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MrT Klammeraffe
Beiträge: 725
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28.10.2016 12:22 Den Anfang vom Anfang finden von MrT
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Moin,
seit Tagen quält mich diese eine Frage, wie man jemanden aus einem schlimmen / beängstigenden Traum aufwachen lassen kann.
Natürlich kann jemand "schweißgebadet", "schreiend" oder "um sich schlagend aufwachen". Doch dies ist es nicht, wonach ist suche.
Vielmehr suche ich eine Möglichkeit, die Phase zwischen Ende eines schlimmen Traumes und dem Aufwachen zu beschreiben. Bildlich habe ich diesen Moment genau vor mir, doch will es sich einfach nicht in Worte fassen lassen.
Zur Zeit habe ich folgende Variante: Prota wacht "schweißgebadet" auf, realisiert nach wenigen Augenblicken, dass er wach ist und kann sich an einen Teil seines Traumes erinnern, da der immer gleiche Traum ihn bereits seit einiger Zeit verfolgt.
Ich finde jedoch, dass da noch etwas am Anfang fehlt. Zum Beispiel ein paar Worte, die mein Prota mehrmals wiederholt, bis er aufwacht.
Doch alles was ich bisher versucht habe, um genau diese Atmosphäre zu schaffen, will mir einfach nicht gefallen.
Kennt jemand Geschichten, die eine solche Situation beschreiben oder hat womöglich eine Idee, wie sich dies in wenigen Sätzen beschreiben lässt? Es wäre mir eine große Hilfe.
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Municat Eselsohr
Alter: 56 Beiträge: 353 Wohnort: Zwischen München und Ingolstadt
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28.10.2016 13:14
von Municat
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"Nein ... nicht ... lass los ..." Die Farben verschwammen zu einem dunklen grau, als MisterX die Augen öffnete. Es dauerte eine Weile, bis er sich an das diffuse Licht gewöhnte. Langsam schälten sich die vertrauten Konturen der Schrankwand aus der Dunkelheit. Er begriff, dass es die Bettdecke war, an die er sich immer noch klammerte. Er öffnete die zitternden Finger und wischte sich feine Schweißperlen von der Stirn.
Nur so ein Vorschlag ... ist mir direkt aus den Fingern geflossen
Je nachdem, was er in dem Traum gesehen hat, kann da statt "Nein ... nicht ... lass los" auch was ganz anderes stehen. So was wie
nicht da vorne ... bleib da weg
Feuer ... so heiß
oder eben irgendwas anderes.
Wenn es nicht sein vertrautes Zimmer ist, in dem er aufwacht, können da statt der Schrankwand und der bettecke natürlich auch ganz andere Dinge stehen.
_________________ Gräme dich nicht, weil der Rosenbusch Dornen hat, sondern freue dich, weil der Dornbusch Rosen trägt |
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1735
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28.10.2016 13:32
von Stefanie
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Auf keinen Fall sollte das Buch so anfangen. Das ist eins DER Klischeeanfänge, die Lektoren die Zehennägel hochrollen.
Wacht auf, ist verstört, weiß im ersten Moment nicht, wo er ist ...
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Municat Eselsohr
Alter: 56 Beiträge: 353 Wohnort: Zwischen München und Ingolstadt
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28.10.2016 13:38
von Municat
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Das sehe ich ein bisschen anders.
Es gibt viele mögliche Plots, zu denen ein solcher Einstieg passt. Die Aufwach-Situation gibt Dir die Möglichkeit, nah bei Deinem Prota zu sein, verschiedene Dinge anzudeuten, ohne sie genauer zu beschreiben und direkt in die Geschehnisse einzusteigen, die sich nach dem aufwachen ergeben.
_________________ Gräme dich nicht, weil der Rosenbusch Dornen hat, sondern freue dich, weil der Dornbusch Rosen trägt |
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MrT Klammeraffe
Beiträge: 725
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28.10.2016 14:28
von MrT
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@Municat
In der Art habe ich es auch schon versucht. Allerdings hatte ich gehofft, noch etwas besseres zu finden. Vielleicht sollte ich es aber einfach so stehen lassen.
@Stefanie
Das Risiko werde ich eingehen müssen, da es ein Element in meiner Geschichte ist, auf das ich nicht verzichten kann, da es Einfluss auf den weiteren Verlauf hat.
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1735
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28.10.2016 15:07
von Stefanie
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Viel Glück damit.
Ich habe in einem Schreibmagazin mal einen Artikel gelesen, wo die Lektoren sich darüber lustig machten, dass sie mal wieder eine Leseprobe haben, die so anfängt.
Scheint ein Klassiker bei Erstautoren zu sein.
Aber wenns dann gut und originell weitergeht, warum nicht.
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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28.10.2016 15:24
von Taranisa
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Vorschlag: schreib erst mal weiter und überarbeite dann den Anfang nochmal, wenn du tiefer im Schreibprozess und der Geschichte drinnen bist.
Du scheinst im Augenblick so davon gefangen zu sein, einen guten Anfang zu schreiben, dass es dich blockiert. Manchmal fallen einem die passenden Worte ein, wenn man gerade an einer anderen Szene ist.
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Insane Gänsefüßchen
Alter: 35 Beiträge: 49 Wohnort: USA
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28.10.2016 18:38
von Insane
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Hallo,
hast du eine Moeglichkeit den Traum fliessend in das Aufwachen uebergehen zu lassen? Sagen wir mal du schreibst ueber den Traum und der Traum kommt zum Ende und dein Prota knallt nach dem endlosen Fall auf den Boden. Er wacht auf und fuehlt wie er wirklich faellt weil er sich vor mit "Fluegelschlagen" versucht am Leben zu halten. Bumm Aufschlag, nun liegt er auf dem Boden und wedelt immer noch mit den Armen und tritt mit den Beinen gegen den Bettkasten bis er sich das Fussgelenk staucht ...
Moegliche andere Szenarien:
Traum vom Erstickungstod: Wacht auf dem Bauch schlafend mit dem Kopf im Kissen auf (Sauerstoffmangel)
Traum vom Schwimmen in einer Blutlache. Vater der frueher vor den Augen des Prota brutal ermordet wurde: Wacht in seinem eigenen Urin auf glaubt aber in einem See voller Blut zu treiben / unter zu gehen und der beissende geruch des Morgenurins laesst ihn verzweifelt in die Bettkannte beissen ... vielleicht nicht die beste Idee... Hier da hast du das Aufwach ritual ...
Schlafend summte er die gleichen drei Worte wie eine Melodie, die meist das Ende des Alptraumes bedeutete:"Ich finde dich, Ich finde dich, Ich finde dich." bis er von seinem eignen Schrei geweckt wird:"ICH FINDE DICH, ICH FINDE DICH."
Er balanciert ueber ein Seil ueber ner Schlucht - Was ist mit Schlafwandeln? Ein fliessender Uebergang aus dem Traum ins reale Leben. Er sitzt mit dem Schlafanzug an der Ubahn wie immer auf dem Weg zur Arbeit ... bis er aufwacht und auf den Gleisen balanciert
Uebrigens finde ich es auch total nervig einen Text mit einem Traum zu beginnen. Aber weisst du was? Schreib doch so als wenns ein Traum waere und jeder Leser denkt "boa nich schon wieder" und dann ZACK kein Aufwachen, wir sind bereits in der realitaet und alles geschah bei vollem Bewusstsein.
_________________ Es ist nichts wie es ist, es scheint nur wie es scheint. |
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MrT Klammeraffe
Beiträge: 725
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28.10.2016 19:23
von MrT
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Taranisa hat Folgendes geschrieben: | Vorschlag: schreib erst mal weiter und überarbeite dann den Anfang nochmal, wenn du tiefer im Schreibprozess und der Geschichte drinnen bist. |
Gerade weil ich an der Überarbeitung sitze, ist mir aufgefallen, dass sich der Anfang noch nicht wirklich gut liest.
@Stefanie
Diesen Artikel kenne ich auch. Blöd nur, dass ich ihn erst gelesen habe, als mein Manuskript schon sehr weit fortgeschritten war und meine Geschichte mit eben dem anfänglichen Traum stark verbunden ist. Würde ich auf den Traum verzichten, würde meine Geschichte nicht funktionieren. Dies habe ich schon versucht, womit alles nur schlimmer wurde, weshalb ich ihn wieder rein genommen habe.
Insane hat Folgendes geschrieben: | hast du eine Moeglichkeit den Traum fliessend in das Aufwachen uebergehen zu lassen? |
Genau dies versuche ich. Doch wirklich zufrieden bin ich mit dem Ergebnis noch nicht. Vielleicht geschieht aber noch ein Wunder.
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Insane Gänsefüßchen
Alter: 35 Beiträge: 49 Wohnort: USA
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28.10.2016 19:48
von Insane
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Erzaehl doch mal ein wenig um was es geht oder lad ein kleinen Ausschnitt aus deinem Text hoch, der dir nicht passt.
_________________ Es ist nichts wie es ist, es scheint nur wie es scheint. |
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1735
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28.10.2016 19:53
von Stefanie
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Du kannst die Geschichte ja auch ein bisschen früher anfangen lassen. Erzähl zB, wie er schlafen geht. So hast du zum einen die Möglichkeit, schon ein bisschen Orientierung bzgl Zeit und Raum zu geben, in dem die Geschichte spielt, und kannst ein paar Andeutungen unterbringen, um den Leser neugierig zu machen.
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Mara Leseratte
Beiträge: 141 Wohnort: Linz/Donau
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28.10.2016 19:54
von Mara
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Das wollte ich auch gerade sagen : Stell' doch die Textstelle ein. Vielleicht bist du ja zu selbstkritisch oder sonst findet sich sicher jemand der dann gezielt helfen kann.
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MrT Klammeraffe
Beiträge: 725
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28.10.2016 20:52
von MrT
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Hm, dann müsste ich es in "Einstand" posten. Nicht gerade optimal.
Ich sehe mal, ob mich übers WE die Muse küsst. Sonst bleibt mir wohl nichts anderes übrig.
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