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Die Feder


 
 
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Beitrag13.01.2017 01:09
Die Feder
von fb
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In den letzten Jahren habe ich viele Ideen gehabt, vieles angefangen, aber eigentlich nichts fertig bekommen. Mit Ausnahme einer kurzen Geschichte. Die ist mittlerweile allerdings auch schon etwas älter, und ich hatte sie eigentlich auch schon abgetan, da mir einiges daran nicht mehr gefällt. Beim Wiederlesen allerdings fand ich heute irgendwie doch wieder Gefallen an ihr. Hier also mein Einstand smile

Die Feder

In der festen Überzeugung, heute habe ihn seine Frau in der eigenen Wohnung betrogen, raste unser Protagonist mit gefährlich überhöhter Geschwindigkeit die Schwabstraße entlang. Eine Hand am Lenkrad, zog er routiniert, wie in einer einzigen Bewegung, eine Marlboro aus der Schachtel und zündete sie an. Gedankenlos warf er die Schachtel auf den Beifahrersitz. Er hegte schon seit geraumer Zeit den Verdacht, seine Frau hätte einen Anderen, und er hatte Grund anzunehmen, dass dieser in den letzten Stunden bei ihr gewesen war. Heute würde sich sein Verdacht erhärten. Keine drei Minuten später schnippte er den glimmenden Rest einer bis zum Filter gerauchten Zigarette aus dem Fenster des Mercedes. Tänzelnd ging der Stummel zu Boden, tippte dort auf und wurde, beinahe im selben Moment, vom Luftzug des nächsten Autos mitgerissen.

Der Nachklang des Motorengrummelns hing noch über dem Innenhof, als er bereits zum Hauseingang eilte, durch die unverschlossene Tür des Mehrfamilienhauses, die drei Stockwerke hinauf, dann vor der Wohnungstür zum Stehen kam, wo er mit einem Mal etwas zögerlich wurde. Er zückte den Schlüssel, ließ ihn für einen Moment gedankenverloren zwischen den Fingern spielen, dann schob er ihn in das Schloss. Zaghaft führte er die Drehung aus. Er spürte die Widerstände als der Schlüssel die einzelnen Stifte im Schloss anhob und hörte das vertraute Knacken, als die Tür nachgab und langsam nach innen aufschwang. Weit und leer lag der Flur vor ihm.

Stille. Herablassend schwieg die Wohnung ihn an. Wollte er ihr trauen? Er trat ein, blieb im Wohnzimmer stehen. So verharrte er einige aufmerksame Momente in dem Versuch, festzustellen, ob etwas anders war als sonst. Aus der Flut von Reizen, normalerweise unbewusst auf unseren Geist einströmend, kristallisierte sich plötzlich ein Geruch heraus, setzte sich ab von dem ansonsten gleichförmigen Gewebe der Sinneseindrücke. Was war das? Der Geruch des fremden Mannes? Noch einmal atmete er ein, sog die ganze Lunge voll, und versuchte den unbekannten, eigenartigen Duft zu fassen, doch augenblicklich war dieser nicht mehr auszumachen.

Er löste sich aus seiner Starre. Mit bedächtigen Schritten durchmaß er das Wohnzimmer, nahm kurz die Küche in Augenschein, die allerdings unverändert schien, kehrte zurück und ließ den Blick schweifen. Auf Regalbrettern aufgebahrt standen Bücher, teure Kerzen, eine gute Flasche Wein; Dinge, die auf einmal ein Gefühl des Ekels in ihm auslösten. Er sah die Urlaubsfotos, gerahmt, auf einem kleinen Tischchen in der Ecke des Wohnzimmers, aus deren Rahmen heraus er sich selbst süffisant entgegen grinste – als verhöhne ihn sein altes Ich; als habe es damals schon geahnt, was kommen würde. Er gefiel sich nicht auf den Fotos, die spröden Haare, der schmächtige Körper. Er hatte die Bilder nie so betrachtet.

Auf dem alabasterfarbenen Sofa entdeckte er ein Knäuel aus Stoff. Er trat heran, beäugte es skeptisch; so in etwa, wie eine Katze ein unbekanntes Objekt beäugt: unentschlossen, ob Angst oder Angriff die richtige Reaktion wäre. Er nahm das Knäuel in die Hand und stellte wenig überrascht fest, dass es eine Bluse seiner Frau war. Hatten sie also hier ihr Liebesspiel begonnen, sich langsam ihrer Kleider entledigt? Weißglühende Eifersucht loderte in ihm auf.

Er stapfte zum Schlafzimmer. Es war ebenfalls leer. Waren sie hier gewesen? Sie und Er, sich liebkosend und ineinander aufgehend und gleißende Lust und innigliche Vertrautheit empfindend? In der Mitte des Raums thronte zerwühlt das Bett: schweigender Richter ihres lasziven Spiels; Laken und Kissen die einzig anwesenden Zeugen. Sich einer heftigen Regung überlassend trat er gegen die Tür des Kleiderschranks neben sich. Er bereute es augenblicklich. Leise stöhnte er auf.

Ein Kaffee und eine Zigarette. Nur das konnte ihm jetzt Trost verschaffen. Er ging in die Küche, schaltete die Kaffeemaschine ein und wartete. Instinktiv tastete er mit der rechten Hand seine Hosentaschen ab, spürte, dass sie leer waren, und ließ seine Hand wieder sinken. Unglaublich wie lange die verfluchte Kaffeemaschine brauchte, um aufzuheizen. Dabei war das Ding so teuer gewesen. Eine weitere Minute verging, bis es so weit war. Er setzte eine Tasse unter die Kaffeemaschine und drückte den Knopf. Lärmend setzte sich das Mahlwerk in Gang. Erneut tastete er seine Hose nach Zigaretten ab, bemerkte, dass er sie nicht bei sich hatte, und überlegte, wo er welche finden könnte. Nie war das, was er brauchte, dort wo es zu sein hatte! In der Schublade einer Kommode im Wohnzimmer wurde er fündig.

Mit der Zigarette im Mundwinkel trat er hinaus auf den Balkon. Auf dem Holztisch lag eine Packung Streichhölzer, von denen er eines anriss um sich die Zigarette anzustecken. Abwesend paffte er ein paar Züge. Was war das für ein Gefühl, das er empfand? Eifersucht – jenes sengende Gift, das einem durchs Fleisch fuhr bei dem Gedanken, betrogen worden zu sein? War es Zorn, Angst, Trauer? Gestand man der Geliebten keine Lust zu, wo man selbst keine hatte? Er überlegte einen Moment. Nein. Nein, das war es nicht. Es waren nicht ihre Lust und ihre Körperlichkeit, die er fürchtete. Es war etwas anderes. Er fürchtete ihr Empfinden. In Grauen versetzte ihn nicht der Gedanke an den Akt selbst, sondern der, sie könne dem Anderen danach zärtlich über den Oberkörper streicheln, ihm vertraut ihre Zuneigung ins Ohr flüstern: Nicht ihren Körper wollte er besitzen, sondern ihre Liebe. Mit einem unbeherrschten Schnauben beendete er den Gedankengang.

Er beschloss, sie anzurufen, sie zur Rede zu stellen und mit ihrem Vergehen zu konfrontieren. Nach einem sehnsüchtigen letzten Zug schnippte er seine Zigarette über die Brüstung, fuhr sich in die Hosentasche und zog sein Telefon hervor. Mit unruhigen Fingern tippte er ihre Nummer, führte es ans Ohr und wartete. Es verging eine unerträgliche Ewigkeit, bis das Gerät die Nummer gewählt hatte. Statt des Wartetons meldete sich daraufhin jedoch der Anrufbeantworter. Mit zarter Stimme erklärte ihm seine Frau, er könne ihr nach dem Piepston gerne eine Nachricht hinterlassen, erreichbar sei sie im Moment jedoch leider nicht. Er ließ das Telefon langsam sinken, legte auf.

Starren Blickes beobachtete er die vorbeiziehenden Wolken. Was würde er tun? Wegziehen? Ein anderes Leben beginnen? In den Wolken konnte er Formen ausmachen, Landschaften und Gesichter, flüchtige Bilder, die wegen des Windes schnell wieder auseinander stoben. Mit den Wolken ließ er seine Gedanken treiben, ziellos, beschwor Bilder und Erinnerungen herauf, sah sich im Bett liegen, es war der heutige Morgen, und erlebte noch einmal, wie seine Frau aufschreckte, das Wort „verschlafen“ faselte, dann aus dem Bett und durch die Haustür stürzte. Von weißen Löckchen umspielt zerflossen die Wolken und stürzten wogend wieder ineinander. Er berührte unzählige Erinnerungen, seltsam unzusammenhängend, während er verfolgte wie die Wolken vor ihrem blauen Hintergrund im ewigen Wechselspiel mal drohend aufwallten, dann wieder spielerisch zerflossen. Mit der Zeit, als sein Blick schon länger diesem Spiel beiwohnte, zeichnete sich in dem weißen Gefüge das Bild einer großen, prächtigen Feder, wie aus dem Gefieder eines Schwans gefallen. Nach unten hinaus ragte der Federkiel, links und rechts ordneten sich die einzelnen Fasern zu einer glatten Oberfläche. Noch einige Sekunden blickte er so nach oben, schreckte dann aus seiner Trance, riss sich los und verließ die Wohnung. Man konnte noch das Aufheulen des Automotors vernehmen. In der Küche stieg Dampf aus der vollen Kaffeetasse.

Einige Minuten vergingen, zehn, zwanzig, vielleicht mehr, in denen die Wohnung still und ohne Regung blieb; so, wie sie auch gewesen war als er hierher gekommen war; genau so, wie auch die Stunden davor. Dann ertönte die sanfte Melodie des Haustelefons. Es klingelte und klingelte; vergeblich hoffte eine englische Nummer auf Antwort. Nachdem der Klingelton einige Male durchgespielt worden war, sprang der Anrufbeantworter an. Eine Frauenstimme erfüllte das Wohnzimmer: „Hallo Schatz! Entschuldige, dass ich mich jetzt erst melde. Ich bin gerade in London angekommen; überraschenderweise wurde ich heute morgen auf eine Konferenz hier her geschickt. Es ging alles ein wenig drunter und drüber.. Du weißt wie das ist mit der Arbeit, nie hat man mal etwas Ruhe. Ich hoffe bei dir ist alles in Ordnung. Wir sehen uns morgen! Ich liebe dich!“

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MoL
Geschlecht:weiblichQuelle


Beiträge: 1838
Wohnort: NRW
Das bronzene Stundenglas


Beitrag13.01.2017 09:55

von MoL
Antworten mit Zitat

Hallo fb!

Deine Geschichte gefällt mir sehr gut! Sie ist leise und voll schöner, bildreicher und eleganter Sätze. Daumen hoch

Was mir allerdings fehlt ist, warum der Ehemann überhaupt den Verdacht hat, dass seine Frau ihn betrügt?

Hier noch ein paar Kleinigkeiten:

fb hat Folgendes geschrieben:
In der festen Überzeugung, heute habe ihn seine Frau in der eigenen Wohnung betrogen, raste unser Protagonist mit gefährlich überhöhter Geschwindigkeit die Schwabstraße entlang.


Das irritiert: Zunächst dachte ich, er wäre auf dem Rückweg von der Wohnung, aber er fährt ja erst hin. Müsste es dann nicht heißen "... jetzt gerade betrüge ihn seine Frau"? Wenn er denkt, dass sie ihn bereits betrogen hat, warum sollte er dann hinfahren? Oder meinst du das in dem Sinne, dass er nach Spuren suchen will? dann müsste er aber sicher sein, dass seine Frau und der Liebhaber die Wohnung schon verlassen haben.

fb hat Folgendes geschrieben:
und er hatte Grund anzunehmen, dass dieser in den letzten Stunden bei ihr gewesen war.


Und der wäre?

fb hat Folgendes geschrieben:
Er gefiel sich nicht auf den Fotos, die spröden Haare, der schmächtige Körper.


Das ist gut, hier bietet sich eine Chance, die Ursache für seinen Verdacht auszuführen, nämlich, dass sein Selbstwertgefühl am Boden ist, seine Frau aber übermäßig attraktiv, etwas in der Richtung.

fb hat Folgendes geschrieben:
so in etwa, wie eine Katze ein unbekanntes Objekt beäugt:


Das würde ich ersatzlos streichen.

fb hat Folgendes geschrieben:
Statt des Wartetons meldete sich daraufhin jedoch der Anrufbeantworter.


Von wann ist der Text? Hier würde heute wohl die Mailbox rangehen.

fb hat Folgendes geschrieben:
Was würde er tun?


Das frage ich mich auch gerade. Habe ich es nur nicht durchschaut? Ich fänd`s ja cool, wenn er beschließen würde, über die vermeintliche Affäre hinwegzusehen, ganz tapfer und märtyrerhaft, dabei gibt es die ja gar nicht; das allerdings wird er womöglich nie erfahren ...

fb hat Folgendes geschrieben:
Nachdem der Klingelton einige Male durchgespielt worden war, sprang der Anrufbeantworter an. Eine Frauenstimme erfüllte das Wohnzimmer:


Auch hier die Frage, von wann der Text ist. Diese Stelle ist schief: Zuerst würde die Frau doch versuchen, ihren Mann auf dem Handy zu erreichen. Zumal er ja außer Haus berufstätig zu sein scheint. Also warum sollte sie auf den AB sprechen? Vielleicht solltest du die Frau etwas sagen lassen wie: "Ich erreiche dich nicht auf deinem Handy und deine Sekretärin sagt, sie weiß nicht, ob du heute nochmal ins Büro kommst", irgendwie sowas.

Ich hoffe, du kannst mit meinen Anmerkungen etwas anfangen. smile


_________________
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gemeinsam mit Leveret Pale:
"Menschen und andere seltsame Wesen"
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Hexenherz-Trilogie: "Eisiger Zorn", "Glühender Hass" & "Goldener Tod", Acabus Verlag 2017, 2019, 2020.
"Die Tote in der Tränenburg", Alea Libris 2019.
"Der Zorn des Schattenkönigs", Legionarion Verlag 2021.
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fb
Schneckenpost
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Beiträge: 9



F
Beitrag13.01.2017 11:03

von fb
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Vielen Dank für die Anmerkungen, MoL! Ja, da scheinen einige Dinge wohl nicht ganz schlüssig zu sein. Wenn man sich einmal seine Geschichte ausgedacht hat, steckt man ja oft schon so darin, dass man den "objektiven" Blick von Außen verliert.. Mal sehen wie ich das gerade biegen kann. Deine Anmerkungen sind in jedem Fall sehr hilfreich!

Der Text ist übrigens in seiner Erstversion so drei Jahre alt. Ich habe ihn ein paar Mal überarbeitet. Der Anrufbeantworter kommt mir, wenn ich so darüber nachdenke, auch etwas veraltet vor (aber ist Mailbox nicht die anglisierte Version von Anrufbeantworter? lol2 ). Und warum sie ihn nicht auf seinem Mobiltelefon anruft, das ist tatsächlich fraglich..

Zu der Frage, wie er zu seinem Verdacht kommt: Das habe ich bewusst im Unklaren gelassen, und vermutlich gibt es gar keinen konkreten Anlass, außer dieses Gefühl, das er in sich trägt. Ich bin mir nicht sicher, wie gut mein intendiertes Thema wirklich rüberkommt, aber meine Grundidee beim Schreiben des Textes war die: wenn man an etwas nur fest genug glaubt, dann findet man das auch bestätigt, ob es nun wahr ist oder nicht. In etwa so, wie wenn man sich fragt ob man krank wird, intensiv auf den eigenen Körper achtet, und dann auch mit Sicherheit feststellen wird, dass man sich anders fühlt als sonst wink Deswegen auch die (teilweise ungelenken) Formulierungen wie "Wollte er ihr glauben?", um darzustellen, dass es hier weniger um objektive Fakten geht, als vielmehr darum, wie er die Hinweise interpretieren will. Dass es anders riecht als sonst kann man sich leicht einbilden, wenn man davon ausgeht, dass es so ist. Dass in einer Wohnung mal ein Kleidungsstück irgendwo herumliegt dürfte keiner großen Erklärung bedürfen, das kommt vor. Ebenso, dass das Bett nicht gemacht ist, gerade da ja seine Frau, die wohl normalerweise dafür verantwortlich ist, morgens verschlafen hatte. Und er, den ich versucht habe, als zerstreuten Menschen darzustellen (findet seine Zigaretten nicht, lässt den Kaffee stehen), hat wohl eben vergessen, dass er das Bett morgens nicht gemacht hatte. Ich bin mir nicht sicher, ob es mir gelungen ist, diese Intention und Zusammenhänge verständlich zu machen. Es wäre interessant, dazu noch mehr Feedback zu bekommen. Die Grundidee, und damit auch der Grund, warum man nicht erfährt WAS konkret ihn zu diesem Verdacht veranlasst, ist, dass der Grund irrelevant ist, und dass wenn man nur die Welt geordnet nach einer bestimmten Vorstellung vorfinden will, man dies auch wird, so wie man in die Wolken blicken kann und die Formen erkennen wird, die man erkennen will.

Zum "was würde er tun?" - das ist ebenfalls bewusst offen gelassen. Ich bin kein Freund von happy ends, deswegen überlasse ich die Entscheidung einfach dem Protagonisten wink Aber das ist wohl Geschmackssache vermute ich..
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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag15.01.2017 02:45

von Selanna
Antworten mit Zitat

Hallo fb,

ich hoffe, Du bist noch an Meinungen interessiert smile

Zitat:
In der festen Überzeugung, heute habe ihn seine Frau in der eigenen Wohnung betrogen, raste unser Protagonist mit gefährlich überhöhter Geschwindigkeit die Schwabstraße entlang.

Ich weiß nicht, ob „unser Protagonist“ an einen bestimmten Stil angelehnt und somit eine Hommage ist - aber mir persönlich gefällt es nicht recht. Ich mag es nicht, wenn ich automatisch mit eingeschlossen werde und das tut das „unser“ hier. Außerdem finde ich es nicht elegant, von dem „Protagonisten“ zu reden. Ich weiß, dass der „er“ der Protagonist ist, warum kann man nicht auch bei der ersten Nennung einfach „er“ schreiben, warum muss man ihn als Protagonisten bezeichnen? Dass niemand den ganzen Text hindurch einen Namen erhält, finde ich hingegen gut, so etwas gefällt mir Smile. Bisher war alles rein Geschmackssache. Mein letzter Punkt zu diesem Satz allerdings lässt sich, glaube ich, logisch begründen: Wenn nicht einmal die Figuren einen Namen bekommen, warum dann so etwas Unwichtiges wie die Straße, die er entlang fährt? Das ist doch, auch unter logischen Gesichtspunkten, paradox, oder?
Zitat:
Er hegte schon seit geraumer Zeit den Verdacht, seine Frau hätte einen Anderen, und er hatte Grund anzunehmen, dass dieser in den letzten Stunden bei ihr gewesen war. Heute würde sich sein Verdacht erhärten.

Den letzten Satz würde ich weglassen, er verwirrt mich. Der Verdacht hat sich doch schon erhärtet, sonst würde er jetzt nicht gerade heim rasen. Er hatte nämlich jetzt Grund zur Annahme, der Rivale wäre bei seiner Frau gewesen. Das „Heute würde sich sein Verdacht erhärten“ ergibt für mich deshalb keinen Sinn. Wenn Du es betonen willst, würde ich „Sein Verdacht hatte sich heute erhärtet“ schreiben. Wenn Du in die Zukunft sehen willst, würde eher "Heute würde sich sein Verdacht bestätigen" Sinn ergeben
Zitat:
Tänzelnd ging der Stummel zu Boden, tippte dort auf und wurde, beinahe im selben Moment, vom Luftzug des nächsten Autos mitgerissen.

Offenbar irritiert mich heute so einiges Rolling Eyes Wink Dieser Satz nämlich auch. Denn der Er sitzt ja im Auto und rast gerade. Da es personal geschrieben ist (ist es doch?), wer sieht dann wie in Zeitlupe den Stummel tänzelnd fallen?

Zitat:
Der Nachklang des Motorengrummelns hing noch über dem Innenhof, als er bereits zum Hauseingang eilte, durch die unverschlossene Tür des Mehrfamilienhauses, die drei Stockwerke hinauf, dann vor der Wohnungstür zum Stehen kam, wo er mit einem Mal etwas zögerlich wurde. Er zückte den Schlüssel, ließ ihn für einen Moment gedankenverloren zwischen den Fingern spielen, dann schob er ihn in das Schloss. Zaghaft führte er die Drehung aus.

Gut Smile
Zitat:
Er spürte die Widerstände als der Schlüssel die einzelnen Stifte im Schloss anhob und hörte das vertraute Knacken, als die Tür nachgab und langsam nach innen aufschwang.

Das ist mir ein bisschen zu viel.

Zitat:
Stille. Herablassend schwieg die Wohnung ihn an. Wollte er ihr trauen?

Hier würde ich einen Absatz machen. Außerdem muss ich sagen, ähnlich als das „unser“ ganz am Anfang finde ich diese Frage etwas plump - ohne Dir damit zu nahe treten zu wollen.
Zitat:
Aus der Flut von Reizen, normalerweise unbewusst auf unseren Geist einströmend,

Ich bin da zugegeben etwas eitel, deshalb geht an dieser Stelle Folgendes in mir vor: ich denke mir, ein wenig Nase rümpfend, hallo, das weiß ich selber! Und schon wieder das „unseren“. Warum nicht „den“?
Zitat:
Was war das? Der Geruch des fremden Mannes?

Diese Fragen finde ich hingegen völlig in Ordnung, sie sind logisch und quasi ein innerer Monolog, nicht an den Leser gerichtet. So empfinde ich es zumindest.
Zitat:
Noch einmal atmete er ein, sog die ganze Lunge voll, und versuchte den unbekannten, eigenartigen Duft zu fassen, doch augenblicklich war dieser nicht mehr auszumachen.

Finde ich auch gut smile

Zitat:
Auf Regalbrettern aufgebahrt standen Bücher, teure Kerzen, eine gute Flasche Wein; Dinge, die auf einmal ein Gefühl des Ekels in ihm auslösten.

Schreibst Du „aufgebahrt“, weil das schon Teil des Ekels ist? Oder sind das „Buchleichen“, weil niemand in dem Haushalt liest? Wenn das Wort absichtlich gewählt ist, gut, es lässt mich nämlich stocken. Wenn es nicht absichtlich gewählt ist, würde ich es gegen ein anderes tauschen.
Zitat:
Er sah die Urlaubsfotos, gerahmt, auf einem kleinen Tischchen in der Ecke des Wohnzimmers, aus deren Rahmen heraus er sich selbst süffisant entgegen grinste – als verhöhne ihn sein altes Ich; als habe es damals schon geahnt, was kommen würde. Er gefiel sich nicht auf den Fotos, die spröden Haare, der schmächtige Körper. Er hatte die Bilder nie so betrachtet.

Das finde ich wieder gut! Der distanzierte Blick auf sich selbst in einer Situation, in der man zutiefst verunsichert ist, weil sich alles ändern könnte. Smile

Zitat:
Er trat heran, beäugte es skeptisch; so in etwa, wie eine Katze ein unbekanntes Objekt beäugt: unentschlossen, ob Angst oder Angriff die richtige Reaktion wäre.

Hier finde ich die Zeichensetzung ungeschickt: erst Strichpunkt, dann Doppelpunkt. Das ist ein seltsam zusammengesetzter Satz.

Zitat:
In der Mitte des Raums thronte zerwühlt das Bett: schweigender Richter ihres lasziven Spiels; Laken und Kissen die einzig anwesenden Zeugen.

Erst die Bluse auf der Couch, dann die zerwühlten Laken. Ich denke jetzt: ja, die Frau hatte Sex. Falls Du mich in die Irre führen wolltest: gelungen. Und ich finde es witzig, dass auch er noch stöhnen muss wink

Zitat:
Unglaublich wie lange die verfluchte Kaffeemaschine brauchte, um aufzuheizen.

Hat jetzt nichts direkt mit dem Text zu tun, aber: danke, dass das mal jemand sagt! Ein Ich-habe-zwei-Minuten-bis-ich-das-Haus-verlassen-muss-Espresso geht mit meinem „neuen“ Vollautomaten auch nicht mehr sad
Zitat:
Eine weitere Minute verging, bis es so weit war. Er setzte eine Tasse unter die Kaffeemaschine und drückte den Knopf. Lärmend setzte sich das Mahlwerk in Gang. Erneut tastete er seine Hose nach Zigaretten ab, bemerkte, dass er sie nicht bei sich hatte,

Das Kaffeemachen ist vllt etwas zu genau beschrieben… und beim Bemerken würde ich auch wiederholen, dass er es eigentlich wissen müsste

Zitat:
Gestand man der Geliebten keine Lust zu, wo man selbst keine hatte?

Klingt philosophisch, aber ich kapier es nicht. Meinst Du, die Geliebte empfand Lust beim Sex mit einem anderen Mann, aber man selbst empfand keine Lust, weil man ja nicht dabei war und deshalb gestand man es ihr nicht zu? Selbst mit den erklärenden Gedanken danach bleibt diese Frage für mich seltsam.

Zitat:
Starren Blickes beobachtete er die vorbeiziehenden Wolken. Was würde er tun? Wegziehen? Ein anderes Leben beginnen? In den Wolken konnte er Formen ausmachen, Landschaften und Gesichter, flüchtige Bilder, die wegen des Windes schnell wieder auseinander stoben. Mit den Wolken ließ er seine Gedanken treiben, ziellos, beschwor Bilder und Erinnerungen herauf, sah sich im Bett liegen, es war der heutige Morgen, und erlebte noch einmal, wie seine Frau aufschreckte, das Wort „verschlafen“ faselte, dann aus dem Bett und durch die Haustür stürzte.

Gut! smile Er hat schon abgeschlossen, für ihn ist alles klar.
Zitat:
Von weißen Löckchen umspielt zerflossen die Wolken und stürzten wogend wieder ineinander.

Ich weiß nicht recht. Stürzen Wolken wogend ineinander? Bei Wellen hätte ich es verstanden, aber bei Wolken leider nicht.

Das Ende macht mich nicht ganz glücklich. Soll es auch nicht, Du schreibst, Du magst keine Happy Ends, ich auch nicht Wink Aber Du schaffst hier als Ausrede für die Abwesenheit der Frau eine Sondersituation, da sie ja wahrscheinlich nicht oft spontan ins Ausland fliegt. Und dann gleich so weit weg und ohne Mail/WhatsApp/Sms-Nachricht, sobald sie es erfährt. Erst am Abend eine Mailbox-Nachricht? Es klärt sich für mich zu nett auf: nein, er wird gar nicht betrogen, aber er war auch nicht paranoid, sondern die Situation, mit der er konfrontiert wurde, war auch wirklich so ungewöhnlich, dass falsche Schlussfolgerungen zulässig sind. Verstehst Du, was ich meine?
Wenn es nach meinem Geschmack ginge (was es nicht tut, darum natürlich nur als Anregung zu lesen), würde ich es entweder mit der Abfahrt aus der Wohnung belassen, dann ist dem Leser wirklich unklar, ob er betrogen wurde oder nur paranoid ist. Oder ich würde die Frau nach seiner Abfahrt mit einem Wäschekorb aus dem Keller kommen lassen, dann wäre klar, dass er ohne Anlass paranoid war …

Liebe Grüße
Selanna


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Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham
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Breslauer
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Beiträge: 7
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B
Beitrag15.01.2017 17:23

von Breslauer
Antworten mit Zitat

Hallo fb,

ich mir deine Geschichte auch durchgelesen und dir meine spontanen Gedanken dazu notiert - in der Hoffnung, hilfreich zu sein Smile

fb hat Folgendes geschrieben:
In der festen Überzeugung, heute habe ihn seine Frau in der eigenen Wohnung betrogen, raste unser Protagonist mit gefährlich überhöhter Geschwindigkeit die Schwabstraße entlang. Eine Hand am Lenkrad, zog er routiniert, wie in einer einzigen Bewegung, eine Marlboro aus der Schachtel und zündete sie an. Gedankenlos warf er die Schachtel auf den Beifahrersitz. Er hegte schon seit geraumer Zeit den Verdacht, seine Frau hätte einen Anderen[...]

Es mag Erbsenzählerei sein, doch die Passagen, die ich grün markiert haben, erzeugen bei mir das Bild eines Mannes, der aufgewühlt ist. Das "routiniert" würde ich vielleicht durch so etwas wie "nervös" ersetzen.

fb hat Folgendes geschrieben:
Heute würde sich sein Verdacht erhärten.

Also weiß er es schon? Gegenvorschlag: "Heute würde er endlich Gewissheit erlangen[...]"

fb hat Folgendes geschrieben:
Tänzelnd ging der Stummel zu Boden, tippte dort auf und wurde, beinahe im selben Moment, vom Luftzug des nächsten Autos mitgerissen.

Gefällt mir persönlich sehr gut! Allerdings kann es sein, dass andere Leser sich an den eingeschobenen Satzteilen wie "beinahe im selben Moment", stoßen. Ich verwende so etwas selbst auch gern und relativ oft, daher hier nur die allgemeine Anmerkung Wink

fb hat Folgendes geschrieben:
Zaghaft führte er die Drehung aus. Er spürte die Widerstände, (Komma) als der Schlüssel die einzelnen Stifte im Schloss anhob und hörte das vertraute Knacken, als die Tür nachgab und langsam nach innen aufschwang. Weit und leer lag der Flur vor ihm.

Das "zaghaft" irritierte mich beim Lesen. Wird er einfach vorsichtig, weil er nicht vorzeitig bemerkt werden möchte? Für mich klingt das Wort eher danach, als habe ihn der Mut verlassen.
Das markierte "und" würde ich streichen und hier einen neuen Satz beginnen. Es tauchen sehr viele "und" in diesem Bereich auf, und zu lange Sätze wirken etwas schwerfällig oder aber gedrechselt (ich weiß, wovon ich rede - meine geraten mir oft auch zu lang und kompliziert Embarassed)

fb hat Folgendes geschrieben:
Stille. Herablassend schwieg die Wohnung ihn an. Wollte er ihr trauen?

Ich habe das Gefühl, ich weiß, was du ausdrücken möchtest. Nur die Formulierung kommt mir eigenartig vor. Mir fällt aber leider auch keine ein, mit der ich recht zufrieden wäre...

fb hat Folgendes geschrieben:
Aus der Flut von Reizen, normalerweise unbewusst auf unseren Geist einströmend

Aber es herrscht doch Schweigen in der Wohnung? Welche Reize stürmen denn da auf den Protagonisten ein?
Und ich vermute, du wolltest zum Ausdruck bringen, dass das Einströmen der Reize von uns unbewusst verarbeitet wird - so klingt es, als seien sich die Reize ihres Einströmens nicht bewusst Wink

fb hat Folgendes geschrieben:
Auf Regalbrettern aufgebahrt standen[...]

Vielleicht besser "aufgereiht" o. ä.?

fb hat Folgendes geschrieben:
[...]unentschlossen, ob Angst oder Angriff die richtige Reaktion wäre.

"...Flucht oder Angriff..." wäre mir als Formulierung aus der Biologie geläufiger, denn Angst ist ja keine aktive Reaktion, im Gegensatz zu Flucht und Angriff.

fb hat Folgendes geschrieben:
Sie und Er, sich liebkosend und ineinander aufgehend und gleißende Lust und innigliche Vertrautheit empfindend?[...]

Evtl. hast du "Er" absichtlich groß geschrieben? Es fiel mir nur auf. Ansonsten gefallen mir Formulierungen wie in diesem Satz sehr gut. Sie bringen starke Emotionen in meinen Augen farbig zum Ausdruck. Allerdings wieder sehr oft "und" hintereinander.

fb hat Folgendes geschrieben:
In der Mitte des Raums thronte zerwühlt das Bett: schweigender Richter ihres lasziven Spiels[...]

"...schweigender Zeuge..."? Dann müsste man allerdings über die "Zeugen" im selben Satz nachdenken, denn das würde dann durch die Wiederholung ungeschickt klingen.

fb hat Folgendes geschrieben:
Unglaublich, (Komma) wie lange die verfluchte Kaffeemaschine brauchte, um aufzuheizen.

Diesen Satz würde ich ggf. sogar mit einem Ausrufezeichen versehen.

fb hat Folgendes geschrieben:
[...]eine Packung Streichhölzer, von denen er eines anriss, (Komma) um sich die Zigarette anzustecken.


fb hat Folgendes geschrieben:
Nein. Nein, das war es nicht.

Auch hier würde ich über ein Ausrufezeichen nachdenken. Es sind ja ziemlich heftige Gedanken, die den Protagonisten hier bewegen - mit den bloßen Punkten am Satzende liest es sich für mich ein wenig, als seien es recht nüchterne Überlegungen, die er da anstellt.

fb hat Folgendes geschrieben:
Nach einem sehnsüchtigen letzten Zug schnippte er seine Zigarette über die Brüstung[...]

Ich habe das Gefühl, dieses Wort nicht ganz verstanden zu haben. Sehnsucht wonach ist hier gemeint? Ich hätte eher so etwas wie "gequält" oder "fahrig" erwartet.

fb hat Folgendes geschrieben:
Er berührte unzählige Erinnerungen, seltsam unzusammenhängend, während er verfolgte[color=red], (Komma)[/color] wie die Wolken[...]

Vielleicht eher so etwas in der Art von "unzählige Erinnerungen tauchten vor seinem geistigen Auge auf[...]"? Eine ideale Formulierung kann ich im Moment leider auch nicht bieten, muss ich zugeben.

fb hat Folgendes geschrieben:
Mit der Zeit, als sein Blick schon länger diesem Spiel beiwohnte[...]

"...das Spiel verfolgte..."?

fb hat Folgendes geschrieben:
zeichnete sich in dem weißen Gefüge das Bild einer großen, prächtigen Feder ab


fb hat Folgendes geschrieben:
Einige Minuten vergingen, zehn, zwanzig, vielleicht mehr, in denen die Wohnung still und ohne Regung blieb; so, wie sie auch gewesen war, (Komma) als er hierher gekommen war[...]


fb hat Folgendes geschrieben:
[…]vergeblich hoffte eine englische Nummer auf Antwort.

Hier könnte ich mir eher eine Formulierung vorstellen, nach der eine englische Nummer auf dem Display erscheint. "Die Nummer wartet auf Antwort" liest sich für mich seltsam.

So, und damit genug der Kommentare – es sieht zwar nach viel Krittelei aus, aber ich möchte betonen, dass ich den Text insgesamt wirklich schön finde, was das stilistische angeht Smile Du schreibst abwechslungsreich und verwendest lebendige Wendungen. In summa war die Geschichte angenehm und flüssig zu lesen, und der Fehlerquotient fällt, soweit ich es wahrgenommen habe, sehr niedrig aus.

Viele Grüße
Breslauer
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F
Beitrag15.01.2017 22:14

von fb
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Danke Selanna und Breslauer für eure ausführlichen und konstruktiven Anmerkungen! Selbstverständlich bin ich noch an Feedback interessiert wink

Ich versuche mal Schritt für Schritt darauf einzugehen.

Selanna hat Folgendes geschrieben:

Zitat:
In der festen Überzeugung, heute habe ihn seine Frau in der eigenen Wohnung betrogen, raste unser Protagonist mit gefährlich überhöhter Geschwindigkeit die Schwabstraße entlang.

Ich weiß nicht, ob „unser Protagonist“ an einen bestimmten Stil angelehnt und somit eine Hommage ist - aber mir persönlich gefällt es nicht recht. Ich mag es nicht, wenn ich automatisch mit eingeschlossen werde und das tut das „unser“ hier. Außerdem finde ich es nicht elegant, von dem „Protagonisten“ zu reden. Ich weiß, dass der „er“ der Protagonist ist, warum kann man nicht auch bei der ersten Nennung einfach „er“ schreiben, warum muss man ihn als Protagonisten bezeichnen? Dass niemand den ganzen Text hindurch einen Namen erhält, finde ich hingegen gut, so etwas gefällt mir Smile. Bisher war alles rein Geschmackssache. Mein letzter Punkt zu diesem Satz allerdings lässt sich, glaube ich, logisch begründen: Wenn nicht einmal die Figuren einen Namen bekommen, warum dann so etwas Unwichtiges wie die Straße, die er entlang fährt? Das ist doch, auch unter logischen Gesichtspunkten, paradox, oder?


Das kann ich nachvollziehen. Ich erinnere mich nicht mehr genau, mit welcher Motivation ich "unseren Protagonisten" da eingebaut habe, vermutlich mit dem Wunsch nach Extravaganz. Ich finde es mittlerweile eigentlich auch eher unschön. Die Schwabstraße wurde in einer früheren Version nicht genannt, ich hatte die Geschichte allerdings mal für einen schwäbischen Kurzgeschichtenwettbewerb überarbeitet, und das war so eine Art Assimilierungsversuch wink In der Überarbeitung werde ich das ändern.

Selanna hat Folgendes geschrieben:

Zitat:
Er hegte schon seit geraumer Zeit den Verdacht, seine Frau hätte einen Anderen, und er hatte Grund anzunehmen, dass dieser in den letzten Stunden bei ihr gewesen war. Heute würde sich sein Verdacht erhärten.

Den letzten Satz würde ich weglassen, er verwirrt mich. Der Verdacht hat sich doch schon erhärtet, sonst würde er jetzt nicht gerade heim rasen. Er hatte nämlich jetzt Grund zur Annahme, der Rivale wäre bei seiner Frau gewesen. Das „Heute würde sich sein Verdacht erhärten“ ergibt für mich deshalb keinen Sinn. Wenn Du es betonen willst, würde ich „Sein Verdacht hatte sich heute erhärtet“ schreiben. Wenn Du in die Zukunft sehen willst, würde eher "Heute würde sich sein Verdacht bestätigen" Sinn ergeben


Ich hatte tatsächlich so etwas im Kopf wie "bestätigen". Jetzt, wo ich darüber nachdenke, bin ich mir unsicher, was ein erhärteter Verdacht ist. Bedeutet das, dass es weitere Indizien gibt, die den Umstand wahrscheinlicher machen, oder bedeutet es, dass ein Verdacht sich als wahr erweist? Sollte zweiteres nicht der Fall sein, muss ich das ändern, da hast du recht. Dass der Satz generell verwirrend ist, mag daran liegen, dass ich mit ihm zum Ausdruck bringen wollte, dass der Mann, ohne zu wissen was er vorfinden wird, schon fest davon überzeugt ist, seinen Verdacht bestätigt zu finden (weil, wie in meinem vorherigen Post, das meine Grundidee für die Geschichte war).

Zur Perspektive mit dem tänzelnden Zigarettenstummel: Ich kenne mich wenig mit Erzähltheorie aus. Intuitiv scheint mir das unproblematisch, aber wie gesagt, ich mag mich irren. Ich hatte beim Schreiben eine Art Kameraperspektive im Kopf, die bei der Autofahrt quasi auf den Zigarettenstummel fokussiert, während man das Auto davonfahren sieht, bevor dann der Schnitt kommt, und man mit dem Protagonisten vor dem Haus ankommt. Sollte das allerdings inkompatibel damit sein, dass man das Innenleben des Protagonisten auch miterlebt, dann habe ich mit dieser Geschichte ein größeres Problem, da am Ende ja noch einmal eine ähnliche Situation stattfindet. lol2 Wäre interessant, hierzu noch Meinungen zu hören. Aber der Hinweis ist sehr interessant, da wäre ich niemals drauf gekommen.

Die Situation beim Aufschließen der Wohnung ist bewusst sehr detailliert und langsam geschrieben, um einen Kontrast zur Erzählgeschwindigkeit davor herzustellen, die eher schnell sein sollte. Außerdem soll die Erzählgeschwindigkeit auch seine Wahrnehmung spiegeln: von Raserei auf einmal doch in die Nachdenklichkeit. Aber ich werde deine Anmerkung beim Überarbeiten in Betracht ziehen.

Selanna hat Folgendes geschrieben:

Zitat:
Stille. Herablassend schwieg die Wohnung ihn an. Wollte er ihr trauen?

Hier würde ich einen Absatz machen. Außerdem muss ich sagen, ähnlich als das „unser“ ganz am Anfang finde ich diese Frage etwas plump - ohne Dir damit zu nahe treten zu wollen.


Kannst du mir das mit dem Absatz erklären? Die Frage werd ich in dem Fall eventuell streichen. Aber zur Begründung: Auch der Satz soll subtil darauf hinweisen, dass es seine Entscheidung ist, ob er dem Eindruck traut oder nicht, bzw. wie er die Umstände die er vorfindet interpretieren will. Aber da habe ich eventuell das falsche Mittel für gewählt.

Mit "aufgebahrt" habe ich tatsächlich das falsche Wort gewählt. Danke für den Hinweis! Obwohl ich die Buchleichen auch ganz gut finde wink Wenn das auch nicht von mir intendiert war.

Zitat:
Und ich finde es witzig, dass auch er noch stöhnen muss wink


Das war nicht beabsichtigt und mir zuvor auch nicht aufgefallen lol2 Aber gut! In dem Fall passt das ja!

Selanna hat Folgendes geschrieben:

Zitat:
Gestand man der Geliebten keine Lust zu, wo man selbst keine hatte?

Klingt philosophisch, aber ich kapier es nicht. Meinst Du, die Geliebte empfand Lust beim Sex mit einem anderen Mann, aber man selbst empfand keine Lust, weil man ja nicht dabei war und deshalb gestand man es ihr nicht zu? Selbst mit den erklärenden Gedanken danach bleibt diese Frage für mich seltsam.


Genau so habe ich das gedacht. Mag sein, dass der Satz unverständlich formuliert ist. Die Frage finde ich selbst eigentlich durchaus berechtigt: Man gesteht dem Partner ja andere Freuden zu, wie etwa ein schönes Abendessen, oder mal einen Urlaub, auch wenn man selbst nicht dabei ist (zumindest im Idealfall wink ). Bei sexueller Lust ist das nicht so. Wir nehmen das als selbstverständlich hin - aber warum ist das eigentlich so?

Zum Ende: da hast du vermutlich recht. Eigentlich soll ihr Englandaufenthalt auch nur erklären, warum sie nicht ans Telefon geht, und bot mir außerdem die Möglichkeit, die Situation noch per Anrufbeantworter für den Leser aufzuklären. Aber ja, ist schon sehr konstruiert. Ich werde mal über Alternativen nachdenken. Den Wäschekorb fände ich fast schon zu satirisch, außerdem zu sehr dem tradierten Geschlechterrollenklischée entsprechend. Aber vielleicht etwas anderes in die Richtung wink Paranoid allerdings ist der Protagonist! Ich hoffe, das kommt auch einigermaßen raus!

Bei allem, was ich jetzt nicht mehr kommentiert habe, stimme ich die zu, ohne dass ich das noch großartig kommentieren müsste. Auf den Post von Breslauer werde ich nachher eingehen, das schaffe ich jetzt gerade nicht mehr..
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fb
Schneckenpost
F


Beiträge: 9



F
Beitrag16.01.2017 14:56

von fb
pdf-Datei Antworten mit Zitat

So, dann noch ein paar Kommentare zu Breslauers Post.

Breslauer hat Folgendes geschrieben:
fb hat Folgendes geschrieben:
In der festen Überzeugung, heute habe ihn seine Frau in der eigenen Wohnung betrogen, raste unser Protagonist mit gefährlich überhöhter Geschwindigkeit die Schwabstraße entlang. Eine Hand am Lenkrad, zog er routiniert, wie in einer einzigen Bewegung, eine Marlboro aus der Schachtel und zündete sie an. Gedankenlos warf er die Schachtel auf den Beifahrersitz. Er hegte schon seit geraumer Zeit den Verdacht, seine Frau hätte einen Anderen[...]

Es mag Erbsenzählerei sein, doch die Passagen, die ich grün markiert haben, erzeugen bei mir das Bild eines Mannes, der aufgewühlt ist. Das "routiniert" würde ich vielleicht durch so etwas wie "nervös" ersetzen.


Das "routiniert" soll ihn als Kettenraucher charakterisieren. Findest du, das steht wirklich in einem so unstimmigen Kontrast zu den Worten, die ihn als aufgewühlt beschreiben? "Nervös" würde, für meinen Geschmack, den Sinn doch zu stark abändern..

Zitat:

fb hat Folgendes geschrieben:
Heute würde sich sein Verdacht erhärten.

Also weiß er es schon? Gegenvorschlag: "Heute würde er endlich Gewissheit erlangen[...]"


Gefällt mir, werde ich wohl übernehmen!


Zitat:

fb hat Folgendes geschrieben:
Zaghaft führte er die Drehung aus. Er spürte die Widerstände, (Komma) als der Schlüssel die einzelnen Stifte im Schloss anhob und hörte das vertraute Knacken, als die Tür nachgab und langsam nach innen aufschwang. Weit und leer lag der Flur vor ihm.

Das "zaghaft" irritierte mich beim Lesen. Wird er einfach vorsichtig, weil er nicht vorzeitig bemerkt werden möchte? Für mich klingt das Wort eher danach, als habe ihn der Mut verlassen.
Das markierte "und" würde ich streichen und hier einen neuen Satz beginnen. Es tauchen sehr viele "und" in diesem Bereich auf, und zu lange Sätze wirken etwas schwerfällig oder aber gedrechselt (ich weiß, wovon ich rede - meine geraten mir oft auch zu lang und kompliziert Embarassed)


In meiner Phantasie will er nicht vorsichtig sein, sondern ist unschlüssig ob er wirklich wissen will, was in der Wohnung vor sich geht - gewissermaßen verlässt ihn der Mut, ja. Würde ein anderes Wort das besser treffen?

Zitat:

fb hat Folgendes geschrieben:
Stille. Herablassend schwieg die Wohnung ihn an. Wollte er ihr trauen?

Ich habe das Gefühl, ich weiß, was du ausdrücken möchtest. Nur die Formulierung kommt mir eigenartig vor. Mir fällt aber leider auch keine ein, mit der ich recht zufrieden wäre...


Die Passage insgesamt? Ich muss zugeben, mir gefällt es stilistisch ganz gut, die Wohnung, als unbelebtes Objekt, zu personifizieren und sie "aktiv" schweigen zu lassen. Das "wollte er ihr trauen?" - wie schon in vorherigen Posts angemerkt - werde ich wohl abändern oder streichen.

Zitat:

fb hat Folgendes geschrieben:
Aus der Flut von Reizen, normalerweise unbewusst auf unseren Geist einströmend

Aber es herrscht doch Schweigen in der Wohnung? Welche Reize stürmen denn da auf den Protagonisten ein?
Und ich vermute, du wolltest zum Ausdruck bringen, dass das Einströmen der Reize von uns unbewusst verarbeitet wird - so klingt es, als seien sich die Reize ihres Einströmens nicht bewusst Wink


Nun, man ist ja immer, auch in der Stille, vielen Reizen ausgesetzt: visuellen, haptischen, olfaktorischen.. und der Geist ist ohne Unterlass damit beschäftigt, diese zu verarbeiten. Nur eben meist, ohne dass einem das ins Bewusstsein tritt. Ich gebe dir Recht, die Formulierung ist missverständlich - werde ich ändern.

Zitat:

fb hat Folgendes geschrieben:
Auf Regalbrettern aufgebahrt standen[...]

Vielleicht besser "aufgereiht" o. ä.?


Jo.

Zitat:

fb hat Folgendes geschrieben:
[...]unentschlossen, ob Angst oder Angriff die richtige Reaktion wäre.

"...Flucht oder Angriff..." wäre mir als Formulierung aus der Biologie geläufiger, denn Angst ist ja keine aktive Reaktion, im Gegensatz zu Flucht und Angriff.


Das werde ich ebenfalls ändern, "Flucht" passt besser!

Zitat:

fb hat Folgendes geschrieben:
Sie und Er, sich liebkosend und ineinander aufgehend und gleißende Lust und innigliche Vertrautheit empfindend?[...]

Evtl. hast du "Er" absichtlich groß geschrieben? Es fiel mir nur auf. Ansonsten gefallen mir Formulierungen wie in diesem Satz sehr gut. Sie bringen starke Emotionen in meinen Augen farbig zum Ausdruck. Allerdings wieder sehr oft "und" hintereinander.


Das "Er" war keine Absicht. Die vielen "und" hingegen schon wink Ich habe das Gefühl, sie bewirken so eine Art atem- und ruheloses Hinarbeiten auf den Höhepunkt (ich bin mir nicht sicher, ob die Formulierung das so ganz trifft - ich hoffe du verstehst was ich meine).

Zitat:

fb hat Folgendes geschrieben:
In der Mitte des Raums thronte zerwühlt das Bett: schweigender Richter ihres lasziven Spiels[...]

"...schweigender Zeuge..."? Dann müsste man allerdings über die "Zeugen" im selben Satz nachdenken, denn das würde dann durch die Wiederholung ungeschickt klingen.


Da habe ich vielleicht zu stark versucht, metaphorisch zu schreiben.. ich werde darüber nachdenken.

Zitat:

fb hat Folgendes geschrieben:
Nach einem sehnsüchtigen letzten Zug schnippte er seine Zigarette über die Brüstung[...]

Ich habe das Gefühl, dieses Wort nicht ganz verstanden zu haben. Sehnsucht wonach ist hier gemeint? Ich hätte eher so etwas wie "gequält" oder "fahrig" erwartet.


Nun, wenn man als gestresster Raucher kurz davor ist, die Zigarette fertig geraucht zu haben, dann sehnt man sich häufig gewissermaßen schon nach der nächsten, oder möchte die jetzige garnicht wegschmeißen müssen, das wollte ich mit "sehnsüchtig" ausdrücken.

Danke auch noch für die restlichen Komma- und Formulierungshinweise - habe ich zur Kenntnis genommen und werde ich in der Überarbeitung ändern. Generell war das sehr hilfreich! Danke übrigens auch noch für das Lob am Ende wink

Ich freue mich über weiteres Feedback!
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Breslauer
Geschlecht:männlichSchneckenpost
B


Beiträge: 7
Wohnort: Rhein-Main


B
Beitrag16.01.2017 20:58

von Breslauer
Antworten mit Zitat

fb hat Folgendes geschrieben:
Das "routiniert" soll ihn als Kettenraucher charakterisieren. Findest du, das steht wirklich in einem so unstimmigen Kontrast zu den Worten, die ihn als aufgewühlt beschreiben? "Nervös" würde, für meinen Geschmack, den Sinn doch zu stark abändern..

Gut, mit dieser Erklärung ergibt es für mich Sinn - ich bin nie Raucher gewesen, siehe unten Wink

fb hat Folgendes geschrieben:
In meiner Phantasie will er nicht vorsichtig sein, sondern ist unschlüssig ob er wirklich wissen will, was in der Wohnung vor sich geht - gewissermaßen verlässt ihn der Mut, ja. Würde ein anderes Wort das besser treffen?

Dann vielleicht etwas in der Art von "zögerlich" statt "zaghaft"?


fb hat Folgendes geschrieben:
Die Passage insgesamt? Ich muss zugeben, mir gefällt es stilistisch ganz gut, die Wohnung, als unbelebtes Objekt, zu personifizieren und sie "aktiv" schweigen zu lassen.

Das ist auch sicherlich erlaubt und nicht "falsch". Es mutete für mich persönlich beim Lesen nur seltsam an - das mag der nächste Leser schon wieder ganz anders sehen.

fb hat Folgendes geschrieben:
Das "Er" war keine Absicht. Die vielen "und" hingegen schon wink Ich habe das Gefühl, sie bewirken so eine Art atem- und ruheloses Hinarbeiten auf den Höhepunkt (ich bin mir nicht sicher, ob die Formulierung das so ganz trifft - ich hoffe du verstehst was ich meine).

Ja, verstehe ich. Und ich bin sicher, wenn das jemand mit entsprechender Betonung mitsamt diesen vielen "und" vorliest, erzielt es auch absolut diese Wirkung. Beim Lesen fehlt einem diese Unterstützung leider, daher meine Nachfrage.

fb hat Folgendes geschrieben:
Nun, wenn man als gestresster Raucher kurz davor ist, die Zigarette fertig geraucht zu haben, dann sehnt man sich häufig gewissermaßen schon nach der nächsten, oder möchte die jetzige garnicht wegschmeißen müssen, das wollte ich mit "sehnsüchtig" ausdrücken.

Aaah, akzeptiert! Ich bin wie gesagt kein Raucher, weswegen mir dieser Gedanke gar nicht kam Very Happy

Und es freut mich, wenn meine Gedanken dir geholfen haben Smile

Viele Grüße
Breslauer
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