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Sakepharus Gänsefüßchen
S Alter: 36 Beiträge: 22 Wohnort: Leipzig
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S 06.12.2007 00:12 eine weihnachtsgeschichte von Sakepharus
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Es war, wie wohl fast jede Weihnachtsgeschichte beginnt, in einer kalten, verschneiten Winternacht. Die Flocken schwebten als ein fast undurchsichtiger weißer Schleier ruhig, fast andächtig durch die stechend kalte Luft. An verschiedenen Stellen stoben die kleinen, eisigen Sterne zu einem wallenden Wirbel auf und wurden vom Wind tanzend und schaukelnd in die Ferne getragen. Bäume, Sträucher, Gräser und alles andere glänzten funkelnd im fahlen Mondlicht, welches durch vereinzelte Lücken in der grauschwarzen Wolkendecke auf die schlafende Erde niederfiel. In der Ferne, zwischen zwei seicht ansteigenden Hügeln, gänzlich vom Schnee bedeckt, konnte man schwach flackernde Lichter erkennen. Diese, sollten dem einsamen Wanderer ein Weg zu einer warmen Stube, und herzlicher Gastfreundschaft sein.
Unsere Weihnachtsgeschichte beginnt in einem Dorf, von genau dem diese warmen Lichter stammen.
Gevatter Frost hatte mittlerweile eine dicke,weiche Decke über die ruhende Natur gelegt. Und alles was einst mit ihr voller Leben und Heiterkeit war schien nun ebenfalls zu schlafen.
Die Häuser der kleinen Gemeinde sahen aus, wie Schneehütten und die Dächer ächzten bereits unter der Last des nicht enden wollenden Schneefalls. Schmale Gänge wurden von den Bewohnern quer durch das Dorf von Haus zu Haus in die weiße Pracht gestapft und zerstörten somit diese erhabene Vollkommenheit.
Durch die Fenster der kleinen Holz und Lehmhütten schien ein warmes, unstetig flackerndes Licht um sich dann auf den Schnee niederzulegen. Aus den windschiefen Schornsteinen quoll weißgrauer Rauch und stieg fast senkrecht in die schwarze Nacht.
Auf dem kleinen Marktplatz vor einer einfachen und schlichten Kirche hatte man eine Tanne wundervoll angeputzt. An unzähligen Stellen des dunkelgrünen Kleides funkelten Kerzen und beschienen den anderen Weihnachtsschmuck mit einem schwachen Schein.
Den Weihnachtsbaum schmückten Walnüsse, Haselnüsse, Äpfel, Apfelsinen, kleine Schnitzarbeiten, wie Engel, Schafe und Nussknacker. Man hatte Sterne aus Stroh geflochten und Tannenzapfen kunstvoll mit dem Messer bearbeitet. Der bescheidene Besitztum der Menschen war an allen Stellen zu sehen. Doch gerade dieser zauberhafte Fleck Erde schien vom Geist der Weihnacht allgegenwertig geprägt worden zu sein.
Mittlerweile hatten die Glocken der kleinen Gemeindekirche mit einem tiefen Dröhnen die Mitternacht eingeläutet, was so viel heißt wie Meine lieben frommen Bürger, auch wenn jetzt noch einer von euch wach ist, so sollte sich auch diese unruhige Seele nun zu Bett begeben. Der neue Tag bringt eine Menge neuer Arbeit. Schlaft und sammelt Kräfte. Es gibt viel zu tun.
Bald ist Weihnachtszeit.
Doch einer wollte der gut gemeinten Aufforderung in dieser Nacht beim besten Willen nicht nachkommen.
In Richtung des anschwellenden Hügels im Norden unserer kleinen Gemeinde. brannte doch tatsächlich noch ein Licht . Es waren schon die letzten Ausläufer des kleinen Dorfes zu verzeichnen und die ersten Kiefern leiteten vereinzelt den dichten Wald ein. Die hochgewachsenen Nadelbäume reckten sich wie stumme Riesen in den Himmel und wurden von der Nacht verschlungen. Hier oben auf dem Hügel schwoll der im Tal noch ruhige Schneefall zu einem fauchenden Gestöber an. Faustgroße Flocken wirbelten wirbelten umher, sodass sich die Sicht auf eine Armlänge voraus verkürzte.
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Sakepharus Gänsefüßchen
S Alter: 36 Beiträge: 22 Wohnort: Leipzig
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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06.12.2007 18:18
von Nihil
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Argh! Wie kann es möglich sein, dass ein ganzer Text plötzlich verschwindet?
Tut mir Leid, Sakepharus, aber die Menge Text, die ich gerade geschrieben habe, will ich nicht noch einmal tippen. Das klingt wie eine dumme Ausrede, aber meine Rezension ist wirklich von einem Moment auf den anderen aus diesem Fenster verschwunden. O.o
Dann muss die Kurzfassung reichen: Der Anfang deiner Geschichte haut mich nicht vom Hocker und würde mich nicht zum Kaufen anregen. Das liegt daran, dass du am Anfang eine eintönige Landschaft beschreibst, die wohl 98% aller Menschen beim Schreiben einfallen würde. Außerdem verwendest du Ausdrücke, die ebenfalls alles andere als frisch sind. Mondlicht ist immer fahl, immer schläft die Erde in der Nacht und der Schnee fällt wie ein Schleier. Das ist alles verbraucht. Such dir doch was Neues aus und stelle lieber einen kurzen, prägnanten Satz mit dem gewissen Etwas an den Anfang. Beispiele:
"Entweder mache ich mir Sorgen oder was zu essen."
"Die Nacht war so dunkel wie das Innere einer Katze."
"Alles beginnt irgendwo, auch wenn viele Physiker anderer Meinung sind."
Das sind alles Sätze, die clever sind und ungewöhnlich. Sie machen Lust auf mehr, wecken Interesse an dem Übrigen. Noch ein schnelles Wort zu deiner Handlung: Die Idee wäre für eine Kindergeschichte ganz niedlich, aber sprechende Bücher sind auch schon wieder so ein Fantasymärchen-Klischee. Ich für meinen Teil habe schon 3 Filme gesehen, die zumindest sprechende Bücher enthielten, wenn auch nicht als Hauptcharaktere. Ich wäre dementsprechend thematisch gesättigt. Tut mir Leid, dass ich dir nichts Gutes sagen kann, aber das ist nun mal meine Meinung.
- Ganymed
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Locard Klammeraffe
Alter: 36 Beiträge: 696 Wohnort: Münster
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06.12.2007 21:51
von Locard
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Nabend Sakepharus!
Tut mir leid, aber ich kann mich da Ganymed nur anschließen. Deine bisherige Einleitung klingt nicht sonderlich einfallsreich. Sie ist ebenso wie man sie in jeder mittelprächtigen Weihnachtsgeschichte finden kann. es ist immer kalt, der Schnee ist meterhoch und die Häuser werden unter ihm begraben. Außerdem sind höchstwahrscheinlich alle Dorfbewohner glücklich, liegen sich in den Armen und beschenken sich gegenseitig und sagen fröhlich Weihnachtsklassiker. Nur einer, der wohnt außerhalb und will nicht viel mit den Dorfmenschen zu tun haben. Er liebt die Einsamkeit
Deine Sprache ist zwar flüssig, aber viel zu überladen. Deine Satzkonstruktionen platzen förmlich vor Adjektiven! Lies selbst noch einmal drüber. Da muss dich doch etwas auffallen. Sonst melde dich nochmal
Deine weiterführende Idee finde ich zwar nett, aber sie reißt mich auch nicht unbedingt von meinem Hocker. Klingt so, als hättest du dir nicht viel Gedanken über deine Geschichte gemacht (siehe allgemeingültige Beschreibungen einer Winterlandschaft).
Natürlich erzeugt diese Art von Beschreibung eine eindeutige Stimmung bei den Leser - keine Frage! Es wirkt alles harmonisch - zu harmonisch. Dadurch könnte es auf manche Leser kitschig wirken. Manche mögen annehmen, eine Satire vor sich zu haben ...
_________________ "Komm, essen wir Opa!" - Pro Satzzeichen, denn sie retten Leben |
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Eireena Eselsohr
Beiträge: 360
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06.12.2007 23:14
von Eireena
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Hallo Sakepharus,
dem harten Urteil meiner Vorredner kann ich mich nicht anschließen. Da es jede Idee und jedes Thema schon zigmal gegeben hat und literarisch verarbeitet wurde, weiß ich nicht, warum ausgerechnet dieses Thema nicht mehr interessieren sollte - hängt von einer guten Umsetzung ab.
... Und um das zu beurteilen, finde ich Deinen ausgewählten Textteil nicht sehr hilfreich. Du fängst mit der Geschichte in der Geschichte an, die eine sehr gute Ausdrucksweise hat aber sehr klischeehaft ist, und das wars.
Mich würde interessieren, wie es weitergeht
LG
Eireena
_________________ Wer A sagt, beherrscht noch lange nicht das ganze Alphabet. © Andreas Marti |
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Locard Klammeraffe
Alter: 36 Beiträge: 696 Wohnort: Münster
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06.12.2007 23:52
von Locard
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Eireena hat Folgendes geschrieben: |
dem harten Urteil meiner Vorredner kann ich mich nicht anschließen. Da es jede Idee und jedes Thema schon zigmal gegeben hat und literarisch verarbeitet wurde, weiß ich nicht, warum ausgerechnet dieses Thema nicht mehr interessieren sollte - hängt von einer guten Umsetzung ab.
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Sowas habe ich auch nicht behauptet! Unser Geist ist nun einmal begrenzt und somit auch der Ideenreichtum unserer Spezies
Allerdings betonst du auch, dass es von einer guten Umsetzung abhäng. Und diese fehlt hier bis jetzt. Das "Werk" (jaja, ich weiß, Anführungszeichen gehören nur in ein Zitat), wie es uns hier präsentiert wird, hebt sich nicht von anderen ab. Hier fehlt die Zündkerze, die alles zum Laufen bringt, die den Leser mit- und mich vom Hocker reißt - zumindest die Einleitung. Sie ist nicht prägnant. Nicht für Sakepharus' Roman spezifisch. Verstehst, du was ich meine? Man könnte nun jede x-beliebige Weihnachtsgeschichte daranhänge. Warum also ausgerechnet seine?
_________________ "Komm, essen wir Opa!" - Pro Satzzeichen, denn sie retten Leben |
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Eireena Eselsohr
Beiträge: 360
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07.12.2007 00:37
von Eireena
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Zitat: | Allerdings betonst du auch, dass es von einer guten Umsetzung abhäng. Und diese fehlt hier bis jetzt. |
Da gehen unsere Meinungen völlig konform. Wünsche mir ebenfalls einen aussagekräftigeren Teil und hoffe jetzt einfach, dass der auch kommt
LG
Eireena
_________________ Wer A sagt, beherrscht noch lange nicht das ganze Alphabet. © Andreas Marti |
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Sakepharus Gänsefüßchen
S Alter: 36 Beiträge: 22 Wohnort: Leipzig
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7748 Wohnort: Oderint, dum probent.
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07.12.2007 20:28
von Brynhilda
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Also, ich finde erst mal, daß es sich gut und eingägig liest.
An manchen Stellen muß natürlich die Komma-Setzung korrigiert werden, und einige Formulierungen sind auch nicht so elegant.
Zitat: | Es war, wie wohl fast jede Weihnachtsgeschichte beginnt, |
Daß es eine Weihnachtsgeschichte sein soll, braucht nicht am Anfang erwähnt zu werden. Das ergibt sich ja durch die Handlung. Außerdem wirkt diese Formulierung leicht kitschig.
Erst schreibst du das:
Zitat: | Bäume, Sträucher, Gräser und alles andere glänzten funkelnd im fahlen Mondlicht, welches durch vereinzelte Lücken in der grauschwarzen Wolkendecke auf die schlafende Erde niederfiel. |
Und dann kommt das:
Zitat: | Die Häuser der kleinen Gemeinde sahen aus, wie Schneehütten und die Dächer ächzten bereits unter der Last des nicht enden wollenden Schneefalls. |
Das wiederspricht sich.
Nun stamme ich auch nicht gerade aus den Tiefen des Thüringer Waldes, aber ich wieß schon: Wenn der Schnee so hoch liegt, daß alles darunter ächzt, dann sieht man keine Sträucher mehr, und Gräser schon gar nicht.
Und hier...
Zitat: | Mittlerweile hatten die Glocken der kleinen Gemeindekirche mit einem tiefen Dröhnen die Mitternacht eingeläutet, was so viel heißt wie Meine lieben frommen Bürger, auch wenn jetzt noch einer von euch wach ist, so sollte sich auch diese unruhige Seele nun zu Bett begeben. Der neue Tag bringt eine Menge neuer Arbeit. Schlaft und sammelt Kräfte. Es gibt viel zu tun.
Bald ist Weihnachtszeit. |
... haben wir wieder diesen Wechsel in den Zeitformen.
Wenn man etwas erzählt, sollte man eigentlich im Imperfekt bzw. Präteritum (das sind Synonyme) bleiben. Aber du neigst dazu, immer wieder in das Präsens zu springen.
Aber ansonsten finde ich die Sache spannend, und auch die Idee ist gut, obwohl sie mich ein wenig an ein Buch erinnert, daß ich gerade lese. "Lost Things" von Connolly.
Trotzdem - deine Idee geht in eine andere Richtung. Mach nur weiter.
Und gibt der Geschichte Zeit, sich zu entwickeln.
Aber nicht zu viel, ich bin schließlich neugierig.
Viele Grüße,
Brynhilda!
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