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Ende des ersten Trilogieteils: Unspektakulär?

 
 
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Ciddy
Geschlecht:männlichWortedrechsler
C


Beiträge: 51



C
Beitrag15.03.2017 21:21
Ende des ersten Trilogieteils: Unspektakulär?
von Ciddy
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Guten Abend,

ich schreibe momentan am ersten Teil einer Fantasy-Trilogie mit dem Fokus auf authentischer Charaktergestaltung und -entwicklung und habe bislang ungefähr zwei Drittel abgeschlossen.

Der Plot steht seit kurz nach Schreibbeginn - Schwierigkeiten bereitet mir bloß nach wie vor das Ende.

Erzählt wird die Geschichte aus den Perspektiven von vier Protagonisten, thematisiert werden in erster Linie ihre persönlichen Schicksale. Wenn ich mir das gelungene Ende eines epischen Fantasy-Romans vorstelle, dann denke ich in erster Linie an Spektakel, Drama, Wendepunkte, etc.

Mein "Problem", wenn man es denn so nennen darf: Mindestens zwei der Handlungsstränge enden mit dem Abschluss bzw. der Verarbeitung und der Reflexion einer persönlichen Reise durch die eigene Identität, begleitet von maßgeblichen Veränderungen im eigenen Wesen, auf die man nun zurückblickt. Das dient in erster Linie als Vorbereitung für das, was danach kommt - ich wage fast zu sagen, dass der erste Trilogieteil dahingehend so etwas wie eine riesige Einleitung ist (ausreichend mit der Action, Spannung, etc. ausbalanciert, versteht sich). Das geplante Ende wird deshalb sehr nüchtern erzählt, die Geschichte klingt ruhig aus und bereitet den Leser auf den zweiten Teil vor, fast ohne Spektakel, obwohl im Laufe des Buches (und natürlich auch kurz vor dem Ende) so einige Dinge geschehen, die durchaus mitreißen sollen.

Das Ende stellt somit eher weniger einen bedeutenden Meilenstein als viel mehr eine reine - ich will fast sagen: sachliche - Momentaufnahme dar, im Vergleich zu dem, was zuvor und zu Beginn der Geschichte war.

Wie seht ihr das? Sollte ich das Ende eines ersten Trilogieteils eher so betrachten, als wäre es ein eigenes Buch, dem kein weiteres folgen wird - sprich: der Geschichte ein Ende geben, das auch dann funktioniert, wenn man den Roman als eigenständig betrachtet -, oder ist ein ruhiges und nüchternes, reflektierendes, vielleicht gar melancholisches und vorallem sehr persönliches Ende ohne Faustschlag dann in Ordnung, wenn allen Beteiligten klar ist, dass das unspektakuläre Ende besonders der gelungenen Überleitung zum Folgetitel dient? Und wie äußert sich ein solches Ende für ein Erstlingswerk in den Chancen, einen geeigneten Verlag zu finden bzw. den Roman an den Leser zu bringen?

Ich würde mich freuen, wenn der ein oder andere seine Meinung und ein paar Erfahrungsberichte dazu abgeben mag. smile

Grüße,
Ciddy Daumen hoch²
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Hanna Aden
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
H


Beiträge: 52
Wohnort: Bochum


H
Beitrag16.03.2017 00:44

von Hanna Aden
Antworten mit Zitat

Mir fällt dazu gerade die Faustregel ein: Der erste Satz entscheidet, ob jemand das Buch kauft. Der letzte, ob er das zweite Buch kauft.

Wenn das Ende in ruhiger, nüchterner, beschaulicher Stimmung als Rückschau ausklingt, wird der Leser das Buch mit diesem Gefühl verbinden. Es ist möglich, dass viele Leser genau dieses Gefühl suchen. Die werden dann auch den zweiten Teil kaufen. Diejenigen, die eher Action, Entwicklung, Veränderung und Aufregung wollen, könntest du damit aber ein wenig abschrecken, weil es dann aus ihrer Sicht vielleicht keinen Grund zum Weiterlesen gibt, wenn die emotionale Befriedigung eines aufregenden, spannenden, dramatischen Höhepunkts am Ende fehlt.

Es gibt für jedes Buch Leser, die genau das suchen, was da steht. Aber die Frage ist immer, wie viele (oder wenige) das sind.


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Meine liebste Stilblüte: "Auf Regeln folgt Sonne."
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Gerling
Geschlecht:männlichExposéadler
G

Alter: 59
Beiträge: 2385
Wohnort: Braunschweig


G
Beitrag16.03.2017 08:44

von Gerling
Antworten mit Zitat

Hanna Aden hat Folgendes geschrieben:
Mir fällt dazu gerade die Faustregel ein: Der erste Satz entscheidet, ob jemand das Buch kauft. Der letzte, ob er das zweite Buch kauft.


Genau. Und im Himmel ist Jahrmarkt und Elvis ist gar nicht tot - er ist jetzt Pizzabäcker auf La Palma.


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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag16.03.2017 10:52

von Stefanie
Antworten mit Zitat

Du musst schon auch in Sachen Persönlichkeitsentwicklung ein bisschen Raum für Veränderung lassen.
Es sollte Konflikte geben, die mit Ende des Buches abgeschlossen sind, aber auch einen zentralen, der sich darüber hinaus erstreckt, damit die Leser wissen wollen, wie es weitergeht.
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TZH85
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 39
Beiträge: 300
Wohnort: Essen
Pokapro 2017


Beitrag16.03.2017 11:51

von TZH85
Antworten mit Zitat

Ferndiagnosen ohne die Geschichte zu kennen sind natürlich immer schwierig. Deiner Beschreibung nach zu urteilen, tendierst du selbst ja klar zu deinem ruhigen Ende. Letzlich ist es deine Geschichte und du solltest sie deiner eigenen Überzeugung nach durchziehen.


Ich persönlich als Leserin bevorzuge allerdings Geschichten, die bis zuletzt die Spannung hochhalten und Plots, die sich auf die Handlung konzentrieren und die innere Wandlung der Figuren mit ihr verweben, bzw. die Selbstreflexion der Figuren einschränken. Im Idealfall ist jedes Buch einer Triologie auch noch mal in sich selbst geschlossen. Das heißt nicht, dass es keine Cliffhanger geben darf oder keine Fragen mehr offen sein sollten, aber jedes Buch sollte meiner Meinung nach nicht nur ein langer Einstieg, ein langer Mittelteil und ein langer Schluss sein, sondern auch noch in sich selbst eine Dramaturgie verfolgen.

Die Chancen, einen Verlag für eine Fantasygeschichte mit "ruhigem" Ende zu finden, sind wahrscheinlich genauso hoch wie für alle anderen Geschichten auch. Die Messlatte ist ja immer die Qualität des Texts und eine große Portion Glück oder "rechter Zeit, rechter Ort". Ob der potentielle Lektor beim Ende vielleicht den Rotstift ansetzt und gern eine Überarbeitung
hätte, ist sicher von Fall zu Fall verschieden.
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Ciddy
Geschlecht:männlichWortedrechsler
C


Beiträge: 51



C
Beitrag17.03.2017 11:39

von Ciddy
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Vielen Dank für die Antworten. Das war bislang sehr hilfreich und lässt mich zu meiner Wunschlösung tendieren, das "ruhige" Ende zu wählen. Genauso sehe ich ein, dass es bereits ein deutlicher Hinweis ist, wenn ich eine der Alternativen als jene Wunschlösung bezeichne - letztendlich bin ich der Autor, ich habe den besten Blick auf mein Werk, und ich bin es deshalb auch, der am ehesten einschätzen können muss, ob seine Geschichte ausreichend abgerundet ist.

Gerling hat Folgendes geschrieben:
Hanna Aden hat Folgendes geschrieben:
Mir fällt dazu gerade die Faustregel ein: Der erste Satz entscheidet, ob jemand das Buch kauft. Der letzte, ob er das zweite Buch kauft.


Genau. Und im Himmel ist Jahrmarkt und Elvis ist gar nicht tot - er ist jetzt Pizzabäcker auf La Palma.

Magst du das vielleicht noch weiter ausführen? Denn so ist mir nicht ganz klar, worauf du mit deinem Beitrag hinaus willst. smile
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Gerling
Geschlecht:männlichExposéadler
G

Alter: 59
Beiträge: 2385
Wohnort: Braunschweig


G
Beitrag17.03.2017 14:00

von Gerling
Antworten mit Zitat

Ciddy hat Folgendes geschrieben:
Gerling hat Folgendes geschrieben:
Hanna Aden hat Folgendes geschrieben:
Mir fällt dazu gerade die Faustregel ein: Der erste Satz entscheidet, ob jemand das Buch kauft. Der letzte, ob er das zweite Buch kauft.


Genau. Und im Himmel ist Jahrmarkt und Elvis ist gar nicht tot - er ist jetzt Pizzabäcker auf La Palma.

Magst du das vielleicht noch weiter ausführen? Denn so ist mir nicht ganz klar, worauf du mit deinem Beitrag hinaus willst. smile


Für den Fall, dass du mich meintest: Nicht der erste Satz entscheidet, ob jemand das Buch kauft, oder nicht. Dazu gibt es umfangreiche Studien die belegen, dass das Cover, der Klappentext und der Name des Autors entscheidend sind für den Kauf.

Und zu behaupten, der letzte Satz entscheidet darüber, ob man auch das zweite Buch kauft, ist insofern Blödsinn, als das er impliziert, dass die restlichen 99% des Buches irrelevant sind. Gefällt die komplette Geschichte des ersten Buches, wird das zweite auch gekauft - vollkommen egal, wie beknackt der letzte Satz war.


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preusse
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1286
Wohnort: Bayern


Beitrag18.03.2017 12:51

von preusse
Antworten mit Zitat

Gerling hat Folgendes geschrieben:
Ciddy hat Folgendes geschrieben:
Gerling hat Folgendes geschrieben:
Hanna Aden hat Folgendes geschrieben:
Mir fällt dazu gerade die Faustregel ein: Der erste Satz entscheidet, ob jemand das Buch kauft. Der letzte, ob er das zweite Buch kauft.


Genau. Und im Himmel ist Jahrmarkt und Elvis ist gar nicht tot - er ist jetzt Pizzabäcker auf La Palma.

Magst du das vielleicht noch weiter ausführen? Denn so ist mir nicht ganz klar, worauf du mit deinem Beitrag hinaus willst. smile


Für den Fall, dass du mich meintest: Nicht der erste Satz entscheidet, ob jemand das Buch kauft, oder nicht. Dazu gibt es umfangreiche Studien die belegen, dass das Cover, der Klappentext und der Name des Autors entscheidend sind für den Kauf.

Und zu behaupten, der letzte Satz entscheidet darüber, ob man auch das zweite Buch kauft, ist insofern Blödsinn, als das er impliziert, dass die restlichen 99% des Buches irrelevant sind. Gefällt die komplette Geschichte des ersten Buches, wird das zweite auch gekauft - vollkommen egal, wie beknackt der letzte Satz war.


Bis auf den letzten Halbsatz gebe ich dir Recht.
Allerdings habe ich mich schon bemüht - als sich herausstellte, dass aus dem einen geplanten Roman eine ganze Reihe werden würde - jeweils einen Cliffhanger zu setzen, der Lust auf die Fortsetzung macht.
Ob einem das allerdings mit einem Satz gelingt oder man dazu einen Absatz braucht, lasse ich mal dahingestellt.
Und ich gebe offen zu, da ein bisschen bei den James-Bond-Filmen geklaut zu haben.
Da steht (oder besser stand) immer als letzter Satz des Abspanns:

Ende - doch James Bond kehrt zurück in ... Laughing


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