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Floriarty
Erklärbär
F Alter: 24 Beiträge: 3
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F 09.02.2017 18:20 Alles Böse kommt von oben von Floriarty
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Nachdem meine Oma mir von ihren Kriegserfahrungen als Kind erzählte,
wollte ich irgendwie darüber schreiben. Ein Freund von ihr wurde beim
Spielen von einem Bombensplitter getroffen und entsprechend geht es
hier vor allem um das wohl nie sterbende Thema: Unschuld und Krieg.
Aus Kinderaugen, mehr oder minder. Vielleicht ausgelutscht, aber wichtig.
Es ist mein erster Text (wirklich, insgesamt), also freue ich mich über alle
Vorschläge, was in Zukunft besser laufen könnte.
Hoffentlich angenehmes Lesen und danke dafür im Voraus!
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Tobias war aufgeweckt, Lebenslust sprühte in seiner Nähe über als sei
man Feuerwerkskörper am Ende seiner Zündschnur. Tag für Tag traten wir
in der Zeit uneingeschränkter Losgelöstheit jeglicher Einengung zwischen
Mittag- und Abendessen die Reise hinunter zu unserer Welt an. Ein
Steinwurf nur der Zivilisation entfernt gelegen, einen kräftigen Sprung
über ein Rinnsal hinüber war das Leben eine Glaskugel, deren
Traumlandschaft ein breiter Strom, in dem schwarze Steine wie leere
Stellen im Gewässer eine Ahnung des Ungewissen und Magischen erraten
ließen; ein Wald, in dem das Licht gefiltert wurde, dass man meinte, nur
die Hand ausstrecken zu müssen und sich von seiner Kraft ein Stückchen
einstecken zu können. So war diese Urnatur, rein und pur, unsere Wildnis
geworden, unser Reich, Schauplatz zahlreicher Siedlungsversuche als
auch dem ein oder anderen harten Gefecht mit Eindringlingen, die hier
versuchten, uns unser Gebiet streitig zu machen. Selbstverständlich wie
eh und je ging es aus der Schule, unserem jenseitigen Dasein, dem Leben,
das uns auf das Leben vorbereitete, hinüber nach drüben, wo unberührt unser
gut getarnter Unterschlupf wartete. Ein wahres Meisterwerk primitiver Architektur
geworden, Resultat tagelangen Durchkämmens des Forsts nach den besten Ästen
und dem lehmigsten Schlamm, stand sie da, unsere Kuppel. Unser Indianerzelt,
Unterschlupf, Versteck, geradezu unsichtbar den zerstörerischen Neidern. Tobias
tanzte ausgelassen umher zum Ausdruck seiner Freude und war schließlich im
kindlichen Ideensprudel der Meinung, jetzt müsse man sich mal einen Happen gönnen.
Also bestand das nächste Projekt aus dem gewagten Vorhaben, ein echtes, wahres
Lebewesen zu fangen, einen Fisch zu schnappen und irgendwie dann zu Essbarem
zu verarbeiten. Wir bauten also einen Staudamm durch unseren Fluss hindurch.
„Schwarze Steine“, so erzählte er mir, „ziehen Fische an, und dann schwimmen sie
schon schnurstracks in unsere Falle.“ Voll Enthusiasmus zogen wir an diesem Abend
heim und ich aß in meinem warmen Wohnzimmer Abendbrot, Fisch und Kartoffeln,
zusammen mit Mama und Papa und erzählte aufgeregt von meinem Tag in der Schule.
Als wir beide am nächsten Tag, schon ganz hibbelig, loszogen, gespannt auf unseren
großen Fang, nahmen wir auch Ute und Hanna mit. Zwecks eines gewissen Wunsches
versteht sich, diese von unserem ausgeprägten Jagdtalent zu überzeugen und vielleicht
auch, ein wenig Zeit mit ihnen zu verbringen. Was für eine Freude dann, als tatsächlich
ein stromlinienförmiger Körper uns aus seinen dummen Augen ahnungslos entgegenblickte!
Tobias packte ihn, zog das glitschige Ding aus dem Wasser und sein Messer aus der Tasche.
Hinzusehen vermochte ich nicht zu verkraften, unterhielt mich dann also mit den beiden
Fremden in dieser Welt, den Mädchen, über dies und jenes und vor allem, vor Sachkompetenz
strotzend, über das von uns hier vollbrachte Werk.
Mein Kopf hämmert. Dröhnt und pocht als sei gerade weit entfernt verzerrt das Kriegsgeschrei der
Angreifer unseres Lagers zu hören. Doch ich öffne die Augen und es ist nichts, es ist schwarz, es ist
finstere Nacht, meine ich, aber das ist unmöglich, ist es? Der Boden unter mir, über mir und neben
mir, so genau kann ich das nicht sagen, Boden fühle ich überall ein bisschen, ist locker und feucht. In
Bruchstücken kehrt mein Sehsinn zurück und Bruchstücke sehe ich. Explosionsartig fliegen mir
Erinnerungsfetzen zu, der ohrenbetäubende Lärm, die Tiefflieger am Himmel, die wenigen Sekunden
später, in denen der Lärm verschwindet in einem Knall gefolgt von Piepsen gefolgt von Finsternis.
Nichts als von Schrecken geweitete Augen und ein Kreischen aus den Mündern von Hanna und Ute
wiederholen sich wie das Bild auf einer kaputten DVD in mir. Hanna und Ute. Und Tobias. Ich rappele
mich auf, ein paar Kratzer sehe ich, Dreck, aber es fühlt sich nicht an.
Oft hatte ich in den Nachrichten von den Angriffen, den Bomben gehört, immer war es weit weg, war es die Großstadt,
die Industrie, nicht hier, das Dorf, die Idylle, das Paradies. Meine drei Gefährten. Zittere ich? Wo
sind sie, wo sind sie, meine Familie, meine Freunde, noch weggerannt? Ich streune umher, durchkämme
die Gegend, weiß selbst nicht, was besser tun jetzt. „Tobias!“ Nichts rührt sich. Vögel
geben keinen Pieps mehr von sich. Überhaupt, der Wald ist wie von Riesenhand zersplittert,
niedergefegt, totenstill. Noch Glück konnte man daher die Lichtungslage unserer Fangstelle nennen.
Blut schießt mir in den Kopf, stechender Schmerz jetzt überall durchzuckt meinen Körper, meine
Augen. Mein Sinn schwärzt sich, mein Mund brüllt, deiner nicht. Er liegt dort halb im Fluss, jedenfalls
was ich erkenne, wie ein detonierter Feuerwerkskörper jetzt zugestellt mein bester Freund;
unbewegt, rot. Tot. Lebenslust, ein Bild aus einer anderen Welt nun. Ich kenne das Bild, dieses Bild,
aus dem Fernsehen, den Momenten, in denen Papa immer „Wegschauen!“ ruft und nie verstand ich
wieso. Tod. Was ist das für ein Begriff? „Du bist tot!“ schreit Manuel und wirft mit einer Handvoll
Kiesel in lustiger Verfolgungsjagd nach mir. Nein, das hier ist es, er ist es.
Und er war, wird mir klar.
Sind wir, wir Kinder nun, gezwungen zu leiden was dort oben, in mutterloser, menschenloser Leere,
uns Generäle, deren Heere, auferlegt? Tod und Verderben und Hass und Gier; hinfort ist das Spiel,
immer siegt das boshafte Tier!
So war es geschehen. So war aus unserem wilden Treiben über die Jahrzehnte das wilde Treiben in,
wer nun immer verantwortlich war, nicht erstickt. Nicht Vernunft noch Liebe breiteten ihre sanfte
Decke aus über dieses Laster unserer meiner Art. Nein, von alledem hinderte nichts und niemand
den Keim weiter zu treiben, florieren, Früchte zu tragen, seine Früchte zu werfen auf uns.
Was war mit den Mädchen geschehen, dieser flüchtigen Bekanntschaft? – gerade wollte ich Tobias
holen, sie zu suchen. Da spürte ich wieder. Sie müssen sich in Sicherheit gebracht haben, noch bevor
ich wieder auferstand. Sicherheit, du meine beste Freundin, immer da und ich wusst’s nicht zu
beachten noch merken. Schätzen lernen mag man die Dinge nach ihrem Fehlen, wie Opa immer
erzählte und ich nie verstand, auch das so ein Charakterzug. Des ersten Trauerfalles war wohl sie
zum Opfer gefallen.
Wenn schon hier der Todessturm so getobt, wie mochte erst die Siedlung aussehen, wie meine
Eltern, wo meine Eltern! Zurück und über das Rinnsal das nicht mehr Fluss war, keuchend hinüber in
die andere Welt, die nicht mehr eine andere Welt war. Genauso brutal, genauso ausgeliefert war
unser Paradies geworden, wie was sich nun vor meiner ungläubig entsetzten Stirn ausbreitete.
Weitere Werke von Floriarty:
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Schneewitzchen
Gänsefüßchen

Beiträge: 43 Wohnort: Hinter den sieben Bergen bei meinen Zwergen
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 10.02.2017 11:20
von Schneewitzchen
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Hallo Floriarty!
Ich kann dir leider keine hochwertige Textanalyse bieten, dafür bin ich selbst zu sehr Anfänger, aber ein paar Gedanken kann ich da lassen.
Gestern hab ich deinen Text schonmal angeklickt, aber bin nach den ersten zwei Sätzen wieder ausgestiegen, da hatte ich keine Ruhe dafür.
Also dann mal los!
Du schreibst sehr poetisch (ist das das richtige Wort?), weckst Bilder in mir, verknüpfst für mich ungewöhnliche Gedanken, sowas mag ich.
Ab und zu hab ich den Eindruck, da fehlt jetzt noch ein Wort im Satz, aber die Stellen findest du sicher selbst. Oder ich täusche mich, ich war nämlich oft verwirrt - deine Sätze sind wirklich sehr lang. Da kam ich manchmal nimmer mit. Auch der erste Absatz, noch dazu mit den langen Sätzen, wirkt sehr wuchtig. Deshalb bin ich gestern auch recht schnell wieder weg gewesen. Vielleicht kannst du den noch unterteilen.
Ein paar Details:
> Du schreibst im ersten Satz von Tobias, gehst dann sofort zu ihrem Abenteuerplatz - das irritiert. Da dachte ich anfangs, du schreibst aus Tobias' Perspektive. Wenn du den Satz an die Stelle packst, an der du sowieso von Tobias schreibst, passt er besser.
> Ich war verwundert, dass der Erzähler nach einem glücklichen Nachmittag inklusive Dammbau "aufgeregt von der Schule" erzählt. Also das würden meine Jungs nicht tun (Ausser sie wollten davon ablenken, was sie getrieben haben, auf meine Nachfrage hin *hust*).
> Hinzusehen vermochte ich nicht zu verkraften - Das würde besser klingen ohne das "zuverkraften", denke ich.
> Der plötzliche Übergang gefällt mir, so ganz ohne "plötzlich", das muss ich noch lernen.
> Das hier passt nicht: ...es ist finstere Nacht, meine ich, aber das ist unmöglich, ist es? - Das macht man nur im Englischen so, diesen Nachsatz.
> aber es fühlt sich nicht an. - Das klingt seltsam. Vielleicht, "aber ich spüre es nicht" oder "ich fühle nichts"?
> mein Mund brüllt, deiner nicht. - Gehört da nicht "seiner" hin? Sonst klingt es, als sässest du mit einem Mal "im Kopf" des Erzählers.
> So war aus unserem wilden Treiben über die Jahrzehnte das wilde Treiben in, wer nun immer verantwortlich war, nicht erstickt. - Du spielst damit auf die Regierung an, kann das sein? Aus der Perspektive eines Kindes irritiert das, vor allem dachte ich zuerst, wie, die bauen da schon seit Jahrzehnten Lehmhütten? Der ganze Absatz klingt etwas abgehoben für ein Kind, vor allem, wenn es gerade einen solchen Schock erlebt hat.
> wie was sich nun vor meiner ungläubig entsetzten Stirn ausbreitete. - hm, das klingt wieder seltsam. Erstmal vielleicht "wie DAS, was sich..." und dann die "ungläubig entsetzte Stirn" eh-eh, das geht net. Vielleicht "ungläubig aufgerissene Augen"?
Generell find ich den Schluss aber sehr schön, damit lässt du den Leser stehen mit einem Bild, das er sich selbst ausmalen muss und auch kann, den Nachrichten sei Dank.
Oha, das ist ja doch viel mehr geworden, als ich eigentlich schreiben wollte. Ich hoffe, ich bin dir damit nicht auf die Füße getreten und du kannst etwas damit anfangen!
Lieben Gruß!
Schneewitzchen
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sohndeslupus
Leseratte
 Alter: 31 Beiträge: 187 NaNoWriMo: 25495
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 10.02.2017 11:42
von sohndeslupus
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Huhu Floriarty,
ich habe deine Kurzgeschichte mit Interesse gelesen.
Ich finde, du hast einen ungewöhnlichen, fast hochliterarischen Schreibstil.
Allerdings hat mir dieser, verbunden mit deinen teils extrem verschachtelten Sätze, das Verstehen deines Textes schwer gemacht. Das finde ich schade.
Ich glaube, du könntest die Botschaft deiner interessanten Geschichte noch besser vermitteln, wenn du an der einen oder anderen Stelle noch ein bisschen nachbesserst.
Außerdem wäre es gut, sie in eine besser lesbare Form zu bringen. Die halb genutzten Zeilen mit kaum Umbrüchen, sind nicht sehr angenehm zu lesen. Vielleicht hat da bei rüberkopieren etwas nicht richtig funktioniert. Ich rate dir vor dem Abschicken eines Textes oder Beitrags die „Vorschau“- Option zu nutzen. So kannst du sehen wie der Text dann hier im Forum angezeigt wird.
Ich habe mir mal einen Teil deines Textes vorgenommen.
Bitte nicht erschrecken weil es so bunt ist. Betrachte meine Anmerkungen als Vorschläge. Nimm nur an, was du für deinen Text brauchen kannst.
Blaues würde ich hinzufügen.
Rotes raus nehmen.
Grün sind Anmerkungen.
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Bananenfischin
Show-don't-Tellefant
 Moderatorin
Beiträge: 5197 Wohnort: NRW

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 10.02.2017 12:55
von Bananenfischin
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Hallo Floriarty,
willkommen im Forum. Es freut mich, dass die Erzählungen deiner Oma dich zu einem Text veranlasst haben.
Der Text zeigt, dass dir nicht nur der Inhalt, sondern auch die Form wichtig ist, weswegen ich hier nun antworte. Ich habe einige meiner Meinung nach wirklich gelungene Stellen gelesen, die mich neugierig auf weitere Texte von dir machen.
Grundsätzlich aber, so denke ich, schadet der versucht antiquierte Stil mit seinen Ellipsen, weggelassenen Hilfsverben, (nicht immer richtig verwendeten) Genitiven und den oft altertümlichem Worten, der noch weit vor dem Zweiten Weltkrieg zu verorten ist, dem Text sehr.
In deiner Vorstellung schreibst du, dass du Artikel für eine Zeitung verfassst, du wirst also nicht immer in diesem Stil schreiben. Es ist auf jeden Fall gut, sich auszuprobieren; mein Vorschlag hier an dich wäre, diesen Text noch einmal umzuschreiben, sprachlich ein wenig näher an die Figuren zu rücken und dabei gleichzeitig nach dem angemessenen Erzählton für diese Geschichte und deine Intentionen Ausschau zu halten.
Liebe Grüße
Bananenfischin
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf)
Ein Schriftsteller ist ein Mensch, dem das Schreiben schwerer fällt als allen anderen Leuten. (Thomas Mann) |
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WritingFantasy Erklärbär
W
Beiträge: 3
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W 10.02.2017 15:44
von WritingFantasy
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Hi,
ich habe deinen Text gelesen und finde ihn stimmig geschrieben.
Ich befürchte, ich fühle mich ebenfalls nicht kompetent genug, eine ausführliche Kritik zu schreiben.
Auf Rechtschreibfehler gehe ich mal nicht ein, da das meiner Ansicht nicht relevant ist und schnell zu beheben ist.
Ich kann dir nur sagen, vom Gefühl her, das sich dein Text stimmig liest. Es ist nicht unbedingt mein Stil. Aber er animiert zum weiterlesen. Von daher kanns schonmal nicht ganz so schlecht sein *g*
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Yorinde
Leseratte
 Alter: 35 Beiträge: 166 Wohnort: Stendal
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 13.02.2017 22:18
von Yorinde
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Hallo Floriaty,
wow. Was für ein Text. Ich musste zwischendurch mal stoppen und ein paar Zeilen zurückspulen und noch mal lesen. Ja, es ist verschachtelt an manchen Stellen. Ja, es ist nicht im typischen Stil der Unterhaltungsliteratur geschrieben. Aber mal ehrlich - dieser Umgang mit Sprache, dieser spezielle Stil liegt nicht jedem. Nicht jedem Leser und schon gar nicht jedem Schreiber. Wenn das deine Art zu erzählen ist, dann lass sie dir nicht ausreden. Du kannst sie optimieren, aber du darfst sie beibehalten - das ist schließlich das besondere an der Kunst. Alles kann, nichts muss.
Also fast nichts muss. Für mich müssen immer die Details stimmen. Das größte Fragezeichen im Kopf war Manuel. Wer bitteschön ist Manuel, nachdem du so schön Erzähler, Tobias, Ute und Hanna eingeführt hast? (hab ich was überlesen?)
Die DVD, da kann ich mich nur anschließen, passt natürlich gar nicht, wenn wir uns irgendwo in den 1940ern bewegen.
Und zuguter Letzt - da kommen Tiefflieger, richtig? Tiefflieger haben keine Bomben abgeworfen, sie haben geschossen. Bomben sind aus Flugzeugen gefallen, die viel weiter oben geflogen sind. Und was soll das wiederrum für eine Bombe gewesen sein, die die Umgebung bis zur Unkenntlichkeit zerstört, dem Erzähler aber nicht mal einen Kratzer zufügt.
Das eine ist das Jonglieren mit Wörtern, das liegt dir schon ganz gut. Das andere ist die Glaubwürdigkeit der Geschichte, daran kannst du noch feilen.
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Floriarty
Erklärbär
F Alter: 24 Beiträge: 3
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F 14.02.2017 00:12
von Floriarty
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Danke für alle eure Antworten!
Schneewitzchen:
Das mit den langen Sätzen stimmt natürlich, ist aber einfach mein Ding – schreibe ich in kurzen Sätzen, was in der Zeitung zum Beispiel Pflicht ist, bin das nicht wirklich ich, sprich, muss aktiv meinen Satzfluss einschränken. Zum Wohle der besseren Verständlichkeit. Aber die muss ja nicht immer Mantra sein.
Diese Fehler, logisch vor allem, R-G-Z-Fehler dürfte es eigentlich keine mehr geben, liegen vermutlich in der Entstehung des Textes. Das war schon sehr assoziativ geschrieben und ohne wirklichen Plan über den Plot – die DVD erkläre ich mir damit, dass ich die Geschichte eigentlich im Heute ansiedeln wollte, aber im Großen und Ganzen kommt das tatsächlich nicht so rüber.
Die Antwort auf das Gespräch am Abendtisch stimmt so, das Nichterzählen über die eigenen Abenteuer ist bewusst gewählt um noch mehr die eigene, abgegrenzte Kinderwelt zu verdeutlichen.
Ist es, wusst ich’s doch! Hin und her überlegt ob rein oder raus damit.
Dieser kurze Perspektivewechsel „deiner nicht“ – ja, das ist wahr, aber umso direkter und treffender wirkt es, wenn der Ich-Erzähler im Schmerz des Augenblickes aus seiner Auktorialität heraustritt. So hab ich mir das jedenfalls gedacht.
Die Regierung, die Banken, das Finanzwesen, den Kapitalismus, Extremismus, Gier ! all das irgendwo. Komisch aus Kindermund (der ganze Text wirkt nicht sehr kindlich), aber da wollte ich mich einfach nicht durch die Grenzen (die sind ja sowieso recht dehnbar) des kindlichen Weltwissens bremsen lassen.
Alles in allem konnte ich doch sehr viel anfangen mit deiner Analyse und schön, dass dir der Text auch gefallen hat, danke dafür!
sohndeslupus:
Das ist natürlich eine Ehre! Das mit den Sätzen ist immer die Sache… ich mag’s, aber die meisten haben damit Probleme. Also, wenn’s mal ans veröffentlichen geht halt ich mich dran
Die Zeilen hab ich sogar extra so gemacht, weil auf meinem riesigen Ultra-HD Bildschirm sonst die ganze Geschichte in zwei Zeilen passt und das Lesen echt anstrengend, auf deinem sieht das wahrscheinlich komisch aus (bei mir mehr wie in Buchform).
Wow, danke für die Anmerkungen! Die helfen wirklich sehr weiter, so genau wurde noch nie ein Text von mir zerstückelt. Der Zeitsprung ist Absicht. Das mit den kreischenden Mündern ist mir gar nicht aufgefallen, sehr gut erkannt! Zu dem „es fühlt sich nicht an“ – bewusst so, denn er fühlt nicht nur physisch, sondern auch psychisch nicht; stumpf und verwirrt der Blick in die schreckliche neue Welt.
Bananenfischin:
Danke für deine Anmerkungen, Texte folgen!
Würdest du den Stil wirklich als antiquitiert bezeichnen? Jedenfalls ist er das weder versucht noch absichtlich, auch, was die Wortwahl betrifft, denn so drücke ich mich standardmäßig aus und entsprechend spiegelt sich das in den Texten wider.
Von kindlichen Gedanken ist der Text dadurch natürlich weit entfernt, aber als Hülle für den Inhalt der Geschichte musste, Unschulds wegen, die Wahl auf Kinder fallen. Ich versuche mal, den Text entsprechend euren Vorschlägen umzuformulieren, bin gespannt, wie ihr die überarbeitete Version findet.
WritingFantasy:
Danke für’s Lesen und den Kommentar; gut zu wissen, dass er trotz stilistischer Differenzen zum Weiterlesen anregt!
Yorinde:
Danke für deine netten Worte! Der Stil ist nicht unbedingt Mainstream und oft genug soll ich ihn sein lassen (nicht in Deutschklausuren, da gefällt er), daher finde ich es wunderbar, dass du das so siehst. Beziehungsweise die Kunst so treffend hier auf den Punkt bringst.
Manuel könnte man wohl weglassen, der existiert nur als kleines Aufblitzen in Tobias‘ Gedanken, eine Erinnerung an Spiele mit anderen Freunden. Mit der Geschichte hat er sonst nichts zu tun.
Die Geschichte spielt ja nicht in den 40ern, auch wenn von damaligen Ereignissen inspiriert. Mir ging’s darum, durch zeitliche Nähe Distanz zum Wohle der Empathie abzubauen.
Und danke für die Aufklärung mit den Tieffliegern. Ich wusste nur noch, dass es in Omas Erzählung Tiefflieger waren, aber nicht, welches Flugobjekt womit schießt. Das ist natürlich schon recht unlogisch. Vielleicht dichte ich ja noch einen Luftschutzbunker ein, der zufällig dort steht und in dem nur er sich während der Unterhaltung mit den Mädls befindet, oder so.
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