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menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2451 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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11.09.2016 19:00 unschärfe von menetekel
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unschärfe
smartphones in händen verschweißt diese
gnomenversuche im eden der photographie
hinter den nebeln suchst du vergeblich das bild:
künstlerin bin ich lügst du beklommen
bist du ein hilfloses nichts
angelerntes erweist sich als fruchtlos
unberührbar das wesen der dinge doch
manchmal skizzieren nervöse gebilde
dynamik und leben fast schlotternd erscheint die
bewegung das lied deiner sinne gleich hinter dem
träumendem kunststoff und chrom - dein auge
irrt sich nicht mehr
Weitere Werke von menetekel:
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drusilla Eselsohr
Alter: 41 Beiträge: 224 Wohnort: Schweiz
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12.09.2016 20:55
von drusilla
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Hallo Inko oder Inka
Schön, noch ein Fotografie-Gedicht Schöne Bilder hast du gefunden, die "Gnomenversuche im Eden der Fotographie" gefallen mir sehr. Der fehlende Vers erschliesst sich mir nicht so, bzw. für mich fehlt da nichts.
LG Drusilla
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menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2451 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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13.09.2016 17:27
von menetekel
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Du machst offenbar jede Mode mit!
Seitdem verhaltensauffällige Enjambements en vogue sind, springst du inmitten anderer Endungsakrobaten über elastische Stäbe, aalglatt oder weniger geschmeidig ...
Sei versichert:
Celan kann's in jedem Fall besser!
m.
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HerbertH Klammeraffe
Beiträge: 544 Wohnort: terra sol III
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13.09.2016 19:57
von HerbertH
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das gefällt mir gut, obwohl die bewegungsunschärfe hier ziemlich indirekt umfasst wird.
mein favorit, weil hier auch in die tiefe gedacht wird.
_________________ schiefwinklig ist eine kunst
© herberth - all rights reserved |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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13.09.2016 22:57
von firstoffertio
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Ich sehe, dass hier mit der Paradiesgeschichte gespielt wird.
An Stelle des Apfels ein Smartphone in Händen, es wird gelogen, das Bild gesucht, es gelingt nicht. Versuche bleiben fruchtlos.
Nur manchmal, fast ungewollt, singen die Sinne ein Lied, das Auge sieht.
Das Gedicht selbst ein interessanter Versuch, das zu erreichen, der mir aber nicht ganz gelungen erscheint, ohne dass ich nun genau festmachen kann, woran das liegt.
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MoL Quelle
Beiträge: 1838 Wohnort: NRW
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14.09.2016 12:06
von MoL
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Die erste Strophe gefällt mir sehr gut, die dritte leider weniger.
"künstlerin bin ich lügst du beklommen" - genial!
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Literättin Reißwolf
Alter: 58 Beiträge: 1836 Wohnort: im Diesseits
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17.09.2016 16:34
von Literättin
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Eine Zeile gefällt mir hier richtig gut, die für mich auch etwas in dieser leicht vage umfassenden Zeitkritik auf den Punkt bringt, was ich mit den Tücken der digitalen Zwangsneurosen verbinde. Es ist dieser Vers:
Zitat: | künstlerin bin ich lügst du beklommen |
Hier spüre ich noch eine Art Zärtlichkeit im Blick auf das ansonsten eher kalt kritisdierte LDu, das sich so identitätsschwach in den digitalen Gefilden zu finden und darzustellen versucht.
Die enthaltene Zeitkritik gerät dann leicht vernichtend zum Rundumschlag:
LDu ist ein "hilfloses nichts". Das Wesen der Dinge ist "unberührbar", "nervöse gebilde skizzieren dynamik und leben". Diese Art von wertender Betrachtung ist mir zu generell, zu persönlich (auf LDu bezogen, der / die wohl jede/r sein kann, der diese Zeilen beispielsweise vom Tablet oder Smartphone aus liest) und das kritisierende LI ist bei alldem wunderbar aus dem Schneider.
Die Bewegungsunschärfe an sich, auf die hier in der dritten Strophe angespielt wird, geht mir zu sehr unter, denn das wäre der eigentlich interessante Ansatz gewesen: Diese Flüchtigkeit der Bilder, diese vorgegaukelte Dynamik, vielleicht auch der Sog, der einen ins digitale geschehen hineinziehen kann. So wie es da steht bleibt da für mich aber ein Unterton, der mir Unbehagen beschert - wie gesagt: bis auf meine Lieblingszeile in diesem Gedicht, die mir LDu nahebringt - auf sympathische Art nahebringt.
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poetnick Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 834 Wohnort: nach wie vor
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18.09.2016 20:59
von poetnick
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Ohne kommentar, um werten zu können.
_________________ Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus |
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MrPink Lyromane
Alter: 53 Beiträge: 2431 Wohnort: Oberbayern
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19.09.2016 21:10
von MrPink
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Hallo,
ist leider nicht wirklich mein Ding. Die leere Zeile bleibt bei mir leer.
sorry
MrPink
_________________ „Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk) |
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Lorraine Klammeraffe
Beiträge: 648 Wohnort: France
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20.09.2016 07:31
von Lorraine
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Hallo,
auch eine "eigentliche" Umsetzung des Themas, dann der Versuch, ihr eine zweite Ebene zu unterlegen. Ich lese Unbeholfenheit, Selbstkritik.
"Das Wesen der Dinge" - grosse Worte. Ein Lied der Sinne ist (noch) nicht zu hören, es müsste schon aus dem Kopf kommen, in dem nämlich, denke ich, träumt oder zweifelt LD. Kunststoff und Chrom - Stoffe, aus dem neue Bretter sind? Ob zwei Stunden zuviel waren oder zuwenig - ich weiss es auch nicht.
Grüsse,
Lorraine
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Zinna schweißt zusammen, was
Beiträge: 1551 Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
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21.09.2016 22:05
von Zinna
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Hallo Inko,
Hier sehe ich sowohl eine direkte als auch übertragene Umsetzung des Themas.
Festhalten von Bildern und Bewegung mittels Mobiltelefon.
Jeder mit einer (guten) Smartphonekamera kann sich als Künstler fühlen(?)
Ist er oder nicht?
Die Entwicklung der Telekommunikationstechnik als Werkzeug für jedermann ist eine übertragene Umsetzung.
An der Stelle, wo der Vers fehlen soll/fehlt, vermisse ich jedoch nichts.
Eine Atemlosigkeit zieht sich durch den gesamten Text.
Liebe Grüße
Zinna
Kommentarplatzhalter
_________________ Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna |
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holg Exposéadler
Moderator
Beiträge: 2395 Wohnort: knapp rechts von links
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23.09.2016 16:34
von holg
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bewegungsunscharfe als mager an Ausrüstung und Selbsterkenntnis.
_________________ Why so testerical? |
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menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2451 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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24.09.2016 09:05
von menetekel
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Allen Lesern
meinen Dank. - Ich ahnte ja schon vor dem Geposte, dass ich gänzlich ungeeignet bin, in zwei Stunden/Ebbes Lyrik auf den Tisch des Hauses zu kloppen. Anderen scheint das gerade zu liegen und sie befähigen, auch unter Druck (oder gerade unter Druck) Annehmbares zu produzieren.
Einen Versuch war es mir allemal wert. - Das wirklich spannende Thema wird mich noch länger beschäftigen.
Liebe Grüße
m.
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