Kinderreime bis zum Abwinken

[menetekel]

Pfui, ihr2,
so versaut man einer die ganze festliche Stimmung (vor allem Poetnick!).
Unsereins kennt Hasen ja mehr vom Après Ski oder aus der Zusammenarbeit mit Hugh Hefner - aber ihr trunkenen Vollferkel?
Gottlob hält die Welt Ersatz für Maria Cron bereit, nämlich Eierlikör,
der sich ganz besonders an die ältere Generation wendet, also an euch!
Ich wünsche allen ein paar schöne ruhige Tage!

 

[Michel]

Mal ganz gepflegt zwei Eier legen
will Lehmann, just in dem Gemach,
wo Aische - ja, genau, die wegen
Erkaltung out ist, früher lag.

Nur braucht es zum gepflegten Legen
ein Nest, das er hier arg vermisst:
Maria Cron hat sich längst gegen
Herrn L. gewandt und sich … verzupft.

[menetekel]

Danke schön, ihr Lieben.
Es wird  wohl Zeit für etwa anderes, nämlich einen vierzeiligen daktylischen Fünfheber w / m / endend.
a b a b


Droben im Walde, in schwankenden Kronen der Bäume
geistert noch immer das weißliche Lehmann-Gespenst,
lauert auf Aische - doch Träume sind meistens nur Schäume;
schreckt einen Hasen, den du, o mein Leser, nicht kennst!


Viel Vergnügen

[anuphti]

Siehst du dort drüben in Nestern und Sassen, dort schlafen:
Hase mit Häsin und Eiern in Massen, geklaut
waren sie alle, so wie auch die Wolle von Schafen,
schwarz wie die Nacht und Herrn L. seine neueste Braut.

[Tula]

Sieh nur die Eier der flinken und pfiffigen Hasen,
bunter als Perlen, wie freut sich das fügsame Kind.
Irgendwann sucht es verzweifelt sein Glück auf dem Rasen.
Abgegrast längst, und was farbig einst, schimmelt im Spind.

[menetekel]

Lauscht nur dem Aufruhr, aufs wütende Knarzen der Hasen -
wiederum untertariflich bezahlt - die am  Strunk
e i n e s  vertrockneten Rotkohls am eifreien Rasen
nagen und tuschelnd verkünden: "Ab morgen gibts Stunk!"

[Tula]

[Skarabäus]

Dräuender Aufruhr vermieste den Bonzen die Feier.
Funken des Zornes erglommen in niedlichem Blick.
Zähnchen gebleckt, die sonst zärtlich nur mümmeln. Ihr Schreier,
geizgeilig, erntet die Saat eurer Preispolitik!

[davidmuc]

Seht ihr die Hasen dort unter den Bögen der Mauern?
Hatten sie noch für ein Kohlblatt die Eier gefärbt,
stieg inflationsbedingt bloß das Vermögen der Bauern:
Wann hat ein Hase den Hof nach der Feier geerbt?

Sinkt der Reallohn, so endet die harmlose Phase:
Stieg nicht fürs Futter, sprich Möhren und Kohl schon der Preis?
Darbt wie das eiernde Huhn nicht der farmlose Hase?
Schmilzt wie die Butter am Steak nicht am Pol schon der Kreis?

[menetekel]

Allzu verfrüht kam der Streik jener mauschelnden Hasen,
weil doch die nächste beeierte Feier noch fern
lag und der Zubringerdienst in den eifreien Phasen
gänzlich entfiel. - Analog einem Mehr vom Konzern!

[davidmuc]

R age erfüllte die hungrigen Hasen der Runde:
E tliche sammeln sich endlich am Tower beim Moor,
V orne verstärkt durch ein Rudel wild rasender Hunde,
O ben die Hühner des Hofs an der Mauer beim Tor,
L auernd, seit sie sich aus Lagern und Ställen befreiten -
U nd selbst ein Schweinchen beim Plündern im prächtigen Mais,
T önte: Wer könnte die Anzahl von Fällen bestreiten?
I mmer nur gab ich mein Leben den Mächtigen preis,
O hne dass einer der Bauern uns  jungen Salat sticht -
N ahrungskonzerne gehören durch Tiere verstaatlicht!

[menetekel]

Lieber David,
das ist nun wirklich die hohe Schule der Schüttelkunst, die so schnell niemand toppen wird!
Ich habe mich erst gar nicht getraut, etwas drunterzuschreiben, damit das Werk nicht aus dem Blickfeld gerät.

Schwerst beeindruckte Grüße
m.

[Skarabäus]

[Tula]

Hallo
Genau! Da kann man sich nur auf mehr Revolutionen freuen

Aber nun zur Form, welche ist die nächste Aufgabe?

Nacht-rekelig kämpferische Maigrüße
Tula

[Gast]

Mein Gott, ist das schön hier, bei euch Lyriker*innen!
Ich steh hier blass daneben und staune über so viel Kreativität und Wortwitz
Ich komm hier öfter vorbei, versprochen!

[menetekel]

Ja,
ich selber bin derzeit eher lahmgesäßig als aufrührerisch. Aber nur, weil ich andauernd (!) zu meinemZahnarzt hetzen muss und entsprechend missgelaunt bin.

Deshalb gibt es auch nur eine schlichte Speise, den jambischen Fünfheber, paargereimt und jeweils weiblich / männlich endend. a a b b

Ein Versprechen

Der Zahnarzt ruft! Ach wär ich taub und könnte
dem Ziehen froh entsagen. Gleich missgönnte
ich mir die Schokolade, Lindts Konfekt,
nur Hasenfutter äße ich: Das schmeckt!


Euch mehr Spaß

[Michel]

Der Zahnarzt ruft: Ach wär ich taub und blinde,
dann hätt ich ohne Zögern jedem Kinde,
ganz gleich, ob es zurückzuckt oder plärrt,
die Karies samt Zahn herausgezerrt!

[davidmuc]

Herr Lehmann beißt sich in den Zeh im Wahne,
es tut ihm plötzlich höllisch weh im Zahne.
Durchbohrt der Schmerz ihn wie ein Wellenschwert,
ahnt Lehmann: das war jetzt der Schwellenwert.

Das hatte ihn seit Tage doch belauert,
wie Lehmann auch bei jedem Loch bedauert.
Zwölf Wartestühle, Palme, Kaktus, Bild,
dort wo man Karius und Baktus killt.

[Tula]

Der Sand. Das Meer. Im Schatten einer Palme
schlürft Lehmann Buntes, rülpst und grunzt 'du calme!'
So wird er selbst an Malles Badestrand
als deutscher Touri nicht sofort erkannt.

Natürlich will er nicht an Palmenstränden
ganz ohne Wurst und Weizenbier verenden.
Doch zeigt er gern Niveau und schreit 'Olé!'
am Ballermann und zückt sein Portemonnaie.

Auch seine Dame ehrt die fremden Sitten
und lässt sich zwecks Kulturaustausch gern bitten.
Erst neulich nach der Bar, so gegen vier,
ritt sie José (ein echter Malle-Stier).

[davidmuc]

Herrn L. sah man bei einer Palme husten
und Seifenblasen in die Halme pusten.
im Motelzimmer lag im Bette Liz,
die grad in eine Fischboulette biss.

Das Folgende verschweigen weise Lippen,
wir hören nur das Bettchen leise wippen,
das munter durch den grünen Maien schritt,
und bloß der Mond bekam ihr Schreien mit.

[davidmuc]

Herr Lehmann sitzt, und reibt sein Handy trocken,
zur Münchner Freiheit, wo sie trendy hocken,
und mancher Schneemann grinst vom Drogen-Beam
im Schickeria-Regenbogen-Dream.

Hier löffelt man, gelehnt an Harleys, Eiscreme,
ihr kennts vielleicht: ein ganz spezieller Kreis, e’m.
Es heißt, dass man nicht lange fackelt dort,
Herr Lehmann schwächelt, wackelt, dackelt fort.

[Tula]

beide mal wieder
und Michel natürlich auch, dem werden wir schon noch lachend den Zahn ziehen