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Franz Fink - Lebensspuren


 
 
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FranzFink
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 77
Beiträge: 9
Wohnort: Salzburg


Beitrag27.08.2016 08:29
Franz Fink - Lebensspuren
von FranzFink
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Guten Morgen alle miteinander.

Wie gesagt: Ich arbeite an einem Entwicklungsroman. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir ziemlich schwer, weil ich nicht gleich mit einer Rückblende beginnen wollte. Also nenne ich das erste Kapitel (etwas veraltet wie ich meine): Prolog. Nur in diesem Prolog wähle ich einen auktorialen Erzähler, danach nur mehr der Ich-Erzähler FranzFink im Präsens. Vielleicht kann mir bei diesem Problem ja wer helfen.

Ich habe irgendwo in der Einführung gelesen, dass im Prosa-Einstand die Texte nicht zu lang sein sollen. Das leuchtet mir ein, aber was soll ich tun? Mein Prolog hat zwar zwei Teile, ich weiß aber nicht wie ich das in Fortsetzung bringen soll.
Also bitte nicht ungehalten sein, wenn mein erster Beitrag gleich über 2000 Wörter aufweist. Sorry.

Ich Versuchs einfach mal:


Prolog

Über den Hochöfen der steirischen Schwerindustrie schwebte fast immer eine Abgaswolke. Der Himmel war grau wie die bröckelnden Fassaden der Gebäude. Im letzten Licht des Tages legte sich ein Schleier über die Stadt. Böiger Wind hatte eingesetzt und trieb den Straßenstaub vor sich her. Der aufgewirbelte Staub roch nach Schwefel und dem Gestank der nahen Papierfabrik und den Abwasserkanälen. An einer Litfaßsäule pinkelte ein Köter auf ein von Wind und Regen abgelöstes Wahlplakat. Ein zerfetztes Bild von rauchenden Schloten in blühenden Gärten und dem Spruch: ... aus Brutstätten des Krieges, Werkstätten des Friedens ...  Es war nicht zu erkennen, wer das versprach.

Maria Fink kniff zum Schutz vor den ersten Regentropfen die Augen zusammen und fasste ihr Kind fester an der Hand. Sie ging schnell. Der Fünfjährige protestierte: „Mama, warum rennst du?“
„Weil es zu regnen beginnt und wir nicht nass werden wollen! Nur noch eine Straße, dann sind wir daheim.“
„Mama, schau, da sind glitzernde Perlen.“
Sie zog ihn hinter sich her, doch Franz sträubte sich. Fasziniert schaute er auf die Regentropfen die sich im Straßenstaub teilten und in glitzernde Wasserperlen verwandelten.
„Jetzt geh weiter, Franzi, sonst werde ich böse!“
Maria wollte, so kurz vor ihrer Wohnung, keine Pause mehr machen. Sie mühte sich mit dem Bauchladen ab, den sie zugeklappt an einem Gurt quer über der Brust trug. Der schmale Lederriemen schmerzte bei jeder Erschütterung. Hinzu kam der Rucksack, der ihr schwer in den Rücken drückte. Er war vollgepackt, also war es ein guter Arbeitstag gewesen. Maria Fink und ihr Sohn Franz waren Hausierer. Vor dem Gesetz waren sie Bettler, denn einen Gewerbeschein, der ihnen die von-Tür-zu-Tür- Geschäfte erlaubt hätte, hatten sie nicht.
In den Fünfziger Jahren trieben sich viele, vom Krieg entwurzelte Gestalten herum. Es gab Übergriffe auf Frauen. Seit Maria einmal von einem, anfangs netten, dann aber zudringlichen Mann, beinahe in eine Wohnung gezogen wurde, hatte sie Angst allein auf Tour zu gehen. Sie fühlte sich in Begleitung ihres Sohnes sicherer. „Mütter mit Kindern wurden in Ruhe gelassen“, sagte sie. Außerdem war Franz eine nicht zu unterschätzende Verkaufshilfe. Jedesmal wenn Maria ihren Bauchladen packte und Franz fragte, ob er mitkommen wolle, war seine Begeisterung groß. Seine einzige Bedingung war, dass er bei allen Türen die Klingelknöpfe drücken dürfe.
Sein Blick wirkte manchmal traurig und veranlasste viele Leute zum Kauf. Sie sagten oft, dass sie gar nichts bräuchten und gaben Geld oder Geschenke ohne Gegenleistung. Maria Fink drückte Franz dann fest die Hand, das war für ihn das Zeichen „Danke“ zu sagen. Zum Spender gewandt sagte sie:
„Sie beschämen uns, wir wollen keine Bettler sein. Trotzdem: Herzlichen Dank!“
Die Geschenke, Kleidung, Kohlköpfe und manchmal auch ein Stück Geselchtes, steckte Maria in den Rucksack. Von einem farbigen Besatzungsoffizier hatte sie eine Flasche Rum spendiert bekommen. Ein Glas Wein, zu dem er sie in die Wohnung einlud, hatte sie aus Angst abgelehnt. Auch Franz hatte Angst, doch nicht vor der Freundlichkeit des Soldaten, sondern weil er noch nie einen Schwarzen gesehen hatte.
Dass sie manchmal mit: „Verschwindet, ihr Gesindel!“ weggejagt wurden, ärgerte Maria. Wenn Franz fragte, was diese Worte bedeuten, antwortete sie ausweichend: „Böse Leute gibt es überall, mach dir keine Gedanken!“
 Das Warensortiment war bescheiden: Salz, Pfeffer, Zimt wurden zum Groschenpreis verkauft. Aus dem Bauchladen bot sie Zwirnspulen, Patentknöpfe, Schuhbänder und je nach Jahreszeit auch Weihrauch oder Eierfarben an. Problematisch war der Wareneinkauf beim Großhändler, denn das war Sache von Ferdinand Fink, dem Familienoberhaupt - Marias Ehemann und Vater von Franz.
Ferdinand Fink, von allen nur Ferdl genannt, trank.
Der ehemalige Unternehmer hatte nach einem Konkurs eine Gefängnisstrafe abgebüßt und war arbeitslos. Das war auch der Grund, warum Maria und Franz zu fliegenden Händlern geworden waren. Vater Fink verdiente nicht nur kein Geld, er hatte auch einen Schuldenberg angehäuft. Schlimmer als das geschäftliche Scheitern empfand Maria den sozialen Abstieg. Der Alkohol und die Knastbrüder, die er als seine Freunde bezeichnete, ließen ihn vom gefeierten Unternehmer zum schmierigen Winkelschreiber abstürzen. Seit diesem Abstieg hausten die Finks in einem feuchten, dunklen Raum, in dem eine spanische Wand provisorisch Wohn- und Schlafbereich trennte. Ein winziges Fenster ging zum Hof. Die Einrichtung war karg. Es gab einen Kohleherd mit Wasserschiff, einen kleinen Tisch mit drei verschiedenen Stühlen und eine Kommode mit einem Lavoir aus emailliertem Blech. Unter dem Aufsatz der Kredenz stand das auffälligste Stück der Wohnung – eine schwarze Schreibmaschine mit goldener Aufschrift: Remington.
Maria dachte an die Zeit, als die geliebte Remington noch im Büro der Villa Hammerherr stand, dem ehemaligen Sitz von Fink & Sohn – Glaswaren en gros – en detail, dessen Chef ihr Mann Ferdinand Fink war. Sie hatte diese Schreibmaschine retten können, bevor die Villa und alles was sie je besessen hatten, versteigert worden war. Ihr Mann war verhaftet und eingesperrt worden. Jetzt spielt der kleine Franz manchmal auf der alten Remington.

- - - -

Jim Beda war Bettler. Er selbst sah das natürlich ganz anders. Jim Beda hieß mit bürgerlichem Namen Peter Tschimm. Jahrelang hatte er versucht, sich der Rekrutierung durch die Wehrmacht zu entziehen. Es half alles nichts, in den letzten Kriegstagen war er doch noch einberufen worden. Peter Tschimm hatte seinen rechten Arm verloren – und Deutschland den Krieg. Er wollte nie den Arm zum Hitlergruß heben – jetzt hatte sich die Sache von selbst erledigt, sagte er oft lachend.
Als Kriegsopfer bekam er einen provisorischen Gewerbeschein zum Handel mit Kleinwaren. Er saß meistens vor einer Bombenruine auf dem Bürgersteig und hielt den Passanten ein Paket mit Ansichtskarten entgegen. Das Besondere war die Abbildung des Bauwerks, vor dem er saß: Es zeigte dieses Haus, wie es vor dem Krieg ausgesehen hatte. Viele glaubten, dass Jim Beda ein ehemaliger Hausbewohner sei und warfen ihm einen Schilling in den Hut, ohne die Karte zu nehmen. Er war dankbar und freundlich, besonders zu denen, die ihn für einen arbeitsscheuen Hallodri hielten.
Mit Ferdinand Fink war er seit Jahren befreundet. Lange vor dem Krieg, in der Zeit der großen Arbeitslosigkeit, waren sie gemeinsam als Walzbrüder unterwegs gewesen. Fink hatte das Tausendjährige Reich unbeschädigt an der Heimatfront überstanden und nach dem Krieg, nicht nur saubere, Geschäfte mit den Alliierten gemacht. Sein Aufstieg zum Glas-Baron war so rasant wie zerbrechlich. Fünf Unternehmerjahre endeten in einem Fiasko. Ferdinand Fink sprach nicht darüber, er betrank sich.
Jim Beda hingegen war den legalen Weg gegangen. Er erhielt vor Kurzem die Konzession zur Führung einer Tabak-Trafik. Jetzt war der Weg zum Geschäftsmann plötzlich weit offen geworden. Seinen Freund Ferdl wollte er als kaufmännischen Berater engagieren.

Während Maria und ihr Sohn auf Tour waren, hatten sich Vater Fink und Jim Beda in der Fink´schen Wohnung verabredet und über alte Zeiten geplaudert. So verschieden die beiden Männer auch waren, redeten sie doch über eine gemeinsame Zukunft: Auf der einen Seite Ferdinand Fink, ein stets auf sein Äußeres bedachter, etwas gedrungener Kaufmann - auf der anderen Seite Jim Beda, ein großgewachsener Einarmiger, der für Krawattenträger, wie er sie nannte, nur ein müdes Lächeln übrig hatte. Jim war überzeugt, dass er seinem Freund das Geschäft seines Lebens angeboten hatte, doch dieser lehnte ab. Die Stimmung war aufgeheizt, als Maria und ihr Sohn den Raum betraten.
„Servus Mizzi, gut dass du da bist!“ sagte Jim Beda.
„Servus Beda, was ist denn hier los? Muss denn immer gesoffen werden?“
Sie stellte den Bauchladen ab, bückte sich und bat ihren Sohn Franz:
„Geh, Franzi-Burli, hilfst du mir, den Rucksack abzunehmen?“
Franz versuchte die Tragegurte von ihren Schultern zu streifen. Vergebens, das Ding war zu schwer. Hilfesuchend schaute er zu seinem Vater, doch der verzog keine Miene und machte keine Anstalten, den beiden zu helfen. Das Kind richtete den Blick auf Jim Beda. Man sah ihm an, dass er dem Einarmigen nicht traute.
„Na, Sprössling", sagte Jim Beda und half Maria aus den Riemen. Es war als Scherz gemeint, doch Franz´ Blick blieb skeptisch.
„Was ist ein Sprössling? Und warum nennst du meine Mama Mizzi? Das darf nur mein Vater!“ sagte Franz zu Jim Beda.
Die beiden Männer lachten. Antwort bekam Franz keine; er wandte sich beleidigt an seine Mutter und flüsterte ihr zu: „Ich mag ihn nicht.“
„Ist schon gut, Franzi, die beiden sind besoffen.“ Maria schob die spanische Wand zur Seite und stieß das Fenster weit auf, um zu lüften.
„Hier stinkt es wie in einem Wirtshaus. Das ist ja nicht zum Aushalten“, schimpfte Maria.
„Reg dich nicht auf, zeig uns deine Ausbeute!“, sagte Ferdl und griff in die Seitentasche des Rucksacks.
„Braves Mädchen“, sagte er, als er den Rum des britischen Offiziers aus der Tasche zog.
„Du hast schon genug gesoffen, gib die Flasche her!“ Maria stemmte die Hände in die Hüften.
„Nix da, bring zwei Gläser, der Rum muss getestet werden!“, herrschte Ferdl Maria an. An Jim Beda gewandt sagte er:
„Die Weiber werden auch immer frecher.“
Jim Beda sah das anders:
„Sei froh, dass du so eine Frau hast. Meine Flora würde mir was pfeifen.“
„Jaja, du mit deinem Pupperl, die ist wohl zu schön zum Arbeiten, oder?“
„Ferdl, ich warne dich, lass meine Frau aus dem Spiel!“
„Ist schon gut, Beda. Sei nicht so zimperlich.“

Maria nutzte das Streitgespräch der Männer, um die Hälfte ihrer Tageseinkünfte in einem Schuh hinter dem Vorhang zu verstecken. Dann begann sie mit den Vorbereitungen fürs  Abendessen. Durch das Lüften war es kalt geworden, im Sparherd brannte kein Feuer und es war weder Holz noch Kohle in der Vorratslade. Maria wandte sich an Franz, der in seiner Lieblingsecke hinter der Kohlenkiste mit einem rostigen Blechkreisel spielte.
„Franzi, magst mit mir Holz holen gehen? Dein Herr Vater war nicht fähig dazu.“ Den Blick, den sie seinem Vater zuwarf, konnte Franz nicht sehen.
„In den Wald?“, fragte Franz erschrocken.
„Nein, aus dem Keller. In den Wald gehen wir morgen, mit dem Leiterwagen. Freust du dich?“
„Oh ja. Ich will Zapfen klauben!“
Jim Beda hatte bemerkt, wie Maria ihren Mann von oben herab musterte. Er wechselte das Thema:
„Also Mizzi, dein Alter ist ein sturer Bock. Was hältst du von meinem Vorschlag?“
„Was für ein Vorschlag?“, fragte Maria, obwohl sie ahnte, worum es ging. Jims Angebot mit der Tabak-Trafik war nicht neu. Doch sie kannte die Arroganz ihres Mannes, der sich weigerte, mit einem Bettler zu arbeiten. Noch dazu, wenn dieser Mann sein Chef werden sollte. Das war wohl der Grund seiner Abneigung, dachte sie. Dabei  wäre ihr Mann ein guter Kompagnon, aber es fehlte das Geld. Seinen Gewerbeschein hatte man ihm nach dem Konkurs auf unbestimmte Zeit aberkannt.
Jim sagte: „Ich habe jetzt zusätzlich zur Konzession für das Betreiben einer Tabak-Trafik auch noch die Genehmigung bekommen, einen Kiosk mit Buffet zu führen.“
„Ja und, was hat das mit uns zu tun?“, fragte Maria.
„Ich habe Ferdl den Vorschlag gemacht mitzuarbeiten, anstatt sein Dasein mit Winkelschreibereien für seine Saufbrüder zu fristen!“
„Du hast ja keine Ahnung“, erboste sich Ferdl, „ich habe unzähligen Gestrauchelten geholfen, ihre Briefe und Eingaben zu verfassen!“
„Ja, ich weiß. Und bezahlt haben sie dich mit ein paar Viertel Wein oder einem winzigen Anteil an ihren Geschäften. Komm Ferdl, vergiss die Brüder, das bringt doch nichts!“
„Und was soll so ein Kiosk bringen?“
„Auf jeden Fall mehr als mein Postkarten-Verkauf und euer Hausieren zusammen. Darauf kannst du Gift nehmen!“
Sie füllten sie die Rumgläser ein weiteres Mal und nahmen erst einmal einen kräftigen Schluck.
„Um ein paar Flaschen Bier, Zigaretten und lausige Zeitungen zu verkaufen, brauchst du doch keinen Kaufmann wie mich.“
„Mensch Ferdl, sei nicht blöd! Du weißt so gut wie ich, dass das eine Goldgrube werden könnte, wenn wir es richtig angehen.“
Maria sah Ferdl von der Seite an. Sie glaubte zu wissen, was in seinem Kopf vorging. Sein Gesichtsausdruck wirkte nur nach Außen hin stumpfsinnig, war es aber nicht. Wahrscheinlich suchte er seinen Vorteil. Gut möglich, dachte sie, dass er in seinem Kopf Bilder produzierte, die von künftigen Trinkgelagen unter seiner Regie handelten. Ohne Geldmangel, denn künftig würde er ja höchstpersönlich hinter der Theke stehen.
„Du, Mizzi, was meinst denn du dazu?“ fragte Ferdl.
„Wenn du mich so fragst: Meine Zustimmung hast du. Ich wäre froh, wenn dieses Hausieren ein Ende hätte. Es kostet mich jeden Tag Überwindung.“
„Na, was sag ich denn, die Mizzi hat´s begriffen.“ Jim Beda hielt das Rumglas in die Höhe: „Prost! Auf unsere Zusammenarbeit.“
„Wie soll das gehen, und wo?“, fragt Maria.
„Der Standort wird die Baracke an der Obuskehre vor der Werkseinfahrt sein. Ich und Flora haben sie billig gekauft. Wir sperren vor der Frühschicht auf und erst nach der Spätschicht zu. Im Stahlwerk arbeiten tausende Menschen. Die Arbeiter an den Hochöfen und in den Walzwerken haben immer Durst.“
„Und du glaubst, das funktioniert?“, fragte Maria.
„Natürlich haut das hin! Jetzt hört mir einmal gut zu: Ferdl organisiert den kaufmännischen Teil, du Mizzi kümmerst dich um die Küche, meine Flora um die Gäste und ich verkaufe Zigaretten und Zeitungen. Das mach ich Krüppel mit links, so wahr ich Peter Tschimm heiße!“
„Und was tun wir mit unserem Buben?“ fragten Ferdl und Mizzi fast gleichzeitig.
„Den nehmt ihr mit, wir haben genug Platz. Aus dem machen wir den großen Franz Fink. An mir soll´s nicht liegen.“
Jim Beda lächelte, als er den kleinen Franz samt seinem Spielzeug aufnahm, an seine bärtige Wange drückte und ihm zuflüsterte:
„Gell Franzi, wir schaffen das!“



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Heidi
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Der goldene Durchblick


Beitrag27.08.2016 19:50
Re: Franz Fink - Lebensspuren
von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo Franz Fink,

erst mal herzlich willkommen im Forum.

Trotz der Länge hab ich den Text in einem Rutsch gelesen, es wurde mir nicht langweilig. Ich mag die österreichischen Ausdrücke zwischendurch, sie lassen die Geschichte authentisch wirken (und wecken Erinnerungen an vergangene Zeiten). Du schaffst es, genau die richtige Dosis davon anzuwenden.
Die auktoriale Erzählweise kommt mMn nicht so zum Ausdruck, wie sie sein müsste. Maria drängt sich da etwas in den Vordergrund, weil ihre Gedanken und Gefühle am deutlichsten beleuchtet werden. Ausnahmen bilden der erste Absatz – von dem ich erst dachte, es sei der Prolog und der Einschub mit Jim Bedas „Lebensgeschichte“: Die einzige Stelle, die mich aus der Geschichte herausgerissen hat. Deshalb frage ich mich, warum nicht den Prolog gänzlich aus Marias Perspektive erzählen?

FranzFink hat Folgendes geschrieben:
Prolog. Nur in diesem Prolog wähle ich einen auktorialen Erzähler, danach nur mehr der Ich-Erzähler FranzFink im Präsens. Vielleicht kann mir bei diesem Problem ja wer helfen.


Ich habe das Problem noch nicht verstanden. Willst du auf den Prolog verzichten? Oder hast du Sorge, dass du die Informationen des bereits geposteten Textes nicht in der restlichen Geschichte unterkriegst?

Wenn du möchtest gehe ich detaillierter auf deinen Text ein und zeige dir die eine oder andere Sache, die mir aufgefallen ist.

Liebe Grüße
Heidi
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scura
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Beitrag27.08.2016 20:35

von scura
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Ich habe es auch schnell gelesen...
der Name Jim Peda... das ist so typisch Österreichisch... besonders weil du dann so schön die Erklärung dazu gibst wie er wirklich heißt. Wunderbar!

Allerdings war es auch so, dass ich total in Marias Welt war und der Abschnitt von Jim Peda mich wegriss...  da einen anderen Übergang finden? Ich würde bei dem Prolog auch mehr bei Maria bleiben, die ist die Mutter deines Protagonisten, oder?


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FranzFink
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Beitrag27.08.2016 20:49
Prolog
von FranzFink
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Hallo Heidi,

vielen Dank für deine (erste) Einschätzung. Die „Austriazismen“ sind natürlich nicht geplant, sondern entsprechen meiner Schreibweise im Allgemeinen.
Ich habe fast gänzlich auf Dialekt verzichtet, auch in den Dialogen.
Natürlich wäre es für mich sehr hilfreich, wenn du auf den Text näher eingehen würdest.

Dein Vorschlag, den auktorialen Erzähler zu verstärken, gefällt mir gut. Andererseits stellst du die Frage: warum den Prolog nicht gleich aus der Sicht Marias erzählen. Das hat auch was für sich. Ich bin ein bisschen hin und her gerissen.

Im weiteren Verlauf der Geschichte ist Maria zwar immer wieder präsent, aber der eigentliche zweite Protagonist ist der Vater. Jim Beda spielt in einem Nebenstrang noch eine bedeutende Rolle, während Maria an Bedeutung verliert. Ich weiß, das ist im Moment verwirrend.

Ich habe das in einem kurz gefassten Expose einmal so beschrieben:

Kurzbeschreibung

Franz Fink wächst in armen Verhältnissen in einer Stadt in der Steiermark auf. Sein Vater trinkt, seine Mutter versucht die Familie zusammenzuhalten und zu ernähren. Franz bricht aus, läuft, nachdem er für den Militärdienst untauglich ist, davon und versucht sich in verschiedenen Berufen. Zuletzt lernt er Fliesenleger, wegen seiner Liebe zum Gestalten. Bilder möchte er erschaffen und kreativ sein. Der Beruf gefällt ihm. Er ist vorerst erfolgreich, verfällt dann dem Alkohol und landet als Obdachloser auf der Straße. Ein Entwicklungsroman mit allen Facetten eines außergewöhnlichen Lebens eines intelligenten Romantikers, geprägt vom Aufwachsen in der Nachkriegszeit in Österreich. Der Roman endet in den achtziger Jahren.

Protagonisten


Franz Fink ist die Hauptfigur in diesem Roman. Viele Weggefährten und Weggefährtinnen tauchen nur kurz auf und verschwinden wieder. Das liegt am Leben des Franz Fink, welcher einen Roman lang auf der Suche ist. Die Prägung durch den Vater, einem ehemaligen Unternehmer, holt ihn immer wieder ein. Somit ist der autoritäre Vater Ferdinand Fink, auch wenn er hauptsächlich durch Gedanken oder Handlungen des Franz Fink auftaucht, der zweite Hauptdarsteller.

Erzählstil


Der Ich-Erzähler Franz Fink erzählt in Gegenwart seine Entwicklung vom Gassenjungen bis zum Erwachsenen. Durch diese Form (er)leben die LeserInnen das Leben des Franz Fink, von der Kindheit in der Steiermark bis auf die Straßen von Salzburg als Obdachloser, sozusagen in Echtzeit. Schonungslos, durch den szenischen Fokus auf vorerst scheinbar unwichtige Details, legt der Autor den Finger in die Wunde.

Sorry, der Text ist schon wieder viel zu lang geworden. Confused

LG FranzFink


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misterdoogalooga
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Beitrag27.08.2016 21:52

von misterdoogalooga
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Hallo FranzFink,

klingt mir ja ganz danach, als würde die Geschichte in Bruck/Mur oder Kapfenberg spielen.

Liest sich nett. Die Geschichte kommt sehr getragen daher, im Ton durchaus passend zu der Zeit.
Ich frage mich, wieso es überhaupt einen Prolog bedarf, wenn du die Story dann quasi aus Franzis Sicht schreibst? Wäre es eventuell nicht klüger, so nach und nach in der Geschichte zu erfahren, dass er in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs und der Vater gesoffen hat, usw.
So, wie sich der Prolog momentan präsentiert, wäre er eventuell angebracht, wenn der erwachsene Franzi ein reicher Mann ist und quasi mit dem Prolog gezeigt wird, dass er eben aus ärmlichen Verhältnissen kommt
- oder, weil er den Kiosk seines Vaters übernommen hat.

Auf jeden Fall eine Geschichte, die ich (vor allem weil ich ja selbst ein Steirabua bin) weiterlesen würde.


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Heidi
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Beitrag27.08.2016 22:56
Re: Franz Fink - Lebensspuren
von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo Franz Fink,

ich hab den Text nun genauer unter die Lupe genommen. Hier meine Verbesserungsvorschläge:

FranzFink hat Folgendes geschrieben:

Über den Hochöfen der steirischen Schwerindustrie schwebte fast immer eine Abgaswolke. Der Himmel war grau wie die bröckelnden Fassaden der Gebäude. Im letzten Licht des Tages legte sich ein Schleier über die Stadt. Böiger Wind hatte eingesetzt und trieb den Straßenstaub vor sich her. Der aufgewirbelte Staub roch nach Schwefel und dem Gestank der nahen Papierfabrik und den Abwasserkanälen. An einer Litfaßsäule pinkelte ein Köter auf ein von Wind und Regen abgelöstes Wahlplakat. Ein zerfetztes Bild von rauchenden Schloten in blühenden Gärten und dem Spruch: ... aus Brutstätten des Krieges, Werkstätten des Friedens ...  Es war nicht zu erkennen, wer das versprach.


Wenn du dich dazu entschließen solltest aus Marias Perspektive zu erzählen, müsste dieser Abschnitt mit ihr in Verbindung gebracht werden, indem du sie beispielsweise auf die Abgaswolke blicken lässt oder Ähnliches.

FranzFink hat Folgendes geschrieben:
Sie zog ihn hinter sich her, doch Franz sträubte sich.


Hier besser [...] der Junge (oder Bub) [...]
Ich fände es schöner, wenn sein Name erst dann ins Spiel kommt, wenn er von seiner Mutter angesprochen wird.

FranzFink hat Folgendes geschrieben:

Fasziniert schaute er auf die Regentropfen die sich im Straßenstaub teilten und in glitzernde Wasserperlen verwandelten.


Ein schöner Satz, der sehr viel über das Kind aussagt, oder über das Kindsein im Allgemeinen!

FranzFink hat Folgendes geschrieben:

Hinzu kam der Rucksack, der ihr schwer in den Rücken drückte. Er war vollgepackt, also war es ein guter Arbeitstag gewesen.


Den Satz besser anders formulieren, wegen der Wortwiederholung, auch weil es sich um ein Hilfsverb handelt.  

FranzFink hat Folgendes geschrieben:

Maria Fink und ihr Sohn Franz waren Hausierer. Vor dem Gesetz waren sie Bettler, denn einen Gewerbeschein, der ihnen die von-Tür-zu-Tür- Geschäfte erlaubt hätte, hatten sie nicht.


Du verbesserst den Stil, wenn du versuchst das eine oder andere "war" und "hatte" zu vermeiden. Immer geht´s nicht, muss auch nicht (finde ich jedenfalls), aber wenn zu oft, dann liest es sich unschön.
Es kommen im weiteren Text noch einige davon vor, ich hab sie aber nicht mehr angestrichen.

FranzFink hat Folgendes geschrieben:

„Mütter mit Kindern wurden in Ruhe gelassen“, sagte sie.


Hier werden einsetzen, da es um eine direkte Rede handelt, der Inhalt also gegenwärtig ist.

FranzFink hat Folgendes geschrieben:

Wenn Franz fragte, was diese Worte bedeuten, antwortete sie ausweichend:


bedeuteten

FranzFink hat Folgendes geschrieben:

Jetzt spielt der kleine Franz manchmal auf der alten Remington.


spielte

FranzFink hat Folgendes geschrieben:

Jim Beda war Bettler. Er selbst sah das natürlich ganz anders. Jim Beda hieß mit bürgerlichem Namen Peter Tschimm. Jahrelang hatte er versucht, sich der Rekrutierung durch die Wehrmacht zu entziehen. Es half alles nichts, in den letzten Kriegstagen war er doch noch einberufen worden. Peter Tschimm hatte seinen rechten Arm verloren – und Deutschland den Krieg. Er wollte nie den Arm zum Hitlergruß heben – jetzt hatte sich die Sache von selbst erledigt, sagte er oft lachend.
Als Kriegsopfer bekam er einen provisorischen Gewerbeschein zum Handel mit Kleinwaren. Er saß meistens vor einer Bombenruine auf dem Bürgersteig und hielt den Passanten ein Paket mit Ansichtskarten entgegen. Das Besondere war die Abbildung des Bauwerks, vor dem er saß: Es zeigte dieses Haus, wie es vor dem Krieg ausgesehen hatte. Viele glaubten, dass Jim Beda ein ehemaliger Hausbewohner sei und warfen ihm einen Schilling in den Hut, ohne die Karte zu nehmen. Er war dankbar und freundlich, besonders zu denen, die ihn für einen arbeitsscheuen Hallodri hielten.
Mit Ferdinand Fink war er seit Jahren befreundet. Lange vor dem Krieg, in der Zeit der großen Arbeitslosigkeit, waren sie gemeinsam als Walzbrüder unterwegs gewesen. Fink hatte das Tausendjährige Reich unbeschädigt an der Heimatfront überstanden und nach dem Krieg, nicht nur saubere, Geschäfte mit den Alliierten gemacht. Sein Aufstieg zum Glas-Baron war so rasant wie zerbrechlich. Fünf Unternehmerjahre endeten in einem Fiasko. Ferdinand Fink sprach nicht darüber, er betrank sich.
Jim Beda hingegen war den legalen Weg gegangen. Er erhielt vor Kurzem die Konzession zur Führung einer Tabak-Trafik. Jetzt war der Weg zum Geschäftsmann plötzlich weit offen geworden. Seinen Freund Ferdl wollte er als kaufmännischen Berater engagieren.


Ich rate dir, diesen Abschnitt komplett zu streichen. Zum einen, weil er mich aus dem Lesefluss herausreißt, zum anderen weil die Geschichte an Spannung gewinnt, wenn du die Einzelheiten um Jim Beda häppchenweise einstreust, anstatt sie schon im Prolog zu präsentieren.

FranzFink hat Folgendes geschrieben:

Während Maria und ihr Sohn auf Tour waren, hatten sich Vater Fink und Jim Beda in der Fink´schen Wohnung verabredet und über alte Zeiten geplaudert. So verschieden die beiden Männer auch waren, redeten sie doch über eine gemeinsame Zukunft: Auf der einen Seite Ferdinand Fink, ein stets auf sein Äußeres bedachter, etwas gedrungener Kaufmann - auf der anderen Seite Jim Beda, ein großgewachsener Einarmiger, der für Krawattenträger, wie er sie nannte, nur ein müdes Lächeln übrig hatte. Jim war überzeugt, dass er seinem Freund das Geschäft seines Lebens angeboten hatte, doch dieser lehnte ab. Die Stimmung war aufgeheizt, als Maria und ihr Sohn den Raum betraten.


Falls du auktorial auf personal (Maria) änderst, müsstest du hier noch etwas ummodeln. Ich persönlich fände es schöner, wenn du dich für personal entscheiden würdest, weil es von der Anlage her stark in die Richtung geht und es außerdem eine konkrete Identifikationsfigur geben würde (auch wenn Maria nur im Prolog im Mittelpunkt stehen dürfte).

FranzFink hat Folgendes geschrieben:

„Franzi, magst mit mir Holz holen gehen? Dein Herr Vater war nicht fähig dazu.“ Den Blick, den sie seinem Vater zuwarf, konnte Franz nicht sehen.


Auch hier müsstest du noch mal ran, wenn du dich für personal entscheidest, weil hier aus Franz´ Sicht erzählt wird.

Meine Vorschläge sind subjektiv und nicht allgemeingültig. Nimm dir davon, was du brauchen kannst und vergiss den Rest.

Liebe Grüße
Heidi
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FranzFink
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Alter: 77
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Wohnort: Salzburg


Beitrag27.08.2016 23:17
Hallo @scura, @misterdoogalooga
von FranzFink
pdf-Datei Antworten mit Zitat

@ scura
  
scura hat Folgendes geschrieben:
Ich habe es auch schnell gelesen...
der Name Jim Peda... das ist so typisch Österreichisch... besonders weil du dann so schön die Erklärung dazu gibst wie er wirklich heißt. Wunderbar!

Allerdings war es auch so, dass ich total in Marias Welt war und der Abschnitt von Jim Peda mich wegriss...  da einen anderen Übergang finden? Ich würde bei dem Prolog auch mehr bei Maria bleiben, die ist die Mutter deines Protagonisten, oder?


Vielen Dank für die Einschätzung.
Ja, Maria ist die Mutter vom Franzi und natürlich ganz eng bei ihm, aber beherrscht wird er vom Vater. Jim Beda ist im späteren Verlauf eine so wichtige Figur, dass ich ihn da „vorne“ brauche. Aber du hast Recht, der Übergang zu Jim Beta ist vielleicht zu abrupt.

Franz´ Vater verweigert ihm die Gefolgschaft (mit einem Bettler als Chef will er nicht arbeiten . Und genau dieser Jim Beda katapultiert sich im Lauf der Jahre zum erfolgreichsten Unternehmer der Region, kauft die Villa Hammerherr, den ehemaligen Sitz der in Konkurs geratenen Firma des Vater und wird Franzis Auftraggeber. Von ihm erfährt Franz, welches Vermögen sein Vater versoffen hatte und warum er er in so deprimierender Umgebung aufwachsen musste.

@ misterdoogalooga, Hallo! Na sowas, ein Steirerbua. Freu mich. Und du hast Recht, diese Geschichte spielt (beginnt) in dieser Gegend (Mur-Mürz-Furche) ein schrecklicher Begriff für die frühere Schwerindustrie.

Ich habe dieses erste Kapitel „Prolog“ genannt, weil es so ganz anders daherkommt als die folgenden Kapitel. Und es soll einen Status Quo darstellen. Von hier aus beginnt sozusagen die Geschichte. Nachdem mein Protagonist Franz Fink im folgenden 1.Kapitel als 6-jähriger Ich-Erzähler auftritt, war klar, dass ich jemanden brauchte, der die Lage erklärt, bevor die eigentliche Geschichte des Franz Fink beginnt.
Das Buch ist im Groben geschrieben, der Plot steht so gut wie fest, es fehlen nur ein paar Verbindungskapitel.
Der junge Franz hasst seinen Vater, weil er ihn und seine Mutter schlägt. Er, Franz, wird immer mehr zum Außenseiter, später zum Alkoholiker. (Ein Hauptanliegen von mir ist es, die Entstehung einer Alkoholkrankheit an der Person des Franz Fink zu demonstrieren).
Er verlässt seine Heimat, weil er ganz sicher ist, dass der Name Fink in dieser Gegend für immer verbrannt ist.
Franz landet auf der Straße, liegt in der Gosse, landet im Gefängnis und fristet sein Leben als Sandler (Obdachloser) in den Strassen von Salzburg, Innsbruck und München. Seine Frau begeht Suizid, sein Kind wird ihm weggenommen und adoptiert. Fast am physischen Ende kommt er zu sich, winkt ihm ein Engel namens Telefonseelsorge. Ein psychischer Kraftakt lässt ihn kapitulieren. Die Abwärtsspirale dreht sich zurück nach oben. Franz macht alle Prüfungen nach. Er wird zum gefeierten Unternehmer - in einer Stadt wie Salzburg - die damals den Gestrauchelten eigentlich keine Chance ließ.
Irgendwann steht er vor der Villa Hammerherr. Sie steht zum Verkauf.
So, das wäre es in groben Zügen.
Mir ist schon klar, dass mein Problem mit dem Prolog nur dann verstanden werden kann, wenn man mehr über die Geschichte weiß. Naja, was soll ich sagen - es ist schon wieder so viel Text geworden.
Am liebsten würde ich die nächsten Kapitel einstellen, aber das wird dann eindeutig zu viel. Jetzt bin ich momentan etwas ratlos …
Liebe Grüße an @Alle, die sich mit meinem Text herum plagen. Danke.
FranzFink


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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Einstand
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