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Taugenichts Reißwolf
Alter: 38 Beiträge: 1201
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12.11.2007 15:56 Der Tod unter der Decke von Taugenichts
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Der Tod unter der Decke
Ich betrachte deine Lippen im Dunkel,
in der Schwärze einer verlorenen Nacht,
das Blau deiner Lippen funkelt,
über der Blässe, die von deinem Mund lacht.
Deine geschlossenen Augen,
ich küsse sie sacht wie ein totes Blatt,
will den Rest deiner Wärme saugen,
die dein Rücken an mir noch hat.
Unter der selben Decke,
unter den ganz gleichen Sternen,
in verschiedenen Universen,
die sich voneinander entfernen.
Weitere Werke von Taugenichts:
_________________ Hellseherei existiert nicht. Die Leute glauben mir mein Geschwätz nur, weil ich einen schwarzen Smoking trage. |
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7748 Wohnort: Oderint, dum probent.
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12.11.2007 17:20
von Brynhilda
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Lieber Taugenichts!
Dein Gedicht ist schön. Es ist so schön und sanft geschrieben. Dieser Abschied voller Trauer, aber ohne Schmerz. Das berührt mich sehr.
Es würde mir noch besser gefallen, wenn das Versmaß nicht allzu willkürlich wäre.
Dieses "Metrische Problem" kann man umgehen, wenn man auf Reime verzichtet.
Wenn man sich der Sache stellen will, ist es gut, das Ganze "rhytmisch" anzugehen.
Allerdings würde es sich bei diesem Gedicht lohnen, daran zu arbeiten, denn es besitzt einen festen, inneren Kern. So schnell wird sich seine Schönheit also nicht zerbrechen lassen.
Viele Grüße,
Ilka/Brynhilda!
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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08.12.2007 22:28
von Enfant Terrible
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Mir sind Sachen wie rhytmus grundsätzlich egal.
Umso besser gefällt mir dein Gedicht! Es versucht nicht, das Rad zu erfinden, es zeichnet einfach auf eine leicht düstere Weise romantische Bilder... Was mir bei einem Gedicht dieser Art zuerst ins Auge sticht, ist, wie gut der Schreiber Kitsch & Co umsegelt. Das schaffst du gut, denn du hast deinen ureigenen Stil. Überraschenderweise wirkt auch der Schluss kein bisschen pathetisch, er ist schön und passt einfach. Ich liebe derartige Metaphern.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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Berni Exposéadler
Alter: 64 Beiträge: 2518 Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)
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09.12.2007 00:01
von Berni
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Ganz toller Text in meinen Augen! Hat mich berührt beim Lesen wie selten ein Text. Das meine ich ganz ehrlich. Und ganz groß das Ende, die letzten 2 Zeilen:
Zitat: | in verschiedenen Universen,
die sich voneinander entfernen. |
Chapeau!
Bernd
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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09.12.2007 00:21
von Pencake
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Einer der wirkungsvollsten Texte für mich,
die ich hier in letzter Zeit lesen
durfte. (Muss gestehen, dass er
mir bis jetzt entgangen war -
ein Problem - und ein anderes Thema ...)
"das Blau deiner Lippen funkelt,
über der Blässe, die von deinem Mund lacht."
Das ist so einfach und gleichzeitig
doch mit soviel Beobachtungsfähigkeit und
Feinheit - begeisternd. Und das zieht
sich durch alle Verse. Es mag einen
Blickwinkel, eine Form der Rezeption
geben, wo Rhythmus/Reime unstimmig
sind - für mich unmöglich, ich hab aber
auch, ehrlich gesagt, die Reime gar nicht
groß bemerkt.
Inhalt, Feinsicht, Genauigkeit - eine Perle.
Niko
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Meg Leseratte
Alter: 33 Beiträge: 127 Wohnort: kleine Insel in der Karibik... *träum*
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09.12.2007 12:41 Re: Der Tod unter der Decke von Meg
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Taugenichts hat Folgendes geschrieben: |
Unter der selben Decke,
unter den ganz gleichen Sternen,
in verschiedenen Universen,
die sich voneinander entfernen. |
Wow, so traurigschön... vorallem die letzte Strophe hats mir angetan. Die sagt so viel mit ganz einfachen Worten. Traumhaft wehmütig...
_________________ Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt, frag nach Salz und Tequila!
Ich rauche nicht, denn es gibt coolere Wege zu sterben...
Here I am! So what are your two other wishes? |
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Taugenichts Reißwolf
Alter: 38 Beiträge: 1201
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09.12.2007 18:17
von Taugenichts
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Ich danke euch. Das war eines der Gedichte von denen ich enttäuscht war, dass sie so wenig Kommentare hatte. Eines das mit unheimlichen starken Gefühlen meinerseits verbunden ist!
_________________ Hellseherei existiert nicht. Die Leute glauben mir mein Geschwätz nur, weil ich einen schwarzen Smoking trage. |
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