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Wer gendert?, fragt die Federwelt

 
 
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Ithanea
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Ei 3 Pokapro 2017


Beitrag13.04.2017 10:49

von Ithanea
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Soll nicht als Nachtreten verstanden werden, Kätzchen ist eh schon weg, aber auch im Straßen- und Tiefbau wird gegendert, weil alles andere irgendwie Vorgestern wär:
https://www.regensburg.de/rathaus/aktuelles/stellenangebote/aktuelle-stellenangebote/strassenunterhaltsarbeiter-innen-stellen-nr-65-05
http://jobs.meinestadt.de/nuernberg/standard?id=31229564

Alternativ: Tiefbauarbeiter (m/w)

Edit: Wobei ich nicht weiß, ob sich das Ärgernis jetzt aufs Gendern oder die Quote bezog. Naja, erledigt.


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Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

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Beitrag13.04.2017 10:50

von Literättin
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Jedenfalls lese ich Frau Uschtrins pro-Beitrag mit einem Gefühl von Vertrautheit (der am eigenen Leib gemachten Erfahrungen) Freiheit, Klarheit und Erleichterung über die Klarheit, die aus ihren Worten spricht, während Herrn Eschbachs "Argumente" mir eine Art unklares "Wie jetzt?" hinterlassen und ein Gefühl, da hat doch einer wenig Argumente und mehr Polemik, oder? Und polemisiert wurde seit den Anfängen der Frauenrechtsbewegung gern und ausgiebig von irritierten Männern.

Natürlich, es stimmt, was Ithanea sagt:

Ithanea hat Folgendes geschrieben:
Das grammatikalische Geschlecht eines Wortes muss überhaupt nicht mit dem biologischen Geschlechts der gemeinten Person oder des gemeinten Tieres übereinstimmen.


Allerdings würde ich mit Sandra Uschtrin wie folgt dagegen halten:

Frau Uschtrin hat Folgendes geschrieben:
Feministinnen, verdanken wir es, dass Frauen ohne Erlaubnis des Ehemannes ein eigenes Bankkonto eröffnen (ab 1962) oder arbeiten gehen dürfen (seit 1977). Oder auch: dass das Namens­recht geändert wurde, Vergewaltigung in der Ehe straf­bar ist (seit 1997), Frauen Fußball spielen dürfen ...Die feministische Sprachkritik hat diese Entwicklung begleitet. Die Aufsätze von Senta Trömel-Plötz und Luise F. Pusch waren wegweisend. Das „Fräulein“ verschwand. 2005 wurde „Bundeskanzlerin“ zum Wort des Jahres. Studien – für die es nun Geld gab – belegten, dass Frauen gedanklich deutlich weniger ein­bezogen werden, wenn wir das generische Maskulinum verwenden. Darin ist Angela Merkel der 8. Bundeskanzler, im Femininum die 1. Bundeskanzlerin. Über den Satz „Deutschland ist noch nicht bereit für einen Mann als Kanzlerin!“ konnte das Publikum beim dies­jährigen Nockherberg-Singspiel herzlich lachen. Vor etlichen Jahren konnten wir ihn nicht mal denken.
(gefettet von mir)

Ich bin in den Sechzigerjahren geboren und habe erlebt, wie die Wellen der zweiten Frauenbewegung bis in meine Herkunftsfamilie hinein schlagen. Verstanden habe ich das damals nicht, weil in unserer Familie selbstverständlich Gleichberechtigung galt, weshalb ich die hitzigen einhelligen Diskussionen meiner Eltern nicht verstand, die nicht gegeneinander antraten, sondern gemeinsam gegen patriarchale Strukturen.

Begriffen, worum es geht, habe ich erst viel später im Studium im Rahmen der Frauenrechtsarbeit: Als es um Gewalt gegen Frauen ging und das gewohnheitsmäßige im Ausblenden der Hälfte der Menschheit.

Vor allem um die gewohnheitsmäßige immanente Abwertung des weiblichen Geschlechts im alltäglichen.

Ein Phänomen, das gewohnheitsmäßig eher rechtlosen Gruppierungen vertraut sein dürfte.

Da hatte ich ein kleines Gespräch mit einem Lehrer, der ähnlich wie hier Murmel und noch jemand anders argumentiert: Im englischen und anderen Sprachräumen gäbe es mangelnde Gleichberechtigung, obwohl es nicht solche dezidierten sprachlichen Unterschiede gäbe.

Dabei geht es nicht um die Sprachregelung als zu beseitigende Ursache für Ungleichberechtigung, sondern um Sprachregelung zur Richtigstellung der sichtbar gemachten realen Verhältnisse.

Jener Lehrer sagte also in etwa, er kenne eine Ärztin in Amerika, die wäre emanzipiert und hätte kein Problem damit, als Arzt tituliert zu werden. Schön, sagte ich (in etwa), wenn das alle kein Problem sei, dann hätte er sicherlich auch kein Problem damit, Lehrerin genannt zu werden.

In jener Zeit (es waren die Achtzigerjahre und ich trug gerne mal lila Latzhosen) wurde mir erst bewusst, dass ich trotz emanzipatorischem Hintergrund im eigenen Elternhaus faktisch in einer männlich dominierten Welt aufgewachsen war, in der Frauen nahezu nicht vorkamen, auf alle Fälle als das schwache Geschlecht galten, im Zweifelsfalle "hysterisch" waren oder nicht ganz ernst zu nehmen, gerne unterwürfig (man denke nur an Film und Fernsehen aus dieser Zeit, an damalige Werbung, an die männlich dominierte Politik usw.) und im Regelfall untauglich für "schwere", "sperrige", "abstrakte" oder "rationale" Dinge.

Meinen Traumberuf Gärtnerin bzw. Gartenbaugestalterin konnte ich mir abschminken und landete wie zu erwarten in einem typischen Frauenberuf.

Mit den Jahren habe ich die gesellschaftliche Rolle rückwärts miterlebt und bin darüber müde geworden und konnte es nicht nachvollziehen, dass für Frauenrechte kämpfen inzwischen wohl eher bedeutet für das Recht der Frau zu kämpfen, wieder unsichtbar im Haus verschwinden zu dürfen, nachdem sich die junge Frau standadisiert langhaarig, gestylt, gefälligst offensiv selbstbewusst darstellerisch und sexy (und ja auch gerne mal intelligent und phasenweise im Beruf) eine Weile weiblich ausgelebt hat.

Positiv stimmen mich hier also die Stimmen der jüngeren Frauen, die sich tatsächlich noch oder wieder als Feministin bezeichnen. Ich habe meine lila Latzhose (die war gar nicht lila, die war blau) selbstredend irgendwann eingemottet, habe meinen typischen Frauenberuf angetreten und dort erleben müssen, wie neben zunehmender Misogynie auch der Rassismus und eine Art Neosozialdarwinismus neue Blüten treiben.

Und ich muss zugeben, ich habe bis heute die in den letzten Jahren giftiger gewordene Verachtung nicht verstanden, mit der in dieser Weise vermeintlich Stärkere gegen gesellschaftlich immer noch oder aufs Neue Benachteiligte austeilen.
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Ithanea
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Ei 3 Pokapro 2017


Beitrag13.04.2017 11:00

von Ithanea
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Literättin hat Folgendes geschrieben:


Frau Uschtrin hat Folgendes geschrieben:
Studien – für die es nun Geld gab – belegten, dass Frauen gedanklich deutlich weniger ein­bezogen werden, wenn wir das generische Maskulinum verwenden.

 

Genau das meine ich. Solange das so ist, ist man in der Zwickmühle: Gendern - und damit die Selbstverständlichkeit ein Kanzler/Mitarbeiter kann nur ein Mann sein, sonst hieße es ja Kanzlerin/Mitarbeiterin, aufrecht erhalten - oder von Kanzlern und Mitarbeitern sprechen, bis auch der Letzte gedanklich kapiert hat, dass es sich um Männer und Frauen handeln kann, mit der Gefahr, dass solange Frauen sich weniger angesprochen fühlen?


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Michel
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Beitrag13.04.2017 11:01

von Michel
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Zitat:
Schön, sagte ich (in etwa), wenn das alle kein Problem sei, dann hätte er sicherlich auch kein Problem damit, Lehrerin genannt zu werden.
Daran merke ich an mir selbst, welche Auswirkungen das verwendete Geschlecht hat. Ihr habt möglicherweise kein Problem, männlich mit-angesprochen zu sein - aber die allermeisten Männer, unterstelle ich, reagieren als Mann höchst irritiert auf das Mit-Hineingenommensein in weibliche Bezeichnungen. Und dann muss es auf dem Nockherberg durch den Kakao gezogen werden , höhöhö ...
Mir hat vor Jahren das Buch "Die Töchter Egalias" ein wenig die Augen für eigene Klischeefallen geöffnet.
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Slaavik
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Beitrag13.04.2017 19:45

von Slaavik
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Ithanea hat Folgendes geschrieben:

Widerspricht mir das?


Hätte es das denn müssen? Shocked Ich wollte es nur mal erwähnt haben, da ich aus eigener Erfahrung weiß, dass Kätzin eines der Worte ist, die man gerne mal nicht kennt. Embarassed


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I don't care what model it was. No vacuum cleaner should give a human being a double polaroid.

Bonvolu alsendi la pordiston? Lausajne estas rano en mia bideo! And I think we all know what that means.

I'm not sure the flashlight is gonna kill that tank.
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Ithanea
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Ei 3 Pokapro 2017


Beitrag13.04.2017 19:53

von Ithanea
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Slaavik hat Folgendes geschrieben:


Hätte es das denn müssen?

Ne, aber ich war mir nicht sicher, ob es sollte, darum fragte ich mal nach.


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patapata
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Beitrag13.04.2017 19:54

von patapata
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Michel hat Folgendes geschrieben:
... die allermeisten Männer, unterstelle ich, reagieren als Mann höchst irritiert auf das Mit-Hineingenommensein in weibliche Bezeichnungen ...


Eben nur eine Unterstellung. Kaum ein Mann dürfte ein sprachliches Problem damit haben, "eine Geisel" zu sein.
Die erwähnten Töchter Egalias sind ja auch kaum lesbar, letztlich eignet sich die gendergerechte Sprachverhunzung nur für feministische Kampfschriften.
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Michel
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Beitrag13.04.2017 20:24

von Michel
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Und dazu, Gewohnheiten zu hinterfragen.
Ich hatte auch weniger die Geisel im Gedächtnis (da stimme ich Dir zu) als die Lehrerin, die Bankkauffrau, die Chefin, die ...
Ich erinnere mich an ein Seminar. Die Dame neben mir erklärte, sie sei Bankkaufmann. Ich stutzte, sie lachte und sagte: Bei uns war das eben noch so. Fand ich ziemlich spannend, wie neue Formulierungen auch das neue Normal werden können.
Lesbar im Sinne spannender Literatur oder sprachlichen Genusses war Egalia nicht, einiges auch an den Haaren herbeigezogen. Aber mit der Intention war das Buch wohl nicht geschrieben. Ich erinnere mich, dass es eine Weile lang meinen Blick ziemlich verändert hat. Ist es nicht (auch) das, was Literatur erreichen will?
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NothingM
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Beitrag30.11.2018 09:05

von NothingM
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Ich finde Gendern ist die reinste Sprachvergewaltigung irgendwelcher Prinzessinnen, die sich als "Frauenrechtlerin" sehen, die meist aus gut behüteten Elternhaus stammen und ihre "schlimmste Unterdrückung" es ist gleiche Pflichten zu haben. Mir fehlt jegliches Verständnis für Frauen, die Komplexe kriegen, nur weil nicht an jedem Scheißwort ein "-in" angeführt wird. Auch das Argument, dass man bestimmte Berufe nur mit Männern in Verbindung gebracht wird, lass ich nicht gelten. Denn komischerweise sind solche Feministen eher an AnwältIN, ÄrztIN, InformatikerIN und sonstige Berufe interessiert, die in klimatisierten Büros stattfinden, körperlich anstrengungslos und gutbezahlt sind. Bei Berufen wie MaurerIN, ElektrikerIN, SoldatIN usw, die immens körperlich anstrengen, schlecht bezahlt sind und vielleicht sogar das Leben bedrohen suchen Feministen ganz schnell das Weite....

Fazit: Mir kann man alle mögliche grammatische Probleme anlasten, aber ich mein Buch nicht durch politisch korrektes gendern verhunzen. Meine Zielgruppe sollen Erwachsene mit Offenheit zu ungewöhnlichen Ideen sein und nicht irgendwelche SJW Feministen Kiddies.
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dinitiv
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Beitrag30.11.2018 09:35

von dinitiv
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NothingM hat Folgendes geschrieben:
Denn komischerweise sind solche Feministen eher an AnwältIN, ÄrztIN, InformatikerIN und sonstige Berufe interessiert, die in klimatisierten Büros stattfinden, körperlich anstrengungslos und gutbezahlt sind. Bei Berufen wie MaurerIN, ElektrikerIN, SoldatIN usw, die immens körperlich anstrengen, schlecht bezahlt sind und vielleicht sogar das Leben bedrohen suchen Feministen ganz schnell das Weite....


Ist das so, ja? Worauf stützt du denn diese Behauptung? Mir wäre das ehrlich gesagt neu. Ich meine sicher, es gibt Frauen, auf die deine Beschreibung wohl zutrifft, doch das ist meiner Erfahrung nach nicht die Mehrheit. Ich kenne zwei MechanikerINNEN und eine MalermeisterIN, die da sicher anderer Meinung sind. Die setzen sich nämlich sehr wohl dafür ein, dass die weiblliche Form ihrer Berufsbezeichnung verwendet wird. Gerade in männerdominierten Branchen, wo Frau, wenn sie sich nicht zur Wehr setzt, leicht untergehen kann, ist es sinnvoll und notwendig, Frauen auch sichtbar zu machen.

BTW: Deine Wortwahl ("Sprachvergewaltigung", "Scheißwort", "Feministenkiddies") sagt ja schon viel aus.


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Klemens_Fitte
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Beitrag30.11.2018 10:08

von Klemens_Fitte
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Ich war ja schon beim kopfschüttelnden Schmunzeln ob des hier entwickelten Zerrbilds, zunächst noch als (szs unechte)
Zitat:
"Frauenrechtlerin"

in Anführungszeichen gesetzt, dann zu
Zitat:
solche Feministen

aufgeweicht und schließlich gänzlich zu
Zitat:
Feministen

verallgemeinert, und tadaa, da kommen sie tatsächlich, die gefürchteten Social Justice Warriors. Ich frage mich ja immer, was man gewinnt, wenn man sich solche Feindbilder schafft. Um die Verteidigung konkreter Positionen kann's ja nicht gehen, sonst würde sich ja mit konkreten Positionen auseinandergesetzt. Also Diskursvermeidung, indem man das Gegenüber von vornherein als nicht diskursfähig kennzeichnet?

Die Vorstellung einer Welt, in der (belletristische) Bücher gegendert werden sollen, finde ich aber tatsächlich eine lustige Fiktion.


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NothingM
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Beitrag30.11.2018 11:00

von NothingM
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dinitiv hat Folgendes geschrieben:
NothingM hat Folgendes geschrieben:
Denn komischerweise sind solche Feministen eher an AnwältIN, ÄrztIN, InformatikerIN und sonstige Berufe interessiert, die in klimatisierten Büros stattfinden, körperlich anstrengungslos und gutbezahlt sind. Bei Berufen wie MaurerIN, ElektrikerIN, SoldatIN usw, die immens körperlich anstrengen, schlecht bezahlt sind und vielleicht sogar das Leben bedrohen suchen Feministen ganz schnell das Weite....


Ist das so, ja? Worauf stützt du denn diese Behauptung? Mir wäre das ehrlich gesagt neu. Ich meine sicher, es gibt Frauen, auf die deine Beschreibung wohl zutrifft, doch das ist meiner Erfahrung nach nicht die Mehrheit. Ich kenne zwei MechanikerINNEN und eine MalermeisterIN, die da sicher anderer Meinung sind. Die setzen sich nämlich sehr wohl dafür ein, dass die weiblliche Form ihrer Berufsbezeichnung verwendet wird. Gerade in männerdominierten Branchen, wo Frau, wenn sie sich nicht zur Wehr setzt, leicht untergehen kann, ist es sinnvoll und notwendig, Frauen auch sichtbar zu machen.

BTW: Deine Wortwahl ("Sprachvergewaltigung", "Scheißwort", "Feministenkiddies") sagt ja schon viel aus.


Schau dir einfach an, welche Berufsbilder sich Frauen prozentual entscheiden (dass sind meist soziale Berufe, wo man eh nicht viel verdient) und welche Berufe Feministen am lautesten Gleichberechtigung schreien (die gutbezahlten leichten Jobs), verstehst du vielleicht was ich mit Verlogenheit meinen. Auch dass Männer prozentuall eher Opfer von Gewalt werden und auf Grund massiven Drucks an Burnout und Depressionen zerbrechen als Frauen zeigt wie wenig die Feministen ihren Luxus in Westen geboren zu sein verstehen.
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NothingM
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Beitrag30.11.2018 11:07

von NothingM
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Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
Ich war ja schon beim kopfschüttelnden Schmunzeln ob des hier entwickelten Zerrbilds, zunächst noch als (szs unechte)
Zitat:
"Frauenrechtlerin"

in Anführungszeichen gesetzt, dann zu
Zitat:
solche Feministen

aufgeweicht und schließlich gänzlich zu
Zitat:
Feministen

verallgemeinert, und tadaa, da kommen sie tatsächlich, die gefürchteten Social Justice Warriors. Ich frage mich ja immer, was man gewinnt, wenn man sich solche Feindbilder schafft. Um die Verteidigung konkreter Positionen kann's ja nicht gehen, sonst würde sich ja mit konkreten Positionen auseinandergesetzt. Also Diskursvermeidung, indem man das Gegenüber von vornherein als nicht diskursfähig kennzeichnet?

Die Vorstellung einer Welt, in der (belletristische) Bücher gegendert werden sollen, finde ich aber tatsächlich eine lustige Fiktion.



Nun ich verbiete den SJWs nicht über fehlende -in Endungen zu jammern, jedoch finde ich es immer amüsant zu sehen, dass die gleichen Feministen, die stundenlang darüber diskutieren, dass fehlendes Gendern ein Zeichen furchtbarer Unterdrückung sei, schnell  bei echten Problemen die Regel der Drei Affen (Nichts sehen, Nichts hören, Nichts sagen) befolgen sobald gewisse Männer aus einen bestimmten Gruppierung meinen zu zehnt über ein Mädchen herzufallen, weil eine gewisse Ideologie ihnen den gewissen Freifahrtschein gibt, wo in den Ländern, wo diese gewisse Ideologie herrscht seit Jahrtausenden millionen Frauen leiden lässt. Und falls doch jmd aus deren Kreisen auf diese gewisse Problematik anspricht, wird sie dann schnell von den anderen Feministen als Rassist mundtot gemacht.

Aus solchen Gründen kann ich besonders Frauen der dritten Feminismus Welle schon seit Jahren nicht mehr ernst nehmen ^^
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Klemens_Fitte
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Beitrag30.11.2018 11:18

von Klemens_Fitte
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O je. Der Rührkuchenteig neu-reaktionärer Allgemeinplätze durch die Schablone "alternativer" Polemik gedrückt.
Ich denke, ich werde mich weiterer Kommentare enthalten Laughing


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NothingM
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Beitrag30.11.2018 11:46

von NothingM
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Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
O je. Der Rührkuchenteig neu-reaktionärer Allgemeinplätze durch die Schablone "alternativer" Polemik gedrückt.
Ich denke, ich werde mich weiterer Kommentare enthalten Laughing


Typisch Feministen, bei echten (und vor allem politisch unkorrekten) Problemthemen suchen sich eilig das Weite wink
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dinitiv
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Beitrag30.11.2018 11:52

von dinitiv
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Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
Die Vorstellung einer Welt, in der (belletristische) Bücher gegendert werden sollen, finde ich aber tatsächlich eine lustige Fiktion.

 Laughing Laughing


@NothingM: Einen ersten Kommentar zu deiner Aussage konnte ich mir zwar leider nicht verkneifen und musste meinen Senf dazugeben. Aber sorry, hier eine Grundsatzdiskussion anzufangen (vor allem auf diesem Niveau), ist mir echt zu blöd. SJW out.


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NothingM
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Beitrag30.11.2018 11:55

von NothingM
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dinitiv hat Folgendes geschrieben:
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
Die Vorstellung einer Welt, in der (belletristische) Bücher gegendert werden sollen, finde ich aber tatsächlich eine lustige Fiktion.

 Laughing Laughing


@NothingM: Einen ersten Kommentar zu deiner Aussage konnte ich mir zwar leider nicht verkneifen und musste meinen Senf dazugeben. Aber sorry, hier eine Grundsatzdiskussion anzufangen (vor allem auf diesem Niveau), ist mir echt zu blöd. SJW out.


Bin nicht einmal überrascht, dass du das sagst. Echte Probleme mögen 3 Welle Feministen nie ^^
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Michel
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Beitrag30.11.2018 13:05

von Michel
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Au Mann. Könnnnnnnte ja sein, dass andere sich weniger wegen unterschiedlicher Meinung aus dem Thread verabschieden und mehr wegen einer polemisierenden Schreibe, die inhaltliche Diskussionen, sagen wir mal ... schwierig machen.
Was mich bei so etwas ärgert, ist die bekannte Zwickmühle. Schreibe ich nichts, dann gebe ich den lauten Tönen die Bühne. Antworte ich, dann muss ich mit der nächsten Polemik rechnen - die letzte fand ich im Ton schon recht dreist.
Also: Wenn Du Lust hast, inhatlich zu diskutieren, auch mit Interesse an der Position der andern: gern. Sonst eher nicht.
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lebefroh
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Beitrag30.11.2018 13:12

von lebefroh
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Keine Sorge, Michel, das Forum hat den/die arme/n Rassist/in schon mundtot gemacht Rolling Eyes

https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=65407
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Abari
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Beitrag30.11.2018 13:21

von Abari
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Ich persönlich habe mir angewöhnt, Personen direkt mit ihrem korrekten Genus anzusprechen. Dazu gibt es sie im Deutschen ja. Lehnt das jemand ab, oder bewege ich mich ins Blaue, stört es mich nicht, das  -In anzuhängen, was ich persönlich nicht für eine Schwäche halte. Bei Worten, die stark flektieren (Arzt>Ärztin) heißt es immer: Ladies first. Das geht mE auch in Belletristik. Denn wann hat man da schon eine gegenderte Stellenanzeige drin?

Ich gebe zu, dass ich da früher auch anders darüber dachte und schrieb beispielsweise in einer Hausarbeit, dass ich die weibliche Form immer mitdenke, aber mich zugunsten des Leseflusses darauf verlege, nur männliche Formen zu verwenden. Aber das war die sprachliche Stufe, die ich damals erklimmen musste. Heute denke ich anders. Sprache kann und darf gerecht sein. Manchem mag das aufstoßen, weil er sich in seinen Lesegewohnheiten gestört fühlt. Das finde ich sehr schade, denn so viel länger wird ein Text durch das kleine -In auch nicht. Da gibt es jede Menge anderer Floskeln und Gewohnheiten, die einen Text ermüdend strecken. Ich denke beispielsweise an abgegriffene Metaphern und Substantivierungen ohne Sinnzuwachs.

Manchmal bieten sich auch Partizip-I-Formen an, wie "Studierende". Leider lässt sich das nicht sonderlich weit treiben, da die meisten Substantive genuin eigenständige Wortschöpfungen sind (wie erwähnte Ärztin und Arzt). Da kommen wir schon in die Bredouille; ganz zu schweigen vom mentalen Geschlecht. Das macht alles noch komplizierter... Ich legte mich daher auf die -In-Form fest.

Anders ist es bei Gattungsbezeichnungen: Der Mensch, die Katze, das Glas. Die bleiben bei ihrem alten grammatischen Geschlecht, wobei Luther (anlehnend an die hebräische Form [isch>ischah]) einstmals Mann und Männin vorschlug... Auch nicht besonders reizvoll, zumal es im Deutschen die eigenständige Form "Frau" ja gibt. Außerdem gibt es heutzutage Shemales...

Hmmm. Ich glaube, wir unterscheiden besser Sachtexte und Belletristik. Bei den ersteren vollgender, bei letztrem die korrekt flektierte Form. Eben auch Kanzlerin/Kanzler, Tiefbauarbeiterin/Tiefbauarbeiter, Hausfrau/Hausmann, Landschaftsgärtnerin/Landschaftsgärtner (was vielleicht manchmal auch etwas Kreativität erfordert, Beispiel fällt mir leider keins ein) und dabei alte "Rollenbilder" ausblenden, weil sie einfach in moderner Literatur nichts mehr zu suchen haben. Das ist in meinen unbedarften Augen die fairste Lösung.


_________________
Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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Michel
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Beitrag30.11.2018 13:26

von Michel
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Hm. Das finde ich schade. Tatsächlich. Ich glaube auch nicht, dass man immer und mit jedem in Austausch treten kann, dazu braucht es schon mindestens zwei. Und Kackhaufen zu verteilen, um dann zu verschwinden, finde ich keinen guten Stil. Aber ich hoffe trotzdem und vielleicht gegen den ersten Anschein, dass wir hier nicht allzu schnell darin sind, Leute in Schubladen zu stecken.
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agu
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Beitrag30.11.2018 22:31

von agu
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Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
O je. Der Rührkuchenteig neu-reaktionärer Allgemeinplätze durch die Schablone "alternativer" Polemik gedrückt.

 Cool


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Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur)
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