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MariaLS Leseratte
Alter: 61 Beiträge: 140 Wohnort: Wien
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31.01.2017 17:04 Der erste Satz? von MariaLS
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Der berühmte erste Satz, der Satz mit dem du dein Projekt beginnst, hat allem Anschein nach viel Einfluss auf eine mögliche Vermarktung desselben.
So habe ich es zumindest immer wieder gelesen.
Ich habe mir irgendwann die Mühe gemacht in Büchern nur den ersten Satz zu lesen. Es war spannend und inspirierend.
Ich kann dieser Theorie tatsächlich etwas abgewinnen. Und ihr?
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Mika Schachtelkönig
Alter: 42 Beiträge: 1046 Wohnort: NRW
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31.01.2017 17:19
von Mika
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Ich nicht. Find, da brauchts schon etwas mehr, um mich vom Hocker zu reißen - ich steh mehr auf ein stimmiges Ganzes.
Guck mal hier btw: http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=13161
_________________ "If you don't know it's impossible it's easier to do."
- Neil Gaiman |
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Mim Wortedrechsler
Alter: 34 Beiträge: 97 Wohnort: Bayern
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31.01.2017 17:44
von Mim
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Generell interessiert mich der erste Satz gar nicht. Zumindest nicht als Leserin.
Wenn ich mal mehr, als den Klappentext lese, dann ist es aus der Mitte heraus. Ich klappe das Buch auf, lese mir zwei, drei Sätze durch und wenn alles passt, wird es mitgenommen. Den ersten Satz, lese ich erst, wenn ich das Buch zum ersten Mal lese.
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Mina Minus Leseratte
M
Beiträge: 173
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M 31.01.2017 17:54
von Mina Minus
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Der Satz, mit dem man sein Projekt beginnt, ist ja normalerweise nicht der Satz, der nach den vielen Überarbeitungsrunden und Lektorat auf der ersten Seite steht. Deshalb mach ich mir darum keine Gedanken.
Wenn man den ersten Satz aus Vermarktungsgründen ändern sollte (wobei ich den ersten Satz aber für überschätzt halte), dann würde das ja im Verlagslektorat angegangen.
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Corydoras Klammeraffe
Alter: 39 Beiträge: 751 Wohnort: Niederösterreich
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31.01.2017 18:15
von Corydoras
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Als Leser hatte ich immer ein Faible für letzte Sätze.
Als Schreiber hingegen lege ich wesentlich mehr Wert auf die tausenden Sätze dazwischen.
Aber generell: Solang ein Roman nicht mit Wetterbericht oder Umgebungsbeschreibung beginnt, ist für mich alles gut.
_________________ I'm not a king. I am just a bard. |
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NikCe Eselsohr
N
Beiträge: 251
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N 31.01.2017 18:27
von NikCe
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Ich finde es ehrlich gesagt vermessen, ein ganzes Buch an einem (schnöden) Satz zu messen. Kann es auch nicht verstehen, wenn man zuerst (!) die letzte Seite aufschlägt und sie so für sich selbst entzaubert, weil der Schluss eben nur als Schluss von etwas (das man gelesen hat) funktioniert und nicht für sich selbst stehen kann.
Der erste Satz ist natürlich ein Aufhänger, sollte aber nicht das Verkaufsargument schlechthin sein, sonst wären die 100en folgenden Seiten überflüssig. Als Verkaufsargument zählt mMn mehr der Klappentext, weil der Ausblick auf das große Ganze gibt, während der erste Satz nur ein Teilchen von vielen ist.
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Corydoras Klammeraffe
Alter: 39 Beiträge: 751 Wohnort: Niederösterreich
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31.01.2017 18:44
von Corydoras
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NikCe hat Folgendes geschrieben: | Kann es auch nicht verstehen, wenn man zuerst (!) die letzte Seite aufschlägt und sie so für sich selbst entzaubert, weil der Schluss eben nur als Schluss von etwas (das man gelesen hat) funktioniert und nicht für sich selbst stehen kann. |
Falls du das an mich richtest, weil ich letzte Sätze erwähnt habe, dann frage ich mich, wie du auf so eine seltsame Idee kommst.
Davon hat niemand gesprochen.
_________________ I'm not a king. I am just a bard. |
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NikCe Eselsohr
N
Beiträge: 251
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N 31.01.2017 18:49
von NikCe
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Deine Bemerkung hat mich nur daran erinnert, dass es tatsächlich solche Leute gibt, die in der Buchhandlung die letzte Seite aufschlagen und ihre Entscheidung, das Buch zu kaufen oder nicht, davon abhängig machen. Das verstehe ich halt nicht.
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Olympus Mons Gänsefüßchen
O
Beiträge: 35
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O 31.01.2017 19:33 Re: Der erste Satz? von Olympus Mons
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MariaLS hat Folgendes geschrieben: | Der berühmte erste Satz, der Satz mit dem du dein Projekt beginnst, hat allem Anschein nach viel Einfluss auf eine mögliche Vermarktung desselben.
So habe ich es zumindest immer wieder gelesen.
Ich habe mir irgendwann die Mühe gemacht in Büchern nur den ersten Satz zu lesen. Es war spannend und inspirierend.
Ich kann dieser Theorie tatsächlich etwas abgewinnen. Und ihr? |
Moin, Moin,
Da hätte ich eher den Eindruck, dass das nur ein Mythos von vielen ist, die lanciert werden, um das gemeine Volk vom Schreiben - oder besser - vom Veröffentlichen abzuhalten. Also dieses unterschwellige Entmutigen, das unterschwellige "Halte dich von meinem Fleischtopf fern". Da würde ich nichts drauf geben. Der gesamte Anfang muss passen, der erste Satz allein sagt nichts aus.
MfG
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5437 Wohnort: OWL
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31.01.2017 19:58
von Willebroer
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Ich hatte ganz früher auch die Angewohnheit, öfter mal den letzten Satz in einem Buch zu lesen. Allerdings bei Büchern, die ich eh schon lesen wollte. Manchmal auch Stellen mittendrin. Das regte bei mir die Phantasie an.
Auch wenn nicht der ganze Erfolg eines Buches vom ersten Satz abhängen kann (oder sollte), so ist er doch die Haustür, durch die man eintritt. Da fühlt man sich manchmal eingeladen und manchmal nicht. Oder es "riecht" komisch.
Der erste Satz als Marketing-Instrument (zusammen mit Kappentext, Cover und dgl.) kann durchaus funktionieren. Selbst wenn er nur ein Prozent Leser hinzugewinnt. Ein schlechtes Buch wird mich aber auch mit dem ersten Satz nicht weit tragen. Ähnliches gilt für attraktive Sprache. Aber auch da besteht das Risiko, daß der Effekt sich erschöpft - dann hat man das Buch aber wahrscheinlich schon gekauft.
Außerdem haben solche Äußerlichkeiten einen Haken: den Rebound-Effekt. Ein Trick wird kopiert, wenn er erfolgreich ist (oder auch bestimmte Themen), dann kommt es zur Übersättigung und die Wirkung schlägt ins Gegenteil um.
Und wenn man eine kurze Antwort möchte: Wenn der erste Satz wirklich gut ist, dann ist er auch wichtig. Im anderen Fall bin ich meistens schon über den ersten Satz hinweg, ohne ihn richtig zu bemerken. Das wäre dann eher ein Qualitätsmerkmal.
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Greenhorn Schneckenpost
G
Beiträge: 14
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Babella Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 889
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01.02.2017 09:08
von Babella
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Erste Sätze werden berühmt, wenn das Buch berühmt ist ("Nennt mich Ismael"). Sie erscheinen im Nachhinein großartig, aber eigentlich sind sie es nur, weil sie zu dem Rest gehören.
Die vielen großartigen ersten Sätze, die gar nicht erst gedruckt wurden und bei denen die Theorie eben nicht stimmt, kriegen wir gar nicht erst zu sehen.
Bücher, die mit pathetischen Sätzen beginnen, bei denen ich merke, hier wird mit den üblichen Effekten (Sex&Crime) auf den Verkaufserfolg geschielt, lege ich gleich wieder weg. Ebenso ein Buch, dass mich nach 20 Seiten immer noch nicht "hat".
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J_Fab84 Gänsefüßchen
J Alter: 40 Beiträge: 42 Wohnort: Oesterreich/Wien
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titanium_boy Gänsefüßchen
Alter: 52 Beiträge: 20 Wohnort: Niederrhein
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03.12.2017 19:33
von titanium_boy
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Ein guter erster Satz kann sicher nicht schaden, aber ich finde den ständigen Hinweis auf die Bedeutung von erstem Satz oder Absatz auch nicht hilfreich.
Ich kenne eine Reihe Romane, wo ich mich auf Seite 50 frage wann endlich mal was passiert. Meistens habe ich die gelesen, weil sie gut bewertet oder beurteilt wurden. - Der erste Satz war es in jedem Fall nicht.
CU - titanium_boy
PS. Was alle am Anfang von Moby Dick finden, muss mir nochmal jemand erklären. Das entzieht sich mir. - Der Roman ist stark, aber der erste Satz ist mir nicht in Erinnerung geblieben.
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Guten Tag eure Hoheit Wortedrechsler
G
Beiträge: 91
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G 03.12.2017 21:23 Re: Der erste Satz? von Guten Tag eure Hoheit
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MariaLS hat Folgendes geschrieben: | So habe ich es zumindest immer wieder gelesen. |
In einem Schreibratgeber?
_________________ Woraus besteht ein Döner in den USA? Mindestens aus 98 Prozent Mayonnaise. |
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Nicki Bücherwurm
Alter: 68 Beiträge: 3613 Wohnort: Mönchengladbach
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03.12.2017 22:24
von Nicki
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Der erste Satz kann aber auch genau das Gegenteil bewirken als das, was sich der Autor vielleicht davon erhofft hat.
Auf der Suche nach neuem Lesefutter stöbere ich oft in den Leseproben bei Amazon. Wenn mich dann der erste Satz geradezu anschreit mit einem unmöglichen Satzbau, Rechtschreib-, Komma- oder Grammatikfehlern - es hat keine Chance.
_________________ MfG
Nicki
"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein
*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress |
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Selanna Reißwolf
Beiträge: 1146 Wohnort: Süddeutschland
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04.12.2017 19:13
von Selanna
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Nur ein Randkommentar, da spontane Assoziation:
Zu "erster Satz" fällt mir spontan ein Fachbuch ein. In Nipperdeys "Deutsche Geschichte"
beginnt der erste Band (1800-1866) mit: "Am Anfang war Napoleon."
Der zweite Band, Teil 2 (1866-1918) mit: "Am Anfang war Bismarck."
Für ein deutsches geschichtswissenschaftliches Werk fand ich das geradezu gewagt, fast verspielt, beinahe literarisch - und siehe da, ich habe sie mir gemerkt (was vielleicht auch ihrer immensen Komplexität geschuldet ist)
_________________ Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3210 Wohnort: Frankenberg/Eder
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04.12.2017 20:02
von Taranisa
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Gefallen mir Titel und Klappentext, dann lese ich den ersten Absatz, manchmal auch mehr, je nachdem, wie viel Zeit ich habe. Stöbere ich beim "großen A" schaue ich mir die Rezessionen an.
Der erste Satz ist somit nicht so wichtig für mich, es sei den, er ist "furchtbar" im Sinne, wie Nicki es schrieb.
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Mogmeier Grobspalter
Moderator Alter: 50 Beiträge: 2677 Wohnort: Reutlingen
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11.12.2017 19:17
von Mogmeier
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Der erste Satz eines Buchs – bezogen darauf, diesem eine generell gewichtige Bedeutung beimessen zu wollen – dürfte im Prinzip genauso viel Wert haben wie der erste Satz in einer Bewerbung; nämlich keinen.
Natürlich gibt es jede Menge Bücher, in denen sich ein gelungener erster Satz befindet. Aber es ist doch ein Irrglaube, bzw. wäre es falsch, daraus zu schlussfolgern: mit dem ersten Satz, sei der Leser nun auf Teufel komm raus zu fesseln.
_________________ »Nichtstun ist besser, als mit viel Mühe nichts schaffen.«
Laotse |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5437 Wohnort: OWL
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11.12.2017 19:59
von Willebroer
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Mogmeier hat Folgendes geschrieben: | Der erste Satz eines Buchs – bezogen darauf, diesem eine generell gewichtige Bedeutung beimessen zu wollen – dürfte im Prinzip genauso viel Wert haben wie der erste Satz in einer Bewerbung; nämlich keinen. |
Ein Satz, der keinen Wert hat, kann auch ganz wegfallen.
Dann ist der zweite Satz der erste, der hat dann auch keinen Wert und kann auch wegfallen.
Wo das endet -....? - Mit leerem Papier.
Mogmeier hat Folgendes geschrieben: |
Natürlich gibt es jede Menge Bücher, in denen sich ein gelungener erster Satz befindet. Aber es ist doch ein Irrglaube, bzw. wäre es falsch, daraus zu schlussfolgern: mit dem ersten Satz, sei der Leser nun auf Teufel komm raus zu fesseln. |
Und zwischen "keinen Wert" und "auf Teufel komm raus" siehst du keinerlei Platz?
Das kommt mir so vor, als ob die Erde nur aus Nord- und Südpol bestünde.
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Mogmeier Grobspalter
Moderator Alter: 50 Beiträge: 2677 Wohnort: Reutlingen
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11.12.2017 20:09
von Mogmeier
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Oh, das mit dem Wert bezog sich dabei auf die vermeintliche Bedeutsamkeit und nicht auf den Wert [irgend]eines Satzes an sich.
_________________ »Nichtstun ist besser, als mit viel Mühe nichts schaffen.«
Laotse |
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RememberDecember59 Klammeraffe
Beiträge: 507 Wohnort: Franken
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11.12.2017 20:11
von RememberDecember59
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Ich kann mich an kein einziges Buch erinnern, das mir aufgrund seines ersten Satzes im Gedächtnis geblieben ist oder wo mir der erste Satz aus irgendeinen Grund besonders positiv aufgefallen ist. Gute erste Sätze vergesse ich schnell wieder. (Ich sollte vielleicht dazu sagen, dass ich allgemein vergesslich bin und Bücher gerne fünf mal oder noch öfter lese. )
Andersrum ist es schon wahrscheinlicher: Wenn der erste Satz (oder besser die ersten drei/vier Sätze "schlecht" sind, also meinen Geschmack gar nicht treffen, dann wird ein Buch von mir meistens gleich wieder weggelegt oder eben gar nicht erst gekauft.
_________________ Bartimäus: "...-was ist das?"
Kobold: "Hätte mich das jemand anders gefragt, o Herr, der ihr Schrecklich und Unübertrefflich seid, hätte ich ihn einen Dummkopf genannt, bei Euch jedoch ist diese Frage ein Zeichen jener entwaffnenden Schlichtheit, welche der Born aller Tugend ist. ..."
Bartimäus I (Jonathan Stroud) |
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