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Schwester im Geiste


 
 
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Fion
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Alter: 59
Beiträge: 34



F
Beitrag08.10.2016 13:58
Schwester im Geiste
von Fion
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Moin
Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Text funktioniert.
Sind die kurzen Rückblicke genug?
Setze ich zu viel Eigenarbeit beim Lesen/Verstehen voraus?
Fragen über Fragen
Hilfe
Danke i.V.


Schwestern im Geiste

Ungläubig starre ich auf die sich schließende Türe. Was war das denn?
Echauffiert und laut zeternd rauschte gerade meine Schwester - die ich seit dreiundzwanzig Jahren nicht mehr gesehen habe – an mir vorbei?
„Diese Staus hier in der Stadt, vollkommen widersinnige Straßenplanung. Und dieser unverschämte Taxifahrer … du musst die Koffer von der Straße holen! Schätzchen, wo ist das Bad?“
Verdattert deute ich immer noch auf die Türe. Unser erstes Treffen hatte ich mir anders vorgestellt. Aber, ich haben mir vorgenommen nett zu ihr zu sein. Nach einem leisen Seufzen, will ich mich gerade um ihr Gepäck kümmern…
„Sag mal, dein Vermieter kümmert sich wohl überhaupt nicht um das Haus hier, hm? Hier sind Risse in den Kacheln!“
Ich spüre wie die alte Wut doch in mir hochsteigt.
Nach der Scheidung, wollte sie bei Vater bleiben, weil er das Geld hatte. Mama nahm mich damals oft in den Arm und sagte, dass wir auch so zurechtkämen, ohne das ewige Stänkern, sein Geld und überhaupt. Post von ihm kam nur zu Weihnachten und verspätet zu meinem Geburtstag. Kein Geschenk, nur vorgedruckte Karten und Carmen hatte ihren Namen daruntergeschrieben.
Im Flur poltert jemand. Der Taxifahrer lässt griesgrämig die Koffer vor meiner Türe fallen und streck mir die Hand entgegen.
Aus meiner Hosentasche grabble ich einen verknautschten fünf Euro Schein und griene. „Meine Schwester“, dabei zucke ich entschuldigend mit den Schultern und stelle danach die Koffer in den Flur.
„Was hast du gesagt?“
„Der Taxifahrer hat dein Gepäck gebracht.“
„Er weiß eben, wie man sich einer Dame gegenüber zu verhalten hat. Genauso wäre es deine gewesen, hier zu putzen! Hältst du nichts davon? Und wo sind…? Igitt! “
Ich schließe die Augen. Warum - um alles in der Welt -  lasse ich sie bei mir wohnen?
Später hatte sie sich einen reichen Schnösel geangelt, aber nach den Schlagzeilen: Rosenkrieg im Paradies … tat sie mir leid.
Sie öffnet die Türe. „Da sind Spinnweben über dem Spiegel.“
Meine Hände ballen sich mehrfach zu Fäusten. Dann stemme ich die Hände auf die Hüften.  „Natürlich putze ich“, meiner Stimme hört man deutlich an, was meine Fäuste ihr gerne antäten.
Herablassend ignoriert sie mich und zieht ihr Ding durch. „Herzchen, das ist so unhygienisch.“
Es sind die gleichen Nörgeleien, genau wie es Vater immer getan hatte. Aber, der ist mittlerweile mausetot und er hat sein Geld selbst durchgebracht. Und jetzt, ihr Ex-Ehemann gönnt ihr nicht mal das schwarze unter den Nägeln. Carmen ist so blank wie eine Kirchenmaus, und alle Welt zerreißt sich das Maul über sie. Für sie ging die Reise von weit oben, nach ganz unten. Dennoch habe ich mich, vor zwei Stunden, über ihren Anruf gefreut. Wider besseres Ahnen, habe ich damit begonnen hier aufzuräumen. Was meine Katze mit einem äußerst missmutigen Blick quittierte. Allerdings, als ich mit den Schüsseln in der Küche klapperte, fand sie es interessant genug mir auf die Finger zu schauen, ob etwas Essbares für sie dabei war. Oliven und Kräcker? Enttäuscht verließ die Madam das Etablissement.
…Und steht jetzt eine weitere vor mir.
Ich hole ganz tief Luft und deute in die Küche. „Nimm bitte Platz!“
Geringschätzend betrachtet sie, im Vorbeigehen, das Bereitgestellte.
Aus dem Kühlschrank nehme ich die dringend benötigte Flasche Prosecco und drehe den Verschluss auf.
Nach einem leisen Knacken, zischt es. Das preiswerte Geräusch lässt Carmens Oberlippe zucken.
Trotzdem schenke ich in beide bereitgestellten Gläser ein.
Elegant schlägt sie ihre Beine übereinander und streicht sich mit einer perfekt manikürten Hand durch ihr seidiges Haar. Ja, sie ist eine Schönheit.
Auch ich setzte mich, nehme mein Glas und warte geduldig, bis sie es mir gleichtut. „Auf uns!“
Carmen nickt und nimmt, wie ich, einen großen Schluck. Die peinliche Stille danach, wird von einem Magenknurren unterbrochen.
Wortlos schiebe ich ihr die Schalen mit Kräckern und Dipp näher.
Ohne an Eleganz zu verlieren, macht sie sich hungrig über das Angebotene her.
Ich lehne mich an und schaue hoch an die Küchendecke. Dort beobachte ich ganz in Gedanken einen Spinnenfaden, der sanft im Luftzug weht. Meine Schwester hat ja Recht, in letzter Zeit ist wirklich eine Menge liegen geblieben … allerdings, mein Geschäft - mit dem hausgemachten Katzenfutter - läuft sehr gut an. Nur für die Akquise muss ich mir etwas einfallen lassen. Mein Produkt musste endlich in den Chefetagen großer Zoohandlungen präsentiert werden.
Währen ich ihr Glas wieder fülle, lässt Carmen ihren Blick schweifen.
Ich beobachte sie. In Sicherheit und satt, erwarte ich ein milderes Gemüt von ihr.
Als sie den Boden inspiziert, weiten sich ihre Augen.
Was war denn jetzt? Ich folge ihrem Blick.
Carmen starrt auf den niedrigen Tisch, an dem meine Katze zu speisen pflegt und auf dem die Schüsseln der Katze stehen. Es ist das gleiche japanische Geschirr, wie es vor uns steht. Oder mit anderen Worten: Ein gefundenes Fressen für meine, noch nicht optimal entspannte, Schwester. Eine Hand legt sie empört auf ihr aufreizendes Dekolleté, von der anderen streckt sich ihr rot lackierter Zeigefinger in die Richtung des obszönen Porzellans.
Mein entstehendes Grinsen kann durch nichts mehr aufgehalten werden.
Nur eine Katze wie Carmen, kann die Kerle in den Chefetagen um ihre Finger wickeln … und mir die Mäuse waidgerecht nach Hause bringen!

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wohe
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Beitrag13.10.2016 20:30

von wohe
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Bitte denk an die Kommasetzung.
Die nervige Verhalten der Schwester sollte sich langsamer entwickeln - gleich am Anfang kommt das zu heavy.
Der unterdrückte Ärger wird ein bißchen zu oft angedeutet.
Die Rückblicke sind ok.
Du setzt nicht zu viel Eigenarbei beim Veständnis voraus.
Der Plot ist ok, das Ende hat mich amüsiert. Insofern ein Treffer.
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V.K.B.
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Beitrag14.10.2016 15:03

von V.K.B.
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Ahhh, endlich verstanden. Ich musste das Ende ein paar mal lesen, bis ich begriffen habe, dass sie die Katze nach ihrer Schwester benannt hat. Zuerst stand ich echt auf dem Schlauch, hab überlegt, ob die Wendung sein soll, dass sie beide in Wirklichkeit Katzen sind (dann passt aber alles nicht) oder ob ihre Schwester wieder gegangen ist oder gar nicht da war und sie stattdessen mit der gleichnamigen Katze in der Küche sitzt, weil die andere im letzten Abschnitt nichts mehr sagt und nur Gesten beschrieben sind (aber auch das passt nicht). Erst dann hab ich begriffen, dass sie wirklich mit ihrer Schwester dort sitzt und dieser der Name auf dem Katzengeschirr auffällt. Der Witz (oder besser der passende witzige Vergleich) war da aber schon aufgebraucht und die Luft raus, weil ich erstmal soviel überlegen musste, wie das gemeint ist. Dadurch hat die Geschichte leider bei mir ihre gewollte Wirkung nicht entfalten können.

Vielleicht habe ich zu wenig geschlafen oder zu kompliziert gedacht, oder mich auch einfach zuerst nur blöd angestellt. Ich denke aber trotzdem, du solltest das ein bisschen deutlicher machen, wie die Geschichte gemeint ist, dann kommt die Pointe auch besser zur Wirkung.

PS: Zwischenzeitlich, als die Passage mit dem hausgemachten Katzenfutter kam, hab ich echt gedacht, die wird am Ende ihre nervige Schwester zu Katzenfutter verarbeiten. Da hab ich wohl irgendwie Roald Dahl im Hinterkopf gehabt.

Grüße,
Veith


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Mara
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Beitrag15.10.2016 18:47

von Mara
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Hallo Fion,

die Rückblenden habe ich verstanden. Ich finde, die unterschiedlichen Charaktäre der Schwestern kommen gut heraus. Allerdings ist mir das Verhalten der ankommenden Schwester etwas zu übertrieben.

Ich habe das Ende ganz anders verstanden als V.K.B. Meine Lesart: Die angekommene Schwester ist entsetzt, dass die Katze vom selben Geschirr isst, wie die Menschen. Und die Wohnungsbesitzerin und Katzenfuttererfinderin hat in dem Moment die glorreiche Idee ihre mittellose Schwester für ihre Zwecke einzuspannen: Sie soll ihr den Weg in die Chefetagen der großen Firmen ebnen, sozusagen als "Vertreterin" oder "Verkäuferin" für sie tätig sein.

Viele Grüße, Mara
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V.K.B.
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Beitrag15.10.2016 21:19

von V.K.B.
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Mara hat Folgendes geschrieben:

Ich habe das Ende ganz anders verstanden als V.K.B. Meine Lesart: Die angekommene Schwester ist entsetzt, dass die Katze vom selben Geschirr isst, wie die Menschen. Und die Wohnungsbesitzerin und Katzenfuttererfinderin hat in dem Moment die glorreiche Idee ihre mittellose Schwester für ihre Zwecke einzuspannen: Sie soll ihr den Weg in die Chefetagen der großen Firmen ebnen, sozusagen als "Vertreterin" oder "Verkäuferin" für sie tätig sein.


Ja… ähem… Embarassed …also …das ergibt wesentlich mehr Sinn als meine Interpretation Embarassed also… ich… Zipped Verstecken


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Mara
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Beitrag15.10.2016 21:34

von Mara
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Bitte, lass deinen armen Kopf heil, V.K.B.! Smile
Noch wissen wir ja nicht, wie Fion seinen letzten Satz tatsächlich gemeint hat. Bin schon gespannt!
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Fion
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F
Beitrag17.10.2016 17:36

von Fion
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Moin,
an euch drei.

Meine erste Antwort habe ich aus unerfindlichen Gründen ...gelöscht.
Verdammt.

Also, nochmal.

@ wohe
- Heute morgen habe ich es wirklich hübscher formuliert, aber im Grunde habe ich zu dem ersten und wichtigen Punkt auch nur sagen können:
Ja, du hast Recht, leider kann ich es nicht.
- Zu der nervigen Schwester.
Kennst du so richtig reiche Personen? Ich kenne sie zwar auch nur aus meinem Berufsleben, allerdings fielen sie immer genau so auf. Die kommen rein und kommandieren, sind schnippisch, fahren einem über den Mund, sind kaum zu ertragen. Oder mit anderen Worten: Echt heavy.
Trotzdem will ich  versuchen, diese Szene zu strecken.
-Den dritten Punkt verstehe ich nicht. Kannst du da ein Beispiel geben.
-Und ganz ganz lieben Dank, das du amüsiert warst. love
... eine Kritik mit der man Leben kann.

Und dann kam
@ V.K.B.
Ich habe auf den Kommentar gestarrt.
Ihn ein weiteres Mal gelesen.
Meine Arbeit und auch dann wohe in Frage gestellt.
Hatte ich da einen unentzifferbaren Murks geschrieben?
Ich habe sogar die Story durchgelesen, ob ich vielleicht irgendwie drauf kommen konnte, warum du auf dem (Katzen) Geschirr einen Namen gesehen/gelesen hast.
Wie sollte ich antworten?
Ich gestehe: Logout und Ruhe.
Lieber V.K.B. ...du hast mich echt durcheinander gebracht.

@ Mara
- Danke!
So wie du es verstanden hast, habe ich es auch gemeint.
- Auch dir ist das Verhalten der Schwester zu übertrieben.  
Ich muss da wirklich mal bei.
(Weil ich ein richtiger Rookie bin, kann ich hier drunter die Überarbeitung setzen?)
- Wie ich den letzten Satz gemeint habe?

...Nur eine Katze wie Carmen, kann die Kerle in den Chefetagen um ihre Finger wickeln … und mir die Mäuse waidgerecht nach Hause bringen!...

Ich dachte mir
Carmen,
mit den lackierten (Krallen) Nägeln, dem aufreizenden Decolleté, langem Haar und nicht minder langen Beinen,
(muss ich hier wirklich das Bild zeichnen?)
(manchmal sitzen sie auch lasziev auf Motorhauben, oder räkeln sich auf einem Golfplatz)
gebieterisch und gewöhnt daran (zumindest bisher) alles zu bekommen was sie verlangt,
würde in den Chefetagen die Männer (mir nichte dir nichts) um den Finger wickeln
und mit ihren fordernden Charme denen die Mäuse (Geld) aus der Tasche ziehen.
Waidgerecht, in diesem Fall: Der Vertrag. Geschäftspartner.

...Ja, ich glaube
auch das Ende verträgt eine winzige Überarbeitung. hmm

Danke für eure Mühe

Liebe Grüße
Fion
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wohe
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Beitrag17.10.2016 18:07

von wohe
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Ich meine diese Sätze:
- Ich spüre wie die alte Wut doch in mir hochsteigt
- Ich schließe die Augen
- Meine Hände ballen sich mehrfach zu Fäusten
- Ich hole ganz tief Luft und deute in die Küche
Ich finde, in einem so kurzen Text reichen vielleicht zwei derartige Hinweise.
Wohlgemerkt: das ist meine Meinung. Da das aber sonst niemandem auffiel, ist es so, wie Du es geschrieben hast, wohl doch ganz ok. Also ran ans nächste Werk.
MfG Wohe
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V.K.B.
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Beitrag17.10.2016 22:01

von V.K.B.
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Zitat:
Lieber V.K.B. ...du hast mich echt durcheinander gebracht.
Sorry, das war nicht meine Absicht. Ich hab Mara doch schon gesagt, dass ich mich ihrer Interpretation anschließe. Ich stand da echt auf dem Schlauch, aber das lag an mir (2 kleine Kinder zu Hause, mehrere Nächte hintereinander weniger als 4h Schlaf, dann noch Binge-Reading in diversen AGs) also stell deshalb bloß deine Geschichte nicht in Frage. Ich hab sie nochmal gelesen und das passt schon so.

Wie gesagt, man sollte sich nicht im Halbschlaf in der Mittagspause ans Forum setzen (in der Hoffnung, wieder wach zu werden und nicht einzuschlafen) und dann noch Geschichten kommentieren wollen. Kopf an die Wand Wenn ich die nächste Geschichte von dir lese, gebe ich mir Mühe, wach zu sein. Versprochen.

LG,
Veith


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Elias Struten
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Alter: 61
Beiträge: 82



Beitrag17.10.2016 23:21

von Elias Struten
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Moinsen,

unter tausend Worte, zwei Personen ein wenig entwickelt, ein Szenario aufgebaut, eine Perspektive für viel folgende Handlung geschaffen, Hut ab!

Ich habe dir im absoluten Mäkel-Modus einige Kleinigkeiten umgestellt und versucht, holprige Passagen zu glätten. Hoffentlich hältst Du das nicht für übergriffig - mir juckte es in den Fingern.

Schwestern im Geiste

Ungläubig starrte ich der zuschlagenden Türe nach. Was war das denn? Meine Schwester - die ich seit dreiundzwanzig Jahren nicht mehr gesehen hatte – rauschte echauffiert an mir vorbei?

„Diese Staus hier in der Stadt, vollkommen widersinnige Straßenplanung. Und dieser unverschämte Taxifahrer … du musst die Koffer von der Straße holen!", zeterte sie lautstark, "Schätzchen, wo ist das Bad?“

Immer noch verdattert deutete ich auf die Türe am Ende des Flurs. Unser erstes Treffen hatte ich mir anders vorgestellt. Aber ich hatte mir vorgenommen, nett zu ihr zu sein. Ich seufzte leise und setzte an, mich um ihr Gepäck zu kümmern…

„Sag mal, dein Vermieter kümmert sich wohl überhaupt nicht um das Haus hier, hm? Hier sind Risse in den Kacheln!“

Ich spürte die alte Wut in mir hochsteigen. Nach der Scheidung war sie bei Vater geblieben. Er hatte das Geld! Mama nahm mich damals oft in den Arm und sagte, wir kämen auch so zurecht, ohne das ewige Stänkern, sein Geld und überhaupt. Post kam von ihm nur zu Weihnachten - und verspätet zu meinem Geburtstag. Kein Geschenk, nur vorgedruckte Karten. Immerhin schriebCarmen ihren Namen darunter.

Ich hörte jemanden draußen im Treppenhaus poltern. Der Taxifahrer. Griesgrämig pfefferte er die Koffer vor meiner Türe in den Hausflur und streckte mir stumm seine offene Hand entgegen.

Ich grabbelte in meiner Hosentasche nach einem kleinen Schein. Mit verlegenem Grinsen reichte ich den verknautschten Fünfer rüber. „Meine Schwester!“, dabei zuckte ich entschuldigend mit den Schultern bevor ich ihre Koffer in meine Wohnung wuchtete.

„Was hast du gesagt?“
„Der Taxifahrer hat dein Gepäck gebracht.“
„Er weiß eben, wie man sich einer Dame gegenüber zu verhalten hat. Genauso wäre es deine Aufgabe gewesen, hier zu putzen! Hältst du nichts davon? Und wo sind…? Igitt! “

Ich schloss meine Augen. Warum - um alles in der Welt -   hatte ich mich darauf eingelassen, dass sie bei mir einzog?

Sie tat mir leid. Die Prinzessin vertauschte den Rosengarten bei Vater mit einem goldenen Käfig, als sie sich diesen reichen Schnösel geangelt hatte. Doch ihre Ehe zerbrach schnell. "Rosenkrieg im Paradies" titelte die Yellow Press hämisch. Ja, sie tat mir leid.

Sie öffnete die Türe, ihr Blick: ein einziger Vorwurf. „Da sind Spinnweben über dem Spiegel.“

Meine Hände krampfen sich mehrfach zu Fäusten. Dann stemme ich die Hände in die Hüften. „Natürlich putze ich“, meine Stimme konnte nicht verbergen, was meine Fäuste ihr gerne antäten.

Herablassend ignorierte sie meinen Einwurf und zog ihr Ding durch „Herzchen, das ist so unhygienisch.“

Ihre Nörgeleien waren die gleichen, genau die gleichen, die Vater immer Mama an den Kopf geworfen hatte. Aber Vater ist mittlerweile mausetot. Und sein Geld brachte er zuvor ganz alleine und nur für sich durch.

Carmen war so blank wie eine Kirchenmaus. Ihr Ex-Ehemann gönnte ihr nicht mal das Schwarze unter den Nägeln. Sie musste tatenlos zuschauen, wie alle Welt sich das Maul über sie zerreißt. Für sie ging die Reise von weit oben nach ganz unten.

Dennoch freute ich mich, vor zwei Stunden, über ihren Anruf. Obwohl ich es hätte besser wissen müssen, hatte ich damit begonnen, meine Wohnung aufzuräumen. Was meine Katze mit einem äußerst missmutigen Blick quittierte. Allerdings, als ich mit den Schüsseln in der Küche klapperte, fand sie es interessant genug, mir auf die Finger zu schauen. Sie kotrollierte, ob etwas Essbares für sie dabei war. Nur Oliven und Kräcker? Enttäuscht verließ die Madam das Etablissement.

…Und jetzt stand wieder eine Madam vor mir.

Ich holte ganz tief Luft und deutete in die Küche. „Nimm bitte Platz!“

Geringschätzend betrachtete sie im vorbeigehen, was ich für sie bereit gestellt hatte.

Aus dem Kühlschrank nahm ich eine Flasche Prosecco – den hatte ich nun dringend nötig!

En kurzer Dreh am Verschluss, es knackte leise, dann entwich zischendes Gas. Das preiswerte Geräusch ließ Carmens Oberlippe zucken. Trotzdem füllte ich beide bereitgestellte Gläser.

Elegant schlug sie ihre Beine übereinander und strich sich mit ihrer perfekt manikürten Hand durch das seidige Haar. Ja, sie war eine Schönheit.

Auch ich setzte mich, nahm mein Glas und wartete geduldig, bis sie es mir gleichtat.

„Auf uns!“

Carmen nickte und nahm, wie ich, einen großen Schluck. Die peinliche Stille danach, unterbrach ein knurrender Magen.

Wortlos schob ich ihr die Schalen mit Kräckern und Dipp näher. Ohne an Eleganz zu verlieren, machte sie sich hungrig darüber her.

Ich lehnte mich zurück und schaute zur die Küchendecke hinauf. Dort beobachtete ich ganz in Gedanken einen Spinnenfaden, der sanft im Luftzug wehte. Ich musste meiner Schwester Recht geben, in letzter Zeit war wirklich eine Menge liegen geblieben … allerdings, mein Geschäft - mit dem hausgemachten Katzenfutter - lief sehr gut an. Nur für die Akquise musste ich mir etwas einfallen lassen. Mein Produkt musste endlich in den Chefetagen großer Zoohandlungen wahrgenommen werden.

Während ich ihr Glas wieder füllte, sah ich zu, wie Carmen ihren Blick schweifen ließ. Ich beobachtete sie. In Sicherheit und satt, erwartete ich ein milderes Gemüt von ihr.

Als Carmen den Boden inspizierte, weiteten sich ihre Augen.

Was war denn jetzt? Ich folgte ihrem Blick.

Carmen starrte auf den niedrigen Tisch, an dem meine Katze zu speisen pflegte und auf dem die Schüsseln der Katze standen. Es war das gleiche japanische Geschirr, das auch vor uns stand. Oder mit anderen Worten: Ein gefundenes Fressen für meine noch nicht optimal entspannte Schwester. Eine Hand legt sie empört auf ihre Brust, bedeckte das aufreizende Dekolleté, die andere wies mit ausgestrecktem, rot lackierten Zeigefinger in die Richtung des obszönen Porzellans.

In meinem Gesicht bahnte sich ein raubtierhaftes Grinsen an. Ich konnte nichts mehr dagegen tun, es war nicht mehr aufzuhalten. Ich sah die Zukunft klar vor mir ausgebreitet: Wenn ich eine Katze wie Carmen schickte, würde sie die Kerle in den Chefetagen um ihre Finger wickeln … und mir die Mäuse unterschriftsreif nach Hause bringen!
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BlueNote
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Beitrag18.10.2016 08:49

von BlueNote
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Hallo Fion,

deine "Schwestern im Geiste" sind nach meiner Lesart tatsächlich Schwestern im Geiste, stehen sie sich, was ihre negativen Charaktereigenschaften angeht, doch eigentlich um nichts nach: Das was die Antagonistin zu überheblich ist, ist die Protagonistin zu gehässig und missgünstig. Das Niedermachen der Schwester oder des Vaters (z.B. sie blieb beim Vater wegen des Geldes, der Vater schickte verspätete Geburtstagsgrüße etc., bringt das Geld durch, anstatt es zu vererben) ist dann doch eher plump und all das sind lediglich Behauptungen. Es könnten auch einseitig geschilderte Ansichten einer ungerecht urteilenden Frau sein. Du tischst uns diese Konstellation Protagonistin = gut, Antagonisten = schlecht auf, ohne dass man das als Leser irgendwie nachempfinden oder wahrhaftige Belege dafür finden könnte. Es bleibt nichts anderes übrig, als sich parteiisch auf die Seite deiner Protagonistin zu schlagen, allein auf die wenig objektiven und leicht bösartigen Charakterisierung der Schwester gestützt (wobei ich mich auch frage, ob diese gut/böse Einteilung von dir überhaupt beabsichtigt ist??!). Sich das Maul über jemanden zerreißen, sagt der Volksmund da. Für mich sind diese negativen Charakterisierungen der Schwester aber zunächst nur einmal Unterstellungen aus nicht ganz uneigennützigen Gedanken der Schwester heraus (z.B. Geld des Vaters) oder zumindest aus einer egoistischen Schwester-ist-Konkurrentin Sicht inklusive Genugtuung, wenn die Schwester leer ausging, da der Vater das Geld alleine durchgebracht hat (zumindest hat er ja wohl die Schwester finanziert und sicherlich auch Alimente gezahlt).

Daneben erscheint mir das Vorhaben der Protagonistin, mit selbstgemachtem Katzenfutter die "Chefetagen" zu erobern, auch reichlich naiv. Konzerne werden sicherlich nicht an selbstgemachtem Futter interessiert sein, wenn sie stattdessen Futter in Massenproduktion produzieren können. OK! Sex sells! Aber sicherlich nicht, wenn Klein-Erna "die Chefetagen" mit selbstgemachtem Katzenfutter erobern will.

Die Wendung am Schluss, dass die Schwester für eigene kommerzielle Zwecke dann doch gut genug ist und eingespannt werden soll und "mir die Mäuse waidgerecht nach Hause bringen soll", hat mir dann deine Protagonistin endgültig als moralisch integere Person verleidet. Eigentlich ist sie es, die verurteilt werden sollte (wenn überhaupt), oder zusammen mit der Schwester, den Schwestern im Geiste, die sich ja im Grunde gleichen wie ein Ei dem anderen und sich einander nichts geben.

Aber ich fürchte, dies wolltest du uns mit deinem Titel gar nicht vermitteln.
Oder doch?

Mein Tipp: Die Schilderungen der bösen Schwester eher etwas hintergründiger angehen und dem Leser das Urteil ruhig selbst überlassen, als ihm ein fertiges vorzusetzen. Oder ihn sachte zu einem "Urteil" führen. Was mir übrigens gut gefällt ist die Nebenszene mit dem Spinnfaden, oder auch, wie die Schwester entdeckt, dass die Katze vom selben Geschirr frisst. Solche Schilderungen sind es, die viel unaufdringlicher sind und die deine Personen viel besser charakterisieren würden, als bloße Behauptungen über die (schlechten) Motive oder Eigenschaften der Schwester.

Wenn am Schluss klar werden würde, dass weder die eine, noch die andere Schwester moralisch über der anderen stünde, wäre das für mich der beste Schluss. Die Schwestern im Geiste, die sich nichts geben, die sich nichts schenken und nur Nase rümpfen füreinander übrig haben. Dafür ist aber bis jetzt deine Geschichte zu einseitig aus der Sichtweise der Protagonistin geschrieben und es gibt keine Instanz, die ihr Verhalten verurteilt (außer man kommt als Leser selber zu dieser Einschätzung, was wohl nicht allzu oft der Fall ist).
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Fion
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Beitrag18.10.2016 09:21

von Fion
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Moin,

@ wohe

Hhm...
ich polier da nochmal drüber.

@ V.K.B.

Ja, hatte das schon verstanden und das Smilie gesehen.
Kommentierte nur dem Verlauf nach.
Mit besten Wünschen für einen erholsamen Schlaf.
(Übrigens, ich kann so auch ausgeruht. lol


@ Elias Struten

Elias hat mir den von ihm überarbeiteten Text geschickt.
Unter anderem hat er das Ende mit nur wenigen Worten mehr BESSER gemacht.
Ich klaue bei ihm.
Von hier an dich -
Danke
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Fion
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F
Beitrag18.10.2016 10:10

von Fion
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Moin
@ BlueNote

Hoppla, Bald Eagle.
Was bist du denn so grantig?
Ich steige mal da ein, als du schriebst: ...sind lediglich Behauptungen.
Ja richtig! Ist in eine KG so. Mache da kein langes Fass auf, und Behaupte es einfach.
... Es könnten auch einseitig geschilderte Ansichten einer ungerecht urteilenden Frau sein...
Das war der zweite Punkt, bei dem ich das Gefühl hatte: Du nimmst die kleine Story irgendwie persönlich?
Wenn dem so ist, dann lassen wir das hier. Ich habe keine Lust auf diese Mann-v-Frau-Plänkeleien. OK?
Zur Chefetage.
Nicht die von "Whiskas", sondern die von "Fressnapf".
So herum wird ein passender Schuh draus! Ne?
Und: Sex-sells a lot of punk.
Verurteilt werden, soll hier überhaupt keiner!  

Natürlich habe ich versucht hinter deiner Kritik etwas für mich/Text herauszuziehen. Ich muss das mal sacken lassen.
Ist nur etwas schwierig, weil ich da überhaupt keine "böse" Schwester beschrieben habe.

Und Schwestern im Geiste...
ach, man könnte da ne Menge interpretieren.
:Wer einmal aus dem Blechnapf fraß...
:So unterschiedlich sind Carmen und Schwester nicht...
:...?

Immerhin, ich habe ein dickeres Fell bekommen.
Vor drei Jahren, wäre ich noch entsetzt gewesen.
Also Danke, Sam.
Alles hat was gutes. Ist nicht nur gut oder böse. Wink
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BlueNote
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Beitrag18.10.2016 13:03

von BlueNote
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Zitat:

Was bist du denn so grantig?

Vielleicht sollte ich doch meinen Avatar wieder wechseln und stattdessen so ne Art "Tweety" als Bild wählen. wink

Je öfter ich den Text lese, umso witziger finde ich ihn. Es liegt daran, dass ich die "Inszenierung" der Geschichte akzeptiere und nicht mehr hinterfrage. Wie ein kleines Boulevardstückchen, das man sich zur Entspannung ansieht und bei dem man sich eben darauf einlässt, wie die Personen konstruiert sind bzw. wirken "sollen".

Wirken die Personen so, wie sie sollen, war das Thema meiner ersten Kritik. Thema meiner zweiten: Wirkten die Personen so, wie sie sollten, wie wirkte dann der Text auf mich.
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F
Beitrag19.10.2016 07:52

von Fion
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Moin Sam,
och nöö, bitte keinen kleinen gelben Vogel ...gegen den verliert die Katze immer.

Und du schreibst da Sachen, die hätte ich mich nicht getraut zu erwähnen:
Ein Boulevardstück.
Was will ich mehr, als den Leser zu unterhalten, ihn für eine Weile zu entführen und ihn zum Lächeln zu bringen.
Lachen heilt.
Ein ganz großer Schuh, in den ich einmal hineinpassen möchte.
Deshalb... (was jetzt kommt, wirst du nicht mögen, Sam)
einen dicken Kuss auf den gelben Schnabel.

Aber, ob die Story, Personen, etc. wirken ...
das ist ja die Fragen. (An Euch)

Tschilb tschilb
Fion
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