18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Einstand
Geschichten des Umsturzes: Aufwind


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
RenWex
Schneckenpost
R


Beiträge: 5



R
Beitrag18.03.2017 17:06
Geschichten des Umsturzes: Aufwind
von RenWex
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo allerseits!

Hier möchte ich euch die drei ersten Kapitel meines Romans "Geschichten des Umsturzes: Aufwind" präsentieren. Jegliche konstruktive Kritik ist mir sehr willkommen! Smile

Kapitel I: Sudas

Als Erin nun zum letzten Mal die Baracke betrat, in der sie aufgewachsen war, mischten sich in ihr Trauer und Freude zugleich. Endlich durfte sie die Sklavenstadt Ankhur und damit auch den heißen und trockenen Kontinent Sudas verlassen Ihre Mutter war erst kürzlich unter der Last der Arbeit und der sengenden Hitze der auf der Haut brennenden Sonne gestorben. Nur wenige Stunden zuvor brachten die Sklavenaufseher sie zur Feuergrube inmitten der Stadt, um ihren Leichnam wie alle Toten in Sudas zu entsorgen.
Erins Vater tat seine letzten Atemzüge bereits vor drei Jahren in den Minen außerhalb von Ankhur. Sicherlich war der Tod ihrer Eltern ein trauriger Verlust für Erin, jedoch konnte sie recht gut damit fertig werden. Schließlich war der Tod immer schon ein fester Bestandteil des Lebens in Ankhur und den umliegenden Minen.
Es verging kaum ein Tag an dem kein Sklave aufgrund der Hitze, der Arbeit oder gar der Peitschenhiebe und Misshandlung der Sklavenaufseher zugrunde ging und nur die wenigsten Arbeiter, Sklaven und Verbrecher überschritten das Alter von 40 Jahren, wenn sie nicht bereits vor ihrer Ankunft dieses Alter erreicht hatten. Letztlich war Ankhur immer schon eine Gefängnisstadt der besonderen Art gewesen.
Jeder, der dort gefangen war, durfte meist davon ausgehen, für den Rest seines Lebens in den Minen Erz zu schürfen oder andere, harte Arbeit verrichten zu müssen. Und wer letzten Endes sein Leben verwirkt hatte, weil er nicht gehorchte oder die Arbeit nicht mehr ertragen konnte, wurde zu den Feuergruben gebracht. Ein großes, zugemauertes Loch, welches in eine mit Lava geflutete Höhle führte. Dorthin kamen die Toten.
Doch Erin war eine der selten auftretenden Ausnahmen welche diesem Schicksal entkommen sollten. Sie wurde nicht, wie die meisten „Bewohner“ mit einem der Schiffe als Sklavin gebracht,
sondern war an diesem Ort geboren und aufgewachsen. Sie hat in ihren früheren Tagen sogar eine Schule besucht, wobei es weniger eine Schule war und mehr ein Ort welcher der Jugend vermitteln sollte, wie sie in Ankhur am besten funktionieren konnten. Dort brachte sie sich das Lesen und Schreiben bei. Generell war sie intelligenter und gebildeter als der große Durchschnitt in Ankhur.
Auch sie nutzte jede Möglichkeit die wenigen Bücher im Archiv des Schulgebäudes zu Lesen und zu studieren. Meist waren es zwar nur alte Lektüren über das Handwerk, welches man in Ankhur verrichten musste, aber ab und an fand Erin auch interessantere Werke, wie Geschichtsbücher oder aber, was zu ihren Favoriten gehörte, ein dickes Buch über Kräuterkunde.
Ein Almanach, welches sie sich vor einigen Jahren „borgte“ und unter ihrem Bett in der Baracke versteckte und hütete, wie einen Schatz. Es war ein dickes und altes, aber dennoch gepflegtes Buch. In ihm waren viele Kräuter  mit dazu empfohlenen Verwendungszwecken aufgelistet. Erin studierte diesen Wälzer, so oft es ihre Zeit zuließ, was nicht zwangsläufig häufig vorkam.
Denn das Leben in Ankhur war geprägt durch Arbeit, nicht durch Bildung. Auch sie verrichtete harte Arbeit zu Lebzeiten ihrer Eltern, wenngleich sie nie in die Minen musste. Ab ihrem zehnten Lebensjahr war sie in der Belieferung der Minen überall auf Sudas eingeteilt. Ihre Aufgabe war es, die Wagen mit Nahrung zu beladen und bei den Minen zu entladen und die Erträge der Minen wiederum zur Stadt zu transportieren.
So war auch sie also Tag für Tag der Sonne ausgesetzt, was ihrer Haut eine Bräune verschaffte, welche man in ihrer Heimat, dem Reich Midas eher selten sah. Da stand sie nun in dem kleinen Zimmer, dass sie sich meist mit ihren Eltern und einigen anderen, aufgrund ihrer Verbrechen verurteilten Diebe, Mörder und Vergewaltiger teilen musste.
Viel hatte sie nicht, was sie hätte mitnehmen können. Ein wenig Kleidung blieb ihr, auch ihr Kräuterbuch wollte sie behalten. Zuletzt war da noch der merkwürdig geformte Dolch,
denen ihre Eltern mit nach Ankhur schmuggelten. Die Klinge war recht merkwürdig geformt, hatte an einigen Stellen Einkerbungen und Vertiefungen. Jedoch schienen diese nicht durch Abnutzung entstanden worden zu sein.
Es sah viel mehr so aus, als hätte der Schmied sich einst bei der Herstellung einen Scherz erlaubt. Auf dem Schaft des Dolches war dann noch „Ó Durnamh“ - Erins Familienname – eingraviert. Zuletzt lag noch ein Brief auf dem kleinen Tisch neben ihrem Bett. Dieser Brief stammte aus einem Büro des Garnison Viertels und war an Erin adressiert.
In ihm standen einige eher uninteressante Dinge. Formalitäten, welche sie nur überflog. Weiter im Text stand jedoch noch etwas von einem alten Haus inmitten der midischen Hauptstadt Orian, welches Erins Eltern gehörte zusammen mit der Notiz, dass Gefangene für gewöhnlich ihres Besitzes enteignet würden, jedoch aufgrund schlampiger Bürokratie innerhalb der midischen Verwaltung eben dies niemals geschah.
Erin solle sich glücklich schätzen, durch diesen bürokratischen Fehler noch ihr Erbe antreten zu können, da dies viel mehr ein für sie glücklicher Zufall als eine Sache der Selbstverständlichkeit sei. Erins Vater erzählte ihr in früheren Jahren oft von den Festen und Veranstaltungen, welche sie in ihrem großen Haus abgehalten hatten. Er schien doch in Orian recht beliebt gewesen zu sein. Soweit Erin sich an die Erzählungen ihres Vaters erinnern konnte, arbeitete dieser wohl als Kaufmann und belieferte das Archiv der Stadt mit Büchern, Papier und anderen Schreibwaren. Dort hatte er auch Erins Mutter kennengelernt, welche im Archiv selbst als Archivarin arbeitete.
Erin glaubte, viel über ihre Eltern zu wissen, welche ihr normalerweise auf jede Frage ehrlich antworteten. Nur einer Frage waren sie stets ausgewichen. Immer, wenn Erin sie fragte, ob sie wirklich an dem Mord beteiligt waren, wegen dem sie verhaftet und nach Ankhur gebracht wurden, wechselten diese das Thema.
Sie sprachen nicht gerne über dieses in der Vergangenheit liegende Ereignis. In der Regel gingen sie überhaupt nicht auf das Thema ein und ignorierten es. Es schien für sie ohnehin ohne jegliche Bedeutung zu sein, da sie wussten, sie würden Ankhur niemals wieder verlassen.
Erin jedoch war nun frei zu gehen, was sie auch tat. Sie verstaute ihre wenigen Sachen in einem alten, kleinen Koffer, welcher eigentlich einem ihrer Mitbewohner, einem wegen Diebstahls Verurteilten gehörte.
Er würde ihn ohnehin nicht mehr benötigen.
Mit ihrem Gepäck verließ sie die Baracke und ging, ohne zurück zuschauen. Ihr blieb nicht viel Zeit, da das nächste Dampfschiff, welches in Richtung Orian fahren würde, schon bald ablegen sollte. Es gehörte zu den in Orian stationierten Sklavenbüros, welche Gefangene aus den Gefängnissen in Midas kauften und letztlich nach Ankhur verschifften. Daher würde dieser Dampfer ohne größere Zwischenstopps direkt nach Orian fahren. Da er jedoch in Kürze von Anker gehen sollte musste Erin sich sehr beeilen. Denn der nächste Dampfer, welcher überhaupt nach Orian fährt, würde erst zwei Wochen später ablegen.
Zu ihrem Glück war der Hafenbezirk nicht weit vom Barackenbezirk 6, dem Ort wo Erin lebte, entfernt und sie kannte die schnellsten Wege und Abkürzungen dorthin in und auswendig. Es dauerte nicht lange, bis sie den Hafen erreichte. Auch nach 19 Jahren war der Anblick dieses gewaltigen Hafens noch erstaunlich. Der Hafenbezirk nahm einen großen Anteil der Stadtfläche ein und der Hafen selbst erschien wie ein einziger, riesiger Gebäudekomplex, welcher noch größer war als der angrenzende Barackenbezirk 6. Nur Forza, die größte Stadt der Welt und das Herz der Industrialisierung, besaß einen größeren Hafen.
Erin musste nur noch das Straf-Tor durchqueren. Hier wurden jeden Tag aufs Neue Arbeiter aus verschiedensten Gründen hingerichtet. Oftmals haben jedoch die Wachen nur ihrem Spaß mit den Arbeitern haben wollen und ließen ihrem sadistischen Treiben freien Lauf,
indem sie diese hängten oder zu Tode peitschten. Erin konnte sich noch an das erste Mal erinnern, als sie das Straf-Tor durchqueren musste.
Die Wachen dort machten sich einen Spaß daraus, einem der Arbeiter Stück für Stück jeden einzelnen Knochen zu brechen und ihn anschließend mit Peitschenhieben langsam zu töten. Erin war wie gelähmt, als sie das Massaker an diesem Mann mit ansah. Ohnehin hätte sie nicht wegsehen dürfen, da andere Wachen sie zwangen zuzusehen und ihr andernfalls ein ähnliches Schicksal ereilen sollte.
Auf diese Weise bewiesen die Wachen ihre absolute Autorität den Arbeitern gegenüber und zeigten ihnen täglich, was mit ihnen passieren würde, sollten sie sich widersetzen. Ausgerechnet dieses Tor musste ihre letzte Erinnerung an die Sklavenstadt Ankhur bleiben.
Nichts desto trotz durchquerte sie das Tor und gelangte in den Hafen. Am Pier 23 war das Dampfschiff, mit dem Erin nach Midas kommen konnte.
Es war stets das letzte Schiff, welches in jedem Monat den Hafen verließ. Auch wurde es langsam spät und bei den Docks herrschte nicht mehr ein so geschäftiges Treiben wie sonst.
Einzig am Pier 23 wurde noch das Dampfschiff beladen und für die lange Reise überprüft. Erin tat ihre ersten Schritte über die Planken hoch zum Schiff. Sie schaute noch einmal voll Sorge zurück zum Hafen, kehrte dann aber entschlossen ihren Blick ab und betrat das Innere des Schiffes. Quartier bezog sie in den Zimmern der Küchengehilfinnen, denn auch sie sollte während der Reise in der Küche arbeiten. Dies würde nun für mindestens einen Monat ihr neues Heim sein.

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Bananenfischin
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant

Moderatorin

Beiträge: 5338
Wohnort: NRW
Goldene Feder Prosa Pokapro IV & Lezepo II
Silberne Harfe



Beitrag18.03.2017 17:13

von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

Hallo RenWex,

Text im Spoiler erschwert das Lesen und Kommentieren und ist daher unglücklich. Außderdem ist es sehr viel Text. Hast du mal in die Regeln geschaut?

Wenn du magst, nehme ich die Spoiler raus, ebenso Kapitel 2 und 3. Das erste würde erst einmal reichen; später kannst du über den Button "Fortsetzung" die nächsten Stück für Stück in diesem Thread anhängen.

Liebe Grüße
Bananenfischin


_________________
Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge

Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft

I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
RenWex
Schneckenpost
R


Beiträge: 5



R
Beitrag18.03.2017 17:17

von RenWex
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Okay. Ich werde das schnell bearbeiten.

Edit: Oh ich kann das nicht! Dann nehme ich dein Angebot gerne an.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Bananenfischin
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant

Moderatorin

Beiträge: 5338
Wohnort: NRW
Goldene Feder Prosa Pokapro IV & Lezepo II
Silberne Harfe



Beitrag18.03.2017 17:18

von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

Du selbst kannst den Text nicht mehr bearbeiten, wenn jemand geantwortet hat. Ich mach dann mal. smile

Edit: Erledigt.


_________________
Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge

Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft

I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
RenWex
Schneckenpost
R


Beiträge: 5



R
Beitrag19.03.2017 01:36

von RenWex
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich danke dir!

Nun freue ich mich auf die Kritik!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
traumLos
Eselsohr


Beiträge: 380

Pokapro 2017


Beitrag19.03.2017 07:57
Re: Geschichten des Umsturzes: Aufwind
von traumLos
Antworten mit Zitat

Hallo RenWex,

du hast hier einen Text eingestellt, der nach meiner Auffassung noch intensiver Überarbeitung bedarf. Deinen Anfang fand ich vielversprechend, doch dann wurde es immer mühsamer, dem Text zu folgen. Und zum Ende des Kapitels stellte sich mir die Frage, was alles gestrichen werden könnte.





RenWex hat Folgendes geschrieben:

Kapitel I: Sudas

Als Erin nun zum letzten Mal die Baracke betrat, in der sie aufgewachsen war, mischten sich in ihr Trauer und Freude zugleich. Endlich durfte sie die Sklavenstadt Ankhur und damit auch den heißen und trockenen Kontinent Sudas verlassen Ihre Mutter war erst kürzlich unter der Last der Arbeit und der sengenden Hitze der auf der Haut brennenden Sonne gestorben. Nur wenige Stunden zuvor brachten die Sklavenaufseher sie zur Feuergrube inmitten der Stadt, um ihren Leichnam wie alle Toten in Sudas zu entsorgen.


Als Erin zum letzten Mal die Baracke betrat, in der sie aufgewachsen war, mischten sich in ihr Trauer und Freude zugleich. Endlich durfte sie die Sklavenstadt Ankhur verlassen. Ihre Mutter war kürzlich unter der Last der Arbeit und der sengenden Hitze gestorben. Nur wenige Stunden zuvor brachten die Sklavenaufseher sie zur Feuergrube inmitten der Stadt, um ihren Leichnam zu entsorgen.

So einmal dein Text, nur um Füllworte und inhaltliche Doppelungen gekürzt. Ansonsten unverändert.

Veränderungen könntest du noch einge vornehmen.
Z.B. statt "kürzlich", was eher nichts sagend ist und in Verbindung nit "wenige Stunden zuvor" gar nicht einzuordnen, den Zeitpunkt konkreter benennen. Etwa "vor zwei Tagen"

Als Erin zum letzten Mal die Baracke betrat, in der sie aufgewachsen war, mischten sich in ihr Trauer und Freude zugleich. Endlich durfte sie die Sklavenstadt Ankhur verlassen. Ihre Mutter war vor zwei Tagen unter der Last der Arbeit und der sengenden Hitze gestorben; der Leichnam wurde in der Feuergrube entsorgt.

RenWex hat Folgendes geschrieben:
Zuletzt war da noch der merkwürdig geformte Dolch,
denen ihre Eltern mit nach Ankhur schmuggelten. Die Klinge war recht merkwürdig geformt, hatte an einigen Stellen Einkerbungen und Vertiefungen. Jedoch schienen diese nicht durch Abnutzung entstanden worden zu sein.
Es sah viel mehr so aus, als hätte der Schmied sich einst bei der Herstellung einen Scherz erlaubt. Auf dem Schaft des Dolches war dann noch „Ó Durnamh“ - Erins Familienname – eingraviert.



RenWex hat Folgendes geschrieben:
Erin jedoch war nun frei zu gehen, was sie auch tat. Sie verstaute ihre wenigen Sachen in einem alten, kleinen Koffer, welcher eigentlich einem ihrer Mitbewohner, einem wegen Diebstahls Verurteilten gehörte.
Er würde ihn ohnehin nicht mehr benötigen.




RenWex hat Folgendes geschrieben:
Erin war wie gelähmt, als sie das Massaker an diesem Mann mit ansah. Ohnehin hätte sie nicht wegsehen dürfen, da andere Wachen sie zwangen zuzusehen und ihr andernfalls ein ähnliches Schicksal ereilen sollte.


Farbig habe ich noch einige Doppelungen, Formulierungen, kleine Tippfehler oder falsche Begriffe markiert. Nur als Beispiele für viele Stellen in deinem Text.

Sieh dir deinen Text daraufhin noch einmal durch, würde ich raten.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen
RenWex
Schneckenpost
R


Beiträge: 5



R
Beitrag19.03.2017 12:39

von RenWex
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für die detaillierte Kritik! smile
Ich begutachte den Text noch einmal in diesem Sinne.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag19.03.2017 15:57

von Stefanie
Antworten mit Zitat

Du vermittelt viel Hintergrundwissen und machst reichlich Rückblenden. Leider kommt die aktuelle Handlung dabei zu kurz.

Das Einzige, was in dem Kapitel passiert, ist, dass sie in die Baracke geht, ihre Sachen zusammensucht und den Ort verlässt. Nicht viel los da.

Wenn du es für nötig hältst, gleich am Anfang all diese Informationen zu geben, würde ich die Geschichte etwas eher einsetzen lassen. Du kannst erzählen, wie ein normaler Tag beginnt mit Arbeit und Schule, wie die Mutter stirbt, wie sie weggebracht wird, wie deine Protagonistin darauf reagiert und so weiter. Damit vermittelst du die gleichen Informationen, aber hast auch eine Handlung und kannst die Persönlichkeit der Akteurin zeigen.

Wieso darf sie überhaupt eine Schule besuchen als Kind einer Starftäterin? Das wirkt mir nicht klar. Ansonsten scheint alles dort sehr unmenschlich zu sein. Wäre heimlicher Unterricht durch einen anderen Straftäter und eingeschmuggelte Bücher nicht glaubwürdiger?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
RenWex
Schneckenpost
R


Beiträge: 5



R
Beitrag23.03.2017 18:25

von RenWex
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wie im Text schon beschrieben wird, bietet das Schulgebäude Lektüren, welche dazu dienen, die auf Sudas vorherrschenden Arbeitstätigkeiten auch auf theoretischer Weise zu erlernen. Ein Zwangsarbeiter, der weiß was er tut, lebt länger und arbeitet effizienter.

Ja ich gebe viele Hintergrundinformationen in diesem kleinen Kapitel preis. Der Grund dafür ist der, dass es sich bei der Welt um etwas Unbekanntes für den Leser handelt. Ich lege Wert darauf, nicht nur Handlung einzubringen, sondern die Welt zu veranschaulichen.

Noch früher in der Zeit in diese Geschichte einzusteigen, würde meines Erachtens keinen Sinn machen, da Sudas in dessen Verlauf eine geringere Rolle spielen wird. Auch der Konflikt, der mit Erins Familie verbunden ist, erfordert andere Informationen als die genauen Umstände ihrer Tode.

Dennoch hat mir eure Kritik einen guten Blickwinkel auf die Geschichte vermittelt und ich konnte einige, kleine Änderungen vornehmen. Diese Änderungen beziehen sich auf die von euch vorgenommenen Markierungen, also Dankeschön! smile

Da ich natürlich weiter an der Geschichte arbeiten möchte, liefere ich hier einmal das zweite, ebenfalls kleine Kapitel. Dieses Mal bietet es mehr Handlung und Dialog.

- Die Reise –
Tag 29 der Reise und noch immer kein Land in Sicht. Nicht einmal eine Insel,
eine Sandbank oder gar ein Riff. Nur Berg hohe Wellen konnte Erin aus dem Inneren ihrer Kajüte ausmachen.
Es war sehr stürmisch auf der hohen See. So stürmisch, dass alle Passagiere,
welche nicht für die Sicherung des Dampfers zuständig waren, in ihren Kajüten zu verweilen hatten.
Wenngleich die Baracke in Ankhur eng wirkte, wurde sie von der winzigen Kajüte mit vier Kojen noch übertroffen.
In dieser Enge wartete Erin nun gemeinsam mit drei anderen Küchengehilfen und der Schiffskatze auf das Ende des Sturmes.
Der Dampfer schaukelte und das Bullauge, welches momentan das einzige Fenster zur Außenwelt darstellte,
wechselte mit dem Schiff den Blick in den bewölkten Himmel oder wanderte hinab
und gewährte einen Einblick in die Tiefen des Gewässers.
Es dauerte Stunden, bis der Sturm an der Schiffsroute vorbeiwanderte und sich nach und nach die Strahlen der Sonne
durch die immer löchriger werdende Wolkendecke drückten. Kaum lag der Dampfer wieder ruhig auf dem Wasser,
stand bereits der Küchenchef vor Erins Kajüte.
„Seid ihr faules, verkommenes Lumpenpack immer noch in euren Träumen versunken!? Benötigt ihr eine Sondereinladung,
damit ihr eure Hintern in die Küche bewegt? Die Seemänner haben Hunger, also setzt euch in Bewegung und geht an die Arbeit!
Wer nicht in einer Minute in der Küche ist, bekommt für diese Route keinen Heuer!“
Kaum beendete der Mann mit der versifften Schürze seinen Monolog, war er auch schon wieder in Richtung Küche verschwunden.
„Dem Drecksack zeig‘ ich es noch!“ murmelte einer der Küchengehilfen. Erin verließ als Letzte die Kajüte und ging in Richtung Küche,
welche einen Anblick bot, der vermuten ließ, dass alle Kartoffeln den Kohlköpfen und Draunen den Krieg erklärt
und die Küche in ein Schlachtfeld verwandelt hätten. Das Gebrülle des Küchenchefs,
welches mittlerweile niemand mehr so richtig vernehmen konnte, gab dem Anblick noch die malerische Würze.
„Smutje! Halt doch endlich mal den Rand….“ „Brian, was willst du denn nun von mir? Lass mich meine Arbeit machen,
oder ich spuck‘ dir ins Essen!“ Ein großer, schon etwas älterer Matrose betrat die Schiffsküche.
Er wirkte auf Erin ziemlich gelassen, wenn man bedachte, dass der Dampfer nun genauso gut
auf dem Grund des Meeres liegen könnte. Sein Name war Brian und er war vermutlich der erfahrenste Seemann auf dem ganzen Schiff.
Selbst der Kapitän hätte sich vor ihm vermutlich ehrfürchtig verbeugt, wenn es hätte sein müssen.
Nachdem der alte Mann ein wenig die Küche betrachtete, begann er erneut etwas sagen zu wollen.
„Smutje, ich benötige einen deiner Gehilfen! Eben hat es zwei Seemänner ins Wasser gerissen und wir benötigen Ersatz auf dem Deck.“
Selbstgefällig schenkte der Koch Brian nicht einmal einen Blick. „Das kannst du vergessen Brian!
Wie du siehst, haben wir hier alle Hände voll zu tun! Erin!...“ Er sah zu ihr rüber,
während sie eine Ecke der Küche säuberte indem sie Kartoffeln aufsammelte.
„Krieg endlich deinen Hintern hoch und tu etwas! Du Verbrecher Göre bist zu nichts nutze!“ Erin schwieg.
Sie wusste, dass ein Wort genügte, damit der Koch einen kompletten Lohnabzug vor dem Kapitän rechtfertigte.
Doch auch Brian sah nun zu ihr.
„Die Kleine aus Ankhur. Die werde ich mitnehmen.“ Er wartete keine Reaktion seitens Erin oder des Koches ab,
griff Erin am Arm und zog sie hoch und führte sie aus der Küche. Das Brüllen des Koches verstummte,
nachdem Brian die Tür hinter sich schloss.
„Danke…“ Erin sah verwundert zu Brian hoch. „Wofür dankst du mir? Ich habe nichts getan?“ Brian lächelte sie an.
„Manchmal ist es auch nützlich, wenn jemand nichts tut, oder für den Geschmack anderer, nun … zu langsam.“
Er lachte „Dieser Drecksack von einem Koch! Seit sieben Fahrten ist er hier in dem Schiff zugeteilt und glaubt,
der König seiner Küche zu sein! Ich mache mir gerne einen Spaß draus, ihn zu ärgern. Das hat er kaum anders verdient!“
„Es gibt wesentlich schlimmere Typen in Ankhur. Diebe, Vergewaltiger und Mörder. Und dabei zähle ich nur die Wachen auf!“
Auch Erin schien sich zu einem Lächeln zu überwinden. „Also, wofür benötigst du meine Hilfe?“
Brian blieb auf der Treppe zum Deck stehen und sah Erin fragend an. „Hilfe? Sagte ich, dass ich Hilfe benötige?
Tja da muss ich mich wohl vertan haben!“ Er lachte erneut. „Nein, Kleine… Ich wollte nur den Smutje ärgern.
Soll er mir doch ins Essen spucken. Aber wenn du unbedingt hilfreich sein möchtest, dann sei mein Gesprächspartner!
Die Seemänner hier sind langweilig oder dumm, meistens beides. Aber mich würde brennend interessieren,
wie es sich wirklich in Ankhur gelebt hat. Natürlich nur, wenn du darüber reden möchtest!“
„Gerne.“ Antwortete Erin, als beide das Sonnen-geflutete Deck betraten.
Es vergingen weitere Tage. Die Überfahrt verzögerte sich stark durch den Sturm.
Erin verbrachte diese Tage jedoch nicht mehr in der Küche. Sie assistierte Brian bei vielen Tätigkeiten.
Zwar brauchte er ihre Hilfe nicht wirklich, schien jedoch ihre Anwesenheit und die Gespräche zu genießen.
„Wir sind bald angekommen, Erin!“ Sie sah sich um, konnte aber in keiner Himmelsrichtung Land ausmachen.
„Woran erkennst du das? Nirgends ist Land zu sehen, auch keine Vögel am Himmel, die eine Küste andeuten.“
Brian lachte leicht, wie ein Vater, der sich über die Unerfahrenheit eines jungen Kindes erfreut.
„Sieh in den Himmel!“ „Ja, aber was soll da sein? Ein paar Wolken und die Sonne im Süden.“
Und damit nennst du schon einmal einen Grund, warum ich weiß, dass wir bald da sind.
Die Sonne liegt im Süden! Aber das tut sie ja eigentlich immer…“ antwortete Brian auf eine Lehrreiche Art.
„Doch schau weiter in den Himmel! Fällt dir etwas auf?“ Erin schien zu verzweifeln, clever zu sein,
nütze ihr wenig, wenn ihr diese Kenntnisse über die Welt nicht geläufig waren. „Ich gebs‘ auf, Brian!
Nun rück mit der Sprache heraus!“ Brian überlegte, ihm wurde klar, dass Erin solche Dinge nicht wissen konnte.
„Ist dir denn nicht aufgefallen, dass die Nächte immer länger werden? Je weiter wir in Richtung Norden fahren,
desto länger werden die Nächte dauern. Midas liegt in einer Region, in der Tag und Nacht sich gleichmäßig abwechseln.
Ankhur liegt so weit im Süden, dass es nur selten und auch nur ganz kurz wirklich Nacht wird.
Und wenn wir ganz gen Norden segeln würden, begäben wir uns in das Land der Nacht,
wo es kaum Sonnenschein zu erwarten gibt.“
Erin verstand nun, was Brian meinte. Sie erinnerte sich an ein Buch, welches Skizzen beinhaltete,
die über den Verlauf der Sonne informierten. Mit diesen Informationen konnte Erin in Ankhur jedoch wenig anfangen.
Aber nun begriff sie, was Brian meinte. „Also nähern wir uns Midas, da die Nacht bald genauso viel Zeit einnimmt, wie der Tag!“,
„Richtig!“ Brian klopfte ihr stolz auf die Schulter. Beide standen an der Reling des Schiffbugs und beobachteten den Horizont.
Ein Schrei kam plötzlich aus dem Unterdeck. Der Koch saß mit seiner verschmierten Schürze am Boden,
als Brian und Erin in der Küche ankamen. Dieses Mal jedoch zierte seine Schürze rote Farbe.
Er blutete stark und und hörte nach einem kurzen Moment auf, sich zu regen.
„Nie wieder wird dieser Mann auch nur einen Mitmenschen fertig machen!“ Einer der Gehilfen aus Erins Kajüte stand neben ihm
mit blutigen Händen und einem rot triefenden Messer in der Rechten.
„Ergreift den Jungen! Fesselt ihn!“ Brian schrie die anderen Matrosen an.
„Mein Freundchen! Dich erwartet schlimmeres als der Koch! Mit Mördern spaßen wir nicht auf hoher See!“
Brians entspannte Art verabschiedete sich schnell. Er hatte den Gehilfen bereits gefesselt,
bevor die Matrosen auf seinen Befehl reagierten. Scheinbar war die Welt außerhalb von Ankhur auch nicht wirklich besser,
dachte sich Erin als Brian mit dem gefesselten Jungen auf den Rücken in Richtung der Zellen begab.
Es dauerte nicht lange, bis er wieder zurückkehrte. Die Matrosen nahmen sich das Recht,
den toten Koch über Bord zu werfen und die verbleibenden beiden Küchengehilfen schrubbten das Blut weg.
Wirklich bestürzt war niemand über den Vorfall. „Wie man sich bettet, so liegt man!“
kommentierte Brian das Verscheiden des Koches. „Allen Göttern sei gedankt, dass wir sowieso bald ankommen.
Das wäre sonst eine ungemütliche Fahrt geworden!“, Erin schien erneut nicht zu verstehen,
was vor sich ging, unterließ es aber, das Geschehene und auch Brians Kommentar zu hinterfragen.
Ohnehin war im Norden Land in Sicht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Einstand
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Feedback
Liebesgedichte - Eine Anatomie des Sc...
von Cholyrika
Cholyrika Feedback 5 02.04.2024 12:52 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Werkstatt
tochter des meeres
von Perry
Perry Werkstatt 3 30.03.2024 00:12 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Impulse Prosa
Geschichten ohne E (Jetzt zeigt doch ...
von WSK
WSK Impulse Prosa 7 29.03.2024 22:55 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Ideenfindung, Recherche
Hilfe zur Entscheidungsfindung: Kinde...
von Taranisa
Taranisa Ideenfindung, Recherche 23 13.03.2024 16:17 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Veranstaltungen - Termine - Events
Vom Krähenjungen, 27.04.2024, im Rah...
von hobbes
hobbes Veranstaltungen - Termine - Events 0 11.03.2024 13:42 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlung

von Maestro

von TheSpecula

von fancy

von BlueNote

von Abari

von EdgarAllanPoe

von nicolailevin

von BerndHH

von Fjodor

von Carizard

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!