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Antihelden

 
 
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Ahanit
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
A

Alter: 49
Beiträge: 34
Wohnort: Weilrod


A
Beitrag21.01.2017 14:49
Antihelden
von Ahanit
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo

Nun da ich einiges hier im Forum gelesen habe, möchte ich mal mit dem Fragen beginnen.

Zuerst einmal würde ich gern wissen, was Ihr von Antihelden als Protagonisten haltet.
Ich plane eine Asperger Autistin als Protagonistin. Die ist natürlich gar nicht begeistert, dass irgendwas ihren Alltag stört, genau genommen will sie einfach nur raus aus der Sache und wieder ihrem klar durchtakteten Leben folgen ... Zudem ist sie etwas korpulenter, ist der Ansicht "Sport ist Mord", einzig das Wandern macht ihr Spaß und das macht sie ausgiebig, um sich vom Kontakt mit Menschen zu erholen.
Nicht gerade die Voraussetzungen um sich gegen Bewaffnete Fanatiker zur Wehr zu setzen.



Freu mich schon mal auf Eure Antworten.

Man liest sich
Ahanit
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kioto
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 71
Beiträge: 442
Wohnort: Rendsburg


Beitrag21.01.2017 21:03
Warum nicht?
von kioto
Antworten mit Zitat

Wahrscheinlich kommt es darauf an, wie man es schreibt. Ich sehe mir zur Zeit die US Serie Monk an. Die Hauptperson ist ein von zahllosen Phobien geplagter Detektiv mit autistischen Zügen.
Die Folgen sind meistens interessant, manchmal lustig, manchmal albern, nie verletzend für die Hauptperson, manchmal aber auch berührend traurig, wenn er sich seiner Situation etwas bewusster wird, als sich ein Schauspieler (einer seiner Fälle sollte verfilmt werden) etwas zu tief in seine Rolle einarbeitet und ihm damit gnadenlos den Spiegel vorhält.

Bin gespannt, Werner


_________________
Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.

Gruß, Werner am NO-Kanal
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Mara
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 140
Wohnort: Linz/Donau


Beitrag21.01.2017 21:18

von Mara
Antworten mit Zitat

Also ich finde, das Konzept klingt gut: Du hast eine interessante Heldin (Autistin), einen Konflikt (Störung ihrer Routine) und deine Heldin hat ein klares Ziel: Die Wiederherstellung ihrer Routine. Da kann man sicher eine gute Geschichte daraus machen. Ich kann mir gut vorstellen, wie du da die Spirale immer weiter hinaufschrauben kannst (immer mehr und größere Irritationen ihres Tagesablaufs) und wie sie mit ihren Mitteln (sicher eine Herausforderungen für dich als Autor) diese bewältigt,  bis zum großen Finale mit endgültiger Eskalation.
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Corydoras
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 39
Beiträge: 751
Wohnort: Niederösterreich


Beitrag22.01.2017 00:55

von Corydoras
Antworten mit Zitat

Ich verstehe die Frage nicht. Bislang dachte ich immer, Helden als Protagonisten wären verpönt, sind sie doch langweilig in ihrer Perfektion.

Beinahe jeder Charakter kann interessant sein, es kommt immer darauf an, was du daraus machst.

Was ich mich dabei frage ist: Kennst du dich gut genug mit Asperger Autismus aus, um den Plot auch tragen zu können? Vor allem, falls du aus ihrer Sicht schreiben solltest.
Kennst du "The curious case of the dog in the night-time?" Dieses Buch wurde aus der Sicht eines Autisten geschrieben (ein "klassischer", kein Asperger), was meiner Meinung nach recht gut gelungen ist, das Buch aber deswegen auch teilweise anstrengend zu Lesen macht.

Hältst du übrigens die Tatsache, dass sie nicht von ihrem Alltag abweichen möchte, für eine typische Asperger Sache? Ist es nämlich gar nicht. Wäre wenn dann höchstens ihre persönliche Eigenschaft.


_________________
I'm not a king. I am just a bard.
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Ahanit
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
A

Alter: 49
Beiträge: 34
Wohnort: Weilrod


A
Beitrag22.01.2017 11:28

von Ahanit
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich bin selbst Asperger Autistin, und kenn auch einige andere. Wir haben keine Homogenes Profil, es gibt viele Varianten.
Die Vorliebe für Routinen ist aber ein recht weit verbreitetes Phänomen in meinem Bekanntenkreis. Dennoch oder gerade deswegen machen einige auch LARP, es ist einerseits ein Ausbruchsversuch aus der Routine, gleichzeitig aber durch die Vorplanung der Charaktere wieder eine neue Routine.

@Corydoras
Ja ein Protagonist soll nicht perfekt sein und dennoch finde ich viele Protagonisten nah am Rand,  nur wenige haben wirklich tiefgreifende Probleme, die sich ernsthaft auf den Plot auswirken. Monk ist eine geniale Ausnahme mit all seinen Phobien, bei ihm wird der Ablauf ja durch die Phobien geprägt.
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Bryon
Geschlecht:männlichWortedrechsler
B


Beiträge: 95



B
Beitrag22.01.2017 11:39

von Bryon
Antworten mit Zitat

Corydoras hat Folgendes geschrieben:
Ich verstehe die Frage nicht. Bislang dachte ich immer, Helden als Protagonisten wären verpönt, sind sie doch langweilig in ihrer Perfektion.


*schmunzel* ich merke mal wieder, dass ich anders definiere. Für mich ist ein Held erkennbar an seiner Tat, nicht an seinem Profil. Also kann man auch alles andere als perfekt sein um ein "Held" zu werden Very Happy
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Corydoras
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 39
Beiträge: 751
Wohnort: Niederösterreich


Beitrag22.01.2017 11:42

von Corydoras
Antworten mit Zitat

Ich glaube jeder definiert "tiefgreifende Probleme" anders. Aber so liest eben auch jeder andere Bücher. smile

Ich zB halte Asperger Autismus noch nicht einmal für ein Problem. Es ist eine Art zu leben und zu denken, aber nichts Schlimmes.

Bezüglich der Routinen - ja, aber ich kenne das eher im kleinen Rahmen (zB nicht bei rot über die Straße gehen, selbst wenn weit und breit kein Auto zu sehen ist, etc...). Aber wenn ich so im Kopf die Asperger Autisten durchgehe, die ich kenne... das sind gleichzeitig genau die Leute, die bekannt dafür sind, gerne spontan verrückte Dinge zu tun. Deswegen hat mich obige Aussage ein bisschen irritiert.
Aber wie du sagst - homogenes Profil gibt es nicht. Vielleicht kenne ich genau die abenteuerlustigen Asperger. Laughing


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Ahanit
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
A

Alter: 49
Beiträge: 34
Wohnort: Weilrod


A
Beitrag22.01.2017 12:02

von Ahanit
pdf-Datei Antworten mit Zitat

LOL
Es gibt im Bereich Asperger viele Abstufungen, von wenigen Auswirkungen im Sozialverhalten bis hin zu nah am Kanner, sprich Leben mit Vormund weil nicht in der Lage Behördengänge, Finanzen u.ä. selbst zu regeln.

Abenteuerlust und Routine beißen sich nicht. Die Wünsche und Träume unterscheiden sich nicht, auch ein Asperger hat Wünsche nach Nähe oder Träumt von Abenteuern, würde gern mal Spontan was unternehmen, nur die Schwelle die Überwunden werden muß, um es wirklich in Angriff zu nehmen ist entsprechend höher. Einer schafft es sie zu überwinden, ein anderer nicht. Da kommt es natürlich auch auf den Halt im Sozialen Umfeld an, hat die Person jemanden der sie mitzieht und Spontanität fördert, oder ist die Person eher allein oder hat gar ein Soziales Umfeld das keine Lust auf Spontanität hat und diese negativ bewertet.
 
Vor meinem ersten LARP hatte ich Monatelang mit mir selbst Diskussionen, ob ich das denn wirklich machen soll. Wenn man bedenkt wie viele Fremde Menschen dort sind und dann hast du dich an einen Gewöhnt, der Chara stirbt und die Selbe Person kommt und ist wer anderes... Also Lust auf Abenteuer ja, aber nicht wirklich spontan sondern immer Kontrolliert und nicht ohne Diskussion mit mir selbst.

Und genau da wird das Problem meiner Protagonistin sein... sie hat im Verlauf des Plots immer weniger die Zeit die Situation mit sich zu Diskutieren und wird immer weiter in Spontane Reaktion gedrängt... Das ist für mich eine Horrorvorstellung..
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Bryon
Geschlecht:männlichWortedrechsler
B


Beiträge: 95



B
Beitrag22.01.2017 12:15

von Bryon
Antworten mit Zitat

Ahanit hat Folgendes geschrieben:

Vor meinem ersten LARP hatte ich Monatelang mit mir selbst Diskussionen, ob ich das denn wirklich machen soll. Wenn man bedenkt wie viele Fremde Menschen dort sind und dann hast du dich an einen Gewöhnt, der Chara stirbt und die Selbe Person kommt und ist wer anderes... Also Lust auf Abenteuer ja, aber nicht wirklich spontan sondern immer Kontrolliert und nicht ohne Diskussion mit mir selbst.


Oh eine Rollenspielerin - sehr schön *waves* - war sicher eine Herausforderung. Da du "vor deinem ersten schreibst" wird es wohl geklappt haben Very Happy

Zitat:

Und genau da wird das Problem meiner Protagonistin sein... sie hat im Verlauf des Plots immer weniger die Zeit die Situation mit sich zu Diskutieren und wird immer weiter in Spontane Reaktion gedrängt... Das ist für mich eine Horrorvorstellung..


Langsam verstehe ich wo das hingehen könnte. Ich bin mal gespannt wie du das umsetzt. Redet sie (deine Protagonistin) dann selbst mit sich oder ist das ein rein "interner" Prozess? Also beschriebst du "nur" ihre Gedanken oder werden die auch von anderen wahr genommen weil sie offen redet .. .
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Ahanit
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
A

Alter: 49
Beiträge: 34
Wohnort: Weilrod


A
Beitrag22.01.2017 17:09

von Ahanit
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Da bin ich mir noch nicht sicher, mit der Rede, kann man natürlich die Umgebung schön verwirren, andererseits könnte man dann ausversehen zu viel "Ausplappern". Vieleicht eine Mischung aus beidem.
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Beka
Geschlecht:weiblichExposéadler


Beiträge: 2378



Beitrag22.01.2017 22:32

von Beka
Antworten mit Zitat

Nach deiner Beschreibung würde ich sie gar nicht als Anti-Held definieren.
Nur weil sie nicht perfekt ist. Wenn du das so umsetzt, ist sie eine klassische Heldin. Sie wird aus ihrem Alltag geworfen, muss neue Herausforderungen bewältigen ( Ich gehe mal davon auf, dass sie sie bewältigt). Dass sie ein Handicap hat, macht es ihr schwer, aber das macht sie nicht zur Antiheldin.
Es kommt natürlich darauf an, ob du es schaffst, den Leser mitfühlen zu lassen. Dass er sich in ihre Situation versetzen kann.

Ich lese solche Geschichten sehr viel lieber, als die von der perfekten Mary Sue, die fantastisch aussieht, alles kann, von jedem geliebt wird udn am Ende natürlich in den Armen des ebenso tollen, fantastischen Traummannes landet.


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*Die Sehnsucht der Albatrosse*
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*Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung*
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*Anita Garibaldi - Ein Leben für die Freiheit*
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MosesBob
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Beiträge: 18344

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Beitrag22.01.2017 22:55

von MosesBob
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Die Frage ist vielleicht, wie man einen Antihelden definiert, bzw. ob wir hier von denselben Voraussetzungen ausgehen. Ein Antiheld ist keineswegs eine unsympathische Figur. Tatsächlich ringen dem Leser gerade die Schwächen und Unzulänglichkeiten eines Antihelden Sympathie ab, hervorgerufen vielleicht durch eine besondere Authentizität oder eine Form der Koketterie mit seinen Defiziten. Solche Antihelden gefallen mir. Sie gefallen mir nur dann nicht, wenn seine Schwächen ins Klischee abrutschen. Klassisches Beispiel: der geschiedene, kettenrauchende Privatdetektiv mit dem obligatorischen Alkoholproblem und dem Hang zur Misanthropie. Keine Ahnung, wer den Artikel auf wikipedia verfasst hat und worauf er sich gründet, aber an der Definition habe ich wenig bis gar nichts auszusetzen.

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Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
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(Laotse)
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Kinderbuchautorin
Schneckenpost
K


Beiträge: 8



K
Beitrag05.02.2017 22:19

von Kinderbuchautorin
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Ich bin mal ehrlich:

Die Beschreibung deiner Antiheldin spricht mich gerade absolut nicht an. Die ist doch total langweilig. Wenn sie schon Asperger Autistin ist dann sollte der Autismus auch irgendwie zum Ausdruck kommen.
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Hanna Aden
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
H


Beiträge: 52
Wohnort: Bochum


H
Beitrag06.02.2017 13:21
Re: Antihelden
von Hanna Aden
Antworten mit Zitat

Ahanit hat Folgendes geschrieben:
Hallo

Nun da ich einiges hier im Forum gelesen habe, möchte ich mal mit dem Fragen beginnen.

Zuerst einmal würde ich gern wissen, was Ihr von Antihelden als Protagonisten haltet.
Ich plane eine Asperger Autistin als Protagonistin. Die ist natürlich gar nicht begeistert, dass irgendwas ihren Alltag stört, genau genommen will sie einfach nur raus aus der Sache und wieder ihrem klar durchtakteten Leben folgen ... Zudem ist sie etwas korpulenter, ist der Ansicht "Sport ist Mord", einzig das Wandern macht ihr Spaß und das macht sie ausgiebig, um sich vom Kontakt mit Menschen zu erholen.
Nicht gerade die Voraussetzungen um sich gegen Bewaffnete Fanatiker zur Wehr zu setzen.



Freu mich schon mal auf Eure Antworten.

Man liest sich
Ahanit


Du hast hier sehr ausführlich die Schwächen der Figur geschildert. Evt. sind es zu viele - bzw. sie werden nicht durch Dinge ausgeglichen, die sie sympathisch machen und dafür sorgen, dass sie dem Leser ans Herz wächst.

Dein Verweis auf Autismus brachte mich auf Lisbeth Salander aus der Millenium-Trilogie von Stig Larsson. Salander ist eine Frau mit ähnlich vielen Schwächen wie du sie hier aufzählst, sie ist nicht sozial involviert, extrem zurückgezogen, kriminell, kümmert sich einen Dreck darum, was Leute von ihr halten, ist körperlich schwach und psychisch instabil genug, um einen Betreuer gebraucht zu haben.

Wenn sie nur diese Eigenschaften hätte, würde sie niemals die Faszination auf die Leser entfaltet haben, die der Charakter aber nun mal ausübt. Man würde mit einer Mischung aus Mitleid und ekelgemischter Faszination auf sie blicken und den Charakter bald wieder als einen von hunderten von Nebenfiguren, die einem schon begegnet sind, vergessen.

Stattdessen prägt sich Salander in die Erinnerung der Leser ein und man weiß noch Jahre nach der Lektüre genau, wie der Charakter drauf war. Das liegt daran, dass sie ein intensiver Charakter ist, deren Schwächen genauso ausgeprägt sind wie ihre Stärken. Denn sie ist auch hochintelligent, loyal, wenn jemand erst mal ihre Loyalität verdient hat, geschickt, raffiniert und ausdauernd bei der Verfolgung ihrer Ziele, fähig zur Liebe und in ihrem Job mit Abstand die Beste.

Eine klassische Heldin ist sie nicht, aber sie ist eine Frau mit intensiver Charakterzeichnung, deren Stärken und Schwächen ein berührendes Gesamtpaket abgeben, das im Leser Empathie weckt.

Du hast hier relativ viele Schwächen deines Chars beschrieben. Bisher sind das jedoch alles Dinge, die sehr passiv sind. Dinge, die die Handlung im Grunde nicht vorantreiben. Die Frau, die du schilderst, reagiert nur auf ihre Umwelt, ohne Anstalten zu machen, selbst etwas darin zu verändern. Figuren, die nur reagieren und nicht tief im Innern ein Ziel verfolgen, das es früher oder später nötig macht, zu agieren, fesseln den Leser nicht mit all der Intensität, die nötig wäre. "Zurück zum ruhigen, vorhersehbaren Leben" ist ein oberflächliches Ziel, etwas, was die Protagonistin vordergründig will. Wenn du ihr nicht auch ein tieferes Ziel gibst, was sehr wohl eine Veränderung beinhalten würde und etwas mehr und größeres beinhaltet, wird der Leser keine große Empathie mit dem Char empfinden, vermute ich. Sympathie ist nicht unbedingt nötig, Empathie aber eigentlich immer.

Daher: Gib ihr doch auch noch ein paar Stärken mit, die dafür sorgen, dass sie nicht nur ein "langweiliger" Charakter mit langweiligem Leben ohne große Veränderungen ist, sondern mehr Intensität erhält, sowohl im Positiven wie auch im Negativen!


_________________
Meine liebste Stilblüte: "Auf Regeln folgt Sonne."
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
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Beitrag06.02.2017 23:58

von firstoffertio
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Ich verstehe die Frage gar nicht. Es schwebt dir doch ein Charakter vor. Warum musst du sie als Antiheld/in  vs Held/in einordnen? Lass sie doch einfach sein.
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