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Freudscher Versprecher


 
 
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Steky
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
S


Beiträge: 33



S
Beitrag20.11.2016 23:07

von Steky
Antworten mit Zitat

Hallo, JackyFoaker!

Du hast der Geschichte nun mehr Sinn gegeben, die Protagonistin setzt sich intensiver mit der Pornografie und der Scham auseinander, freut sich sogar, das nächste Magazin zu verkaufen, als sie merkt, dass der Transaktion ohnehin niemand Aufmerksamkeit schenkt.

Sie überwindet die Scham nicht, fasst aber dennoch Mut.

Die Geschichte ist nun nicht mehr so spannend und bilderreich - was daran liegt, dass du die Dinge nicht einfach geschehen lässt, sondern sie erklärst.

Alles, was keine aktive Handlung darstellt, nimmt der Geschichte die Atmosphäre und Spannung.

LG
Steky
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Rodge
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 845
Wohnort: Hamburg


Beitrag22.11.2016 08:40

von Rodge
Antworten mit Zitat

ja, natürlich wird es dadurch länger. Wenn du aber ganz darauf verzichtest, bleiben die Charaktere blaß und jede Geschichte ist spätestens nach 10 Seiten zu Ende.

Grüße
Rodge
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JackyFoaker
Gänsefüßchen
J


Beiträge: 21



J
Beitrag22.11.2016 19:20

von JackyFoaker
Antworten mit Zitat

Hm, ich bin da ehrlich gesagt unschlüssig.
Es soll ja eher einer Panikattacke gleichen, bei der sich ja sehr viel innerlich abspielt. Ich frage mich, was man da an Handlung beschreiben hätte sollen. Ich werde mir aber meinen Text nochmal mit euren Augen durchlesen und bin gespannt, ob mir dann klarer wird, was ihr bemängelt.

Hab momentan leider viel zu wenig Zeit für die Schreiberei, möchte aber Danke sagen, dass ihr euch den Text durchgelesen und kommentiert habt, daher der etwas inhaltslose Post.


_________________
Woher soll ich wissen, was meine Protagonistin will, bevor ich lese, was ich tippe?
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Steky
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
S


Beiträge: 33



S
Beitrag23.11.2016 21:44

von Steky
Antworten mit Zitat

@JackyFaoker

Wenn deine Kurzgeschichte aus Sätzen wie

Zitat:
Der Kunde zeigt auf die Erotikmagazine hinter der Kassentheke


besteht, machst du alles richtig. Sie stellen aktive Handlung dar.

Wenn deine Kurzgeschichte wiederum aus Sätzen wie

Zitat:
Zu praktisch ist es, hier zu arbeiten; die ruhige Frühschicht am Samstagmorgen ist geschenkt und ich brauche nur zehn Minuten zu Fuß hierher


besteht, nimmst du ihr Spannung und Atmosphäre. Sie stellen keine aktive Handlung dar und eignen sich für längere Prosastücke.

Du kannst es ja beim nächsten Mal ausprobieren.

LG
Steky
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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag26.11.2016 13:21
Zur Überschrift
von Selanna
Antworten mit Zitat

In der neuen Version fehlt ja der Freudsche Versprecher. Den hätte ich nicht herausgekürzt, den fand ich recht witzig. Was mir hingegen gut gefällt, ist das Wortspiel "Anne" als deutscher Name und türkische Anrede für Mutter, das ist gut!
Aber ich weiß nicht, ob die langen Haare als Dämmmaterial für die Hitze im Gesicht wirken, wenn sie in einem straffen Dutt am Hinterkopf unter dem Hidschab sitzen.
Nur so kleine Aspekte...

Liebe Grüße
Selanna


_________________
Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham
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Drakenheim
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 44
Beiträge: 392
NaNoWriMo: 50166
Wohnort: Burg Drakenheim Gelehrtenturm


Beitrag26.11.2016 19:26

von Drakenheim
Antworten mit Zitat

Der Freud'sche Versprecher ist weg. Warum?

Du hast deiner Prota einen streng religiösen Hintergrund gegeben und Scham mit Erregung richtig schön verknüpft. (Funktioniert übrigens in streng christlichen Familien auch sehr gut, nebenbei bemerkt. Und das im ach-so-aufgeklärten Deutschland der 90er Jahre...) Dieses warme Gefühl und das sich-hinein-steigern kann ich sehr gut nachvollziehen. Auch das Glühbirnengefühl und den Wunsch, alle Regeln endgültig nieder zu schreien.

Ich finde die zweite Version ein wenig langatmig. Da kannst du durch Kürzungen an Würze gewinnen. Und sie enthält einige Wiederholungen, wo du noch Variationen einbauen kannst.
"Schämen" hast du sehr oft verwendet, "warm" und "Wärme", und in einem Absatz sehr oft hintereinander "Geschlecht".

Selannas Einwand mit den Haaren unterm Hidjab stimme ich voll und ganz zu.

JackyFoaker hat Folgendes geschrieben:
"Ist denn die neue Leck-Show schon da?"
Der Kunde zeigt auf die Erotikmagazine hinter der Kassentheke. Außer ihm ist niemand im Tankstellenshop.

„Leck-Show!“, denke ich, „ohje. Was für ein Titel.“ Der exquisite Zeitschriftenstapel ist mir mittlerweile nicht mehr unbekannt, eine „Leck-Show“ habe ich bis dato aber noch nicht gesehen. Von Gewöhnung kann man auch noch nicht sprechen, ich schäme mich sehr dabei, die Zeitschriften mit den nackten Frauen über den Kassentisch zu reichen. Beim Vorstellungsgespräch kurz nach meinem 18. Geburtstag wurde diese Aufgabe auch mit keinem Wort erwähnt. Vielleicht ist es für die Kollegen auch ganz normal und nur für mich so unangenehm? Ob die Kolleginnen sich auch bei jedem Verkauf mit dem jeweiligem Frauentyp aus den Heften vergleichen? Wenn Männer das Magazin „OHO“ ordern, auf dem die beiden „O“s aus extrem großen Frauenbrüsten bestehen, bin ich immer ganz erleichtert: Ich passe definitiv nicht in das Beuteschema des Kunden. Bei den Kunden, die das Magazin „Just 18“ kaufen, bin ich mir dagegen nicht ganz sicher und halte meinen Blick beim Verkauf noch ein wenig gesenkter. Auf gar keinen Fall möchte ich einen interessierten Eindruck erwecken. Und obwohl ich mit den Kunden, die jeden Samstagmorgen das Set „Schlüsselloch, sexy, Sexwoche“ mit den genuschelten Worten „Muss ich für jemanden mitbringen.“ im Rucksack verstauen, die Scham zu teilen scheine, sind sie mir auch nicht sympathisch.

Deswegen den Nebenjob aufgeben? Zu praktisch ist es, hier zu arbeiten; die ruhige Frühschicht am Samstagmorgen ist geschenkt und ich brauche nur zehn Minuten zu Fuß hierher. Und wie lange musste ich mit meinem Vater um die Erlaubnis kämpfen! Nur mit Annes Hilfe konnten wir uns einigen. „Sobald deine Schulnoten nicht mehr im oberen Bereich liegen, ist es vorbei mit der Arbeit! Denke an dein Abitur! Das Geld ist für dein Studium, du gibst es nicht schon vorher aus!“ Zum Glück weiß er nicht, dass ich auch Trinkgeld bekomme. Und glücklicherweise weiß er auch nicht, welche Zeitschriften ich hinter der Kasse hervorhole und verkaufe. Immer wieder ertappe ich mich dabei, dass ich ihn in einem hereinkommenden Kunden erkenne. Der Verfolgungswahn entbehrt jeglicher Basis; er hat mich in den 4 Monaten noch kein einziges Mal in der Tankstelle besucht. Vielleicht schämt er sich dafür, dass er seine Tochter hier arbeiten lässt? Oder er schämt sich dafür, dass er von Anne bezirzt wurde. Dennoch fürchte ich den Tag, an dem er hier erscheint und ich seine Enttäuschung und Scham über sich selbst sehen kann. (Diese Sätze würde ich komplett streichen.)

Ich beginne mich schon zu schämen, wenn ich den Kunden in dieser speziellen Verkaufssituation den Rücken zuwenden muss und mich dann auf Kniehöhe dem Zeitschriftenstapel widme.  ("Ich beginne mich schon zu [...]" ist eine Wischi-waschi-Formulierung, in der ich mehr Unsicherheit beim Schreiber als beim Prota ausmache.) Wie eine Magd beim Erbsenzählen komme ich mir vor. Ich spüre die Blicke der Kunden und bilde mir ein, sie würden mich interessiert ansehen; sich wünschen, ich würde in derselben Position kauern, aber ihnen zugewandt sein. Grässlich.

Nun also die Leck-Show. Ich mache mich auf die Suche nach einem entsprechenden Titelblatt. Ich kann es nicht verhindern: ich stelle mir während der Suche mein eigenes Geschlecht vor. Kurz blitzt ein Bild auf, das mein Geschlecht zeigt, wie es geleckt wird. Im nächsten Moment aber stelle ich mir den Kunden vor, wie er sich mein Geschlecht vorstellt. Die Gedanken überschlagen sich und rasen durch meinen Kopf. Ich stelle mir vor, dass er sich mein Geschlecht vorstellt während es geleckt wird. Wie er es leckt! Die bereits in ihrer Entstehung wieder zerbröselnden Bilder überschlagen sich und drängen sich zwischen die Bilder, nach denen ich Ausschau halte. Was wird auf dem Cover zu sehen sein: eine oder mehrere Vulvas? Und wer leckt sie? Frauen? Männer? Mir wird warm. Ich spüre die Wärme in meinem Gesicht hochtraben und versuche, sie mit langsamen Atmzügen wieder hinunter zu atmen. Dadurch wird mir leider nur im Bauchraum immer noch wärmer. (Sehr viel Geschleck am Geschlecht, aber die Wärme, die in den Bauchraum runtergedrückt wird, ist ein schönes Bild in dieser Situation.)
Ich richte meinen Fokus wieder auf die Zeitschriften.
„Sie müsste eingeschweißt sein!“, versucht mir der Kunde zu helfen. Die Suche dauert schon ein wenig an und wie mir ein Blick über die Schulter verrät, steht nun schon ein weiterer Kunde an der Kasse. Ich lege eine nackte Frau nach der anderen von einem Stapel auf den anderen. Keine Leck-Show in Sicht. Ich meine die Ladentür zu hören. Noch ein Kunde. Die Hitze wallt wieder hinauf in den Kopf und ich beginne nun ordentlich zu schwitzen. In meiner Vorstellung überreiche ich gleich dem Kunden eine Zeitschrift mit entblößten Vaginas und Zungen, die daran lecken. Wenn die Bilder in meinem Kopf doch nur nicht wären. Zur Scham gesellt sich langsam Ärger. Warum muss mir das denn auch so unangenehm sein? Warum muss ich mich ständig schämen? Wie ich an einem frühen Samstagmorgen feststellen konnte, sind die Inhalte doch tatsächlich gar nicht so uninteressant und es gibt einiges zu entdecken, was der Biologie-Unterricht nicht abdeckt. Wäre an jenem Samstagmorgen allerdings mein Vater in den Shop gekommen, mich hätte das Schamgefühl aus dem Bauchinneren aufgefressen. Oder es hätte mich einfach explodieren lassen. Das wäre vermutlich auch am besten, dann bräuchte ich ihm nicht einen Moment in die Augen zu sehen.

Jetzt bin ich auch nicht mehr weit davon entfernt, zu explodieren. Mir ist so warm und heiß am Kopf und in der Brust, ich sehe sicher aus wie eine rote Glühlampe. Irgendwann werde ich die Zeitschrift finden und dann muss ich wieder hinter dem Kassentresen auftauchen! Und dann werden sie alle sehen, wie sehr ich mich schäme und sich denken: „Ist ja klar, dass die sich schämt.“ Diese Überlegung katalysiert erneut das Ärgergefühl. „Leckt mich doch alle kreuzweise mit euren Schwänzen, Hämmern, Hobeln, Löchern, Melonen, Pflaumen, Mösen, Möpsen, Pflöcken, Schnecken, Fotzen und was euch sonst noch so aufgeilt“, möchte ich schreien. So gerne würde ich etwas in der Art brüllen. Und mich damit entgegen aller Erwartungen verhalten. Das macht mich besonders wütend: Dass alle meinen zu wissen, wie ich mich zu verhalten habe. Wie gerne würde ich lockerer mit dem Thema umgehen können. Wie die Dame von der Zeitschriftenstelle, die auf die Nachorder einer Spezialausgabe, der „OHO Spezial“, nur belustigt lasziv meinte „Oohoooooo…. Oooolalaaaa…“, um dann gleich wieder im normalen Tonfall fortzufahren, „fehlt euch sonst noch was? Alles klar, ist morgen in der Lieferung mit dabei.“

So schlimm wie heute war es noch nie. Ich ärgere mich zunehmend auch über meine Inkompetenz und beschließe, die eingeschweißten Magazine noch einmal durchzugehen. Meine langen Haare wirken wie Dämmmaterial: sie halten die Wärme sicher und fest an mir und die Hitze scheint keinen Weg zur Abstrahlung finden zu können. In mir kristallisieren nun vollständige Bilder aus: geleckte Muschis in Großaufnahme, die ich dem Kunden reiche. Die Blicke der anderen Kunden, die vom Käufer der Leck-Show zum Magazin und von dort zu mir und wieder zum Magazin und wieder zu mir wandern - und dort verweilen. Alle sind höchst amüsiert. Ich verkaufe die Zeitschriften nur! Warum kann ich mich nicht mitamüsieren?
 
Schließlich habe ich eine Zeitschrift in der Hand, auf der sehr lange Frauenbeine abgebildet sind. Ich halte inne, mein Blick wandert die makellosen Beine hoch bis zum Schritt. Dort ist ausnahmsweise kein nacktes Geschlechtsorgan, dort prangt der Titel der Zeitschrift groß und breit: LEG-Show.

Mit offenem Mund und schwindelndem Kopf tauche ich(Leerzeichen fehlt)mit dieser Zeitschrift in der Hand wieder hinter dem Kassentisch auf. Beine? Ich kann es nicht fassen, so erstaunt bin ich. Einfach nur Beine? Ich kann mich nicht fassen. Mein Erstaunen fegt alle Mösenbilder aus meinem Gehirn und voller Erleichterung überreiche ich dem Kunden die Zeitschrift: „Na, da haben wir sie ja endlich. Die hat sich aber hartnäckig dagegen gewehrt, von mir gefunden zu werden. Bitteschön.“ Ich lächle sogar. Ein wartender Kunde lässt seinen Blick interessiert über das Weinsortiment schweifen, ein weiterer blickt nach draußen, um sich wegen der Zapfsäulennummer zu vergewissern und ein dritter Kunde notiert sich im Fahrtenbuch den Kilometerstand.
Ich schiebe je zwei Finger an den Schläfen unter den enganliegenden Stoff und lüfte so meinen Hidschab ein wenig. Puh! Mit einem Lächeln im Gesicht macht es sich ein Gedanke in mir bequem: Ich freue mich schon riesig auf den nächsten Verkauf einer Schmuddelzeitschrift.


Das waren meine drei Cent. Ich hoffe, dass sie dir helfen.
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JackyFoaker
Gänsefüßchen
J


Beiträge: 21



J
Beitrag27.11.2016 12:21
Re: Zur Überschrift
von JackyFoaker
Antworten mit Zitat

Selanna hat Folgendes geschrieben:
In der neuen Version fehlt ja der Freudsche Versprecher. Den hätte ich nicht herausgekürzt, den fand ich recht witzig. Was mir hingegen gut gefällt, ist das Wortspiel "Anne" als deutscher Name und türkische Anrede für Mutter, das ist gut!
Aber ich weiß nicht, ob die langen Haare als Dämmmaterial für die Hitze im Gesicht wirken, wenn sie in einem straffen Dutt am Hinterkopf unter dem Hidschab sitzen.
Nur so kleine Aspekte...

Liebe Grüße
Selanna


Danke, Selanna für dein Feedback! Mein Leser hier zu Hause hat das mit "Anne" nicht verstanden.
Ich hatte mir auch überlegt, ob ein Hidschab überhaupt dazu führt, dass man bei Aufregung noch mehr aufheizt und mir vorgenommen, da mal nachzufragen. Ich muss den Text nochmal lesen, eigentlich sollte es nicht so klingen, dass das Gesicht gedämmt wird, sondern der Kopf insgesamt eben weniger Wärme abstrahlen kann.

Den Freudschen Versprecher habe ich raus, weil ich es mit LEG-/LECK-Show irgendwie so gedoppelt fand und mich nur für eines der Wortspiele entschieden habe.


@Drakenheim: Vielen lieben Dank für deine Mühen! Das sehe ich mir gleich nochmal intensiv an.
Jetzt will ich es dann doch nochmal überarbeiten; eigentlich wollte ich es ja abschließen. Laughing

Du hast recht: Natürlich kann es auch eine mittelmäßig christliche, oder einfach verklemmte Familie sein; man muss nicht erst einen Hidschab tragen. Ich wollte zusätzlich das Bild entwerfen, dass man allein durch ihr Äußeres bestimmtes Verhalten voraussetzt.


_________________
Woher soll ich wissen, was meine Protagonistin will, bevor ich lese, was ich tippe?
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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag27.11.2016 14:19

von Selanna
Antworten mit Zitat

Also, als nicht Muslima trage ich auch manchmal (je nach Wetterlage) ein Tuch um den Kopf und ich finde schon, dass das aufwärmt. Wenn es dann noch so sorgfältig festgesteckt ist, hat das sicher genau den dämmenden Effekt, den Du meinst. Vielleicht kannst Du den Satz ja nur ein bisschen abändern: statt
Zitat:
Meine langen Haare wirken wie Dämmmaterial: sie halten die Wärme sicher und fest an mir auf meinem Kopf und die Hitze scheint keinen Weg zur Abstrahlung finden zu können


"Lang" würde ich weglassen oder durch "dick"/ "üppig" ersetzen, weil lange Haare mE nur dann als lang wahrgenommen werden, wenn sie offen sind. Deshalb impliziert die Aussage "lange Haare" für mich eher "offene Haare" ... wobei ich zugebe, dass mein halber Aufsatz zu einem Deiner Adjektive auch etwas übertrieben ist Rolling Eyes also, Du darfst gern die Augen verdrehen.

Ob meine Einfügung "auf meinem Kopf" nun so elegant klingt, stelle ich mal selbst in Frage und musst Du entscheiden, aber sie würde eindeutig klären, dass die Hitze nicht nur in den Wangen glüht (an die Haare als Dämmmaterial in diesem Fall ja nicht heranreichen).

Warum Du den Freud'schen Versprecher herauskürzt, habe ich verstanden und ich denke, das ist legitim, aber dann musst Du eine neue Überschrift suchen. Und da Du ja keinen Witz schreibst, sondern eine Kurzgeschichte, kann man sich sicher zwei Wortspiele zugestehen, wenn man das möchte, noch dazu, weil sie sich ja doch im Endeffekt um denselben Kern drehen. Außerdem, nachdem die Prota nun so viel an Geschlechtsorgane denkt
Zitat:
Schwänzen, Hämmern, Hobeln, Löchern, Melonen, Pflaumen, Mösen, Möpsen, Pflöcken, Schnecken, Fotzen
wäre es einfach allzu nachvollziehbar, wenn ihr ein "eingeschwanzt" herausrutschen würde.

Ich denke, wenn Du Drakenheims Verbesserungsvorschläge noch mit berücksichtigst, kannst Du mit der Geschichte abschließen, dann ist sie ein rundes, unterhaltsames Werk! Mein Kompliment!


_________________
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