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Robert Arnold Müller Wortedrechsler
Alter: 35 Beiträge: 54 Wohnort: Würzburg
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08.10.2016 08:21 Wie recherchiert ihr? von Robert Arnold Müller
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Hi Leute,
Wie gehts, ist alles klar bei euch? Mich könnt ihr den singenden Waschbären oder einfach nur Robert Arnold Müller nennen. ich bin relativ neu in der Szene und fange grade erst an, mich mit Berufungskollegen auszutauschen. Da ich gerade bemerkt habe, dass es hier im Forum die Kategorie "Recherche" gibt, kam mir spontan die Idee, einfach mal zu fragen, wie ihr beim Recherchieren so vorgeht. Bisher nutze ich hauptsächlich google, wenn ich fürs Schreiben etwas Spezielles überprüfen muss. Probieren manche von euch das, über was sie schreiben wollen, auch mal im echten Leben aus? Zum Beispiel, dass ihr eine Katze schlachtet, um Szenen in einer Fantasy- oder Horrorgeschichte realistischer beschreiben zu können? Würde mich schon interessieren.
Danke für eure Antworten
_________________ Kapitalismus, Koitus und Betäubungsmittel:
R.A. Müllers Storyblog "Prinz von Grombühl" jetzt auf facebook.com/robertarnoldmueller |
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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08.10.2016 10:04
von nothingisreal
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Ähm ... nein. Jeder der eine Katze für ein Buch schlachtet, gehört in die Klapsmühle. Und zwar ganz schnell.
Ich hoffe daher, das war ein Scherz!
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Gerling Exposéadler
G Alter: 59 Beiträge: 2371 Wohnort: Braunschweig
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preusse Reißwolf
Beiträge: 1292 Wohnort: Bayern
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09.10.2016 11:06 Re: Wie recherchiert ihr? von preusse
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Gerling hat Folgendes geschrieben: | Robert Arnold Müller hat Folgendes geschrieben: | Probieren manche von euch das, über was sie schreiben wollen, auch mal im echten Leben aus? Zum Beispiel, dass ihr eine Katze schlachtet, um Szenen in einer Fantasy- oder Horrorgeschichte realistischer beschreiben zu können? Würde mich schon interessieren.
Danke für eure Antworten |
Egal, was du dir morgens so rein ziehst; hör auf damit, oder nimm weniger. |
Der ist gut, Gerling! Wirklich!
_________________ Das Herz des Löwen, 06/2011
Das Blut des Löwen, 11/2012
Die Pranken des Löwen, 03/2014
Das Banner des Löwen, 11/2015
Der Pirat - ein Francis-Drake-Roman, 07/2016
Der Herr der Bogenschützen, 08/2017
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Sie nannten ihn Cid, 11/2021
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Robert Arnold Müller Wortedrechsler
Alter: 35 Beiträge: 54 Wohnort: Würzburg
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09.10.2016 11:31
von Robert Arnold Müller
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war nur ein sarkastisches Beispiel, Leute. Kein Grund zur Panik. Mich hatte nur interessiert: Wie viel Wahrheit steckt in euren Erzählungen? Probiert ihr manche Dinge aus, über die ihr schreibt oder erfindet ihr alles? Bzw. wie viel biographisches steckt darin, etwa bei einer Liebesgeschichte
_________________ Kapitalismus, Koitus und Betäubungsmittel:
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lupus Bücherwurm
Alter: 56 Beiträge: 3913 Wohnort: wien
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09.10.2016 12:08
von lupus
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hm, ich wär da mit dem Urteil nicht so schnell. Die Frage ist nämlich schon interessant, das Bild mit der Katze etwas drastisch gewählt, aber an sich bedeutet die Frage ja nichts weiter, als: wie sehr engagiert ihr euch bei der Recherche, wie authentisch/real soll die Chose sein? Weniger drastisch würde die Frage lauten:
wenn ihr über Mörder schreibt, versucht ihr (über Beziehungen möglicherweise) einen Mörder im Gefängnis zu besuchen?
Flüchtling --> Besuch im Flüchtlingsheim, reden mit Flüchtlingen?
Homosexuelle und deren Diskriminierung --> sucht Ihr den Kontakt, redet ihr mit denen über ihre Erfahrung (oder: lasst ihr dann Homosexuelle gegenlesen?)
und, und, und
oder beschränkt ihr euch auf die Buchrecherche?
lgl
EDIT: hatte die Antwort nicht gelesen ... lass jetzt meinen Beitrag aber trotzdem stehen
_________________ lg Wolfgang
gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben
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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi |
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Gerling Exposéadler
G Alter: 59 Beiträge: 2371 Wohnort: Braunschweig
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G 09.10.2016 13:06
von Gerling
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lupus hat Folgendes geschrieben: | hm, ich wär da mit dem Urteil nicht so schnell.
Bei diesem Beispiel konnte ich nicht anders.
Die Frage ist nämlich schon interessant, das Bild mit der Katze etwas drastisch gewählt, aber an sich bedeutet die Frage ja nichts weiter, als: wie sehr engagiert ihr euch bei der Recherche, wie authentisch/real soll die Chose sein?
Natürlich ist die Frage, wie andere recherchieren (wenn sie es denn tun) interessant. Aber ich muss mich ja nicht mit dem nackten A... in die Bratpfanne setzen, um danach über ein Schitzel zu schreiben.
wenn ihr über Mörder schreibt, versucht ihr (über Beziehungen möglicherweise) einen Mörder im Gefängnis zu besuchen?
Nein. Speziell für diesen Fall gibt es einschlägige Literatur. Unter anderem von dem Typen, der beim FBI das Profiling eingeführt hat.
Flüchtling --> Besuch im Flüchtlingsheim, reden mit Flüchtlingen?
Würde ich ein Buch zu diesem Thema schreiben, würde die Antwort ja lauten.
Homosexuelle und deren Diskriminierung --> sucht Ihr den Kontakt, redet ihr mit denen über ihre Erfahrung (oder: lasst ihr dann Homosexuelle gegenlesen?)
Auch hier lautet die Antwort ja.
oder beschränkt ihr euch auf die Buchrecherche?
Die Mischung macht es. Bei meinem neusten Projekt habe ich mit Molekularbiologen, Evolutionsforschern und anderen Leuten, deren Beruf ich bis heute nicht verstanden habe, gesprochen oder gemailt. Parallel dazu hab ich mir Fachliteratur reingezogen.
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_________________ Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
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Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
Der Perfektionist - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Der Seelsorger - Rowohlt Verlag (Juli 2023) |
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preusse Reißwolf
Beiträge: 1292 Wohnort: Bayern
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09.10.2016 17:46
von preusse
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Für den "Piraten" habe ich den Segelschein gemacht.
Das Ergebnis ist, dass mir in manchen Rezensionen vorgeworfen wird, ich würde zu viel Fachterminologie verwenden.
Wie man's macht ...
Es gibt Leser, die behaupten, Marian Leaford in den "Löwen" entspräche 1:1 meiner Frau.
_________________ Das Herz des Löwen, 06/2011
Das Blut des Löwen, 11/2012
Die Pranken des Löwen, 03/2014
Das Banner des Löwen, 11/2015
Der Pirat - ein Francis-Drake-Roman, 07/2016
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lupus Bücherwurm
Alter: 56 Beiträge: 3913 Wohnort: wien
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09.10.2016 19:16
von lupus
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preusse hat Folgendes geschrieben: |
Es gibt Leser, die behaupten, Marian Leaford in den "Löwen" entspräche 1:1 meiner Frau. |
na, dann kann man nur hoffen, du verwendest nicht zu viel Fachterminologie;-)
_________________ lg Wolfgang
gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben
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Mika Schachtelkönig
Alter: 42 Beiträge: 1046 Wohnort: NRW
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10.10.2016 12:46
von Mika
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Moin.
Zitat: | Natürlich ist die Frage, wie andere recherchieren (wenn sie es denn tun) interessant. Aber ich muss mich ja nicht mit dem nackten A... in die Bratpfanne setzen, um danach über ein Schitzel zu schreiben. |
Schön gesagt.
Also das Katzenthema lass ich jetzt mal taktvoll aus und komm direkt zur Frage:
Ich finde manchmal, die Recherche ist beim Schreiben - abgesehen vom Schreiben und Geschichtenerzählen selbst - das Beste.
Ich liebe es, mich über Zeugs zu informieren, was mich interessiert. (Ansonsten würde ich glaube nicht darüber schreiben.)
In meinem Fall hab ich just vor ein paar Tagen ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk erhalten (<3!), jemand sehr Nettes schenkte mir ein großartiges Buch über Polizei-Spezialeinheiten. Das werd ich mir jetzt erstmal die nächsten Tage zur Gemüte führen, diverse Eselsohren reinmachen und alles mögliche farblich markieren. Ich liebe es.
Ansonsten recherchiere ich immer wieder ganz unterschiedliche Dinge. Ob ich jetzt befreundete Forensiker nach dem Aussehen von Leichen frage oder Lehrpläne von Studiengängen angucke, oder bei youtube Videos studiere, wie sich Feuer ausbreitet... ich sauge alles auf, was mir nützlich erscheint und was ich einbauen kann.
Selbst ausprobieren ist natürlich - wenn möglich und moralisch vertretbar - das Highlight. zB mit nem Feuerzeug durch die Wohnung kriechen und gucken, ob man Spinnweben abfackeln kann; das sind dann noch die leichten Dinge.
Vor ein paar Wochen hab ich mir das Schlösserknacken angeeignet. Natürlich erstmal nur im Anfängerrahmen, aber da das durchaus eine Rolle spielt und ich das nur zu gern selbst können wollte, hab ich mich stundenlang mit nem Lockpickingset beschäftigt (und das zuletzt - mit Augen zu - unter 10 Sekunden geschafft, muhar! *Faust reck*).
Das, was ich nicht nachstellen kann, muss dann halt vorerst fiktional behandelt werden.
_________________ "If you don't know it's impossible it's easier to do."
- Neil Gaiman |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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10.10.2016 18:07
von Taranisa
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Mein Thema ist die Historie. Besonders das Mittelalter.
Mit unserem Mittelalter-Verein haben wir schon manche Burg belagert, inkl. privater Führungen. Handarbeitliches probierte ich entweder selbst aus, so auch die Bogenherstellung, besonders aber das Borten weben und mit der Hand nähen, oder sah anderen auf die Finger. Mein Mann und ich verfügen natürlich auch über Schaukampfschwerter.
Während des Schreibens nahm die Anzahl meiner geschichtlicher Fachbücher weiter zu, aber auch im Internet habe ich viel recherchiert. Besonders gut fand ich in dem Zusammenhang, dass ich mir Kalender aus den Jahren, die ich für die Geschichte benötige, inkl. Feiertage, ausdrucken kann.
Kräuter spielen bei mir auch eine große Rolle. Neben Kräuterkursen, in denen uns gezeigt wurde, was wir alles herstellen können, habe ich mir vieles aus Fachliteratur zusammengeschrieben. Aber ich schaue immer noch sicherheitshalber in meinen Büchern nach, ehe ich ein Kraut und dessen Verwendung im Text erwähne.
Ach ja, die Geschichte, die ich durch liebe Menschen hier testlesen lasse, spielt in Marburg, meiner Geburtsstadt
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Robert Arnold Müller Wortedrechsler
Alter: 35 Beiträge: 54 Wohnort: Würzburg
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10.10.2016 19:25
von Robert Arnold Müller
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Das spiegelt sich sicherlich in jeder Hinsicht positiv in deinen Werken nieder, holde Maid. Respekt für so viel Einsatzbereitschaft
_________________ Kapitalismus, Koitus und Betäubungsmittel:
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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11.10.2016 13:08
von Taranisa
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Robert Arnold Müller hat Folgendes geschrieben: | Das spiegelt sich sicherlich in jeder Hinsicht positiv in deinen Werken nieder, holde Maid. Respekt für so viel Einsatzbereitschaft |
Vielen Dank.
Doch unsere aktive Zeit im Verein liegt inzwischen fünf Jahre zurück, wir sind "nur noch" sehr gern gesehene Gäste. Aber in den über elf Jahren haben wir viel erlebt. Richtig mit dem kreativen Schreiben habe ich erst vor drei Jahren begonnen.
Naturheilkunde ist eine Leidenschaft von mir und fließt natürlich in meine Texte ein.
Ich schreibe also über Dinge, die mich faszinieren. So empfinde ich die (Nach-)Recherche nicht als anstrengend
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Robert Arnold Müller Wortedrechsler
Alter: 35 Beiträge: 54 Wohnort: Würzburg
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11.10.2016 18:36
von Robert Arnold Müller
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Geht mir ähnlich
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Mim Wortedrechsler
Alter: 34 Beiträge: 97 Wohnort: Bayern
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12.10.2016 21:56
von Mim
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Mika hat Folgendes geschrieben: | hab ich mich stundenlang mit nem Lockpickingset beschäftigt (und das zuletzt - mit Augen zu - unter 10 Sekunden geschafft, muhar! *Faust reck*).
. |
Glückwunsch!!
Ich finde eigentlich, dass ein großer Teil der Arbeit, nur aus der Recherche besteht.
Dabei nutze ich eigentlich immer diese Möglichkeiten:
- Bei medizinischen Fragen: Meine Stiefmutter (Krankenschwester seit über 27 Jahren)
- Bei Unfällen meinen Vater, er war 40 Jahre lang bei der Berufsfeuerwehr. (und ja, er traut mir oft zu viel zu )
- Für Pflanzen, Obst, Gemüse, Pilze usw. wird die Mutter meiner besten Freundin gelöchert.
- Für Bomben, Lunten, Survival Taktiken und ähnliches wird Youtube genommen
- Alles andere wird in Büchern und Google nachgelesen.
Einiges probiere ich vorher selbst aus (zum Beispiel Rezepte, Salben usw.) anderes lieber nicht (wie die Rauchbomben)
Aktuell versuche ich einen Roman zu schreiben, ohne zu recherchieren. Es ist anders, aber es bringt Spaß =)
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Belfort Klammeraffe
Beiträge: 641 Wohnort: tief im Herzen
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12.10.2016 22:51
von Belfort
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Es hängt davon ab, wie wichtig etwas in einer Geschichte ist, wieviel Raum es einnimmt und wie realistisch man es "ausprobieren" kann, ohne dass Mensch oder Tier Schaden nehmen oder man ernsthafte Gesetzeskonflikte bekommt.
Orte, an denen die Geschichte spielt, muss ich kennen. Zumindest muss ich mal hingefahren sein und mich dort umgeschaut haben. Am besten habe ich dort aber bereits gelebt.
Wenn Person A Person B mit Boxhieben KO haut, informiere ich mich bei einem Boxer, welche Haken da sitzen. Sofern ich einen kenne.
Ich habe einen Yogakurs besucht, weil ich über Yoga geschrieben habe. Das habe ich aber ohnehin schon mal vor gehabt. Also: den Kurs zu besuchen.
Um mal den Bereich des Illegalen anzudenken: würde ich ein Buch über einen LSD Trip schreiben, fände ich es sinnvoll, mal einen auszuprobieren. Das wäre eine Erfahrung, über die man sonst wohl nicht schreiben kann, denke ich. Ist mir das zu heikel, würde ich lieber den LSD Trip nicht zu einem zentralen Element meines Buches werden lassen.
Säße mein Protagonist im Gefängnis, würde ich eines besichtigen.
Wäre er ein Mörder, würde ich Autobiografien von Mördern lesen. Einen zu treffen und ihn zu befragen, wäre sicher noch besser, aber das ist im Normalfall schwer realisierbar.
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Megan E. Moll Wortedrechsler
Alter: 34 Beiträge: 69
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13.10.2016 21:23
von Megan E. Moll
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Ich recherchiere sehr gerne und manchmal auch zu viel (Aber das liegt daran, dass ich allgemein gerne dazulerne).
Dafür habe ich mir z.B. einen Bibliotheksausweis zugelegt und mache auf dem Nachhauseweg manchmal einen Rechercheabstecher zur Stadtbibliothek. Oder ich schaue mir Videos im Internet an, die sich mit dem passenden Thema befassen.
Neulich gab es einen Mittelalter Spezial Tag bei ZDF Info (Ich liebe diesen Sender ) Da lief den ganzen Tag der Fernseher nebenbei, weil es super zu meiner Geschichte passte.
Ich habe auch mal mit einer Geschichte angefangen, die mit jedem Kapitel in einem anderen Land weiterging, weil die Protagonisten eine Weltreise unternehmen. Dazu habe ich mir einige Internetseiten und Videotagebücher von Weltreisenden angesehen. Im Moment ruht dieses Projekt, weil ich selber noch nie wirklich im Ausland war und das vorher gerne noch tun würde.
Heute Morgen habe ich googlen müssen, wie eine Leiche nach 2 Monaten unter der Erde aussieht. Dazu findet man so viel über google, dass ich sogar irgendwie schockiert war. (Dankbar, aber auch schockiert.)
Die meiste Zeit ertappe ich mich aber dabei, wie ich immer wieder Dinge einbaue, die ich sowieso aus meinem normalen Alltag bereits kenne und beherrsche. Ich arbeite zum Beispiel hauptberuflich in der Pflege und habe bisher in jede meiner Geschichten eine Person mit einer Behinderung eingebaut. Das passiert quasi von alleine.
Ich finde es ja schön, wie viel das klein klingende Hobby "schreiben" einem mit all dem drumherum eigentlich bringt. Wo man als Tourist landet, um zu recherchieren, was man dazulernt und wen man so kennenlernt.
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Robert Arnold Müller Wortedrechsler
Alter: 35 Beiträge: 54 Wohnort: Würzburg
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20.10.2016 23:58
von Robert Arnold Müller
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Megan E. Moll hat Folgendes geschrieben: |
Die meiste Zeit ertappe ich mich aber dabei, wie ich immer wieder Dinge einbaue, die ich sowieso aus meinem normalen Alltag bereits kenne und beherrsche. Ich arbeite zum Beispiel hauptberuflich in der Pflege und habe bisher in jede meiner Geschichten eine Person mit einer Behinderung eingebaut. Das passiert quasi von alleine.
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Ja, so sollte es auch sein, dass sich das eigene, wahre Leben in den Texten widerspiegelt. Das ist es doch erst, was eine gute Geschichte einzigartig macht.
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1270 Wohnort: Wiesbaden
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R 21.10.2016 06:11
von Rainer Prem
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Hallo,
Robert Arnold Müller hat Folgendes geschrieben: | Megan E. Moll hat Folgendes geschrieben: |
Die meiste Zeit ertappe ich mich aber dabei, wie ich immer wieder Dinge einbaue, die ich sowieso aus meinem normalen Alltag bereits kenne und beherrsche. Ich arbeite zum Beispiel hauptberuflich in der Pflege und habe bisher in jede meiner Geschichten eine Person mit einer Behinderung eingebaut. Das passiert quasi von alleine.
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Ja, so sollte es auch sein, dass sich das eigene, wahre Leben in den Texten widerspiegelt. Das ist es doch erst, was eine gute Geschichte einzigartig macht. |
Es ist nur schlimm, wenn sich dann ein Betaleser darüber beschwert wie sehr an den Haaren herbeigezogen und unglaubwürdig konstruiert so eine Situation ist ...
Grüße
Rainer
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Mina Minus Leseratte
M
Beiträge: 173
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M 21.10.2016 07:59
von Mina Minus
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Hilfreich für die Recherche sind Biografien. Für mein letztes Manuskript habe ich mir ziemlich viele Profile und Lebensläufe von Menschen angesehen, die ähnliche Berufswege wie mein Protagonist eingeschlagen haben. Als Leser nervt es mich, wenn der berufliche Alltag völlig verdreht dargestellt wird. Fällt mir gerade im Chick Lit-Bereich vesonders negativ auf: Nein, eine 25 jährige Frau kann nicht lediglich alle paar Wochen einen Zeitungsartikel schreiben und davon ein riesiges Loft finanzieren.
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Stagepilot Wortedrechsler
S Alter: 55 Beiträge: 50 Wohnort: SüdSuedWest
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S 23.10.2016 18:42
von Stagepilot
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Hallo,
gut ist, wenn man zu einem Teilaspekt des Buchs sucht. Daher wäre der Oberbegriff oder Schwerpunktthema hilfreich (Mittelalter, Science Fiction, Menschen oder Maschinen...).
Nun, jedenfalls recherchiere ich zunächst online. Wo gibt es Experten, Vereine, Foren, Zeitungsberichte, Filme?
Dann lege ich mir zu dem Thema einen Bookmarkordner an und packe erstmal alles hinein (Vorsicht - Der Fass ohne Boden - Effekt).
Gut ist es, Fachleute zu befragen (Mittelaltervereine etc).
Nie den roten Faden verlieren, daher Grobgliederung/Inhaltsverzeichnis und daran orientieren.
Grüße
Michael
_________________ Du sollst nicht übermäßig fressen, saufen, spielen: Schreib und lass die Verben tanzen!🤸 |
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Corydoras Klammeraffe
Alter: 39 Beiträge: 751 Wohnort: Niederösterreich
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23.10.2016 18:45
von Corydoras
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Megan E. Moll hat Folgendes geschrieben: |
Die meiste Zeit ertappe ich mich aber dabei, wie ich immer wieder Dinge einbaue, die ich sowieso aus meinem normalen Alltag bereits kenne und beherrsche. Ich arbeite zum Beispiel hauptberuflich in der Pflege und habe bisher in jede meiner Geschichten eine Person mit einer Behinderung eingebaut. Das passiert quasi von alleine. |
Richtig.
Ich bin Biologin. Meine Testleser sagen immer wieder, dass man das bei mir rausliest.
_________________ I'm not a king. I am just a bard. |
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