18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 11/2016
Der Ruf

 
 
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3  Weiter
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag18.12.2016 22:35

von Heidi
Antworten mit Zitat

Etwa fünf Tage nachdem die Bewertungszeit begann, hätte ich meine Geschichte am liebsten zurückgeholt und zu Brei geschlagen.

Das hier war der erste Wettbewerb hier im Forum, den ich nicht nur kommentiert, sondern bei dem ich auch einen Text ins Rennen geschickt habe und ich gebe zu, dass ich lange Zeit mit mir haderte, weil ich dachte, meine Schreibe sei zu unausgereift und meine Themen zu uninteressant für die meisten Mitglieder hier im Forum. Dazu kam noch, dass ich mir bewusst war, wie hoch die Ansprüche für die sogenannte E-Literatur sind, und, da die Aufgabe unter anderem darin bestand, gängige Regeln zu brechen, sollte ich diese erst mal beherrschen, was ich - das sehe ich realistisch -, noch nicht tue.
Aber völlig anders als sonst, hatte ich sofort eine Idee für eine Geschichte, oder eher ein Bild davon, was stark am vorgegebenen Motto und Thema lag.
Deshalb ein großes Dankeschön an die Organisatoren dieses Wettbewerbs, wegen dem großartigen Thema und der Zeit die sie in den letzten beiden Wochen geopfert haben.
Und vielen Dank auch den Kommentatoren, die sich mit meinem Text beschäftigt haben. Auf eure Kritiken gehe ich selbstverständlich noch ausführlicher ein.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag18.12.2016 23:04

von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo Uwe Helmut Grave,

vielen Dank für die mittlere Punktezahl, die meinen Text zusammen mit all den anderen Punkten, in die goldene Mitte verfrachtet hat. Und, ich gebe zu, es fühlt sich gut an, meinen Text genau dort zu sehen - umringt von anspruchsvollen Geschichten. smile

Uwe Helmut Grave hat Folgendes geschrieben:
Ich halte mich für einen gradlinigen Menschen, der gradlinige Texte mag - den man hier nur am Anfang zu lesen bekam; doch Gradlinigkeit war ja auch gar nicht Sinn und Zweck der Wettbewerbsaufgabe.


Es freut mich, dass du dich trotz anderer Lesegewohnheit auf meine Geschichte eingelassen hast.

Uwe Helmut Grave hat Folgendes geschrieben:
Am Schluss war ich mir nicht sicher, ob der der Mann nun wirklich über die Reling gesprungen ist oder sich nur in Gedanken im Meer schwimmen sieht, auf Tuchfühlung mit dem Wal.


Eigentlich tut er das nicht - er stellt es sich nur. Ich habe diese Stelle aber bewusst offen gestaltet, damit jeder Leser für sich entscheiden kann, wie er das Ende gerne haben möchte.

Nochmals danke für die Punkte und die Auseinandersetzung mit meinem Text.

Liebe Grüße,
Heidi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6155
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag19.12.2016 00:40

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

Heidi hat Folgendes geschrieben:
Etwa fünf Tage nachdem die Bewertungszeit begann, hätte ich meine Geschichte am liebsten zurückgeholt und zu Brei geschlagen.

Das wäre sehr schade gewesen. Und ein Verlust für den Wettbewerb.


_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Seraiya
Geschlecht:weiblichMondsüchtig


Beiträge: 924



Beitrag19.12.2016 00:46

von Seraiya
Antworten mit Zitat

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Heidi hat Folgendes geschrieben:
Etwa fünf Tage nachdem die Bewertungszeit begann, hätte ich meine Geschichte am liebsten zurückgeholt und zu Brei geschlagen.

Das wäre sehr schade gewesen. Und ein Verlust für den Wettbewerb.


Dito. smile Sag doch sowas nicht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag19.12.2016 15:50

von Heidi
Antworten mit Zitat

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Heidi hat Folgendes geschrieben:
Etwa fünf Tage nachdem die Bewertungszeit begann, hätte ich meine Geschichte am liebsten zurückgeholt und zu Brei geschlagen.

Das wäre sehr schade gewesen. Und ein Verlust für den Wettbewerb.


Seraiya hat Folgendes geschrieben:
Dito. smile Sag doch sowas nicht.


Ich meine das eher positiv, im Sinne vom Wettbewerbs-Motto, so wie ich es verstanden habe. Es beinhaltet für mich, dass ich mit jedem neuen Text zwar eine Hürde überwinde, aber ans Ziel werde ich nie gelangen; also ähnlich einer nie enden wollenden Bergtour, bei der ich zwar einzelne Etappen erreiche, aber niemals auf dem Gipfel stehen werde (mit anderen Worten: prozessorientiertes Schreiben, anstatt zielorientiertem).
Der Text, den dich geschrieben habe, ist bereits in die Geschichte eingegangen, ein nächster wird folgen und danach der nächste und wieder ein nächster; aber egal was ich tue, es wird nie gut genug sein, ich werde immer weitermachen, meine Schreibe zwar verbessern, aber das dumpfe Gefühl: Es geht noch besser, wird nicht weggehen, das liegt einfach in der Natur der Sache, und ist - so seltsam es klingen mag -, der Grund warum ich schreibe.

Natürlich bin ich nur ein dummer Laie und habe das Motto: Alles, was man weiß, vergessen. Immer neu loslegen wie neu. vermutlich falsch verstanden, weil noch habe ich das Werk "Hirn" von Rainald Goetz nicht gelesen.

Danke euch beiden für den Zuspruch, smile es freut mich sehr, dass ein Fehlen meiner Geschichte für euch einen Verlust darstellen würde, denn auch wenn morgen eine neue Geschichte folgt, ist mir diese hier wichtig.

Liebe Grüße,
Heidi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag19.12.2016 22:23

von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo V.K.B.,

niemals hätte ich gedacht, dass ich für diesen Text von jemandem zwölf Punkte bekomme. Shocked
Wenn ich deinen Kommentar lese, freue ich mich jedes Mal aufs Neue, weil du offensichtlich mit meinem Protagonisten bis aufs Äußerste mitgegangen bist, das zeugt von Durchhaltevermögen. Außerdem zeigt mir deine Interpretation, dass dir ähnliche Gedanken durch den Kopf gingen, die mich im Vorfeld beschäftigt haben.

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Was ist die Zeit des Seins gemessen an der Unendlichkeit des Nicht-Seins? Verdammt, ich werd depressiv, sollte mich lieber vor die Playstation hocken und das Opium imaginärer Welten und des alternativen Seins genießen, statt weiter darüber nachzudenken. Unsinn beiseite, brauch ich gar nicht, habe mich längst damit abgefunden. Verdammt, deine Geschichte holt jetzt wirklich komplett den Zyniker in mir hervor. Wobei ich eigentlich gar nicht so schlimm bin. Oder ist das Oberfläche, Seem statt Is um mit Cummings zu sprechen?


Genau darum ging es mir unter anderem, das wollte ich ausdrücken, spürbar machen.  

Zitat:
Deine Geschichte regt zum Nachdenken und zur Selbstreflektion an,  außerdem ist sie schön gestaltet durch die / un / is / un /is Stilmittel, die den Fließtext aufbrechen wie die Dekonstruktion des Lebens ihren Stachel in die ungeschützten Weichteile der Oberflächlichkeit bohrt. Das Nichts ruft, und niemand antwortet. Wir fliehen weiter in die Banalität des Selbstverständlichen, haben ein neues Bild über das Sofa zu hängen.


Es freut mich, zu hören, dass die Geschichte zum Nachdenken und sogar zur Selbstreflektion anregt, also eine nachhaltige Wirkung hat. Dass der Text den Leser ein Stück weit zur Selbstreflektion zwingt, war mir beim Schreiben gar nicht bewusst. Es ging mir stark darum, die Sehnsucht meines Erzählers auszudrücken, nach etwas, was er in äußeren Dingen nicht finden kann und die Verzweiflung darüber, dass er völlig alleine ist, seine Sehnsucht nicht mit jemandem teilen kann, weil seine Frau sich Äußerlichkeiten hingibt, die ihm nichts geben können.
Der Stachel ist das richtige Bild dafür, was ich mit meinen "fiesen" ja / ja / jas und nein / nein / neins spürbar machen wollte.

Zitat:
Nach langer Überlegung, ewigen Vergleichen, alles vergessen und immer wieder von vorne beginnen wie neu, meine endgültige Wertung: 12 Punkte. Für mich zweifellos der beste Text des Wettbewerbs. Chapeau!


Was für ein Kompliment. smile
Vielen Dank V.K.B für die intensive Auseinandersetzung mit meiner Geschichte, für deine Gedanken dazu, die all das beinhalten, was ich nicht besser ausdrücken könnte und für die zwölf Punkte.

Liebe Grüße,
Heidi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag19.12.2016 22:55

von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo ErnestH,

ErnestH hat Folgendes geschrieben:
Zuallererst: eine wirklich wunderbare Sprache!


Danke für dieses Kompliment, es zeigt mir, dass ich meine Sprache schon etwas ausbauen konnte und auf dem richtigen Weg bin.

Zitat:
V.a. überführt der Ich-Erzähler sich selbst: auch er ist gefangen in sich. Warum lässt er sich nicht auf die Banalität seiner Umgebung ein? Warum geht er nicht zum Yoga mit der einst (oder immernoch) geliebten Margot? Warum bricht er nicht aus, wenn er das Spießertum verdammt?
Die Zerissenheit des Mannes wird klar. Für ihn gibt es tatsächlich kein Entrinnen.


Du hast recht, er ist ein Gefangener. Die Art der Gefangenschaft sehe ich eher darin, weil er so starke Sehnsucht nach etwas Neuem, Unbekanntem, oder anders ausgedrückt, nach etwas Wirklichem hat, aber, weil er ein Mensch ist, eben nicht anders kann, als Mensch zu sein - er muss weiter machen, immer weiter, ein ständiges Neuanfangen, ohne jemals an eine Ende zu kommen, was auch daran liegt, weil er liebt - seine Margot, die sich Äußerlichkeiten verschrieben hat, aber er erkennt in ihr (noch immer) dieses Andere, Wirkliche, sonst hätte er sie wohl längst verlassen.

Zitat:
Ein Text mit Tiefgang, der nachwirkt. Einzig das Wttbewerbsthema sehe ich nur teilweise erfüllt. Zwar beschäft sich der Protagonist kurz mit dem Vergessen, aber vergisst er, gibt es einen Neubeginn, Neuanfang?


Einen Neuanfang gibt es nicht, so habe ich das Motto auch nicht verstanden. Ich habe weiter oben in einem Post schon erklärt, wie ich das Motto interpretiert habe, weiß aber noch immer nicht, ob ich damit richtig liege. Dazu muss ich erst das Buch vom Goetz lesen.

Vielen Dank fürs intensive Lesen, Kommentieren und die Punkte.

Liebe Grüße,
Heidi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag19.12.2016 23:07

von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo Constantine,

Constantine hat Folgendes geschrieben:
ich mache es kurz:
Manche Stellen des Textes, die das Innenleben des Protas behandeln, wirken auf mich ungelenk. Da ließe sich noch feilen.


Da hast du wohl recht. Ich könnte mich jetzt rausreden, weil ich ja nur zehn Tage Zeit hatte und für gewöhnlich Geschichten etwas liegen lasse, bevor ich sie überarbeite, aber ich lasse das. Für einen Zehntausender dürfte da nichts ungelenk sein. Ich werde mir den Text diesbezüglich noch mal anschauen. Danke für den Hinweis.

Zitat:
Ansonsten hat mir dein Text sehr gut gefallen: Ich mag das Spielerische und die Themenvorgabe hast du prima umgesetzt.


Das freut mich zu hören, weil mir gerade das Spielerische wichtig ist.

Zitat:
Du hast es in meine Top Ten geschafft: six points.


Vielen Dank für die Punkte und alles andere. smile

Liebe Grüße,
Heidi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag19.12.2016 23:14

von Heidi
Antworten mit Zitat

Liebe Seraiya,

Seraiya hat Folgendes geschrieben:
Leider kann ich die Texte augrund von Zeitmangel nicht so kommentieren, wie ich gerne würde und wie sie es verdienen.
Einer der Texte, die mich gefesselt und über sein Ende hinaus beschäftigt haben. Sehr schöne Umsetzung, schöne Wortwahrl.


Weil dich meine Geschichte gefesselt und über das Ende hinaus beschäftigt hat, fühle ich mich ein Stück weit wie der Gewinner dieses Wettbewerbs. Mehr kann ich mir nicht wünschen.

Vielen Dank fürs Lesen, Kommentieren und die Punkte.

Liebe Grüße,
Heidi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag19.12.2016 23:39

von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo Babella,

vielen Dank dafür, dass du mir deine Eindrücke zu meinem Text mitgeteilt hast.

Zitat:
Spontan solidarisiere ich mich mit der lebenslustigen Margot und stimme dem Erzähler zu, wenn er sich hasst: Hättest doch gleich nein sagen können, und überhaupt, Liebe deines Lebens, hallo: Soll sie im goldenen Käfig hausen?


Das kann ich nachvollziehen, es ist bestimmt nicht leicht mit meinem Ich-Erzähler mitzugehen; ich kann es nur vermuten, aber bestimmte Stellen sind mit Sicherheit, ich sage mal, schwer zu überwinden. Deshalb ehrt es dich, dass du trotzdem durchgehalten hast.


Zitat:
Das sind meine Eindrücke, und ob es was mit Vergessen, Zerschlagen, Neuanfang zu tun hat: Ja, sicher, aber in anderer Weise, als ich es erwartet hätte. Und wenn ich so wie beschrieben in doch irgendwie engagierter Weise reagiert habe, muss von dem Text wohl etwas ausgehen, obwohl mich das ja/ja/ja etc. schon gestört hat.


Die ja/ja/jas und nein/nein/neins sind gewiss eine unangenehme Sache, aber sie waren nötig. Der Text kam ursprünglich ohne dieses Stilmittel aus, mir wurde aber von meinem Mann reflektiert, dass er in der Geschichte einen Menschen sieht, der einen Suizid begeht und im Sterbeprozess dem Wal begegnet. Das war aber nicht meine Absicht, oder, besser gesagt, ich wollte es so haben, dass jeder Leser, das für sich "herauslesen" kann, was er in der Begegnung mit dem Wal sehen möchte. Entweder eine Vision, oder wie tronde es nannte: etwas Transzendentales, eine akute Psychose, einen Menschen unter Drogeneinfluss, wie auch immer.
Das Stilmittel soll dafür sorgen, dass man beim Lesen aus der Handlung gerissen wird, was erst mal keinen Spaß macht, aber einen Aufwach-Moment erzeugt. Wenn ich deinen Kommentar lese, bekomme ich die Bestätigung dafür, alles richtig gemacht zu haben.

Dankeschön für die Auseinandersetzung mit dem Text und dafür, dass es trotz Störfaktor für fünf Punkte gereicht hat.

Liebe Grüße,
Heidi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag20.12.2016 11:54

von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo Lapidar,

Lapidar hat Folgendes geschrieben:
einige der Dinge sind mir - vom logischen her- etwas aufgestoßen.
Ein fünfjähriges Kind sollte nicht unbegleitet auf einem Schiff herumlaufen ... sorry manchmal hänge ich mich an Kleinigkeiten auf.


Ja, diese Fünfjährigen heutzutage. Laughing Während Mama in der Designer-Boutique shoppen geht und Papa in der Sportbar Fußball guckt, büxt das kleine Bürschchen einfach aus, anstatt sich von den Animateuren in der Kinderabteilung betreuen zu lassen. Du hast recht, ist irgendwie unrealistisch, aber der Junge hat doch eine bedeutende Rolle für die Geschichte. Ich will ihn nicht weglassen.

Zitat:

das sich wiederholende, die Überlegung an der Reling finde ich interessant in der Umsetzung.
Auch dass sich letztendlich nichts ändert.


Schön, dass dir meine Wiederholungen gefallen haben. Wie bereits in anderen Posts angedeutet, hatte ich doch Sorge, sie könnten vom Weiterlesen abschrecken. Aber das Stilmittel war tatsächlich notwendig, auch wenn es eventuell für den einen oder anderen aufgesetzt nach E wirken sollte. Das hatte ich nie im Sinn, ich habe rücksichtslos geschrieben: Das, was ich wirklich schreiben wollte. Also das, was mir auf der Seele brennt.

Vielen Dank für deinen Kommentar.

Liebe Grüße,
Heidi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag20.12.2016 12:06

von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo Oktoberkatze,

Oktoberkatze hat Folgendes geschrieben:
Thema: für mich klar erkennbar


Freut mich, dass es für dich deutlich geworden ist.

Oktoberkatze hat Folgendes geschrieben:
Motto: sehe ich in anderen Texten deutlicher umgesetzt


Kann ich nachvollziehen, obwohl ich selbst davon überzeugt bin, dass das Motto erkennbar ist. Zumindest so, wie ich es in meiner Laienhaftigkeit verstanden habe.

Oktoberkatze hat Folgendes geschrieben:
Inhalt: nachdenklich stimmender Text in teils unkonventioneller Aufmachung
Fazit: der Text hat mich ohne Frage berührt, auch wenn es für eine Punktvergabe leider nicht gereicht hat


Das Unterstrichene ist für mich der Gewinn. smile Besser noch als Punkte.

Vielen Dank für die Auseinandersetzung mit meiner Geschichte und fürs Kommentieren.

Liebe Grüße,
Heidi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag20.12.2016 12:27

von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo tronde,

Zitat:
Niemandsland: auf der weiten See, oder in der Transzendenz? mmh.


beides oder so, wie es für dich gut ist.

Zitat:
Motto ist als Wollen drin, so wirklich danach handeln oder erleben?


Er vergisst, weil er an seinem Leben verzweifelt, flüchtet, begibt sich in einen anderen Zustand, vielleicht dreht er auch durch, vielleicht schafft er sich gedanklich eine Welt, die "schöner" ist, vielleicht spürt er, dass hinter allem Materiellen auch etwas ist, was ihm mehr gibt, als das Äußere an sich, vielleicht steht er unter Drogeneinfluss. Das darfst du dir aussuchen. Ich sagte schon in meiner Antwort zu Babellas Kommentar, dass ich offen lassen wollte, was der Einzelne in den Visionen sieht. Da der Zustand sich wiederholt, sehe ich darin schon ein Ringen, einen Kampf darum, neu anfangen zu wollen, dort, wohin ihn die Sehnsucht treibt, immer wieder und wieder, zum Schluss mit der Erkenntnis, dass es kein Entrinnen gibt. Er bleibt bei seiner Margot, weil er sie liebt - das ist entscheidend, die Liebe.

Zitat:
Mmmh. Gut geschrieben ist er. Das Transzendentale lässt sich nachfühlen.
Am Ende knapp an den Punkten vorbei.


Danke für das Kompliment und deinen Kommentar. Das Knapp-an-den-Punkten-vorbei kann ich verschmerzen. Wink

Liebe Grüße,
Heidi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag21.12.2016 10:17

von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo Lilly_Winter,

ich finde deine Frage interessant,

Lilly_Winter hat Folgendes geschrieben:
Entfremdung in der Ehe. Aber wer entfremdet sich, ist es die Ehefrau, oder der Ehemann? Er beklagt die Veränderung seiner Frau, möchte die Frau zurück, in die er sich verliebt hat.


weil es mir doch unbewusst gelungen ist, so viele verschiedene Sichtweisen auf den Text zu ermöglichen und Fragen aufgeworfen werden, die ich so nicht "geplant" hatte. Im Schreibprozess habe ich mich fast ausschließlich auf die Empfindungen meines Protagonisten eingelassen, auf seinen inneren Kampf, ich wollte ihn an seine Grenzen bringen. Dass er seine Existenz, die Beziehung zu seiner Frau und die zur Welt im Allgemeinen in Frage stellt, war mir sehr wichtig. Ich habe nicht geplottet, der Text floss sozusagen aus mir heraus. In Margot sah ich nicht nur eine Frau, sondern empfand sie auch als Bild der Materie an sich (was nicht wertend klingen soll, denn Spaß haben, sich an materiellen Dingen erfreuen, gehört zum Leben dazu und würde ich auch nicht missen wollen), mein Protagonist hingegen sollte für das Menschsein an sich stehen. Für den täglichen Kampf, den wir durchmachen, ein gewisses Leid, das jeder von uns zu tragen hat und trotzdem machen wir weiter, jeder für sich, jeder mit seinen ureigenen Sehnsüchten.
Man könnte das Denken und Handeln meines Protagonisten auch als Rückschritt betrachten. Seine Frau hat sich woandershin entwickelt und er will nicht mit ihr dorthin. Doch noch liebt er sie, sieht in ihr etwas echtes, was er nicht verlieren will.

Lilly_Winter hat Folgendes geschrieben:
Eine Geschichte, die ich gerne gelesen habe.
Ich bin mir nicht sicher, ob mir diese Einschübe "Ja/Nein", gefallen.


Es freut mich, dass du die Geschichte gerne gelesen hast. Was die Einschübe betrifft, bin ich weiter oben bereits näher darauf eingegangen. Danke dafür, dass du trotz "Stachel" weitergelesen hast und etwas für dich aus der Geschichte ziehen konntest.

Lilly_Winter hat Folgendes geschrieben:
Dieses breitschlagen gefällt mir nicht. Ich finde diesen Satz zu erklärend. Hier würde mir weniger, mehr gefallen.


Du hast recht, das passt nicht zum restlichen Stil; da gehe ich noch mal ran.

Lilly_Winter hat Folgendes geschrieben:
Den Schluss finde ich stark.


 Embarassed Dankeschön, mehr kann ich mir nicht wünschen.

Und danke auch fürs intensive Lesen, Kommentieren und die Punkte. smile

Liebe Grüße,
Heidi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag21.12.2016 10:39

von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo Michel,

Michel hat Folgendes geschrieben:
Ich habe Margot gelesen und hatte "maggot" im Kopf; Made. Irgendwie passend zu diesen Bildern von Totem, Vergangenem. Die Maden, die Margot zerbröseln lassen.


das ist ein glücklicher Zufall mit der Margot und den Maden.

Michel hat Folgendes geschrieben:
Himmel, der Text macht depressiv, und das auf so gekonnte Weise, dass ich ihn nicht weglegen kann. Nur weglesen. Warum sind gute Geschichten so oft so depressiv?


Ich hoffe du hast dich mittlerweile erholt? Laughing
Ja, er soll auch depressiv machen, aber nicht ausschließlich. Vielleicht habe ich mit dem letzten Satz etwas zu dick aufgetragen. Jetzt, mit etwas Abstand, denke ich, dass es evt. besser gewesen wäre, zum Ende hin mehr auf die Liebe einzugehen, bin mir aber nicht ganz sicher.  

Das Unterstrichene muss ich erst mal verkraften, weil das für mich weitaus mehr ist, als was ich mir von der Wirkung meiner Geschichten bisher erträumt habe.

Vielen Dank für die intensive Auseinandersetzung mit meinem Text.

Liebe Grüße,
Heidi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag21.12.2016 22:55

von Heidi
Antworten mit Zitat

Liebe Municat,

ich zitiere deine Analyse komplett, weil ich sie sehr stimmig finde, und sie zeigt, wie aufmerksam du liest, wie treffend du die Bilder deutest, was mich beeindruckt. Du stellst dir wohl die richtigen Fragen. Wink

Municat hat Folgendes geschrieben:

Die Bilder, die Du entstehen lässt, sind sehr intensiv und erzeugen Gänsehaut. Die Verzweiflung des Erzählers, der kurz davor ist, an den Entwicklungen zu verzweifeln, die Sein in Schein verwandeln und Trophäen wichtiger machen als Erlebnisse, ist sehr plastisch dargestellt. Von innen oder von außen glänzen ... das trifft es wirklich.

Sehr emptional finde ich auch die Stelle, an der er vor lauter Bitterkeit den Jungen vor den Kopf stößt, der doch eigentlich genau diese innere Wärme und Menschlichkeit verkörpert, nach der er sich sehnt. Die Fragen des Kindes sind ehrlich. Der Junge lässt sich eben nicht berieseln, sondern interessiert sich für das, was der große Mensch vor ihm tut ... und warum er es tut. Der Erzähler ist aber in dem Moment so sehr in seinen düsteren Gedanken und dem Wunsch, die von Äußerlichkeiten geprägte Welt zu vergessen, gefangen, dass er das nicht erkennt.

Die zeitlosen Abschnitte gewähren ihm eine Sicht von außen auf sich selbst und geben ihm die Möglichkeit, zu sehen, was passieren könnte, wenn der der Versuchung nachgibt, sich von den Wellen verschlucken zu lassen. Dabei wird ihm bewusst, dass es hinter der verhassten Fassage noch immer das Leben gibt, nach dem er sich sehnt. Dabei ist mir nicht klar, ob er diese Einsicht rechtzeitig erhält (also sich nur vorstellt, wie es wäre, mit dem Narwal zu tauchen und in seiner körperlichen Gestalt noch immer an der Reeling steht) oder ob er tatsächlich gesprungen ist und die Erkenntnis im Moment des Todes in seinen Geist dringt. Obwohl ... der vorletzte Satz deutet doch deutlich mehr in die erste Richtung. Den Wind würde er unter Wasser nicht spüren.

Umsetzung der Vorgaben

Alles deutet daraufhin, dass sich die Geschichte in interantionalen Gewässern abspielt ... also einem Niemandsland im eindeutigsten Sinne. Dazu kommt die emotionale Leere, die der Erzähler in den Animationen der Kreuzfahrt sieht. Passt also doppelt.

Das Vergessen und ein möglicher Neuanfang wird immer wieder thematisiert. Der Erzähler fragt sich, ob ein Neuanfang wirklich nur dann möglich ist, wenn man vorher alles ... also auch das eigene Leben ... hinter sich lässt. (da ist es: das alles zu Brei schlagen für den Neuanfang) Im Verlauf der Geschichte vergisst er bestimmte Dinge und erinnerst sich an andere. Dazu kommt die zeitlose Ebene, die ihm eine komplett neue Sicht auf sich, auf Margot und den Rest der Welt ermöglicht ... passt also

Der Text ist definitiv vielschichtig und ungeöhnlich. Sowohl inhaltlich, als auch strukturell fällt er aus der Rolle üblicher Unterhaltungsliteratur ... passt smile

Die Punkte vergebe ich erst, wenn ich alle Texte kommentiert habe.


Es freut mich, dass du Thema und Motto eindeutig erkannt hast. Die Frage, ob er sich ins Meer stürzt, hast du dir selbst schon richtig beantwortet. Der Wind gibt den Hinweis.

Vielen Dank fürs Lesen, Kommentieren und die Punkte. smile

Liebe Grüße,
Heidi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag21.12.2016 23:00

von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo hobbes,

hobbes hat Folgendes geschrieben:
Ich mache es mir jetzt mal ein bisschen einfach und schreibe daher nur, dass das nicht meins ist.


das überrascht mich nicht (weder ersteres, noch letzteres).

Beste Grüße,
Heidi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag21.12.2016 23:43

von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo Literättin,

ja, die Stelle mit dem Jungen ist wichtig und es freut mich, dass du sie als lebendig empfindest. Die Sache mit der wörtlichen Rede war mir schon beim Schreiben bewusst, aber ich bin halt dann doch nicht so der durch- und durch E-Typ (sprich, es liest sich dann in meinen "Augen" so hochgestochen). Sicherlich wäre es einheitlicher, würde vielleicht schöner wirken, ich denke, ich werde es ändern und gucken, wie es mir gefällt, weil verstehen tu ich in jedem Fall, was du damit meinst.

Literättin hat Folgendes geschrieben:
Der Weckruf des Wals erfolgt vermutlich eher im Unbewussten - eine Art hypnagoges Bild, ausgelöst durch den innerlich versunkenen Blick auf das Wasser und aufgegriffen in einer Art meditativem Zwischenzustand der Schwebe in den "zeitlos" Abschnitten. Kein Traum aber ein "Zugriff" auf eine andere als alltägliche Bewusstseinsstufe.


Du deutest das Walbild so, wie ich es während des Schreibens in meinen Gedanken hatte.

Literättin hat Folgendes geschrieben:
Der Protagonist kämpft mit seiner alltäglichen Lebenswirklichkeit und der Frage, ob er Margot in ihrem gepudert-maskierten Zustand noch weiter erträgt. Er sieht die Fassaden der Menschen um sich herum, das bemühte Schauspiel vermeintlichen Glücks, die Unechtheit, das ganze fade Ersatzleben, das ihm nicht genügt.


Auch diese Analyse trifft ins Schwarze und ich freue mich sehr darüber. Es ist eine ganz neue Erfahrung für mich, Interpretationen zu einem meiner Texte zu lesen. Ein richtiges Geschenk. smile

Literättin hat Folgendes geschrieben:
Was mir weniger gelungen erscheint, das sind die optisch herausgehobenen Zeilen. Das untereinander Gesetzte und die unterbrochenen Wiederholungssequenzen. Das gibt dem Text etwas Künstliches, das mir da nicht hin zu passen scheint.


Ich bin weiter oben schon näher auf die Einschübe eingegangen. Sie sind nicht zum Gefallen da und ich kann mir vorstellen, dass sie stark im Kontrast zum restlichen Schreibstil stehen, aber ohne Unterbrechung der sehr erzählerischen Schreibweise, hätte der Text eine völlig andere Wirkung, eine, die ich nicht wollte.

Literättin hat Folgendes geschrieben:
Und nach meinem Geschmack muss der Wal auch gegen Ende nicht zum Narwal werden. Mir ist das zu viel. Eine Beschränkung auf die verschiedenen Bewusstseinsebenen und einen schlichten, nicht den märchenhaften Wal, wäre für mich in sich stimmiger.


Kann ich absolut nachvollziehen und wäre eine Überlegung wert. Je spezifischer, desto komplizierter wird es und die Fantasie hat nicht mehr so viel Freiraum. Der Grund, warum es ein Narwal sein musste, war der Stoßzahn. Ich habe vor einiger Zeit einen solchen im Zoologischen Institut gesehen und war beeindruckt davon. Ich finde es faszinierend, dass die Natur dieses Tier mit diesem "Horn" ausgestattet hat, obwohl es offenbar keinerlei Funktion hat (es wird vermutet, dass es zur Wärmeregulierung dient). Außerdem wurde es in früheren Zeiten mit Einhörnern in Verbindung gebracht. So lange die Herkunft unbekannt war, wurde das Horn mit Gold aufgewogen. Das faszinierte mich, vor allem auch in Verbindung mit der "mythologischen Bedeutung" des Einhorns (z. B. heilende Wirkung des Horns, das sogar Tote wiederbeleben kann).

Literättin hat Folgendes geschrieben:
Ob ihm der Neuanfang gelingt, das bleibt glücklicher Weise offen. Die Sache mit dem Tod, der vor dem Leben Dahinter steht, ist mir wiederum ein bisschen zu dick aufgetragen (zu dramatisch). Am stimmigsten, wie gesagt, erscheint mir die Szene mit dem Jungen. Für die hätte es Punkte geben können, allein schon für die gelungene ironische Distanz zum Ganzen.


Stimmt, ich habe eine starke Neigung, dick aufzutragen (oder einen angeborenen Hang zum Drama), bin mir aber nicht sicher, ob ich leiser kann. Embarassed
Es freut mich sehr, dass die Szene mit dem Jungen bei dir hängengeblieben ist, und, dass du dir so viel Zeit genommen hast, mir deine Gedanken zu meiner Geschichte mitzuteilen. Vielen Dank dafür.

Liebe Grüße,
Heidi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag22.12.2016 15:11

von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo Tjana,

Tjana hat Folgendes geschrieben:
Wow!


 Embarassed Dankeschön!

Tjana hat Folgendes geschrieben:
Ein Text, der die Vorgaben auch sprachlich gekonnt umsetzt, der noch lange zum Nachdenken anregt.
Das Ende so düster ... Es zeigt mir, dass die Aufgabe nicht nur so positiv aufzufassen ist, wie ich es zunächst sah. Alles vergessen, neu beginnen, geht auch anders.
Danke, gerne gelesen.


Es freut mich, dass dir die Sprache gefällt, weil ich noch immer am Zweifeln bin, ob ich mich diesbezüglich in die richtige Richtung bewege.
Einerseits ist das Ende düster, andererseits sehe ich selbst darin etwas sehr Positives. Er könnte springen, nichts hält ihn davon ab, die Sehnsucht zieht ihn ja geradezu ins Meer, aber die Liebe zu Margot hält ihn zurück - es gibt kein Entrinnen, das wird ihm klar in diesem einen "wachen" Moment zum Schluss. Er nimmt das Leben an, mit allen Höhen und Tiefen. Ich überlege noch, ob ich da noch ein bisschen rumfeile, um das deutlicher zu machen.

Danke für die Auseinandersetzung mit meinem Text und für die Punkte. smile

Liebe Grüße,
Heidi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag22.12.2016 15:20

von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo weltensegler (ich finde, du hast einen schönen Nick),

weltensegler hat Folgendes geschrieben:
Berührender Text, die Bilder sind manchmal etwas blumig, aber nicht kitschig. Habe ihn sehr gern gelesen. Das Thema ist für mich gut umgesetzt.


ich bin tatsächlich froh, dass du den Text nicht kitschig findest. Laughing Aber ja, die eine oder andere Stelle ist schon dick aufgetragen. Ich kanns einfach nicht lassen. rotwerd
Freut mich, dass dich der Text berührt und du das Thema deutlich erkennst. Ich hoffe, mit dem Motto geht es dir ähnlich.

Vielen Dank fürs Lesen, Kommentieren und für die Punkte.

Liebe Grüße,
Heidi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag22.12.2016 16:17

von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo rieka,

rieka hat Folgendes geschrieben:
Es hat fast etwas Elegisches, wie der Protagonist beobachtend mit sich spricht. Hast, Autor, mich gut damit in das Bild ziehen können.


oh, wie mich das freut, dass du meinen Protagonisten als klagend empfindest, weil ich ihn genauso haben wollte. Als ich deine Zeilen las, musste ich spontan an das Klagelied Hashi Venu   aus Israel denken (Beim Text handelst es sich um einen Vers aus den Klageliedern des Propheten Jeremia aus dem babylonischen Exil nach der Zerstörung des 1. Tempels in Jerusalem (Klagelieder 5, 21)).

Text mit Übersetzung:


Haschiwenu adonaj elächa
Führ uns zurück, Gott, zu dir.

W´naschuwa
wir wollen zurückkehren

Chadesch jamenu k´kädäm
erneuere unsere Tage wie ehedem.


Zitat:
Dann hast du den Rhythmus gewechselt, bevor es mir zu gleichförmig wurde, auch Schönes kann schließlich penetrant werden.


Meinst du hiermit die "zeitlosen" Sequenzen?
Über den unterstrichenen Satz freue ich mich besonders.

Vielen Dank für deine ausführliche Interpretation und ja, ich kann nachvollziehen, dass so manche Stelle, gerade, wenn es um Margot geht, etwas zu extrem geraten ist. Ich sollte mich in leiseren Tönen üben. Dass du den inneren Kampf gelungen findest, freut mich sehr.

Zitat:
Er gerät, wenn ich es richtig verstehe, in Wellen, stückweise,  ins Niemandsland .


Das Meer soll es sein und die zeitlosen Sequenzen. Wenn er vom All auf sich hinunter blickt, ist sein Bewusstsein definitiv in keinem Land.

Zitat:
Nichts anfangen kann ich mit der Einteilung des untereinander geschichteten Satzes:  Ich hasse mich. Mit dem du vermutlich die Wucht, mit der er empfindet, sichtbar machen möchtest.  Ich meine, es müsste heißen: Ich-ha-sse-mich. Oder habe ich hier irgendetwas nicht verstanden? Dann freut mich deine Erklärung anschließend.


Ich hatte diesen Satz vorher anhand der Silben getrennt, es gefiel mir aber nicht. Die im Text vorliegende Umsetzung des Satzes "Ich hasse mich" fand ich am stimmigsten, vor allem, weil zum Schluss "ich" übrigbleibt. Zwischendurch hatte ich den Satz nicht nach unten fließend, sondern normal von links nach rechts stehen, aber es passte nicht. Ich dachte dann, entweder weg, oder nach unten fließend und habe mich dazu entschlossen ihn so zu lassen, weil so ein - ich sage mal -, schmerzhafter Gedanke (wenn ein Mensch so über sich selbst denkt, ist das definitiv nicht gut) meinem Empfinden nach, nach unten geht. Rational kann ich dir das nicht erklären. Vielleicht so: Wenn ich Selbsthass malen würde, dann würde sich die Farben nach unten hin verdichten, subtanzieller werden lassen, bis hin zum Pastösen, neben dunklen Tönen, gäbe es auch eine Stelle, in der Zinnober "heraussticht". Ich hoffe, du kannst mir folgen und der Grund, für die Formatierung dieses Satzes wird nun klarer.

rieka hat Folgendes geschrieben:
Der Kampf mit sich, dieses Ja/Nein, fällt mir durch diese Formgebung etwas zu offensichtlich aus. Allerdings wüsste ich nicht, wie dieser Prozess anders/besser dargestellt werden könnte und dieses Ja/Nein trifft  den Kern.
8 Punkte


Ja, die Jas und Neins, sie sind stachelig, aber ich will sie so und könnte mir den Text nach wie vor nicht ohne vorstellen. Du erkennst, dass sie den Kern treffen. Mehr kann ich mir nicht wünschen.

Vielen Dank für die ausführliche Kritik und für die vielen Punkte. smile extra

Liebe Grüße,
Heidi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag23.12.2016 12:33

von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo bamba,

bamba hat Folgendes geschrieben:
Auf einem Kreuzfahrtschiff.
Ausgangslage wäre gegeben für “satirischen“ Monolog, der mich interessieren würde und in Ansätzen vorhanden ist.


ich finde es interessant, dass du den Monolog als satirisch empfindest, denn obwohl ich gerne Satire schreiben würde, weiß ich eines sicher: dazu bin ich nicht in der Lage. Sicherlich spiele ich ein wenig mit der Frage: Wie viel Animation brauchen wir? Warum lassen sich tausende Menschen, die mit einem Schiff unterwegs sind, lieber unterhalten und nicht von den Naturgewalten mitnehmen? Ich will niemandem auf den Schlips treten, es gibt bestimmt auch Kreuzfahrende, die lieber an der Reling stehen, den Himmel, das Wasser und den Wind genießen, vielleicht Delfine in den unendlichen Weiten der See erblicken, aber da es auf diesen Schiffen doch ein breites Angebot an Unterhaltung gibt, wird es vermutlich auch von vielen angenommen, um die Zeit zwischen den Ausflügen an Land zu überbrücken.

bamba hat Folgendes geschrieben:
Gut gewählt mMn das Beispiel des erworbenen Bildes.


Ja, das Bild; es werden tatsächlich Bilder von namhaften Künstlern auf Schiffen verkauft.

bamba hat Folgendes geschrieben:
Margot tot, ich tot, die Welt tot, ja, nein, Tod, neu .... uä., sind Null-Alles-Bilder, die mir den Text versalzen haben. Sorry, keine Punkte.


Schade, dass dir die "Null-Bilder" den Text versalzen haben. Andererseits spricht es doch dafür, dass du stark mitgegangen bist, die Zerrissenheit tief empfunden hast und die tote Welt, hinter der Leben ist (usw.), dich an deine Grenzen gebracht hat. Dass du diese Stellen als störend empfindest, kann ich absolut nachvollziehen, aber wie weiter oben beschrieben, erschien es mir als notwendig, den Text zu brechen, in der Hoffnung, dass der eine oder andere Leser, den weiteren, eher harmonischen Fließtext mit wacheren Augen liest.

Vielen Dank dafür, dass du mir deine Gedanken zu meiner Geschichte mitgeteilt hast.

@ Jenni, Lionne, Ithanea

Anders als geplant, werde ich es nicht mehr schaffen vor Weihnachten auf eure Kommentare einzugehen. Das werde ich dann nach den Feiertagen nachholen.

Dann wünsch ich allen, die diesen Kommentar lesen und auch allen, die es nicht tun a recht guade Weihnacht.

Liebe Grüße,
Heidi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 2 von 3 Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3  Weiter

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 11/2016
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Der Glücksritter
von Peter Hort
Peter Hort Werkstatt 0 22.04.2024 20:39 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Einstand
Der Bandit
von dirkheg
dirkheg Einstand 5 22.04.2024 12:43 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Rechtliches / Urheberrecht / Copyright
Nach Vertragsabschluss wird der Verla...
von Mion
Mion Rechtliches / Urheberrecht / Copyright 33 22.04.2024 12:05 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Der rote Teppich hat Flecken - oder t...
von schreiby
schreiby Roter Teppich & Check-In 5 22.04.2024 10:09 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Trash
Der Renegat
von wohe
wohe Trash 2 22.04.2024 08:58 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungBuchBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von sleepless_lives

von EdgarAllanPoe

von sleepless_lives

von Nemo

von BerndHH

von Traumfänger

von silke-k-weiler

von zwima

von Constantine

von Mogmeier

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!