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Erman Eselsohr
Beiträge: 486 Wohnort: Erde
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10.10.2016 19:20 odysseus & circe von Erman
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ich glaube an deiner augen glanz nicht
an wüsten blauen rätseln
wo ich zum himmels helles ende blicke
dort bläuliche rosen verwelkt sehe
dein antlitz selbst ist die einsamkeit
wo sich nur die verzweiflung ausbreitet
die liebe nicht lebt
weder glaube ich an deiner lippen feuer
an den duftenden blumigen purpur
deiner verführerisch flüsternden anmut
noch den silbern brausenden und wehmütigen worten
sie sind wie quelltropfen kalt statt zu heilen
öffnen sie die alten wunden auf
brechen das herz mit süßen lügen
ich glaube an meine ferne penelope
auch wenn ich sie wie früher nicht gleich finden werde
auf unbekanntem floß vor dem wasserfall des lebens
wo ich einst eintraf bevor unsere sonne sank
von diesem traum werde ich losgerissen aufwachen
der im ewig endlosen strudel der sehnsucht verstrich
die morgenröte wird ohne nacht und schatten erstrahlen
in letzten erkenntnissen des tief in uns ruhenden
_________________ Ein Lächeln zeigt die einzig ungerade Linie,
die viele Dinge gerade biegen kann. - Erman |
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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11.10.2016 17:40
von Stimmgabel
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Lieber Erman,
[ für mich ] eine seltsam, auf den ersten Blick anmutende, gedankenreisende Romantik'eske [ zu den Protagonisten: Odysseus selbst, Circe und Penelope ], eine Kopfkino Reise des Odysseus, die mMn fernab der mythologischen Wirklichkeit stattfindet, nie stattfand / vielleicht ja eine inszenierte, quasi Bestandsaufnahme Odysseus' nach seinem Tod aus dem Totenreich,
vielleicht so etwas wie eine post_psychologische Nachgedankung Odysseus, die so hätte sein können
und dies ist auch meine vorab_Frage an dich.
Denn: Osysseus war selbst genauso ein Hurensohn wie viele andere Myth_Größen [ zeugte mit Circe drei Kinder, erlag letztlich doch ihren Reizen ], ungeachtet seiner treuen, auf ihn wartenden Ehefrau Penelope;
mit der mythologischen moralinen Konsequenz, dass genau ein Sohn [ Telegonos ] aus dieser Circe-Hurerei jenen Odysseus (unbewusst) umbrachte ... quasi als mythologische Gerechtigkeit fungierend;
ungeachtet, dass nach Odysseus Tod nun Penelope jenen Telegonos ( ohne Wissen seiner Funktion und wirklichen Herkunft ] zum Manne nahm [auch hier gilt es wieder die Psychologie zu Hilfe zu nehmen, um jene mythologische Funktion vielleicht zu begreifen ... ].
In Anlehnung an diese mythologische Odysseus Wirklichkeit könnte ich mir dein Stück als eben ein psychologisches Nachsinnen und Bewerten Odysseus' seinerselbst deuten ... als sähe er einerseits aus dem Totenreich was nach ihm passierte und warum,
andererseits als quasi Erkenntnis_Tool seinerseits, dass er nicht nur sein eigenes Leben sondern genauso seine Frau Penelope im realen Leben auf immer verlor, quasi mythologisch verlieren musste [ quasi das Erkennen seiner Schuld und der einhergehenden Bestrafung ].
Erman, mal soviel bis hierhin zu meinen Gedanken und meine Frage an dich ... lasse ich deswegen jetzt auch jegliche Betrachtung zur Sprache und Umsetzung außen vor / wieder einen lieben Gruß Frank ...
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Anmerkung: genauso interessant ist jene Mythologie, dass nun nach Osysseus Tod der Sohn von Odysseus [ aus der Ehe mit Penelope ] 'Telemachos' jene Circe heiratete ...
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Erman Eselsohr
Beiträge: 486 Wohnort: Erde
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12.10.2016 19:35
von Erman
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Lieber Frank,
vielen Dank fürs Lesen und deine Gedanken dazu.
In Homers ,,Odyssee'' steht nichts davon, dass Odysseus mir Circe Kinder zeugte. Erst ca. 100 Jahre später berichtet Hesiod, in seinem Hauptwerk ,,Theogonie'' ( die Fortsetzung von Odyssee) davon.
Wie auch immer, Odysseus verliert seine Frau Penelope nie aus dem Herzen, weder die Circe, die Zauberin bei der er ein Jahr lang war, oder die Kalypso, die Nymphe, die ihn acht Jahre lang auf ihrer Insel zurückhielt, noch die junge Nausikaa, deren Zuneigung zu dem um vieles älteren Mann aufrichtig und doch von allem Anfang an aussichtslos war, ließen Odysseus seine Liebe nicht vergessen.
Zitat: ,, vielleicht so etwas wie eine post_psychologische Nachgedankung Odysseus, die so hätte sein können''
Es ist ein luzider Traum von Odysseus auf der Insel von Circe, am Vorabend seiner Abreise.
Die Stelle ,, mit süßen lügen'' ist das letzte was Odysseus zu Circe sagt. Danach ist es ein Selbstgespräch - über seine Rückkehr nach Ithaka und das Aufwachen aus dem Traum.
Zitat: ,,genauso interessant ist jene Mythologie, dass nun nach Osysseus Tod der Sohn von Odysseus [ aus der Ehe mit Penelope ] 'Telemachos' jene Circe heiratete ...''
Das stimmt, während Telegonos (aus der Hurerei mit Circe) Penelope zur Frau nahm, durch die er der Vater des Italos wurde.
Mann, damit bringst du mich auf gute eine Idee: König Ödipus. Ich werde ein Gedicht über ihn schreiben, es wennigstens versuchen.
LG Erman
_________________ Ein Lächeln zeigt die einzig ungerade Linie,
die viele Dinge gerade biegen kann. - Erman |
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