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Abifiz Eselsohr
Beiträge: 236 Wohnort: Deutschland, in Nähe von Marburg seit 2007
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01.12.2016 17:30 Die große FAZ-Literaturbeilage: Belletristik von Abifiz
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Hallo allseits, Literatur-Hungrige deutscher Zunge.
In Abständen (weiß im Moment nicht mehr, ob vierteljährlich oder halbjährlich) erscheint die FAZ mit einer gut sortierten, sehr lesenswerten Literaturbeilage, getrennt in Belletristik und Sachbuch-Bereich.
Am 26. November ist es wieder soweit gewesen. Hier bespreche ich mehr oder weniger summarisch den erschienenen Belletristik-Teil.
Eröffnet wird die Beilage mit einem hervorragenden Artikel von Jürgen Kaube über die Gedichte von Peter Rühmkorf.
(Etwas mißlungen dabei die gar nicht beabsichtigte Alliteration: "Was R. aus dem Bann Benns herauszieht..." Hüstel, hüstel...) Den Text fand ich insgesamt sehr treffend. Er hat mich überzeugt. Hat mich auch deswegen positiv überrascht, weil ich bisher Kaube fast nur als politischen Kommentator kannte.
"Aus Liebe, Verlust und Heimatgefühl" verfaßt B. Kronauer "Der Scheik von Aachen" auf Seite 2. Eine Rezension mit Verstand und Herzen.
Dann Lyrik von David Krause und Gedichte von Ulrike Draesner über die Nibelungen-Saga.
Davor ein echtes Juwel: Die kongeniale Besprechung durch Lorenz Jäger von "Oniritti" des Botho Strauß. Traumnahe Geschichten imaginärer Welten von allerdichtesten Brillanz. Lohnt sich zu lesen diese Rezension!
Folgen ein Künstlerroman über die Liebe von Thommie Bayer und eine ganze Seite über moderne Romane "vom Krieg", trauriger heutiger Realität.
Und anschließend erneut ein toller Leckerbissen: Dietmar Dath bespricht auf einer ganzen Seite den SF-Roman "Omni" von Andreas Brandhorst, der ein neues SF-Hauptwerk damit beginnt. Die Rezension ist wirklich gelungen: SF-Interessierte aller Sub-Foren vereinigt Euch, nehmt und lest. Ihr habt nur Eure Zeit-Maschinchen dabei zu verlieren! Im Ernst jetzt: Ich empfehle sie ohne wenn und aber.
Javier Marías Erzählungen werden erwähnt und ein bibliophiler Nachdruck par excellence wird analysiert: Nabokovs "Vorlesungen über Don Quijote".
Noch eine Lyrikerin: Maren Kames mit "Halb Taube halb Pfau".
Und zum guten Schluß, wie schon seit Jahrzehnten feste Sitte, eine liebevolle Doppelseite Jugend- und Kinder-Literatur.
Das war 's mit der Belletristik!
Wenn jemand Fragen über die einzelnen Rezensionen hat, ergänze ich noch gerne in jeder Hinsicht. Warum nicht?!
Herzlich
Abifiz
_________________ Meine sehr kluge Signatur befindet sich noch in der Herstellungsphase. Falls keine gravierenden Inkompatibilitätsprobleme auftauchen werden, rechne ich mit ihrer Lieferung für das 1. Quartal 2034. Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen. |
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Abifiz Eselsohr
Beiträge: 236 Wohnort: Deutschland, in Nähe von Marburg seit 2007
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01.12.2016 20:49
von Abifiz
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Ein freundlicher Mitforent hat mich darauf aufmerksam gemacht, daß der in der Beilage mit-rezensierte David Krause "in Wirklichkeit" unser Mettbrötchen ist.
Deswegen gehe ich jetzt nachträglich gesondert auf die entsprechende Rezension ein.
Noch etwas: Wer Interesse an einen oder mehreren der eigentlichen Texten der Beilage hat, und ihrer nicht habhaft werden kann, möge mich bitte einfach anschreiben: Ich verschicke ihm dann gerne als Anlage einen Scan des jeweiligen Textes.
Die Rezension von "Die Umschreibung des Flusses", dem Lyrikdebüt von David Krause durch Angelika Overath.
Der Titel, vermerkt Overath, sei ein poetologisches Programm.
Die Sätze des Autors bleiben solange veränderbar, wie das Ich sich in Schichten an ihnen voranarbeitet.
Auf der letzten Seite des Tagebuches
schreibe ich vom Morgen an
mit schwarzer Tinte
noch einmal unsere Geschichte, schreibe und schreibe ich, über-
schreibe ich die Worte, Schicht für Schicht.
So wie "Umschreiben" mehrere Bedeutungen umfaßt, so auch "Fluss". "Die Umschreibung des Flusses" führt den Leser in ein mäanderndes Stromland der Sprache, mit ihren Auen von Erleben, Erinnern und phantasierendem Träumen.
Die Welt der Kindheit ist verschwunden, uneinholbar. Doch indem das Vergangene als Fließendes evoziert wird, feiert jene verschwundene Welt ihre Auferstehung. Zunächst ist da nichts mehr, dann belebt die Magie der Sprache das alte Fließen, und siehe da, der Autor behauptet sich nun mit Nachdruck: "Es gibt / die fliehenden Wolken. / Es gibt mich." Und wenn das Gedicht in seinem Fortschreiten den Verlust des Vergangenen behauptet, verbleibt das Bett des Flusses, das Flußbett der Sprache: "es gibt / mir einen Ort, es gibt / mir einen Ort."
Alltagserfahrungen, Liebe und Tod nähren das poetische Fließen bis hin zu smarten erotischen Phantasien.
David Krause wurde 2015 mit dem Leonce-und-Lena-Preis für junge Lyrik ausgezeichnet.
Laut Overath präsentiert sich mit diesem Band ein Autor, der mutig sucht, und sehr oft findet. Dann gelingen ihm Sprachbilder, die in ihrer Frische irritieren und berühren.
_________________ Meine sehr kluge Signatur befindet sich noch in der Herstellungsphase. Falls keine gravierenden Inkompatibilitätsprobleme auftauchen werden, rechne ich mit ihrer Lieferung für das 1. Quartal 2034. Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen. |
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