Kinderreime bis zum Abwinken

[menetekel]

[F.J.G.]

Der Grottenolm

Der Grottenolm, der Grottenolm
der war so jung und keck.
Er war mal hier, er war mal da
-- dann war er plötzlich weg.

Hinab in einem Wasserfall
-- dann unten war ein großer Knall --
da wurde er ganz blasse:
Zahlt das die Krankenkasse?

[Michel]

Privatversichert?

Willkommen im Thread und viel Spaß beim Mitreimen! Die Hundertjährige, die vom Porsche flog und reimte, hat sich für diese Folge in paar Regeln einfallen lassen: Versmaß und Metrum werden aus ihrem Schatzbüchlein der Reimtechnik vorgegeben und das Gedicht versucht, Motive aus dem jeweils davor stehenden aufzugreifen. Derzeit aktuell:

[poetnick]

Kojote schrieb:

[poetnick]

Doppelpost

[Michel]

Was, keine Versicherung, wenn es daktylisch?
Verklage die LyKK, dieses Olm-Institut!
Policen mit Mehrwert gibt es schon am Wühltisch.
Such dir eine neue! Nun trau dich! Nur Mut!

Da wäre zum Beispiel die Schüttelreim-Kasse,
die springt auch bei Reim-Infektionen stets ein.
Der Pferdefuß hier: Je nach Schüttelkeim-Rasse
da rechnet sie Krankengeldzahlung euch klein.

[menetekel]

Die Schüttelreimkasse ist nicht zu empfehlen,
das geht aus dem Namen der Kasse hervor;
es gibt nämlich ein oder zwei Parallelen
zun Schüttelscheck. Lausche und sei jetzt ganz Ohr!

Missglückt dir ein Reim, zahlt die Kasse mitnichten,
sie schüttelt erbost ihr erhabenes Haupt:
Es ließe sich leider rein gar nichts dran richten,
rhetorische Spiele sei'n eh nicht erlaubt!

[Michel]

Die geht also nicht. Jetzt ist guter Rat teuer.
Wie wird Herrn Kojote noch Rettung zuteil?
Ich möchte ihn weder im Wasser noch Feuer
sehn. Wer hilft dem Dichter wohl jetzt noch zum Heil?

Was ist, ganz konkret, mit daktylischer Kasse?
Die ist auf Kykladen schon lange zuhaus.
Man sagt, durch geringere Daktylus-Masse
gehn anteilig mehr Fälle positiv aus.

Zudem - und jetzt höre! - verkündet beizeiten
ein brandneuer Schnelltest, obs Versmaß noch stimmt.
Ein Reim - darauf spucken - ins Teströhrchen gleiten -
schon weißt du Bescheid, ob die Kasse das nimmt.

Dadurch wird die Reimschüttel-Infektionitis
wahrscheinlich noch dieses Jahr deutlich gehemmt.
Den Rest zahlt bei Daktylus aus Herr Matsikis,
falls doch mal ein Reimpaar beim Posten noch klemmt.

[poetnick]

Der Art gepfotet wird unser Kojote jetzt wohl seinen Weg machen.  


Verfolge sporadisch den Rat von Michelis;
da hoppelst du sicher in Richtung Olymp,
doch nimms nicht so tragisch wenn mal ein Ergebnis
nach letztem Sirtaki für Fußkranke klingt.

[Michel]

[Tula]

papperlapapp

Sie plappern mit Schwüren an rauchenden Kippen.
Es klappern die Mühlen am rauschenden Bach.
Flugs tauschen für Hünen, die faunischen Hippen,
den bauchigen Schlappen, im schwülen Gemach.

Es lehrt uns der Lehrer, der Papst, der Experte.
Es glaubt ihm der Jünger, das Kind und der Greis.
Doch wehrt sich das Haupt bei der ersten Offerte:
ihr züngelnder Schein reicht dem Blinden als Preis.

Es labert der Promi, der Boss und der Richter.
Es sabbert der wonnige Proppen den Schleim.
Am trotzigen Worte verweilet der Dichter:
Bald schreit er: „Ich hab‘ es!“ Er fand einen Reim.


 
LG Tula

[Düsterhöft]

Ich halte dich in meinem Arm
und schau auf dich herunter.
rund um mein Herz wird´s wohlig warm,
doch plötzlich wirst du munter.

wo´s grad noch warm, steht´s still vor Schreck,
ein Krampfen in den Beinen.
Du siehst den Schreck, verziehst den Mund
und fängst dann an zu weinen.

Da ist kein süßer Schlummer mehr,
da ist nichts dran zu machen.
Und wenn es nicht so traurig wär´,
dann könnt´ man herzlich lachen.

[davidmuc]

Es hängt mir ein Virus ganz bös an der Jacke -
Wie sehe ich aus, bin ich krank bin ich blass?
Ich fühle mich leicht infektiös an der Backe,
doch hab keinen Schimmer, so blank bin ich, krass!

Ihr kennt mich, ich habe doch sonst keine Macke,
bloß neuerdings fühle ich mich echt so schlapp,
da habe ich nun den Salat, meine Kacke:
ja sowas, das kann ich nur ganz schlecht so ab.

ich zeigte verängstigt in Halle mich Ärzten
und hätte sich in mich ein Doc nicht verschaut,
mir wäre egal wie sie alle mich herzten,
da hätte ich sicher den Schock nicht verdaut.

Die Krankheit sei tödlich und wär kaum zu heilen
Es wüssten schon höchste Berater vom Keim
Man sah solche Fälle vorher kaum, zuweilen:
ein Rhitimus Cattus: ein Kater vom Reim.

[menetekel]

Köstlich, ihr Lieben!

Und: Herzlich willkommen, Frau Düsterhöft!
Bei DirIhnen scheint es sich um eine erfahrene Dichtungskraft zu handeln, die noch dazu unser Gespiele auf Anhieb verstanden hat.

Ich bin begeistert!

Nun kommen wir zu Vierzeilern, die sich aus zwei jambischen Reimpaaren mit jeweils weiblichen und männlichen Kadenzen zusammensetzen. a a b b.
 
Der reimverseuchte Kater lauert
im Haus und allerorten! Kauert
verschmitzt, doch penetrant und dreist,
bis du mit ihm den Vers bereist.

[Michel]

Ich hab geschleimt, doch nichts ergattert:
Bin unbereimt und doch verkatert,
weil für den Wonnen-Musenkuss
die Muse halt auch küssen muss.

Und so bereise ich die Verse
und kann mir keinen Reim drauf machen.
Der Kater lacht. Ich werde wild.
warum kommt hier kein Reim mehr raus?

[poetnick]

Denn Reime sind wie flinke Mäuse,
die, wenn die Katz nicht im Gehäuse,
zum Tango bitten auf dem Tisch
und feurig mit den Schwänzchen - Zisch (!)

die Luft verwirbeln, daß halb trocken,
der größte Käse unter Glocken
nicht ganz im eignen Saft vertrieft;
nur eine Sache bleibt: er mieft.

[Michel]

Es mieft der Käse in der Lade,
doch keiner isst ihn. Das ist schade,
obwohl er nur aus Mief besteht -
ein stark geschrumpfer Gasplanet.

Die Mäuse geben sich die Ehre,
zerstören seine Atmosphäre
und staunen nach dem Schwanzeshieb,
dass außer Mief nichts übrig blieb.

[menetekel]

Es klagt die Mütze aus der Lade:
"Wo bleibt mein Herr? Die Hitzegrade,
septemberwärts, sind längst vorbei,
dem Michel scheint dies einerlei!"

Zwar denkt der Mann an seine Beanie
(die steht im gut, ganz wie der Jeanie),
doch kennt er nicht der Lade Ort,
so bleibt sie noch für länger fort.

Es klagt die Mütze aus der Lade:
"Der Winter naht. Es ist zu schade,
das ich nun Jeanie wärmen muss -
dort fahr ich hin und zwar per Bus!"

[Michel]

Die Mütze. Hach.

[davidmuc]

Ich will mich tief ins Dichten senken,
aus völlig neuen Sichten denken
und hab mich in dein Brot vertieft,
schon ist der Kunst der Tod verbrieft.

Du, sag mal, hat der Käse Nüsse?
Komm, gib mir Mayonnaiseküsse!
Wo Käsebrot in Ritzen siecht,
wie jeder bald im Sitzen riecht.

[Tula]

Abspann

Ein Krimi kommt endlich zum Ende,
wie stets mit dramatischer Wende:
gleich macht die zephirische Maus
der Freundin im Zorn den Garaus.

Anstatt der die Mütze zu leeren,
muss Mausi sich kurz noch erklären:
„Erinnerst du dich? Schon als Kind,
da liebte dich Toni, das Rind.

Auch später bei Fritz, diesem Spinner,
da warst du erneut der Gewinner.
Dann ließ mich der Hein, dieses Schwein,
gewiss deinetwegen allein.

Es folgte die Mannschaft aus Kotten,
drei  Waidmänner, fünf Hugenotten;
sogar das Geschwader auf Sylt
und schließlich ein Schotte mit Kilt.“

Die Freundin fleht lauthals ums Leben:
„Ich hab‘ erste Hilfe gegeben!
Dem Toni ein Pflaster aufs Knie,
ein Pulver für Fritz‘ Anämie,

dem Hein einen Einlauf zum Gasen,
den Fußballern Salbe für Blasen;
die Jäger belehrte ich harsch
und schnitt ihnen Schrot aus dem Arsch;

die armen Soldaten bekamen
Arznei gegen Schimmel von Damen,
die Franken ein Bier gegen Wein,
der Highländer Fenchel aufs Bein.“

„Genug!“ schreit das Mäuschen von Sinnen.
„Ich werde jetzt langsam beginnen,
dich just zu erschießen. Im Nu
bin ich viel begehrter als Du!“

Was diese jedoch nicht bedachte:
ein Dudelsack hinter hier machte
auf einmal sein Dadiedeldum.
Vor Schreck fällt die Mörderin um.

Man sieht noch im Abspann die beiden
umschlungen auf schottischen Weiden.
Sie holt nun ein Fläschchen hervor
und er haucht ihr „Fenchel“ ins Ohr ...

[menetekel]

Köstlich!
Ich saach ja imma: "Die Weiba ....!" Da kommt kein Spielfilm mit.
Aber dein Abspann mit den "schottischen Weiden" wird ihnen irgendwie doch gerecht. Ich habe sogar den passenden Chor im Ohr ...

Prustende Grüße
m.