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Verletztes Rehkitz


 
 
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Gast







Beitrag30.10.2016 22:44
Verletztes Rehkitz
von Gast
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Hallo zusammen!

Das Vorderbein eines zurückgelassenen Rehkitzes ist an einer Stelle gebrochen.

Woran erkennt man den Bruch?
Woran erkennt man, dass das Bein nicht mehrfach gebrochen ist?
Wie behandelt man den Bruch mit mittelalterlichen Mitteln (ca. 1250-1500)?
Wie klingt der klagende Laut eines Rehkitzes?
Wie lange dauert es, bis der Bruch verheilt ist?
Was gibt man dem Kitz in der Zeit zu fressen?
Wann kann man es sich selbst überlassen?

Vielen Dank im Voraus, ihr Lieben!

LG
AC
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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2699
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag30.10.2016 22:55

von Lapidar
Antworten mit Zitat

Woran erkennt man den Bruch?
Fehlstellung, Hängt runter, kann nicht belastet werden.
Woran erkennt man, dass das Bein nicht mehrfach gebrochen ist
abstasten
Wie behandelt man den Bruch mit mittelalterlichen Mitteln (ca. 1250-1500)?
schienen.. stecken festmachen, eventuell mit Tüchern umwickeln, die in Beinwell salbe oder tinktur getaucht sind.
Wie klingt der klagende Laut eines Rehkitzes?
https://www.youtube.com/watch?v=txVVTQIFWPE
Wie lange dauert es, bis der Bruch verheilt ist?
bei Menschen sechs wochen..
Was gibt man dem Kitz in der Zeit zu fressen?
verdünnte Milch?
Wann kann man es sich selbst überlassen?
Ich befürchte, das Vieh wirste nicht mehr los, du hast es dann auf dich geprägt und es wird denken, es sei ein Mensch.


_________________
"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5448
Wohnort: OWL


Beitrag30.10.2016 23:06

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Hallo Ash smile

Schulst du jetzt auf Tierarzt um? Wink

Bei den dünnen Beinen kann man meistens den Knochen direkt fühlen, also auch ob er gebrochen ist. Aber Irrtum ist nicht ausgeschlossen.

Die Fütterung hängt vom Alter ab.

Man kann das Bein vorsichtig schienen in der Hoffnung, daß alles wieder richtig zusammenwächst. Bei Jungtieren dürfte die Heilung etwas schneller gehen, ein paar Wochen vielleicht. Komplikationen nicht ausgeschlossen, z. B. bei der übrigen Muskel- und Knochenentwicklung. Oder beim Gelenk. Deshalb kommt es auch drauf an, an welcher Stelle das Bein gebrochen ist und wie oft.

Wenn sie überhaupt einen Ton von sich geben, dann eine Art heiseres Fiepen.

Ob man im Mittelalter ein solches Tier mit einer solchen Verletzung überhaupt behandeln würde - das ist eine ganz andere Frage. Gerade wenn es einen Fachmann braucht, um alles richtig zu machen. Welcher würde so viel Arbeit investieren für ein Stück Wild (deutlicher will ich nicht werden)?
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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8670
Wohnort: Bayern
DSFo-Sponsor


Beitrag31.10.2016 03:25

von Merlinor
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Hallo Ashcloud

Ich fürchte, dass es im Mittelalter ausgesprochen unüblich gewesen sein dürfte, ein gefundenes Rehkitz aufzuziehen. Der Finder hätte sich eher zu einem guten Braten gratuliert, falls er es überhaupt gewagt hätte, das Kitz an sich zu nehmen und zu behalten.
Üblicherweise unterlag so ein Tier ja dem Jagdrecht, das normalerweise vom jeweiligen Jagdherrn bestimmt wurde. Wegen Wilderei wollte damals sicher niemand angeklagt werden und als Wilddiebstahl hätte so etwas wohl leicht betrachtet werden können.

Ob ein einfacher Landbewohner damals bezüglich der Versorgung so eines Bruchs hinreichende Kompetenzen besaß, um das Kitz erfolgreich wieder auf die Füße zu stellen, ist wohl schwer zu sagen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es bei der Landbevölkerung diesbezüglich einige Kenntnisse aus der Aufzucht von Schweinen, Ziegen, Schafen oder Rindern gab, die in dem Fall wohl auf das Kitz übertragen worden wären.
Aber wie gesagt: Das waren arme Zeiten damals und das Tier wäre wohl einfach aufgegessen worden. Allerdings nicht vom Finder selbst, sondern von dessen Lehnsherren, dem er es vermutlich pflichtschuldigst abgeliefert hätte.

Darüber hinaus scheint es ganz grundsätzlich nicht einfach zu sein, ein gefundenes Kitz großzuziehen und später wieder auszuwildern. Ein erfolgreiches Auswildern kommt nach so einer Rettungsaktion wohl nur noch sehr schwer in Frage.
Interessante Informationen zum Thema findest Du auf *dieser Webseite*

LG Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
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MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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BirgitJ
Klammeraffe


Beiträge: 650
NaNoWriMo: 51762
Wohnort: DD


Beitrag31.10.2016 11:21

von BirgitJ
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Moin,

ich gehe mit Merlinor konform, dass so ein Rehkitz im Mittelalter geschlachtet und gegessen worden wäre.
Ein gebrochenes Kitzbein wäre wahrscheinlich nie wieder so zusammengewachsen, dass das Tier in freier Wildbahn eine Überlebenschance gehabt hätte. Bei Pferden sieht es ja ähnlich aus, die wurden in der Regel bei gebrochenen Beinen auch getötet, weil das nie wieder belastbar zusammenwächst.
Du musst auch bedenken, dass die Sicht auf Tiere im Mittelalter nicht unser heutigen entspricht. Oh, wie niedlich, war da nicht der Tenor und von Bambi hatte man noch nichts gehört.

Besten Gruß von BirgitJ


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Gast







Beitrag31.10.2016 11:33

von Gast
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Hallihallo!

Nur kurz, da auf der Arbeit :

Mir ist durchaus klar, dass so ein Kitz eher auf dem Teller gelandet wäre, doch mein Protagonist will es gesund pflegen. Deshalb brauche ich die Informationen.
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Antorius
Geschlecht:weiblichErklärbär
A


Beiträge: 3



A
Beitrag24.12.2016 19:01

von Antorius
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http://www.rehkitzhilfe.de/Nahrung.htm

hier kannst du sogar nachlesen, in welcher Lebenswoche was gefüttert werden soll. Fand ich persönlich sehr nützlich.

http://www.rehkitzhilfe.de/Aufzucht.htm

Und hier kannst du nachlesen, wie man das Alter bestimmt.


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Chelifera
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 57
Beiträge: 91
Wohnort: an der Mosel


Beitrag24.12.2016 22:19

von Chelifera
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Als Jägerin schliesse ich mich dem Gesagten bis auf eine Aussnahme an:

Der Youtube-Link von Lapidar (https://www.youtube.com/watch?v=txVVTQIFWPE) zeigt kein Rehkitz sondern ein Kalb einer Hirschart, vermutlich Weisswedelhirsch, die kommen in Nordamerika vor.

Kitze, also die Jungen des Rehs, rufen ihre Mutter mit wiederholtem Fiepen: https://www.youtube.com/watch?v=HFLrrnilggI.

Das Klagen eines Kitzes bei großer Angst klingt wie ein hohes Schreien, ähnlich wie bei einem Kleinkind.
Schmerzen, auch starke, ertragen Rehe lautlos.

In der Natur bleiben Kitze bis zum Alter von einem Jahr bei ihrer Mutter. Erst kurz bevor diese ihr neues Kitz Ende Mai/ Anfang Juni bekommt, trennen sich Jährling und Ricke.
Verliert ein Kitz früher seine Mutter, kann es ab ca. dem 5. Monat bei einem milden Winter auch ohne Mutter überleben, entwickelt sich dann aber schlecht.

Ist das menschenaufgezogene Kitz männlich, wird es schwierig mit der Haltung, sobald es geschlechtsreif wird. Der Bock kann dann agressiv gegen Menschen werden und mit seinem Gehörn erheblich verletzen.
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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2699
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag24.12.2016 22:39

von Lapidar
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smile da sieht mans wieder.... auf youtoube heißt es Rehkitz und wenn ich ehrlich bin, hab ich mir das Vieh nicht richtig angeguckt (ob ich den Unterschied bemerkt hätte sei mal dahingestellt...) soviel zum WWW.
smile


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Eris Ado
Klammeraffe


Beiträge: 749



Beitrag24.12.2016 23:07

von Eris Ado
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An solchen Verwechslungen ist wahrscheinlich Bambi nicht unschuldig.
https://www.welt.de/print-welt/article213869/Bambi-ist-ein-Weisswedelhirsch-und-kein-Reh.html
Zitat:



Der geistige Vater Bambis nämlich war Felix Salten (1869-1945). Als der in Budapest geborene österreichische Autor im Jahr 1923 sein Buch "Bambi, ein Leben im Walde" schrieb, erzählte er von einem kleinen Reh. Dessen Name ist abgeleitet von "bambino", dem italienischen Wort für Kind. Seinerzeit durfte das Kitz noch durch Österreichs Wälder wuseln, wenn auch nur auf dem Papier.

Dann aber, Ende der dreißiger Jahre, kaufte Walt Disney die Filmrechte an Saltens Buch. Doch weil es in den USA keine Rehe gibt, mußte 1942 für Disneys fünften Zeichentrickfilm "Bambi" aus dem Rehkitz ein Weißwedelhirschkalb werden.
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