeigen.
Danke Dir für Zeit, Gedanken, Gemeintem und dem Kommentieren.
Gruss – Poetnick
Hallo Harald,
Zitat: | Meine Kurzversion:
Die Mutter aller Bomben
Die Nutte eines Tumben |
Bombe auf Bombe, sozusagen…ist mir hier zu kurz. Mir geht es auch nicht um D. Trump, oder andere. Vielleicht ist er nur so etwas wie der Aufschlagzünder vorhandener Sprengstoffe. Von daher war der Gebrauch der ‚Herrscher‘ im ersten Vers schon missverständlich. Zu meiner Absicht werde ich weiter unten noch etwas sagen.
Danke für Dein Reinschauen… Gruss – Poetnick
Hallo Lorraine,
Zitat: | ich kann nachvollziehen, dass einer mit seinen Mitteln reagieren möchte - dass man dabei gewisse Risiken eingeht (na ja, verhältnismässig ), geschenkt. Ich sehe das ähnlich wie Stimmgabel, er schränkt das "stammtischende" ja auch ein. |
Im Wesentlichen also das, wozu ich mich oben schon geäussert habe. Werde versuchen den Stammtisch vom Rednerpult wegzuschieben. Überschaubare Risiken bleiben dabei…
Danke für Deine Meinung zum Text.
Gruss – Poetnick
Hallo Tula,
Zitat: | Ich finde das Gedicht bis zur tumbe eigentlich recht gelungen, bis dort kommt die Stimmung des ohnmächtigen Zuschauers für mich überzeugend durch.
Beim Aufruf in der letzten Strophe habe ich dann einige Probleme: was soll zerschmissen werden? Und wie geht's von dort zum Schirm ... (?) |
schön, dass Du dem Stück etwas an Stimmung abgewinnen konntest und Du fragst zu Inhaltlichem.
Weiter oben habe ich geschriebe, dass ich bei der Schilderung rund um die Mutterbombe einiges zu laut Gemalte ändern möchte. Dazu gehört auch: „Zerschmeisst Sie“.
Eigentlich eine Äusserung Luthers zu den Bauernaufständen in seiner Zeit, als aufgebrachte Bauern marodierend Klöster und Kirchen heimsuchten. Ein ganz anderer Kontext natürlich.
Dieses ‚zerschmeissen‘ bezieht sich nicht auf die Bombe, sondern eben auf jene die diese Bombe treffen soll.
Es handelt sich mit so einem Kampfruf im Grunde um die höchstmögliche Form von Eskalation.
Begriffe wie ausmerzen, vom Erdboden tilgen, auslöschen treffen heute in ihrer archaischen Vernichtungswut auf diese ‚Mutter aller Bomben‘. Und fast lässt es sich vorstellen, dass vor ihrem Einsatz noch ein Kränzchen als Ritual gesungen wird.
Das war es was mich an dem Vorgang beschäftigte.
Für ein, zwei Tage war die Bombe in den Medien omnipräsent und es liessen sich Schaudern, Staunen wie aber auch Faszination und Erlösungsgefühle durch Vergeltung/Tilgung beobachten, (Schrecken gegen Schrecken).
„Die Mutter aller Bomben“, dieser regressiv-magische Sprach – und Bildgebrauch, gepaart mit solchem (Vernichtungs)-Potential, lässt für die derzeitige Fieberkurve nichts Gutes ahnen.
Der Schirm ist schliesslich das Vehikel mit dem diese Bombe sachte und schlau zu Boden gesteuert wird.
Ich danke Dir für Dein Reinlesen – und Spüren.
Liebe Grüsse - Poetnick
Die Mutter aller Bomben
potenzen gewinnen enorm
an höhe steigen wie
raketen fallen
dann auch wieder bildet sich
potential an hekatomben
und ein staunen
beseelt uns tumbe
steigern wir die dosis fundamental
listig
gleitet sie am schirm
herab
eine bomben-
mutter
_________________ Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus |
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Franz Moor Schneckenpost
F
Beiträge: 7
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F 16.04.2017 14:19
von Franz Moor
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Hallo Poetnick,
das Gedicht gefällt mir sehr: Die immerwährende Steigerung, der Wettkampf, die mächtigen Potenzen... ehe die MOAP noch kurz am Schirm ihre Spur hinterlässt.
Das beseelte Staunen der Tumben triftt en Kern - wohl aus der Beobachtung entstanden - Faszination, Erlösungsgefühle, wie du geschrieben hast.
Zitat: | dann auch wieder bildet sich
potential an hekatomben |
Erklärend, anzeigend; die Gefahr wird mir schon gut in den vorhergehenden drei Zeilen bewusst.
Frohe Ostern,
Franz
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poetnick
Klammeraffe
 Alter: 61 Beiträge: 826 Wohnort: nach wie vor
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Cholyrika
Eselsohr
 Alter: 60 Beiträge: 321
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 21.04.2017 11:16
von Cholyrika
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Mmmmmh,
ich finde das Gedicht nicht sooooo toll.
Es spielt ausschließlich mit Klischees und gibt mir als Leser keine
Anreize, die ich lyrisch für lesenswert halte.
Mir fehlt hier eine Metapher, die das ganze etwas abhebt von einer
Beschreibung in Gedicht-Form.
Sorry
LG
ML
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poetnick
Klammeraffe
 Alter: 61 Beiträge: 826 Wohnort: nach wie vor
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Cholyrika
Eselsohr
 Alter: 60 Beiträge: 321
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 26.04.2017 11:49
von Cholyrika
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Das Gedicht ist ja ganz gut, aber bei Deinen eigenen Ansprüchen bleibt es halt eher blass.
Schön das Du verstanden hast, was ich meinte.
LG
ML
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