[Schneeballeffekt] Ein fast perfektes Date

[Socki]

Ein paar Mal schon hatte sie Romeo gedatet, doch heute war das erste Mal, dass sie ihn zu sich nach Hause einlud. Der Tisch war gedeckt, die Frisur saß perfekt und das blaue Cocktailkleid schmeichelte ihrer Figur. Es klingelte, doch noch ehe Julia an der Tür ankam, stand ihr Jack Russell Terrier Shakespeare schon kläffend davor. Mit dem Fuß schob sie den Hund etwas beiseite, doch kaum, dass die Tür einen Spalt geöffnet war, sprang das Tier hervor und an Romeo hoch. Was Julia nicht wusste war, dass Romeo unter Canophobie litt und panische Angst vor Hunden hatte. Mit dem Rosenstrauß schlug er hektisch nach dem Tier, wobei die roten Blütenblätter sich über Tier und Boden verteilten. Julia packte Shakespeare am Halsband und zog ihn ins Innere, wo sie den Terrier ins Schlafzimmer sperrte. Noch immer blass überreichte Romeo den völlig ruinierten Strauß. Der Wille war es ja, der zählte.
Julia bot Romeo einen Platz am Esstisch an und nahm die Flasche Sekt aus dem silbernen Sektkühler. Der Korken allerdings entpuppte sich als sehr widerspenstig. So damenhaft wie möglich, versuchte Julia den Plastikkorken zu lösen, stets darauf bedacht, dabei nicht zu verkrampft zu wirken. Immerhin sollte Romeo ja nicht glauben, sie mutiere beim Versuch die Flasche zu öffnen, zum Hulk. Der Korken kapitulierte irgendwann und schoss mit Wucht aus dem Flaschenhals. Genau gegen Romeos Stirn. Es dauerte nicht lange und an der Stelle bildete sich eine unansehnliche Beule.
Entschuldigend hetzte Julia in die Küche und holte einen Beutel Tiefkühlerbsen aus dem Gefrierfach, welche sie zum Kühlen zu ihrem Geliebten bringen wollte. In der Hektik bedachte sie allerdings nicht, dass der Beutel bereits geöffnet war. Die grünen Kugeln rieselten aus ihrer Verpackung und kullerten über den Boden. Mit ihren High Heels trat Julia darauf, rutschte aus und landete auf dem Steißbein. Ein Schrei entkam ihr, der Romeo aufspringen ließ. Dabei blieb er mit dem Fuß am Tischbein hängen und riss diesen um. Gläser und Teller zersprangen, die Eiswürfel aus dem Sektkühler verteilten sich über den Boden und die Kerze entzündete den Flokati. Beim Versuch, das Feuer mit dem Fuß auszutreten, griffen die Flammen auf seine Anzughose über.
Ohne zu zögern, riss sich Romeo die Hose runter und schlug mit dem brennenden Stoff auf den Boden, löschte so Teppich und Kleidung. Entsetzt betrat Julia das Wohnzimmer, doch war es nicht der ruinierte Flokati oder der teure Sekt, der sich über den Boden verteilte. Es war die Boxershort von Romeo, die sie erbleichen ließ. Den weißen Stoff zierten unzählige kleine Quietscheentchen.

[manon]

Hallo Socki,

da ist ja ganz schön viel passiert bei den beiden und witzig, dass sie sich am Ende über die Unterhose schockiert zeigt und nicht über das Chaos.

Viele Grüße
manon

[manon]

ich noch mal:

Ich habe mir noch mal die Aufgabenstellung angesehen und da ging es nicht darum, dass man eine Geschichte zeigt, sondern lediglich darum ein paar Punkte aufzulisten, die in der Geschichte passieren können.

Denn in dieser Kürze ist es schwierig den Leser emotional zu packen. Es geht ja eher um den Plot, als um den Schreibstil.

Mal sehen, ob ich das hinbekommen werde.