woher weht der wind

[Perry]

woher weht der wind

um uns steht nichts mehr
vögel stürzen vom himmel
wir fliehen auf toten wegen
vorm dunkelblick der nacht

wo ist das land in dem
ein neuanfang gelingt
sonnenaugen herzsteine
zum blühen bringen

[Gast]

Hi,

mir gefällt das gut, bis auf

vorm dunkelblick der nacht

Das ist mir ein zu faseriges Bild. Der Dunkelblick der Nacht passt weder in Stimmung noch als Erklärung zu dem restlichen Text.

Vielleicht was anderes probieren?

Grüße,
Monochrom

[Perry]

danke für deine Sicht.
In einer früheren Fassung stand "im dunkel der nacht", was mir zu geläufig erschien, weshalb ich die Nacht personifizierte und ihr Augen verlieh, die die Protagonisten bedrohlich beäugen.
LG
Perry

[Haruki Okada]

Hallo Perry,

habe mir nach Deiner Kritik am meinem Werk mal angesehen, was Du so drauf hast im Bereich Deiner Kernkompetenz.
Du kannst es. Der Text ist stimmig.
Ich selber schreibe zwar nicht gerne reine Prosalyrik (so gut wie Dir würde mir das wohl auch nicht gelingen), aber ich lese sie sehr gerne. Und ich erkenne einen guten Text, wenn ich ihn sehe. Dein Stil erinnert mich in seiner Reduziertheit ein wenig an Doris Runge. In ihrem Buch Jagdlied sind einige Texte ähnlich schön und kunstvoll verschlankt. Auch Du hast alles Überflüssige weggedampft. Bis auf den unverzichtbaren Kern. Ich kann mir vorstellen, dass Du Schicht um Schicht von der ersten Fassung deiner Arbeiten abträgst, bis Du an das Innere der Frucht gelangst.
Zumindest an diesem Werk habe ich nichts auszusetzen.

[Perry]

freut mich, dass Du bei mir reingeschaut hast. Was deine Einschätzung meines Schreibstils anbelangt, kann ich nur zustimmend nicken.
Der Vergleich mit Texten von Doris Runge ehrt mich natürlich, aber ich denke, an ihre Wortkunst reicht meine lange nicht heran.
LG
Perry
PS: Wenn Du mehr über meine Schreiberei wissen willst, schau doch mal in meiner Schreibstube vorbei (www.perrys-schreibstube.de).