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Kinderreime bis zum Abwinken


 
 
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poetnick
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 62
Beiträge: 835
Wohnort: nach wie vor


Beitrag20.12.2020 16:48

von poetnick
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Ein Mantel aus Lamento

In Stanniol gewandet schwärmen Bürger
zum Trommelschlag; vertreiben ihre Zeit,
die ihnen einfällt wie ein grauser Würger.
Vom Klammergriff befreit,

bereit die Scheitel schnittig quer zu fegen,
nach rechts zu legen und - wie aus dem Ei
gepellt, die Welt zurück zu hinterfrägen;
es sei der letzte Schrei,

vermutlich. Sonst ergriffen bald Chimären
mit Kralle, Schweif und Dreinblick des Zyklops,
den letzten Hessen sollt er sich nicht wehren,
vorm Bann des Mikroskops.

Nun komm schon, bring uns endlich deine Gaben,
du lieber guter -weiß-wie-man’s- macht Mann,
wir warten in den zugewiesnen Waben,
bewacht vom Santa Clan.

So schau ich raus getrennt durch Thermopane,
zum Nachbarn. Auch der probt sich im Sing Sing
der Quarantäne -Jingle Bells- ich ahne:
ein sehr privater Swing.


_________________
Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus
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davidmuc
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 711
Wohnort: München


Beitrag22.12.2020 00:33

von davidmuc
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Schlusspfiff (2)

Es hat geschneit und vielleicht frieren Weiher,
Der Glühwein wird ins Glas quer eingeschimpft
Vielleicht lebt sichs im Sommer virenfreier,
geprüft, samt Schein, geimpft.
.
Zu Fuß, per Bahn, in silbergrauen Flitzern
kurvt man zu Muttern, Ente fett statt Brei -
Die Bäume und die jungen Frauen glitzern,
ist noch ein Bettstatt frei.
.
Ich mag im Schach jetzt meisterlicher siegen,
doch tireliert der Engel weiße Schar,
womit sie garantiert ganz sicher liegen:
Ein Jahr, das Scheiße war.
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menetekel
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 104
Beiträge: 2452
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag24.12.2020 09:37

von menetekel
Antworten mit Zitat




Ihr Lieben,

zum eher verhalten schönen Heiligen Abend gibt es von mir ein gespiegeltes  Lichtlein: garantiert ökologisch wertvoll und nachhaltig.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich für all eure amüsanten oder auch einmal ernsthaften Beiträge bedanken, die wiederum mit der indirekten Beleuchtung auf dem Foto zusammenhängen.
Denn ohne eure Gedichte, ohne euren Humor und ohne den steten Bezug aufeinander ginge mir eine Glühbirne (nein, diesmal kein LED!) aus.

Ich wünsche euch einen erfüllten Tag im Kreise  der "Erlaubten",

eure m.


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Alles Amok! (Anita Augustin)
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Tula
Geschlecht:männlichKlammeraffe


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Wohnort: die alte Stadt


Beitrag25.12.2020 01:57

von Tula
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Hallo in die Runde

dem schließe ich mich gern an Daumen hoch²

Euch allen süße
Weihnachtsgrüße

es geht eben nicht ganz ohne Reim smile

Bis bald
Tula


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(Dichter und Leser)
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poetnick
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 62
Beiträge: 835
Wohnort: nach wie vor


Beitrag25.12.2020 14:27

von poetnick
Antworten mit Zitat

Wie soll man sich auch ohne Reim,
die ganze freie Zeit vertrei'm? (Autsch).

Auch von hier und mir in die Runde: manche frohe Weihnachtsstunde. Und ganz gern - darüberhinaus.


Bis demnächst in alter und neuer Formation - LG - Poetnick




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Michel
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Beitrag25.12.2020 21:55

von Michel
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Im Sonnenuntergang erheben Drohnen
sich böse surrend in die kalte Luft.
Die Krähen bilden Angriffsformationen.
Es riecht nach Blut und Gruft.

… Oder …

Im Sonnenuntergang erheben Krähen
sich leise krächzend für den letzten Flug.
Der Schnee wird meine Spuren bald verwehen.
Ich hab vom Herbst genug.

… Oder …

In Sonnenuntergängen baden Schwäne,
erheben sich und fliegen auf ins Licht.
Ich sehe zu und spür, wie ich mich sehne
nach Reim, Vers und Gedicht.

Im Magen schlummert still und warm Hahn Walter,
die Kerzen schimmern warm am Nadelzweig.
Im Glase schimmert's auch. Ein Wein, ein alter.
Ich blick ins Licht und schweig.

Dort draußen, irgendwo im Lande,
kratzt eine Feder emsig auf Papier,
reimt "Schande" fort und fort auf Sarabande.
Mein Gott, wie freu ick mir

auf Eure nächsten Zeilen nach dem Feste!
Und schreibe selbst. Doch was? Das bleibt geheim!
Fürs Erste wünsch ich Euch das Allerbeste
und guten Reim!


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davidmuc
Geschlecht:männlichKlammeraffe

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Beitrag26.12.2020 03:30

von davidmuc
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Ein Licht erscheint auf deinem Segel, Himmel:
es kündet, Himmel, deinen späten Stern -
bis sich im Volk von Goethe, Hegel, Simmel,
die Mäuler in den Städten sperrn.  

Wir sind ein Fest - ein Volk? - zum Gänse mästen!
Doch schafft die Gans es aus der Zucht zum Flug,
dankt sie dem Himmel durch immense Gesten.
Das Licht weist ihr die Flucht zum Zug:
 
Vorbei das hohle Hoffen, Sehnen, Schwitzen,
fügt sie sich in das “V”, zum Rest geführt,
da mag sie endlich neben Schwänen sitzen:
geschüttelt, doch zum Fest:
gerührt.


Mit innigem Dank an alle, die diesen wunderbaren Baum pflegen und erhalten!
In dieser Flughöhe und in jeweils bestmöglicher Hingabe: Auf dass er niemals sterbe!
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menetekel
Geschlecht:weiblichExposéadler

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Beitrag26.12.2020 09:53
Und doch
von menetekel
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Dies Segeln auf dem Meer der Zeitenläufte -
weit oben hört man einen Möwenschrei -
es ist, als ob sich alles Unglück häufte
in ekler Hurerei

der Tage dieses gottverdammten Jahres,
in dem sich  Elend an den Mundschutz schmiegt;
gleichwohl erklärt sich etwas Sonderbares,
was tief im Innern liegt

und jenen Kern ausmacht, der Güte Samen -
verhalten, aber meist voll Glücksgefühl,
das trotzt dem fürchterlichsten Schicksalsrahmen:
ein Liebesmolekül.


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Michel
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Beitrag26.12.2020 18:59

von Michel
Antworten mit Zitat

Mag sich der Mundschutz noch so an mich schmiegen,
ich trag ihn gern, damit kein Elend häuft,
derweil in Sicherheit sich andre wiegen,
solang es läuft.

Den Atem nehmen mir ganz andre Sachen.
Die Weihnachtsfreude fällt mir heuer aus.
Die Schwiegermutter hat den Keim im Rachen
und liegt im Krankenhaus.

Wir warten lange vor den Telefonen,
hören, wie's geht und warten wieder lang.
Nein, kein Besuch. Nur Fachpersonen.
Beim Schreiben ist mir bang.

Kein Mensch kann uns schon jetzt Genaues sagen
und völlig unklar bleibt uns der Verlauf.
Das Warten können wir nur schwer ertragen.
Passt bitte auf Euch auf!


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menetekel
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Beitrag27.12.2020 09:29

von menetekel
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Lieber Michel,

hoffentlich trifft auch hier die Aussage zu, dass ein Gedicht und sein Autor kein Gleiches sind ... Blink - Konnten wir uns die globale Katastrophe über längere Zeit noch aus der Ferne betrachten, rückt sie jetzt mit jedem Tag näher und näher. ---


Euch ALLEN vielen Dank für die guten Wünsche und Beiträge. lovelove
Für das Jahreszwischendurch möchte ich kreuzgereimte, trochäische Fünfheber mit alternierenden Kadenzen (weiblich / männlich) ins Gespräch bringen.
Der vierte Vers wird zum Vierheber verkürzt und dient als Betonung des Vorherigen.

Welch ein Elend in den Hospitalen;
jeder bleibt mit seiner Angst allein.
Vor den Fluren, diesen grünlich-kahlen,
schläft die Hoffnung traurig ein.

Bleibt bloß gesund. Und eure Lieben mit euch!

m.


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Michel
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Beitrag27.12.2020 21:42

von Michel
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menetekel hat Folgendes geschrieben:
Lieber Michel,
hoffentlich trifft auch hier die Aussage zu, dass ein Gedicht und sein Autor kein Gleiches sind ...
In diesem Falle leider schon - sorry, kam gestern sehr spontan heraus. Aber heute haben wir ganz gute Nachrichten bekommen und konnten telefonieren. Ja, das abstrakte Thema rückt manchmal sehr plötzlich sehr nah heran.

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menetekel
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Beitrag28.12.2020 08:07

von menetekel
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Das freut mich sehr für dich und deine Familie.
Meine erkrankten Freunde befinden sich inzwischen auch auf dem Weg der Besserung - einer ist schon wieder ganz gesund!

Liebe Grüße
m.


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poetnick
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Beitrag28.12.2020 22:15

von poetnick
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Hallo Michel,

auch von mir die besten Wünsche zur Genesung Deiner Schwiegermutter.
Bin selbst seit gut einer Woche 'arantänisiert'. Allmählich klingen die sehr trickreichen Beschwerden ab.

LG - Poetnick


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Tula
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Beitrag29.12.2020 00:17

von Tula
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Hallo die Runde

mit Wünschen für Gesundheit an aller erster Stelle, einschließlich der Familie natürlich, bedanke ich mich bei allen für den lyrisch "fachgerechten Spaß", den wir hier in den letzten 12 Monaten hatten, in der Hoffnung, dass es weitere 12 so weitergeht.
Solange die Menschheit diese noch durchsteht, der Mann im Mond im folgenden Gedicht ist sich da noch nicht sicher. Ich habe eher zufällig fast die vorgeschlagene Form gefunden, mit einer zusätzlichen Vers-Zeile.

Also dann

Auf ein Neues

Endlich geht das alte Jahr zu Ende.
Jeder weiß, sehr geil war es nicht.
Grund zum Feiern! Auch bei dieser Wende
drücken wir uns, küssen, schütteln Hände,
weil das Neue uns so viel verspricht.

Viele werden sich ein Bier bestellen.
Mancher trinkt die Dose auf 'ner Bank.
Unterm Tisch wird man in irre schnellen
Tricks die Ämter um Millionen prellen.
Der Belegschaft sagt man nochmals dank.

Anderswo wird man den Sieg begießen.
Jemand steckt die Nase in den Dreck.
Sollte das die Siegenden verdrießen,
lässt man jenen dann diskret erschießen,
ewig Unzufriedene vorweg.

Hin und wieder wird man sich empören,
weil viel Blut recht unästhetisch ist.
Nur den Handel darf's nicht weiter stören,
weil wir stets auf gute Geister hören
und der Teufel Arbeitsplätze frisst.

Uns wird allen etwas wärmer werden,
selbst der Eisbär braucht den Pelz nicht mehr.
Die Korallen kann kein Mensch gefährden
(die sind längst erledigt) und in Herden
fällt man über Grönlands Strände her.

Tüchtig wie wir sind, werden wir's schaffen;
bloß der Mann im Mond schaut hilflos zu:
Dieses Schröpfen, Plündern, Brennen, Raffen
dieser durchgeknallten Monster-Affen ...
Kommt die Seuche irgendwann zur Ruh'?


Viele werden von Verschwörung lesen.
Mancher zweifelt ab und an am Stuss.
Was man schreibt, ist selten so gewesen.
Will indes der Geist an Wut genesen,
wird das Besen-fressen zum Genuss.

Wenn wir schließlich doch das Grübeln kriegen
im Dezember, just in einem Jahr,
schließen wir: Es ließ uns abseits liegen,
während manche sich vor Lachen biegen,
weil es fett und sehr erfolgreich war.


 Daumen hoch Tula


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davidmuc
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Beitrag30.12.2020 01:34

von davidmuc
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Bedrückend, aber auch : Beeindruckend!
und anregend.


Meist bin ich verschroben und vergrübelt,
oft hab ich nicht allen Schneid der Welt,
doch ihr sei mit gutem Grund verübelt,
wie sie draußen weiterschnellt.

Amazon und Krupp und auch die Bayer,
Diktatorenpack beim Sportgewinn,
kraulten sich am runden Bauch die Eier -
mir bleibt nur das Wortgespinn.

Dreht sie sich auch im Erhitzen weiter,
hilft ihr wenig was man viel erdenkt,
deshalb bleib ich in den Witzen heiter,
bis man meinen Dealer fängt.
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davidmuc
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Beitrag01.01.2021 04:38

von davidmuc
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Allen wünsch ich, nach den Festen, allen
Hier im Vers, auch wenn derselbe hinkt:
Dass die Früchte von den Ästen fallen,
Die der Dichter hell besingt.

Mir schlägt alles kollossal zu Magen,
Weiß nicht jeder, wo die Maske hängt?
Und erst recht, das wäre mal zu sagen,
Ist darunter Hass gemengt.
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Beitrag01.01.2021 19:57

von menetekel
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Super Tula.
Und ja, David, ich kann deinen sporadischen Hass gut verstehen.
Nehmen wir heute als Beispiel:
Um ca 8:00 Uhr startete ich zum traditionellen Neujahrslauf, wollte einfach nur ein Stündchen ruhig vor mich hinjoggen. - Neunmal musste ich großflächig  ausweichen, riesigen unangeleinten Hunden entgehen, meine Strecke also komplett ändern und deshalb mehr auf Asphalt als auf Waldboden laufen. Masken setzten die allerwenigsten auf, selbst wenn sie mich kommen sahen.
Da war ich am Ende ebenfalls ziemlich "verstimmt" ... Mad

Gruß
m.


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Beitrag02.01.2021 17:34

von menetekel
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Prost

Schlägt das Elend auf den Dichtermagen,
wird es Zeit für einen Schüttelreim,
einen Fernet nach den "Festgelagen" -
ganz allein im trauten Heim.


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Beitrag03.01.2021 05:30

von davidmuc
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VorMerz


Als ich spät zum Markt mit Maske düse,
Hat das Volk schon tief im Kohl gewühlt
Du brätst das Filet und das Gemüse,
Ich servier Getränke, wohlgekühlt.

Spielen wir auch schon seit Wochen Karten,
küssen wir uns jetzt in zartem Eid.
Heute darf auch mal das Kochen warten,
Nutzen wir die Atemzeit.

Dunkel kräuselt sich beim Fest der Weiher,
Rabenschwarz die Nacht, der Block so grau.
Dunkel endet die Sylvesterfeier,
Vom Cremant und Grog so blau,

Auf den Dächern blinken rot Antennen,
Wahnsinnskranke Mörder laufen her,
Kinder gegen ihren Tod anrennen.
Trinker saufen Haufen leer.
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Beitrag07.01.2021 08:37

von menetekel
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Danke, ihr Lieben all, für eure "aufbauenden" Gedichte Mr. Green Razz , die sicherlich auch unsere nächsten Texte überdauern werden. Und die könnten folgendermaßen aussehen:

Zwei männlich schließende, fünfhebige, trochäische Reimpaare werden zu einem Vierzeiler zusammengefügt. Dadurch soll ein Gefühl von Schwere erzeugt werden.

2020

Wenig hell verglomm der letzte Tag,
dunkel auch der Zähne Fraßbelag -
Säufer luden die Container neu,
und man gab sich meistens menschenscheu.


Gewichtigen Spaß wink
eure m.


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davidmuc
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Beitrag08.01.2021 02:53

von davidmuc
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Als ich wieder bis halb sieben las,
und danach bei meinem Lieben saß,
streifte mich mit einem Blick der Fuß,
doch mich packte ein verfickter Blues.

Plötzlich gab das alles kaum noch Sinn:
weder Hand noch Fuß, noch Saum noch Kinn.
Weder Stuhl noch Bett noch Haus noch Mund,
weder Fisch noch Katze, Maus und Hund,

weder Kontinent noch Staat, noch Land -
 - bloß, dass vor mir Wurstsalat noch stand:

Augen, die mit Unablässigkeit
strahlten: Alles Wurst im Essigkleid!
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Tula
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Beitrag09.01.2021 02:44

von Tula
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Weitsicht

Als ich gestern in die Ferne sah,
schien mir diese plötzlich seltsam nah.
Näher noch – ich weiß, das klingt jetzt dumm,
als der leere Raum um mich herum.

Dieser Raum, gefüllt mit lauer Luft,
die mir dauernd in die Seele pufft;
diese schnöde Enge ganz aus Nichts,
die Garotte meines Gleichgewichts.

Dieses ungreifbare Nichts-Substrat,
licht- und schattenarme Wechselbad;
dieses körperlose Hindernis,
steter Zwang, im Ausgang – ungewiss.

Als mir, wie schon oben angeführt,
diese Ferne jäh im Innern rührt,
fand ich darin eine tiefen Sinn:
Manchmal will der Mensch woanders hin.


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Tula


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