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Außen Seeufer Nacht

 
 
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nebenfluss
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5982
Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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Beitrag16.12.2016 17:13

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Hallo Jenni Inko,

an sich mein Lieblingstext in diesem Wettbewerb. Ich fürchte nur schon, dass er wegen der vergleichsweise losen Umsetzung (jedenfalls nach meinem jetzigen Horizont) der Wettbewerbsvorgaben arg Federn Punkte lassen muss.

Faszinierend, dieses Verwirrspiel, das mich gar nicht verwirrt, also: dieses Nebeneinander der tatsächlichen und gedachten Realitäten, der Parallelwelten, die zu wahren Geschichten geworden sind oder hätten werden können oder zumindest zum Plot, aus dem der Autor liest, an diesem Abend.
Eine schwere Aufgabe leicht gelöst, und das durchgängig - wobei mir die indirekte Rede im zweiten Absatz, mal sie, mal er, mal beide, in ihrer Umsetzung ganz besonders imponiert hat.

Veilleicht entspringt meine Begeisterung aber nicht nur der so mühelos erscheinenden Virtuosität, mit der du die Sprache, ihre Wirkung und deine Figuren im Griff hast? Bin gespannt, wie andere das sehen. Mir jedenfalls ist die Prota dabei auch sehr nahe gekommen, und das ohne Ich-Erzählerin, die sicherlich ich (und vermutlich manch ein anderer) bemüht hätte, um diese Wirkung zu erzielen. Hast du nicht nötig.  Klasse.
Ein weiteres Highlight für mich der Moment, in dem die Prota vor ihrer eigenen Erzählung zurückzuckt - so empfand ich es jedenfalls: Das Fortdenken dessen, was hätte sein können, wird ihr unheimlich, sie fängt nochmal anders an, um nicht aufs Glatteis zu geraten. Da gleichzeitig die einzige Stelle, an der ich gestutzt habe und tatsächlich eine winzige Streichung anregen würde:
Zitat:
Wobei es sich nicht wirklich neu zusammenfügt, sondern immer auf die gleiche Weise, schwach dieses Bild und ohnehin bereits Teil des Nichtgeschehens.

denn nach meiner Lesart könnte es ebenso noch Teil des Nichtgeschehens, als des zuvor abgebrochenen Gedankengangs sein.

Alle weiteren Erbschen, die ein überkritischer Autor anmerken könnte, erübrigen sich, denn die hat die Erzählerin cleverer Weise schon selbst bemerkt und mich daran teilhaben lassen.

Der Text hat es in meine persönlichen Top 10 geschafft. Punktevergabe hängt von der Umsetzung der Wettbewerbsvorgaben ab.


_________________
"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
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lilli.vostry
Wortschmiedin


Beiträge: 1219
Wohnort: Dresden


Beitrag16.12.2016 17:45
aw:
von lilli.vostry
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Hallo,

aus Zeitgründen nur eine kurze Antwort zu Deinem Text (später gerne mehr), um mit befedern, bewerten zu können.

Der Titel hat mich neugierig gemacht, geheimnisvoll und poetisch. Leider hielt der Text das für mich nicht ein, weder sprachlich noch von der Geschichte.

Es ist recht verworren erzählt, mit zunächst unverständlichen Bezügen, die sich erst nach mehrmaligem Lesen mir erschlossen.

Es geht um ein unverhofftes Wiedersehen einer Buchhändlerin während einer Lesung in ihrem Laden mit einer unerfüllten Liebe - der Autor selbst oder ein Zuhörer? Das wurde mir nicht klar.

Den letzten Satz verstehe ich auch nicht.

Vier Punkte gebe ich Dir für die schöne Grundidee, was wäre wenn... über verpasste Chancen und weiter lebende Räume für Träume.

Viele Grüße,
Lilli


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anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag16.12.2016 19:57

von anderswolf
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Bepunktungskommentar.
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag18.12.2016 16:20

von Jenni
Antworten mit Zitat

Vielen Dank euch allen für eure Kommentare und Punkte.
Ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis, habe ich gerade die Leser, deren Einschätzung mir persönlich besonders viel bedeutet, doch zumeist überzeugen können. 12 Punkte von Lorraine, Hobbes und Literättin, 10 von Ithanea, alles Autorinnen, deren Texte mich immer wieder sehr beeindrucken, und von denen ich weiß, dass ihre Ansprüche an und Vorstellungen von Literatur meinen eigenen nahekommen: aus euch stelle ich mir meine persönliche Jury zusammen, rechne noch die nichtzählenden Ghost-Punkte von Nihil und nichtzählenden Spätheimkehrer-Punkte von anderswolf mit drauf - und fühle mich als Gewinnerin.  Cool

Fast noch nie war (und bin) ich mir eines Textes so unsicher wie dieses hier, einerseits weil er mir unfertig vorkommt, andererseits weil ich mich so weit von der Interpretation des Themas entfernt habe, die mir vorschwebte - ich will also gar nichts erklären oder verteidigen. Muss ich zum Glück auch nicht, weil eure wunderbaren Kommentare sowieso schon soviel enthalten davon, was mich beim Schreiben beschäftigte.
Trotzdem verdienen diese Kommentare, die teilweise so ausführlich und tief auf den Text eingehen, noch eine persönliche Antwort, wie ich finde, und die sollen sie auch noch bekommen.

Zuerst aber kurz allgemein zur Umsetzung des Themas "Niemandsland", weil einige das zu oberflächlich behandelt fanden, was ich wie gesagt vollständig nachvollziehen kann. Die das Thema umgesetzt erkannten, die interpretierten die nicht erzählten Geschichten als Niemandsland, ich vermute als Niemandsland im Sinne eines entvölkerten Gebietes - letztlich hoffte ich auch, genau so verstanden zu werden.
Ursprünglich jedoch dachte ich an Niemandsland im Sinne eines Grenzgebietes, das keinem der angrenzenden Länder zuzuordnen ist. Als Metapher für: Das wahrhafte Geschehen auf der einen Seite, das nicht Geschehene (unbekannte) auf der anderen Seite, und dazwischen etwas, das nicht wirklich geschehen ist, jedoch seine Wahrheit aus unserer Vorstellung zieht. Wie etwas, das einer Erinnerung beikommt in seiner empfundenen Wahrhaftigkeit, aber nur in der Phantasie (oder einem Traum) stattgefunden hat (auch echte Erinnerungen beruhen m.E. zu einem Gutteil auf unserer wiederholten Vorstellung und Rekapitulation derer) - oder eine erdachte Erzählung.
Der fertige Text enthielt aber zu wenig von diesen Überlegungen, und jeder Versuch, sie ihm nachträglich unterzuschieben, scheiterte erbärmlich - da habe ich für mich und im Sinne meines Textes beschlossen: Das Thema kann doch bestenfalls Inspiration sein, aber nicht Anspruch.


Zu den Kommentaren. Ein Anfang.

Hobbes hat Folgendes geschrieben:
Hach. Das ist jetzt eine Wohltat. Nicht nur, dass ich die Geschichte an sich mag, ich hatte mich nach meinen letzten Kommentaren schon gefragt, ob ich vielleicht etwas (zu) pingelig geworden bin, ob ich mir das nur einbilde, mit der sprachlichen Nachlässigkeit, aber nein, jetzt lese ich das hier und natürlich, es gibt einen Unterschied, das hier liest sich und es liest sich gut.

Und dein Kommentar ist eine Wohltat für mich. smile


Literättin hat Folgendes geschrieben:
Der Autor (dieses Wettbewerbstextes) schreibt eine Geschichte über einen Autor, der aus der Ich-Perspektive einer Buchhändlerin, die einen Lesungsabend mit einem Autoren veranstaltet, der die Idee zu dieser nicht erzählten Geschichte an jenem Abend erst in Form der titelgebenden Notiz zu schreiben beginnt. Ist das in etwa so richtig wiedergegeben? Ich hoffe. Vielleicht aber, hat er sie bereits geschrieben und verpasst ihr hier nur noch den Titel?

Ja, ich denke, das ist so "richtig" wiedergegeben - als eine mögliche Wahrheit von vielen? Cool
In meiner Vorstellung schreibt er den Titel auf in einem erneuten Versuch, etwas zu erzählen, das sich seiner Erzählung (wiederholt?) entzieht. "AUSSEN - SEEUFER - NACHT" entspricht einer Regieanweisung (der im Drehbuch festgelegten Definition von Lichtverhältnissen, Ort und Zeit einer Szene), und im Zusammenhang meines Textes dem zum Scheitern verurteilten Versuch, etwas nicht Erfassbares wiederzugeben, oder dem sich verselbstständigenden Text eine Intention aufzuzwingen.

Literättin hat Folgendes geschrieben:
Es gibt auch Mängel in der Umsetzung: der erste Satz im letzten Absatz hat mir das Vergnügen rückwirkend verhagelt, selbst auf die Nichterzählung gekommen zu sein. Das brauchte ich da nicht noch einmal ausformuliert.

Das verstehe ich so gut. Wie oben beschrieben hatte ich das Gefühl, mich zu weit von meiner Auslegung des Themas entfernt zu haben. Das hier war tatsächlich der Versuch, ersatzweise im Text einen Hinweis auf eine vereinfachte aber naheliegendere Interpretationsweise zu hinterlassen - vielleicht aus Feigheit.

Literättin hat Folgendes geschrieben:
Und ich vermisse das Handeln der Figur in der Geschichte, als beginne sie etwas von neuem, und zwar so, als hätte sie alles bisherige vergessen. Es beginnt zwar die nicht erzählte Geschichte in verschiedenen Varianten von neuem und zum Schluss sogar der Autor erst mit dem Schreiben und in der Tat hat auch dieser Text etwas Neues im Erzählen des noch nicht erzählten und dies auf hohem, sehr angenehm zu lesenden sprachlichen Niveau und dennoch wirkt er in diesem Neuen eine Spur konventionell.

Ich dachte an die wiederholten und resignierten Versuche des Autors, etwas zu erzählen, das er nicht zu fassen bekommt. Zu konventionell, diesen Einwand muss ich mir absolut gefallen lassen und zu Herzen nehmen.
Danke dir sehr für deinen ausführlichen und mir sehr nachvollziehbaren Kommentar, liebe Literättin, und die Punkte. smile


Constantine hat Folgendes geschrieben:
Sehr ordentlich geschrieben und erzählt. Weiß mich mit Interesse dranbleiben zu lassen, leider hat mich der letzte längere Abschnitt mit den ganzen Erklärungen der Prota über ihr gegenwärtiges Leben gelangweilt und schadet mMn der gesamten Geschichte, in dem die zuvor aufgebaute Intensität über die gemeinsame Vergangenheit der beiden und das Was-wäre-wenn-Szenario für mich mit dem letzten erklärenden Abschnitt der Prota über ihre Zufriedenheit im Leben in sich zusammenstürzt.

Das war schon auch der Textabschnitt, mit dem ich selbst am meisten haderte. Das wäre auch, wo ich als erstes ansetzen wollte, würde ich versuchen, am Text weiterzuarbeiten (dazu brauche ich noch viel mehr Abstand).

Constantine hat Folgendes geschrieben:
Was hat es mit der unterschiedlichen Schreibweise von "Außen" im Titel und "Aussen" im Text auf sich?

Der Titel ist der Titel eines (dieses) Prosatextes - Prosatitel in Großbuchstaben mag ich so gar überhaupt nicht.
"AUSSEN - SEEUFER - NACHT"  über dem Text, wie schon in meiner Antwort an Literättin erklärt, entspricht in dieser Formatierung der Szenenüberschrift in einem Drehbuch. Intention dessen auch s.o.
Danke dir, Constantine, fürs Lesen und fürs immerhin "hohe sprachliche Niveau".


Kaffee. Später weiter.
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag18.12.2016 18:09

von Jenni
Antworten mit Zitat

Dmitrij hat Folgendes geschrieben:
Deine Geschichte ist ehrlich und nicht aufdringlich. Die Erzählung nimmt ihren natürlichen Fluss und lässt mich dieser Strömung folgen. 10 Punkte, die ich dafür vergebe, sind leicht nachvollziehbar: Stimmung, Schreibstil, Umsetzung des Themas und die Ungezwungenheit. Ich mag die Andeutungen, keine direkte Hinweise: "Ich bin aus Niemandsland" usw. usf.

Danke dir sehr für deine positiven Worte, besonders für "ehrlich", denn ich glaube genau zu verstehen, was du damit meinst, ein Loslassen, um das ich mich bemüht habe. Und danke für die Punkte natürlich auch. smile
Das mit den Hinweisen aufs Thema, da sieht man es mal wieder: Den einen sind es zu viele Hinweise, die anderen erkennen das Thema gar nicht als umgesetzt an - für dich ist es richtig dosiert. Immer wieder ein kleines Glücksspiel, sich an einer metaphorischen Umsetzung zu versuchen.


Seraiya hat Folgendes geschrieben:
Sehr solide, schöner Stil. Die Idee ebenfalls ungewöhnlich und sehr gut umgesetzt. Ich konnte gut dranbleiben. Das Niemandsland ging mir etwas unter.

Das Thema, mir verständlich wie gesagt. Der Rest freut mich. Danke für Kommentar und Punkte.


Lapidar hat Folgendes geschrieben:
Sorry-
Hier bin ich verloren.

Bist du wenigstens im Niemandsland verloren? wink


Lilly_Winter hat Folgendes geschrieben:
ein Leben, das nicht gelebt wurde und dennoch als Geschichte irgendwo in dem "Was wäre wenn" existiert.
Oder Lilly steht mal wieder auf dem Schlauch und versteht nichts.

Nö, nicht auf dem Schlauch. Kann man schon so sehen, zumindest ist es ein Teil dessen.
Lilly_Winter hat Folgendes geschrieben:
Mir gefällt es.

Das freut mich, dass es dir 8 Punkte wert war natürlich auch. Danke! smile


Heidi hat Folgendes geschrieben:
Der Anfang hat mich beeindruckt, auch die Idee mit dem Autor und der Buchhändlerin. Es ist schon eine spannende Sache, das Schreiben an sich, mit dem Leben an sich, zu verbinden und sich die Frage zu stellen, was dabei passiert, wenn man vor einem Blatt Papier sitzt, und damit anfängt Wörter aneinander zu reihen und einen Text zu erschaffen. Sobald ich Figuren erfinde, die ich auf meine Bühne schicke, die ich mit meinem Setting bereichere und denen ich genau die Konflikte aufbürde, die ich als richtig erachte - bis hin zum Ende, bin ich Schöpfer von etwas Neuem, Unbekanntem. So verstehe ich diese Geschichte hier auch: Es gibt unzählige "Enden" und der Autor hat die Freiheit, zu entscheiden, welches er davon wählt; im Leben selbst verhält sich das etwas anders.
Das nehme ich nach dem Lesen dieser Geschichte mit.

Lustig, irgendwie kam ich zu einem anderen Schluss: weniger Freiheit für den Autor, dessen Erzählung sich verselbstständigt und nicht zu einem vorher gefassten Schluss zwingen lässt. Und im Leben: Hätte meine Protagonistin anders entschieden in diesem einen Moment stellvertretend für alle Momente und Entscheidungen, ihr Leben wäre doch (in ihrer Vorstellung) so anders gar nicht verlaufen. Jedenfalls im Wesentlichen nicht.
Heidi hat Folgendes geschrieben:
Das vorgegebene Motto fehlt mir gänzlich. Ich sehe hier niemanden der darum ringt, etwas zu erreichen, und immer wieder von vorne beginnt, um das jeweilige "Ergebnis" letztendlich wieder zu Brei zu schlagen. Vielleicht meinst du damit die einzelnen Wege, die der Autor einschlagen kann, um seine Figuren zu dirigieren? Nun, so habe ich das Motto aber nicht verstanden (zumindest nicht, wenn ich die Erläuterung dazu miteinbeziehe).

Nein, ich meine den Autor, der versucht Nichtgeschehen als solches zu erzählen. Oder allgemeiner: Darum ringt etwas zu erzählen, dass sich nicht erzählen lässt, und seine Versuche selbst für unzureichend erklärt.
Heidi hat Folgendes geschrieben:
Tolle Geschichte, aber Punkte bekommst du nicht. Das liegt hauptsächlich daran, dass Thema und Motto die Geschichte nur streifen und sie nicht damit „vollgesogen“ ist.

Verstehe ich und in gewisser Hinsicht war das auch ein bewusstes Risiko, weil jeder meiner Versuche die Geschichte näher oder offensichtlicher zurück zum Thema zu führen, ihr schadete.
Danke dir sehr für deinen ausführlichen Kommentar, ich finde jede Meinung und jede Interpretationsweise aufschlussreich.


tronde hat Folgendes geschrieben:
Ein schöner Text, das Motto mit den immer wieder neu gesponnenen Alternativgeschichten wunderbar umgesetzt. Und dafür hätte sie Punkte verdient.
Doch das Niemandsland mit den nicht erzählten Geschichten gleichzusetzen, ist mir zu beliebig, die Metapher zu weit getrieben. Ich denke, diese Einschätzung kann auch meinem Text passieren. Von daher bin ich hin und hergerissen. Ohne das Themenmanko sich einer der Favoriten, aber ...

So hat es immerhin noch für 5 Punkte gereicht. Ich verstehe deinen Zwiespalt und behalte den schönen Text, der an sich ... wink Danke!


Oktoberkatze hat Folgendes geschrieben:
Thema: sehe ich in anderen Texten deutlicher umgesetzt
Motto: sehe ich in anderen Texten deutlicher umgesetzt
Inhalt: für mich vielleicht zu anspruchsvoll, hab den roten Faden leider nicht gefunden Embarassed
Fazit: nachdenklich stimmender Text, der sich mir leider nicht voll erschlossen hat

Wie schon weiter oben gesagt: Ich für mich habe in diesem Fall (und angesichts dieses doch extrem offenen Themas) beschlossen, dass das Thema eine Inspiration sein kann, mit der man in die Produktion des Textes hineingehen kann, aber kein Anspruch, an dem man ihn messen kann.
Schade, dass du dem Text auch unabhängig davon nichts abgewinnen konntest. Danke trotzdem für den Kommentar.


V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Interessante Geschichte, die hat irgendwie was. Für mich ein nettes Verwirrspiel, ob wir jetzt die Gedanken und die Erinnerung der Buchhändlerin lesen – oder deren Fiktionalisierung des Autors. Und damit auch ein Niemandsland.

Nettes Verwirrspiel. Oha. Danke trotzdem fürs Lesen und Kommentieren.
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Jenni
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Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag18.12.2016 23:09

von Jenni
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Michel hat Folgendes geschrieben:
Schönes Spiel mit den Perspektiven. Und gruselig: Der Autor macht sich ein paar Gedanken, und die gesamte Perspektive der weiblichen Figur verschiebt sich. Die altbekannte, aber schön aufgegriffene Frage, ob wir die Realität leben, oder nur Schatten an der Höhlenwand sehen. Der Grusel entsteht für mich dadurch, dass die beschriebene Buchhändlerin so real wirkt. Oder ist sie es, die den Autor inspiriert? Schönes Verwirrspiel, das sich mir erst beim zweiten Lesen erschlossen hat, Fragen thematisiert, die ich aus eigenen belastenden Grübeleien kenne, und sehr "e" ist. Gern gelesen, danke.

Schöner Kommentar, der mich freut. Besonders freut mich, dass du die Erzählerin als so real empfindest, weil eine gute Geschichte für mich mit der Wahrhaftigkeit der Figuren steht und fällt. Dann freuen mich auch noch die Punkte. Michel, ich danke dir.


holg hat Folgendes geschrieben:
Ich mag den Titel.
Ich mag die Erzählweise. (...) würde ihm gerne Punkte geben.

Mehr kann ich mir gar nicht wünschen. Punkte sind mir (aufgrund weiter oben genannten Beschlusses) zweitrangig, wenn es bei deren Vergabe an prinzipiellen oder formalen Belangen oder deren Interpretation scheitert - die Geschichte aber unabhängig davon funktioniert.


Municat hat Folgendes geschrieben:
Die vorgestellte Aussage ist tatsächlich eine Zusammenfassung von dem, was Du uns scnschließend präsentierst.

Zweischneidiges Kompliment, in Anbetracht der fehlenden Aussage des fiktiven Zitats. wink
Municat hat Folgendes geschrieben:
Vielschichtig und außergewohnlich ist Deine Geschichte auf jeden Fall, in alle möglichen Richtungen.

Das neu starten und immer wieder vergessen kann ich um die Ecke gedacht beim Autor oder bei der Buchhändlerin erkennen - je nachdem, in welche Richtung ich gerade bei der Frage tendiere, wer nu was geschaffen hat.

Es freut mich sehr, wie viele Gedanken du dir zum Text gemacht hast, und wieviel davon für dich aufging.
Municat hat Folgendes geschrieben:
Mit dem Niemandsland tu ich mich ein bisschen schwer. Vielleicht ist die komplette Geschichte um den Juristen und die Buchhändlerin im Niemandsland, weil sie noch gar nicht existiert - weil dem Autor nur ein paar Gedanken durch den Kopf gegangen sind, die er sich in drei Stichworten notiert hat.

Dazu habe ich schon weiter oben versucht zu erklären, bzw. auch erklärt mich nicht rechtfertigen zu wollen, und dabei bleibt es.
Danke dir sehr, Municat, für deinen ausführlichen und sinnigen Kommentar (deine Kommentare sind mir auch unter anderen Texten positiv aufgefallen) und für die Punkte.


Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Dieser Text liest sich für mich als eine genau durchdachte Konstruktion, die an einigen Stellen durchblicken lässt, wie die Planung ausgesehen haben könnte, was Prämisse war - und an anderen, was bei der Ausführung möglicherweise dazugekommen ist oder sogar wieder gestrichen wurde; der die Dekonstruktion innewohnt, indem sie die Wahrnehmungen einzelner Figuren gegeneinander ausspielt.

Erstmal: Schön, dich unter meinem Text zu lesen, ich liebe deine Kommentare, und deine Meinung war mir schon immer und ist mir noch sehr wichtig.
Genau durchdachte Konstruktion: nicht wirklich. Tatsächlich habe ich angefangen zu schreiben nur mit dem Setting einer zufälligen Begegnung und deren überhöhter Wahrnehmung durch beide Beiteiligten - mit meiner oben beschriebenen Themeninterpretation, eigentlich zu vage noch, um als Prämisse durchzugehen, und wie ich dann fand auch zu wenig verarbeiten, und mit dem ebenso vagen Vorhaben, das Motto in meinem eigenen Schreiben umzusetzen. Die enthaltene Dekonstruktion, das Streichen und über den Haufen werfen und wieder Rekonstruieren und erneut Streichen, hat schon deutlich mehr mit dem tatsächlichen Entstehungsprozess zu tun.
Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Hier wird damit gespielt, dass Fiktion und das »wahre Leben« sich gegenseitig bedingen, und aus verschiedenen Perspektiven (die Übergänge, ihr Ineinandergreifen gefallen mir ganz gut) werden Umrisse skizziert, die am Ende zum Titel des Textes zurückführen. Parallel dazu wird dieses Niemandsland, der (noch) nie betretene Raum als »Wahrheit« gesehen, die eine andere, nämlich das tatsächliche, das gelebte Leben in ihrer Existenz bedroht. Bedrohte, in dem Moment, wo jemand beginnen könnte, ihre Geschichte (eine ihrer Geschichten) zu erzählen.

Dass sie sich gegenseitig bedingen, Fiktion und das Leben, hm, vielleicht eher, dass sie eine Art Schnittmenge haben ... eben keine Grenze, sondern ein Grenzgebiet. Eine Wahrheit, die das tatsächlich gelebte Leben bedroht - ich glaube, du hast im Grunde doch und als einzige aus dem Text herausgelesen, wie ich das Thema zu verarbeiten plante, oder?
Zitat:
Was mich aufmerksam werden lässt, sind Stellen im Textgebäude, wo es bröckelt, wo infrage gestellt wird, was eben noch wie selbstverständlich aufgebaut wurde, wo szs ein Weg gezeigt worden ist, der sich als nicht gangbar herausstellt.

Und da ist doch zumindest irgendwas davon aufgegangen, nach dem Motto zu arbeiten. Du verstehst mich. Nicht nur mich, du verstehst.
Zitat:
Ich habe, auch nachdem ich deinen Text schon recht gut kannte, überlegt, ob ich etwas vermisse, eine etwas wagemutigere Sprache zum Beispiel. Ich denke jetzt, dass es schwierig geworden wäre, dem Aufbau des Textes und der relativen Komplexität des Ganzen noch stilistische Experimente mitzugeben, ohne möglicherweise auf die Chance verzichten zu müssen, (vielleicht) verstanden zu werden?

Ich wollte authentisch bleiben, ehrlich - auch, weil ich etwas über mich selber herausfinden wollte. Aber vielleicht ist das dennoch, worauf mein unfertig-Gefühl beruht.
Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Das fiktive Zitat, das du dem Text voranstellst, könnte allen möglichen Verfassern fiktionaler Texte »unterstellt« werden – das macht es zwar nicht interessanter, aber ich lese es eher als ein Augenzwinkern, einen Wink, sozusagen. Schon hier, glaube ich jetzt, findet sich die Saat des Zweifels darüber, wer denn nun wen erzählt.

Definitiv enthält das ein Augenzwinkern. In der ersten Version (die ich nicht behalten habe, sondern direkt darin gestrichen und neu geschrieben) bin ich mit ganz mühsamer Theoretisierung bzgl. meiner "Prämisse" in den Text eingestiegen - das habe ich dann komplett gestrichen und ersetzt durch dieses "Zitat", das in seiner Form dem Autor Wahrhaftigkeit verleihen sollte, diese durch seinen Inhalt jedoch in Frage stellt.
Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Dieser Text ist für mich einer der wenigen, die einerseits klar der Themenstellung des Wettbewerbs gerecht werden und sich andererseits auf einem Niveau bewegen, das erwartbar und wünschenswert ist.

Vielen Dank für deine ausführliche Auseinandersetzung, für dein Verstehen - und für deine Punkte auch. Smile

Rest morgen.
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V.K.B.
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Beitrag19.12.2016 00:06

von V.K.B.
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Jenni hat Folgendes geschrieben:

Nettes Verwirrspiel. Oha. Danke trotzdem fürs Lesen und Kommentieren.
Hey, das war nicht abwertend gemeint oder so. Echt nicht. Im Gegenteil, ich meinte, die Geschichte erzeugt gekonnt kognitive Dissonanzen und regt mich damit zum Nachdenken an. Manchmal bin ich bei Kommentaren wirklich schlecht darin, mich treffend auszudrücken, sorry.

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Jenni
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Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag19.12.2016 22:23

von Jenni
Antworten mit Zitat

Tjana hat Folgendes geschrieben:
Eine nicht erzählte Geschichte. „Was wäre, wenn …“ fesselnd verknüpft mit Fragmenten einer doch erzählten Geschichte.
Gefällt mir.

Fragmente? Das fällt ja neuerdings unter billige E-ffekte. Was mir zeigt, dass ich wohl einfach auch das Thema bzw. die Vorgabe nicht richtig verstanden habe. Danke, Tjana, für Gefallen und Punkte.


Ithanea hat Folgendes geschrieben:
Ein großartiger Text über alle Wenns, wenn ich nochmal könnte, wenn ich anders gehandelt hätte. Das problematisch Werden für die Ladenbesitzerin fängt langsam an, das ist eigentlich, was mir am besten gefällt, neben der radikalen Ehrlichkeit in der Selbstanalyse ("muss ich spätestens jetzt betonen", "Warum fühlt sich an wie eine Lüge, etwas zu verleugnen, das nie geschehen ist, das ist doch der einzige bedenkenswerte Aspekt daran.") zuerst voller Abneigung gegen den Juristen und sein Leben, abschnittsweise verliert sie sich immer mehr im "und wenn das mein Leben hätte sein können". Der Autor scheint selbst so ein Sichverlierer zu sein, hat keine Fäden in der Hand, die Geschichte erzählt ihn.
Hervorragende Umsetzung des Themas "immer neu", das Niemandsland metaphorisch in der Frage "in welchem Leben kann ich zuhause sein?", vielleicht im sich Verlieren, aber eigentlich zu wenig herausgearbeitet, find ich. Trotzdem, weit vorne.

Oder vielleicht auch doch, richtig verstanden, wenn doch manche jedenfalls verstehen, was ich daraus machen wollte. Mich freut die radikale Ehrlichkeit, denn die zu erreichen ist schon aktuell eines meiner Ziele, was jetzt das Schreiben anbelangt. Vielen Dank für deinen ebenso großartigen Kommentar und deine Punkte.


Jenni hat Folgendes geschrieben:
Kein Kommentar.

Dein Humor gefällt mir nicht, dass wollt ich dir schon lang mal sagen.


weltensegler hat Folgendes geschrieben:
Mir gefällt das Bild, denn so kennen Schreiberlinge sich ja auch selbst: Da beobachtet man Menschen, schnappt vielleicht ein paar Wortfetzen auf und eine Reihe möglicher Geschichten fächert sich hinter der Stirn auf... Deinen Text habe ich gern gelesen, aber es waren sehr viele gute Texte dabei und dieser hat es nicht in meine Favoriten geschafft.

Ja, das ist billiger E-ffekt Nr. …, auf diese Weise die Identifikation der Leser zu erlangen zu suchen.
Danke fürs (gerne) Lesen und deinen Kommentar.


rieka hat Folgendes geschrieben:
Hochgespülte Szenen,  an eine zurückliegende heftige, trotzdem verhaltende Verliebtheit. Oder/und handelt es sich um seit damals bestehende, immer wieder hochbrandende Fragen? Du erwähnst im Text, das die Begegnung herbeigeführt wurde? Dann wäre es kein Niemandsland mehr – oder?

Ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass es dabei um Verliebtheit geht. Ich glaube es geht um Begegnungen, die mehr auslösen als andere Begegnungen, und die Frage, ob das etwas bedeutet oder nicht, etwas wie Nähe, die bestehen bleibt, etwas wie eine Möglichkeit, die wahrscheinlicher als andere Möglichkeiten ist. Wo erwähne ich, dass die Begegnung herbeigeführt wurde, meinst du die damalige oder die heutige? Vielleicht meinst du die damalige „nicht durch Absicht“ entstandene Gesprächssituation? Damit wollte ich ja eben nicht auf Verliebtheit oder oberflächliche Anziehung heraus, sondern ein zufälliges Gespräch, was dann jedoch dieses Gefühl besonderer Nähe erzeugt.
rieka hat Folgendes geschrieben:
Ich glaube, es hätte mir eine Einordnung zwischen Innen und Außen erleichtert, wenn du Anführungszeichen und ein paar Absätze mehr gemacht hättest. Ich wusste eine Weile nicht, wann es um das Innenerleben, wann um die Außenrealität, ging. Du hast es nicht getan und vermutlich/möglicherweise deine Gründe dafür. Sie interessieren mich!

Ich glaube, dass sich eben gerade beide nicht so leicht trennen lassen. „du - hier - jetzt“ ist, glaube ich, das Gegenteil von „außen - Seeufer - Nacht“ oder es korreliert, das habe ich nicht weiter ausgebaut, nicht mal gedanklich.
rieka hat Folgendes geschrieben:
So oder so, du schreibst eine brillante, fein skizziert psychologische Studie mit einfühlsamen Bildern. (…) Inco, dein Schreibstil gefällt mir. Klare treffsichere Worte, ein Rhythmus, bei dem ich einen plätschernden Bach vor mir sehe in seinen mal längeren, mal kurzen Sätzen. Lebendig, ohne aufgeregt oder wuchtig zu sein.

Liebe rieka, dein Kommentar freut mich sehr. Die (fehlenden) Punkte sind doch dann zweitrangig.


bamba hat Folgendes geschrieben:
Die Passage, in der es um mögliche Peinlichkeiten einer banalen Begegnung geht, die find ich gut, nachvollziehbar,.....dann kommt ein ’Autor’ ins Spiel, der erklärt.
Danach bezeichnet eine Mutter ihre Söhne als Engel und formuliert ihre Selbstzufriedenheit, alles scheint gut, super, freut mich für sie, doch mag sie mich damit nicht zu berühren, denn die braucht keine Aufmerksamkeit oder Interesse eines Lesers mMn. Sorry, keine Punkte.

Angesichts deines Kommentars frage ich mich schon, ob du den selben Text gelesen hast, den ich geschrieben habe. Aber nachdem ich nicht nur die Kommentare zu meinem eigenen Text gelesen habe: Wir beide haben wohl einfach zu unähnliche Vorstellungen oder denken überhaupt zu unterschiedlich. Trotzdem danke, jede Rückmeldung ist ja interessant.


nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Hallo Jenni Inko,

an sich mein Lieblingstext in diesem Wettbewerb. Ich fürchte nur schon, dass er wegen der vergleichsweise losen Umsetzung (jedenfalls nach meinem jetzigen Horizont) der Wettbewerbsvorgaben arg Federn Punkte lassen muss.

Nebenfluss. Was war so offensichtlich meines, Stil oder Thematik? Die gelassenen Punkte habe ich schon vergessen, warte - was habe ich vergessen? Den „Lieblingstext“ behalte ich und pinn ihn mir an die Wand für schlechte (noch schlechtere) Zeiten.
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
dieses Nebeneinander der tatsächlichen und gedachten Realitäten, der Parallelwelten, die zu wahren Geschichten geworden sind oder hätten werden können oder zumindest zum Plot, aus dem der Autor liest, an diesem Abend.

Parallelwelten - ha! Kannst du das mal bitte Crim sagen. Der wollte nämlich über Parallelwelten schreiben (hat dann nur gar nichts geschrieben), hab ich ihm gesagt, davon handele auch mein Text, und da schaute er wie ein Auto. Dafür erzähl ich im Gegenzug jedem, dass du neuerdings hier der Texteversteher bist.
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Veilleicht entspringt meine Begeisterung aber nicht nur der so mühelos erscheinenden Virtuosität, mit der du die Sprache, ihre Wirkung und deine Figuren im Griff hast? Bin gespannt, wie andere das sehen. Mir jedenfalls ist die Prota dabei auch sehr nahe gekommen, und das ohne Ich-Erzählerin, die sicherlich ich (und vermutlich manch ein anderer) bemüht hätte, um diese Wirkung zu erzielen. Hast du nicht nötig.  Klasse.

Deine Begeisterung freut mich, und ich hoffe sie nicht zu sehr zu mindern, wenn ich dir jetzt sage, dass der Text eine Ich-Erzählerin hat.
Übrigens schreibe ich ganz selten aus Ich-Perspektive, und im Zuge dessen, dass ich an dem Thema Ehrlichkeit arbeiten möchte, kam ich zu dem Schluss mich womöglich mittels der Perspektive zum Selbstschutz zu distanzieren und wollte das ausprobieren.
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Ein weiteres Highlight für mich der Moment, in dem die Prota vor ihrer eigenen Erzählung zurückzuckt - so empfand ich es jedenfalls: Das Fortdenken dessen, was hätte sein können, wird ihr unheimlich, sie fängt nochmal anders an, um nicht aufs Glatteis zu geraten.

Da möchte ich doch einfach mal auf Lorraine verweisen, die so schön gesagt hat (sinngemäß), die Wahrheit des alternativen bedrohe die des wirklich gelebten Lebens. Ich denke, das trifft es ziemlich genau. Schön, dass das auch bei dir so ankam.
Über deinen Vorschlag zur Streichung, so homöopathisch er ist, grüble ich noch immer, denke abwechselnd du hast Recht und nicht.
Ich danke dir sehr für deine ausführliche Auseinandersetzung, für das neue Verstehen, für den Lieblingstext und für die Punkte.


lilli.vostry hat Folgendes geschrieben:
Der Titel hat mich neugierig gemacht, geheimnisvoll und poetisch. Leider hielt der Text das für mich nicht ein, weder sprachlich noch von der Geschichte.

Fast das erste Mal, dass ich ein Kompliment für einen Titel bekomme - die kann ich ja generell eher schlecht. Schade dass er dann für dich nicht gehalten hat, was er versprach. Schön, dass du mir trotzdem noch vier Punkte gegeben hast. Danke schön.


anderswolf hat Folgendes geschrieben:
Bepunktungskommentar.

Schrieb er um 19:57 Uhr und wurde dann bis acht leider nicht mehr fertig, sonst hätten die Punkte auch gezählt. Freuen tun sie mich trotzdem. Unter anderen Umständen würde ich jetzt um einen dieser famosen anderswolf-Kommentare betteln, aber jetzt muss ich hier weg. Deshalb einfach nur: Danke fürs Lesen.


V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Hey, das war nicht abwertend gemeint oder so. Echt nicht. Im Gegenteil, ich meinte, die Geschichte erzeugt gekonnt kognitive Dissonanzen und regt mich damit zum Nachdenken an. Manchmal bin ich bei Kommentaren wirklich schlecht darin, mich treffend auszudrücken, sorry.

Ja, ich auch nicht, macht also gar nichts. Nachdenken ist immer gut. Danke für deine erneute Rückmeldung.


Liebe Leute, hat mich alles sehr gefreut, ehrlich. Euer Feedback hat mich mehr von meinem Text überzeugt, als der Text selbst es konnte.
Das war - bis zu einem gewissen Punkt - ein wirklich schöner Wettbewerb. Ich danke euch allen, und besonders danke ich natürlich den Veranstaltern, falls die das noch hören wollen: Ihr tut hier Großes, das ist echt nicht selbstverständlich.
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nebenfluss
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Beitrag20.12.2016 17:53

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Jenni hat Folgendes geschrieben:

Was war so offensichtlich meines, Stil oder Thematik?

Spontan hätte ich jetzt als deutlichste Referenz den Anfang von "Die Banalität eines jeden" genannt. Ich habe da jetzt aber nochmal reingelesen und festgestellt, dass sich die beiden Texte stilistisch nicht besonders ähneln. Es war wohl mehr die Herangehensweise und die Wirkung auf mich.

Mir ist bewusst, dass ein solches "Erkanntwerden" gemischte Gefühle auslösen kann. Einserseits möchte man doch zu seiner ganz persönlichen, identifizierbaren Schreibe finden, vielleicht auch das zentrale Thema dieses Schreibens ausloten. Andererseits könnte man sich durch Erreichen dieses Ziels in einem Gebiet wiederfinden, das nicht ausreicht für ein lebenslanges Schriftstellertum. Wer weiß, ob man die Grenzen von innen heraus erweitern kann, oder ob man wieder nach draußen muss und ob dort nicht Verlorenheit und Unfähigkeit lauern ...
Vielleicht schreibe ich das aber auch mehr an mich selbst als an dich. Vielleicht sind diese Sorgen auch in unser beider Fällen schlicht überflüssig.
Zitat:

Den „Lieblingstext“ behalte ich und pinn ihn mir an die Wand für schlechte (noch schlechtere) Zeiten.

Tut mir leid, wenn du schlechte Zeiten hast, aber freut mich, wenn dich die Rückmeldungen hier etwas trösten.
Zitat:

Parallelwelten - ha! Kannst du das mal bitte Crim sagen. Der wollte nämlich über Parallelwelten schreiben (hat dann nur gar nichts geschrieben), hab ich ihm gesagt, davon handele auch mein Text, und da schaute er wie ein Auto.

Das mit dem Auto ist mir jetzt nicht präzise genug. Wenn er den VW Käfer macht, bedeutet das doch etwas ganz anderes als wenn er wie die 1er Limousine von BMW guckt.
Auf jeden Fall bin ich auch von seiner Teilnahme ausgegangen, habe ihm (fast) einen Text untergejubelt und plädiere für eine Bestrafung wegen Irreführung. Es sollte allerdings eine überaus angenehme Strafe sein. Schließlich müsste ich sie auch gegen mich selbst anwenden (und müsste wohl auch eine Strafe von crim akzeptieren, sollte er hier mitlesen und sich gerade etwas sehr strapaziert fühlen).
Zitat:

Deine Begeisterung freut mich, und ich hoffe sie nicht zu sehr zu mindern, wenn ich dir jetzt sage, dass der Text eine Ich-Erzählerin hat.

Verblüffenderweise kann ich mir diese Ich-Erzählerin sogar aus dem Gedächtnis rufen, glaube zu wissen, an welcher Stelle sie einsetzt und dass sich meine Bemerkung hauptsächlich auf das Davor bezog. Dennoch ist mir der Perspektivwechsel nicht bewusst geworden. Er prägt sich ein, fällt aber nicht auf (?) - unwahrscheinlich, dass sich meine Begeisterung mindert, wenn mich die Erinnerung daran zu solch interessanten Gedanken motiviert. Werde natürlich trotzdem noch nachlesen.


_________________
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menetekel
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Beitrag20.12.2016 19:57

von menetekel
Antworten mit Zitat

tronde hat Folgendes geschrieben:

...
Doch das Niemandsland mit den nicht erzählten Geschichten gleichzusetzen, ist mir zu beliebig, die Metapher zu weit getrieben. Ich denke, diese Einschätzung kann auch meinem Text passieren. Von daher bin ich hin und hergerissen. Ohne das Themenmanko sich einer der Favoriten, aber ...


Hallo Jenni, hallo Tronde,

ich sehe das "Niemandsland" weniger aus den nicht erzählten Geschichten blitzen, sondern aufgrund der Personen in ihrer "klischeehaften" Ausformung als fantastisches Land, das niemandem gehört. Nicht dem Autor, nicht den Buchhändlern, nicht einmal den Kindern.
Ein Land, das es achtsam zu betreten gilt, immer wieder und egal durch wen, wenn dessen Augen nur geöffnet sind und bleiben für die Schönheit der Dinge im Innen und Außen. In der See und dem Ufer, dem Tag und der Nacht.

Mich spricht dieser interessante und sprachlich elegante Text sehr an. smile

Schöne Grüße
m.
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bamba
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Beitrag20.12.2016 20:03

von bamba
Antworten mit Zitat

Jenni hat Folgendes geschrieben:


bamba hat Folgendes geschrieben:
Die Passage, in der es um mögliche Peinlichkeiten einer banalen Begegnung geht, die find ich gut, nachvollziehbar,.....dann kommt ein ’Autor’ ins Spiel, der erklärt.
Danach bezeichnet eine Mutter ihre Söhne als Engel und formuliert ihre Selbstzufriedenheit, alles scheint gut, super, freut mich für sie, doch mag sie mich damit nicht zu berühren, denn die braucht keine Aufmerksamkeit oder Interesse eines Lesers mMn. Sorry, keine Punkte.

Angesichts deines Kommentars frage ich mich schon, ob du den selben Text gelesen hast, den ich geschrieben habe. Aber nachdem ich nicht nur die Kommentare zu meinem eigenen Text gelesen habe: Wir beide haben wohl einfach zu unähnliche Vorstellungen oder denken überhaupt zu unterschiedlich. Trotzdem danke, jede Rückmeldung ist ja interessant.


Interpretiere bitte nicht zu viel in meine Kommentare, es gab 25 Texte zu lesen und kommentieren, ich musste schauen, dass ich das zeitlich hinkriegte und ich habe das noch nie gemacht. Ja, hier ist der Kommentar ev. etwas unfreundlich geraten, war aber nicht so gemeint.
Allerdings ist deine Reaktion nicht gerade eine Einladung, überhaupt Kommentare bei einen anonymen Wettbewerb zu schreiben, als ginge es nun um persönliches.
Was ich denke und was meine Vorstellungen sind......?
Habe mir überlegt, nur die Kommentare abzuschicken, wo ich auch Punkte vergab. Aber mich dann anders entschieden. Ich denke, ich kann es nachvollziehen, dass in meinem Kommentar wirklich kein Mehrwert für dich enthalten war. ...sorry. Ich hätte z.B. die Sprache erwähnen sollen, die mir gefiel. Nach so vielen Texten ist man halt nicht bei jedem gleich bereit, sich darauf einzulassen. Hätte ich deinen Text isoliert gelesen, wäre ich vielleicht zu anderer Ansicht gelangt.
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menetekel
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Beiträge: 2452
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Beitrag21.12.2016 09:25

von menetekel
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Hallo Jenni,
bitte nimm mein folgendes "Selbstzitat" nicht als Ausdruck eines zu stark ausgeprägten Geltungstriebs. Eigentlich wollte ich meinen vorherigen Kommentar nämlich editieren und die notwenige Begründung hinzufügen, die sich aus

Zitat:
Jenni schreibt
Wir können keine Geschichten erzählen. Wir können es versuchen, wieder und wieder, (…)
aber am Ende werden wir feststellen: Sie [die Geschichte] hat uns erzählt.
(Der Autor)


ableitet.
[Leider wird im Forum der Verfassertext beim Seitenwechsel nicht noch einmal angezeigt, so dass es schwierig ist, sich auf den Anfang einer längeren Abhandlung zu beziehen, will man nicht den Text komplett in sein Antwortfeld kopieren (Unübersichtlichkeit). So kann es passieren, dass neue Kommentare eintreffen, bevor der eigene "fertig" ist. ]

Also nochmal auf Anfang. Embarassed

Zitat:

tronde hat Folgendes geschrieben:
Doch das Niemandsland mit den nicht erzählten Geschichten gleichzusetzen, ist mir zu beliebig, die Metapher zu weit getrieben. Ich denke, diese Einschätzung kann auch meinem Text passieren. Von daher bin ich hin und hergerissen. Ohne das Themenmanko sich einer der Favoriten, aber ...


Ich sehe das "Niemandsland" weniger aus den nicht erzählten Geschichten blitzen, sondern mithilfe der Personen in ihrer "klischeehaften" Ausformung als fantastisches Land, das niemandem gehört. Nicht dem Autor, nicht den Buchhändlern, nicht einmal den Kindern.
Ein Land, das es achtsam zu betreten gilt, immer wieder und egal durch wen, wenn dessen Augen nur geöffnet sind und bleiben für die Schönheit der Dinge im Innen und Außen. In der See und dem Ufer, dem Tag und der Nacht.

Eine Begründung hierfür liegt in den Worten, die du deinem Text voranstellst. Darin gehst du von Geschichten aus, die gleichsam ohne den Erzähler existieren, also bereits vorhanden sind. Im Niemandsland nämlich.
Dem ist, von der "praktischen" Seite her,  nichts entgegenzusetzen. Denn wenn "alles gesagt ist, nur nicht von allen" (Karl Valentin) schlummern Geschichten seit Anbeginn der Zeiten im Gedächtnis der Menschen (Mythos).
Die Dichter kramen sie immer wieder hervor und schaffen Neues daraus. Neues, was eben so neu nicht ist, nur einem Land entnommen, das den Geschichten Obdach gewährt ...
Insofern lässt sich Kunst nicht besitzen. Sie gehört niemandem und allen zugleich.

Mich spricht dieser interessante und sprachlich elegante Text sehr an. smile love

Schöne Grüße
m.
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Rübenach
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R
Beitrag21.12.2016 09:31

von Rübenach
Antworten mit Zitat

menetekel hat Folgendes geschrieben:

[Leider wird im Forum der Verfassertext beim Seitenwechsel nicht noch einmal angezeigt, so dass es schwierig ist, sich auf den Anfang einer längeren Abhandlung zu beziehen, will man nicht den Text komplett in sein Antwortfeld kopieren (Unübersichtlichkeit). So kann es passieren, dass neue Kommentare eintreffen, bevor der eigene "fertig" ist. ]


mach doch einen zweiten tab im browser auf. dort kannst du dann den text aufrufen.

und damit das hier nicht komplett offtopic wird:

für mich einer der beiden texte, die ich für den jurypreis nominiert hätte.


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Jenni
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Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag21.12.2016 23:46

von Jenni
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:

Mir ist bewusst, dass ein solches "Erkanntwerden" gemischte Gefühle auslösen kann. Einserseits möchte man doch zu seiner ganz persönlichen, identifizierbaren Schreibe finden, vielleicht auch das zentrale Thema dieses Schreibens ausloten. Andererseits könnte man sich durch Erreichen dieses Ziels in einem Gebiet wiederfinden, das nicht ausreicht für ein lebenslanges Schriftstellertum. Wer weiß, ob man die Grenzen von innen heraus erweitern kann, oder ob man wieder nach draußen muss und ob dort nicht Verlorenheit und Unfähigkeit lauern ...

Ich für meinen Teil bin vom Erreichen dieses Ziels noch weit entfernt, muss mich also (noch) nicht sorgen.

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Verblüffenderweise kann ich mir diese Ich-Erzählerin sogar aus dem Gedächtnis rufen, glaube zu wissen, an welcher Stelle sie einsetzt

Nämlich am Anfang. Wie auch immer, ist doch eigentlich gut, wenn solche Formalien hinter dem Eindruck zurückstehen.
Danke dir, du hast mich wirklich aufgeheitert, und ja, eure Rückmeldungen bauen mich sehr auf - mehr als das, ich bekomme allmählich Lust an einem Projekt weiterzuschreiben, das schon länger brachliegt, deshalb: Weil ich scheinbar doch in der Lage bin etwas zu schreiben, mit dem ich auf Verstehen und Interesse stoße.


bamba hat Folgendes geschrieben:
Allerdings ist deine Reaktion nicht gerade eine Einladung, überhaupt Kommentare bei einen anonymen Wettbewerb zu schreiben, als ginge es nun um persönliches. Was ich denke und was meine Vorstellungen sind......?

Wie du sie offenbar aufgefasst hast, so habe ich meine Aussage nicht gemeint. Für mich ging es um nichts persönliches. Es ging mir nur darum, dass man Kritik auch für sich einschätzen muss, und wenn sie von jemandem kommt, dessen Vorstellungen so wenig deckungsgleich mit den eigenen zu sein scheinen, dann ist das für mich ein Grund, diese Kritik zur Kenntnis zu nehmen, aber darüber nicht weiter nachzudenken.


menetekel hat Folgendes geschrieben:
Ich sehe das "Niemandsland" weniger aus den nicht erzählten Geschichten blitzen, sondern mithilfe der Personen in ihrer "klischeehaften" Ausformung als fantastisches Land, das niemandem gehört. Nicht dem Autor, nicht den Buchhändlern, nicht einmal den Kindern.
Ein Land, das es achtsam zu betreten gilt, immer wieder und egal durch wen, wenn dessen Augen nur geöffnet sind und bleiben für die Schönheit der Dinge im Innen und Außen. In der See und dem Ufer, dem Tag und der Nacht.

Eine Begründung hierfür liegt in den Worten, die du deinem Text voranstellst. Darin gehst du von Geschichten aus, die gleichsam ohne den Erzähler existieren, also bereits vorhanden sind. Im Niemandsland nämlich.
Dem ist, von der "praktischen" Seite her, nichts entgegenzusetzen. Denn wenn "alles gesagt ist, nur nicht von allen" (Karl Valentin) schlummern Geschichten seit Anbeginn der Zeiten im Gedächtnis der Menschen (Mythos).
Die Dichter kramen sie immer wieder hervor und schaffen Neues daraus. Neues, was eben so neu nicht ist, nur einem Land entnommen, das den Geschichten Obdach gewährt ...
Insofern lässt sich Kunst nicht besitzen. Sie gehört niemandem und allen zugleich.

Deine Interpretation gefällt mir unheimlich gut. Was die Geschichten anbelangt jedenfalls. Der Bezug zu den Lebensentscheidungen, ich weiß nicht, ob ich den in dieser Hinsicht ziehen wollte, denn ich glaube nicht an Schicksal sondern mehr an Selbstbestimmung. Jedenfalls eine Anregung zum weiter darüber Nachdenken.
Danke dir sehr, menetekel, für dein Feedback, das mir heute eine große Freude bereitet hat.


rübenach hat Folgendes geschrieben:
für mich einer der beiden texte, die ich für den jurypreis nominiert hätte

Wow. Das überrascht mich jetzt. Ich empfinde das als echte Anerkennung von einem kritischen Leser wie dir, Rübe, einem, den ich bisher meines Wissens noch mit keinem meiner Texte sonderlich überzeugen konnte, und das freut mich ehrlich.
Dennoch. Zwar gefällt mir mein Text immer besser, je mehr solch positive Rückmeldungen ich hier (und mündlich) von euch bekomme - aber ich denke immer noch, dass etwas mir nicht greifbares darin fehlt und hätte mich mit einer Nominierung nicht so richtig wohl gefühlt.
Eine Sache, die mich inzwischen stört: Ich finde ganz ungut, dass die unterschiedlichen Lebenswege meiner Protagonistin abhängig von Männern in ihrem Leben sind, vor allem das alternative Leben, das gefällt mir von der Aussage her nicht.


Wie auch immer: Ihr macht mich ganz glücklich damit, was ihr für Interpretations- und Denkansätze in meinem Text gefunden habt. Danke!
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4295

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag21.12.2016 23:52

von hobbes
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Jenni hat Folgendes geschrieben:
eure Rückmeldungen bauen mich sehr auf - mehr als das, ich bekomme allmählich Lust an einem Projekt weiterzuschreiben, das schon länger brachliegt,

 smile
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